USA. Starke Überflutungen im Mittleren Westen

Mindesten 16 Tote durch Unwetter und Überflutungen im Mittleren Westen und Süden der USA

Die starke Unwetterserie, die den Mittleren Westen der USA seit Tagen in Atem hält, reißt nicht ab und verursacht nun starke Überschwemmungen katastrophalen Ausmaßes. Besonders hart betroffen sind die Bundesstaaten Tennessee und Kentucky, aber auch Indiana, Missouri und Arkansas. Es ist von den schlimmsten Überflutungen der letzten Jahrzehnte die Rede. In manchen Regionen fiel innerhalb weniger Tage so viel Regen wie sonst in drei Monaten. Eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht: im Gegenteil, es gibt weiterhin Unwetterwarnungen und es drohen neue Tornados, Gewitter und Hagelschlag.

Im gesamten Süden und Mittleren Westen der USA wurden bislang mindestens 16 Todesopfer im Zusammenhang mit den aktuellen Unwettern und Überflutungen gemeldet. Zehn davon entfielen auf Tennessee, weitere auf Kentucky, Indiana, Missouri und Arkansas. Unter den Todesopfern befinden sich auch Kinder: In Kentucky wurde ein neunjähriges Kind auf dem Weg zur Schule von Hochwasser mitgerissen. In Arkansas kam ein fünfjähriges Kind in seinem Zuhause ums Leben.

Ausnahmezustand in Tennessee

Starkregen, Sturzfluten, Hagel und zahlreiche Tornadowarnungen haben Middle Tennessee stark getroffen und ließen den Mississippi anschwellen und seine Nebenflüsse über die Ufer treten. So trat in Nashville der Cumberland-River über seine Ufer und weckte Befürchtungen, dass es zu einer ähnlich starken Flut wie im Jahr 2010 kommen könnte.

Der Ausnahmezustand im Bundesstaat bleibt bestehen. Die US-Regierung hat eine Notstandserklärung genehmigt, wodurch Tennessee in enger Zusammenarbeit mit der Bundesbehörde FEMA Soforthilfe organisiert. Weitere Unterstützungsmaßnahmen werden derzeit geprüft.

Infrastruktur beschädigt, Häuser zerstört

Die Schäden in den betroffenen Regionen sind erheblich. Ganze Stadtviertel und ländliche Landstriche wurden überflutet, zahlreiche Häuser und Fahrzeuge stehen bis zur Dachkante im Wasser oder wurden fortgespült. Im Norden von Arkansas stürzte eine Eisenbahnbrücke ein, als ein Güterzug sie überquerte. Mehrere Waggons entgleisten und fielen in die Fluten. Auch aus Tennessee werden abgedeckte Dächer und zerstörte Lagerhallen gemeldet. Starke Sturmböen und mehrere Tornados richteten zusätzliche Schäden an.

Regenmengen deutlich über dem Durchschnitt

In mehreren Landkreisen, darunter auch Davidson County, gelten derzeit Hochwasserwarnungen. Am Donnerstag wurden örtlich über 90 Millimeter Niederschlag registriert – fast das Doppelte des bisherigen Rekordwertes von 39 Millimetern aus dem Jahr 1977.

Für Nashville werden bis Sonntag weitere 125 bis 150 Millimeter Regen erwartet, in Clarksville könnten es sogar 200 bis 250 Millimeter werden.

Und was machte Präsident Trump? Nachdem er die Weltwirtschaft mit seiner Zollerpressung ins Chaos stürzt und ein Teil seines Landes in den Fluten versinkt, flog er am Freitag mit der Air Force One umweltfreundlichst von Washington DC nach Florida zum Golfspielen!  Orangener geht es nicht mehr!

