Mallorca: Flughafensperrung aufgrund von Überflutung

Flughafen auf Mallorca wurde überflutet – Betrieb zeitweise ausgesetzt

Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca kam es gestern zu einem starken Gewitter, in dessen Folge der Flugbetrieb am Flughafen zeitweise ausgesetzt wurde. Davon betroffen waren sowohl Starts als auch Landungen. Einige Maschinen mussten nach Barcelona umgeleitet werden. Das Unwetter brachte Starkregen mit sich, wobei bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Laut dem spanischen Wetterdienst gingen davon fast 44 Liter innerhalb einer Stunde am Flughafen und im Bereich von Playa de Palma nieder. Die Kanalisation konnte die enormen Wassermassen nicht abführen, was zu Überflutungen führte. Das Vorfeld des Flughafens stand knietief unter Wasser, und auch am Terminal kam es lokal zu Wassereinbrüchen und Überschwemmungen. Bilder zeigen Flugzeuge, die im Wasser stehen, und Flughafenpersonal, das sich durch das Wasser bewegt.

Nicht nur der Flughafen wurde von Überflutungen heimgesucht, sondern auch zahlreiche Restaurants, Geschäfte und Privathaushalte wurden von dem Wasser überrascht, das Keller flutete und sogar in ebenerdige Etagen eindrang. Der Autoverkehr wurde stark beeinträchtigt, da auch Straßen unter Wasser standen. Abends floss das Wasser ab, und die Menschen begannen mit Aufräumarbeiten und der Begutachtung der Schäden.

Die Niederschläge waren lokal sehr unterschiedlich: An der Balearen-Universität UIB fielen weniger als 5 Liter Regen. Dennoch beschlossen die Behörden abends, die Unwetterwarnstufen aufrecht zu erhalten. Im Inselsüden galt die Warnstufe Orange, während für das Inselinnere die Warnstufe „Gelb“ galt.

Heftige Gewitter sind auf Mallorca keine Seltenheit mehr. Zuletzt sorgte ein starkes Gewitter im August letzten Jahres für Schlagzeilen. Die Unwetter bringen immer öfter Starkregen mit sich. Ein Grund hierfür könnte in der Erwärmung der Ozeane und speziell des Mittelmeeres liegen. Infolge des Klimawandels ist mit einer weiteren Zunahme von Extremwetterereignissen zu rechnen. Dazu zählen auch Dürren, die das Waldbrandrisiko erhöhen.

Dramatisches Hochwasser durch Überflutungen in Süddeutschland

Hochwasserlage in den Flutgebieten von Bayern und Baden Württemberg dramatisch – Vier Todesopfer

In weiten Teilen Süddeutschlands heißt es weiter „Land unter“. Besonders betroffen sind Bayern und Baden-Württemberg, wobei sich die Situation in letzterem Bundesland langsam etwas entschärft. Doch mit dem zurückweichenden Wasser werden die Schäden erst richtig sichtbar. So wurden beim Abpumpen eines vollgelaufenen Kellers in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) zwei Leichen entdeckt. Über die Identität der Flutopfer wurde noch nichts bekannt gegeben. Vermutlich handelt es sich um Hausbewohner, die im Keller ihr Hab und Gut retten wollten, als sie von den Wassermassen überrascht wurden und ertranken. Es ist auch möglich, dass sie im Wasser standen und einen Stromschlag bekamen. In vielen Orten wurde vorsichtshalber bereits die Stromversorgung unterbrochen.

Aus Bayern wurden ebenfalls zwei Tote gemeldet. Dabei handelt es sich um Feuerwehrleute, die im Einsatz umkamen, als ihre Boote kenterten. Vermutlich wurde ihnen ihre schwere Ausrüstung zum Verhängnis.

Während die Pegel kleinerer Bäche und Flüsse vielerorts zurückgingen, steigt der Wasserstand vieler größerer Flüsse erheblich an. So verschärfte sich in der Nacht die Situation in Ostbayern weiter. Der höchste Pegel der Donau wird noch erwartet. Passau erwartet den Höchststand der Donau am Dienstagnachmittag bei etwa 9,40 Metern. Der Inn-Pegel steigt ebenfalls weiter. Viele Dämme stehen unter Druck und drohen zu brechen, was Evakuierungen in mehreren Orten notwendig machte. Vereinzelt brachen in den letzten Tagen bereits Dämme. In vielen Gemeinden wurde der Katastrophenfall ausgerufen.

