Welt: Massive Winterstürme in USA und GBR

Blizzard trifft die Mitte der USA

Ein massiver Wintersturm wütet in einem breiten Streifen in der Mitte der USA und betrifft etwa 70 Millionen Menschen. Gut 4 Millionen Menschen leben in einem Gebiet, das von einem Blizzard heimgesucht wird. Von Kansas bis zum mittleren Atlantik legte eine gefährliche Mischung aus Schnee, Eis und starken Winden mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h nicht nur den Verkehr zum großen Teil lahm, sondern beeinflusste das gesamte öffentliche Leben. Besonders betroffen sind Regionen in Illinois, Indiana, Kansas, Kentucky, Missouri, Ohio, Pennsylvania, Washington D.C. und West Virginia.

In Washington D.C. wurde bereits der Schneenotstand ausgerufen und es kommt genauso wie in Kansas City zu massiven Verkehrsproblemen von denen auch der Flugverkehr betroffen ist. Die Gesamtzahl der verspäteten Inlandsflüge sowie der Hin- und Rückflüge hat mittlerweile 3.300 überschritten, während die Zahl der Annullierungen bei über 1.700 liegt.

Die Situation droht sich noch zu verschärfen, denn für die nächsten Stunden sind weitere Schneefälle vorausgesagt: für Kansas City und Missouri wurden Schneehöhen von bis zu bis zu 35 cm prognostiziert, während St. Louis bis zu 30 cm Schnee und erhebliche Eisansammlungen zu erwarten hat. Ähnlich schwere Bedingungen treffen Städte wie Indianapolis, Louisville und Cincinnati, mit Schneeansammlungen von 10 bis 25 cm und gefährlichem Eis. Auch weiter östlich, in Washington D.C. und Philadelphia, werden Schnee- und Eisansammlungen erwartet, was zu gefährlichen Reisebedingungen führt.

Eine Eissturmwarnung betrifft Teile von Illinois, Kentucky und Missouri. Hier wird vor glatten und gefährlichen Straßen gewarnt, insbesondere auf Brücken und Überführungen. In den südlichen Gebieten der Schneezone könnten sich erhebliche Eisansammlungen zwischen 0,6 und 2 cm bilden, was das Risiko von Stromausfällen und Verkehrschaos erhöht.

Die Gouverneure von Kentucky, Virginia, Arkansas und Missouri haben Notstandserklärungen abgegeben, um auf die Bedrohung durch den Sturm vorbereitet zu sein. Virginias Gouverneur riet Reisenden, ihre Pläne vorzuziehen, um gefährliche Bedingungen zu vermeiden. Der Sturm wird voraussichtlich weitreichende Störungen des täglichen Lebens verursachen, von gesperrten Straßen bis zu möglichen Stromausfällen. Es wird generell empfohlen sich auf Notfälle vorzubereiten und warme Decken und Getränke in Fahrzeugen mitzuführen. Auch das Anlegen vor Vorräten kann nicht schaden.

Winterstürme auch in GBR und Mitteleuropa

Starke Schneefälle mit Windböen kombiniert sorgten auch in Teilen Großbritanniens für Verkehrschaos, von dem insbesondere der Flugverkehr betroffen ist: Mehrere Flughäfen stellten ihren Betrieb vorübergehend ein und es kam zu Flugausfällen und langen Verspätungen.

Auch in Teilen von Deutschland sorgten Schnee und Glatteis für zahlreiche Unfälle und Staus auf den Straßen.

Kilauea: Eruption geht weiter und lässt Forscher rätseln

Vulkanausbruch am Kilauea hält an – Forscher stehen vor einem Rätsel

Die Eruption im Halema’uma’u-Krater, die am 23. Dezember begann und zweimal pausierte, geht weiter. Mittlerweile sprudelt die Lava nur noch aus einer aktiven Fontäne. Um den Schlot bildet sich ein Hornito bzw. Kegel, der zum Krater hin offen ist. Ein großer Teil des Kraterbodens ist mit Schmelze überflutet. So entstehen immer mächtigere Ablagerungen, die den Kraterboden langsam anwachsen lassen. Der aktuelle Ausbruch hob ihn um gut 10 Meter an. Doch bis die große Fläche aufgefüllt sein wird, werden noch einige Ausbruchsphasen ins Land gehen müssen.

