Kanlaon: Warnung vor Laharen

Am Kanlaon wird vor Laharen gewarnt – Seismizität und Schwefeldioxidausstoß fluktuieren

Auf der philippinischen Insel Negros hat sich der Kanlaon nach außen hin etwas beruhigt: Vor 2 Tagen meldete PHILVOLCS die bislang letzten Ascheemissionen, von denen es am 12. Dezember 13 Stück gab. An diesem Tag wurden auch 7 vulkanotektonische Erdbeben sowie ein Ausstoß von 4000 Tonnen Schwefeldioxid gemeldet. In den folgenden Tagen fluktuierten Erdbebenhäufigkeit und Schwefeldioxid-Ausstoß und zeigten zum Teil deutlich höhere Werte als zuvor. So wurden am 13. Dezember 5800 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen, während es 5 VT-Erdbeben gab. Am 14. Dezember lag der SO2-Ausstoß bei 3600 Tonnen und die Anzahl der VT-Beben erhöhte sich auf 14. Zu beachten ist, dass die Meldungen immer am nächsten Tag erfolgen.

Während die Anzahl der Eruptionen in den letzten Tagen zurückgegangen ist, steigerten sich die Indizien dafür, dass es weitere Ausbrüche geben wird. Außerdem weist man in den täglichen PHILVOLCS-Updates darauf hin, dass Lahare entstehen könnten, besonders wenn es regnet. Die Wetteraussichten für die Gegend sind momentan alles andere als gut, denn es gibt bereits Schauer, die sich im Wochenverlauf zu ergiebigem Dauerregen steigern sollen. Damit steigt das Lahar-Risiko exponentiell an. Lahare suchen sich ihren Weg zunächst durch Schluchten und Flussläufe, können diese aber auch verlassen und beliebige Areale überfluten. So gilt es, sich generell von gefährdeten Gebieten fernzuhalten. Um den Krater gibt es eine 6-Kilometer große Sperrzone. Diese gilt seit der größeren Eruption vom 9. Dezember, bei der Vulkanasche bis auf 6700 m Höhe aufgestiegen war und ein pyroklastischer Strom erzeugt wurde. Es sind maßgeblich die Ascheablagerungen dieser Eruption, die nun für das erhöhte Lahar-Risiko verantwortlich sind. Lahare sind Schlammströme, die entstehen, wenn sich am Vulkanhang Wasser mit Vulkanasche mischt und zu Tale rast.

Am Taal-Vulkan auf der Insel Luzon schwankt der Schwefeldioxid-Ausstoß ähnlich: vom 13. auf den 14. Dezember verdoppelte er sich auf 5800 Tonnen am Tag. Zudem nahm die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben in Form von Tremor ab und reduzierte sich sogar auf Null. Offenbar verhalten sich die Schwefeldioxid-Emissionen umgekehrt proportional zur Tremorhäufigkeit, was den Schluss zulässt, dass der Tremor durch Gasbewegungen im Fördersystem ausgelöst wird und sich reduziert, wenn das Gas entweicht. Offenbar steigt das Gas nicht gleichmäßig auf, sondern in Schüben.

Taal: Steigerung der Seismizität am 11.12.24

Taal steigerte Seismizität und Reduziert Gasausstoß – phreatische Ausbrüche drohen

