Ubinas in Peru eruptierte am 6. Mai

Vulkan Ubinas eruptiert und bereitet Sorgen – Vulkanasche stieg gestern 2000 m über Kraterhöhe auf

Das jüngste Verhalten des peruanischen Vulkans Ubinas löst zunehmende Besorgnis unter den Anwohnern der Region Moquegua aus, da der 5672 Meter hohe Andenvulkan angefangen hat Vulkanasche auszustoßen, die bis zu 2000 m über Kraterhöhe aufstieg. Zuvor war nur gelegentlich das Rumpeln interner Explosionen zu hören gewesen, die sich tief im Förderschlot abgespielt haben. Als Reaktion auf die Ascheeruptionen hat das Geophysikalische Institut von Peru (IGP) den Alarmstatus auf „Gelb“ erhöht.

Mitte April wurde eine erhöhte Seismizität am Ubinas registriert. In der Spitze gab es mehr als 300 Beben innerhalb von 24 Stunden. Mit Einsetzten der Ascheeruptionen ließ die Erdbebentätigkeit nach.

Die Aschewolken breiteten sich gestern in südöstlicher Richtung aus und es kam noch in 10 Kilometern Entfernung zum Vulkan zu Ascheniederschlägen. Besonders betroffen sind die Bezirke Ubinas und Matalaque sowie die nahegelegenen Bevölkerungszentren, die der Provinz General Sánchez Cerro in der Region Moquegua unterstehen.

Die herausgegebene Warnung betont die Wahrscheinlichkeit, dass die Asche in den kommenden Stunden weiterhin vor allem die genannten Gebiete und Bezirke betreffen wird. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Einwohner von Ubinas und Matalaque präventive Maßnahmen ergreifen, um ihre Gesundheit zu schützen. Dazu gehören das Tragen von geeigneten Brillen zum Schutz der Augen und von Masken, um mögliche Atemwegsschäden durch das Einatmen von Asche zu verhindern.

Ebenso appelliert man an die lokalen Behörden und zuständigen Institutionen, die Auswirkungen des Aschefalls auf Wasser-, Boden- und Luftqualität sowie auf die Gesundheit der Bevölkerung kontinuierlich zu bewerten. Diese Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, um mögliche negative Auswirkungen vulkanischer Aktivität zu minimieren.

Der Vulkan Ubinas gilt als der aktivste in Peru, mit 28 Eruptionsepisoden geringer bis mittlerer Stärke in den letzten 500 Jahren. Die Forschung des IGP seit 1996 ermöglicht ein besseres Verständnis seines dynamischen Verhaltens und eine frühzeitige Warnung vor einer möglichen Reaktivierung.

Zuletzt stand der Ubinas im letzten Jahr aufgrund häufiger Explosionen in den Schlagzeilen. Die Eruptionen setzten Asche und Gase frei und der Vulkan wurde permanent überwacht. Später wurde die Alarmstufe des Vulkans aufgrund eines Rückgangs der Aktivität herabgestuft. Am 19. Februar 2024 wurde ein Lahar in der Volcanmayo-Schlucht registriert, was weiterhin auf die potenzielle Gefahr des Vulkans hinweist.

In Peru ist noch der Sabancaya aktiv. Er erzeugt täglich um die 30 Ascheeruptionen.

Ubinas mit neuen Eruptionen am 02.10.23

Staat: Peru | Koordinaten: -16.349-70.902 | Aktivität: Ascheeruption

Ubinas fördert Vulkanasche bis auf 6300 m Höhe

Der Vulkan Ubinas in Perus ist wieder aktiver geworden und eruptierte seit gestern mehrere Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 6300 m auf und drifteten mit dem Wind in Richtung Norden. Es wurden VONA-Warnungen für den Flugverkehr ausgelöst, denn die asche bewegte sich in Höhen, in denen sie eine moderate Gefahr für den Flugverkehr verursacht. Darüber hinaus gab es auch am Boden Probleme, denn die Asche regnete über Ortschaften ab und stellte eine Gesundheitsgefahr für die Bewohner dar.

