Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Türkei
Die Türkei zählt zu den Ländern Eurasiens, die besonders häufig von Erdbeben heimgesucht werden. Diese ereignen sich besonders häufig entlang der Nordanatolischen- und Ostanatolischen Verwerfungen. In der Türkei gibt es auch Vulkane, die in den letzten Jahrhunderten allerdings nicht ausbrachen.
Datum 22.04.23 | Zeit: 00:23:47 UTC | 19.41 N ; 155.25 W | Tiefe: 1,1 km | ML 4,2
Ein Erdbeben der Magnitude 4,2 erschütterte gestern Nachmittag den Vulkan Kilauea auf Big Island Hawaii. Laut USGS manifestierte sich das Erdbeben um 14:24 Hawaii-Zeit und hatte ein Epizentrum das 2 km nordöstlich der Gipfelcaldera lag. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 1,1 km festgestellt. Das EMSC kam auf völlig andere Werte und stellte ein Erdbeben der Magnitude 3,5 fest, das sich in 14 km Tiefe ereignete. Der Erdstoß wurde von den Anwohnern der Region deutlich wahrgenommen. Ein Bebenzeuge vom „Volcano House“ schrieb, dass der Erdstoß stark war und Regale gewackelt hätten, aber nichts kaputt gegangen sei. In einer Meldung des USGS hieß es dagegen, dass es leichte Schäden gegeben habe. Weiter teilten die Wissenschaftler mit, dass das Beben keine Auswirkungen auf die beiden Vulkane Kilauea und Mauna Loa gehabt habe. Ich sehe das auch eher so, dass das Beben durch Magmenaufstieg unter dem Kilauea ausgelöst worden sein wird. Aufsteigendes Magma hat wahrscheinlich das Spannungsfeld des Vulkans stark beeinflusst und ein Beben an einer lokalen Störungszone des Südostrift ausgelöst. Denkbar ist auch, dass das Magma sich einen neuen Weg in Richtung Pu’u’o’o-Krater bahnt. Dort hat die Deflation in den letzten Wochen deutlich abgenommen, eine Inflation ist allerdings noch nicht feststellbar. Stellt sich die Frage, wann die kritische Schwelle überschritten ist, ab der sich das Magma seitwärts durch das Südwestrift bewegt. Vielleicht sehen wird dort ja doch noch einmal Aktivität.
Wie ich schon in meinem letzten Update zu den Vulkanen Hawaiis schrieb, wird an beiden Vulkanen eine deutliche Bodenhebung infolge von Magmeninflation festgestellt. Am Kilauea hob sich der Boden innerhalb von einem Jahr um gut 37 cm an. Seit dem Ende der Leilani-Eruption im Jahr 2018 beläuft sich die Bodenhebung auf ca. 120 cm. Durch die Eruption sackte der Boden um 270 cm ab, weil sich der Magmenkörper entleerte.
Übrigens wurden am Kilauea gestern um die 100 schwache Erdbeben detektiert.
Weitere Erdbeben-Meldungen:
Indonesien: Erdbeben Mw 6,1
Datum 22.04.23 | Zeit: 17:09:49 UTC | 0.65 S ; 98.72 E | Tiefe: 43 km | Mw 6,1
Die indonesische Region Kepulauan Batu wurde gestern von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 43 km tief, weshalb sich der Erdstoß an der Erdoberfläche nicht ganz so stark auswirkte, wie man anhand der Magnitude vermuten würde. Das Epizentrum befand sich offshore, genauer vor der Südwestküste der Insel Sumatra und wurde 156 km west-südwestlich von Pariaman verortet.
Türkei: Erdbeben Mb 4,1 im Westen
Datum 23.04.23 | Zeit: 03:40:06 UTC | 37.13 N ; 28.49 E | Tiefe: 1 km | Mb 4,1
Im Westen der Türkei gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,1. Es manifestierte sich in der geringen Tiefe von 1 km. Das Epizentrum wurde 15 km ostsüdöstlich von Muğla festgestellt. Das Beben war Teil eines größeren Erdbebenschwarms, der seit einigen Tagen die Region mit dutzenden Erdbeben heimsucht. Sie haben überwiegend Magnituden im 3er und 2er Bereich. Die Erdbeben sind mit der Gökova-Yeşilüzümlü Fault Zone assoziiert, die wiederum in Verbindung mit dem Rhodos-Becken steht.
Datum 19.04.23 | Zeit: 22:44:07 UTC | 38.47 N ; 39.19 E | Tiefe: 2 km | ML 4,6
Die Ostanatolische Verwerfung kommt nicht zur Ruhe und erzeugt immer noch viele Nachbeben, auch wenn ihre Anzahl inzwischen deutlich zurück gegangen ist. Das hier gemeldete Beben mit der Lokal-Magnitude 4,6 findet extra Erwähnung, weil es einen Erdbebenherd in nur 2 km Tiefe hatte und somit von der Bevölkerung recht stark wahrgenommen wurde. Solche flachen Nachbeben haben das Potenzial bereits geschädigte Häuser endgültig zum Einsturz zu bringen. Das Epizentrum befand sich 11 km westlich von Sivrice.
Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, die den Erdstoß als kurz, aber stark bezeichnen.
Sin Blick auf die Shakemap zeigt, dass immer noch sehr viel Bewegung in den beiden Armen der Südanatolischen Verwerfung ist. Eigentlich müssten die großen Spannungen inzwischen abgebaut sein, dennoch lässt es sich nicht völlig ausschließen, dass es zu einem weiteren starken Erdbeben mit einer Magnitude größer als 6 kommen kann. Die Gefahr hierfür sehe ich proportional zur steigenden Entfernung der aktuellen Bebenregion zunehmen. Besonders in der Region am Van-See gab es unabhängig von den aktuellen Erdbeben bereits mehrere moderate Erschütterungen, die einen Spannungsaufbau signalisierten.
Bei der Ostanatolischen Verwerfung handelt es sich um eine 550 km lange Störungszone in Form einer Blattverschiebung. Sie markiert die Grenze zwischen der Arabischen Platte und der Anatolischen Platte, auf der sich ein großer Teil der Türkei befindet. Im Norden wird die Anatolische Platte von der Eurasischen Platte mit einer vergleichbaren Störungszone abgegrenzt, die auf den Namen Nordanatolische Verwerfung hört. Da hier Metropolen wie Istanbul und Izmir liegen und das Erdbebenpotenzial groß ist, wird das Zerstörungspotential eines Starbebens als besonders groß eingeschätzt. In den Städten entlang der Nordanatolischen Verwerfung gibt es ähnliche Probleme mit der Bausubstanz wie im Südosten des Landes: viele Gebäude wurden ohne Baugenehmigung erreichtet und werden als nicht erdbebensicher eingestuft. Die Katastrophe ist vorbestimmt!
Ferienzeit ist Reisezeit, so war es auch dieses Jahr zu Ostern, als ich mit meiner kleinen Familie eine Woche Urlaub an der türkischen Küste verbrachte. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich-eigentlich zufällig- eine all-inklusive Pauschalreise gebucht, wobei sich das Zufällig auf das all inklusive Paket bezieht. Eine neue Erfahrung für mich, die vielleicht zu meinem fortschreitenden Alter und den ergrauenden Haaren passt, obwohl ich so einen Urlaub als nicht wirklich entspannender empfand, als meine üblichen Individualreisen. Schon alleine der Bus-Transport vom Flughafen in Antalya zum Hotel in Side dauerte eine gefühlte Ewigkeit und ich sehnte den Mietwagen herbei, den ich am nächsten Tag in Hotelnähe abholen wollte. Das Hotel entpuppte sich als recht große Anlage mit mehreren Häusern in einer gepflegten Parkanlage mit mehreren Badeoasen direkt am Strand. Während mir das Mittelmeer im April noch zu kalt zum Baden war, war wenigstens eines der Schwimmbecken geheizt, so dass Leroy und ich ein Bad wagten. Aber, was soll ich sagen, wir sind halt Warmduscher und lieben heiße Quellen und freuten uns einfach auf die Kleopatra-Therme bei den Kalksinterterrassen von Pamukkale. Dorthin wollten wir mit dem Mietwagen fahren, den ich dann am 2. Reisetag abholte. Hier gab es eine angenehme Überraschung in Form eines kostenlosen Upgrades von einem Clio auf einen Duster. Doch diesen ließen wir erstmal am Hotel stehen und marschierten die drei Kilometer entlang der autofreien Strandpromenade bis zur Altstadt von Side. Hier war ich bereits vor gut 20 Jahren einmal und ich war erstaunt, wie sehr sich der Ort verändert hatte!
Unter Glas: die Ruinen von Side
Die Gründung von Side reicht weit in die Zeit der alten Griechen zurück. Besonders sehenswert ist das Amphitheater, das später von den Römern übernommen worden ist. Side wurde im 9. Jahrhundert von einem Erdbeben zerstört und aufgegeben. Die Ruinen der Stadt wurden von Ablagerungen überdeckt. Erst um 1900 herum kehrten Siedler in die Region zurück und bauten ein neues Dort über den zugeschütteten Ruinen der alten Siedlung aus der Antike. Seitdem der Tourismus boomt, lernt man in Side die alten Ruinen zu schätzen und man startete Ausgrabungen. Praktisch unter jedem neuen Gebäude befinden sich die antiken Zeugnisse. In den letzten Jahren wurde das alte Dorf zurückgebaut, um die alten Ruinen freizulegen. Die neuen Häuser nebst Vorplätzen und Teilen von Straßen wurden auf Pfeiler gestützten Stahlkonstruktionen gesetzt, die mit Glasböden versehen wurden und werden. So kann man über die antiken Ruinen wandeln und sie von oben begutachten. an manchen Stellen kann man sogar in die Kellergewölbe hinabsteigen und die alten Mauerreste und umgestürzten Säulen aus der Nähe bewundern. In Side sehenswert sind auch die Säulen des Apollotempels, die am Hafen an der Spitze der Landzunge liegt, auf der sich der Ort befindet.