In den letzten Tagen steigerte der philippinische Taal-Vulkan seine seismische Aktivität bei gleichzeitiger Verringerung des Gasausstoßes. So wurden gestern 10 Tremorphasen detektiert, die zwischen 3 und 4 Minuten andauerten. Der Schwefeldioxidausstoß reduzierte sich auf etwa 1700 Tonnen am Tag. Der Durchschnittswert lag in diesem Jahr bei mehr als 4000 Tonnen. Vulkanischer Tremor wird von Fluidbewegungen magmatischen Ursprungs ausgelöst. Es muss also nicht Magma sein, das den Tremor auslöst, sondern es können auch hydrothermale Tiefenwässer und Gase sein, die für die langanhaltenden Erdbebensignale verantwortlich sind. Nun liegt die Vermutung nahe, dass das entgasende Magma im Speichersystem des Taal-Vulkans nicht über Nacht weniger geworden ist. Es muss also eine andere Ursache für den verringerten Schwefeldioxidausstoß geben. Mir fällt da ein, dass Förderschlote verstopft sein könnten, durch die das Gas normalerweise entweicht. Es staut sich im Fördersystem und gerät unter Druck, wodurch sich die Gase mehr bewegen und der Tremor verursacht wird. Somit steigt die Gefahr phreatischer Explosionen. In den letzten Monaten gab es mehrere Phasen mit phreatischen und sogar einigen phreatomagmatischen Ausbrüchen, die sich aus dem Krater von Volcano Island ereigneten. Vor den Eruptionen konnte man ein ähnliches Verhalten beobachten, wie es aktuell der Fall ist.

Der Taal ist nicht der einzige Vulkan der Philippinen, der derzeit unter Druck steht: Am Kanlaon manifestierten sich gestern 2 weitere Ascheeruptionen. Es wurden 31 vulkanotektonische Erdbeben registriert und der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 4121 Tonnen am Tag. Anders als am Taal scheinen am Kanlaon die Förderwege offen zu sein und das Magma entgast aus den Schloten. Die Beben werden hier direkt von Magma verursacht, das sich seinen Weg zur Oberfläche sucht. Auch hier ist mit Eruptionen zu rechnen, die allerdings magmatischen und nicht phreatischen Ursprungs sein dürften. Die Evakuierungen gehen weiter und es wurden über 11000 Personen in Sicherheit gebracht.

Taal mit phreatomagmatischer Eruption am 3. Dezember

Calderavulkan Taal erzeugt phreatomagmatische Eruption – Eruptionswolke 600 m über Kraterhöhe

Auf den Philippinen generierte der Calderavulkan Taal eine phreatomagmatische Eruption, bei der offenbar Wasser mit Magma in Kontakt kam, wodurch es zu einer vergleichsweise kraftvollen Explosion kam. Dabei wurde eine Eruptionswolke 600 m über der Kraterhöhe ausgeworfen. Anders als es bei phreatischen Eruptionen üblich ist, enthielt die Eruptionswolke nicht nur Schlamm vom Seegrund und Dampf, sondern auch Vulkanasche und möglicherweise größere Tephrabrocken. Eine Asche-Dampfwolke stieg bis auf 2800 m Höhe auf. Das VAAC Tokio brachte eine VOA-Warnung heraus, nach der die Eruptionswolke sogar bis auf 3400 m Höhe aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Ascheniederschlag wurde aus den Orten Poblacion, Agoncillo und Buso-buso, Laurel, Batangas gemeldet. Es war die 4. VONA-Warnung für den Tal in diesem Jahr.

Die Eruption ereignete sich am 3. Dezember 2024, um 5:58 Uhr Ortszeit (2. Dezember 21.58 UTC) und erzeugte ein seismisches Signal von ca. 4 Minuten Dauer.

Solche phreatomagmatischen Eruptionen sind selten und ereigneten sich am Taal zuletzt im Oktober. Dennoch kam das Ereignis nicht völlig überraschend, denn wie ich erst letzte Woche berichtete, gab es Vorzeichen in Form einer gesteigerten Seismizität. Interessanterweise scheint das den Vulkanologen von PHILVOLCS entgangen zu sein, denn im Update zur Eruption heißt es, dass zwar lokale Bodendeformationen und ein erhöhter Schwefeldioxidausstoß festgestellt wurden, dass die Seismizität aber niedrig blieb. Generell ist aber nicht die reine Anzahl an Erdbeben entscheidend, ob sie als Vorbote besonderer Ereignisse interpretiert werden können, sondern eine Änderung im Verhalten. Die Anzahl der Erdbeben ist aber dann doch zu gering, als dass man aktuell mit einer großen Eruption rechnen muss, doch das könnte sich schnell ändern.

