Naturkatastrophen-News 16.09.22: Adria

Unwetter verursachen katastrophale Sturzfluten im Adriaraum

Starke Unwetter haben in den vergangenen Tagen die Adria getroffen und große Schäden verursacht. Nach vorläufigen Angaben starben mindesten 10 Personen. Mehrere Personen gelten als vermisst. Es waren italienische, kroatische und slowenische Ortschaften betroffen.

Die Unwetter begannen auf der italienischen Seite der Adria. Besonders schlimm traf es die Region Ancona in der ostitalienische Provinz Marken. Innerhalb weniger Stunden fielen bis zu 420 mm Niederschlag, was ungefähr einen Halbjahresdurchschnitt an Regen ausmacht. Selbst kleine Bäche verwandelten sich in reißende Ströme, die über die Ufer traten. Dabei stiegen die Pegel so schnell an, dass Menschen auf Hausdächer und Bäume klettern mussten, um nicht weggespült zu werden. Das gelang aber nicht jedem und so wurden in Marken mehrere Personen von den Wassermassen erfasst und mitgerissen. Unter den Todesopfern befindet sich 2 Kinder, die mit ihren Müttern unterwegs waren. Eine Mutter überlebte die Katastrophe.

Der Bürgermeister der Kleinstadt Castelleone di Suasa, Carlo Manfredi, sagte in einem Interview mit dem italienischen Sender RAI 24 News: „Wir haben apokalyptische Szenen erlebt. Pflanzen und Bäume wurden wie Zweige weggerissen. Leider suchen wir immer noch nach einem achtjährigen Jungen. Gestern Abend haben wir glücklicherweise die Mutter noch lebend gefunden“. Warnungen vor dem Starkregen soll es nicht nicht gegeben haben.

Die Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz. Sie mussten nicht nur Menschen bergen, sondern auch vollgelaufene Keller leerpumpen, Straßen von weggespülten Autos und umgestürzten Bäumen befreien und den Verkehr regeln, da es zu Stromausfällen kam. Der Regen verursachte auch Schlammlawinen.

In Kroatien und Slowenien trafen die Unwetter gestern Nachmittag ein. Starke Windböen deckten Dächer ab und es fiel bis zu 300 mm Niederschlag. Auch hier kam es zu Überflutungen in Ortschaften, als Bäche und Flüsse über die Ufer traten.

Für die Region besteht weiterhin eine Unwetterwarnung der höchsten Stufe. Es könnten noch weitere 400 mm Niederschlag auf den Quadratmeter fallen. Schuld für die brisante Wetterlage ist die aufgeheizte Adria, über der warme Luftmassen aus dem Süden mit einer kalten Luftströmungen aus dem Norden zusammentreffen.

Schwere Unwetter auch im US-Bundesstaat Kalifornien

Unwetter mit Starkregen trafen auch den US-Bundesstaat Kalifornien. Schlimm betroffen was das San Bernardino County. Es kam zu Überflutungen, Erdrutschen und Schlammlawinen. Die ausgetrockneten Böden konnten die Wassermassen des Starkregens nicht aufnehmen und wurden erodiert. In den Waldbrandgebieten entstanden besonders ausgeprägte Schlammfluten, in denen sich die Asche der verbrannten Vegetation mischte.

Naturkatastrophen: Unwetter in Griechenland am 24.08.22

Der Hitzewelle folgen Unwetter mit Gewittern. So geschieht es heute in mehreren Gegenden der Welt, die in den letzten Wochen von einer ausgeprägten Hitzewelle nebst Dürre heimgesucht wurden. Besonders betroffen ist der US-Bundestaat Texas, wo es in Dallas Überflutungen gab. Aber auch in Europa heißt es heute in einigen Regionen Landunter. Besonders betroffen sind das italienische Sizilien, das griechische Festland und die Inselwelt der Ägäis.