Ausflüge nach Aspendos und zur Altin-Besiki-Höhle
Von Side aus unternahmen wir mehrere Ausflüge, z.B. zum Amphitheater von Aspendos, das als eines der am besten erhaltenen Theater der Antike gilt. Und es ist tatsächlich so! Auf meinen Dreharbeiten habe ich schon so manche Zeitreise in die Antike unternommen, aber ein so gut erhaltenes Amphitheater hatte ich bis dato noch nicht gesehen. Als recht ansehnlich empfand ich auch die Altin-Besiki-Höhle, die sich in einer Schlucht des Taurus-Gebirges befindet. Die Fahrt dorthin dauerte von Side aus gut zweieinhalb Stunden. Die Höhle stellt an sich ein Superlativ dar, denn sie verläuft auf drei Ebenen und beherbergt einen großen Höhlensee über den Mal per Schlauchboot in die Höhle gelangt. Für Touristen sind die ersten paar hundert Meter der Höhle erschlossen und beleuchtet. Die Bootsfahrt kostet gut 10 € und dauert 15 Minuten. Mich beeindruckte vor allem die riesige senkrecht stehende Gesteinsfalte der Felswand oberhalb des Höheleingangs im Altin-Besik-Berg. Ambitioniert war auch der Überhang der Felswand, die bis über die Bootsstation hervorragte und das Bombardement mit kleinen Steinchen, aus das schnell ein Felssturz hätte werden können. Scheiße, wo war mein Helm?
Pamukkale, das Baumwollschloss aus Kalksinter
Das eigentliche Highlight der Reise war ein Abstecher nach Pamukkale. Um dorthin zu gelangen muss man das Taurus-Gebirge queren. Eine gut viereinhalbstündige Fahrt von Side aus und als Tagestour schon eine Herausforderung, besonders für den Fahrer. Zum Glück ist Leroy diesbezüglich pflegeleicht und lange Fahrten gewöhnt, so dass die Nerven der Eltern geschont bleiben. Sicher, die Fahrt wird von der Küste aus auch als Bustouren angeboten, kosten aber mal eben 150 € p.P. Für ein paar Stunden Kalksinterterrasse dann doch ein wenig viel.
Die Fahrt durch die teils atemberaubende Gebirgslandschaft auf fast leeren und gut ausgebauten Straßen, war das frühe Aufstehen und das Sausen lassen der all inkl. Verpflegung Wert. Ich bin zwar ein guter Esser, doch bereits am dritten Tag maßlosen Fressgelages schaltete sich mein Hirn wieder ein und sagte „so nicht, zügle deine Gier, sonst platz dir die Wampe und du kommst nie mehr auf den Lengai!“. Das Studieren menschlichen Essverhaltens finde ich immer wieder erbaulich, insbesondere, wenn das Essen schon bezahlt ist! Maßvoller Umgang mit den Resourcen unseres Planeten ist nicht unbedingt unser Ding! Maßvoll, Ressourcen, Tourismus, Eingriffe in die Natur… irgendwie bekam ich kurz vor Pamukkale Panik. Auch hier filmte ich Bereits zum Anfang des Millenniums für einen Naturfilm des Hessischen Rundfunks. Damals kämpfte man noch darum die Wunden, die der Massentourismus hier hinterlassen hatte zu heilen, ob das wohl inzwischen gelungen war? Doch als ich den Wagen durch Denizli, die letzte Stadt vor Pamukkale lenkte, schwante mir nichts Gutes: aus dem beschaulichen Ort von vor 20 Jahren war eine quirlige Großstadt geworden, die sich bis auf wenige Kilometer an Pamukkale heran ausgedehnt hat. Vom Stadtrand aus sah man dann auch schon den großen Travertinrücken weiß strahlen. Insofern war das Rettungsprojekt ein voller Erfolg. Dachte ich, bis zu dem Zeitpunkt an dem ich Pamukkale erreichte. Am Fuß des Baumwollschlosses lag früher ein naturbelassener Kalksintersumpf. Hier sammelte sich das Wasser aus den Terrassen und bildete ein Kleinod aus versinterten Ästen, Blättern und Getier. Wild, natürlich und vielleicht auf den ersten Blick ungepflegt, wie es Naturlandschaften nun einmal so an sich haben. Davon war keine Spur mehr! Das Kleinod war Opfer einer Vergewaltigung zugunsten des Massentourismus geworden. An seiner Stelle ein künstlich angelegter Tretbootteich mit sehr geschmackvollen Bootsschwänen und ein leeres Betonschwimmbad. Na toll!
