Taal-Vulkan am 14.10.23

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

Starker Schwefeldioxid-Ausstoße am Taal auf den Philippinen

Der philippinische Taal-Vulkan stößt seit vorgestern wieder besonders viel Schwefeldioxid aus und sorgt somit für Beunruhigung der Bevölkerung. PHILVOLCS registriert seit dem 12. Oktober wieder einen Ausstoß von mehr als 9000 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag. Die letzte Messung gestern brachte es auf 9762 Tonnen des vulkanischen Gases. Es steigt aus dem Kratersee auf Vulcano Island auf und wird von starken Wasserdampfemissionen begleitet. Eine sichtbare Dampfwolke steigt bis zu 900 m hoch auf. Vorgestern stieg die Wolke noch 300 Meter höher auf. Die Emissionen lagen seit September 2023 im Durchschnitt bei 3.781 Tonnen/Tag.

Es gibt starke Wasserturbulenzen im Kratersee. Vulkanisch-bedingte Erdbeben gibt es nicht, dennoch melden die Vulkanologen eine Bodenhebung infolge von Inflation unter Vulcano Island, während großflächig im Bereich der Caldera Deflation registriert wird.

Dank eines starken Windes bildete sich kein vulkanischer Smog im Kessel der Caldera. Doch der Wetterbericht sagt für das Wochenende nachlassende Windgeschwindigkeiten hervor, dann könnte sich wieder VOG bilden, der eine gesundheitliche Belastung für die Anwohner der Caldera darstellt. Der Taal entgast seit März 2021 kontinuierlich hohe Konzentrationen vulkanischen Schwefeldioxids, sodass es immer wieder zur Beeinträchtigung des öffentlichen Lebens der Gegend kommt.

PHILVOLCS klärt die Menschen auf, dass Vog aus feinen Tröpfchen besteht, die vulkanisches Gas wie SO2 enthalten, das säurehaltig ist und Reizungen der Augen, des Rachens und der Atemwege verursachen kann. Menschen, die möglicherweise besonders empfindlich auf Vog reagieren, sind Menschen mit gesundheitlichen Problemen wie Asthma, Lungenerkrankungen und Herzerkrankungen, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder. Die Forscher raten, dass man seine Exposition begrenzen und sich wenig im Freien aufhalten sollte.

Auf den Philippinen ist nicht nur der Taal aktiv, sondern auch der Mayon. Er baut weiter an einem Lavadom. 3 Lavaströme fließen über seine Flanken und es kommt zu Abgängen von Schuttlawinen und zur Bildung pyroklastischer Dichteströme.

VOG am Taal – News vom 18.09.23

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

Starke Schwefeldioxid-Emissionen verursachen VOG am Taal-Vulkan

Seit einigen Tagen kommt es am philippinischen Taal-Vulkan wieder zur Bildung von VOG, da viel Schwefeldioxid ausgestoßen wird. Pro Tag werden etwa 3300 Tonnen des vulkanischen Gases emittiert. Das ist für den Taal zwar kein Spitzenwert, aber in Verbindung mit einer entsprechenden Wetterlage genug um den als gesundheitsschädlich eingestuften Nebel zu erzeugen.

Der VOG entstand aus einer fast 2000 bis 3000 m hohen Dampfwolke, die aus dem Kratersee auf Volcano-Island emittiert wurde. Das Wasser des Kratersees wurde von ausströmenden Fluiden turbulent aufgewühlt. Die Wassertemperatur betrug fast 75 Grad und der pH-Wert lag bei der letzten Messung im Februar bei 0,48. Das Wasser ist also nicht nur extrem warm, sondern auch sehr sauer. Außerdem wurden gestern 4 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Das PHILVOLCS-Observatorium hat eine Warnung bezüglich des VOGs herausgegeben, der durch starke Gasemissionen entstanden ist. Diese Warnung richtet sich an die Bevölkerung und informiert über die Gefahren des VOGs. Der VOG besteht aus feinen Tröpfchen, die vulkanisches Gas wie Schwefeldioxid enthalten. Dieses Gas kann in flüssiger Form zu Säure werden und Augen-, Rachen- und Atemwegsreizungen verursachen. Die Schwere der Symptome hängt von der Gasmenge und der Expositionszeit ab.

