USA: Tote durch Überflutungen in Kentucky

Überschwemmungen in den USA fordern mindestens 11 Todesopfer – Notstand in mehren Bundesstaaten

In den USA kam es erneut zu einer Naturkatastrophe infolge von sintflutartigen Regenfällen, die diesmal besonders hart den US-Bundesstaat Kentucky heimsuchten. Aber auch für andere Staaten im Südosten der USA galten Unwetterwarnungen, darunter Alabama, Georgia, Mississippi, North Carolina, Tennessee, Virginia und West Virginia.

Der Starkregen ließ Flüsse und Bäche über die Ufer treten und setzte ganze Wohngebiete unter Wasser. In der Folge starben mindestens 10 Menschen. Gut 1000 Personen mussten aus den überschwemmten Gebieten gerettet werden.

In Kentucky war es vor allem der North Fork des Kentucky River, der für die Überflutungen verantwortlich war. Der Zufluss des größeren Kentucky-Rivers, der seinerseits zum Mississippi-System gehört, stieg in Hazard auf einen Pegel von 9,3 Metern an, was die schlimmsten Überflutungen seit 1984 auslöste.

Gouverneur Andy Beshear rief den Notstand in Kentucky aus, damit die Hilfskräfte durch das Militär unterstützt werden können und finanzielle Hilfen unbürokratisch abgerufen werden können.

Die Wetterdienste berichten, dass innerhalb kurzer Zeit bis zu 150 mm Regen fielen und daher die Gewässer in rasantem Tempo ansteigen. Straßen verwandelten sich in Flüsse und die Wassermassen überraschten Autofahrer, die mit ihren Fahrzeugen steckenblieben und ertranken. Unter den Todesopfern befanden sich eine Mutter mit ihrem siebenjährigen Kind sowie ein 73-jähriger Mann.

Ein weiteres Todesopfer wurde aus Georgia gemeldet, wo ein umstürzender Baum in ein Wohnhaus krachte und einen schlafenden Mann tötete. Darüber hinaus fiel für Hunderttausende Haushalte der Strom aus.

Im Obion County (Tennessee) brach ein Deich, was zu einer Blitzflut führte. Die Kleinstadt Rives wurde von Wassermassen überrollt, Einsatzkräfte evakuierten Anwohner mit Booten. Der Bürgermeister rief den Notstand aus und ordnete Evakuierungen an.

Die Region wurde erst vor 2 Jahren von starken Überflutungen heimgesucht und noch heute ist der Wiederaufbau in einigen Gemeinden nicht abgeschlossen. Kurz vor der Finalisierung ihrer Arbeit traf es diese Leute erneut.

Das gleiche Wettersystem bringt nun starken Schneefall nach Kanada und auch im Zentrum der USA könnte es eisig kalt werden.

Australien: Katastrophale Überflutungen in Queensland

Starke Überflutungen in Queensland – Evakuierungen und Krokodile im Wasser

Nach lange anhaltenden Starkregen kämpft der australische Bundesstaat Queensland mit schweren Überschwemmungen. Besonders betroffen ist die Region zwischen Townsville und Cairns im Nordosten. Die Gegend ist eine beliebte Touristenhochburg und gilt als das Tor zum Great Barrier Reef. Premierminister Anthony Albanese mobilisierte zur Unterstützung der betroffenen Regionen das Militär. Behörden warnen vor ungewöhnlich starken Regenfällen von bis zu 1000 mm innerhalb weniger Stunden. Es herrscht Lebensgefahr.

Laut australischen Medienberichten fiel in Townsville innerhalb von drei Tagen so viel Regen wie normalerweise in einem halben Jahr. Zahlreiche Flüsse sind bereits über die Ufer getreten und überfluteten große Fläche. Mittlerweile gibt es ein Todesopfer: eine Frau wurde vom schnell ansteigenden Wasser überrascht und ertrank. Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Rund 400 Personen wurden in Notunterkünften untergebracht, berichteten Einsatzkräfte. Zudem kam es in mehreren Regionen zu Stromausfällen, und in einigen Gebieten wurden Telefon- und Internetverbindungen unterbrochen. Schulen blieben zu Wochenbeginn geschlossen und das öffentliche Leben kam zum erliegen.

