Naturkatastrophen News 22.12.22: Nordamerika

Arctic Outbreak in Teilen Nordamerikas

Auf der Nordhalbkugel ist Winter und folglich sind Schneefälle normal. Was sich in den letzten Stunden in Teilen des nordamerikanischen Kontinents abgespielt hat, ist selbst für wintergewöhnte Kanadier und Amerikaner nicht normal: Gestern begann ein Arctic Outbreak, bei dem polare Kaltluftmassen bis weit in den Süden der USA vorgedrungen sind. Besonders hart traf es ein schmales Band, das sich von Nord nach Süd durch die Mitte der USA zog. In beispiellosem Tempo fielen die Temperaturen. In Cheyenne (US-Bundesstaat Wyoming) fielen die Temperaturen innerhalb von einer Stunde um 42 Grad Fahrenheit! Innerhalb von 3 Stunden betrug der Temperaturunterschied 55 Grad. In Denver (Colorado) nahm die Temperatur um 37 Grad innerhalb von einer Stunde ab. Tiefsttemperaturen in Grad Celsius beliefen sich auf -15 Grad. Dieser dramatische Temperaturabsturz wurde von einem Schneesturm begleitet. Der Windchill-Faktor war enorm. Es wird berichtet, dass sich die Temperaturen aufgrund des Windes wie -40 Grad Celsius anfühlen können und nicht geschützte Haut binnen Minuten Erfrierungserscheinungen zeigt. In den sozialen Medien werden Analogien zum Katastrophenfilm „The Day After Tomorrow“ gezogen, in dem die Welt dank des Klimawandels in einer neuen Eiszeit versank.

Der Schneesturm löste vielerorts Verkehrschaos aus, von dem besonders die Flughäfen betroffen waren. Medienberichten zufolge mussten Tausende Flüge storniert werden. Flugzeuge, die sich bereits auf den Start vorbereiteten, vereisten und steckten auf den Rollbahnen fest. Passagiere mussten bis zu 12 Stunden in den Maschinen ausharren, bis sie wieder am Gate angelangt waren und aussteigen konnten.

Vergleichbare Ereignisse sind für Kanada und die USA typisch und kommen immer wieder vor. Allerdings werden auch diese Extremwetterereignisse aufgrund des Klimawandels immer extremer. Zu solchen Ereignissen kommt es, wenn die Höhenwinde schwächeln und es zu starken Mäandern des Jetstreams kommt. Dann können entweder warme Luftmassen aus dem Süden bis weit in den Norden vordringen oder andersherum, wie es gerade der Fall ist. Auch wir in Europa könnten von einem ähnlichen Wetterphänomen getroffen werden.

Die vorhersagen für Kanada zeigen keine Entspannung der Situation: Die Wetterdienste warnen vor einem weiteren schweren Wintersturm, der bis Heiligabend anhalten könnte. Es wurden starke Nordwinde vorhergesagt, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h über Teile des Landes fegen sollen. Der Blizzard wird starke Schneefälle mit sich bringen. Die Gefahr von Blitzeisbildung ist hoch.

Erdbeben-News 20.12.22: USA MW 6,4

Erdbeben Mw 6,4 an der Küste von Nordkalifornien

Datum: 20.12.22 | Zeit: 10:34:26 UTC | 40.56 N ; 124.42 W | Tiefe: 17 km |  Mw 6,4

An der Küste des US-Amerikanischen Bundesstaat Kalifornien bebte es mit einer Magnitude von 6,4. Das Hypozentrum befand sich in 17 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 23 km west-südwestlich von Fortuna lokalisiert. Der Erdstoß konnte in einem großem Umkreis wahrgenommen werden. Es gab zahlreiche Nachbeben.

Inzwischen wurde in den lokalen Medien von einige Schäden berichtet. Zwar blieb eine große Katastrophe aus, doch es wurden Gebäude beschädigt und es kam zu Straßenschäden. Ein Teil der öffentlichen Infrastruktur wird auf Schäden überprüft und es kam zu Brückensperrungen. Zwei Menschen wurden mit Platzwunden und Knochenbrüchen in Krankenhäuser eingeliefert.