Täglich gibt es bis zu 30 Erdbeben, die sich allerdings nicht im Gipfelbereich konzentrieren, sondern über die Vulkanflanken und die Gegend von Pahala verteilen.

Die Tiltmeter registrierten seit dem 29. Dezember eine deutliche Subsidenz infolge von Deflation: Die Eruption fördert also mehr Lava, als an Magma aus der Tiefe aufsteigt. Somit entleert sich das flach liegende Speicherreservoire unter dem Gipfel und die verliert leicht an Höhe.

Die Forscher vom USGS stehen indes vor einem wissenschaftlichen Rätsel: Obwohl der Druck im Magmenkörper zu Beginn der Eruption hoch war, kam es zu den zwei erwähnten Pausen. Während dieser konnte man beobachten, dass es sogar zu einem Rückfluss der Lava aus dem sekundären Lavasee in den Förderschlot kam. Die Forscher nennen dieses Phänomen „Drainback“. Kurz zuvor war der Druck im System so hoch, dass Lavafontänen aufstiegen. Nach ihrem unerwarteten Stopp muss der Magmaspiegel im Fördersystem weit abgefallen sein, damit die Lava zurückfließen konnte. Wieso es zu so einem unerwarteten Druckabfall kam und danach die Eruption wieder mit Lavafontänen startete, ist Gegenstand von Spekulationen. Einen möglichen Erklärungsversuch lieferten heute die HVO-Forscher. Sie meinten, dass die Ursache für den Drainback und das anschließende Wiederaufleben der Eruption möglicherweise im Zusammenspiel von Lava-Dichte und Gasgehalt lag. Frische, gasreiche Lava trieb die Eruption an, während die zurückfließende Lava dichter war und den Eruptionskanal durch die Bildung eines Pfropfs verschloss – ähnlich wie ein Korken in einer Sektflasche. Dies verhindert, dass neuer Gasdruck sofort entweicht, und ermöglicht es dem Speichersystem, sich erneut mit Druck aufzuladen.

Nach jeder Drainback-Phase wurde der Druck wieder so hoch, dass eine neue Eruptionsphase begann. Solche Zyklen verdeutlichen die komplexen dynamischen Prozesse in einem Vulkansystem und werden vom Hawaiian Volcano Observatory weiterhin genau überwacht, um die Mechanismen besser zu verstehen.

Kilauea: Erdbeben Mb 4,2 bei Pahala

Mittelstarkes Erdbeben erschütterte Küstenebene am Kilauea auf Hawaii

Ein Erdbeben der Magnitude Mb 4,2 erschütterte die Küstenregion nahe dem Kīlauea-Vulkan auf Hawaii. Das Epizentrum wurde knapp 2 Kilometer südwestlich von Pāhala lokalisiert, der Erdbebenherd lag in 31 Kilometern Tiefe. In Pāhala war das Beben deutlich zu spüren. Etwa 15 Minuten später folgte ein Nachbeben der Magnitude Mb 3,5.

Wie das Hawaiian Volcano Observatory (HVO) mitteilte, steht das Erdbeben im Zusammenhang mit der seit 2019 anhaltenden Erdbebensequenz, die als Folge des Schmelzaufstiegs in einem tief gelegenen Magmenkörper interpretiert wird. Dieser Magmenkörper soll flacher liegende Reservoirs speisen, die sowohl den Kīlauea als auch den Mauna Loa mit Magma versorgen.

Lavafontänen-Aktivität geht weiter

Neben der anhaltenden Erdbebensequenz bleibt auch die Eruption im Halemaʻumaʻu-Krater des Kīlauea aktiv. Zur Morgendämmerung war die Lavafontäne aus dem Schlot am südwestlichen Kraterrand kleiner als am Vortag zur gleichen Zeit. Trotz der geringeren Höhe hat sich die Lava weiter über den Kraterboden ausgebreitet. Während gestern etwa 20 % des Kraterbodens mit Lava bedeckt waren, wird die bedeckte Fläche heute auf um gut 50% größer als gestern sein. Dementsprechend zeigt MIROVA eine höhere Thermalstrahlung als gestern an, sie hatte heute Nacht eine Leistung von mehr als 4000 MW.