Gebrochen ist auch eine Lärmschutzwand an der B10 in Ebersbach. Sie gab dem enormen Wasserdruck der über die Ufer getretenen Fils nach. In der Folge schoss eine Flutwelle über die Bundesstraße, auf der noch Fahrzeuge unterwegs waren, obwohl sich schon zuvor Wasser dort angesammelt hatte. Verletzt wurde niemand, dafür gibt es ein spektakuläres Video des Geschehens.

Der Zugverkehr ist weiterhin stark beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn rät von Reisen nach Süddeutschland ab, und es kommt zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen. Besonders betroffen sind die Strecken München-Nürnberg-Berlin und München-Stuttgart.

Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Ministerpräsident Markus Söder besuchten die betroffenen Gebiete. Sie sprachen Warnungen aus, die Situation ernst zu nehmen, versprachen staatliche Hilfe und machten den Klimawandel für die Überflutungen verantwortlich. Sicherlich trägt der Klimawandel zu den immer häufiger auftretenden Extremwetterlagen bei, aber auch übermäßige Bebauung, Begradigung und Einfassungen von Flussläufen sowie falsche Land- und Forstwirtschaft spielen eine Rolle. Zudem könnten natürliche Phänomene wie El Niño und der Vulkanausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai im Januar 2022, der gewaltige Mengen Wasserdampf bis in die Stratosphäre aufsteigen ließ, Einfluss haben. Selbst das aktuelle Maximum der Sonnenaktivität könnte sich auf das Klima auswirken. So traten die ersten beiden „Jahrhundertfluten“ dieses Jahrtausends in der Nähe der Sonnenmaxima auf, ebenso wie jetzt.  Hier sehe ich noch einiges an Forschungsbedarf. Alles nur auf den Klimawandel zu schieben, ist ein bisschen einfach gedacht und soll natürlich politische Entscheidungen untermauern.

Deutschland: Hochwasser im Süden spitzt sich zu

Hochwasserlage im Süden Deutschlands verschärft sich weiter – Ein Feuerwehrmann tot

Das Hochwasser in Teilen Süddeutschlands verstärkte sich am Samstag und erreichte immer neue Höchststände. Eine nachhaltige Entspannung der Lage ist noch nicht in Sicht. Die Wetterdienste prognostizieren weitere Regenfälle, die sich erst langsam abschwächen. Erst am Dienstag soll sich das Wetter deutlich bessern. Solange müssen die von Starkregen geplagten Regionen in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen noch durchhalten im Kampf gegen das Wasser.

Besonders betroffen sind die Bodenseeregion und die Schwäbische Alb sowie die Regionen um Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Regensburg.

Die Naturkatastrophe forderte inzwischen auch ein Menschenleben: Ein 42-jähriger Feuerwehrmann ist bei einer Rettungsmission im oberbayerischen Pfaffenhofen ums Leben gekommen. Dort trat der Fluss Ilm über die Ufer. Zusammen mit drei Kollegen war der Mann in einem Schlauchboot unterwegs, das aus nicht genannten Ursachen kenterte. Der Feuerwehrmann ertrank.

Das Unglück ereignete sich gegen 23.30 Uhr. In der Nacht setzten die Helfer die Evakuierungen im stark betroffenen Landkreis fort, einschließlich der Evakuierung zweier Altenheime. Seit Freitag halten heftige Regenfälle an, was Feuerwehr und andere Einsatzkräfte im Dauereinsatz hält.

In der Bodenseeregion, über die ich bereits gestern berichtete, spitzte sich die Lage am Samstag zu, als das Klärwerk Stockacher Aach überflutet wurde. Das Wasser drohte in ein Klärbecken einzudringen, was Einsatzkräfte mit allen Mitteln zu verhindern versuchten. Das Abwasser drohte über den Fluss in den Bodensee gespült zu werden und den größten See Deutschlands mit Bakterien zu belasten.