Die meisten Schäden sind in Rio Dell, Fortuna, Ferndale und Scotia im Eel River Valley zu verzeichnen. Für 70.000 Menschen im Humboldt County fiel der Strom aus. Der Versorger Pacific Gas & Electric arbeite daran, die Stromversorgung wiederherzustellen, doch zuletzt war es ungewiss, wann die Versorgung wieder aufgenommen werden könne.

Das Erdbeben manifestierte sich im Bereich einer Dreifachkreuzung (Triple-Junction) mit der San-Andreas-Störung, der Cascadia-Störungszone und der Mendecino-Transformstörung. Eine durchaus sensible Zone, in der es oft zu starken Erdbeben kommt. Es sind auch Starkbeben an den einzelnen Störungszonen möglich. Besonders an der Cascadia-Störungszone und entlang der San-Andreas-Störung rechnet man seit Jahrzehnten mit Starkbeben in Ballungsräumen.

In der Region gibt es auch aktiven Vulkanismus. Etwa 250 Kilometer östlich liegt der Lassen Peak mit dem Lassen Volcanic Nationalpark. Der letzte Ausbruch des Vulkans ereignete sich 1917. Starke Erdbeben können das Verhalten von Vulkanen beeinflussen. Allerdings gab es im Vorfeld keine Anzeichen, dass der Lassen Peak zu einer neuen Eruption bereit ist.

Update: Das Beben verursachte größere Schäden, als zuerst angenommen. Alleine im Ort Rio Dell wurden 15 Häuser so stark beschädigt, das sie nicht mehr bewohnbar sind. 2 Menschen starben. Sie litten zum Zeitpunkt des Bebens unter einem medizinischen Notfall und konnten nicht adäquat versorgt werden. 11 Personen wurden verletzt.

Sturm in den USA verursacht Naturkatastrophen am 18.12.22

Polare Kaltluftfront beschert den USA Blizzards und Tornados

Mehrere Bundesstaaten in der Mitte und im Osten der USA wurden im Laufe der Woche von heftigen Unwettern heimgesucht. Es gab einige Todesopfer und es entstanden Sachschäden. Für Zehntausende Haushalte fiel die Stromversorgung aus und es kam zu Verkehrschaos. Schuld an den Unwettern war eine polare Kaltluftfront, die vor allem im Mittleren Westen Schneestürme mit sich brachte. Die Blizzards brachten in South Dakota bis zu 60 cm Neuschnee innerhalb weniger Stunden. Ein wichtiger Highway musste auf mehr als 500 km Länge wegen Glatteis und Schnee gesperrt werden. Stromausfälle wurden in Wisconsin, Michigan, Minnesota, Pennsylvania, West Virginia und Virginia gemeldet. Allein in Wisconsin waren am Donnerstagnachmittag 60.000 Menschen ohne Strom. Der heftige Wintersturm drang bis in den Süden der USA vor und hat dort eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Sogar in Louisiana starben drei Menschen. Dort entstanden Tornados, die mehrere Gemeinden zerstörten. In einem Fall wurde eine 56-jährige Frau in St. Charles Parish in der Nähe von New Orleans getötet, nachdem ein Tornado ihr Haus zerstört hatte. Besonders hart traf es einen Vorort von New Orleans: in Jefferson Parish haben mehrere Häuser und Geschäfte schwerste Schäden erlitten.

Ein Einwohner von Louisiana schilderte lokalen Medien seine Erlebnisse, als er mit seinem Wagen in einen Tornado geriet. Der tonnenschwere SUV wurde vom Wirbelwind einfach angehoben und dann wieder fallen gelassen. Am Donnerstag wurden Tornados auch aus Florida gemeldet. Die Tornadowarnung wurde erst am Wochenende wieder aufgehoben.

Da die polare Kaltluftfront auch über Kanada hinweg zog, gab es auch dort reichlich Schnee und Glatteis. Anders als im Süden der USA ist man dort aber an Kälte und Schnee gewöhnt und es entstehen nicht so schnell Katastrophenszenarios. Außerdem bildeten sich keine Tornados.