Unwetter in Griechenland lassen Strom ausfallen

Die Unwetter haben alles im Gepäck, was einem so einfällt, wenn man von Unwettern spricht: Starkregen, Sturm, Hagel, Blitze. 25.000 Blitze wurden von den Detektoren der Satelliten innerhalb von 8 Stunden erfasst. In den Sozialen Medien kursieren Videos von schlammigen Wassermassen, die durch enge Gassen pittoresker Urlaubsorte fließen. Das Wasser des Mittelmeeres brandet gegen die Molen, setzte Uferstraßen und Häfen unter Wasser. Sogar die Zufahrt zum Hafen auf der Vulkaninsel Santorin wurde beschädigt. Es kommt zu Erdrutschen und Schlammlawinen. Die Bilder erinnern ein wenig an die unglaublichen Vorgänge, die sich vor 2 Wochen auf dem italienischen Stromboli ereigneten, erreichen diese Dramatik aber nicht gänzlich.

Die Windböen ließen Bäume und Strommasten umknicken, so dass es in mehreren Ortschaften zur Stromausfällen kam. Straßen wurden Überflutet, Keller liefen voll und die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Ob die Einsatzkräfte zu einer längeren Ruhepause kommen werden ist zweifelhaft, denn bis mindestens Freitag ist das Unwetterpotenzial groß. Die Bürger wurden per Warn-SMS informiert, möglichst zuhause zu bleiben und Autos stehen zu lassen

Die Unwetter bringen ein wenig Entspannung in den Waldbrandgebieten. Viele Feuer sind gelöscht, so dass es wenigstens in dieser Richtung vorerst eine vorläufige Entwarnung gibt. Auch die Wasserstände der Trinkwasserreservoirs sind gestiegen.

Die Stürme schafften gute Bedingungen für die Entstehung von Tornados. Zum Glück kam es bisher nicht zur Bildung eines Wirbelsturms über Land, dafür entstand vor der Küste von Chalkidiki eine Wasserhose.

Naturkatastrophen-News: Überflutungen in Pakistan

Hunderte Tote nach Überflutungen in Pakistan

In der letzten Woche habe ich über Überflutungen in Indien geschrieben und am Rande erwähnt, dass auch die Nachbarländer betroffen sind. Eines dieser Nachbarländer ist Pakistan, dass nun immer mehr in den Brennpunkt der Berichterstattungen über Naturkatstrophen rückt. Der jährliche Monsun fällt auch in Pakistan ungewöhnlich stark aus und sorgt in vielen Landesteilen zu starken Überflutungen. In dem bergigen Land entstanden zudem Schlammlawinen und Erdrutsche. In den letzten Tagen sind mehr als 100 Menschen umgekommen. Zahlreiche Personen werden vermisst. Seit Beginn der Regenzeit im Juni starben mindestens 800 Menschen in den Wasser- und Schlammmassen. Es entstanden enorme Schäden an der Infrastruktur: 60.000 Häuser, Straßen, Schienen, Brücken, Stromleitungen wurden zerstört. Rund 1,8 Millionen Menschen wohnen in den betroffenen Gebieten. Viele sind von der Außenwelt abgeschnitten. Mehr als 300.000 Personen wurden in Notlagern untergebracht. Es mangelt an sauberem Trinkwasser. Da auch die Kanalisation überflutet wurde, verwandeln sich die Wasser- und Schlammmassen in Kloaken. Es besteht Seuchengefahr.

Besonders betroffen ist die Provinz Balutschistan. Hier steht das öffentliche Leben praktisch still. Mehrere Ortschaften wurden überflutet und auch die Bahnverbindungen in anderen Provinzen ist unterbrochen. Daher ist es schwer Hilfsgüter anzuliefern. Oft kann Rettung nur von Oben kommen, doch die Kapazitäten von pausenlos fliegenden Rettungshubschraubern ist zu gering, um die Bevölkerung aus der Luft zu versorgen.

Dramatische Szenen dokumentieren die Naturkatastrophe

Es spielten sich dramatische Szenen ab, die auf Fotos und Videos dokumentiert wurden, die in unserer FB-Gruppe über Naturkatastrophen geteilt wurden. Teilweise sind die Bilder als „sensible Inhalte“ eingestuft worden, da die Opfer zu sehen sind. Aus diesem Grund binde ich diese Aufnahmen hier nicht ein.