Im morgendlichen HVO-Update wurde gemeldet, dass die Lavafontäne im Verlauf des gestrigen Tages weiter zugenommen hatte. Die Erdbebenaktivität blieb dabei im Gipfelbereich gering, der Schwefeldioxid-Ausstoß war und ist weiterhin erhöht, liegt jedoch deutlich unter dem Niveau der initialen Eruptionsphase.

Im Bereich der oberen Riftzonen gab es eine geringe Seismizität, in Verbindung mit schwachen Bodendeformationen. Es ist unwahrscheinlich, dass es hier zu einer Eruption kommt, während der Ausbruch in der Caldera weitergeht.

Unsichere Prognosen

Die derzeit öffentlich zugänglichen GPS-Messungen liefern keine eindeutigen Hinweise, weshalb Prognosen über den weiteren Verlauf der Eruption schwierig sind. Vulkanologen weisen darauf hin, dass dies der sechste Ausbruch innerhalb der Caldera seit 2020 ist. Die bisherigen Eruptionen dauerten unterschiedlich lang, wobei es gelegentlich zu Fluktuationen kam, die auch nach der Initialphase eine Intensivierung der Aktivität zur Folge hatten.

Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht derzeit nicht, jedoch kann es im Umfeld der Caldera zu Luftverschmutzungen durch vulkanische Gase kommen, die eine Gesundheitsgefährdung darstellen könnten.

USA: Totbringende Tornados im Südosten

Ungewöhnlich starke Tornados im Dezember – Mindestens 4 Todesopfer im Südosten der USA

Eine ungewöhnliche Wintersturmfront ließ am Wochenende im Südosten der USA mehrere Tornados entstehen und sorgte für verheerende Verwüstungen mit mindestens vier Todesopfern und zahlreichen Verletzten. In den US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi und Alabama wurden mehr als 40 Tornados gemeldet. Die auch Twister genannten Wirbelstürme zerstörten Häuser, rissen Stromleitungen nieder und brachten den Verkehr zum Erliegen. Ungewöhnlich an dem Unwetter sind weniger die Tornados, sondern dass sie im Dezember entstanden. Normalerweise ist der Dezember der Monat mit dem geringsten Tornadoaufkommen in den USA, während die Tornadosaison in den Monaten April bis Juni ihren Höhepunkt durchlebt.

Die Unwetter, die mit schweren Gewittern, Hagel, starken Winden und häufigen Blitzen einhergingen, zogen von Texas und Louisiana über Mississippi und Alabama bis nach Georgia und die Carolinas. Das Storm Prediction Center rief die zweithöchste Tornadowarnstufe 4 aus, was die hohe Gefahr verdeutlicht.

Ein besonders zerstörerischer Tornado traf am Samstagnachmittag die Stadt Liverpool in Texas. Dabei starb eine Person, und vier weitere wurden verletzt. Im Brazoria County wurden mindestens 40 Gebäude schwer beschädigt. Ein weiterer Tornado verursachte erhebliche Schäden in Porter Heights, Texas, während in Katy, einem Vorort von Houston, ebenfalls Schäden an Häusern und Infrastruktur gemeldet wurden.

In Mississippi starb ein 18-Jähriger in Natchez, als ein Baum auf ein Haus fiel. Eine weitere Person kam in Lowndes County ums Leben. Im gesamten Bundesstaat Mississippi wurden mindestens acht Menschen verletzt. Ein großer Tornado zerstörte in McCall Creek zahlreiche Häuser und entwurzelte Bäume. In North Carolina wurde ein Mann getötet, als ein Baum auf seinen Pickup fiel.

Laut dem Wetterdienst wurden allein am Samstag über 300 Sturmmeldungen registriert, darunter mindestens drei Dutzend bestätigte Tornados. Besonders betroffen waren die Regionen um Harris County, Texas, wo mehrere Tornados Schäden an Häusern, Zäunen und Bäumen verursachten. Glücklicherweise gab es hier keine Todesopfer.

Die Stromversorgung war in vielen Gebieten unterbrochen. In Mississippi waren zeitweise 45.000 Haushalte ohne Strom, in Texas und Georgia jeweils rund 10.000. Am Sonntagmorgen begannen die Aufräumarbeiten, obwohl noch nicht alle Schäden von den Behörden erfasst worden waren. Die betroffenen Gemeinden arbeiten gemeinsam mit lokalen und staatlichen Behörden daran, die Schäden zu bewältigen und den Betroffenen zu helfen.