Erdrutsch legte Bahnstrecke lahm

Es kam auch zu mindestens zwei kleineren Erdrutschen. Einer ereignete sich im Landkreis Ravensburg, wo eine Straße teilweise unterspült wurde und abrutschte. Größer war ein Erdrutsch im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd, wo eine Bahnstrecke betroffen war. Ein ICE mit 185 Fahrgästen wurde von einem Erdrutsch erfasst und zwei Waggons entgleisten. Auf der parallel zur Bahnstrecke verlaufenden Straße wurde ein Auto beschädigt. Verletzte gab es jedoch keine.

Neue Diskussion um Pflichtversicherung gegen Elementarschäden

Die in immer kürzeren Abständen erfolgenden Überflutungen und Hochwasserkatastrophen haben auch die Diskussion um eine bundesweite Pflichtversicherung gegen Elementarschäden erneut entfacht. Am 20. Juni werden die Länderchefs mit Bundeskanzler Olaf Scholz darüber beraten. Ich frage mich, ob die Politiker mal einen Blick auf die Börsenkurse der Versicherer geworfen haben, die schon die Hauptgewinner einer weiteren staatlich geförderten Versicherung sind: Die Riester-Rente! Für den Anleger ein Flop, für die Versicherer Top! Anstatt weiter Geld in die Kassen einzelner börsennotierter Unternehmen zu spülen, wäre vielleicht ein Staatsfonds oder Sondervermögen besser geeignet, um den Kosten von Naturkatastrophen zu begegnen, die infolge des Klimawandels immer öfter auftreten und auch stärker ausfallen. Anstatt mit dem Geld der Kohlendioxidsteuer die Rentenlöcher zu stopfen, wäre es vielleicht in so einem Sondervermögen oder Fonds gut angelegt! Ansonsten spricht natürlich nichts dagegen, wenn sich Hausbesitzer in gefährdeten Regionen freiwillig versichern.

Übrigens: Waren zu Anfang der Flutkatastrophe kleinere Gewässer betroffen, erreichen die Wassermassen nun die größeren Flüsse wie Donau, Neckar und Rhein. Hier könnte es Stromab in den nächsten Tagen ebenfalls zu Überflutungen kommen.

Deutschland: Überflutungen im Bodenseekreis

Starker Dauerregen verursacht Überflutungen in Süddeutschland – Bodenseekreis besonders betroffen

Im Süden Deutschlands regnet es viel, und örtlich sind innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergegangen. Der Deutsche Wetterdienst warnt seit Tagen vor möglichen Überflutungen und weist darauf hin, dass sich auch kleine Bäche in reißende Ströme verwandeln könnten. Zudem sind die Böden bereits mit Wasser gesättigt, was in Hanglagen die Gefahr für Erdrutsche steigen lässt.

Der bayerische Landkreis Günzburg rief vorsorglich den Katastrophenfall aus, da man ein Hochwasser der Donau befürchtet. Camping- und Freizeitplätze an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel sollen geräumt werden. In Neu-Ulm stiegen die Pegelstände weiter an, der Scheitelpunkt wird heute Abend erwartet.

In einigen Regionen von Baden-Württemberg und Bayern gilt die höchste Unwetterwarnstufe. Der Fokus liegt auf dem Bodenseekreis, wo es bereits in der Nacht zum Samstag zu ersten Überflutungen gekommen ist. So musste am Abend in Lindau ein Mehrfamilienhaus evakuiert werden, und die Bewohner mussten in einer Turnhalle übernachten. Mehrere Straßenzüge standen unter Wasser, und Keller wurden überflutet. Auch der Busverkehr wurde eingestellt. Durch Lindau fließen mehrere Flüsse und Bäche, die in den Bodensee münden, der wiederum den Rhein speist. Einer der größeren Flüsse, die durch die Stadt fließen, ist die Ach. Weiter östlich mündet die Leiblach in den Bodensee. Dieser Bach markiert in etwa den Grenzverlauf zu Österreich und ist ebenfalls über die Ufer getreten.

In Meckenbeuren nördlich von Friedrichshafen ist die Schussen über die Ufer getreten und sorgt für Überflutungen. Der Fluss erreichte einen historischen Höchststand. Der bisherige Rekord wurde erst 2021 aufgestellt. Besonders betroffen sind Wohngebiete, weshalb die Behörden eine freiwillige Evakuierung empfehlen. Inzwischen hat sich die Lage aber etwas entspannt.