In Pakistan wechseln sich Trocken- und Regenzeit regelmäßig ab, doch in den letzten Jahren nehmen beide klimatischen Manifestationen immer extremere Formen an. Während der Monsun während der Regenzeit für Überflutungen sorgt, entwickeln sich Trockenzeiten zu Dürren.

Sherry Rehman, die Klimaschutzministerin Pakistans warnt vor einer  „existenziellen Krise“ ihres Landes. Doch wirklich was dagegen unternehmen kann ein Staat kaum. Nur wenn alle Länder der Welt an einem Strick ziehen würden, ließen sich die aller schlimmsten Szenarien in Bezug auf den anthropogenen Klimawandel vielleicht noch abwenden, doch davon sind wir weit entfernt.

Katastrophale Folgen des Klimawandels kaum abzuwenden

Die aktuelle Energiekrise könnte für Deutschland ein Anlass sein, einen klimafreundlicheren Weg einzuschlagen. Offensichtlich ist dafür aber erst eine existenzielle Krise nötig, so wie die, auf der wir gerade zusteuern. Oder warum fällt es so schwer, auch in „normalen“ Zeiten Energie zu sparen und nachts Schaufensterbeleuchtungen auszuschalten, oder Gebäude nicht von außen anzustrahlen? Selbst in den Köpfen der Verantwortlichen ist es bis jetzt nicht vorgedrungen, dass wir uns solchen verschwenderischen Luxus alleine aus Gründen des Klimawandels nicht mehr leisten können. Stellt sich auch die Frage, ob jedes öffentliche Gebäude klimatisiert sein muss? Allerdings sieht man an dem Beispiel der deutschen Energiekrise auch, dass es weder kurz-noch mittelfristig möglich zu sein schein, genug alternative Energie zu erzeugen, um auf die Verbrennung fossiler Energieträger zu verzichten. Selbst fossile Energieträger aus andere Quellen als jene aus Russland zu beziehen, scheint ein langjähriges Unterfangen zu sein. Zeit, die uns im Kampf gegen den Klimawandel fehlt.

Was ebenfalls zu sehen ist, ist, dass wir weit davon entfernt sind, alle an einem Strang zu zeihen: während Europa auf russische Energieträger verzichtet, bzw. verzichten muss, freuen sich Staaten wie Indien und China über ein Plus an billige Brennstoffe aus Russland. So laufen nicht nur die Sanktionen gegen Russland weitestgehend ins Leere, sondern jede Bemühung des Klimaschutzes werden konterkariert.

Naturkatastrophe in Indien durch Überflutungen

Überflutungen in Indien fordern Menschenleben

Der jährliche Monsun fällt in Indien dieses Jahr besonders starke aus. Im Norden und Osten des Landes starben innerhalb von 3 Tagen mindestens 50 Menschen. Zahlreiche Personen werden vermisst. Die starken Niederschläge verursachten nicht nur Überflutungen, sondern auch Erdrutsche.  Betroffen sind Hunderte Dörfer. Alleine im Bundesstaat Odisha wurden gut 120.000 Menschen evakuiert. Dabei soll es die schlimmsten Überflutungen in den Himalaya-Bundesstaaten Himachal Pradesh und Uttarakhand geben. Dort gab es immense Schäden an der Infrastruktur. Oft bestehen die Häuser aus Lehmziegeln, die den Wassermassen kaum Widerstand bieten konnten. Darüber hinaus fiel in zahlreichen Ortschaften der Strom aus. Videoaufnahmen dokumentierten, wie die Wassermassen Teile einer Brücke einrissen.

Gletscherschmelze verstärkt Hochwasser

Der Monsun dauert normalerweise von Juni bis September und fällt in die wärmste Jahreszeit. Da der Klimawandel und die damit einhergehende Gletscherschmelze keinen Halt vorm Himalaya macht, gesellt sich das Schmelzwasser der Gletscher zu den Regenfällen, was die Pegel der Flüsse weiter steigen lässt. So sagen Meteorologen für die nächsten Jahrzehnte eine Zuspitzung der Hochwassersituation für Indien, aber auch den angrenzenden Staaten voraus. Gleichzeitig wird es während der Trockenzeit immer häufiger zu Dürren und Wassermangel kommen, ein Problem, dass man aktuell in Teilen Chinas durchlebt.