Menschen mit Gesundheitsproblemen wie Asthma, Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder sind besonders empfindlich gegenüber VOG. Für Gemeinden, die möglicherweise betroffen sind, gelten folgende Empfehlungen:

  • Begrenzen Sie Ihre Exposition, indem Sie Aktivitäten im Freien vermeiden und drinnen bleiben.
  • Schließen Sie Türen und Fenster, um den Geruch abzuschirmen.
  • Schützen Sie sich selbst, indem Sie Ihre Nase mit einer N95-Gesichtsmaske bedecken.
  • Trinken Sie viel Wasser, um Reizungen im Hals zu lindern.

Bei schweren Nebenwirkungen suchen Sie bei Bedarf ärztliche Hilfe oder wenden Sie sich an die örtliche Gesundheitseinheit.
Außerdem kann saurer Regen in Zeiten von Regenfällen und vulkanischem Gasausstoß auftreten, was Ernten schädigen und Metalldächer von Gebäuden beeinträchtigen kann.

Der Alarmstatus steht auf „1“ und das Bild stammt aus dem Archiv.

Auf den Philippinen bereitet nicht nur der Taal Sorgen. Der Mayon ist weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom. Es gehen Schuttlawinen und pyroklastische Dichteströme ab. Drei Lavaströme sind im oberen Flankenbereich unterwegs. Das VAAC registriert kleine Aschewolken.

 

Vulkane der Philippinen am 07.09.23

Kanlaon mit Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Die Vulkanologen von PHILVOLCS zeigen sich aufgrund einer deutlich ansteigenden Seismizität besorgt und veröffentlichten gestern ein Sonderbulletin zum Kanlaon: Am 5. und 6. September wurden 36 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Darunter waren 34 vulkanotektonische Erdbeben. Diese Beben hatten Magnituden, die zwischen ML 0,8 und ML 3,4 lagen, und sie traten in Tiefen von 0 bis 9 Kilometern unter der Nordostseite des Kanlaon-Vulkans auf. Die Epizentren der meisten Beben befanden sich nordwestlich des Vulkans. In den letzten 24 Stunden gab es 23 weitere Erdbeben, die im Bericht noch nicht berücksichtigt waren.

Seit März 2023 gab es Bodendeformationsmessungen mittels GPS und elektronischer Neigungsmessungen, die eine kurzfristige Ausdehnung der mittleren Hänge zeigten. Seit März 2022 wird eine längerfristige Ausdehnung des gesamten Vulkanbaus festgestellt.

Der Ausstoß von vulkanischem Schwefeldioxid-Gas aus dem Gipfelkrater betrug am 20. August 2023 durchschnittlich 412 Tonnen pro Tag, was unter dem Durchschnitt von 623 Tonnen pro Tag im Juli 2023 lag. Obwohl die Überwachungsparameter in den letzten Monaten auf eine flache hydrothermale Aktivität hindeuteten, verursacht durch die Entgasung von tiefer liegendem Magma, deutet die anhaltende Erdbebenaktivität darauf hin, dass es Brüche in tieferen Schichten geben könnte, die möglicherweise mit Magmenaufstieg zusammenhängen und zu weiteren Unruhen führen könnten.

Derzeit gilt am Kanlaon die Alarmstufe „1“. Wenn die oben beschriebenen Trends in den geophysikalischen Parametern weiter anhalten, könnte der Vulkanstatus auf Alarmstufe 2 erhöht werden, um vor zunehmenden Unruhen zu warnen. Die Öffentlichkeit und lokale Behörden werden dringend darauf hingewiesen, wachsam zu sein und die permanente Gefahrenzone (PDZ) im Umkreis von vier Kilometern um den Vulkan nicht zu betreten. Die Wahrscheinlichkeit plötzlicher und gefährlicher phreatischer Ausbrüche ohne Vorwarnung steigt.