USA: Tornados und Sturzfluten

Tödliche Unwetter in den USA: Tornados und Sturzfluten fordern mindestens sieben Menschenleben

Der mittlere Westen der USA wurde in der Nacht zum Donnerstag erneut von starken Unwettern getroffen, die nicht nur Sturzfluten verursachten sondern auch eine Serie von mindestens 40 Tornados erzeugten. Die Wirbelstürme hatten katastrophale Folgen und richteten große Schäden an. Mindestens sieben Menschen starben. Die Tornados hinterließen von Oklahoma bis Ohio eine Schneise der Verwüstung.

Besonders hart getroffen wurde der Bundesstaat Tennessee, wo fünf Todesopfer gemeldet wurden. Infolgedessen rief die Regierung den Katastrophenfall für alle Countys aus. Auch in Missouri und Indiana wurden jeweils ein Todesfall bestätigt. In Missouri kam ein Feuerwehrchef bei einem Rettungseinsatz ums Leben. In Indiana wurde ein 27-Jähriger tödlich verletzt, als er mit stromführenden Leitungen in Berührung kam.

Die amerikanische Wetterbehörde bestätigte dass mindestens einer der Tornados die zweitstärkste Kategorie EF 4 auf der Fujita Scale erreichte. Das bedeutet, dass es im Inneren des Tornado Windgeschwindigkeiten zwischen 267–322 km/h gab. Ein EF-3 Tornados richtete in Lake City (Arkansas) ebenfalls verheerende Schäden an.

Der Tornadoausbruch ging mit mehr als 300 Warnmeldungen einher. Neben zahlreichen Verletzten wurden auch massive Sachschäden in Arkansas, Kentucky, Illinois und Indiana gemeldet. Häuser wurden zerstört, Straßen blockiert, und vielerorts fiel der Strom aus.

Begleitet wurde das Unwetter von außergewöhnlich starken Regenfällen. Für das untere Ohiotal, den Mittleren Süden und die Ozarks gelten weiterhin Sturzflutwarnungen. Bis Sonntag, den 6. April, könnten lokal bis zu 380 Millimeter Regen fallen. In vielen Regionen werden bis zu 300 Millimeter Niederschlagshöhe erwartet – eine Menge, die in kurzer Zeit zu lebensgefährlichen Überschwemmungen führen kann.

Die Behörden rufen die Bevölkerung zur Vorsicht auf und bitten darum, Warnmeldungen ernst zu nehmen und Schutzräume aufzusuchen, sobald Tornadowarnungen ausgegeben werden.

Tornados entstehen, wenn kalte, trockene Luft aus dem Norden auf feuchtwarme Luftmassen aus dem Süden trifft und starke Aufwinde erzeugt, die rotieren und sich zu sogenannten Superzellen entwickeln können. Diese Bedingungen sind besonders im Frühling im Mittleren Westen der USA häufig, wo die Rocky Mountains im Westen und das Flachland im Osten eine Art Wetterschneise bilden – bekannt als „Tornado Alley“. Dort treffen die Gegensätze der Luftmassen ungehindert aufeinander und begünstigen die Bildung heftiger Tornados.

Auch in Deutschland kam es in den letzten Jahren immer häufiger zu Tornados, besonders in den von Dürre geprägten Jahren. In den letzten zwei feuchteren Jahren gab es weniger Tornadomeldungen. Da es momentan so aussieht, als würden wir auf eine neue Hitze- und Dürreperiode zusteuern, könnte es auch dieses Jahr wieder vermehrt zu Tornados kommen, sobald sich Gewitter bilden.

Paros: Blitzflut reißt Autos mit

Unwetter in der Ägäis verursacht Blitzflut auf Paros – Zahlreiche Autos mitgerissen

Auf der griechischen Insel Paros ereignete sich heute Nachmittag ein starkes Unwetter in dessen Folge es zu einer Blitzflut kam. Besonders schlimm traf es die kleine Hafenstadt Naoussa im Norden der Insel. Dort verwandelten sich Straßen im Ortszentrum in reißende Flüsse. Videos, die in den sozialen Medien geteilt wurden, zeigen, wie mehrere Autos auf überfluteten Straßen von den Wassermassen mitgerissen wurden und wie Boote an Geschäften vorbeischwammen. Ob es Todesopfer gab ist noch nicht bekannt.