Dürre in Teilen von China

Im Südwesten von China herrscht gerade akuter Wassermangel. Die Flüsse führen Niedrigwasser und viele Kraftwerke mussten die Stromerzeugung reduzieren, oder ganz einstellen. Dabei laufen die Klimaanlagen in mehr als 80 Millionen Haushalten auf Volllast. Das hat Folgen für die Industrie, denn zahlreiche Fabriken müssen wegen dem Energiemangel temporär ihre Produktion einstellen. Besonders betroffen ist die Region Sichuan, in der die Hälfte des Lithiums abgebaut wird, dass für die Batterien chinesischer e-Autos benötigt wird. Aufgrund der Dürre und dem Energiemangel rechnen die Produzenten mit gut 1200 Tonnen weniger Lithium in diesem Jahr.

Es sieht nicht so aus, als wären durch die Corona-Pandemien nur die Lieferketten gestört gewesen, überall kommt es zu Materialmangel aufgrund des Klimawandels, der Überbevölkerung, dem steigenden Konsumverhalten und den damit einhergehenden Überbelastungen/Überentnahmen der Ressourcen. Es hat eine Abwärtsspirale begonnen, aus der wir nur schwer wieder rauskommen werden.

Naturkatastrophen-News 14.08.22: Überflutungen

Während es bei uns zu trocken ist, gehen in anderen Regionen starke Unwetter nieder. Sie lösen Überflutungen, Schlammlawinen und Erdrutsche aus. Hier die aktuellsten Meldungen:

Jemen: Starkregen verursacht Überflutungen

Im Nordjemen kam es zu Unwettern mit Starkregen, die Überschwemmungen verursachten. Nach Angaben der Huthi-Rebellen sollen in der Naturkatastrophe mindestens 90 Personen umgekommen sein. Etwa 140 Gebäude wurden zerstört. Über 5000 Häuser wurden beschädigt. 24.000 Familien sollen betroffen sein. Die Überschwemmungen verursachten auch Schäden im historischen Stadtzentrum von Sanaa. Dort leben gut 2,5 Millionen Menschen. Sanaa gehört zum Weltkulturerbe der Menschheit und wurde bereits im 1. Jahrhundert als Stadt schriftlich erwähnt.

Bereits in den letzten Wochen gab es häufig Meldungen über Überschwemmungen im Jemen, aber auch in anderen Staaten im Umkreis der Arabischen Halbinsel. Die Regenzeit, die normalerweise im August endet, fiel dieses Jahr besonders stark aus und die Überschwemmungen richteten große Schäden an. Die Region ist vom Klimawandel stark betroffen: Dürren und Überflutungen wechseln sich ab. Zudem wurde der Jemen in den letzten beiden Jahren von einer Heuschreckenplage heimgesucht. Die aktuellen Regenfälle könnten diese wieder verstärken.

Der Jemen wird nicht nur von vielen Naturkatastrophen heimgesucht, sondern ist auch Schauplatz eines erbitterten Bürgerkriegs, der von ausländischen Parteien unterstützt und forciert wird. Der Bürgerkrieg begann 2015 und hat das Land nicht nur gespalten, sondern zerrissen, so dass es einen einheitlichen Staat praktisch nicht mehr gibt. Der Jemen gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Tausende Menschen sind vom Hunger bedroht. Normalerwiese ist es im Jemen so trocken, dass sauberes Trinkwasser Mangelware ist und nicht jedem zur Verfügung steht. Die Landwirtschaft kann die eigenen Bevölkerung nicht ernähren und man ist auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen. Die Naturkatstrophen verstärken die humanitäre Krise der Region zusätzlich.

Nicht nur der Jemen wurde von starken Unwettern heimgesucht. Gestern kam es in mehreren Orten Kalabriens zu starken Gewittern, die Überschwemmungen und Schlammlawinen auslösten. Besonders schlimm traf es den Ort Scilla. Die Wassermassen verwandelten Häuserschluchten in reißende Ströme.