Die Lokalpresse berichtete über die Eruption und dem Ascheregen.  Demnach waren die Bezirke Ubinas, Chojata und Lloque von den Ascheniederschlägen betroffen. Die Eruptionswolke enthielt zudem auch vulkanische Gase, die besonders Gesundheitsschädlich sein können. Daher empfehlen Gesundheitsbehörden und der Zivilschutz den Bürgern, die Augen durch das Tragen einer Brille zu schützen und einen Mundschutz zu tragen, um Schäden an den Atemwegen zu vermeiden. Abschließend wird vorgeschlagen, dass die zuständigen Behörden und Institutionen eine permanente Bewertung der Auswirkungen von Asche auf Wasser, Boden, Luft und Gesundheit durchführen.

Die für die Vulkanbeobachtung zuständige Bergbaubehörde Perus (INGEMMET) veröffentlicht eine Reihe geophysikalischer Daten auf seiner Homepage. Diesen ist zu entnehmen, dass die Eruptionen von Tremor begleitet werden. Letzte Woche gab es einen signifikanten Anstieg in der Seismizität. In der Spitze wurden mehr als 700 vulkanisch bedingte Erdbeben am Tag aufgezeichnet. Zudem wurde eine leichte Bodenhebung von 2-3 mm festgestellt. Der Gasausstoße zeigte an einigen Tagen einen Erhöhten Schwefeldioxid-Ausstoß an und belief sich dann auf ca. 1600 Tonnen am Tag. Vor Ort muss man sich wohl auf weitere explosive Phasen einstellen, eine dramatische Steigerung der Aktivität erwarte ich aufgrund der Parameter nicht.

In Peru ist nicht nur der Ubinas aktiv, sondern auch der Sabancaya. Von ihm gehen mehrmals täglich Aschewolken aus, die aktuell sogar eine Höhe von 7900 m erreichen. Allerdings ist der Sabancaya selbst fast 6000 m hoch, sodass die Asche gut 2000 m über Kraterhöhe aufsteigt. Beim Ubinas sind es nur 500 m, denn der Vulkan ist 5672 m hoch. Die beiden Feuerberge liegen ind en Anden und stellen die höchsten Vulkane der Welt dar, die aktuell eruptieren.

Vulkan Ubinas mit News am 22.08.23

Staat: Peru | Koordinaten: -16.349-70.902 | Aktivität: Ascheeruption

Ubinas in Peru eruptiert Vulkanasche bis auf 8500 m Höhe

In Peru sorgt der Vulkan Ubinas weiterhin für Schlagzeilen, da er explosiv aktiv ist und Aschewolken eruptiert. Das VAAC brachte Vona-Warnungen heraus, nach denen die Aschewolken bis auf eine Höhe von 8500 m aufsteigen, was ca. 3500 m über Kraterhöhe entspricht. Die Vulkanasche breitet sich über ein großes Areal nach Norden aus. In den Gemeinden am Fuß des Vulkans kommt es zu Ascheniederschlag, der u.U. eine Gefahr für die Gesundheit darstellen kann. Davon betroffen sind auch große Weidegebiete. Die Vulkanasche besteht aus scharfkantigen Körnern feinster Lavapartikel und kann Augen und Lungen schädigen. Mit der Vulkanasche wird Gas ausgestoßen, das zudem ungesund sein kann. Daher warnt der peruanische Katastrophenschutz vor den Eruptionen und fordert die Bevölkerung auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten und sich möglichst wenig im Freien aufzuhalten.

In der lokalen Presse wird über die Ausbruchsserie berichtet. Dort wurde ein Statement vom Direktor des IGP, Marco Rivera, veröffentlicht, der erklärte, dass die Explosionen im Rahmen des Szenarios der erwarteten Eruptionsaktivität liegen. „Das seismische Netzwerk am Ubinas liefert klare Aufzeichnungen über die Bewegung und den Aufstieg von Magma zur Oberfläche. Diese Beiträge äußern sich weiterhin in Form von Explosionen mit der daraus resultierenden Emission von Asche und schließlich dem Auswurf ballistischer Blöcke, die auf die Hänge fallen“, erklärte er. Außerdem warnte der Wissenschaftler davor, dass der Eruptionsprozess am Ubinas noch nicht beendet sei, und empfiehlt den Behörden daher, Präventionsmaßnahmen entsprechend der orangefarbenen Vulkanalarmstufe zu ergreifen, in der sich der Vulkan befindet. Ebenso wird die Bevölkerung aufgefordert, die 8 km durchmessende Sperrzone um den Gipfel des Vulkans zu beachten und sich durch die Verwendung von Masken und Brillen vor herabfallender Asche zu schützen.