Die Katastrophe kam nicht völlig überraschend, denn kurz vor ihrem eintreten hat der Zivilschutz zusätzliche Notrufnummern freigeschaltet und die Bürger wegen den gefährlichen Wetterbedingungen zur Vorsicht aufgerufen. Der Nationale Wetterdienst gab außerdem eine Unwetterwarnung heraus. Sie gilt für die Zeit von Montagmittag bis Mittwochmorgen und warnt vor heftige Regenfälle und örtliche Stürme in Ostgriechenland. Die Behörden raten von unnötigen Reisen ab und empfehlen, die offiziellen Anweisungen zu befolgen, da die Überschwemmungen voraussichtlich anhalten werden.

Paros ist eine hügelige Insel mit einem zentralen Bergmassiv. Der höchste Punkt ist der Profitis Ilias mit etwa 770 Metern Höhe. Von dort aus fällt das Gelände sanft zu den Küsten ab. Die Insel hat zahlreiche Täler, sanfte Hügel und fruchtbare Ebenen, die für den Anbau von Wein, Oliven und Feigen genutzt werden. Wahrscheinlich ist es der Topografie der Insel geschuldet, dass die Wassermassen des Unwetters von den Bergen in Richtung Naoussa ablief und dort zur Überflutung führte.

Paros liegt in der Ägäis und gehört zur Inselgruppe der Kykladen. Sie liegt nur wenige Kilometer nördlich von Santorin, wo es im Februar eine seismische Krise gegeben hatte. Dort gibt es täglich immer noch mehrere Erdbeben.

Spanien: Überflutungen nach Unwettern

Heftige Unwetter und Überschwemmungen in Spanien – Lage bleibt angespannt

Die Dürre, unter der Spanien jahrelang litt, scheint vorbei zu sein, das ist die gute Nachricht. Doch wie so oft wurde der Mangel durch einen Überfluss abgelöst und Spanien leidet regional seit Wochen unter Starkregen, der Hochwasser und Überflutungen verursacht. Zudem kommt es durch diese Phänomene verstärkt zu Erdrutschen und Erosion, denn die zuvor ausgetrockneten Böden können die Wassermassen nicht aufnehmen. Zurück bleiben zerstörte Böden und eine Landschaft die langfristig zur Wüste wird.

Von Hochwasser besonders betroffen ist die Kleinstadt Escalona südwestlich von Madrid, wo der Fluss Alberche den höchsten Wasserstand seit 40 Jahren erreichte. Mehrere Gemeinden wurden gewarnt, rund 100 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zusätzlich droht Wasser aus nahegelegenen Stauseen den Pegel weiter ansteigen zu lassen. Auch der Fluss Tajo führt große Wassermengen, was die Behörden besorgt.

Zu Wochenbeginn verursachte das Tief „Laurence“ bereits schwere Schäden in Andalusien und besonders in Murcia, wo mindestens drei Menschen ums Leben kamen. Nun ist vor allem Zentralspanien betroffen. In Madrid mussten Stadtautobahnen gesperrt werden, der Fluss Manzanares führt ungewöhnlich viel Wasser.

In Avila ist die Lage kritisch. Die Stadt gleicht stellenweise einer Seenlandschaft, Straßen und Gebäude stehen unter Wasser. Nach den späten Warnungen bei der Flutkatastrophe in Valencia vor fünf Monaten sind die Behörden alarmiert. Dort starben über 230 Menschen, und die Kritik an der Krisenbewältigung hält an.

Die Wetterdienste warnen weiter vor Niederschlägen und Meteorologen gaben bekannt, dass es der nasseste März seit Beginn der Aufzeichnungen ist. Das nächste Tiefdruckgebiet mit dem Namen „Martinho“ steht schon in den Startlöchern und könnte weitere starke Regenfälle, Schnee und später Hochwasser durch Schneeschmelze bringen.