Naturkatastrophen am 21.06.22: Überflutungen in Asien

Bangladesch und Indien: Monsun verursacht Überflutungen

Nach wochenlang anhaltenden Regenfällen kam es in den asiatischen Staaten Bangladesch und im indischen Bundesstaat Assam zu starken Überflutungen, wobei besonders in Bangladesch große Areal unter Wasser stehen. Der Regen ließ zahlreiche Flüsse über die Ufer treten und machte die Heimat vom Millionen Menschen unbewohnbar, so dass sie die Region verlassen mussten und sich auf der Flucht befinden. Es gibt Schätzungen, nach denen bis zu 7 Millionen Menschen auf der Flucht vor den Wassermassen sind. 4 Millionen davon in Bangladesch. In einigen Distrikten Bangladeschs stehen bis zu 90% der Landfläche unter Wasser, so dass kein trockenes Plätzchen mehr zu finden ist. Bangladesch ist ein flaches Land und wird häufig von wetterbedingten Naturkatastrophen heimgesucht. Bisher starben ca. 60 Menschen in den Fluten, wobei es auch zahlreiche Opfer durch Blitzschlag gegeben haben soll. Außerdem ist das Trinkwasser verunreinigt und es besteht Seuchengefahr. Aufgrund des Klimawandels und des steigenden Meeresspiegels, müssen sich in den nächsten zehn Jahren 17% der 160 Millionen Menschen in Bangladesch eine neue Heimat suchen.

Im indischen Bundesland Assam, dass an Bangladesch grenzt, brachen Deiche entlang des Flusses Brahmaputra, wodurch mehr als 5000 Dörfer überflutet wurden. Hunderttausende sind in Notunterkünften untergekommen. Es gab Erdrutsche, die weitere Zerstörungen verursachten.

Zwar ist der Monsun-Regen in Südasien ein normales Phänomen, doch Klimaexperten sind der Meinung, dass sich die Niederschläge aufgrund des Klimawandels verstärken. Langfristig betrachtet könnte es zu Ernte-Ausfällen kommen und eine Hunger-Krise entstehen. Ein weltweites Problem, da durch zunehmende Extremwetter-Ereignisse Ernten und Ackerflächen zerstört werden. Umso dramatischer ist die Lage aufgrund des russischen Ukraine-Krieges, da die Ukraine ein Globalplayer in Sachen Weizenexport ist. Scheinbar ein Umstand, der vor dem Krieg nur wenigen bekannt war.

Südafrika: Naturkatastrophe durch Starkregen

  • In Südafrika verursachte tagelanger Starkregen eine Naturkatastrophe
  • Es kam zu Überschwemmungen und Erdrutsche
  • Über 300 Todesopfer wurden bestätigt

Im Staat Südafrika sind mindesten 300 Menschen durch Überflutungen und Erdrutsche gestorben, die in den letzten Tagen infolge von Starkregen auftraten. Es werden noch viele Menschen vermisst und die Opferzahlen könnten deutlich steigen.

Besonders schlimm war die Küstenregion der Provinz Kwazulu-Natal betroffen. Dort stand die Stadt Durban im Fokus der Katastrophe. Es kam zu starken Schäden an der Infrastruktur. Straßen und Brücken wurden fortgeschwemmt und Tausende Häuser zerstört. Schäden entstanden aber nicht nur an der Küste, sondern auch im Landesinneren.

In Durban befindet sich einer der größten Häfen des afrikanischen Kontinents. Er musste seinen Betrieb einstellen, da Zufahrtstrassen überflutet waren. Zudem wurden Frachtcontainer und Autos von den Wassermassen mitgerissen. Auch die Eisenbahn stellte ihren Verkehr ein. Generell kam zu zum Kollaps des Verkehrs.

Aus der betroffenen Region wurden die stärksten Niederschläge der letzten 60 Jahren gemeldet. In Teilen der Provinz Kwazulu-Natal fielen in 2 Tagen mehr als 450 Millimeter Regen. Das ist fast die Hälfte der jährlichen Niederschlagsmenge. Kwazulu-Natal liegt am Indischen Ozean und könnte vom Klimaphänomen La Nina betroffen worden sein. Doch normalerwiese würde man dort mit einem Rückgang der Niederschläge rechnen. Andererseits strebt die Regenzeit im April langsam ihrem Höhepunkt entgegen, so dass geringe Windgeschwindigkeit ein typisches Tiefdruckgebiet festsetzen, und es zu tagelangen Starkregen kommen konnte.