In der besonders betroffenen Ortschaft Ingham warnten Anwohner vor Krokodilen, die im Hochwasser gesichtet wurden und auf Beute lauerten. Die Behörden riefen die Menschen zur Vorsicht auf, da Australiens Tierwelt für ihre Gefahren bekannt ist. Neben Krokodilen gibt es allerlei giftiges Getier, dass wie die Menschen vor dem Hochwasser Schutz sucht und dabei oft bis in Gebäuden eindringt.

Viele Supermärkte mussten schließen, entweder wegen Überschwemmungen oder weil sie nicht mehr erreichbar waren. In einigen Geschäften kam es zu Hamsterkäufen, sodass Regale schnell leer waren.

Meteorologen warnen vor weiteren Regenfällen im Osten – Hitze im Westen

„Wir erleben ein außergewöhnliches und anhaltendes Wetterereignis mit rekordverdächtigen Regenmengen“, erklärte Meteorologe Matthew Collopy gegenüber der Presse. Er sprach von „immensen Wassermassen“ und warnte davor, dass sich die Lage erst in einigen Tagen entspannen könnte. Weitere starke Regenfälle seien zu erwarten. Bereits in den vergangenen Jahren kam es in Queensland zu dieser Jahreszeit immer wieder zu extremen Wetterphänomenen mit neuen Niederschlagsrekorden. Von November bis April herrscht Regenzeit im Nordosten Australiens. In der Trockenzeit ereignen sich dann häufig schwere Waldbrände. Obwohl sich solche Phänomene schon seit langem in Australien manifestieren, steigern sie sich in den letzten Jahren signifikant, was im Allgemeinen dem Klimawandel zugerechnet wird.

Während Queensland mit Überschwemmungen kämpft, leidet der Westen Australiens unter extremen Temperaturen. Laut Wetterexperten könnten dort Werte von bis zu 50 Grad erreicht werden.

Indonesien: Erdrutsche nach starken Regenfällen

Starke Regenfälle lösten Erdrutsch auf Java in Indonesien aus – Tausende evakuiert

Auf der indonesischen Insel Java kam es nach starken Regenfällen zu Überflutungen, Erdrutschen und Schlammlawinen, von denen fast 21.000 Menschen betroffen sind. Laut offiziellen Angaben starben mindestens 10 Personen. Zwei Menschen gelten als vermisst. Zudem mussten 3464 Personen evakuiert werden. Die Evakuierungsmaßnahmen sind noch nicht abgeschlossen, so dass sich die Zahl der Evakuierten noch erhöhen wird.

Nach Angaben der Nationalen Katastrophenschutzbehörde Indonesiens (BNPB) traf es mehrere Gebiete im Landkreis Sukabumi im Westen von Java besonders schlimm. Erdrutsche und Schlammlawinen beschädigten fast 4000 Gebäude, die Hälfte davon schwer. In einigen der zerstörten oder beschädigten Häuser befanden sich noch ihre Bewohner.

Doch nicht nur Gebäude wurden beschädigt, sondern auch Straßen und Brücken. Obwohl die Landeshauptstadt Jakarta nur 170 Kilometer entfernt liegt, herrschen im bergigen Westen Javas dörfische Strukturen vor. Die Verbindung zur Außenwelt verläuft über wenige Straßen deren Zerstörung schnell zur Isolation der Gemeinden führt, die dann nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind.

Die Einsatzkräfte haben beschlossen, die Notfalleinsatzfrist bis zum 17. Dezember 2024 zu verlängern. Angesichts der Entscheidung zur Verlängerung der Notlagezeit inspizierte der Chef der BNPB am Mittwoch Sukabumi. Sein Besuch begann mit einer Inspektion des Logistiklagers im Büro der Regionalen Katastrophenschutzbehörde (BPBD) von Sukabumi. Dabei stellte er sicher, dass genügend Vorräte vorhanden sind, um die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge zu decken. Anschließend setzte er seinen Arbeitsbesuch mit der Inspektion eines Flüchtlingslagers im Hauptbüro des Dorfes Nangerang, Bezirk Jampangtangah, fort. Für die Anfahrt nutzte er Zweiräder. Vor Ort sprach er mit den Betroffenen, führte Dialoge und hörte sich ihre Anliegen an.

Der Besuch des BNPB-Chefs endete mit einer symbolischen Übergabe von Hilfsgütern sowie Gesprächen und Fotos mit den Flüchtlingen.

