Kilauea: 10. eruptive Episode hat begonnen

Kilauea fördert eine hohe Lavafontäne – 10. eruptive Episode der aktuellen Ausbruchsphase

Am Kīlauea auf Hawaii begann heute (gestern Abend Hawaii-Zeit) die 10. Episode der aktuellen Eruptionsphase, die am 23. Dezember letzten Jahres ihren Anfang nahm. Nach einem mehrstündigen Vorspiel mit Lavaspritzern manifestierte sich um 20:22 HST eine Lavafontäne, die einen Lavastrom speiste, der sich auf dem Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters ausbreitet und wie ein Lavasee aussieht, aber keiner ist. Bei der Eruptionsphase handelt es sich genau genommen um eine On-Off-Eruption, die vom HVO als ein Ausbruch gewertet wird, der episodisch auftritt. Die Eruptionen folgen dabei einem sogenannten Deflations-Inflations-Rhythmus, wie man ihn bereits aus Zeiten mit einem aktiven Lavasee kennt: Während einer Deflationsperiode sank der Spiegel des Lavasees. Die Schmelze floss damals vermutlich ins Ostrift in Richtung des Puʻu ʻŌʻō-Kraters ab. Während der Inflationsphase hob sich der Spiegel des Lavasees. Nun sammelt sich das Magma während einer Inflationsphase, und sobald es eruptiert, setzt Deflation ein. Sobald ein gewisser Pegel der Entleerung erreicht ist, endet die Eruption und die Inflation hebt den Boden wieder an.

Die Gefahren der Eruption umfassen vulkanische Gasemissionen und Peles Haar, die den Park und nahegelegene Gemeinden betreffen können. Da sich die Eruption auf den Gipfelbereich beschränkt, geht für die Bewohner der Region ansonsten keine Gefahr von dem Ausbruch aus.

Die 9. Eruptionsepisode endete am 12. Februar nach über 22 Stunden eruptiver Tätigkeit. Lavafontänen aus nördlichen und südlichen Öffnungen am Südwestrand des Calderbodens speisten Lavaströme, die etwa 50-60 % des Kraterbodens bedeckten.

Seit dem Ende der Episode zeigte das Neigungsmessgerät eine langsame Inflation des Gipfels mit einer durchschnittlichen Rate von 1,5 bis 2 Mikroradian pro Tag. Seismische Aktivität blieb erhöht, jedoch ohne bedeutende Erdbeben.

Die Schwefeldioxidemissionen während der Episode werden auf über 10.000 Tonnen am Tag geschätzt. In der Eruptionspause fiel der Wert auf ca. 1.000 Tonnen am Tag.

Mount Spurr mit Erdbeben und Inflation

Seismische Unruhen am Mount Spurr – Vulkan heizt auf

Der Mount Spurr in Alaska bleibt unruhig und setzt seine Aufheizungsphase fort. Das AVO meldete in der letzten Woche mehr als 80 schwache Erdbeben unter dem Vulkan und die seismische Tätigkeit setzte sich auch in den letzten Tagen unverändert fort. Die Erdbeben sind Ausdruck einer wachsenden Magmaansammlung unter dem Vulkan, die das Vulkangebäude aufbläht, die Flanken versteilt und den Boden anhebt.

Im Krater des vergletscherten Vulkans befindet sich ein See, der jetzt im Winter normalerweise zugefroren ist, nun aber nur mit Eisschollen bedeckt ist. Am 7. Februar unternahmen Forscher des VAO einen Observierungsflug über den Vulkan und hatten eine Infrarotkamera dabei, mit der Wärmebilder gemacht wurden. Die visuellen Beobachtungen ergaben, dass der Pegel des Kratersees gefallen war, was ein an seinem Ufer befindliches Fumarolenfeld weiter freilegt. Die Gastemperaturen betrugen an den Fumarolenmündern ca. 160 Grad Celsius.