Bei der letzten Phase im Oktober kam es zu einer kleinen Serie phreatischer und phreatomagmatischer Eruptionen. Der Abstand, in dem diese Serien auftauchen, scheint sich zu verkürzen, so dass es darauf hinauslaufen könnte, dass sich wieder ein stärkerer Vulkanausbruch zusammenbraut.

Taal weist seit dem letzten Monat erhöhte vulkanische Gasemissionen und lokale Bodenverformungen auf, obwohl vulkanische Erdbeben auf niedrigem Niveau waren. Der Schwefeldioxidfluss (SO2) betrug am 30. November 2024 durchschnittlich 7.216 Tonnen/Tag und lag damit über dem monatlichen Durchschnitt von 5.283 Tonnen/Tag. Bodendeformationsmonitore zeichnen seit September 2024 auch eine lokale Inflation des TVI auf, obwohl die langfristige Deflation der Taal-Caldera-Region seit 2020 anhält.

Das heutige phreatomagmatische Ereignis wurde wahrscheinlich durch den plötzlichen Kontakt von Wasser mit einer kleinen Menge oberflächennahen Magmas verursacht, die sich unter dem Taal-Hauptkrater befand und in den letzten drei Jahren anhaltende Mengen an SO2 entgast hat.

DOST-PHIVOLCS erinnert die Öffentlichkeit daran, dass für den Taal-Vulkan Alarmstufe 1 gilt, was bedeutet, dass er sich immer noch in einem abnormalen Zustand befindet und nicht so interpretiert werden sollte, dass die Unruhen oder die Bedrohung durch Eruptionsaktivitäten beendet seien. Bei Alarmstufe „1“ können plötzliche dampfgetriebene oder phreatische oder kleinere phreatomagmatische Ausbrüche, vulkanische Erdbeben, kleinere Aschefälle und tödliche Ansammlungen oder Ausstöße von vulkanischem Gas auftreten und Gebiete innerhalb der Taal-Vulkaninsel bedrohen. Sollte die phreatomagmatische Aktivität auf Taal anhalten oder sich verstärken, kann die Alarmstufe auf Alarmstufe 2 erhöht werden. Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass die oben beschriebenen Phänomene an anderen Instituten dafür gesorgt hätten, dass die Alarmstufe „2“ ausgerufen worden wäre.

Taal: weitere phreatische Eruptionen Ende November

Taal erzeugte 2 weitere phreatische Eruptionen – Seismizität steigt an

Der November geht mit einer erneuten Aktivitätssteigerung des philippinischen Vulkans Taal zu Ende: am Freitag und Samstag gab es je eine phreatische Eruption die 5 bzw. 6 Minuten lang andauerten und Dampfwolken bis zu 1200 m Höhe aufsteigen ließen. Diese drifteten in südwestlicher Richtung. Die dampfgetriebenen Explosionen manifestierten sich aus dem Kratersee auf Volcano Island. Die Vulkaninsel liegt im See der großen Taal-Caldera und bildet das eruptive Zentrum des Vulkans. Leider scheint die Livecam auf Volano Island offline zu sein, aber man kann davon ausgehen, dass auch bei diesen Eruptionen wieder Wasser-Schlamm-Fontänen aufsteigen, die allerdings nicht über den Kraterrand hinaus reichten.

Phreatische Ausbrüche sind dampfgetriebene Explosionen, die entstehen, wenn Wasser unter der Erde oder an der Oberfläche durch Magma, Lava, heißes Gestein oder frische vulkanische Ablagerungen erhitzt wird. Dabei kommt das Wasser aber nicht in direktem Kontakt mit dem Magma.

Wie das Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHIVOLCS) mitteilte, steigerte sich auch die Seismizität des Vulkans: Heute wurden 4 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Bei drei dieser Beben handelte es sich um Tremorphasen, die bis zu 6 Minuten lang anhielten. Am Freitag war die Seismizität noch höher: Es wurden 25 vulkanotektonische Beben und eine Tremorphase registriert. Die Tremorphasen könnten mit den phreatischen Eruptionen einher gehen. Sie deuten auch an, dass es möglicherweise häufiger zu schwachen phreatischen Eruptionen kam, die unentdeckt blieben.