Auf Java ist Regenzeit und Überflutungen und Erdrutsche kommen zu dieser Jahreszeit nicht selten vor. Besonders in bergigen Regionen kommt es dann zu den beschriebenen Erdrutschen und Schlammlawinen. Viele der Berge Westjavas sind vulkanischen Ursprungs: Mount Gede und Papandayan sind nur zwei von ihnen. Im Falle von Eruptionen bilden sich hier auch Lahare.

Malaysia: Überflutungen fordern Menschenleben

Schwere Überflutungen in Malaysia und Thailand fordern mindestens 12 Todesopfer

Die südostasiatischen Staaten Malaysia und Thailand sind von massiven Überflutungen getroffen worden, bei denen nach vorläufigen Angaben mindestens 12 Menschen ums Leben kamen. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte, da weiterhin Warnungen vor anhaltendem Niederschlag und Stürmen bestehen. Die Überflutungen wurden durch Starkregen ausgelöst, der während der Monsunzeit auftrat, die in diesem Jahr besonders stark ausfällt.
Die Überschwemmungen begannen Anfang der Woche. Bereits zu dieser Zeit erreichten uns aus dem weiter südlich gelegenen Sumatra Meldungen von Überschwemmungen und Erdrutschen, denen ebenfalls zahlreiche Menschen zum Opfer fielen.

Besonders betroffen ist das Grenzgebiet zwischen den beiden Staaten: Im Norden Malaysias wurden mehr als 120.000 Menschen evakuiert, während im Süden Thailands rund 13.000 Personen ihre Häuser verlassen mussten. Notunterkünfte wurden eingerichtet.

Rettungskräfte arbeiten unermüdlich, um Bewohner aus den Überflutungsgebieten zu retten. Die Zahl der Obdachlosen übersteigt bereits die von 2014, als das Land eine der schlimmsten Flutkatastrophen seiner Geschichte erlebte.

In Malaysia sind die Überschwemmungen vor allem im nordöstlichen Bundesstaat Kelantan verheerend, wo 63 % der Evakuierten registriert sind. Eine Bewohnerin aus Pasir Puteh berichtete, dass das Wasser nur knapp davor stehe, ihr Haus zu überfluten, während ein anderer Anwohner erklärte, dass sein Viertel durch die Überschwemmungen völlig abgeschnitten sei. Neben Kelantan sind auch acht weitere Bundesstaaten Malaysias betroffen.

Dramatische Szenen spielten sich im thailändischen Bezirk Sateng Nok ab, wo Rettungskräfte ein Baby aus einem überfluteten Haus in Sicherheit brachten. In Südthailand sind eine halbe Millionen Haushalte betroffen. Zudem wurden zwei Krankenhäuser vorsorglich geschlossen, um Schäden durch die Fluten zu verhindern. Sechs Provinzen riefen den Katastrophenfall aus, und die Regierung stellte Soforthilfen in Höhe von umgerechnet ca. 1,7 Millionen US-Dollar pro Provinz bereit.

Überschwemmungen sind während der Monsunzeit in beiden Ländern keine Seltenheit: Malaysia erlebte 2021 eine verheerende Flutkatastrophe, bei der mindestens 14 Menschen starben, während in Thailand 2011 über 500 Menschen bei großflächigen Überschwemmungen ums Leben kamen.

Großbritannien: Tote und Verletzte durch starken Sturm

Atlantisches Sturmtief „Bert“ sorgt für Todesopfer und Verletzte in Irland und Großbritannien

Starke Winde eines orkanähnlichen Sturms mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h ließen erst in Irland und dann in Großbritannien Bäume umstürzen, Strommasten umknicken und Dächer abdecken. Außerdem kam es zu ergiebigen Niederschlägen, die teilweise als Schnee niedergingen, aber schnell schmolzen und so in Verbindung mit Regen erhebliche Überschwemmungen auslösten. In einigen Regionen fiel innerhalb weniger Stunden fast so viel Regen wie sonst im ganzen November. Außerdem kam es regional zu Glatteis, in dessen Folge es zu Verkehrschaos mit zahlreichen Autounfällen kam. Auch der Flugverkehr war von Störungen betroffen.

Die Naturkatastrophe wurde vom Sturmtief „Bert“ verursacht, kostete mehrere Menschen das Leben und richtete große Schäden an. Tausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom.