Das extrem kalkhaltige Thermalwasser tritt oben auf dem Hang schon seit Jahrtausenden aus. Das Wasser schmeckt leicht sauer und ist mit natürlicher Kohlensäure angereichert. Während die Wärme ihren Ursprung in einem Magmenkörper findet, der in der Erdkruste stecken geblieben ist und langsam abkühlt, stammt das Kohlendioxid zum großen Teil aus dem Kalkgestein, in dem der Magmenkörper feststeckt. Ein Teil kann natürlich auch magmatischen Ursprungs sein. Pro Sekunde fördern die Quellen 250 Liter Wasser, das mit einer Temperatur von 58 ° C austritt. Der Liter Thermalwasser enthält 2,2 g Kalk in Form von Calciumhydrogencarbonat. Durch den hydrostatischen Druckabfall beim Aufstieg des Wassers aus größerer Tiefe entweicht Kohlendioxid, was wiederum die Fähigkeit des Wassers Kalziumhydrogenkarbonat zu lösen verringert. Zudem kühlt sich das Wasser an der Oberfläche ab, was die Lösungsfähigkeit weiter reduziert, sodass der Kalk aus dem Wasser ausfällt und sich in Form von Travertin ablagert. Wer aber denkt, dass sich das Thermalwasser selbstständig seinen Weg suchen darf, der irrt. Die große Klippe wird über künstlich angelegten Wasserrinnen bewässert und das Wasser wird tageweise in verschiedene Bereiche von Pamukkale geleitet, damit möglichst die ganze Klippe mit dem Thermalwasser versorgt wird und weiß erstrahlt. Insofern ist Pamukkale wenigstens teilweise ein Kunstprodukt, denn das Wasser reicht gar nicht aus, um so ein großes Areal gleichmäßig mit frischem Kalk zu versorgen.
Vom Fuß der Klippe aus wanderten wir über die Schneise eines Wegs, der mit Kalksinter überzogen ist. Die Wanderung erfolgte barfuß, denn gleich nach dem Kassenhäuschen (ja Eintritt muss man inzwischen auch bezahlen) herrschte barfußzwang. Während die ersten Meter noch recht angenehm zu laufen waren, fingen meine Füße nach der halben Strecke an zu protestieren: tausende Millimetergroße Lamellen von Minikalksinterterrassen verhindern, dass man ausrutscht, doch sie drücken unangenehm unter den Füßen. Naja, wenigstens Leroy hatte Spaß, denn er ging durch den Wasserkanal am Rand der Klippe und genoss das warme Fußbad. Je weiter ich mich den terrassenförmigen Hauptbecken im oberen Drittel der Klippe näherte, desto schlechter wurde meine Laune, denn es zeichnete sich ab, dass sie trocken waren. Es wurde also nichts mit den tollen Fotos der Terrassen mit den Tropfsteingebilden und dem türkisfarbenem Wasser, die man von den Werbeaufnahmen des Baumwollschlosses kennt. Leider sind auch sie nicht ständig bewässert und die meiste Zeit über trocken. So braucht man schon Glück und muss den richtigen Tag erwischen, an dem die Terrassen ihr Wasser zugeteilt bekommen. Dieser Tag war ganz offensichtlich nicht heute! Zu allem Überfluss kreisten nicht nur unzählige Paragleiter über der Kalkklippe, sondern auch ein knatternder Gyrocopter, der Rundflüge anbot und mich den ganzen Nachmittag über gehörig nervte.
Oben auf dem Hochplateau angekommen genießt man eine schöne Aussicht über das Tal, der ohne künstlich angelegten Teich noch schöner wäre. Leider waren die Terrassen hier oben auch trocken. Also erfüllten wir schnell Leroys Herzenswunsch und gingen zur Kleopatra-Therme, um dort zu baden. Das Schwimmbecken mit den antiken Säulen einer- bei einem Erdbeben eingestürzten- Überdachung nutzten schon die alten Griechen und Römer. Der Legende nach soll hier sogar die ägyptische Königin Kleopatra gebadet haben. Na dann, nichts wie rein ins Wasser und Falten ausbügeln lassen! Auch hier herrschte Disneyland-Stimmung, denn am Rand des Thermalbeckens gab es eine Kantine nebst Souvenirshops.
Unterm Strich bemüht man sich vor Ort um den Erhalt des UNESCO-Welterbes Pamukkale. Dass man Abstriche in Punkto Natürlichkeit in Kauf nehmen muss finde ich persönlich zwar traurig, ist aber dem Massentourismus geschuldet. Zum Baden gefallen mir die Kalksinterterrassen von Saturnia in der Toskana besser, da man hier noch direkt in den Naturbecken baden kann, was an den Becken aber nicht spurlos vorbeigeht. Zum Ansehen und Fotografieren finde ich die Mammoth Hot Springs im Yellowstone Nationalpark schöner.
Nach dem Baden in der Kleopatra-Therme mussten wir auch schon wieder die Rückfahrt nach Side antreten, wo unser Urlaub am nächsten Tag endete.