Auch wenn die gefüllten Stauseen Landwirten Hoffnung geben, dass die Dürre endgültig vorbei sein könnte, überwiegt die Sorge: Die jüngsten Katastrophen zeigen, wie verwundbar Spanien gegenüber extremen Wetterereignissen ist.

Doch Spanien ist nicht die einzige Mittelmeerregion, die von Unwettern mit Starkregen heimgesucht wird. Auch der Norden Italiens ist Schauplatz starker Regenfälle. So kam es am Wochenende in Genua zu Unwettern und Überflutungen.

USA: Tornados forderten Freitagnacht mehrere Todesopfer

Starke Unwetterfront generieren Gewitter und Tornados in den USA – Große Schäden und zahlreiche Todesopfer

Die gestern prognostizierte Sturmfront suchte in den letzten 24 Stunden mehrere US-Bundesstaaten im Mittleren Westen und Süden heim und generierte starke Unwetter mit Tornados, die Schneisen der Verwüstung hinterließen. Besonders hart traf es Bakersfield in Mississippi, wo ein Tornado mehrere Gebäude dem Erdboden gleichmachte und mindestens 10 Menschen tötete und mehrere Personen verletzte.

In Poplar Bluff traf ein Tornado die Stadt und tötete eine weitere Person, während mehrere Menschen verletzt wurden. Gebäude, darunter ein Supermarkt und ein Kindergarten, erlitten schwere Schäden.

Auch im US-Bundesstaat Arkansas kamen mindestens 3 Menschen infolge des Sturms ums Leben.

In Texas kam es zu einem Sandsturm, wodurch es zu schweren Verkehrsunfällen kam, die 3 weitere Todesopfer bedingten.

Da der Sturm nachts wütete, war die Situation besonders gefährlich: In der Dunkelheit ist das Schutzsuchen schwierig und wer sich im Freien aufhält, kann umherfliegenden Trümmern evtl. nicht ausweichen, da er sie nicht kommen sieht. Auch die Schadenserfassung konnte erst mit Einsetzen der Dämmerung richtig starten.

Das Sturmsystem reichte von Wisconsin bis Mississippi und sorgte für heftige Gewitter. Für 400.000 Haushalte fiel der Strom aus. Starke Sturmböen forderten auch im Mittleren Westen Todesopfer.

Während Einsatzkräfte von Feuerwehr und Zivilschutz am Samstag die Schäden begutachteten, gewann das Sturmsystem erneut an Stärke und wird voraussichtlich den Südosten der USA treffen. Dort drohen in der Nacht auf Sonntag weitere schwere Gewitter und lebensbedrohliche Tornados. Bisher wurden mindestens 22 Tornados in den zentralen und südlichen USA registriert.

Über 130 Waldbrände in Oklahoma

Neben den Tornados wüten auch Brände im Süden der USA. In Oklahoma und Texas breiteten sich über 130 Feuer rasant aus, angefacht durch starke Winde und trockene Bedingungen. In mehreren Gebieten wurden Evakuierungen angeordnet.

Am Anfang der Tornadosaison -sie starte in der betroffenen Region im März- ist eine so starke Tornadoserie vergleichsweise ungewöhnlich. Die meisten Tornados treten im Frühling und Frühsommer auf, wenn warme, feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko auf kalte Luft aus Kanada trifft. Im Herbst gibt es in Teilen des Südostens ebenfalls eine zweite kleinere Tornadosaison.

Update 16.03.25: Es traten weitere verheerende Tornados auf, die große Zerstörungen anrichteten. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 36.

Afghanistan: Tote und Verletzte nach Unwettern

Schwere Regenfälle und Sturzfluten fordern zahlreiche Todesopfer in Afghanistan

Afghanistan wurde in den letzten Tagen von heftigen Unwettern heimgesucht, die Starkregen mit sich brachten, wodurch Sturzfluten verursacht wurden. In Höhenlagen gingen die Niederschläge in Form von Schnee nieder, wobei erhebliche Schneehöhen zusammenkamen, die das öffentliche Leben zum Erliegen brachten.