Die weitere Aussichten sind nicht gut, denn die nächste Kaltluftfront baut sich auf und könnte kurz vor Weihnachten wieder bis nach Florida vordringen und neue Stürme auslösen.

Schneesturm im Nordosten der USA verursacht Katastrophenalarm

Schneesturm an den Großen Seen der USA

Ähnliche Grenzwetterbedingungen wie bei uns lösten im Nordosten der USA einen Schneesturm aus, als arktische Luftmassen in das Gebiet der Großen Seen eindrangen. Seit 2 Tagen kommt es zu starken Schneefällen und der Winter hält plötzlich Einzug. In der Gegend von Buffalo fielen mehr als 50 Zentimeter Schnee und legten den Verkehr lahm. Kathy Hochul, die Gouverneurin des Bundesstaates New York verhängte den Notstand über die Region. In den nächsten Stunden soll ein weiterer Meter Schnee niedergehen. Die Gouverneurin warnte vor einer lebensbedrohlichen Situation und rief die Menschen auf Zuhause zu bleiben. Bereits gestern blieben die Schulen geschlossen und das öffentliche Leben kam weitestgehend zum Erliegen.

Buffalo liegt am Ufer des Eriesees und ist für seine frühwinterlichen Schneefälle berüchtigt. Die Schneestürme entstehen, wenn die Kaltluftfronten aus dem Norden über das warme Wasser der Großen Seen strömt.

Ein weiteres berüchtigtes winterliches Naturphänomen ist die Eis-Drift. Sie tritt besonders häufig am Eriesee auf, wenn er gefroren ist und starker Nordwind das Eis auf das Südufer drückt. Dann können regelrechte Eis-Tsunamis über die Ufer branden.

Über die Großen Seen

Die 5 Großen Seen im Nordosten der USA stellen das größte zusammenhängende Süßwassersystem unseres Planeten dar. Nur der flächenmäßig kleinere, aber dafür deutlich tiefere Baikalsee birgt ein größeres Süßwasservolumen, als die 5 Großen Seen der USA. Sie bedecken eine Fläche von 765.000 km². Die berühmten Niagarafälle liegen zwischen dem Erie- und dem Ontariosee. Sie gleichen einen Höhenunterschied von 51 m aus. Insgesamt gibt es eine Höhendifferenz von 110 m zwischen den Seen. Sie sind Überbleibsel der Eiszeiten, als Gletscher die großen Becken formten. Als sie schmolzen, füllten sich die Becken mit Wasser. Die Seen haben einen großen Einfluss auf die regionale Ökologie und sind wichtig für die Wasserversorgung der Menschen. Da mehrere Großstädte und Industrieanlagen an den Ufern der Seen angesiedelt sind, gibt es entsprechende Umweltbelastungen. Ein 541 km langes System aus Flüssen und Kanälen verbinden die Seen mit dem Atlantik und dem Mississippi, so dass ein Schifffahrtsweg mit einer Länge von 3700 km entstanden ist.

Erdbeben-News 18.11.22: USA

USA: Erdbeben Mw 5,4

Datum: 16.11.22 | Zeit: 21:32:44 UTC | 31.62 N ; 103.99 W | Tiefe: 8 km | Mw 5,4

Bereits vorgestern ereignete sich im Westen von Texas ein Erdbeben der Magnitude 5,4. Der Erdbebenherd befand sich in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 52 km west-nord-westlich von Pecos festgestellt. Das starke Erdbeben war in einem großen Umkreis deutlich wahrnehmbar gewesen. Nach Angaben des USGS war das Erdbeben im Osten bis Dallas und Austin und im Norden bis Roswell in New Mexico zu spüren gewesen. Es gibt Wahrnehmungsmeldungen, die den Erdstoß als „schrecklich“ bezeichnen. Er war fast 1 Minute lang. Meldungen über Schäden liegen nicht vor, doch vorsichtshalber wurde ein historischen Gebäude geschlossen und überprüft. Es ist Sitz der Verwaltung der University Health in San Antonio. Es wurden zahlreiche schwächere Nachbeben detektiert.