Marco Rivera wies darauf hin, dass das IGP eine spezielle Seite zum Ubinas anbietet, die für die Echtzeit-Datenabfrage konzipiert wurde. Hier können sich Behörden und Bürger über die Tätigkeit des Vulkans informieren. Auf der Website gibt es u.a. Livecams und eine Liveseismik. Auf ihr erkennt man aktuell, dass der Vulkan unruhig ist. Es gibt Tremorphasen und einige Explosionssignale zu sehen.

Neben dem Ubinas ist in Peru noch der Sabancaya in Eruption begriffen. Dieser Vulkan erzeugte in den letzten Tagen Serien kleinerer Aschewolken.

Vulkan Ubinas eruptiert – News vom 06.07.23

Staat: Peru | Koordinaten: -16.349-70.902 | Aktivität: Ascheeruption

Eruption am Ubinas fördert hohe Aschewolke

Am peruanischen Vulkan Ubinas hat die Aktivität in den letzten Tagen deutlich zugenommen. Heute führte der Anstieg zu einer größeren Eruption mit einer Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 9100 m aufstieg und vom Wind in Richtung Norden getrieben wurde. Ein kleiner Teil der Aschewolke trieb in entgegengesetzter Richtung. Diese Informationen gehen aus einer VONA-Meldung hervor.

Seit Mitte Mai hat sich die Seismizität des Vulkans leicht erhöht. In Spitzenzeiten wurden bis zu 50 vulkanotektonische Erdbeben registriert, aber normalerweise war die Aktivität deutlich geringer. Seit dem 22. Juni gab es einen stärkeren Anstieg von Erdbeben, die durch Bewegungen von magmatischen Fluide ausgelöst wurden. Zudem wird aktuell Tremor registriert. Bisher hat es jedoch keine signifikante Bodenhebung gegeben.

Aufgrund der eruptiven Aktivität wurde der Alarmstatus des Ubinas auf „orange“ erhöht. Die Regierung von Peru hat den Ausnahmezustand in der Region Moquegua ausgerufen. Es besteht große Sorge, dass sich die Eruptionen weiter steigern könnten. Den Bewohnern wird empfohlen, in ihren Häusern zu bleiben, um das Einatmen von Asche zu vermeiden. Diese Maßnahme soll für die nächsten zwei Monate gelten. Die umliegenden Dörfer sind bereits von Asche bedeckt, sowohl auf den Straßen als auch auf den Häusern.

Meiner Meinung nach ist es möglicherweise verfrüht, den Ausnahmezustand bereits jetzt auszurufen, da die derzeitige Aktivität noch nicht stark genug ist und die geophysikalischen Parameter keine eindeutigen Schlüsse darauf zulassen, dass sich bereits eine gefährliche Eruption ankündigt. Es könnte sich tatsächlich um eine politische Entscheidung handeln, da seit Jahren ein Umsiedlungsprojekt betrieben wird, um die Gegend am Fuß des Vulkans zu räumen. Derzeit leben dort noch 50 Familien, die nun von Evakuierung bedroht sind. Fraglich ist, ob sie danach jemals in ihre Häuser und Farmen zurückkehren dürfen.

Der Vulkan Ubinas ist Teil einer Gruppe von sieben Vulkanen im südlichen Peru, die sich in einer vulkanischen Zone erstrecken, die vom Süden Perus bis zum Norden Chiles reicht.

Ich habe eine Seite mit Livecams und Daten zum Ubinas zusammengestellt.