Drama in Norditalien

Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin vor großen Wassermengen, auch in anderen Teilen Deutschlands, wobei natürlich nicht nur Deutschland von den Unwettern betroffen ist. Auch aus Österreich und Norditalien wird starker Dauerregen gemeldet. Bereits in den letzten Tagen gab es in Turin einen Hagelsturm, der Schäden anrichtete. Gestern ereignete sich ein dramatischer Vorfall, als drei bis jetzt nicht identifizierte junge Erwachsene von einer Sturzflut am Fluss Natisone in der Region Friaul-Julisch Venetien überrascht wurden. Einsatzkräfte versuchten, die jungen Leute zu retten, die sich auf einer bereits überfluteten Insel im Fluss aneinanderklammerten. Kurz bevor sie ein Seil greifen konnten, wurden sie von der Strömung mitgerissen. Seitdem fehlt jede Spur von den zwei Frauen und einem Mann, deren Identität ungeklärt ist.

Deutschland: Flutkatastrophe im Saarland

Langanhaltender Starkregen verursacht Überflutungen und Erdrutsche im Saarland – Großschadenslage infolge der Flutkatastrophe

Die Unwetterlage im Südwesten Deutschlands spitzte sich gestern weiter zu und weitete sich zu einer Flutkatastrophe aus, in deren Folge die Großschadenslage ausgerufen wurde. Besonders hart traf es das Saarland, aber auch Teile von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wurden von heftigen Gewittern heimgesucht. Die Saar und viele ihrer Zuflüsse schwollen durch den Starkregen schnell an und traten über die Ufer.

Hervorzuheben ist die Situation am Bach Theel, der in die Prims mündet, bei der es sich um einen direkten Zufluss der Saar handelt. Hier wurde der Ort Lebach innerhalb kürzester Zeit überflutet.

Auch in der Landeshauptstadt Saarbrücken hieß es entlang der Saar „Land unter“. Straßen wurden überflutet, Keller und Tiefgaragen liefen voll, und Menschen mussten aus einigen Stadtteilen evakuiert werden. In den Hochwassergebieten wurden Strom- und Trinkwasserversorgung abgeschaltet.

An einer Zufahrtstraße zum Flughafen in Saarbrücken kam es zu einem Erdrutsch, der Bäume an einem Hang mitriss und die Straße blockierte.

In Rußhütte, einem Stadtteil von Saarbrücken, dauerten die Evakuierungen bis tief in die Nacht. Helfer setzten Amphibienfahrzeuge und Boote ein. Zehntausende Sandsäcke wurden aus der Landesreserve freigegeben, und es werden Schäden in Millionenhöhe erwartet.

In Blieskastel stiegen die Pegelstände der Blies weiter an. Zahlreiche Helfer versuchen, eine Überschwemmung der Altstadt zu verhindern. Bis jetzt wurden keine Todesopfer gemeldet, jedoch wurde eine Person bei einer Evakuierungsaktion verletzt. Das Lagezentrum in Saarbrücken registrierte mehr als 3000 Polizei- und Rettungseinsätze im gesamten Bundesland.

In Ottweiler steht die Altstadt komplett unter Wasser, nachdem die Dämme nachgaben. Mobile Deichsysteme und Sandsäcke konnten die Wassermassen nicht aufhalten, auch das Landratsamt musste evakuiert werden.

Die Bevölkerung wurde gewarnt, Keller, Gewässer und überflutete Gebiete zu meiden. Die Fluten kommen schnell: Ein Augenzeuge berichtete, dass er in seinem Büro im Keller seines Hauses arbeitete, als das Wasser kam. Innerhalb von 15 Minuten war der gesamte Keller geflutet.

In einigen Regionen fiel innerhalb eines Tages mehr Regen als sonst im gesamten Monat. Zum Vergleich: Im April fielen im Saarland 74 Liter Regen pro Quadratmeter, während in den letzten 24 Stunden in Saarbrücken bis zu 107 Liter pro Quadratmeter gemessen wurden. Obwohl der Regen in den letzten Stunden nachgelassen hat, steigen vielerorts die Pegel weiter, da das Wasser erst nach und nach in den Gewässern ankommt.

Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz sprach von einem Hochwasserereignis, das nur alle 20 bis 50 Jahre vorkommt. Man sieht jedoch, dass sich aufgrund des Klimawandels diese Intervalle immer weiter verkürzen.

Die Höhe der entstandenen Sachschäden ist noch unabsehbar. Doch eines steht fest: Es werden enorme Summen benötigt werden, um die Kosten der Schäden zu decken, da Flutkatastrophen immer schneller aufeinander folgen.

Die Unwetter wüteten auch in den Regionen Frankreichs, die an das Saarland grenzen. In Lothringen und im Elsass traten ebenfalls viele kleine Gewässer über die Ufer und verursachten Überflutungen.

Unwetter gab es in den letzten Tagen auch im italienischen Mailand, wo es durch Starkregen ebenfalls zu Hochwasser kam.

Deutschland: Unwetter und Überflutungen

Unwetter mit Starkregen sorgen für Überflutungen in Teilen Deutschlands

Nachdem es in den letzten Tagen für den Monat Mai ungewöhnlich warm war, kommt jetzt die Abkühlung in Form von heftigen Unwettern mit Starkregen. Besonders betroffen ist der Südwesten der Republik und die Region um Nürnberg. Dort wurden mehrere Keller und Unterführungen überflutet. Feuerwehr und Hilfsdienste waren pausenlos im Einsatz und mussten mehrere Autofahrer retten. Zwei Personen mussten mit Hilfe von Rettungstauchern von den Dächern ihrer Fahrzeuge geborgen werden.

An der Technischen Hochschule Nürnberg lief eine große Tiefgarage bis zum Erdgeschoss mit Regenwasser voll. Menschen mussten aus einem steckengebliebenen Aufzug befreit werden. Die Feuerwehr zählt mehr als 300 Einsätze. Überflutete Straßen führten zudem zu Problemen im öffentlichen Nahverkehr.

In anderen Regionen verlief die Nacht ruhiger als zunächst gedacht. Baden-Württemberg blieb weitgehend von größeren Unwetterschäden verschont. Zwar gab es mehr Verkehrsunfälle, jedoch keine Verletzten oder Toten. In Stuttgart musste die Feuerwehr Wasser aus dem überschwemmten Berger-Tunnel abpumpen.

Weiterhin Unwetterwarnungen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für die Nacht und den heutigen Tag im Südwesten und Westen Deutschlands Dauerregen prognostiziert. Die Regenfälle sollen sich von Baden-Württemberg bis in die Pfalz, das Saarland und nach Südhessen erstrecken. Gebietsweise rechnet man mit Niederschlagsmengen zwischen 40 und 100 Litern pro Quadratmeter.

Für das Saarland sowie Teile von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gelten weiterhin Unwetterwarnungen. Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz warnt vor Hochwasser im Saarland, insbesondere an kleineren Zuflüssen der Saar. Auch die Mosel könnte rasch ansteigen, was Überflutungen von landwirtschaftlichen Flächen und tief liegenden Gebäuden zur Folge haben könnte.

Seit Mitternacht besteht für mehrere Landkreise in Südhessen eine Unwetterwarnung. Es wird so viel Regen erwartet wie sonst in einem ganzen Monat. Auch Teile des Südens von Nordrhein-Westfalen sind bis Samstagmorgen wegen ergiebigen Dauerregens gewarnt.

Afghanistan: Mehr als 300 Tote durch Überflutungen

Über 300 Tote durch Überflutungen in Afghanistan  – Klimawandel mitverantwortlich

In Afghanistan kamen durch landesweite Überflutungen nach extrem starken Niederschlägen mehr als 300 Menschen ums Leben. Viele Agrarflächen wurden überflutet, was in einem Land, in dem 80 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft leben, dramatisch ist. Viele Menschen werden noch vermisst, während die Behörden darum bemüht sind, die Verletzten zu retten.

Das Flüchtlingsministerium der Taliban gab bekannt, dass die Zahl der Todesopfer durch Überschwemmungen im Norden Afghanistans 315 beträgt. Mehr als 1.600 Menschen wurden verletzt.