Vor allem die westliche Provinz Farah sowie die südlichen Provinzen Kandahar und Helmand traf es schwer. Nach vorläufigen Angaben kamen mindestens 39 Menschen ums Leben.

Im Distrikt Pushtkoh in Farah führten sintflutartige Regenfälle zu plötzlichen Überschwemmungen, die schwere Schäden verursachten. 21 Menschen wurden von den Fluten mitgerissen, während drei weitere starben, als ein Hagelsturm ihr Haus zum Einsturz brachte.

Die Wassermassen zerstörten nicht nur zahlreiche Häuser und Geschäfte, sondern verwüsteten auch landwirtschaftliche Flächen und Infrastruktur. Alleine in Pushtkoh wurden rund 50 Häuser und 60 Geschäfte beschädigt und tausende Solarmodule zerstört.

In Helmand gab es sechs Todesopfer, darunter ein Kind, das vom Blitz getroffen wurde. In Kandahar verloren neun Menschen durch die heftigen Wetterereignisse ihr Leben.

Die Lage bleibt angespannt, und humanitäre Hilfsorganisationen arbeiten gemeinsam mit lokalen Behörden an einer Schadensbewertung. Die betroffenen Regionen gehören zu den ärmsten des Landes und sind besonders anfällig für extreme Wetterereignisse.

Trotz der katastrophalen Auswirkungen sehen Experten in den starken Regenfällen auch eine kurzfristige Linderung der langanhaltenden Dürre, die große Teile Afghanistans betrifft. Ein Sprecher der afghanischen Katastrophenschutzbehörde äußerte sich in einem Statement dementsprechend.

Afghanistan zählt zu den Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. In den letzten Jahren wurden 25 der 34 Provinzen Afghanistans von schweren bis katastrophalen Dürren heimgesucht, unter denen gut 20 Millionen Menschen litten, gut die Hälfte der Bevölkerung des Landes.

Laut UN gehören Dürre, Überschwemmungen, Bodenerosion und sinkende landwirtschaftliche Produktivität zu den größten Bedrohungen für die Bevölkerung. Bereits im Mai des vergangenen Jahres forderten verheerende Sturzfluten Hunderte Todesopfer und zerstörten weite Teile des Ackerlandes. Da rund 80 Prozent der Afghanen von der Landwirtschaft abhängig sind, sind Naturkatastrophen wie diese eine existenzielle Bedrohung für Millionen von Menschen.

Wenn man ehrlich ist, besteht für diese Menschen kaum noch Hoffnung auf bessere Zeiten. Seit der Machtübernahme der Taliban steht das Land im Abseits und die neue Entwicklungshilfepolitik der Amerikaner wird den Niedergang des Landes beschleunigen. Hinzu kommt natürlich der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen und praktisch der Rückzug jeglicher Vernunft, nicht nur in Umweltfragen.

Italien: Schwere Unwetter im Süden

Heftige Unwetter im Süden Italiens  – 80.000 Blitze und 2 Tornados über dem Meer

Der Süden Italiens wurde erneut von schweren Unwettern heimgesucht. Besonders schlimm traf es Sizilien und Sardinien, aber auch die Liparischen Inseln und andere Regionen auf dem Festland wurden nicht verschont. Es kam zu Sturzfluten und zur Bildung von zwei Wasserhosen vor Messina.

Heftige Gewitter brachten am Wochenende Hagel und Starkregen mit sich, die das öffentliche Leben in Süditalien beeinträchtigten. Das Katastrophenschutzministerium verhängte über acht Regionen Italiens die Wetterwarnstufe „Orange“. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben.

