Aleuten: Starkes Erdbeben erschüttert Andreanof-Islands

Erdbeben Mw 6,2 südlich der Aleuteninseln von Andreanof

Datum 21.03.2025 | Zeit: 14:53:44 UTC | Koordinaten: 51.290 ; -176.192 | Tiefe: 30 km | Mw 6,2

Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,2 erschütterte gestern um 14:53:44 UTC die zu Alaska gehörenden Andreanof-Inseln. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 30 Kilometern. Das Epizentrum wurde 712 km südwestlich von Unalaska lokalisiert. Die Epizentren lagen etwa 100 Kilometer südlich der Inseln.

Dem starken Erdbeben folgten mehrere schwächere Nachbeben. Das stärkste dieser Nachbeben hatte eine Magnitude von 5,7 und ein Hypozentrum in 17 Kilometern Tiefe.

Tektonisch betrachtet verläuft südlich der Aleuten der Aleuten-Tiefseegraben. Bei diesem handelt es sich um eine Subduktionszone, an der die pazifische Platte unter jene von Nordamerika abtaucht. Dieser Prozess findet unter starker Reibung und hohem Druck statt, die nicht nur Hitze erzeugen, sondern auch Spannungen, die sich in den Erdbeben entladen. Die Hitze liefert einen Teil der Energie, die zum partiellen Schmelzen von Gesteinen in der Asthenosphäre sorgt. Mit den marinen Sedimenten auf der subduzierten Erdkruste gelangt auch Wasser ins Erdinnere, das dafür sorgt, dass die Schmelztemperatur der Gesteine herabgesetzt wird, was die Magmenentstehung begünstigt. So ist es nicht verwunderlich, dass es sich bei den Aleuten um einen vulkanischen Inselbogen handelt.

Das Archipel der Andreanof-Inseln liegt innerhalb der Aleuten und befindet sich zwischen den Rat Islands im Westen und den Islands of Four Mountains im Osten. Es beherbergt mehrere aktive Vulkane wie den Great Sitkin und Kananga. Die Aktivität der Vulkane könnte durch das starke Erdbeben beeinflusst werden, wobei es möglich ist, dass Vulkanausbrüche getriggert werden oder aber auch verhindert. Dabei ist es am wahrscheinlichsten, dass es zu einer Reaktion am Great Sitkin kommt (wenn es denn zu einer Reaktion kommt), denn bei diesem 1740 m hohen Vulkan handelt es sich um den derzeit aktivsten Feuerberg der Aleuten. Er ist effusiv tätig und fördert kleinere Lavastrome. Seine Warnstufe steht auf „Orange“.

Kilauea gibt Gas am 20.03.25

Am Kilauea auf Hawaii ist die 14. eruptive Episode voll im Gang – hohe Lavafontäne wird gefördert

Die sehnsüchtig erwartete eruptive Episode Nr. 14 ist seit gut einer Stunde (06:50 HST) voll im Gange und erzeugt mehrere Hundert Meter hoch aufsteigende Lavafontänen aus dem Nordschlot am Rand des Halema’uma’u-Kraters. Die Anfangsphase der Lavafontäne war besonders spektakulär: Beide Schlote spien hohe Lavafontänen aus und es wurde so viel Lava gefördert, dass der Kraterboden regelrecht mit Lava überflutet wurde. Diese Phase endete gegen 07:45 HST. Seitdem ist nur noch ein Schlot aktiv, doch da bereits während des Vorspiels die Aktivität zwischen den beiden Schloten hin und her switchte, kann es sein, dass auch der zweite Schlot bald wieder mit einstimmt.

Das HVO stellt wieder einen Livestream bei YouTube zur Verfügung, auf dem man das Geschehen prima verfolgen kann. Wer die Anfangsphase verpasst hat, kann sich in den nächsten Stunden noch die Aufzeichnung angucken.