Vulkan Ubinas am 24.06.23

Peruanischer Vulkan Ubinas beginnt mit neuen Eruptionen

Gut 4 Jahre ist es her, dass der Ubinas zuletzt eruptierte. Nun meldet das zuständige Observatorium INGEMMET, dass der Vulkan mit neuen Eruptionen begonnen habe. Bis jetzt gibt es hauptsächlich bis zu 1000 m hohe Asche-Emissionen, die aus dem Gipfelkrater in 5672 m Höhe aufsteigen. In einem Statement des peruanischen Zivilschutzes heißt es, dass es in den nächsten Tagen explosive Eruptionen geben könnte, die Vulkanasche über zwei Kilometer hoch aufsteigen lassen. Im unmittelbaren Gefahrenbereich des Vulkans leben über 1700 Menschen, die im Falle einer Aktivitätssteigerung evakuiert werden müssen. Dieser Personenkreis wurde dazu aufgefordert, sich auf entsprechende Maßnahmen vorzubereiten.

Bereits seit Mitte Mai deuten die geophysikalischen Parameter an, dass sich der Ubinas auf eine Eruption vorbereiten könnte. Die Seismizität steigerte sich signifikant. Vorher wurden täglich um 10 vulkanische Erdbeben registriert, gestern waren es mehr als 100 Erschütterungen. Am Donnerstag wurde der Spitzenwert von 160 Beben erreicht. Die Beben setzten sich überwiegend aus langperiodischen Erdbeben und vulkanotektonischen Beben zusammen, die direkt mit Magmenbewegungen im Untergrund zusammenhängen. Außerdem wurde eine leichte Bodenhebung von 2 mm registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß verdoppelte sich von 400 auf 800 Tonnen pro Tag.

Die Messwerte zeigen zwar deutlich, dass sich magmatische Fluide unter dem Vulkan sammeln, deuten meiner Meinung nach jedoch noch nicht auf eine wirklich starke Eruption hin. Vielmehr steht man noch am Beginn einer Aufheizungsphase, die langfristig zwar zu starken Eruptionen führen kann, jetzt aber noch nicht wirklich Grund zur Beunruhigung liefert.

Tatsächlich stehen die geophysikalischen Daten bei der peruanischen Bergbaubehörde online, doch seitdem die Website teilweise neu gestaltet wurde, sind diese nicht einfach zu finden. Ich habe die dortige Vulkanseite direkt aus der Liste der Observatorien verlinkt. Dort gibt es auch eine Webcam.

Aktivität am Sabancaya

Auf der Website findet man nun auch Daten zum zweiten aktiven Vulkan in Peru. Gemeint ist der Sabancaya. Auch dort zeigen die Messwerte einen ansteigenden Trend. Seit April hob sich der Boden um 5 Millimeter. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg in den letzten 2 Wochen deutlich an und belieft sich zu Spitzenzeiten auf 14.000 Tonnen am Tag. Interessanterweise verhielt sich die Höhe der Aschewolken umgekehrt proportional dazu und betrug an einigen Tagen nur 500 m über Kraterhöhe anstatt der üblichen 1500 m. Doch das könnte auch starkem Wind geschuldet gewesen sein, der die Eruptionswolken niederdrückte.

Vulkan-News 19.01.22: Hunga Tonga-Hunga Ha’apai

  • Neue Daten zum Hunga-Tonga verfügbar
  • Am Ubinas droht ein Flankenkollaps
  • Der Stromboli spattert weiter

Hunga Tonga: Satellitendaten ausgewertet

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Plinianisch

Die Auswertung der Satellitendaten zeigt, dass die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 39 km aufgestiegen ist. Das eruptierte Gesteinsvolumen soll 0,5 Gigatonnen betragen haben. Die Druckwelle lief 4 Mal um den Globus und verursachte selbst im Atlantik ungewöhnliche Wellen. Gravitationswellen wurden in 85 km Höhe nachgewiesen. Was die explosive Stärke der Eruption betrifft, könnte sie en par mit der Krakatau-Eruption von 1883 sein, allerdings wurde nur ein Bruchteil an Material bewegt. Auch die Pinatubo-Eruption von 1991 förderte deutlich mehr Tephra: etwa das 10-fache. Dennoch beeindruckt Tonga durch die schiere Kraft der Explosion. In Australien sind gerade einmalig rote Sonnenuntergänge zu beobachten. Diese kommen durch die feinen Aschepartikel und Aerosole zustande.