Entstehung von Tornados

Tornados entstehen, wenn feuchtwarme Luft auf kalte, trockene Luft trifft, was häufig in Gewittersystemen geschieht. Ein besonders hohes Tornadorisiko haben sogenannte Superzellen, die durch rotierende Aufwinde gekennzeichnet sind. Kommt es in einer Superzelle zur Windscherung kann eine horizontale Drehbewegung in der Atmosphäre entstehen, die durch die Aufwinde in eine vertikale Rotation gekippt wird. Diese Rotation kann sich zu einem Tornado entwickeln, dessen Rüssel den Boden erreicht.

Kilauea: Lavafontäne wieder aktiv

Vulkanausbruch am Kilauea geht weiter – Lavafontäne ist wieder aktiv

In meinem letzten Update zum Kilauea schrieb ich gestern, dass sich die eruptive Tätigkeit nach der zweiten Pause langsam wieder steigerte. Diese Steigerung hielt an, bis gestern gegen 17:15 HST wieder eine Lavafontäne gefördert wurde, die bis zu 30 m hoch aufstieg. Diese Tätigkeit geht bis jetzt 06:30 HST am 29. Dezember (16:30 UTC) weiter. Die Lava breitet sich über einen Teil des Kraterbodens aus. Die Vulkanologen vom HVO schätzten gestern Abend, dass 20% des Halemaʻumaʻu-Kraterbodens mit Schmelze bedeckt sind. Dieser Wert ist auch heute relativ konstant geblieben. Dementsprechend detektiert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit 2132 MW Leistung.

Die dritte Aktivitätsphase des Ausbruchs, der einen Tag vor Weihnachten begann, die längste. Die meiste Lava wurde aber während der starken Initialphase der Eruption gefördert.

Die geophysikalischen Messwerte zeigen, dass es nur wenige Erdbeben gibt und der Tremor vergleichsweise gering ist. Aktuell zeigen die Klinometer im südlichen Gipfelbereich des Vulkans eine deflationäre Phase an. Sie begann gestern gegen 15:00 Uhr, also zwei Stunden bevor die Lavafontäne wieder aktiv wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde Inflation registriert. Es stieg also mehr Magma aus der Tiefe auf, als aus dem Förderschlot am Südwestrand des Halemaʻumaʻu-Kraters gefördert wurde. Inzwischen hat sich der Effekt umgedreht.

Die Vulkanologen vom HVO sind der Meinung, dass die Höhe der Lavafontäne weiter zunehmen könnte. Die genaue Höhe der Fontänen oder deren Dauer bleibt aber unvorhersehbar. Historisch betrachtet wurden Lavafontänen mit einer Höhe von über 70 Metern beobachtet, die bis zu 24 Stunden andauerten.

Der Kīlauea, einer der aktivsten Vulkane der Erde, befindet sich auf Big Island Hawaii, der größten Insel der vulkanischen Inselkette Hawaii, die sich über einem Hotspot bildete. Der Halemaʻumaʻu-Krater, der sich im Gipfelbereich befindet, ist ein zentraler Ort vulkanischer Aktivität. Frühere Eruptionen des Kīlauea haben bedeutende geologische und kulturelle Auswirkungen auf die Region gehabt und prägen die Landschaft Hawaiis maßgeblich.

Kilauea: On-Off-Eruption geht weiter

On-Off-Eruption am Kilauea geht am 28. Dezember auf niedrigem Niveau weiter

Der Vulkanausbruch am Kilauea auf Hawaii, der am 23. Dezember begann und zu einer On-Off-Eruption mutierte, geht heute Morgen (später Abend des 27. Dezember auf Hawaii) weiter und scheint sich im Moment wieder etwas zu steigern: Via Livecam erkennt man ein kleines Lavafeld im Südwesten des Halemaʻumaʻu-Kraters. Aus dem Schlot, der aus der Perspektive der Livecam vom Kraterrand verdeckt ist, sieht man Lava ins Bildfeld spritzen. In der beschleunigten Rückschau erkennt man, dass sich das Lavafeld in den letzten Stunden etwas vergrößerte, aber insgesamt klein bleibt und in seiner Größe fluktuiert. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 432 MW. Am Vortag lag der Wert bei mehr als 2600 MW.