Aufgrund anhaltender Erdbeben, Bodenverformungen und Eisschmelze im Gipfelkrater befindet sich der Mount Spurr derzeit auf der Alarmstufe „Gelb“. Das AVO überwacht den Vulkan genau auf mögliche Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs. Die beschriebene Phänomenologie deutet darauf hin, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet.

Mount Spurr ist ein 3.374 m hoher Stratovulkan, der keine 130 Kilometer westlich von Anchorage liegt. Sein letzter großer Ausbruch ereignete sich 1992. Damals wurden große Mengen Vulkanasche ausgestoßen, die bis in große Höhen aufstiegen und den Flugverkehr störten. Zudem kam es zu Aschenniederschlägen in bewohntem Gebiet, die nicht nur das öffentliche Leben, sondern auch die Gesundheit der Anwohner beeinträchtigten. Daher steht der Vulkan unter besonderer Beobachtung der Vulkanologen.

In Alaska steht auch der Vulkan Great Sitkin unter besonderer Beobachtung. Obwohl der Vulkan in einem entlegenen Teil der Aleuten liegt, könnten auch hier starke Eruptionen den Flugverkehr beeinträchtigen. Momentan ist Great Sitkin effusiv tätig und fördert kleine Lavaströme. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

USA: Tote durch Überflutungen in Kentucky

Überschwemmungen in den USA fordern mindestens 11 Todesopfer – Notstand in mehren Bundesstaaten

In den USA kam es erneut zu einer Naturkatastrophe infolge von sintflutartigen Regenfällen, die diesmal besonders hart den US-Bundesstaat Kentucky heimsuchten. Aber auch für andere Staaten im Südosten der USA galten Unwetterwarnungen, darunter Alabama, Georgia, Mississippi, North Carolina, Tennessee, Virginia und West Virginia.

Der Starkregen ließ Flüsse und Bäche über die Ufer treten und setzte ganze Wohngebiete unter Wasser. In der Folge starben mindestens 10 Menschen. Gut 1000 Personen mussten aus den überschwemmten Gebieten gerettet werden.

In Kentucky war es vor allem der North Fork des Kentucky River, der für die Überflutungen verantwortlich war. Der Zufluss des größeren Kentucky-Rivers, der seinerseits zum Mississippi-System gehört, stieg in Hazard auf einen Pegel von 9,3 Metern an, was die schlimmsten Überflutungen seit 1984 auslöste.

Gouverneur Andy Beshear rief den Notstand in Kentucky aus, damit die Hilfskräfte durch das Militär unterstützt werden können und finanzielle Hilfen unbürokratisch abgerufen werden können.

Die Wetterdienste berichten, dass innerhalb kurzer Zeit bis zu 150 mm Regen fielen und daher die Gewässer in rasantem Tempo ansteigen. Straßen verwandelten sich in Flüsse und die Wassermassen überraschten Autofahrer, die mit ihren Fahrzeugen steckenblieben und ertranken. Unter den Todesopfern befanden sich eine Mutter mit ihrem siebenjährigen Kind sowie ein 73-jähriger Mann.

Ein weiteres Todesopfer wurde aus Georgia gemeldet, wo ein umstürzender Baum in ein Wohnhaus krachte und einen schlafenden Mann tötete. Darüber hinaus fiel für Hunderttausende Haushalte der Strom aus.

Im Obion County (Tennessee) brach ein Deich, was zu einer Blitzflut führte. Die Kleinstadt Rives wurde von Wassermassen überrollt, Einsatzkräfte evakuierten Anwohner mit Booten. Der Bürgermeister rief den Notstand aus und ordnete Evakuierungen an.

Die Region wurde erst vor 2 Jahren von starken Überflutungen heimgesucht und noch heute ist der Wiederaufbau in einigen Gemeinden nicht abgeschlossen. Kurz vor der Finalisierung ihrer Arbeit traf es diese Leute erneut.

Das gleiche Wettersystem bringt nun starken Schneefall nach Kanada und auch im Zentrum der USA könnte es eisig kalt werden.