Einsetzende Deflation gemessen

Mit dem Einsetzen der Lavafontänen-Tätigkeit begann auch wieder eine Phase mit Deflation, die ein Absacken des Gipfels bewirkt. Die Hangneigung verringert sich im Sturzflug.

Vor der Hochphase der Episode gab es mehrere Erdbeben mit Magnituden im Zweierbereich. Sie manifestierten sich aber nicht im Gipfelbereich des Vulkans, sondern unter der Küstenebene. Ob es einen direkten Zusammenhang mit der Eruption gibt, ist ungewiss.

Während ich diese Zeilen hier schreibe, wird gerade auch wieder der zweite Förderschlot aktiv und beginnt, eine Lavafontäne zu fördern. Es bleibt also bei einer alternierenden Tätigkeit.

Warnung vor Vulkangefahren am Kilauea

Das HVO warnt vor den üblichen Gefahren, die von der Lavafontänen-Tätigkeit für die Anwohner des Kilauea ausgehen. In erster Linie kann der hohe Gasausstoß zu einem Problem werden. Während in ruhigeren Phasen ca. 1200 Tonnen des Gases pro Tag emittiert werden, klettert der Wert in Phasen wie wir sie gerade erleben bis auf 50.000 Tonnen am Tag. Dadurch kann eine Gesundheitsbelastung für Anrainer entstehen. Zudem kommt es zur Bildung von Peles-Haaren. Die feinen Lavafäden verteilen sich mit dem Wind und können Haut- und Augenreizungen hervorrufen.

Yellowstone: 42 Erdbeben im Februar

Dampffahne eines neuen Thermalgebiets im August 2024. © YVO

42 Erdbeben im Yellowstone Nationalpark – Leichte Subsidenz detektiert

Die Yellowstone-Caldera in den USA zählt zu den machtvollsten Aschestrom-Calderen der Welt und erzeugte in der jüngeren Erdgeschichte 3 Supervulkaneruptionen, die im Mittel alle 700.000 Jahre auftraten. Zwischen diesen Eruptionen gab es auch normalstarke Ausbrüche, die auch in der Neuzeit wieder auftreten könnten. Momentan befindet sich der Calderavulkan in einem zwischeneruptiven Stadium, das von einer intensiven hydrothermalen Aktivität gekennzeichnet ist: Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so viele Geysire, heiße Quellen und Schlammbecken zu bewundern wie hier.

Zu den beeindruckendsten hydrothermalen Erscheinungen zählt der mächtigste Geysir der Welt: Der Steamboat-Geysir, der über lange Zeiträume hinweg nur sehr selten sprang, steigerte im Jahr 2019 plötzlich seine Aktivität und sprang alle paar Tage. Mittlerweile haben sich die Pausenintervalle wieder deutlich verlängert, liegen aber dennoch unter dem langjährigen Mittel. Zuletzt sprang er am 3. Februar 2025 nach gut 72 Tagen Ruhe.

Wie aus einem neuen Monatsbulletin des YVO für den Februar 2025 hervorgeht, war der Yellowstone-Vulkan weiterhin seismisch aktiv: Es wurden 42 Erdbeben detektiert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,6. Es gab 2 Erdbebenschwärme mit 18 und 11 Erschütterungen, die sich in den Arealen von Mammoth und West Thumb zutrugen. Auch Bodendeformationen in Form einer leichten Subsidenz von bis zu 20 mm wurden nachgewiesen, was den mehrjährigen Trend bestätigt, der nun seit dem Ende der letzten Hebungsphase im Jahr 2019 vorherrscht.


Die Bodendeformationen im Yellowstone stehen in erster Linie mit Fluidbewegungen im Hydrothermalsystem zusammen, obgleich es in tieferen Erdschichten auch Magmenansammlungen gibt, die sich in den letzten Jahrzehnten in Richtung Westen verlagerten. Insofern ähneln die Prozesse hier den bradyseismodalen Vorgängen in den Campi Flegrei, die in den letzten Monaten für einiges Aufsehen sorgten.