Zudem sollten die Zivilluftfahrtbehörden Piloten raten, Flüge in der Nähe des Vulkan-Gipfels zu vermeiden, da ein plötzlicher phreatischer Ausbruch für Flugzeuge gefährlich sein kann. Das DOST-PHIVOLCS überwacht die Vulkanaktivitäten des Kanlaon-Vulkans genau, und jede neue Entwicklung wird zeitnah an alle Beteiligten kommuniziert.


Mayon mit langsamen Domwachstum

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Am Mayon auf Luzon wird der Lavadom im Gipfelkrater weiterhin mit frischer Lava versorgt. Vom Dom gehen 3 Lavaströme ab. Sie fließen durch die Rinnen Bonga, Mi-isi und Basud und haben Längen von 3,4 km, 2,8 km bzw. 1,1 km. Von den Lavaströmen und vom Dom gehen Schuttlawinen und pyroklastische Dichteströme ab, die bis zu 4 km weit kommen. Gestern wurden 185 Schuttlawinen/Steinschläge und 2 Dichteströme registriert. Zudem gab es 18 vulkanotektonische Erdbeben, die durch Fraktur von Gestein infolge von Magmenaufstieg ausgelöst wurden. Die Inflation verursacht eine Bodenhebung und Versteilung der Vulkanflanken. Gestern wurden 2252 Tonnen Schwefeldioxid-Gas emittiert. Eine Wolke aus Gas-Dampf und Vulkanasche steigt bis zu 1000 m über Kraterhöhe auf. Es gilt weiterhin die Alarmstufe „3“.


Taal-Caldera dampft

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

In den letzten Wochen ist es um die große Taal-Caldera vergleichsweise ruhig geworden, doch noch immer entgast Magma im Untergrund und Fluidbewegungen lösen vulkanisch-bedingte Erdbeben aus. Gestern wurden 6 Erschütterungen und 2 Tremorphasen detektiert. Die Schwefeldioxid-Emission lag bei 1141 Tonen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1800 m hoch auf.

Vulkan Taal mit phreatischen Eruptionen – News vom 01.07.23

Philippinischer Taal-Vulkan erzeugte phreatische Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Phreatisch

Gestern meldete PHILVOLCS zwei phreatische Explosionen, die vom Kratersee auf Vulcano Island ausgingen. Sie erzeugten voluminöse Dampfwolken, die bis auf eine Höhe von 2400 m aufstiegen und in Richtung Südwesten und Nordosten drifteten. Das Kraterseewasser war bereits vor den Eruptionen durch starke Turbulenzen aufgewühlt, und es wurde ein hoher Schwefeldioxid-Ausstoß festgestellt. Am Tag vor der Eruption belief sich der Schwefeldioxid-Ausstoß auf 7480 Tonnen. Die beiden Wasserdampfexplosionen haben den Druck im Krater verringert, da gestern nur noch eine Schwefeldioxid-Emission von 1165 Tonnen festgestellt wurde. Der Dampf stieg immer noch etwa 1200 m hoch. Darüber hinaus wurden 11 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert, von denen 4 als Tremorphasen identifiziert wurden. Der pH-Wert des Wassers ist stabil geblieben und liegt bei 0,48, was extrem sauer ist. Die Wassertemperatur beträgt 74,1 Grad Celsius. Während die allgemeine Tendenz der Bodendeformation im gesamten Calderabereich ein negatives Vorzeichen aufweist und auf Subsidenz hindeutet, haben Neigungsmesser und GPS-Messungen eine Bodenhebung durch Inflation im Bereich von Volcano Island festgestellt. Dort könnte sich ein neuer Magmenkörper bilden. Ob diese Intrusion letztendlich zu einem neuen magmatischen Ausbruch führen wird, ist ungewiss, aber es besteht eine entsprechende Gefahr. Daher steht der Alarmstatus auf „1“. Meiner Meinung nach wäre eine Anhebung auf „2“ angebracht, da es immerhin erneut zu phreatischen Eruptionen gekommen ist. Unter Alarmstufe „1“ gilt jedoch ein Zugangsverbot zu Volcano Island. Insbesondere wird davor gewarnt, sich dem Kraterbereich und den Daang-Kastila-Rissen zu nähern. Es besteht außerdem ein Überflugverbot.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS warnen davor, dass es zu weiteren phreatischen Eruptionen kommen könnte, die auch geringe Mengen an Asche enthalten können. Weitere Gefahren gehen von Gasemissionen und Erdbeben aus. Ansonsten scheint man vor Ort derzeit relativ entspannt zu sein.