Laut lokalen Medienberichten kamen in England und Wales mindestens drei Menschen ums Leben. Eine Person starb bei einem Glatteisunfall, eine weitere wurde in ihrem Wagen von einem umstürzenden Baum erschlagen. In Nordwales wurde ein vermisster Spaziergänger tot aufgefunden. Ein weiteres Todesopfer wurde in den Fluten einer Furt überrascht, blieb mit dem Wagen stecken und ertrank.

Schwere Schäden und Evakuierungen

Das Hochwasser richtete insbesondere in England, Schottland und Wales große Schäden an. Zeitweise galten mehr als 200 Hochwasserwarnungen. In Südwales wurde in einem besonders betroffenen Bezirk der Katastrophenfall ausgerufen und Evakuierungen veranlasst. Innerhalb von nur 48 Stunden fiel dort fast die gesamte übliche Regenmenge eines Novembers. Hunderte Häuser wurden überflutet, vielerorts standen ganze Straßenzüge unter Wasser.

Auch in Irland waren die Auswirkungen gravierend: Rund 60.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom, berichtete der Rundfunksender RTÉ. Feuerwehrkräfte und Helfer waren im Dauereinsatz, um überflutete Straßen und Gebäude zu sichern.

Regierungsreaktionen

Der britische Premierminister Keir Starmer wandte sich auf der Sozial-Media-Plattform X an die Öffentlichkeit und drückte den Betroffenen sein Mitgefühl aus. Außerdem dankte er den Rettungs- und Einsatzkräften für ihre Bemühungen.

Nach Angaben der britischen Wetterbehörde wird das Sturmtief „Bert“ voraussichtlich am Montag auf das offene Meer abziehen.

Uns in Deutschland beschert das Sturmtief ungewöhnlich warmes Novemberwetter, denn es saugt warme Luft aus dem Mittelmeerraum an.

Spanien: Unwetter in Malaga und anderswo

Weitere sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Spanien – Malaga besonders stark betroffen

Die Mittelmeerregion Spaniens wird erneut von heftigen Unwettern heimgesucht, die große Regenmengen und Überschwemmungen verursachen. Für mehrere Regionen wurden Unwetterwarnungen der höchsten Stufen ausgegeben, darunter auch für Valencia, das erst vor zwei Wochen eine Flutkatastrophe erlebte, bei der mindestens 221 Menschen starben. Auch in der andalusischen Provinz Malaga wurde die Alarmstufe „Rot“ ausgerufen, und es kam tatsächlich zu schweren Überschwemmungen. Obwohl die Bilder aus Malaga an die Verwüstungen in Valencia erinnern, konnte das Wasser hier aufgrund des stärkeren Gefälles schneller abfließen, wodurch Rückstaus vermieden wurden. Bislang sind keine Todesopfer zu verzeichnen, jedoch entstand erheblicher Sachschaden, und das öffentliche Leben kam weitgehend zum Erliegen.

Die rechtzeitige Evakuierung von mehr als 4.000 Menschen entlang der Flüsse Guadalhorce und Vélez trug dazu bei, dass Opfer vermieden wurden. Diese Maßnahmen waren in Valencia vor zwei Wochen weniger effektiv, da die Evakuierungen dort erst kurz vor dem Eindringen der Fluten in die Wohngebiete durchgeführt wurden. Dieses Versäumnis wird voraussichtlich noch politische Konsequenzen haben.

Aufgrund des Unwetters bleiben Schulen in Malaga, Valencia und Teilen Kataloniens geschlossen, und der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Malaga und Madrid ist vorübergehend eingestellt. Wetterdienste und Behörden warnen vor weiteren Überschwemmungen, da Flüsse über die Ufer treten könnten und Böen bis zu 120 km/h erwartet werden. Teilweise fielen bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter.

Die Unwetter werden durch das Klimaphänomen DANA verursacht. Die spanische Bezeichnung „Depresión Aislada en Niveles Altos“ beschreibt eine isolierte Kaltluftmasse in höheren Atmosphärenschichten, die auf warme, feuchte Luft am Boden trifft und intensive Regenfälle auslöst. Begünstigt wird DANA durch die hohen Mittelmeerwassertemperaturen, die dieses Jahr um 2 Grad über dem Durchschnitt liegen und neue Rekorde erreicht haben.