Wie so häufig um die Neumondtage herum ist auch diesmal die globale Erdbebentätigkeit etwas gesteigert. Die Steigerung manifestiert sich in besonders vielen Erdbeben mit Magnituden im 4er und 5er Bereich.
Tadschikistan: Erdbeben Mb 5,8
Datum 22.03.23 | Zeit: 20:07:45 UTC | 39.47 N ; 70.00 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,8
Im Grenzgebiet von Tadschikistan und Kirgisistan bebte es gestern Abend mit einer Raumwellen-Magnitude von 5,8. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum lag 58 km südöstlich von Isfana, einer Stadt in Kirgisistan. Beim EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Demnach war das Beben in einem großen Umkreis zu spüren gewesen und es entstanden leichte Sachschäden. Bilder zeigen eingestürzte Mauern und Gebäuderisse.
Es kam zu einigen Nachbeben. Betrachtet man die Shakemap, dann erkennt man, dass es in der Region in den letzten Tagen häufiger bebte. Unter diesen Beben ist auch das stärkste Erdbeben der letzten Tage zu finden, dass sich vorgestern in Afghanistan ereignete und eine Magnitude von 6,5 hatte.
Ähnlich wie Afghanistan, so ist auch das benachbarte Tadschikistan von wilden Bergregionen geprägt. Das dominierende Gebirge ist das Fan-Gebirge, dessen Orogenese mit den anderen Gebirgszügen der Region verknüpft ist und durch die Kollision der Indischen Platte mit der Eurasischen Platte zustande kam. Die Erdbeben zeugen davon, dass die Orogenese immer noch nicht abgeschlossen ist. So drückt die Indische Platte weiterhin gegen die Eurasische. Die Plattenkollision lässt die Gebirge um das Himalaya weiter wachsen.
Das Fan-Gebirge gehört zur geomorphologischen Einheit des Becken-Kollisionssystems von Hindukusch-Pamir-Tadschik, dessen nördliche tektonische Begrenzung von der Darvaz-Störung gebildet wird. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich im Einzugsgebiet dieses Störungssystems. Bei der Darvaz-Störung handelt es sich um eine sinistrale Blattverschiebung, an der die Gesteinsplatten mit einer Rate von ca. 10 mm im Jahr aneinander vorbei gleiten.
Australien: Erdbeben Mb 4,9
Datum 22.03.23 | Zeit: 23:23:09 UTC | 32.80 S ; 139.56 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,9
Im Süden Australiens kam es zu einem Erdstoß der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 70 km ost-nordöstlich von Peterborough verortet. Das Beben wurde von Anwohnern der Region deutlich gespürt. Erdbeben auf dem alten Kontinent Australien sind relativ selten.
Albanien : Erdstoß Mb 4,9
Datum 23.03.23 | Zeit: 01:43:20 UTC | 40.47 N ; 20.68 E | Tiefe: 7 km | Mb 4,9
Albanien wurde von einem Beben der Stärke 4,9 erschüttert. Der Erdbebenherd befand sich in nur 7 km Tiefe, weswegen das Beben als stärker wahrgenommen wurde, als man nur anhand der Magnitude vermuten würde. Das Epizentrum lag 19 km süd-südwestlich von Korçë. Es gab mehrere Nachbeben.
Türkei: Erdbeben Mb 4,9
Datum 23.03.23 | Zeit: 09:19:52 UTC | 38.01 N ; 36.44 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,9
In der türkischen Erdbebenregion im Südosten der ostantolischen Verwerfung gab es wieder mehrere Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf Mb 4,9 und hatte eine Herdtiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 5 km west-südwestlich von Göksun lokalisiert. Außerdem gab es in der von Naturkatastrophen gebeutelten Region weitere starke Überschwemmungen.
Schweiz: Erdstoß Mb 4,4
Datum 22.03.23 | Zeit: 14:50:34 UTC | 47.38 N ; 6.91 E | Tiefe: 14 km | Mb 4,4
Im Dreiländereck Schweiz, Frankreich und Deutschland kam es gestern zu einem spürbaren Erdstoß mit der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum befand sich in 14 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 12 km süd-südöstlich von Audincourt (Frankreich) verortet.
Lang anhaltende Regenfälle und Schneeschmelze in den Höhenlagen führten zu starken Überflutungen im Südosten der Türkei. Zahlreiche Flüsse traten über die Ufer und lösten eine neue Naturkatastrophe aus, die die Erdbebenkatastrophe überlagert. Besonders hart traf es dabei die Menschen der Erdbebenregion, die in provisorischen Notunterkünften wie Zelten und Containern untergebracht sind. Durch Straßen in der Provinz Hatay schossen Flutwellen, die Autos mit sich rissen und Straßen und Brücken beschädigten. Eine vom Erdbeben vorgeschädigte Brücke stürzte ganz ein.