Gestern gab das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) eine Meldung heraus, nach der über 300 Menschen getötet wurden und viele weitere vermisst blieben. Die Zahlen der Taliban decken sich also in etwa mit den Angaben des WFP.

Die Organisation berichtete, dass Baghlan die am schwersten betroffene Provinz sei, wo mehr als 1.000 Häuser zerstört wurden. Das WFP verteilte Notfallnahrung an Überlebende einer der zahlreichen Überschwemmungen, die das Land in den letzten Wochen heimgesucht haben. Allein in Baghlan gab es mehr als 200 Todesopfer.

Die Überflutungen wurden am Freitag durch weiteren Starkregen verstärkt, der zu Überschwemmungen in verschiedenen Teilen des Landes führte.

Die Luftwaffe hat mit der Evakuierung von Menschen begonnen und mehr als 100 Verletzte in Militärkrankenhäusern untergebracht, teilte das Verteidigungsministerium der Taliban am Samstag mit, ohne die Herkunft der Verletzten zu nennen. In den betroffenen Regionen wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, und es wurde begonnen, Nahrungsmittel, Medikamente und Erste Hilfe an die betroffenen Menschen zu verteilen.

Die Bewohner waren auf den plötzlichen Ansturm von Wasser, der durch die heftigen Regenfälle der letzten Tage ausgelöst wurde, nicht vorbereitet.

Obwohl es saisonal bedingte Niederschläge sind, machen die Taliban den anthropogenen Klimawandel für die Überflutungen mitverantwortlich. Diese These wird auch von vielen Wissenschaftlern unterstützt. Inwieweit natürliche Klimaphänomene das Wettergeschehen beeinflussen und welchen Zusammenhang es zwischen Klimawandel und Klimaphänomenen gibt, ist nicht hinreichend erforscht. Eine gegenseitige Beeinflussung der Phänomene scheint jedoch wahrscheinlich.

Neue Studien lassen die Mehrheit der Klimaforscher vermuten, dass bis zum Ende des Jahrhunderts mit einer Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur von mindestens 2,5 Grad zu rechnen ist. Die Folgen sind unabsehbar.

Brasilien: 78 Tote durch Überflutungen

Hochwasserlage in Brasilien immer dramatischer – Dammbruch und mindestens 78 Todesopfer

Seit Tagen steigen die Pegel vieler Flüsse in Brasilien unaufhaltsam an und ganze Landstriche wurden überflutet. Besonders hart traf es den Bundesstaat Rio Grande do Sul, wo die Flüsse Taquari und Jacuí Hochwasser führen und über die Ufer treten. Die Landeshauptstadt Porto Alegre, eine bedeutende Hafenstadt am Rio Guaíba gelegen, steht fast vollständig unter Wasser.

Der Rio Guaíba ist zwar kurz, aber breit, und mündet in den See Lago dos Patos, der sich direkt an der Küste im Süden Brasiliens befindet. Die Flüsse Taquari und Jacuí vereinigen sich wenige Kilometer westlich von Porto Alegre und münden gemeinsam mit anderen Flüssen in den Rio Guaíba, wodurch ein komplexes Flusssystem entsteht. Am Donnerstag brach zudem der Staudamm eines Wasserkraftwerks im Taquari-Tal, was zu einer Flutwelle führte, die den Fluss hinab lief. Dies führte zu Strom- und Kommunikationsausfällen, und die Trinkwasserversorgung ist vielerorts unterbrochen.

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva stufte die Hochwasserkatastrophe als eine der schlimmsten Flutkatastrophen in der Geschichte des Landes ein und rief den Notstand für Rio Grande do Sul aus. Der Gouverneur des Bundesstaates, Eduardo Leite, bezeichnete sie ebenfalls als die schlimmste Katastrophe in der Geschichte seines Landes.

Die seit letzter Woche Montag anhaltenden Regenfälle haben zudem zu Erdrutschen und Schlammlawinen geführt. Insgesamt sind 281 Gemeinden in dem südlichen Bundesstaat betroffen. Nach vorläufigen Angaben starben mindestens 78 Menschen, 67 werden vermisst, und über 70 wurden verletzt und mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Mehr als 24.000 Menschen mussten aufgrund der Fluten ihre Häuser verlassen, wobei etwa 8.000 von ihnen in Notunterkünften untergebracht wurden. Die Überflutungen haben Häuser und Brücken beschädigt und zahlreiche Straßen unpassierbar gemacht.