Überflutungen in Italien

Auch in der sizilianischen Ätnaregion kam es zu Überschwemmungen, bei denen der hohe Vulkan als Wolkenfänger fungierte, was die Regenmengen in den Küstengebieten verstärkte. In der Stadt Giarre fielen bis zu 500 Liter pro Quadratmeter. Diese extremen Wetterereignisse werfen Fragen zur Sicherheit von Reisen in diese Regionen auf, insbesondere im Herbst. Urlauber sollten sich auf Notfälle vorbereiten, Fluchtrouten einprägen und Schwemmland sowie Fluss- und Küstenbereiche möglichst meiden.

Auf Sizilien kommt noch hinzu, dass die Kriminalität zuzunehmen scheint. Selbst am Ätna werden vermehrt Autos geknackt und Wertgegenstände entwendet. Beliebt ist es, den Code der elektrischen Türschließer abzufangen und den Wagen so unbemerkt zu öffnen.

Sizilien: Unwetter verursachen Überflutungen in der Ätnaregion

Starke Regenfälle verursachen Überflutungen am Fuß des Ätnas – Auto von den Wassermassen mitgerissen

Heute Morgen gab und gibt es neue Unwetter im Osten Siziliens. Besonders betroffen ist wieder die Region um den Vulkan Ätna und hier insbesondere die Gemeinden entlang der Küste. Videos, die in den sozialen Medien geteilt werden, zeigen überflutete Straßen, die sich teilweise in reißende Flüsse verwandelten. Auch die Küstenautobahn A8 steht zwischen Taormina und Catania streckenweise unter Wasser. Hier ist der Abschnitt zwischen Giarre und Fiumefreddo, wo es Richtung Ätna Nord abgeht, überflutet.

Dramatische Szenen spielten sich bei Torre ab. wo mindestens ein Fahrzeug von einer Sturzflut vom Hang des Ätnas kommend die Küstenstraße querte und mindestens ein Fahrzeug mitriss und es ins Meer spülte.

Bereits gestern wurden Unwetterwarnungen für die Ätna-Region herausgegeben, nach denen bis zu 150 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter fallen sollten. Es sieht so aus, als würden diese Mengen aktuell deutlich überschritten werden. In einigen Meldungen heißt es, dass zwischen 250 und 400 Liter Wasser innerhalb von 8 Stunden gefallen sind.

In den letzten Wochen häufen sich im Osten Siziliens Unwetter mit Starkregenereignissen, die praktisch immer zu Sturzfluten führen. Das Mittelmeer ist dieses Jahr deutlich zu warm, wodurch mehr Wasser als üblich verdunstet. Stoßen dann kalte und warme Luftmassen zusammen, bilden sich Unwetter, die insbesondere am Ätna hängen bleiben. Hinzu kommt, dass es auch in den Höhenlagen wärmer als sonst ist und weniger Schnee, sondern mehr Regen fällt. Dadurch fließt das Wasser schneller zu Tal.

Krisensitzung zum Stromboli

Doch nicht nur der Ätna wird von einem Unwetter nach dem anderen getroffen, denn sie bleiben auch gerne am Stromboli hängen, der im Tyrrhenischen Meer ebenfalls ein Wolkenfänger ist. Offenbar haben sich neue Abflussrinnen des Wassers gebildet, die vom Gipfelbereich bis in den Ort hinunterreichen und Lahare auslösen. Diese sind bis jetzt noch vergleichsweise klein gewesen, doch die voranschreitende Erosion destabilisiert die oberen Hänge, wodurch auch das Erdrutschpotenzial steigt. Heute trifft man sich auf Stromboli zu einer Krisensitzung mit Wissenschaftlern, dem Bürgermeister der Liparischen Inseln und anderen Behördenvertretern. Hier werden sicherlich auch Gelder von Seiten des italienischen Staates benötigt, um die Bevölkerung mit baulichen Maßnahmen vor Laharen und Erdrutschen zu schützen, was allerdings stark ins Landschaftsbild der Insel eingreifen würde. Ich habe so das Gefühl, dass man stattdessen die Bevölkerung zur Umsiedlung auffordern wird. So oder so, die Grundstückspreise auf Stromboli dürften fallen. Vielleicht wird Stromboli das erste europäische Inselopfer des Klimawandels.

Übrigens, wäre es sicher auch angebracht am Ätna entsprechende bauliche Maßnahmen nach dem Vorbild Sakurajima zu ergreifen, was natürlich auch hier alles andere als optisch schön wäre.