USA: Überflutungen und Erdrutsche bei Los Angeles

Überflutungen, Erdrutsche und Schlammlawinen folgen den Waldbrände bei Los Angeles

Ein Monat nach den verheerenden Waldbränden bei Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien lösten schwere Regenfälle eine weitere Naturkatastrophe aus. Sie manifestiert sich in Form von Überflutungen und Erdrutschen, da weder die verbrannte Erde noch die verstopfte Kanalisation im Umland von Los Angeles die Wassermassen aufnehmen konnten. So entstanden Schlammströme und Erdrutsche, die sich von den Hügeln um die Stadt ausbreiteten und nicht nur Straßen überfluteten, sondern auch Fahrzeuge erfassten und Keller volllaufen ließen. Besonders hart traf es erneut die Siedlung Pacific Palisades. Hier und auch in anderen Orten der Metropolregion wurden Evakuierungen veranlasst.

Die Feuerwehr warnte davor, dass die verbrannten Flächen besonders anfällig für Schlammlawinen seien. Trotz der Warnung war es dann ausgerechnet ein Fahrzeug der Feuerwehr, das von einem Schlammstrom erfasst und in den Ozean geschwemmt wurde. Der Fahrer konnte sich glücklicherweise aus dem Fahrzeug retten und wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Laut dem US-Wetterdienst hat sich das Unwetter mittlerweile weiterbewegt, doch die Gefahr von Erdrutschen besteht weiterhin.

Die meisten Forscher sind sich darüber einig, dass die immer häufiger auftretenden Extremwettersituationen dem anthropogenen Klimawandel geschuldet sind. Maßgeblich ist der Kohlendioxid-Ausstoß schuld daran, dass sich Hitzeperioden und Dürren mit Starkregenereignissen abwechseln, die dann sekundäre Naturkatastrophen wie Waldbrände, Stürme, Überflutungen, Schlammlawinen und Erdrutsche auslösen.

Politisches Statement zum gefährdeten Klimaschutz und Zustand der Demokratie in den USA

In den USA leiden einige Regionen, in denen es auch ohne anthropogenen Einfluss häufig Extremwetterlagen gab, besonders unter der Verstärkung oben beschriebener Phänomene. Umso unverständlicher ist das Agieren der zutiefst antidemokratisch agierenden US-Regierung unter Präsident Trump, der ein bekennender Klimawandelleugner ist und mehr als einmal sein mangelndes geografisches und wissenschaftliches Wissen unter Beweis gestellt hat. Der Präsident hat sich zum Alleinherrscher über die USA aufgeschwungen und regiert per Dekret am Kongress vorbei, trat nicht nur aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aus, sondern stoppte auch den Ausbau erneuerbarer Energien und setzt verstärkt auf die Förderung fossiler Energieträger.

Sein Vize Vance bezeichnet Deutschland als nicht-demokratisch, was man eigentlich nicht anders als Ironie pur verstehen kann. Er und sein Chef stärken zusammen mit Musk rechtsextreme Parteien in Europa und wollen somit Marktregulierungen beseitigen, die es den amerikanischen Oligarchen ermöglichen, die arbeitende Bevölkerung weltweit besser zu unterdrücken und somit ihren Reichtum exponentiell zu vermehren, indem Sozialleistungen abgebaut werden, damit die Menschen härter für sie arbeiten müssen.

Für mich sind die wachsenden antidemokratischen Tendenzen Grund genug, meine eigene Wahlentscheidung für die Bundestagswahl zu überdenken und eher links der Mitte anstatt rechts der Mitte zu wählen, selbst wenn mit vielen Entscheidungen der noch amtierenden Regierung in Deutschland nicht konform gehe. Extremistische Parteien, egal ob links oder rechts, kommen für mich eh nicht infrage, erst recht nicht, wenn superreiche Oligarchen entsprechende Positionen beziehen. Sie machen es nicht, weil sie Menschenfreunde sind, sondern um noch reicher zu werden und Macht und Kontrolle über uns alle auszuüben. Dem Klima- und Umweltschutz kommt es jedenfalls bestimmt nicht zugute.