Mayon mit erhöhter Aktivität

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Am Vulkan Mayon ist die Situation jedoch weniger entspannt, da er weiterhin stark aktiv ist. Gestern gab es erneut eine signifikante Zunahme der Seismizität, als 65 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert wurden. Zudem lösten sich 265 Schuttlawinen. Bemerkenswert sind auch 17 pyroklastische Ströme, die sich vom Dom und den Fronten der Lavaströme lösten. Der längere der beiden Ströme ist erstmals über 2 km weit geflossen. Es wird eine starke Wärmeanomalie detektiert, die gestern eine Leistung von bis zu 206 MW erzeugte. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht.

Vulkane der Philippinen am 29.06.23

Auf den Philippinen ist der Vulkan Mayon seit Mitte Mai in einer effusiven Eruption begriffen. Außerdem zeigen die Vulkane Taal und Kanlaon vulkanische Unruhe, über die ich heute berichten möchte.

Mayon mit Domwachstum und Lavaströmen

Seit meinem letzten Update zum Mayon sind keine signifikanten Änderungen eingetreten. Der Lavadom im Gipfelkrater wächst weiterhin und Kollaps-Ereignisse lassen Vulkanasche bis zu 1 km über Kraterhöheaufsteigen. Vom Dom gehen 2 Lavaströme aus, die durch die Gullies von Mi-isi und Bonga fließen. Sie sind 2,1 km und 1,3 km lang. Gestern gingen vom Dom 7 pyroklastische Ströme ab, während es von der Lavafront 2 waren. Außerdem kam es zu 296 Steinschlagereignissen, die von den Seismometern registriert wurden. Die Ablagerungen der Abgänge reichen bis auf einer Länge von 3,3 km die Schluchten hinab. Es gab 1 vulkanotektonisches Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 595 Tonnen am Tag. Es wurde eine Wärmestrahlung mit 294 MW Leistung registriert. Der Vulkan ist weiterhin aufgebläht und Magma steigt auf.

Prognosen zum weiteren Verlauf der Eruption sind nur bedingt möglich. Im Augenblick scheint der Dom nur langsam zu wachsen und die Länge der Lavaströme stagniert. Es scheint sich ein Gleichgewicht zwischen Domwachstum und Abbau des Materials durch die Abgängen an Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen eingestellt zu haben. Dennoch könnte es zu größeren Kollapsereignissen kommen, die dann größere pyroklastische Dichteströme hervorbringen könnten, die eine Gefahr für die Anwohner der Gegend darstellen. Die dem Vulkan am Nächsten gelegenen Gebäude wurden bereits evakuiert.

Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es zu phreatischen bzw. phreatomagmatischen Eruptionen kommen wird. Die Gefahr wächst mit den Niederschlagsmengen zum aktuellen Beginn der Regenzeit auf den Philippinen. Darüber hinaus könnte es im weiteren Eruptionsverlauf zu Paroxysmen kommen, so wie sie 2018 am Mayon auftraten.