In wenigen Stunden fielen im Norden Siziliens bis zu 200 mm Niederschlag, was in etwa der sonst üblichen Regenmenge für den gesamten Monat Februar entspricht. Die bereits durchnässten Böden konnten die Wassermassen nicht aufnehmen, sodass sie oberflächlich abflossen und Sturzfluten, aber auch Steinschläge und Erdrutsche auslösten. Dabei wurden mehrere Autos mitgerissen. Zahlreiche Tiefgaragen und Keller wurden überflutet. Teilweise standen ganze Stadtviertel unter Wasser, sodass die Anwohner von der Feuerwehr mit Booten evakuiert werden mussten.

In den sozialen Medien wurden mehrere Videos der Überflutungen geteilt. Die Niederschläge verwandelten kleine Flussläufe und selbst Straßen in reißende Ströme. Das Wasser kam mit voller Kraft aus den Bergen herunter und blockierte Straßen. Obwohl sich dramatische Szenen abspielten, wurde niemand getötet oder schwer verletzt.

Vor der Küste von Messina bildeten sich zwei Windhosen. Die Wassertornados blieben jedoch über dem Meer und richteten keine Schäden an. Der Sturm beeinträchtigte auch den Fährverkehr zu und zwischen den Liparischen Inseln. Viele Verbindungen wurden gestrichen und Reisende saßen auf den Inseln fest.

Im kalabrischen Montepaone kam es an einem Berghang zu Erdrutschen, die eine Straße verschütteten. Zahlreiche Autofahrer saßen vor der blockierten Straße fest. Ein Hagelsturm zog über die Gemeinden Squillace und Germaneto di Catanzaro und behinderte den Verkehr. Es kam zu Überschwemmungen.

Die Unwetter entstammten dem rotierenden Wolkenwirbel eines Tiefdruckgebiets, das auch über Teile Griechenlands, die Staaten des ehemaligen Jugoslawiens und Nordafrika hinwegzog. Im betroffenen Gebiet des Mittelmeers wurden innerhalb von 24 Stunden über 80.000 Blitze registriert.

Sizilien: Tornado trifft Avola

Unwetterfront zog über Sizilien – Tornado bei Avola und Überflutungen am Ätna

Gestern zog erneut eine starke Unwetterfront mit Starkregen und Gewittern über die italienische Insel Sizilien hinweg und sorgte für Zerstörungen infolge von Überflutungen und starken Winden.

Besonders hart traf es die Region Syrakus, wo ein Tornado das untere Tal des Flusses Asinaro zwischen Noto und Avola heimsuchte. Medienberichten zufolge führte der Tornado zum Umsturz zahlreicher Strommasten, was in der betroffenen Region großflächige Stromausfälle auslöste. Darüber hinaus wurden landwirtschaftliche Felder, Gebäude und die Infrastruktur stark in Mitleidenschaft gezogen. Dramatische Aufnahmen zeigen, wie der Tornado durch die Landschaft der Provinz Syrakus zieht, begleitet von dichten Staub- und Schuttaufwirbelungen rund um die Thrombe.

Ein zweiter Tornado traf die Region Augusta, wo der Wirbelwind mehrere Hausdächer beschädigte.

Auch abseits der Tornados hat das Unwetter auf Sizilien Spuren hinterlassen und führte zu überfluteten Straßen sowie vollgelaufenen Kellern. In der Ätna-Region fielen in der Nacht bis zu 150 mm Niederschlag. Das Wasser strömte teilweise in den Fluss Alcantara, der für seine Schlucht bekannt ist, und ließ ihn über die Ufer treten.

Im nördlich gelegenen Messina kam es zu Böschungsrutschungen und dem Absacken eines über hundert Meter langen Straßenabschnitts entlang der Küste.

Die Unwetterfront zog vom Südwesten kommend über Sizilien hinweg und brachte auch starke Gewitter mit sich. Innerhalb weniger Stunden wurden rund 10.000 Blitze registriert.