Die Region um El Paso zählt zu den seismisch aktivsten Zonen der USA. Die Aktivität hier ist allerdings nicht vergleichbar mit den großen pazifischen Störungszonen der Westküste. Dennoch gab es hier in den letzten Jahren mehrere moderate-starke Erdbeben. Zuletzt wurde ein Beben der Magnitude 5,0 im März 2020 registriert.

Die Erdbeben manifestierten sich gut 100 km westlich des Rio-Grande-Rifts. Hierbei handelt es sich nicht nur um das Flussbett des gleichnamigen Flusses, sondern um einen tektonischen Graben. Er weißt Ähnlichkeiten mit dem Ostafrikanischen Riftvalley auf und verläuft auf einer Länge von mehr als 1000 km durch den mittleren Südwesten der USA. Das Rift beginnt beim Ort Leadville in Colorado, verläuft durch das texanische Presidio und mündet im mexikanischen Chihuahua in den Golf von Mexico. Entlang des Rifts bildeten sich 4 große Becken. Es ist möglich, dass sich das Beben an einer Seitenstörung des Rio-Grande-Rifts ereignete. Es gibt aber noch eine andere mögliche Ursache für die Seismizität der Region um Pescos: in der Gegend wird Erdöl mit dem umstrittenen Fracking-Verfahren gefördert. Studien belegten, dass es einen Zusammenhang mit der Ölfördermenge und der Zunahme schwacher Erdbeben der Region gibt. Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich werden allerdings selten durch Fracking ausgelöst.


Iran: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 17.11.22 | Zeit: 13:59:33 UTC | 26.90 N ; 55.31 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,2

Gestern bebt es im Süden des Irans mit einer Moment-Magnitude von 5,2. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 57 km nordöstlich von Bandar-e Lengeh verortet. Beim EMSC liegen 2 Wahrnehmungsmeldungen vor. Demnach war der Erdstoß auch in den Emiraten deutlich zu spüren gewesen. In der Region gab es in diesem Jahr mehrere vergleichbare Erdbeben.

Tropensturm Nicole verursacht Naturkatastrophe in USA

Starke Schäden nach Tropensturm in Florida

Im November neigt sich die atlantische Hurrikan-Saison langsam ihren Ende zu, trotzdem gibt es immer noch starke Stürme. Der letzte tropische Wirbelsturm traf in der letzten Woche den US-Bundesstaat Florida und richtete an der Küste südlich von Orlando große Schäden an. Nicole folgte in etwa der Bahn, die Hurrikan Ian im September eingeschlagen hatte und zog von Florida weiter über die Bundesstaaten Georgia, sowie North und South Carolina. Nicole zog von den Bahamas auf, wo er Tage zuvor als Hurrikan gewütet hat. Dort wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h. Als der Sturm auf die Küste von Florida traf, brachte er es noch auf 110 km/h und hatte somit keinen Hurrikan-Status mehr. Dennoch entstanden groß Sachschäden. Innerhalb kurzer Zeit fielen bis zu 100 Liter Regen auf den Quadratmeter und es kam zu Überflutungen. Hohe Wellen brandeten gegen die bebauten Küstenlinien und untergruben die Fundamente der Gebäude, so dass diese beschädigt wurden oder sogar einstürzten.

Inzwischen zogen die Ausläufer von Nicole über den Atlantik und erreichen Irland, Großbritannien und den Norden Frankreichs. Sie sorgen für schlechtes Wetter mit ergiebigen Niederschlägen, die in den nächsten Tagen auch das Wetter in Deutschland bestimmen werden. In der Norddeutschen Tiefebene könnte es sogar Frost und Schnee geben, dabei soll es stürmisch zugehen. Nicole ist aber nicht alleine für diesen prognostizierten Wetterumschwung verantwortlich, denn das ehemalige tropische Sturmtief kollaborierte mit dem Islandtief und schleppte es mit zu uns. So entstand ein riesiges Tiefdruckgebiet mit mehr als 3000 km Durchmesser, dass von Skandinavien bis nach Portugal reicht. Über Deutschland trifft es nun auf das erste winterliche Hochdruckgebiet, dass uns eigentlich kaltes, aber sonniges Wetter bescheren sollte. Statt dessen ist nun eine Grenzwetterlage angesagt, die vielerorts schmuddeliges Sturmwetter verursacht.