Kanlaon mit Inflation

Ein weiterer Vulkan der Philippinen könnte sich auf einen Vulkanausbruch vorbereiten. Hierbei handelt es sich um den Kanlaon. Gestern wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben registriert, was nun nicht sonderlich beunruhigend ist. Mehr Grund zur Sorge bereitet die Inflation, die sich durch Bodenhebungen manifestiert. Außerdem ist der Schwefeldioxidausstoß mit fast 1000 Tonnen am Tag erhöht.

Erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß am Taal

Der große Calderavulkan Taal stößt wieder sehr viel Schwefeldioxid aus. Gestern lag der Flux bei 7400 Tonnen, die überwiegend aus dem Kratersee auf Volcano Island aufsteigen. Das Seewasser war von Turbulenzen aufgewühlt. eine voluminöse Dampfwolke stieg bis zu 2400 m hoch auf. Es wird partielle Inflation registriert. Die Gefahr phreatischer Eruptionen ist groß.

Vulkan Mayon mit Lavastrom – News vom 12.06.23

Domwachstum generiert Lavastrom am Mayon

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Mayon weiter effusiv aktiv und baut an seinem Lavadom. Mittlerweile ist es so groß, dass er über den Kraterrand hinauswächst und einen kurzen zähflüssigen Lavastrom generiert. Von seiner Front gehen ständig glühende Schuttlawinen ab.  Auf lange belichteten Aufnahmen sieht es dadurch aus, als wäre der Lavastrom deutlich länger als er tatsächlich ist. Sobald sich größere Blöcke von der Lavafront lösen, können sie fragmentieren und pyroklastische Ströme entstehen lassen. In den letzten 24 Stunden passierte dies dreimal. Bis jetzt sind die pyroklastischen Ströme noch vergleichsweise klein gewesen, doch mit fortschreitendem Domwachstum könnte sich das bald ändern. Dann reicht auch die 6 km Sperrzone nicht mehr aus, die um den Krater verhängt wurde. Aus der unmittelbaren Gefahrenzone wurden mehr als 10.000 Menschen evakuiert. Sie siedeln dort, obwohl es generell verboten ist. Doch Armut und Bevölkerungsdruck lassen ihnen keine andere Wahl.

Richtig gefährlich wird es, wenn sich der Charakter der Eruption ändern sollte und es zu Explosionen kommen sollte. Diese entstehen oft, wenn Wasser ins Spiel kommt. Beim letzten Ausbruch 2018 kam es in einem späteren Eruptionsstadium zu Paroxysmen.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS meldeten neben den drei erwähnten Dichteströmen 260 Steinschlag-Ereignisse innerhalb von 24 Stunden. Außerdem zog auch die Seismizität an und es wurden 21 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß zog an und betrug 642 Tonnen am Tag.

Im Augenblich ist die Sicht auf den Vulkan in den Morgenstunden noch recht gut, doch im Juni beginnt die Regenzeit auf den Philippinen, so dass sich die Sichtbarkeit des Vulkans bald ändern kann. Wenn es zu starken Regenfällen kommen sollte, dann muss man mit phreatischen Eruptionen und Lahars rechnen.


Taal mit starken Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

Mit dem Taal-Vulkan steht ein weiterer Feuerberg der Philippinen in den News. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist deutlich erhöht und betrug gestern 6.884 Tonnen am Tag. Im Kratersee von Volcano Island wurden starke Turbulenzen beobachtet. Dampf stieg bis zu 1200 m hoch auf. Es wurden 11 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Im Westen der Insel gibt es Inflation infolge von Magmenintrusion.

Vulkan-News 04.06.23: Taal

Starke Entgasungen verursachen am Taal-Vulkan Vog

Es ist schon einige Monate her, dass ich hier über den philippinischen Calderavulkan Taal berichtet habe. Heute steht er in den Schlagzeilen, weil sich seine Entgasungstätigkeit signifikant verstärkte. Wurden im Mai durchschnittlich 3.556 Tonnen Schwefeldioxid am Tag ausgestoßen, so waren es am 1. Juni 5.831 Tonnen, die von PHILVOLCS registriert wurden. Seit gestern werden hoch aufsteigende Dampfwolken beobachtet, die vom Kratersee auf Volcano Island ausgehen und eine Höhe von 3000 m erreichen. Mit den Entgasungen einher gehen starke Wasserturbulenzen die sich in Form von starken Wasserbewegungen bemerkbar machen.