Der Vulkan setzte 6.307 Tonnen Schwefeldioxid frei, und im Hauptkratersee wurden aufsteigende heiße vulkanische Flüssigkeiten beobachtet.

Zudem stellte man eine langfristige Deflation der Taal-Caldera sowie eine kurzfristige Inflation der nördlichen und südöstlichen Flanken der Vulkaninsel fest.

Die Alarmstufe 1 bleibt weiterhin bestehen, was auf einen anormalen Zustand des Vulkans hinweist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die vulkanische Aktivität oder die damit verbundenen Gefahren beendet sind. Bereits am Freitag, dem 29. November, wurde ein ähnlicher phreatischer Ausbruch am Taal-Vulkan registriert.

Taal: Phreatische Eruption am 28.11.2024

Phreatische Eruption am Taal ließ Dampf 1500 m hoch aufsteigen

Am philippinischen Taal-Vulkan gab es heute Morgen um 5:46 Uhr Ortszeit eine kleinere phreatische Eruption, bei der Dampf bis zu 1500 m über Kraterhöhe aufstieg und in südwestlicher Richtung driftete. Das geht aus einer Notiz hervor, die von PHILVOLCS in den sozialen Medien verteilt wurde. Ein ausführlicheres Update auf der Website der Vulkanologen gibt es noch nicht.

In seinem täglichen Update vom Donnerstag berichtete PHIVOLCS bis jetzt, dass am Mittwoch ein vulkanisches Erdbeben in der Region des Taal-Vulkans registriert wurde. Der Vulkan stieß dabei 6.307 Tonnen Schwefeldioxid aus.

Es wurden außerdem schwache Emissionen von Dampfwolken beobachtet, die eine Höhe von bis zu 500 Metern erreichten und ebenfalls nach Südwesten zogen.

Die seit langem beobachtete Deflation der Taal-Caldera sowie kurzfristige Inflation der nördlichen und südöstlichen Flanken von Volcano Island wurden erneut bestätigt.

Für den Taal-Vulkan gilt weiterhin Alarmstufe 1, was darauf hinweist, dass sich der Vulkan in einem abnormalen Zustand befindet, jedoch keine unmittelbare Bedrohung durch eine größere Eruption darstellt.

Mit Alarmstufe 1 sind jedoch Risiken wie plötzliche dampfgetriebene (phreatische) Explosionen, vulkanische Erdbeben, kleinere Aschefälle und gefährliche Ansammlungen oder Austritte von Vulkangas verbunden.

PHIVOLCS warnt vor dem Betreten der Taal-Vulkaninsel sowie der permanenten Gefahrenzone, insbesondere in der Nähe des Hauptkraters und der Daang-Kastila-Spalte. Die Sperrzone hat keinen genau definierten Radius um den Krater der kleinen Vulkaninsel. Dennoch ist das Anlanden auf Volcano Island genauso untersagt wie das Befahren des Taal-Sees. Zumindest das Letztere wird aber oft geflissentlich ignoriert.

Zuletzt kam es im Oktober zu einer Serie stärkerer phreatischer Eruptionen, unter die sich auch phreatomagmatische Ausbrüche mischten. Oft kommen phreatische Eruptionen in Serie, so dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass wir in Kürze weitere Eruptionen dieses Vulkans sehen werden.