Intensive hydrothermale Aktivität

Trotz der Subsidenz gab es im letzten Jahr einige bislang selten beobachtete hydrothermale Phänomene, die eigentlich auf eine Verstärkung des Hitzeflusses im Untergrund hindeuten. Hierzu zählen die starke hydrothermale Eruption vom 23. Juli 2024, die sich im Biscuit Basin ereignete, und die schwächere Dampfexplosion vom 15. April im Norris Geyser Basin. Darüber hinaus wurden mehrere neue Fumarolen und Dampfaustritte entdeckt, von denen ein gestern veröffentlichter Bericht erzählt. Das prägnanteste dieser Phänomene manifestierte sich im Roadside Springs Thermal Area und wurde am 5. August des vergangenen Jahres entdeckt, als ein Wissenschaftler des Nationalparks von Mammoth Hot Springs in Richtung Norris-Geysir-Becken fuhr. Die Forscher sahen im Vorbeifahren eine Dampffahne zwischen Bäumen aufsteigen, wo es zuvor keine hydrothermalen Manifestationen gab. Die Erscheinung wurde später von Geologen untersucht, die am Fuße eines Rhyolith-Lavastroms ein neues, etwa 60 m langes Thermalfeld vorfanden. Heute steigt zwar keine Dampfwolke von diesem Feld mehr auf, aber es gibt heiße Quellen mit einer Temperatur von 77 Grad Celsius.

USA: Tornados forderten Freitagnacht mehrere Todesopfer

Starke Unwetterfront generieren Gewitter und Tornados in den USA – Große Schäden und zahlreiche Todesopfer

Die gestern prognostizierte Sturmfront suchte in den letzten 24 Stunden mehrere US-Bundesstaaten im Mittleren Westen und Süden heim und generierte starke Unwetter mit Tornados, die Schneisen der Verwüstung hinterließen. Besonders hart traf es Bakersfield in Mississippi, wo ein Tornado mehrere Gebäude dem Erdboden gleichmachte und mindestens 10 Menschen tötete und mehrere Personen verletzte.

In Poplar Bluff traf ein Tornado die Stadt und tötete eine weitere Person, während mehrere Menschen verletzt wurden. Gebäude, darunter ein Supermarkt und ein Kindergarten, erlitten schwere Schäden.

Auch im US-Bundesstaat Arkansas kamen mindestens 3 Menschen infolge des Sturms ums Leben.

In Texas kam es zu einem Sandsturm, wodurch es zu schweren Verkehrsunfällen kam, die 3 weitere Todesopfer bedingten.

Da der Sturm nachts wütete, war die Situation besonders gefährlich: In der Dunkelheit ist das Schutzsuchen schwierig und wer sich im Freien aufhält, kann umherfliegenden Trümmern evtl. nicht ausweichen, da er sie nicht kommen sieht. Auch die Schadenserfassung konnte erst mit Einsetzen der Dämmerung richtig starten.

Das Sturmsystem reichte von Wisconsin bis Mississippi und sorgte für heftige Gewitter. Für 400.000 Haushalte fiel der Strom aus. Starke Sturmböen forderten auch im Mittleren Westen Todesopfer.

Während Einsatzkräfte von Feuerwehr und Zivilschutz am Samstag die Schäden begutachteten, gewann das Sturmsystem erneut an Stärke und wird voraussichtlich den Südosten der USA treffen. Dort drohen in der Nacht auf Sonntag weitere schwere Gewitter und lebensbedrohliche Tornados. Bisher wurden mindestens 22 Tornados in den zentralen und südlichen USA registriert.

Über 130 Waldbrände in Oklahoma

Neben den Tornados wüten auch Brände im Süden der USA. In Oklahoma und Texas breiteten sich über 130 Feuer rasant aus, angefacht durch starke Winde und trockene Bedingungen. In mehreren Gebieten wurden Evakuierungen angeordnet.