Ein zusätzliches Problem ist, dass Erdrutsche zahlreiche Antennenmasten zerstörten, so dass Radio und Fernsehen gestört sind. Es ist schwierig geworden, die Bevölkerung über Notfallmaßnahmen zu informieren. Es wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Staatspräsident Cyril Ramaphosa besuchte die Katastrophenregion und versprach schnelle Hilfen. Doch viele Anwohner befürchten, dass es bei Versprechungen bleiben wird. Wie immer, leiden besonders die Ärmsten unter den Folgen der Katastrophen und da sie keine Lobby haben, bleibt Hilfe meistens aus.

Für die nächsten Tage sind weitere Regenfälle vorausgesagt, so dass sich die Situation noch verschärfen könnte.

Naturkatastrophen-News 20.02.22: Unwetter

Viele Regionen der Erde leiden unter extremen Wetterlagen. Die Phänomene sind vielfältig, während es Mancherorts viel zu viel Wasser gibt, leiden andere Regionen unter extremer Trockenheit. Immer häufiger wird für das Extremwetter der anthropogene Klimawandel verantwortlich gemacht.

  • Über Westeuropa folgen Sturmtiefs in schneller Folge
  • Auf Java kam es zu Überschwemmungen
  • Der Südwesten der USA leidet unter Wassermangel

Sturm über Deutschland

Seit meinem letzten Update gab es in Deutschland mindestens 3 weitere Sturmopfer. Europaweit waren es sogar 10 Personen, oder mehr, die Opfer der schnell aufeinander folgenden Stürme geworden sind. Die genauen Schäden, die von den beiden Orkanen Xandra und Ylenia am Donnerstag und Freitag verursacht wurden, waren noch nicht komplett erfasst, da folgte das dritte Oranktief Zeynep und tötete allein in NRW 2 Personen. Nach ersten Angaben soll Zeynep der folgenreichste Sturm seit Kyrill im Jahr 2007 gewesen sein. Die Versicherer rechnen mit einer Schadenshöhe von fast 1 Milliarde Euro. Der Bahnverkehr ist weiterhin beeinträchtig und wird sich auch nicht so schnell wieder normalisieren, besonders, weil schon der nächste Sturm im Anmarsch ist: Tief Antonia wird auch in der Nacht zum Montag für Orkanböen sorgen. Lokal kann es zu Starkregen kommen. Es drohen Überschwemmungen.

Unwetter und Überflutungen auf Java

Nass war es am vergangenen Donnerstag auch auf der indonesischen Insel Java. Im Zentrum der Insel kam es zu extremen Niederschlägen. Sie lösten im Distrikt Paguyangan Sturzfluten aus. Besonders schlimm traf es das Dorf Jampang. Dort schossen schlammige Wassermassen durch die Straßen. Im Westen Javas bildete sich ein Tornado der Schäden anrichtete.

Dürre in Argentinien und Südwest-USA

Was haben der Südwesten der USA und Argentinien gemeinsam? In manchen Regionen ist es staub trocken. Die lokalen Wasserspeicher sind fast am Ende und Farmer müssen Rinder notschlachten. Im argentinischen Paraje Galarza griffen Waldbrände auf die Ortschaft über. Viele Familien konnten sich in letzter Minute in Sicherheit bringen.

Eine neue Studie von US-Forschern kommt zu dem Ergebnis, dass die Dürre im Südwesten der USA die schlimmste der letzten 1200 Jahre ist. Die aktuelle Trockenperiode begann im Jahr 2000. In den 22 Jahren der Dürre hat es zwar einige Perioden mit größeren Niederschlägen gegeben, aber sie reichten nicht aus den Wassermangel auszugleichen. Unter dem Strich nehmen die Wasserreserven ab, wovon auch die großen Stauseen betroffen sind. Ohne diese, würden weite Landesteile längst auf dem Trockenen sitzen. Allerdings muss man die Stauseen und das Wassermanagement kritisch betrachten, denn auch sie greifen massiv in die Ökosphäre ein.