Spanien: Überflutungen in Barcelona

Starkregen verursacht Überflutungen in Barcelona – Flughafen betroffen

Das Wetter im spanischen Mittelmeerraum beruhigt sich nicht: Eine Woche nach der verheerenden Flutkatastrophe bei Valencia, die nach aktuellen Angaben mindestens 217 Menschen das Leben kostete, kam es gestern zu neuen Unwettern mit Starkregen in Katalonien, wobei Barcelona besonders betroffen war.

Die Regenfälle wurden durch den Sturm DANA ausgelöst und brachten große Wassermassen mit sich, die jedoch bei weitem nicht das Ausmaß der Extremregenfälle in Valencia erreichten, wo innerhalb von acht Stunden bis zu 480 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Am Flughafen Barcelona-El Prat wurden innerhalb von vier Stunden etwa 150 Liter pro Quadratmeter gemessen, was zu schweren Überflutungen in Teilen des Flughafens führte; Wasser drang sogar in Gebäude ein. 153 der 945 geplanten Flüge wurden gestrichen, und einige Flüge mussten auf andere Flughäfen umgeleitet werden. Besonders betroffen waren Terminal 1 und die Parkbereiche. Ein Krisenstab wurde zur Überwachung der Situation eingerichtet.

Auch der Nahverkehr wurde durch die extremen Wetterbedingungen stark beeinträchtigt: Der Rodalies-Dienst wurde morgens eingestellt, mit Ausnahme der Züge, die bereits unterwegs waren. Einige Linien, darunter R1, R2 Süd, R3 und R4, konnten am Nachmittag nach sechs Stunden Betriebsausfall wieder fahren. Der Hochgeschwindigkeitszugverkehr im Tunnel von El Prat de Llobregat wurde vorübergehend unterbrochen, da Wasser die Schienen überflutete.

Das Unwetter führte in mehreren Regionen Kataloniens zu Überschwemmungen und Straßensperrungen. Besonders betroffen waren die Regionen Barcelonès, Baix Llobregat und Garraf. Die Wetterstation in Viladecans verzeichnete 131 Millimeter Regen, den höchsten Wert seit 2002. Die Autobahn A-27 in Tarragona war durch Erdrutsche blockiert und konnte erst nach Räumarbeiten wieder freigegeben werden.

Schulen und Universitäten in Barcelona und Tarragona setzten den Lehrbetrieb aus. Die katalanische Regierung warnte über den Katastrophenschutz per Mobilfunk und rief die Bevölkerung zur Vorsicht auf. Meteocat hatte zuvor in mehreren Regionen vor extremem Wetter gewarnt, und seit Mitternacht wurden fast 3.000 Notrufe verzeichnet. Innenministerin Núria Parlon betonte, dass in bestimmten Gebieten weiterhin meteorologische Instabilität herrscht und zu großer Vorsicht geraten wird.

Folgerungen aus der Valencia-Flutkatastrophe

Unterdessen gehen die Bergungs- und Aufräumarbeiten in Valencia weiter. Nach Tagen der Verzögerung ist nun endlich genügend schweres Gerät sowie eine Vielzahl an Einsatzkräften, darunter auch mehrere Tausend Soldaten, vor Ort. Die Katastrophe zeigt erneut die Schwächen des Katastrophenschutzes in vielen europäischen Ländern auf – bereits bei den Warnsystemen. Effektive Krisenprävention beginnt jedoch schon viel früher, beispielsweise mit der Erstellung lokaler Katastrophenszenarien und in der Aufklärung: „Gehe bei Starkregen in gefährdeten Gebieten niemals in eine Tiefgarage, um dein Auto zu bergen.“ Und auch Autos selbst werden schnell zur Todesfalle.

Spanien: Opferzahlen nach Flutkatastrophe bei Valencia steigen

Satellitenfotos des Überflutungsgebiets bei Valencia in Spanien. © Copernicus/ESA

Zahl der Opfer der Flutkatastrophe bei Valencia steigen stetig – 140 Todesopfer bestätigt, hunderte Vermisste

In Spanien gedenkt man den Opfern der verheerenden Flutkatastrophe vom 29. Oktober mit dreitätiger Staatstrauer, während noch lange nicht alle Opfer geborgen wurden. Die Opferzahlen steigen fast stündlich und werden heute Nachmittag mit 140 angegeben. Bis heute konnte oder wollte man die Zahl der Vermissten nicht nennen, doch es ist von hunderten die Rede. Auch zwei Tage nach dem verheerenden Starkregen, bei dem innerhalb von 8 Stunden bis zu 481 Liter Wasser auf den Quadratmeter fielen, sind noch immer zahllose Menschen in Fahrzeugen und Häusern eingeschlossen und warten auf ihre Rettung.