Am Anfang der Tornadosaison -sie starte in der betroffenen Region im März- ist eine so starke Tornadoserie vergleichsweise ungewöhnlich. Die meisten Tornados treten im Frühling und Frühsommer auf, wenn warme, feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko auf kalte Luft aus Kanada trifft. Im Herbst gibt es in Teilen des Südostens ebenfalls eine zweite kleinere Tornadosaison.

Update 16.03.25: Es traten weitere verheerende Tornados auf, die große Zerstörungen anrichteten. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 36.

USA: Gefahr starker Unwetter hoch

Starkes Sturmsystem bedroht zahlreiche US-Bundesstaaten – Gefahr von multiplen Naturkatastrophen hoch

Auf 17 US-Bundesstaaten im Mittleren Osten zieht ein gewaltiges Sturmsystem zu, das 100 Millionen Menschen mit Tornados, Starkregen, Hagelschlag und Schneestürmen bedroht. Es drohen multiple Naturkatastrophen wie Überflutungen und Erdrutsche. Einige Wetterdienste sehen für den Süden eine erhöhte Waldbrandgefahr.

Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Arkansas, Missouri, Illinois, Iowa, Kentucky, Mississippi und Tennessee. Die größte Tornadogefahr besteht entlang der Tornado Alley in Arkansas und Missouri, doch auch angrenzende Regionen sind gefährdet. Experten prognostizieren bis zu zwei Dutzend Tornados. Zusätzlich drohen Golfball-große Hagelkörner und heftige Gewitter.

Am Samstag verstärkt sich das Unwetter voraussichtlich in Louisiana, Mississippi, Alabama, Tennessee und Florida mit heftigen Gewittern und orkanartigen Böen. Starke Winde bedrohen Städte wie St. Louis, Chicago, Nashville und Atlanta. Tornadowarnungen bleiben bis Samstagabend bestehen.

Bis Sonntag erreicht der Sturm die Ostküste, mit starken Winden und anhaltendem Regen von Florida bis Massachusetts. In Georgia, den Carolinas, Virginia und Pennsylvania drohen Sturzfluten, während Sturmböen von bis zu 105 km/h den Verkehr behindern könnten. Es wird erwartet, dass Bäume entwurzeln und Strommasten umknicken.

Hohe Waldbrandgefahr im Westen

In den südwestlichen vom Sturm bedrohten Bundesstaaten – vor allem in Texas und New Mexico – besteht extreme Brandgefahr. Starke Winde von bis zu 130 km/h könnten Feuer über große Entfernungen ausbreiten.

Schneesturmgefahr in den nördlichen USA

Neben Tornados und Überschwemmungen drohen heftige Schneefälle. In den Rocky Mountains und den nördlichen Ebenen könnten bis zu 30 cm Schnee fallen. Besonders betroffen sind die Dakotas und Minnesota, wo blizzardartige Bedingungen herrschen könnten. Wichtige Highways und Interstates könnten unpassierbar werden.

Polarwirbel-Kollaps verschärft Wetterextreme

Meteorologen warnen, dass ein „Kollaps des Polarwirbels“ das winterliche Wetter weiter verstärken könnte. Kalte Polarluft könnte sich weit nach Süden ausbreiten und in den kommenden Wochen für weitere Winterstürme sorgen.

Der kollabierte Polarwirbel beschert uns in Deutschland auch das kalte Winter nachdem es in der letzten Woche bereits ein paar frühlingshafte Tage gab. In Folge des Klimawandels verlieren die klassischen Jahreszeiten immer mehr an Bedeutung, dafür wir das Wetter verstärkt vom gestörten Höhenwindsystem geprägt, was zudem längerfristige Wettervorhersagen schwierig macht und immer häufiger für Fehlprognosen sorgt.