Der starke Gasausstoß verursacht in mehreren Orten vulkanisch bedingtem Smog, der im Fachjargon Vog genannt wird. Besonders betroffen sind die Gemeinden Balete, Laurel und Agoncillo in der Provinz Batangas. Aufgrund der hohen Gasbelastung rät PHILVOLCS dazu N95-Atemschutzmasken zu tragen, denn Vog kann gesundheitsschädlich sein. Außerdem sollen sich die Bewohner der Orte möglichst nicht im Freien aufhalten, dafür aber Fenster und Türen geschlossen halten. Menschen mit Atemwegs- und Herzkrankheiten, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder sind am stärksten durch den Vog gefährdet.

Seit dem 11. Juli 2022 gilt für den Vulkan die Alarmstufe 1, d. h. er befindet sich immer noch in einem „anormalen Zustand“.

Die Vulkanologen weisen darauf hin, dass ein Vulkan auf Alarmstufe 1 plötzlich phreatische Eruptionen erzeugen kann, die Beobachter am Kraterrand gefährden können. Außerdem sind folgende Ereignisse möglich:

  • Vulkanische Erdbeben
  • Geringer Aschefall
  • Tödliche Ansammlungen oder Ausstöße von Vulkangas

Die Behörde betonte heute, dass das Betreten der Vulkaninsel Taal, die eine permanente Gefahrenzone darstellt, strengstens verboten bleiben muss.

Der Taal ist nicht der einzige Vulkan der Philippinen, der eine Alarmstufe hat. Neben dem Taal stehen die Vulkane Kanalon und Mayon auf Warnstufe 1 und zeigen leichte vulkanische Unruhen. Diese Vulkane könnten sich auf eine Eruption vorbereiten. Bulusan und Pinatubo stehen auf Warnstufe „0“. Von ihnen scheint im Moment keine größere Gefahr auszugehen.

Vulkan Nyamuragira am 15. Februar 2023

Vulkan Nyamuragira emittiert sehr hohe Wärmestrahlung

Der kongolesische Virungavulkan Nyamuragira emittiert heute wieder eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1635 MW. Sie wird bei MIROVA angezeigt. Sehr wahrscheinlich wurde der Krater wieder mit Lava überflutet. Solche Ereignisse haben wir in den letzten Monaten öfters gesehen. Meistens handelt es sich um effusive Eruptionen, die Lavaströme innerhalb der Caldera fördern. Die Lava kann sich zu einem sekundären Lavasee aufstauen. Ein echter Lavasee mit eigener Zirkulation entstand in der letzten Zeit nicht.

Am Nachbarvulkan Nyiragongo wurde in den letzten 2 Tagen eine hohe Wärmestrahlung mit Spitzenwerten von bis zu 324 MW registriert. Hier könnte sich ein sporadisch tätiger Lavapond im Krater gebildet haben. Visuelle Beobachtungen stehen leider weiterhin aus.