Naturkatastrophen-News 31.01.22: Sturm Nadia

  • Sturmtief Nadia forderte europaweit 8 Menschenleben
  • Stromausfälle stellen eine ernstzunehmende Gefahr dar

Sturm über Nordeuropa

Am Wochenende wütete das Sturmtief Nadia über Nordeuropa und forderte 8 Menschenleben. An der deutschen Nordseeküste kam es zu orkanartigen Sturmböen. Der Wind drückte das Meerwasser gegen die Küsten, so dass es zu einer Sturmflut kam. In Hamburg und in Bremerhaven kam es zu Überschwemmungen. Der Fährverkehr zu den Nordseeinseln wurde stark beeinträchtig. Der Sturm entwurzelte überdies Bäume und verursachte Verkehrsbehinderungen. Von diesen war die Deutsche Bundesbahn besonders betroffen und viele Zugverbindungen waren gestört. In Brandenburg wurde ein Mann Opfer des Unwetters.

Bevor uns der Sturm erreichte, richtete er auf den Britischen Inseln große Schäden an. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h gemessen. Insgesamt starben dort 3 Personen. Unter ihnen befand sich ein 9 jähriger Junge. Für 130.000 Haushalte fiel der Strom aus.

Von uns aus zog das Sturmtief weiter in Richtung Osten und verursachte dort ebenfalls starke Schäden. Für Hunderttausende Haushalte fiel der Strom aus, da Hochspannungsleitungen zerstört wurden. In Dänemark starb eine Frau an den Folgen eines sturmbedingten Sturzes. Es kam zu Überschwemmungen. Auch in Polen starb eine Person. Der junge Mann wurde in seinem Auto von einem umstürzenden Baum erwischt. 680.000 Haushalte waren von Stromausfällen betroffen.

Gefahr durch Stromausfälle

Unsere technisierte Welt ist zu 100% vom Strom abhängig. Ohne Strom funktioniert selbst die Wasserversorgung nicht, einmal zu schweigen von allen Errungenschaften der Zivilisation:  Heizungen, Kühlschränke, Kochstellen, Computer, Internet, Mobilfunk, Kassen, Ampeln. Ohne Strom gibt es an den Zapfsäulen kein Benzin, die Geschäfte bleiben geschlossen, der Güterverkehr -und damit die Lebensmittelversorgung brechen zusammen. Was, wenn es einmal zu einem längeren- landesweiten, oder sogar europaweiten- Stromausfall kommen sollte? Die Stromnetze sind vernetzt und anfällig für Kaskadeneffekte: durch den Ausfall regionaler Netze könnten Spannungsspitzen entstehen, die auf dem ganzen Kontinent das System kollabieren lassen. Hilfskräfte wären in so einem Fall hoffnungslos überfordert. Was tun, wenn die Versorgung zusammenbricht und Hilfe nicht in Sicht ist? Da hilft nur, sich rechtzeitig Notvorräte anzulegen, zu denen auch eine entsprechend große Trinkwasserreserve gehört. Die Regierung empfiehlt eine Notreserve für mindestens 14 Tage anzulegen. Sicherlich gibt es Notbrunnen und Zentrale Versorgungstellen der Länder, aber seit Ende des Kalten Krieges wurden diese massiv abgebaut. Und wer weiß schon, wo sich diese befinden? Der Standort der Brunnen zur Wassernotversorgung sind oft geheim. Meine Recherchen ergaben, dass es in ganz Deutschland 5200 Notbrunnen gibt. In meiner Heimatstadt Oberhausen sollen 43 Brunnen existieren, allerdings ist es fraglich, ob aus allen tatsächlich sauberes Trinkwasser kommt. Im Krisenfall müssten sie 210.000 Menschen mit Trinkwasser versorgen… eine logistische Herausforderung. Bis diese Anläuft würden im Krisenfall bestimmt Tage vergehen. Also, sorgt vor! Selbst regionale Stromausfälle -wie sie jetzt vom Sturm verursacht wurden- können mehrere Tage dauern und im Winter sehr unangenehm werden.