Die Rettungsbemühungen werden von mehr als 2.000 Rettungskräften geleitet, die von etwa 900 Mitgliedern des brasilianischen Militärs unterstützt werden. Darüber hinaus stehen neun Flugzeuge und fast 100 Boote für die Rettungsaktionen zur Verfügung.

In Porto Alegre erreichte der Guaíba, ein Zusammenfluss mehrerer Flüsse, einen Rekordpegelstand, was eine ernsthafte Bedrohung für die Stadt darstellt. Gouverneur Leite warnte vor einer beispiellosen Katastrophe und ordnete die Evakuierung erster Stadtteile an. Bereits am Donnerstag brach der Damm eines Wasserkraftwerks teilweise, was zu vollständigen Überflutungen in einigen Städten im Taquari-Tal führte. Strom-, Kommunikations- und Wasserausfälle wurden im gesamten Bundesstaat gemeldet.

Tansania: Zyklon traf auf Küste

Zyklon Hidaya traf die Küsten von Tansania und Kenia – Schäden und Todesopfer infolge von Überflutungen

Am Samstagabend traf der Zyklon Hidaya südlich der tansanischen Metropole Dar-es-Salaam auf Land und brachte den beiden ostafrikanischen Ländern Tansania und Kenia weitere Überschwemmungen, wobei es Tansania deutlich stärker erwischte als Kenia. Neben Starkregen mit bis zu 90 mm Niederschlag innerhalb weniger Stunden brachte der tropische Wirbelsturm Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 175 km/h mit.

Seit Anfang März wird Ostafrika im Rahmen der Regenzeit von einem Unwetter nach dem anderen heimgesucht. So starben im vergangenen Monat in Kenia mindestens 210 Menschen infolge der Überschwemmungen, während mehr als 100 Personen als vermisst gelten. In Tansania wurden im April 155 Todesopfer bestätigt. Auch andere ostafrikanische Staaten sind von den Unwettern betroffen. Insgesamt wurden über 400 Todesopfer gezählt.

Der Zyklon Hidaya entstand über dem Indischen Ozean, dessen Wassertemperaturen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liegen. Obwohl bis zum Samstagnachmittag keine Berichte über neue Todesopfer vorlagen, spürte das kenianische Wetteramt bereits Auswirkungen des Zyklons mit starken Winden und Wellen von mehr als zwei Metern Höhe. Es wurde erwartet, dass die heftigen Regenfälle entlang der Küste ab Sonntag zunehmen würden.

Die tansanische Wetterbehörde meldete ebenfalls starke Winde und schwere Regenfälle entlang der Küste, wobei im Mtwara-Gebiet innerhalb von 24 Stunden über 90 Millimeter Regen fielen, fast doppelt so viel wie der durchschnittliche Mai-Niederschlag. Die Behörde empfahl den Menschen in gefährdeten Gebieten, die maximalen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

In Kenia mussten in den letzten Wochen mehr als 165.000 Menschen ihre Häuser verlassen und in höher gelegene Regionen flüchten, da besonders tiefer liegende Gebiete von den Überschwemmungen betroffen sind.

Es sind nicht nur Einheimische betroffen, sondern auch zahlreiche Safari-Touristen: weite Teile der Masai Mara stehen unter Wasser. Die Pisten sind unpassierbar und Touristen wurden in den Camps vom Wasser eingeschlossen. Viele mussten per Hubschrauber evakuiert werden. Videos zeigen, wie Wassermassen Pisten in Flüsse verwandelten, die alles mitreißen, was sich in ihrem Weg befindet.

Der Präsident Kenias, William Ruto, beschrieb die Situation als düster und verschob die Wiedereröffnung der Schulen auf unbestimmte Zeit. Er macht den anthropogenen Klimawandel für die Naturkatastrophen verantwortlich und betonte die Notwendigkeit eines verstärkten Umweltschutzes, um den Zyklus aus Dürre und Überschwemmungen zu durchbrechen.

In beiden Ländern wurde die Bevölkerung aufgefordert, äußerste Vorsicht walten zu lassen, da die Gefahr durch den Zyklon weiterhin besteht.