Ätna: Gipfelaktivität hält an

Die Aktivität des Vulkans Ätna auf Sizilien (Italien) hält an und ist sogar sehr sehenswert, wie das Video weiter untern demonstriert. Der Intrakrater-Kegel der Voragine ist strombolianisch aktiv und wächst weiterhin langsam. Aus einem Förderschlot an der unteren Flanke des Kegels quillt ein Lavastrom, der sich in 2 Arme spaltet. Sie münden im Nachbarkrater Bocca Nuova und bilden dort einen seltenen Lavafall.

Von der technischen Seite her manifestiert sich die Eruption in einem erhöhten Tremor und in moderate thermische Signale. MIROVA registrierte eine Strahlung mit einer Leistung von 44 MW. Hinzu kommt, dass man auf der Wärmebild-Kamera des INGV nun 2 Hotspots im Bereich des Neuen Südostkraters erkennen. Es sieht so aus, als wäre dort ein weitere Förderschlot aktiv geworden.

Update: Das INGV bestätigt, dass es kleinere Ascheeruptionen aus dem „Sattel-Schlot“ des NSEC gibt.

Taal: Seismik weiterhin hoch

Der philippinische Vulkan Taal gibt keine Ruhe und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass weiterhin Magma aufsteigt. Das seismische Netzwerk registrierte in den letzten 24 Stunden wieder über 440 vulkanische bedingte Erdbeben. Zum Teil haben diese Erschütterungen sehr geringe Magnituden.

Es wurde ein neues Foto vom Krater von Volcano island veröffentlicht auf dem man die dramatischen Veränderungen erkennen kann. Der vorherige Kratersee ist komplett verschwunden. Statt dessen sieht man mehrere Lavaströme und einen kurzen, erkalteten Lavastrom. Chemische Analysen des eruptierten Materials liegen mir nicht vor, ich halte es aber für möglich, dass eine Restschmelze eruptiert wurde, die durch frisch aufgestiegenes Material mobilisiert wurde.

Takawangha-Vulkan: Status bleibt auf grün

Das AVO belässt den Status der Vulkane Takawangha und Tanaga (letze Eruption 1914) auf „grün“ und sieht keine unmittelbaren Anzeichen dafür, dass die beiden Feuerberge durch das starke Erdbeben dort beeinflusst wurden. Wie berichtet, manifestierte sich auf der Aleuten-Insel Tanaga heute Morgen ein Erdstoß der Magnitude 6,2. Die Vulkane lagen 14 km und 22 km östlich des Epizentrums. Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass es eine langfristige Reaktion der Vulkane auf das Erdbeben geben wird. Studien zufolge können sich starke Erdbeben noch ein halbes Jahr nach dem Ereignis auf Eruptionen auswirken. Wir werden sehen… .

Taal: Thermisches Signal

Der philippinische Taal Vulkan bestimmt nun in der 2. Woche die Schlagzeilen und vermutlich wird das noch eine weile so bleiben. PHILVOLCS schreibt in seinem täglichen Update, dass das Taal-Netzwerk in den letzten 24 Stunden 481 vulkanisch bedingte Erdbeben registrierte. 8 der Beben fanden im Niederfrequenz-Bereich statt. Die Beben entstehen durch Magmenbewegung im Untergrund. Darüber hinaus registriert MIROVA heute eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 15 MW. Entweder treten besonders heiße Gase aus, oder es sammelt sich sogar Magma im Förderschlot auf Volcano Island an. Das VAAC registrierte eine Aschewolke, deren Höhe nicht ermittelbar war.

Inzwischen gehen die Evakuierungen von Anwohnern in der 14-km Sperrzone weiter. Es werden gut 100.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Vergleicht man die aktuelle Situation mit anderen Ausbrüchen der jüngsten Vergangenheit, dann kann diese Aufwärmphase der Vulkans noch einige Wochen weitergehen, bevor es zu einer großen Eruption kommt.