Experten prognostizieren für 2025 über 1.400 Tornados in den USA – deutlich über dem historischen Durchschnitt. Die kommenden Tage könnten eine der schwersten Unwetterlagen des Jahres markieren.

Kilauea: 13. eruptive Episode hat begonnen

Lavafontäne am Kilauea steigt bis zu 200 m hoch auf. © HVO-Livestream

Neue Ausbruchs-Episode am Kilauea auf Hawaii – 13. Episode seit letzter Weihnacht

Am Kilauea auf Hawaii sieht man aktuell wieder eine sehr hohe Lavafontäne aufsteigen, die aus einem der beiden Förderschlote am Rand des Halemaʻumaʻu-Kraters gefördert wird. Die Lavafontäne begann sich gegen 02:35 Uhr Ortszeit aufzubauen und erreichte innerhalb weniger Minuten eine Höhe von ca. 150 m. Stunden zuvor, mit Einsetzen der Dämmerung, konnte man bereits rot illuminierten Dampf aufsteigen sehen: ein Anzeichen dafür, dass sich die eruptive Phase über Stunden hinweg langsam steigerte.

Im weiteren Eruptionsverlauf steigerte sich die Höhe der Lavafontäne auf gut 200 m. Die Lava flutet wieder den Kraterboden des Halemaʻumaʻu, der durch die Lavaschichten der letzten Ausbrüche immer weiter ansteigt. Somit verfüllt sich der Krater immer weiter und könnte in einigen Monaten sogar überlaufen, vorausgesetzt, die Aktivität geht weiter.

Der Ausbruch kam nicht überraschend, sondern ließ sich anhand der anhaltenden Bodenhebung prognostizieren. Die Inflation hatte die Vulkanflanke weder um 11 µrad versteilt, bevor die Eruption begann. Damit ströme in den unterirdischen Magmenkörper etwas wieder so viel Magma nach, wie bei der vorherigen Eruption an Lava ausgestoßen wurde. Genauso hat es sich bei den vorherigen Episoden verhalten. Die Erdbebentätigkeit ist hingegen vergleichsweise gering: in den letzten 3 Tagen wurden nur ca. 20 Beben pro Tag detektiert. Der Tremor begann mit den ersten Anzeichen einer neuen Eruption langsam zu steigen, hat bis dato aber nur moderate Werte angenommen.

Die Vulkanologen vom HVO sehen die eruptiven Episoden als einen Ausbruch an, der zwischendurch pausiert. Die Eruption begann am 23. Dezember 2024. Die einzelnen Episoden dauerten zwischen 9 Tagen und 13 Stunden. Die Pausen hingegen variierten zwischen 12 Tagen und weniger als 24 Stunden.

Aktuelle Gefahren am Kilauea

Die aktuelle Gefährdungslage für Anwohner des Vulkans ist vergleichsweise gering. Am größten ist die Gefahr für Atemwege und Augen, die durch vulkanische Gase und die als Peles-Haar bezeichneten Lavafäden aus vulkanischem Glas ausgeht. Letzteres genannte Phänomen kann auch Hautirritationen auslösen, wenn sich feinste Splitter des vulkanischen Glases in die Haut bohren. Man sollte tunlichst vermeiden, diese in die Augen zu kriegen.

USA: Waldbrand verursacht Ausnahmezustand auf Long Island

Waldbrände im US-Bundesstaat New York löst Ausnahmezustand aus – Long Island besonders betroffen

In einigen Gebieten der US-Ostküste herrscht aktuell eine große Trockenheit. Sie begünstigt das Entstehen von Waldbränden, die in Kombination mit starken Winden gestern dazu führten, dass sich die Feuerfronten von vier Waldbränden auf Long Island bei New York City schnell ausbreiteten. Während drei der Brände inzwischen eingedämmt werden konnten, ist einer weiterhin außer Kontrolle und zerstörte mehrere Gebäude nahe eines Militärflughafens. Gouverneurin Kathy Hochul rief den Ausnahmezustand aus.