In der Stadt Iskenderun drang Wasser in Zelte ein. In der Provinz Adiyaman wurde ein Wohncontainer von den Fluten mitgerissen. Ein Mensch kam dabei ums Leben. 4 weitere Personen, die den Container bewohnten, gelten als vermisst. Insgesamt sind mindestens 9 weitere Personen Opfer der Hochwasserkatastrophe geworden. 10 Personen gelten als vermisst und könnten ebenfalls gestorben sein. Der Katastrophenschutz befürchtet, dass es eine große Dunkelziffer der Opfer gibt, da noch nicht alle Fälle gemeldet worden seien.
Der türkische Innenminister Süleyman Soylu rief die Anwohner der betroffenen Provinzen auf, zuhause zu bleiben oder in sichere Regionen zu flüchten. Ein Aufruf, der bestimmt vielen Menschen half!
Die starken Regenfälle sollen noch mindestens 2 Tage anhalten und werden die Lage weiter verschärfen. Die Wassermassen erschweren zudem die Aufräumarbeiten in der Erdbebenregion und bergen eine weitere Gefahr: Unter den Trümmern liegen noch unzählige verwesende Leichen. Das Wasser wird kontaminiert und es drohen Seuchen.
Zu starken Regenfällen ist es auch entlang der türkischen Mittelmeerküste während der kalten Jahreszeit schon immer gekommen, doch in den letzten Jahren häufen sich die Unwetter. Ein Grund hierfür ist der augenblicklich extrem mäandrierende Jetstream, der es kalten und feuchten Luftmassen aus dem Norden ermöglicht bis weit in den Süden vorzudringen. Es kommt zur berüchtigten Omega-Wetterlage, wobei die betroffene Region der Türkei nebst Vorderasien unter permanenten Tiefdruckeinfluss geraten ist. Deutschland befindet sich derzeit in der Grenzregion zwischen Tief- und Hochdruckgebiet und ist daher großen Temperaturschwankungen unterworfen.
Erdbeben Mw 5,4 westlich der griechischen Insel Kreta
Datum 14.03.23 | Zeit: 16:36:00 UTC | 35.54 N ; 22.13 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,4
Heute Nachmittag um 16:36 UTC bebte die Erde im zentralen Mittelmeer. Das Erdbeben hatte eine Moment-Magnitude von 5,4 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich westlich von Kreta und wurde in 274 km Entfernung von Heraklion ausgemacht. Näher lag die südgriechische Stadt Gýtheio. Von dort aus lag das Epizentrum 141 km entfernt. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, größere Schäden wurden bis jetzt allerdings nicht gemeldet.
Türkei: Erdbeben Mb 4,8
Datum 14.03.23 | Zeit: 14:49:48 UTC | 37.87 N ; 37.39 E | Tiefe: 2 km | Mb 4,8
Im Zentraltürkischen Erdbebengebiet an der Ostanatolischen Verwerfung gibt es immer noch Nachbeben. Das Stärkste heute brachte es auf eine Raumwellen-Magnitude von 4,8 und hatte einen Erdbebenherd in 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 17 km nord-nordöstlich von Çağlayancerit verortet.
Yellowstone: Erdbebenserie im Westen
Datum 13.03.23 | Zeit: 20:45:32 UTC | 44.64 N ; 111.05 W | Tiefe: 12 km | Ml 2,5
An der westlichen Nationalparkgrenze des Yellowstone manifestierte sich ein kleiner Erdbebenschwarm. Die Sequenz bestand aus acht Erschütterungen im Zweier-Bereich. Die höchste Magnitude lag bei 2,5. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom EMSC mit 12 km angegeben. Das Epizentrum wurde 5 km östlich von West Yellowstone lokalisiert.
Datum: 03.03.23 | Zeit: 02:53:43 UTC | 37.85 N ; 36.65 E | Tiefe: 4 km | Mb 5,0
Nachdem Anzahl und Stärke der Nachbeben entlang der Ostanatolischen Verwerfung in den letzten Tagen nachgelassen hatten, löste heute ein Erdbeben Mb 5,0 eine neue Serie weiterer Nachbeben aus, die sich entlang der Verwerfung verteilen. Das Beben Mb 5,0 manifestierte sich am nördlichen Abzweig der Ostanatolischen Verwerfung und hatte eine Herdtiefe von nur 4 km. Das Epizentrum wurde 23 km südwestlich von Göksun verortet. Insgesamt gab es seit dem 6. Februar mehr als 9000 Nachbeben.
Gut dreieinhalb Wochen nach der größten Naturkatastrophe der letzten 100 Jahre auf dem europäischen Kontinent wurde gestern noch ein Hund lebend aus den Trümmern der Stadt Antakya geborgen. Die Rettungsmission ist längt in eine Leichenbergungsaktion transformiert worden, umso erfreulicher war es für die Einsatzkräfte noch ein lebendes Wesen zu bergen. Die Opferzahlen werden kaum noch aktualisiert. Zuletzt hat es geheißen, dass mehr als 50.000 Menschen nur tot geborgen werden konnten. Wie viele noch unter den Trümmern liegen, ist unklar. Klar hingegen ist langsam das finanzielle Ausmaß der Katastrophe: alleine in der Türkei ist nach Einschätzungen der Weltbank ein Sachschaden von ca. 32 Milliarden Euro entstanden. Nach Türkischen Angaben soll sich der Schaden im Bereich von 80 Milliarden bewegen.