Kilauea tut es wieder

Neunte Eruptionsepisode am Kilauea – Lavafontänen aus 2 Schloten

Der Kilauea auf Hawaii konnte das Magma nicht mehr länger halten und begann gestern mit der neunten eruptiven Episode des seit dem 23. Dezember anhaltenden Ausbruchs im Halemaʻumaʻu-Krater. Die aktuelle Episode begann am 11. Februar um 10:16 Uhr HST. Bei uns war es da bereits abends. Es wurden Lavafontänen freigesetzt, die einen Lavastrom auf dem Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters bildeten und bilden.

Wie schon bei den vorangegangenen Episoden zu beobachten war, manifestierte sich bereits früher am Morgen Lavaspattering aus einem der beiden Schlote am Rand des Kraterbodens. Diese Spritzaktivität steigerte sich, bis dann die Lavafontänen einsetzten. Die Lavafontänen aus der nördlichen Öffnung erreichten um 10:45 Uhr eine geschätzte Höhe von etwa 100 Metern und die Lava bedeckte etwa ein Viertel des Kraterbodens. Gegen 10:50 Uhr begann zudem ein langsamer Lavaausfluss aus der südlichen Öffnung. Dieser steigerte sich im Tagesverlauf ebenfalls und aktuell (21:30 HST) wird auch hier eine Lavafontäne gefördert.

Der eruptiven Episode voraus ging eine inaktive Phase, während der das flache Speicherreservoir unter dem Gipfel wieder aufgefüllt wurde. Dabei stieg der Boden an, was die Hangneigung der Vulkanflanke im Gipfelbereich um etwa 9 Mikroradian versteilte. Während die Erdbebentätigkeit auf durchschnittlichem Niveau lag, nahm der Tremor kurz vor der Eruption zu, und die Neigung an der Messstation UWD wechselte kurz nach Eruptionsstart um etwa 10:25 Uhr HST von Inflation zu Deflation.

Seit dem 23. Dezember 2024 dauerten die einzelnen Eruptionsepisoden des Halemaʻumaʻu zwischen 13 Stunden und 8 Tagen, unterbrochen von eruptiven Pausen von weniger als 24 Stunden bis zu 12 Tagen.

Geschehen in anderen Bereichen des Kilaueas

In der East Rift Zone oder Southwest Rift Zone wurden keine Änderungen der geophysikalischen Parameter festgestellt. Das Hawaiian Volcano Observatory (HVO) überwacht den Kīlauea weiterhin genau und wird die Öffentlichkeit über Änderungen des eruptiven Geschehens informieren. Die Vulkan-Warnstufe steht auf „Gelb“ und der Alarmcode für den Flugverkehr auf „Orange“ obgleich es keine Ascheemissionen gibt. Einzig Peles-Haare und Gase steigen vom Krater aus auf.

Beim Kilauea handelt es sich um einen Schildvulkan im Süden der Insel Big Island Hawaii. Seit der großen Leilani-Eruption von 2018 spielen sich die Ausbrüche im Gipfel- und oberen Flankenbereich des Vulkans ab.

Kilauea: Episode 8 ist im Gang

Weitere Eruptions-Episode begann am Kilauea – es ist die 8. seit dem 23. Dezember 2024

Am Kilauea auf Hawaii startete heute Morgen (gestern Abend Hawaii-Zeit) die 8. Eruptionsepisode des Vulkanausbruchs, der bereits am 23. Dezember 2024 angefangen hat. Wie bei den anderen Episoden auch, mit Ausnahme des Initialausbruchs, begann die aktuelle Episode wieder mit schwachem Lavaspattering aus dem Nordschlot. Erste Lavaspritzer erschienen auf der Livecam um 18:05 HST. Das Spattering steigerte sich nur langsam, bis gegen 21:52 HST ein Lavastrom sichtbar wurde. Von da an baute sich die Eruption sehr schnell auf und nur 10 Minuten später war aus der müden Spatteraktivität eine kleine Lavafontäne geworden. Innerhalb einer Stunde wuchsen die Fontänen am Nordschlot von 15 Metern auf über 80 Meter an. Später wurde dann auch der zweite Schlot aktiv und es entwickelte sich eine zweite Lavafontäne nebst Lavastrom. Der Boden des Hamea’uma’u-Kraters ist bereits zum Teil mit frischer Lava bedeckt.