Long Island ist vielen Deutschen sicherlich aus amerikanischen Spielfilmen als Wohnort der Reichen von New York bekannt. Die etwa 190 Kilometer lange Insel wird durch den East River von Manhattan und dem Rest von New York City getrennt und zählt zu den dicht besiedelten Inseln der USA. Die Hamptons sind eine wohlhabende Region im Osten von Long Island, die für ihre luxuriösen Anwesen mit Strandblick bekannt ist. Ausgerechnet am Rand dieser Region entstanden die vier Brände und sorgten für Besorgnis unter den Anwohnern, insbesondere nach den Dramen, die sich im Januar in Malibu bei Los Angeles abspielten. In diesem Zusammenhang darf über die Ursache der Brände spekuliert werden – möglicherweise handelt es sich um Brandstiftung.

Starke Winde fachten die Flammen an, wodurch dichter Rauch aufstieg. Infolgedessen wurde ein Militärstützpunkt evakuiert und eine wichtige Autobahn gesperrt. Die Feuer wüteten in Center Moriches, East Moriches, Eastport und Westhampton. Bereits kurz nach 13 Uhr breitete sich dichter Rauch über das East End von Long Island aus und bedrohte Wohngebiete.

Zwei Geschäftsgebäude wurden beschädigt, Wohnhäuser blieben jedoch verschont. Ein Feuerwehrmann erlitt Gesichtsverbrennungen und wurde ins Krankenhaus geflogen.

Gouverneurin Kathy Hochul sicherte staatliche Unterstützung für die Brandbekämpfung in den Pine Barrens zu – einem Waldgebiet mit mehreren Pendlerstädten östlich von New York City. Sie erklärte, dass Evakuierungen in Westhampton notwendig seien und weitere nicht ausgeschlossen werden könnten.

Kilauea: Ausbruch wie ein Uhrwerk

Am Kilauea begann die 11. eruptive Episode – Hohe Lavafontäne wird gefördert

Am Kilauea auf Hawaii begann vor wenigen Minuten die erwartete eruptive Episode. Es ist die 11. des aktuellen Ausbruchs, den man auch als On-off-Eruption bezeichnen kann. Die Eruption begann pünktlich mit Erreichen des gleichen Bodenhebungsniveaus wie vor dem letzten Ausbruch und funktionierte somit ähnlich präzise wie ein Uhrwerk. Momentan ist nur der nördliche der beiden Schlote am inneren Südwestrand des Halemaʻumaʻu-Kraters aktiv. Daher bündelt sich die gesamte Kraft der Eruption hier und die aufsteigende Lavafontäne erreicht beeindruckende Höhen. Ich schätze die Fontänenhöhe auf mindestens 80 m. Sie speist einen Lavastrom, der sich flächig auf dem Kraterboden ausbreitet und an einen Lavasee erinnert, aber keiner ist.

Das HVO gab in einer Notiz bekannt, dass die Episode 11 des anhaltenden Halemaʻumaʻu-Ausbruchs am 25. Februar 2025 um 18:26 Uhr HST (04:26 UTC am 26. Februar) begann, wobei man auf dem Livestream bereits vorher Anzeichen beginnender Aktivität feststellen konnte. Anfangs waren schwache Lavastpritzer zu sehen, während sich ein kleiner Lavastrom aus einem Überlauf des Nordschlots auf den Calderaboden ergoss. Die Intensität und Höhe der Eruption nahmen stetig zu, sodass die Fontänen bereits um 18:50 Uhr Höhen von über 60 Metern erreichten. Zu diesem Zeitpunkt bedeckten Lavaströme etwa 10–15 % des Halemaʻumaʻu-Bodens.

Seit dem Ende der vorherigen Episode wurde eine Inflation von knapp 7 Mikroradian gemessen.