Hoch ist auch der Imageverlust der türkischen Regierung. Trotz -oder gerade wegen- der Katastrophe will Erdogan bereits im Mai Neuwahlen. Er hofft auf eine Bestätigung seiner Politik und möchte das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen. Dass es bereits bei früheren Wahlen den Verdacht der Wahlmanipulation gab, lässt natürlich nichts Gutes vermuten.
In Istanbul, der Metropole an der Nordanatolischen Verwerfung, herrscht derweilen unter Hausbesitzern Verunsicherung. Viele wollen die Bauwerke auf ihre Standhaftigkeit im Falle eines starken Erdbebens überprüfen lassen. Viele Hauseigentümer, die ihre Gebäude ohne Baugenehmigung errichtet haben und vielleicht sogar wissen, dass es Pfusch am Bau gab, dürften inzwischen nicht mehr besonders gut schlafen.
Weitere Erdbebenmeldungen:
Vanuatu: Erdbeben Mw 6,5
Datum: 02.03.23 | Zeit: 18:04:32 UTC | 15.33 S ; 166.49 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,5
Das stärkste Erdbeben der letzten Tage manifestierte sich gestern Abend in Vanuatu. Es hatte eine Magnitude von 6,5 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag offshore und wurde 75 km westlich von Luganville verortet.
South Sandwich-Inseln: Erdbeben Mw 5,6
Datum: 03.03.23 | Zeit: 04:53:56 UTC | 59.45 S ; 17.97 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,6
Ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,6 ereignete sich östlich der South-Sandwich-Inseln. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 2605 km östlich von Stanley auf den Falklandinseln festgestellt.
Stromboli: Erdbeben ML 2,3
Datum: 03.03.23 | Zeit: 01:30:13 UTC | 38.86 N ; 15.16 E | Tiefe: 109 km | ML 2,3
Wenige Kilometer vor der Nordküste der Vulkaninsel Stromboli manifestierte sich ein schwacher Erdstoß der Magnitude 2,3. Das Epizentrum wurde 47 km nord-nordöstlich von Lipari verortet. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 109 km und könnte sich an der subduzierten Ionischen Platte ereignet haben. In dieser Region der Asthenosphäre kommt es auch zur Entstehung von Magmen infolge partiellen Schmelzens. In diesem Fall könnte die Schmelzbildung vom Material der subduzierten Platte ausgehen. Generell sind Erdbeben im Bereich von Stromboli relativ selten und daher messe ich ihnen eine besondere Bedeutung zu, da sie oft einer erhöhten Aktivitätsphase des Vulkans vorangehen, zumindest wenn sie flacher liegen. Im aktuellen Fall bin ich mir nicht sicher, ob man das Beben als Precursor interpretieren kann. Doch wie wir erst Anfang der Woche sahen, scheint der Vulkan weiterhin bereit zu sein, Lavaströme zu erzeugen. Ich selbst bin in der nächsten Woche ein paar Tage vor Ort. Stay tuned!
Datum: 27.02.23 | Zeit: 09:04:51 UTC | 38.25 N ; 38.29 E | Tiefe: 5 km | Mw 5,2
Im türkischen Erdbebengebiet an der Ostanatolischen Verwerfung bebte es mit einer Magnitude von 5,2. Dieser Wert stammt vom EMSC. Örtliche Erdbebendienste ermittelten eine Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum befand sich in der geringen Tiefe von 5 km. Das Epizentrum wurde 11 km südlich von Malatya verortet. Der Erdstoß war stark genug, um weitere Häuser, die wohlmöglich vorgeschädigt waren, zum Einsturz zu bringen. Ein Grund dafür, dass sich das Erdbeben so stark auswirkte, dürfte in der geringen Herdtiefe zu finden sein. Das Epizentrum befand sich mehrere Hundert Kilometer westlich der Epizentren der beiden Starkbeben, die die Katastrophe am 6. Februar maßgeblich auslösten.
Der aktuelle Erdstoß scheint zu bestätigen, was ich schon früher mutmaßte: Ein großer Teil der Ostanatolischen Verwerfung scheint unter Spannung zu stehen. Diese hatten sich in den letzten Monaten ein wenig im Bereich des Van-Sees gelöst, doch auch nicht unbedingt genug, als dass dort das Risiko eines weiteren Starkbebens wesentlich geringer wäre als in anderen Regionen entlang der Verwerfung. Die Situation bleibt angespannt.