Aktuell meldet das VAAC Darwin weiterhin eine Eruptionswolke, die vom Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, ausgeht. Sie steigt bis zu 20 km auf und driftet in westlicher Richtung.

Die Folgen der Eruption sind noch gar nicht ganz überschaubar. Es wurden weder die Schäden im direkten Einflussbereich der Eruption voll erfasst, noch ist klar, welche Spätfolgen es haben wird. so beeinflussen Vulkanausbrüche dieser Größenordnung für gewöhnlich das Weltklima. Oft kommt es zu einem globalen Temperaturrückgang, infolge von Aerosolen und Aschepartikeln, die in die Atmosphäre eingetragen werden. Es sind aber auch gegenteilige Effekte möglich. Es dauert Monate, bis sich Partikel und Gase weltweit verteilen und entsprechende Effekte generieren. Hier werden in den nächsten Monaten und Jahren Forschungen zeigen, wie sich der Ausbruch auswirkte.

Tonga ist Teil des sogenannten pazifischen Feuerrings, einer Zone entlang der pazifischen Platte, in der viele Vulkane und Erdbeben auftreten. Der Vulkanismus in Tonga wird durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Tonga-Platte verursacht.

Es gibt mehrere aktive Vulkane in Tonga. Neben dem Hunga Tonga-Hunga Ha’apai  sind die Vulkane Tofua, Kao und Late relativ bekannt. Diese Vulkane können verschiedene Arten von Eruptionen erleben, von ruhigen Ausbrüchen bis hin zu explosiven Eruptionen, die große Mengen an Asche und Lava freisetzen können.


Weitere Meldungen: 

Ubinas: Flankenkollaps droht

Staat: Peru | Koordinaten: -16.35-70.90 | Eruption: Fumarolisch

In Peru könnte sich die nächste Vulkankatastrophe anbahnen: Mitarbeiter des IGP entdeckten ein System aus vertikalen Brüchen in der Vulkanflanke. Diese droht zu kollabieren. Die Hangrutschmassen würden 4 Dörfer unter sich begraben. Die Fachleute forderten die Behörden auf, die Notfallmaßnahmen zu koordinieren. Der bis zu 1400 m hohe Hang wird zunehmend instabil. Neben erosiven und tektonischen Prozessen spielt Hydrothermalisierung eine Rolle: Es bilden sich immer mehr Fumarolen im Hang.

Der 5672 m hohe Andenvulkan eruptierte zuletzt im Jahr 2015. Ein erneute Ausbruch würde den drohenden Flankenkollaps beschleunigen. Im Krater des Vulkans haben sich 2.640.000 Kubikmeter Material aus Asche, Lavafragmenten und vulkanischem Lavasandstein angesammelt, die sich im Falle eines Kollaps in Bewegung setzten würden. Die Gesteinsmassen würden durch Volcamayo-Schlucht in Richtung des Ubinas-Tals abfließen und die Dörfer Querapi, Ubinas, Tonohaya und San Miguel treffen. (Quelle: La Républica)


Stromboli spatter weiter

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auch gestern zeigte sich Stromboli von seiner aktiven Seite: der Nordostschlot spatterte Lava. Sie spritze dabei oft mehr als 10 m hoch. Zudem waren 2 weitere Schlote strombolianisch aktiv. Oft folgten 2 Eruptionen direkt hintereinander. Sie waren relativ kraftvoll und schleuderten glühende Tephra bis auf die Sciara del Fuoco hinaus.

Update 02.01.2021: Merapi, Karymsky und Klyuchevskoy

Der Merapi auf Indonesien steigerte seine Seismizität weiter und vor Ort zeigt man sich besorgt. Auf Kamtschatka sind die Vulkane Karysmky und Klyuchevskoy in Aktion. Darüber hinaus gibt es Neuigkeiten von den Vulkanen Sangay in Ecuador und Ubinas in Peru.