Aktuell befindet sich die Eruption in ihrer dritten Phase. Es gab also 2 mehrstündige Unterbrechungen. Ein selten zu beobachtendes Phänomen war, dass man beim Einsetzen der Pausen beobachten konnte, wie die Lava des sekundären Lavasees in den Förderschlot zurückfloss.

Die dritte Phase setzte am 26. Dezember gegen 08:00 Uhr HST ein. Diesmal blieben aber starke Lavafontänen aus und es wurde nur eine milde effusive Aktivität beobachtet. Die Vulkanologen vom HVO beschrieben kleine Lavaströme, die aus dem Schlotbereich am Kraterrand austraten. Insofern hat sich die Aktivität seitdem wieder gesteigert, da es jetzt wieder Lavaspattering bzw. kleine Fontänen gibt.

Die Eruption beschränkt sich weiterhin auf Halemaʻumaʻu und den herabgefallenen Block innerhalb der Caldera. Entlang der östlichen und südwestlichen Riftzonen des Kīlaueas wurden keine ungewöhnlichen Aktivitäten festgestellt.

Die instrumentale Beobachtung des Vulkans zeigt, dass es nur eine sehr geringe Seismizität gibt. Obwohl der Vulkanausbruch anhält, hat wieder eine leichte Inflation eingesetzt, die zu einer Bodenhebung führt. Es steigt also mehr Lava aus der Tiefe auf, als am Förderschlot austritt. Es könnte kurzfristig zu einer Verstärkung der Eruption kommen.

In den beiden Riftzonen wird nur wenig Aktivität registriert. In der oberen Ostriftzone wird eine leichte Bodendeformation gemessen, die mit der Eruption zusammenhängt. Die südwestliche Riftzone bleibt ruhig.

Der aktuelle Ausbruch auf dem Kīlauea-Gipfel ist bereits der sechste innerhalb der Caldera seit 2020. Prognosen über den weiteren Verlauf des Ausbruchs lassen sich nicht anstellen. Die vorherigen Ausbrüche dauerten zwischen einer Woche und einem Jahr.

Mount Spurr: Kratersee gewachsen

Kratersee des Mount Spurr vergrößerte sich – Seismizität erhöht

Der Mount Spurr ist einer von zwei Vulkanen Alaskas, die derzeit eine Alarmstufe oberhalb von Grün innehaben. Der Alarmstatus des Mount Spurr steht auf „Gelb“ und verdient daher die besondere Aufmerksamkeit der Vulkanologen in Alaska. Die Seismizität des Vulkans ist erhöht und täglich werden einige vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Wie heute bekannt wurde, unternahm das AVO am 18. Dezember einen Gasmessflug über den Vulkan, der in relativer Nähe zu Anchorage liegt. Gemessen wurde der Ausstoß von vulkanischen Gasen wie Wasserdampf (H₂O), Schwefeldioxid (SO₂), Kohlendioxid (CO₂) und Schwefelwasserstoff (H₂S). In einer Meldung zum Flug wurde nicht genauer auf die ermittelten Daten eingegangen, sondern nur mitgeteilt, dass Werte ermittelt wurden, die in etwa auf dem Niveau des letzten Gasmessfluges im Juni lagen.

Veränderungen gab es allerdings in der Morphologie des Kratersees, der sich seit dem Sommer im Crater Peak gebildet hat. Der Kratersee ist größer geworden und war zum Teil mit Eis bedeckt. Dass er jetzt im Winter nicht völlig zugefroren war, zeigt, dass am Seegrund Fumarolen sitzen, die heißes Gas emittieren und so das Wasser aufheizen. Zudem schwammen auf dem Wasser gelbliche Schwefelfladen.

Alles in allem scheint der Status des Mount Spurr relativ stabil zu sein: Der Vulkan emittiert vulkanische Gase und zusammen mit der erhöhten Erdbebentätigkeit verdichten sich die Hinweise, dass sich im Untergrund des Vulkans langsam Magma akkumuliert. Der Aufheizungsprozess geht relativ langsam vonstatten und bis jetzt ist es unklar, ob mittelfristig betrachtet eine Eruption erfolgen wird.