Der Zivilschutz schätzt, dass ca. 1.200 Personen weiterhin in Fahrzeugen auf den Autobahnen A3 und A7 festsitzen, da Teile der Strecke weiterhin unpassierbar sind. Gut 5000 Fahrzeuge sind im Großraum Valencia gestrandet, teilweise noch mit ihren Fahrern und Passagieren an Bord. Tausende Personen sollen in Einkaufszentren, Gebäuden und Zügen gestrandet sein. Den Rettungskräften solle es aber inzwischen gelungen sein, alle Regionen des Katastrophengebiets zu erreichen.

Katastrophe teilweise vom Menschen verschuldet

Der Copernicus-Dienst der ESA aktivierte sein Notfallkartierungsprogramm und stellte Satellitenbilder des Überschwemmungsgebiets zur Verfügung. Auf den Vergleichsaufnahmen ist zu erkennen, dass sich südlich von Valencia die Albufera-Lagune befindet, die durch die Überflutungen stark vergrößert wurde. Es scheint, als würde ein Damm entlang der Küste verhindern, dass das Wasser aus dem überfluteten Gebiet abfließen kann. Die Lagune ist natürlichen Ursprungs und war ursprünglich deutlich größer als heute. Doch schon vor Jahrhunderten begann der Mensch, sie trockenzulegen und verschloss Durchlässe im Damm mit Schleusen, um zu verhindern, dass bei Stürmen Meerwasser in die inzwischen ausgesüßte Lagune eindringt. Das durch die Trockenlegung gewonnene Land wird landwirtschaftlich genutzt, und hier befindet sich eines der größten Reisanbaugebiete Europas. Es gilt kritisch zu hinterfragen, inwieweit fehlerhafte Landschaftsplanung, Bebauung und die Trockenlegung küstennaher Feuchtgebiete die Katastrophe begünstigten oder verstärkten. Wir stehen vor erheblich veränderten klimatischen Bedingungen. Es ist schon schwer die genauen Wirkungen des Klimawandels zu prognostizieren und es ist noch schwerer vorhersagen, wie er sich auf bestimmte Regionen auswirken wird und welche Eingriffe des Menschen in die Natur sich wie auswirken werden. Was bis jetzt funktionierte, muss es künftig nicht mehr tun. Letztendlich gehören sämtliche große Eingriffe in die Landschaft auf den Prüfstand.

Warnungen waren nicht ausreichend

Natürlich wird jetzt die Frage gestellt, ob es ausreichende Warnungen der Bevölkerung gab. Es wurden zwar Unwetterwarnungen herausgegeben und der höchste Alarmstatus ausgerufen, doch nicht jeder Bürger wusste davon. Viele sagen, dass in den Medien und über Durchsagen erst gewarnt wurde, als den Menschen das Wasser schon bis zum Hals stand. Erinnerungen an die Ahr-Tal Katastrophe von 2022 werden wach, als auch in Deutschland das Warnsystem versagte. Diesbezüglich wurde gestern Abend bei uns um 19 Uhr Probealarm gegeben. Zuerst wurde das Cellbroadcast-System der Mobiltelefone aktiviert, dann heulten die Sirenen. Doch was soll ich sagen: Einzig die beiden neusten Google- und Apple-Smartphones in unserem Haushalt erhielten die Warnung, während drei ältere Geräte stumm blieben.

Warnungen über weitere Unwetter gibt es indes auch wieder für das spanische Katastrophengebiet. Der Alarmstatus steht wieder auf „Orange“. Auch auf den Ballearen wird vor möglichen Unwettern gewarnt. Der Oktober zählte schon immer zu den regenreichsten Monaten im Mittelmeerraum, doch was da in den letzten Jahren runterkommt, nimmt besorgniserregende Dimensionen an. Als Urlauber sollte man sich künftig gut überlegen, ob man den Herbst für Reisen in den Mittelmeerraum nutzt. Wenn man sich dafür entscheidet, sollte man sich auch für Notfälle rüsten und vergewissern, ob das Smartphone cellbroadcastfähig ist, obwohl das kein Garant dafür ist, dass man auch Warnungen erhält.