Kanlaon: Erdbeben und Gasausstoß am 25.11.24

Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß und gestiegene Seismizität am Kanlaon

Es ist schon einige Tage her, dass der philippinische Vulkan Kanlaon hier in den Schlagzeilen stand, was auch an der Berichterstattung zum Lewotobi und Sundhnúkur lag, aber es mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Vulkan bald mit stärkeren Eruptionen beginnen könnte, daher hier ein schnelles Update. Aus einer Notiz bei PHILVOLCS geht hervor, dass es vorgestern 2 Ascheemissionen gab und 7600 Tonnen Schwefeldioxid am Tag ausgestoßen wurden. Zudem gab es 3 vulkanotektonische Erdbeben. Gestern wurden 22 vulkanotektonische Erdbeben detektiert. Die Epizentren der Beben lagen überwiegend östlich des Gipfels. Darüber hinaus blieb der Gasflux hoch und Kanlaon stieß fast 6000 Tonnen Schwefeldioxid aus. Das ist ein ziemlich hoher Wert, an den sonst nicht einmal explosiv eruptierende Vulkane herankommen. Nur ein Teil der ausgestoßenen Gase kondensierte. So war die Dampfwolke aus dem Krater nur ca. 50 m hoch. Gelegentlich soll es zu stärkeren Ausatmungen gekommen sein, bei denen auch etwas Asche exhalierte wurde.

Der Alarmstatus steht auf Stufe „2“ was so viel wie gesteigerte Unruhe bedeutet. Es existiert eine 4-Kilometer-Sperrzone um den Krater. Die Vulkanologen von PHILVOLCS weisen darauf hin, dass es jederzeit zu stärkeren phreatischen Eruptionen kommen könnte. Aber bei Vulkanen ohne Kraterseen und ausgeprägten Hydrothermalsystemen stellt das normalerweise eine untergeordnete Bedrohung dar. Ich würde mir eher Gedanken um magmatische Eruptionen machen. Wobei es natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass Kanlaon ein potentes Hydrothermalsystem hat.

Generell muss man sich fragen, warum Kanlaon und auch der Taal so viel Schwefeldioxid ausstoßen. Das Gas wird von Magma im Untergrund freigesetzt. Ein Grund für die starken Entgasungen könnte aber auch im Ursprung des Magmas zu finden sein: Es handelt sich um küstennahe Subduktionszonenvulkane und die subduzierte Ozeankruste wird viele hydratisierte Gesteine enthalten, die Wasser bis in den oberen Erdmantel transportieren, wo es den Schmelzpunkt der Mantelgesteine reduziert und zugleich viel Gas erzeugen könnte.

Der Taal stößt übrigens weiterhin viel Schwefeldioxid aus. Bei der letzten Messung am 21. November wurden knapp 4000 Tonnen am Tag detektiert.

Taal-Vulkan mit phreatischen Eruptionen am 15. Oktober

Weitere phreatische Eruptionen am Taal – Über 40 Dampfexplosionen seit 22. September

In den letzten 24 Stunden kam es auf Volcano Island in der Taal-Caldera zu 2 weiteren phreatischen Eruptionen. Laut Angaben von PHILVOLCS dauerten sie 4 und 7 Minuten und förderten Dampfwolken, die bis zu 900 Meter hoch aufsteigen. Sie manifestierten sich wieder aus dem Kratersee von Volcano Island. Das Wasser des Sees war zudem stark turbulent aufgewühlt, was auf den Ausstoß hydrothermaler Fluide hindeutet.

Die Eruptionen waren Teil einer Serie, die bereits Ende letzten Monats begann. Seit dem 22. September wurden über 40 Dampfexplosionen festgestellt. In den vergangenen Tagen gab es praktisch jeden Tag 1 bis 2 phreatische Explosionen, wobei in der letzten Woche sogar mehrmals phreatomagmatische Ausbrüche stattgefunden haben sollen. Der Unterschied liegt darin, dass phreatische Eruptionen ohne den direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma stattfinden, während es bei phreatomagmatischen Eruptionen zu so einem Kontakt kommt. Sollte es sich bei einigen der Eruptionen letzter Woche tatsächlich um phreatomagmatische Eruptionen gehandelt haben, hieße das, dass das Magma weit oben im Fördersystem von Volcano Island steht.