Seit dem 23. Dezember 2024 dauerten die einzelnen Episoden der Lavafontäne zwischen 13 Stunden und 8 Tagen, unterbrochen von Eruptionspausen, die zwischen weniger als 24 Stunden und bis zu 12 Tagen andauerten. Das zeigt, dass die Zeitabstände zwischen den Eruptionen durchaus variieren können, doch die letzte Eruption startete beim Erreichen des gleichen Bodenhebungsniveaus wie die vorangegangene. Das war bei den vorherigen Episoden aber nicht immer der Fall: Die Bandbreite der Triggerpunkte des Bodenhebungsniveaus liegt zwischen 2,5 und 9 µrad.

Die Vulkanologen weisen auf die Möglichkeit der Vog-Bildung hin, wenn sich das vulkanische Schwefeldioxid in Bodennähe verteilt. Außerdem kann wieder Peles-Haar entstehen. Hierbei handelt es sich um Fäden aus vulkanischem Glas. Splitter der Lavafäden können starke Augenreizungen und Hautirritationen auslösen. Sollten sie eingeatmet werden, drohen starke Hustenanfälle und im Extremfall Lungenentzündungen.

Kilauea: Neue Fumarole am Wahinekapu-Overlook

Weitere eruptive Episode bereitet sich am Kilauea vor – neue Fumarole am Wahinekapu-Overlook

Der Kīlauea auf Big Island, Hawaii, bleibt unruhig, und es sieht nicht danach aus, als wäre die On-off-Eruption zu Ende. Im Gegenteil: Die Anzeichen sprechen dafür, dass in den nächsten Stunden oder Tagen eine neue eruptive Episode beginnt. Auf der Livecam ist rot illuminierten Dampf zu sehen, der aus einem der Förderschlote am südwestlichen Kraterrand aufsteigt. Zudem hat die Bodenhebung wieder fast das Niveau erreicht, das sie vor der letzten Episode hatte. Die Vulkanflanke versteilte sich um 6 µrad.

Gestern kam es außerdem zu rund 50 Erdbeben. Diese erscheinen zwar im Histogramm der Erdbebenstatistik, jedoch nicht auf der Shakemap des HVO, auf der nur zwei Beben eingezeichnet sind. Betrachtet man jedoch direkt den Drumplot des Seismogramms, sind die Ausschläge der Beben deutlich erkennbar.

Interessant ist auch, dass sich im Hawaiʻi-Volcanoes-Nationalpark, etwas abseits des Halemaʻumaʻu-Kraters am Nordrand der Caldera, eine neue Fumarole gebildet hat. Sie öffnete sich am Wahinekapu-Aussichtspunkt, einer Gegend, die auch als Steaming Bluff bekannt ist. Wie der Name schon vermuten lässt, gibt es dort bereits Fumarolen, die besonders bei den Sulphur Banks ausgeprägt sind. Die neue Fumarole entstand jedoch abseits der bekannten Thermalerscheinungen, was für einiges Aufsehen sorgt – auch wenn der Dampfaustritt selbst recht unscheinbar ist.

Die Fumarolenöffnung hat einen Durchmesser von etwa 7,5 cm und eine Tiefe von 49 cm. Die Temperatur des austretenden Dampfes liegt bei 85 °C und ist damit 11 Grad kühler als der Dampf der Fumarolen von Sulphur Banks. Dennoch hat die Nationalparkverwaltung begonnen, den Bereich abzusperren, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.

Fumarolen sind typische Begleitphänomene des Vulkanismus und werden oft als postvulkanische Erscheinungen bezeichnet. Sie entstehen, wenn Grundwasser mit durch Magma erhitztem Gestein in Kontakt kommt und verdampft. Der Dampf steigt anschließend durch Risse im Boden an die Oberfläche.

Besucher des Nationalparks können an den Fumarolen von Sulphur Banks den „Atem“ des Vulkans spüren und haben zudem einen beeindruckenden Blick auf die Kīlauea-Caldera.