Merapi: Seismik steigt weiter

Am indonesischen Vulkan Merapi hat die Seismizität weiter zugenommen. Gestern wurde ein neuer Rekord an seismischen Signalen eingestellt, die von den Geofonen der Forscher am VSI aufgezeichnet wurden. Alle Signale zusammengenommen, wurde gut 720 Erschütterungen registriert. Bereits am Vortag gab es einen Höchstwert von 680 Erdbeben. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme an vulkanotektonischen Erdbeben. Gestern wurden gut 120 dieser Beben festgestellt. Zum Vergleich: Vor einem Monat lag die Zahl bei gerade einmal 30. Die Behörden verlängerten den Notfall-Ausnahmezustand am Merapi um einen Monat. Die 240 Personen, die bereits aus der besonderen Gefahrenzone evakuiert wurden, müssen in ihren Notunterkünften verweilen. Neue Daten über den aufsteigenden Magmenkörper liegen nicht vor. Zuletzt wurde berichtet, dass er sich in einem Bereich von 1-2 km unter dem Gipfel befindet. Die seismischen Daten sprechen dafür, dass er weiter aufgestiegen ist. Sollte er den Krater erreichen, dann ist mit massiven Domwachstum zu rechnen. In der Konsequenz wird es zerstörerische pyroklastische Ströme geben.

Karymsky mit Eruptionsserie

Im fernen Kamtschatka (Russland) erzeugte der Karymsky eine Serie explosiver Eruptionen. Seit gestern wurden 6 Aschewolken generiert, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstiegen. Der Wind verfrachtete die Aschewolken in südöstlicher Richtung. MIROVA registrierte gestern eine thermische Strahlung mit 60 MW Leistung. Vermutlich wurde eine Menge glühender Tephra ausgestoßen.

Klyuchevskoy ist heiß

Der Klyuchevskoy liegt in relativer Nähe zum Karymsky und ist explosiv und effusiv aktiv. Das VAAC Tokio meldete Vulkanasche in 7600 m Höhe. MIROVA registriert eine sehr hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1289 MW. Auf den Livecams erkennt man glühende Tephra recht hoch aufsteigen. Ein Lavastrom fließt auf der Südwestflanke.

Sangay eruptiert Aschewolken

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und eruptiert einen zähen Lavastrom. Er emittierte gestern eine Thermalstrahlung von 623 MW Leistung. Vulkanasche steigt bis auf 7000 m ü.N.N. auf und driftete in Richtung Südwest.

Ubinas: Lahar ging ab

Vom peruanischen Vulkan Ubinas wurden gemeldet, dass Regenfälle einen Lahar erzeugten. Der vulkanische Schlammstrom floss durch den Volcamayo-Bach, der entlang der Stadt Tonohaya und zwei Kilometer von der Stadt Ubinas entfernt verläuft. Anwohner wurden aufgefordert das Gebiet zu meiden.

Sakurajima eruptierte am 11. März

In Japan gab es eine erneute Eruption des Vulkans Sakurajima, die größer war als die alltäglichen Vulkanausbrüche. Laut VAAC Tokio erreichte die Asche eine Höhe von 2100 m über dem Meeresspiegel. Aufgrund der Videoaufnahmen gehe ich allerdings von gut 2800 m aus. Wieder war es der Krater Minami-dake, der den Ausbruch erzeugte. Der Showa-dake bleibt ruhig. Vor 2 Tagen registrierte MIROWA eine schwache thermische Anomalie. Wärmestrahung emittiert der Sakurajima nur selten, da er nur wenig glühendes Material fördert. Die seismische Tätigkeit der letzten Tage war gering. Entsprechende Diagramme findet ihr bei den Live-Daten.

Ätna: Hohe Thermalstrahlung

Am Ätna auf Sizilien geht es heute heiß her: MIROVA verzeichnet eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 168 MW. Vergleichbare Werte wurden in den vergangenen Monaten nur selten erreicht. Der Lavastrom, der aus der Flanke des Intrakraterkegels der Voragine entspringt, scheint wieder stärker geworden zu sein. Zeitgleich mit der erhöhten effusiven Tätigkeit fällt der Tremor etwas. Das LGS registrierte seit dem 6. März keine Infraschall-Ereignisse mehr. Dennoch gibt es Videos und Fotos, die weitere strombolianische Eruptionen zeigen. Aufgrund der Reisebeschränkungen, die wegen dem Coronavirus verhängt wurden, gehört der Vulkan den Sizilianern alleine: meine Reisepläne für den nächsten Vollmond habe ich zwangsläufig auf Eis gelegt.