Unsere fleißigen Rechercheure Daranya und Ulrike haben in der FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene“ einiges an Video- und Fotomaterial zum Sturm zusammengetragen. Ein Besuch lohnt sich. Hier kann ich nur einen Bruchteil der Medien wiedergeben.

Erdbeben Mw 5,1 in den USA

Erdbeben erschüttert Kalifornien

Datum: 25.10.22 | Zeit: 18:42:02 UTC | Lokation: 37.33 N ; 121.67 W | Tiefe: 11 km | Mw 5,1

Bereits am Dienstag manifestierte sich in Nordkalifornien ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag 11 km tief. Das Epizentrum wurde 20 km östlich von San Jose bei San Franzisco lokalisiert. Die Metropole liegt 30 km von San Jose entfernt. Das Erdbeben brachte die Hochhäuser zum schwanken und wurde entsprechend stark von den Bewohnern der Region wahrgenommen. Meldungen über Schäden liegen nicht vor. Das Erdbeben schürte die Angst vor dem großen Big One, das in Kalifornien schon seit langem erwartet wird. Es stand aber nicht in direkter Verbindung mit der San-Andreas-Störung, die die Tektonik Kaliforniens dominiert.

Erdbeben an der Hayward-Fault

San Jose liegt am Südende der Bucht von San Franzisco. Wenn die Lokalisierung des Epizentrums korrekt ist, dann manifestierte sich der Erdstoß gut 20 km nordwestlich der San-Andres -Fault und stand nur indirekt mit dieser in Verbindung. Das Epizentrum lag im Bereich der weniger bekannten 119 km langen Hayward-Störungszone, die weiter im Landesinneren parallel zur San-Andres-Fault verläuft. Dem nicht genug, so ereignete sich das Beben in einer Übergangszone, in der die Hayward-Störung in die Calaveras-Verwerfung übergeht. Diese Übergangszone wurde erst im Jahr 2007 entdeckt. Schon zuvor wusste man, dass die Hayward-Störungszone durchaus starke Erdbeben hervorbringen kann, doch seit der Entdeckung der Überganszone gehen Seismologen davon aus, dass die Erdbeben hier noch stärker ausfallen könnten, als man bis dato dachte. In dem Areal gibt es weitere kleinere Störungszonen und Geologen machten den Vorschlag, sie alle der Hayward-Störungszone zuzuschreiben. Die Transformstörung trägt auch die Last der Kontinentalbewegung zwischen der Pazifikplatte und dem Nordamerikanischen Kontinent, auch wenn sich die größten Spannungen auf die San-Andres-Fault konzentrieren. Das aktuelle Erdbeben konnte die Spannungen an der San-Andres-Störung nicht helfen abzubauen, so dass die Gefahr eines Starkbebens dort weiter besteht. Aber auch an der Hayward-Störungszone könnten sich weitere Erdbeben ereignen.

Erdbeben-News 14.09.22: Samoa

Heute berichte ich von Erdbeben in Samoa und Nicaragua. Auch im US-Amerikanischen Kalifornien bebte es. Dort kam es zu leichten Schäden.

Samoa-Region: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 14.09.22 | Zeit: 05:08:06 UTC | Lokation: 16.79 S ; 168.83 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Südöstlich des Archipels von Samoa gab es einen starken Erdstoß der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 344 km südöstlich von  Pago Pago (Amerikansich Samoa) lokalisiert. Das Erdbeben manifestierte sich abseits der Subduktionszone des Tonga-Bogens, dürfte aber nicht mit dem Schwarmbeben am Vulkan Ta’u in Zusammenhang stehen.


Nicaragua: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 14.09.22 | Zeit: 08:44:36 UTC | Lokation: 12.59 N ; 87.74 W | Tiefe: 68 km | Mw 5,2

Heute Morgen manifestierte sich vor der Küste von Nicaragua ein Erdbeben Mw 5,2. Der Erdbebenherd lag 69 km tief. Das Epizentrum befand sich 36 km südwestlich von Jiquilillo, Die Shakemap enthüllt, dass es zuvor auch ein Schwarmbeben an der Grenze zu Honduras gab. In Nicaragua liegt der aktive Vulkan Masaya, in dessen Krater ein kleiner Lavasee brodelt.