Die Erdbebenaktivität der letzten Tage war vergleichsweise gering, täglich wurden ca. 30 Erschütterungen registriert. Mit dem Einsetzen des Lavaspatterings heute nahm der Tremor zu. Die Bodenhebung hatte bereits wieder mit dem Ende der vorherigen Eruptionsepisode eingesetzt und summierte sich bis zum Zeitpunkt des erneuten Ausbruchs auf ca. 8 Mikrorad. Parallel zur verstärkten Aktivität um 21:52 Uhr HST wechselte die Neigung an der Messstation UWD von Aufblasen zu Ablassen – genau in dem Moment, als Lava begann, sich über den Kraterboden auszubreiten. Aktuell sackt der Boden im Gipfelbereich weiter ab und es wurden bereits 4 Mikrorad der vorherigen Hebung abgebaut. Man kann also davon ausgehen, dass die Eruption bereits ihre Halbzeit erreicht hat und enden wird, wenn das Ausgangsniveau der Bodenhebung wieder erreicht ist.

Seit dem 23. Dezember 2024 dauerten die einzelnen Lavafontänen-Episoden zwischen 13 Stunden und 8 Tagen. Die Phasen aktiver Eruption wurden jeweils durch Pausen von weniger als 24 Stunden bis hin zu 12 Tagen unterbrochen.

In der East Rift Zone und Southwest Rift Zone wurden bislang keine Veränderungen festgestellt. Das HVO (Hawaiian Volcano Observatory) überwacht den Kīlauea weiterhin genau und wird morgen früh ein Update veröffentlichen, sofern keine wesentlichen Änderungen auftreten.

Die Vulkanwarnstufe steht auf „Watch“ und der VONA-Flugfarbcode auf „Orange“.

Gefahrenhinweise zur Eruption am Kilauea

Der Ausbruch findet in einem abgesperrten Bereich des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks statt. Die Hauptgefahr besteht in den hohen Konzentrationen vulkanischer Gase, insbesondere können Kohlendioxid und Schwefeldioxid für Vulkanbeobachter gefährlich werden. Diese Gase können sich in Windrichtung ausbreiten und dort gesundheitliche Auswirkungen haben. Das aus Schwefeldioxid entstehende Aerosol bildet den sogenannten Vog (vulkanischer Smog), der weiträumig auftreten kann. Durch die Lavafontänentätigkeit kann zudem Peles Haar entstehen, das sich mit dem Wind ausbreitet und für Augenreizungen und Hautirritationen sorgen kann.

Okmok: Ausfall des Überwachungsnetzwerkes

Überwachungsnetzwerk am Okmok ausgefallen – AVO ruft Stufe der Ungewissheit aus

Der Aleutenvulkan Okmok liegt auf der Insel Umnak und zählt zu den aktivsten Feuerbergen des US-Bundesstaates Alaska. Der Vulkan besticht durch seine große Caldera mit einem Durchmesser von 10 Kilometern. Sie beherbergt mehrere Vulkankegel und einen Kratersee.

Der Okmok eruptierte zuletzt im Jahr 2008 größer, als Aschewolken bis in die Stratosphäre aufstiegen und eine Gefahr für den Flugverkehr darstellten. Daher ist eine lückenlose Überwachung des Vulkans wichtig, doch wie das AVO heute bekanntgab, ist diese nicht mehr gewährleistet, denn das Datenübertragungssystem des seismischen Netzwerkes ist zum großen Teil ausgefallen. Es arbeiten nur noch einige Kanäle, die Daten einzelner Messstationen übermitteln. Doch diese Daten sind nicht ausreichend, um den Aktivitätsstatus des Okmok zuverlässig zu bestimmen.