Für diese Hypothese gibt es zwei weitere Anhaltspunkte: Zum einen hebt sich der Boden auf Volcano Island, zum anderen wurde vorgestern eine ungewöhnlich lang anhaltende Tremorphase detektiert: Sie dauerte 10 Stunden und 30 Minuten. Meiner Meinung nach könnte der Vulkan da versucht haben, zum finalen Magmenaufstieg anzusetzen und auszubrechen. Tremor kann aber auch durch die Bewegung von anderen magmatischen Fluiden verursacht werden und nicht nur durch aufsteigende Gesteinsschmelze.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 2064 Tonnen am Tag. Für einen normalen Vulkan ein hoher Wert, besonders wenn er nicht eruptiert, für den Taal allerdings unterdurchschnittlich. Bei früheren Phasen mit phreatischen Eruptionen war mir bereits aufgefallen, dass der Vulkan seine Schwefeldioxid-Emissionen dann zu reduzieren scheint.

Der Alarmstatus steht unverändert auf der niedrigsten Warnstufe „1“. Offenbar rechnet man bei PHILVOLCS nicht damit, dass es stärkere explosive Eruptionen geben kann, sondern eher damit, dass der Status Quo erhalten bleibt. Dennoch ist es verboten, Volcano Island zu betreten.

Taal mit einer weiteren phreatischen Eruption am 10.Oktober

Taal-Caldera erzeugt eine phreatische Eruption und förderte eine 3000 m hohe Dampfwolke 

Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Taal-Vulkan weiterhin phreatisch aktiv: Am 10. Oktober 2024 ereignete sich eine weitere phreatische Eruption. Diese wurde als klein beschrieben, doch trotz ihrer geringen Intensität erzeugte sie eine beeindruckende Dampfwolke, die laut PHIVOLCS eine Höhe von 3000 Metern erreichte und in nord-nordwestliche sowie nordöstliche Richtungen abdriftete.

Die Eruptionsdauer wurde mit 2 Minuten angegeben. Phreatische Eruptionen sind typischerweise kurze explosive Ereignisse, bei denen Wasser durch das Aufeinandertreffen von Magma und Grundwasser plötzlich verdampft und eine Wasser-Schlammfontäne aus dem Kratersee auf Volcano Island in die Höhe schießt. Dabei wird auch eine Dampfwolke freigesetzt. Der Entgasungsprozess, der der eigentlichen Explosion folgt, kann jedoch über mehrere Minuten hinweg andauern.

Die seismischen Messungen registrierten zwei vulkanisch-bedingte Erschütterungen in Form von Tremor, die ebenfalls jeweils 2 Minuten lang anhielten. Diese Tremore sind charakteristisch für vulkanische Aktivitäten, die auf Magmabewegungen oder Flüssigkeitsdruck hinweisen.

Die Temperatur des Kratersees von volcano Island liegt weiterhin bei 72,7 °C, ein Hinweis auf intensive vulkanische Aktivität unter dem See. Allerdings stammt dieser Wert von einer Messung im Februar 2024. Aufgrund der anhaltenden phreatischen Eruptionen wagt sich derzeit offenbar niemand an den Kratersee heran, um neue Daten zu erheben. Ein automatisches Messsystem könnte hierbei Abhilfe schaffen, wäre jedoch anfällig für Beschädigungen durch die vulkanische Aktivität.

Der Schwefeldioxidausstoß (SO₂) betrug am 9. Oktober 2024 etwa 2256 Tonnen pro Tag, was auf das Aufsteigen von heißen vulkanischen Gasen und Flüssigkeiten aus dem Inneren des Vulkans hinweist. Zudem wurde das Aufsteigen heißer vulkanischer Flüssigkeiten im Kratersee beobachtet, was ein weiteres Zeichen für eine anhaltende Aktivität ist.

Die Bodenverformungen um den Taal-Vulkan zeigen eine langfristige Deflation der Caldera, die auf einen Abbau des Drucks in der Magmakammer hindeutet. Gleichzeitig wurde jedoch eine kurzfristige Inflation an den nördlichen und südöstlichen Flanken der Taal-Vulkaninsel registriert, was auf lokale Druckanstiege in diesen Bereichen schließen lässt.