USA: Erdbeben Mw 4,4 erschüttert Kalifornien

Datum: 14.09.22 | Zeit: 01:39:39 UTC | Lokation:  38.47 N ; 122.72 W | Tiefe: 6 km | Mw 4,4

Im Norden des US-Bundesstaates Kalifornien kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum lag 6 km tief. Das Epizentrum wurde 3 km nord-nord-westlich von Santa Rosa verortet. Medienberichten zufolge gab es leichte Schäden an Gebäuden. Vor allem wurde über beschädigte Leitungen und zerbrochenen Scheiben berichtet. Der Erdstoß manifestierte sich nicht an der San Andreas Fault, sondern an der 2. größten Störungszone Kaliforniens: der Rodgers Creek Störung.

Naturkatastrophe Wassermangel im Lake Powell

[twenty20 img1=“831265″ img2=“831264″ offset=“0.5″ before=“Der Lake Powell im August 2017…“ after=“… und 5 Jahre später. © NASA“]
Schon seit fast 2 Jahrzehnten ist es im Südwesten der USA zu trocken. Während den letzten 3 Jahren dominiert eine ausgeprägte Dürre das Land, die zunehmend katastrophale Züge annimmt. Es herrscht Wassermangel und die Wasserentnahme aus öffentlichen Gewässern wurde bereits vor Monaten streng reglementiert. Doch das verhindert nicht das weitere Abfallen der Pegel von Seen und Flüssen. So hat der Pegel des Lake Powell den niedrigsten Stand seit seiner Schließung Mitte der 1960iger Jahre erreicht. Er steht 51 Meter unter dem Höchststand, was nur noch 26 Prozent der Gesamtkapazität ausmacht. Drei Viertel des Wassers sind verschwunden und der Stausee hat somit den niedrigsten Stand seit 1967 erreicht. Mit dem Unterschied, dass sich der See vor 55 Jahre füllte und er sich jetzt weiter entleert. Seit August 2017 reduzierte sich der Wasserstand um fast 30 m.

Lake Powell ist nicht nur ein wichtiger Wasserspeicher, sondern erzeugt mittels Turbinen im Damm auch Strom. Der Pegel steht noch 15 m oberhalb der Mindesthöhe, aber der die Turbinen die Kraft des Wassers in Strom umwandeln können. Sollte dieser Pegelstand unterschritten werden, dann werden Strom und Wasser für 40 Millionen Menschen knapper.

Natürlich ist nicht nur der Lake Powell von der Wasserknappheit bedroht. Der Stausee wird vom Colorado River gespeist, entlang dessen Verlauf weitere Stauseen liegen. So verfügt das gesamte Flusssystem nur noch über 34% seiner Kapazität. Der Lake Mead, der vom Lake Powell gesehen stromabwärts liegt, hat noch eine Füllkapazität von 28%.

Um den Pegel des Lake Powell zu stützen, plant die US-Wasserwirtschaftsbehörde mehr Wasser aus stromaufwärts gelegenen Reservoirs abzulassen. Gleichzeitig wird die Abflussmenge aus dem Lake Powell reduziert, wodurch natürlich der Pegel des Lake Mead schneller fallen dürfte.

Sollte sich das Klima in den nächsten Monaten nicht nachhaltig ändern, dann steht es schlecht bestellt um die Stauseen des Colorado. Ihre Anlage hatte damals Umweltschützer auf den Plan gerufen, denn die steilen Schluchten des Flusssystems beherbergten einmalige Natur- und Kulturschätze, die in den Fluten der Seen verschwanden. Eine Zeitlang bescherten die Stauseen der Gegend des Colorado-Plateaus und darüber hinaus ungeahnten (Wasser)reichtum. Doch wie sich jetzt herauszustellen scheint, war es ehr ein Strohfeuer. (Quelle: NASA-Earthobservatory)