Gefährliche Brandung auf den Liparischen Inseln richtete Schäden an

Die Gewitterstürme zogen in Richtung Nordosten weiter und überquerten das Tyrrhenische Meer mit den Liparischen Inseln, wo meterhohe Brandungen über die Küsten hereinbrachen und Schäden an Hafenanlagen sowie Uferpromenaden verursachten. Ein Video zeigt, wie die Wellen über die Kaianlagen von Vulcano Port branden und in das Café des dortigen Hotels eindringen. Auf Lipari wurden am Alten Hafen Steine aus der Pflasterung gerissen, Mauern zerstört und Lampen umgeworfen. Auf Stromboli beschädigte die Brandung Teile des Anlegers für die Schnellboote.

Es ist noch unklar, ob es Auf Stromboli erneut zu Abgängen von Muren und Laharen kam, wie es in den letzten Monaten häufiger infolge von Starkregenereignissen geschah. Anfang der Woche wurde jedoch berichtet, dass endlich mit baulichen Maßnahmen zum Schutz von Stromboli-Ort begonnen werden soll. Geplant ist, die Wasserabflussrinnen am Vulkanhang abzusichern. Die Schutzverbauungen werden von zwei renommierten Baufirmen aus Sizilien durchgeführt.

Großbritannien: Tote und Verletzte durch starken Sturm

Atlantisches Sturmtief „Bert“ sorgt für Todesopfer und Verletzte in Irland und Großbritannien

Starke Winde eines orkanähnlichen Sturms mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h ließen erst in Irland und dann in Großbritannien Bäume umstürzen, Strommasten umknicken und Dächer abdecken. Außerdem kam es zu ergiebigen Niederschlägen, die teilweise als Schnee niedergingen, aber schnell schmolzen und so in Verbindung mit Regen erhebliche Überschwemmungen auslösten. In einigen Regionen fiel innerhalb weniger Stunden fast so viel Regen wie sonst im ganzen November. Außerdem kam es regional zu Glatteis, in dessen Folge es zu Verkehrschaos mit zahlreichen Autounfällen kam. Auch der Flugverkehr war von Störungen betroffen.

Die Naturkatastrophe wurde vom Sturmtief „Bert“ verursacht, kostete mehrere Menschen das Leben und richtete große Schäden an. Tausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom.

Laut lokalen Medienberichten kamen in England und Wales mindestens drei Menschen ums Leben. Eine Person starb bei einem Glatteisunfall, eine weitere wurde in ihrem Wagen von einem umstürzenden Baum erschlagen. In Nordwales wurde ein vermisster Spaziergänger tot aufgefunden. Ein weiteres Todesopfer wurde in den Fluten einer Furt überrascht, blieb mit dem Wagen stecken und ertrank.

Schwere Schäden und Evakuierungen

Das Hochwasser richtete insbesondere in England, Schottland und Wales große Schäden an. Zeitweise galten mehr als 200 Hochwasserwarnungen. In Südwales wurde in einem besonders betroffenen Bezirk der Katastrophenfall ausgerufen und Evakuierungen veranlasst. Innerhalb von nur 48 Stunden fiel dort fast die gesamte übliche Regenmenge eines Novembers. Hunderte Häuser wurden überflutet, vielerorts standen ganze Straßenzüge unter Wasser.

Auch in Irland waren die Auswirkungen gravierend: Rund 60.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom, berichtete der Rundfunksender RTÉ. Feuerwehrkräfte und Helfer waren im Dauereinsatz, um überflutete Straßen und Gebäude zu sichern.

Regierungsreaktionen

Der britische Premierminister Keir Starmer wandte sich auf der Sozial-Media-Plattform X an die Öffentlichkeit und drückte den Betroffenen sein Mitgefühl aus. Außerdem dankte er den Rettungs- und Einsatzkräften für ihre Bemühungen.

Nach Angaben der britischen Wetterbehörde wird das Sturmtief „Bert“ voraussichtlich am Montag auf das offene Meer abziehen.

Uns in Deutschland beschert das Sturmtief ungewöhnlich warmes Novemberwetter, denn es saugt warme Luft aus dem Mittelmeerraum an.