Die politische Lage in der DRK entwickelte sich nicht zum Besseren, im Gegenteil, aus der Nachbarprovinz Ituri wurde gestern gemeldet, dass Rebellen und Islamisten mehrere Dörfer überfielen und mindestens 30 Zivilisten töteten. Erst vor 3 Wochen kam es zu ähnlichen Zwischenfällen. Ituri liegt am Albertsee, einem der großen Seen im Westarm des Großen-Afrikanischen-Grabenbruchs. Unsere beiden Vulkane liegen in der Provinz Nord-Kivu. Dort wüten ebenfalls mehr als 120 Rebellengruppen, die von den sogenannten Warlords befehligt werden. Während die meisten Rebellen vordergründig gegen staatliche Unterdrückung kämpfen, wobei es auch um die Kontrolle der Bodenschätze der Region geht, mischen in den letzten Jahren immer mehr Islamistengruppen mit, die gezielt christliche Gemeinden und deren Kirchen angreifen. Es sieht nicht danach aus, als würde sich das in den nächsten Jahren ändern, und so geraten die Virunga-Vulkane für uns in immer weiterer Ferne. Schon vor Jahren war die Besteigung des Nyiragongo nur in Begleitung bewaffneter Ranger möglich. Bei der aktuellen Situation kann man von Reisen dorthin nur abraten.


Weitere Kurzmeldungen:

Sangay mit hoher Wärmestrahlung

Auch der ecuadorianische Vulkan Sangay zeigt heute eine intensive Wärmestrahlung. Sie hat eine Leistung von 652 MW. Sehr wahrscheinlich ist wieder ein Lavastrom unterwegs. Visuelle Bestätigungen stehen aus, da der Vulkan gestern in Wolken gehüllt war und erst nachts freizog. Die explosive Tätigkeit setzt sich fort. Das IGEPN berichtete gestern von 62 seismischen Explosionssignalen.


Taal stößt viel Schwefeldioxid aus

Der philippinische Taal-Vulkan stieß in den letzten Tagen wieder vermehrt Schwefeldioxid aus. PHILVOLCS meldete gestern einen Ausstoß von mehr als 6000 Tonnen am Tag. Vulkanisch-bedingte Erdbeben wurden keine registriert. Dampf steigt bis zu 600 m hoch auf. Was nicht zu den Daten passt, ist die anhaltende Deflation. Trotzdem könnten phreatische Eruptionen entstehen.

Vulkan-News am 14.01.23: Cotopaxi

Cotopaxi in Ecuador steigert Aktivität

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

Am ecuadorianischen Vulkan Cotopaxi wird eine Aktivitätssteigerung beobachtet. Wie das IGEPN berichtete, wurde gestern Vulkanasche in mehr als 2000 m Höhe über dem Krater detektiert. Die Aschewolke driftete in Richtung Nordwesten. In Windrichtung gibt es keine Gemeinden, sodass es auch keine Einschränkungen durch Ascheniederschlag gab. Die Aktivität wird als moderat mit steigender Tendenz beschrieben.

Vor Ort fürchtet man sich vor einem größeren Ausbruch des Vulkans, da Schmelzwasser vom Gletscher Lahare auslösen könnten.


Sangay mit hoher Thermalstrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Der Sangay liegt ebenfalls in Ecuador und stößt Vulkanasche aus, die bis auf einer Höhe von 6400 m aufsteigt und in Richtung Nordwesten driftet. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 414 MW. Die Aktivität wird als hoch eingestuft. Die Vermutung liegt nahe, dass die hohe Thermalstrahlung wieder von einem Lavastrom verursacht wird, der auf der Vulkanflanke unterwegs ist. Auf dem letzten wolkenfreien Sentinel-hub Bild vom 1. Januar erkennt man im Infrarotbereich thermische Signaturen von Lavaströmen: ein größerer Strom floss zu diesem Zeitpunkt durch die Scharte auf der Südostflanke. Ein kurzer Strom floss Richtung Nordwesten.


Taal mit weiterer Steigerung des Tremors

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Phreatisch

Am philippinischen Taal-Vulkan nahm der Tremor weiter zu. Gestern wurden 157 Tremorphasen aufgezeichnet, die zwischen 2 und 5 Minuten dauerten. Es wurden starke Turbulenzen im Kratersee auf Volcano Island beobachtet. Zeitgleich stieg Dampf bis zu 900 m hoch auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß bleibt mit mehr als 6000 Tonnen am Tag hoch. Die Gefahr phreatischer Eruptionen ist groß.