Das AVO geht davon aus, dass der Ausfall voraussichtlich mehrere Wochen oder länger andauern wird. Dadurch ist es derzeit nicht möglich festzustellen, ob der Vulkan Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs zeigt, und Aktivitätsberichte zeitnah zu bestätigen oder zu widerlegen.

Aufgrund der unzureichenden Überwachung wurden der Warnstatus für den Flugverkehr sowie die Vulkan-Alarmstufe von „Grün“ auf „Nicht zugewiesen“ gesetzt. Ähnlich wie bei anderen Vulkanen ohne seismische Echtzeitüberwachung wird das AVO weiterhin Satellitenbilder, regionale seismische, Infraschall- und Blitzdetektionsnetzwerke sowie Berichte von Piloten und Bodenbeobachtern nutzen, um Anzeichen vulkanischer Aktivität zu erkennen.

Alaska und die Aleuten beherbergen über 130 Vulkane und vulkanische Zentren, von denen etwa 50 als aktiv gelten, d. h., sie haben in den letzten 10.000 Jahren (im Holozän) mindestens einmal eruptiert.

Die Vulkane erstrecken sich über den Aleutenbogen, eine etwa 2.500 km lange vulkanische Inselkette, die durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Nordamerikanische Platte entlang der Aleuten-Subduktionszone entstanden ist. Dem AVO (Alaska Volcano Observatory) untersteht dem USGS und obliegt die Überwachung der Vulkane der Region.

Kilauea: 7. Eruptionsepisode begann nachts

Die 7. Eruptionsepisode am Kilauea startete heute Nacht nach kurzer Pause

Am Kilauea auf Big Island, Hawaii, startete eine weitere eruptive Episode. Es ist die siebte seit Beginn der Eruptionen am 23.12.2024. Die Episode nahm ihren Anfang am 27.01.2025 gegen 13:30 Uhr HST (bei uns war es bereits 00:30 Uhr am 28. Januar), als im Nordschlot des Halemaʻumaʻu-Kraters Lavaspritzer beobachtet wurden, die sich im Laufe des Nachmittags intensivierten. Die Inflationsneigung deutete darauf hin, dass eine neue Episode des Ausbruchs unmittelbar bevorstand. Episode 7 begann schließlich um 18:42 Uhr HST und zeigte zunächst Lavafontänen von 3 bis 6 Metern Höhe, die einen kleinen Lavastrom auf den Boden des Kraters speisten.




Im Verlauf des Abends steigerte sich die Aktivität weiter. An der nördlichen Öffnung des Kraters wurden Fontänenhöhen von 30 bis 35 Metern beobachtet, die mehrere Lavaströme speisten, die sich über den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters ausbreiteten. Gleichzeitig war an der südlichen Öffnung eine kleinere Fontäne sichtbar, aus deren Kegel ein kleiner Lavastrom austrat. Später, gegen 19:40 Uhr HST, erreichten die Fontänenhöhen im Kraterboden Werte von 18 bis 30 Metern, die weiterhin Lavaströme auf dem Kraterboden speisten.

Diese Entwicklungen unterstreichen die dynamische und andauernde Natur des Ausbruchs im Halemaʻumaʻu-Krater. Die Vulkanologen vom HVO prognostizieren, dass diese Episode 10 bis 20 Stunden andauern wird.

Neue Eruptionsepisode wurde vorhergesagt

Im Update von gestern Morgen schrieben die HVO-Vulkanologen, dass man davon ausgeht, dass es innerhalb von fünf Tagen zu einer weiteren Episode kommen wird. Sie trat dann doch deutlich schneller ein, als angenommen. Die sechste Episode ereignete sich am 25. Januar und dauerte nur 13 Stunden. Direkt nach der Aktivität, die von starker deflationärer Subsidenz begleitet wurde, setzte wieder der gegenteilige Prozess ein: Es kam zu einer starken Inflation mit schneller Bodenhebung, die den vorherigen Hebungswert deutlich übertraf. Mit Beginn der siebten Eruptionsphase setzte erneut Subsidenz ein.