Mount Spurr gehört zu den aktivsten Vulkanen Alaskas und ist für explosive Ausbrüche bekannt. Der letzte größere Ausbruch ereignete sich 1992 und führte zu einer erheblichen Aschewolke, die den Flugverkehr beeinträchtigte.
Der zweite Vulkan in Alaska, der eine höhere Alarmstufe aufweist, ist der Aleutenvulkan Great Sitkin. Er steht auf „Orange“ und ist in einer schwachen eruptiven Tätigkeit begriffen, die sich auf den Kraterbereich beschränkt.

USA: Serie von Winterstürmen trifft Westküste

Westküste der USA von Sturmserie heimgesucht – Pier stürzte ein

Die US-Westküste wurde zu Weihnachten von einer Serie starker Winterstürmen heimgesucht, die in ihrer Dauer und Intensität bislang selten vorkamen. Dabei wurde große Teile eines hölzernen Piers zerstört. Es gab mindestens zwei Todesopfer.

Eine ausgeprägte Sturmserie traf die Westküste der USA und atmosphärische Flüsse brachten ergiebige Regenfälle, starke Winde und Schneefälle in den Höhenlagen mit sich. An der Küste verursachen hohe Wellen gefährliche Bedingungen und Küstenerosion.

Die Sturmfront, die bereits am Wochenende begann, wurde Anfang der Woche in Kalifornien tödlich. Am Montagmorgen starb ein Mann in Zentral-Kalifornien, nachdem von der Brandung zusammengeschobene Trümmer ihn an einem Strand festklemmten. Ein weiterer Mann wurde am Marina State Beach von Wellen erfasst und aufs Meer hinausgezogen. Eine Suchaktion verlief erfolglos. Der Mann gilt als vermisst und ist vermutlich tot. In einigen Küstenregionen erreichten die Wellen Höhen zwischen drei und acht Metern.

Am Dienstag verschärften sich die Wetterbedingungen, als heftige Regenfälle die nördliche Hälfte Kaliforniens überfluteten. In den Sierra-Nevada-Ausläufern erreichten die Niederschläge Spitzenwerte von bis zu 100 Millimetern pro Stunde. Die Kombination aus Starkregen, Wind und Schneefall führte in höheren Lagen zu Lawinen- und Sturzflutgefahr, insbesondere in Gebieten mit Brandnarben.

In den Bergen der Sierra Nevada und den Cascades wurden bis zu 30 Zentimeter Schnee gemeldet, in einigen Regionen auch mehr. Zusätzlich verursachten Böen mit Geschwindigkeiten von über 110 Kilometern pro Stunde Schneeverwehungen und schlechte Sichtverhältnisse. Der Straßenverkehr wurde in manchen Orten stark beeinträchtigt.

Der Sturm hinterließ auch deutliche Schäden in der Stadt Santa Cruz. Ein Abschnitt des berühmten Municipal Wharf stürzte am Montag aufgrund hoher Wellen ein. Der gut 65 m lange Abschnitt des Piers war gesperrt, da er von früheren Stürmen in diesem Jahr bereits beschädigt worden war. Ein Teil des kollabierten Piers trieb wie ein Floß auf dem Meer. Drei Arbeiter, die sich auf der Baustelle des Piers befanden, wurden von Rettungsschwimmern auf Jetskis gerettet. Ein Video zeigt die Rettungsaktion.

Die Stadtverwaltung von Santa Cruz sprach von einem weiteren Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels, der stärkere Stürme und einen steigenden Meeresspiegel mit sich bringt.

Die Behörden warnen weiterhin vor lebensgefährlichen Bedingungen an der Küste. Hohe Wellen können überraschend zuschlagen und Menschen ins Meer ziehen.

Eine Wetterberuhigung ist nicht in Sicht: Während sich der aktuelle Sturm nach Osten verlagert, erwartet die Westküste die nächste Sturmfront mit weiterem Regen, Schneefällen und starken Winden.