Angespannt ist auch die politische Situation in der Türkei: wie sich kürzlich herausstellte, ging die Regierung einen fatalen Deal ein, indem sie Bausündern Absolution erteilte, nachdem sie eine Ablöse gezahlt hatten. Diese staatliche Geldgier rächte sich jetzt und müsste eigentlich der Führung der Türkei den politischen Kopf kosten. Aber wie es für pseudodemokratische Autokratien typisch ist, wird die Schuld auf andere abgewälzt. Gespannt blickt man da gen Nordanatolische Verwerfung, an der es unter Garantie ähnlich verpfuschte Bauten wie im Südosten des Landes gibt. Nach den jetzigen Erkenntnissen infolge der Katastrophe müsste man eigentlich reagieren, und freigekaufte Gebäude, die nicht den Bauvorschriften entsprechen, abreißen. Wir wissen aber alle, dass das nicht geschehen wird. Stattdessen setzt man auf das Prinzip Hoffnung, wohlwissend, dass das Big One irgendwann kommen wird!
Weitere Erdbeben-Meldungen:
China: Erdbeben Mb 5,1
Datum: 26.02.23 | Zeit: 23:58:04 UTC | 41.74 N ; 79.93 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,1
Auch in anderen Teilen der Erde gibt es moderate bis starke Erdbeben. So bebte es kurz vor Mitternacht in der chinesischen Region Xinjiang mit einer Raumwellen-Magnitude von 5,1. Die Herdtiefe wird vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 68 km nordwestlich von Aksu.
Sant-Cruz-Inseln: Erdbeben Mb 5,5
Datum: 27.02.23 | Zeit: 09:50:42 UTC | 11.24 S ; 166.31 E | Tiefe: 80 km | Mb 5,5
Bei den pazifischen Santa-Cruz-Inseln ereignete sich ein Beben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag 80 km tief und damit in der Asthenosphäre. Das Epizentrum wurde 323 km nordwestlich von Sola (Vanuatu) verortet. Damit ist auch klar, wo in etwa die Inselgruppe liegt. Sie befindet sich zwischen Vanuatu und den Salomonen.
Island: Erdbeben Mb 3,2 unter Katla
Datum: 27.02.23 | Zeit: 14:36:19 UTC | 63.601 ; -19.153 | Tiefe: 0,1 km | Mb 3,2
Unter dem isländischen Gletschervulkan Katla bebte es mit einer Magnitude von 3,2. Das Hypozentrum befand sich in nur 100 m. Das Epizentrum lag 3.5 km NW of Hábunga. Der Vulkan gilt statistisch seit Jahren als überfällig, doch es wird mehr und mehr klar, dass sich Vulkane nicht an Statistiken halten.
Datum: 24.02.23 | Zeit: 14:02:00 UTC | 37.98 N ; 34.04 E | Tiefe: 5 km | Mb 4,5
Die Erdbebenhäufigkeit entlang der Ostanatolischen Verwerfung hat in den letzten Tagen nachgelassen, doch wirklich zur Ruhe ist die Erde dort noch nicht gekommen. Immer noch gibt es moderate bis starke Nachbeben, die dann eine Serie schwächerer Erschütterungen mit sich bringen. Gestern kam es zu mehreren Beben im 4-er-Bereich, in deren Folge noch mindestens ein stark beschädigtes Gebäude ganz einstürzte. Die Opferzahlen sind mittlerweile auf über 50.000 gestiegen.
Von besonderem Interesse ist, dass es jetzt auch vermehrt Erdbeben abseits der Hauptstörungen gibt. So kam es in den letzten Tagen zu mehreren Erdstößen in der Region von Konya. Ein Beben der Magnitude Mb 4,5 manifestierte sich einige Kilometer nordöstlich des Vulkanfelds von Karapınar. Dort ist zwar kein Vulkan ausgebrochen, aber es bildete sich ein Senkloch. Es hat einen Durchmesser von gut 35 m und ist 12 m tief. Wahrscheinlich ist infolge des Erdbebens ein unterirdischer Hohlraum eingestürzt. Ob der Hohlraum vulkanischen Ursprungs war oder mit den Dolinen im nahegelegenen Kalksteingebiet zusammenhängt, vermag ich aus der Ferne nicht zu beurteilen. Im Zweifel für den Angeklagten und so postuliere ich mal, dass ein Hohlraum vulkanischen Ursprungs einstürzte.
Das Beben wurde übrigens 20 km nordöstlich von Emirgazi verortet. Das Hypozentrum befand sich in nur 5 km Tiefe. Es gab weitere Beben in dem Gebiet. Eines brachte es sogar auf Mw 5,2, das sich aber erst heute Vormittag ereignete, als die Meldung zum Senkloch schon veröffentlicht war. Also muss bereits das schwächere Beben den Kollaps ausgelöst haben.
Ein Ende der seismischen Aktivität entlang der Ostanatolischen Verwerfung ist noch nicht in Sicht, selbst wenn Häufigkeit und Stärke der Nachbeben langsam nachlassen.