Klyuchevskoy: Aschewolke auf 6000 m

Am Klyuchevskoy auf Kamtschatka stieg eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 6000 m auf. Aufgrund von dichter Bewölkung liegen keine Daten zur Wärmestrahlung vor. In der 1. Märzwoche gab es eine ausgeprägte Wärme-Anomalie.

Ubinas: Krater vergrößerte sich

Der Ubinas in Peru bekam Besuch von einer Drohne der örtlichen Vulkanologen. Sie steuerten die Drohne über den Krater und konnten einige Veränderungen beobachten. So vergrößerte sich der Krater und hat nun einen Durchmesser von gut 300 m. Zudem wurde berichtet, dass letzte Woche Dienstag ein Lahar abging. Im Februar gab es eine Phase erhöhter Seismik unter dem Vulkan und es wurden ca. 170 schwache Erdstöße registriert.

Ubinas: Evakuierungen angeordnet

Am Vulkan Ubinas in den peruanischen Anden wurde die Evakuierung mehrere Bergdörfer angeordnet. Durch die anhaltenden Ascheeruptionen hat sich auf den Berghängen viel Vulkanasche abgelagert und es drohen nun Lahare, sobald es anfängt zu regnen. Auch heute gab es weitere Eruptionen. Die Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel auf. Bereits vorgestern hatten die Behörden damit Begonnen Staubmasken an die Anwohner der Region auszugeben. Mehr als 30.000 Menschen sind betroffen. Vor allem alte Menschen und Kinder leiden unter Atembeschwerden aufgrund der Asche und Gase.
Neuer Lavasee

Im Krater des chilenischen Vulkans Villarrica brodelt offensichtlich ein neuer Lavasee. Nachdem in den vergangenen Tagen strombolianische Eruptionen gesichtet wurden, zeigten die Livecams nun einen beständigen roten Lichtschein in Wolken und Dampf über dem Krater. Das ist ein Indiz für eine größere Menge glühender Lava. Mehrere Jahre lang gab es einen permanente Lavasee. Dieser brodelte in einem Pitkrater im 250 m Durchmessenden Hauptkrater des vergletscherten Vulkans. Der Lavasee selbst maß zuletzt ca. 15 x 10 m.

Bei größeren Eruptionen kam es bereits vor, dass sich viel Schmelzwasser bildete und es wurden Gletscherläufe und Lahare generiert. Diese erreichten bewohntes Gebiet und richteten Zerstörungen an.

Shishaldin: Erhöhung des Alarmstatus

Der US-Amerikanische Vulkan Shishaldin gehört zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten. Nun entdeckten die Vulkanologen des AVOs einen Lavasee im Krater. Vulkanologen beobachteten Lavaspattering, allerdings beschränkte sich die Aktivität auf den Krater. Das AVO erhöhte den Alarmstatus für den Flugverkehr von „gelb“ auf „orange“. Lavaseen in den Kratern von Stratovulkanen kommen nicht sehr häufig vor. Umso bemerkenswerter ist es, dass es gleichzeitig von 2 Vulkanen entsprechende Meldungen gibt.

Karymsky eruptiert Vulkanasche

Auf Kamtschatka eruptierte der Karymsky eine Aschewolke. Diese stieg fast 6000 m hoch auf. Das VAAC Tokio registrierte eine weitere Eruption, die allerdings weniger stark war. Karymsky liegt in einer entlegenen Region und seine Eruptionen stellen keine Gefahr für Anwohner dar weil es keine gibt.

Steamboat Geyser sprang erneut

Der weltgrößte Geysir Steamboat hat unsere Erwartungen erfüllt und sprang gestern erneut. Es war der 4. Sprung in diesem Monat. Das Pausen-Intervall betrug 5 Tage und 9 Stunden. Seit letztem Jahr ist der Geysir ungewöhnlich aktiv.