Muster der Bodendeformation wie vor Leilani

Das Diagramm der Bodenhebung erinnert stark an die klassischen D/I-Events, für die der Kilauea vor der Leilani-Eruption im Jahr 2018 bekannt war. Damals war der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater aktiv, und sein Pegel fiel und stieg im Rhythmus dieser Ereignisse. Teilweise wirkte sich dieser Rhythmus auch auf den Lavasee im Puʻuʻōʻō-Krater aus. Infolge der Leilani-Eruption und der starken Umstrukturierung der Gipfelcaldera mit dem Halemaʻumaʻu-Krater hat sich das obere Fördersystem des Vulkans geändert. Nun gibt es diese On-Off-Eruptionen anstelle eines permanenten Lavasees. Doch wer weiß – vielleicht bildet sich bald wieder ein Pitkrater, in dem ein Lavasee brodeln wird.

Kilauea: 6. Eruptionsepisode setzte heute ein

Die 6. Episode der aktuellen On-Off-Eruption setzte heute nach kurzer Pause am Kilauea ein

Am Vormittag unserer Zeit (Abend des Vortages Hawaii-Zeit) begann am Kilauea auf Hawaii die 6. Episode der aktuellen On-Off-Eruption, die am 23.12.24 ihren Anfang nahm und seitdem 5 Mal pausierte. Die letzte Pause währte nicht lange, denn sie begann erst am Vortag. Wie bei den vorangegangenen Episoden begann der Ausbruch mit schwachem Lavaspattering aus dem nördlichen Schlot am Südwestrand des Halema’uma’u-Kraters. Das Vorspiel dauerte gut 4 Stunden und begann am 24. Januar um 18:00 Uhr Lokalzeit. Gegen 23:15 Uhr steigerte sich das Lavaspattering so weit, dass man von einer konstant anhaltenden und ca. 5 m hohen Lavafontäne sprechen konnte. Eine Viertelstunde später ergoss sich dann ein Lavastrom über den Kraterboden, der sich schnell auffächerte und einen guten Teil des Halema’uma’u-Kraters mit Lava flutete. In den folgenden Stunden gewann die Lavafontäne weiter an Höhe und ich schätze, dass sie 10–15 m hoch aufstieg. Inzwischen ist sie aber bereits wieder kleiner geworden. Das gibt Grund zur Spekulation, dass die 6. Ausbruchsepisode nur noch wenige Stunden anhalten könnte.

Der Ausbruch begann kurz nachdem sich das Magmaspeichersystem von dem Materialverlust während der vorangegangenen Eruptionsepisode erholt hatte. Das war gegen 14:00 Uhr HST der Fall gewesen. Durch die Deflation infolge der 5. Episode hatte sich der Hang im Gipfelbereich des Kilaueas um 2,5 Mikrorad geneigt. Kurz vor dem erneuten Ausbruch stieg die Neigung um weitere 0,5 Mikroradian an. Insgesamt versteilte sich die Flanke durch die erneute Inflation von Magma also um 3 Mikrorad. Gegen 23:25 Uhr setzte Deflation ein, begleitet von verstärktem seismischen Beben, unmittelbar bevor die Lavaströme den Kraterboden erreichten.

Das HVO warnt vor den Folgen der Eruption, insbesondere vor der Luftverschmutzung: Ein leichter Nordnordostwind weht die Schwefeldioxid enthaltende Gaswolke nach Süden in die Kaʻū-Lavawüste.

Seit dem Beginn der Eruption am 23. Dezember 2024 dauerten die einzelnen Episoden von Lavafontänen zwischen 14 Stunden und 8 Tagen. Zwischen den Episoden gab es Pausen von weniger als 24 Stunden bis zu 12 Tagen.

Update: Die 6. Episode dauerte nicht lang und endete bereits um 12:36 Uhr HST am 25. Januar. Bei uns war es 23:36 Uhr.