Kilauea: Spektakuläre Eruption schwächte sich ab

Vulkanausbruch am Kilauea überflutete Kraterboden mit Lava und schwächte sich schnell ab

Der Vulkanausbruch am Kilauea schwächte sich genauso schnell ab, wie er begonnen hatte, allerdings muss man die Aktivitätsphase als spektakulär und ungewöhnlich bezeichnen: Ungewöhnlich deshalb, weil der Ausbruch praktisch ohne Vorwarnung begann und in kurzer Zeit viel Lava förderte, die den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters flutete und diesen in einen sekundären Lavasee verwandelte, der jetzt langsam abkühlt und erstarrt. Zuvor zeigten Webcam-Aufnahmen und Feldbeobachtungen Lavafontänen aus T-förmigen Spalten im südwestlichen Teil der Caldera. Zuletzt war nur noch das Spaltensegment des oberen Balkens des „T“ aktiv, das parallel zum westlichen Kraterrand verlief.

Der Ausbruch begann am 23. Dezember, um 2:20 Uhr HST (UTC -10 Stunden) und begann sich gegen 15:00 Uhr HST signifikant abzuschwächen. Seit 16 Uhr HST wurde keine frisch austretende Lava mehr beobachtet. Somit hielt der Ausbruch nur ca. 14 Stunden an. Er spielte sich komplett im Halemaʻumaʻu-Krater der Kaluapele (Kīlauea-Gipfel-Caldera) ab.

Das Ereignis manifestierte sich in einem abgesperrten Bereich des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks und stellte keine direkte Gefahr für Menschen oder Infrastruktur dar. Allerdings waren die Emissionen vulkanischer Gase erheblich und zeitweise wurde sogar etwas Vulkanasche gefördert.

Trotz der Absperrungen drangen einige einheimische Vulkanspotter bis zum Kraterrand vor und teilten in den Sozialen Medien ihre Aufnahmen.

Daten vom HVO zur Eruption am Kilauea

Die frisch geförderte Lava bedeckt eine Fläche von 2.630.459 Quadratmetern (2,6 Quadratkilometern), und schließt nicht nur den gesamten Halemaʻumaʻu-Krater ein, sondern auch einen Großteil des angrenzenden herabgefallenen Blocks aus der Calderaumrandung. Das von Lava bedeckte Gebiet umfasst etwa ein Viertel der Fläche der Kaluapele-Caldera. Die Lava erreichte eine durchschnittliche Mächtigkeit von etwa 1 Meter, was auf eine Effusionsrate von etwa 85 Kubikmetern pro Sekunde in den ersten 8 Stunden des Ausbruchs schließen lässt.

Die anfänglichen Lavafontänen erreichten eine Höhe von 80 bis 90 Metern, sanken jedoch bis 13:00 Uhr auf etwa 50 Meter ab. Die heftigen Eruptionen erzeugten eine Wolke aus vulkanischem Gas und Partikeln, die vom Wind in südwestlicher Richtung über den abgesperrten Bereich des Parks getragen wurde. Aufgrund der Bedingungen konnten die Schwefeldioxid-Emissionen (SO₂) nicht direkt gemessen werden. Dennoch schätzten nahe gelegene Überwachungsstationen die Emissionsrate auf über 100.000 Tonnen SO₂ pro Tag am Morgen, mit einer Abnahme um etwa die Hälfte am Nachmittag. Diese Werte sind vergleichbar mit früheren Gipfelausbrüchen in den letzten vier Jahren.

Gegen 15:00 Uhr hörte die Deflation am Gipfel auf und das seismische Zittern nahm deutlich ab. Bis 15:30 Uhr waren die Lavafontänen kaum noch sichtbar, und um 16:00 Uhr waren sie vollständig erloschen. Das seismische Zittern kehrte nahezu auf das Hintergrundniveau zurück, während auch die vulkanischen Gasemissionen deutlich abnahmen. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass der Ausbruch stark an Intensität verloren hat und derzeit pausiert.

Öffentlich zugängliche Daten mangelhaft

Auf den öffentlich zugänglichen Diagrammen zur Bodendeformation sieht man seit Wochen praktisch nur eine minimal fallende Flatline. Während der Eruption zeigte sie einige Schwankungen, die aber bei weitem nicht dem üblichen Maß während einer Eruption entsprechen. Ich vermute mittlerweile, dass die Anzeigen nicht korrekt sind und dass die Datenübermittlung oder die webtaugliche Darstellung nicht funktioniert. Eigene Interpretationen des Geschehens bzw. Vorwarnungen sind unter diesen Umständen nicht möglich.