Die andauernden Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Gefahr weiterer vulkanischer Aktivitäten besteht. Zwar hat die Aktivität in den letzten Tagen etwas abgenommen, doch bleibt die Situation unberechenbar. Das Betreten von Volcano Island, dem aktiven Zentrum des Vulkans, ist weiterhin strengstens verboten.

Der Taal-Vulkan ist einer der aktivsten Vulkane auf den Philippinen. Er bildet eine große Caldera mit einem See, in dem die Vulkaninsel Volcano Island liegt. Sie ist nach der Calderabildung entstanden und stellt das aktuelle Eruptionszentrum des Calderavulkans dar.

Taal-Vulkan: VONA-Warnung zu einer Aschewolke

Phreatomagmatische Eruption erzeugte Aschewolke am Taal-Vulkan – VAAC veröffentlichte VONA-Warnung

Am philippinischen Taal-Vulkan ist es heute zu einer Eruption gekommen, die eine dünne Aschewolke erzeugte, die bis auf eine Höhe von 2400 m aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Tokio hervor. Natürlich berichtete auch das zuständige Institut PHILVOLCS über die Eruption, die in Verbund mit 5 schwächeren phreatischen Eruptionen auftrat. Wie gewohnt manifestierten sie sich aus dem Kratersee von Volcano Island. Die Flanke der kleinen Vulkaninsel heben sich infolge von Magmeninflation.

Die Eruption, die die Vulkanasche aufsteigen ließ, wird von den Vulkanologen als phreatomagmatisch bezeichnet. Sie soll 4 Minuten lang gedauert haben und förderte neben der Asche eine Schlammfontäne aus Wasser und Sedimenten vom Seegrund. Phreatische Eruptionen traten in der vergangenen Woche häufig auf und offenbar werden sie immer stärker. Seit dem 22. September wurden gut 30 dampfgetriebene Eruptionen gezählt. Bereits am Donnerstag wurde ein Ausbruch als phreatomagmatisch bezeichnet.

Der Unterschied zwischen phreatischen- und phreatomagmatischen Eruptionen ist signifikant: Während bei phreatischen Eruptionen kein frisches Magma direkt an der Eruption beteiligt ist, verhält es sich bei phreatomagmatischen Eruptionen anders, denn hier entstehen die Explosionen durch direkten Kontakt von Magma mit Wasser, wodurch fragmentierte Tephra mit ausgestoßen werden kann, so dass Aschewolken entstehen. Bei phreatischen Eruptionen fehlt dieser direkte Kontakt zwischen Wasser und Magma und es kommt zu reinen Dampfexplosionen, die ihre Energie vom aufgeheizten Untergrund erhalten. Das Magma steht in diesem Fall also tiefer im Fördersystem, während es bei phreatomagmatischen Eruptionen kurz unter der Oberfläche steht. Es ist generell aber nicht ausgeschlossen, dass auch phreatische Eruptionen so stark sind, dass bereits abgelagerte Lava aus dem Schlotbereich fragmentiert und ausgestoßen wird, was in dem vorliegenden Fall ebenfalls möglich ist. Klarheit könnte eine Analyse von Ascheproben geben, vorausgesetzt, es wurden bereits früher welche analysiert. Leichter Ascheniederschlag wurde aus dem Ort Agoncillo in Batangas gemeldet. Sollte es sich bei dem gemeldeten Ereignis tatsächlich um eine phreatomagmatische Eruption gehandelt haben, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, die Alarmstufe auf „2“ zu erhöhen.

Momentan steht sie noch auf „1“. Dies bedeutet, dass der Vulkan sich in einem abnormalen Zustand befindet, in dem plötzliche phreatische Explosionen, Erdbeben und Ascheausstöße möglich sind. Das Betreten der Taal-Vulkaninsel (TVI) und der permanenten Gefahrenzone (PDZ) bleibt verboten. Lokale Behörden sollten die Lage überwachen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. Auch Piloten wird geraten, Flüge in der Nähe des Vulkans zu vermeiden, da Asche in der Luft eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen kann.