Popocatepetl eruptiert Aschewolke

Der mexikanische Feuerberg Popocatepetl eruptierte gestern eine Aschewolke. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. CENAPRED berichtet von einer Aufstiegshöhe von 1500 m über dem Krater. Zudem verzeichneten die Vulkanologen 41 Exhalationen und 154 Minuten Tremor.

Ätna weiter aktiv

Der Ätna auf Sizilien setzt seine Tätigkeit im Zentralkrater fort. Es werden strombolianische Eruptionen aus dem Intrakraterkegel der Voragine registriert. Zudem geht von dem Kegel ein Lavastrom aus, der  in die Bocca Nuova fließt. Der Tremor hat inzwischen wieder leicht erhöhte Werte erreicht, wie wir sie seit herbst 2018 öfters sahen.

Stromboli: Quota 400 soll freigegeben werden

Auf der italienischen Vulkaninsel Stromboli wird diskutiert, ob der Aufstieg wieder bis auf einer Höhe von 400 m freigegeben werden kann. Bis jetzt darf man nur bis auf 280 m ü.N.N. aufsteigen. Diese Diskussion zeigt aber auch, dass wir uns von dem Gedanken eines Aufstiegs bis zum Krater erst einmal verabschieden dürfen. Die Aktivität des Vulkans ist auf normalem Niveau angekommen.

Taal Vulkan: Spannung weiter hoch

Die sichtbare Aktivität am Taal Vulkan auf den Philippinen hat weiter abgenommen. Das VAAC Tokio registrierte zum letzten Mal am 19.01.2020 eine Aschewolke, deren Höhe nicht ermittelt werden konnte. Bei der bisherigen Haupteruption am 12. Januar stieg die Vulkanasche bis zu 16.000 m hoch auf. Es war zwar schon eine beachtliche Eruptionshöhe, doch vergleichbares erzeugten in den letzten Jahren auch andere Vulkane, deren Eruptionen nicht soviel Aufmerksamkeit genossen, wie die des Taal-Vulkans. Die mediale Wirksamkeit des Taals liegt wahrscheinlich zum Einen an seiner Nähe zum Ballungsraum Manila und zum Anderen daran, dass der Calderavulkan in der Lage ist Eruptionen mit einem VEI 7 zu erzeugen. Bei vergangenen Großeruptionen erreichten pyroklastische Ströme sogar die Hauptstadt. Sollte sich so etwas wiederholen, wären die Folgen mehr als katastrophal.

Die meisten Vulkanologen gehen allerdings derzeit nicht davon aus, dass sich so ein Szenario mittelfristig abspielen wird. Dennoch, muss man sich darüber im klaren sein, dass niemand genau weiß, wie sich der Vulkan vor so einem gigantischen Ausbruch verhält und was sich tatsächlich an eruptions-fähigen Magma im Untergrund befindet. Carl Rehnberg schreibt in seinem Blog, dass man von 500 Kubikkilometer Magma ausgeht, welches durch neu aufsteigende Schmelze eruptions-fähig werden könnte. Das würde für eine starke VEI 6 Eruption reichen. Tatsache ist allerdings auch, dass die philippinischen Vulkanologen von der Eruption kalt erwischt wurden. Man wusste zwar, dass der Vulkan seismisch aktiv war und Inflation stattfand, konnte aber den Ausbruch nicht vorhersehen. Defakto ist es auch sehr schwierig einzuschätzen, wie viel eruptions-bereites Magma tatsächlich unter dem Vulkan schlummert. Entsprechende Studien, die etwa mit Hilfe der seismischen Tomografie das Volumen des Magmavorkommens ermittelten, sind mir nicht bekannt.

Was auch immer Taal in der nächsten Zeit vor hat, die Vulkanologen von PHILVOLCS fühlen dem Feuerberg weiter den Puls und tun ihr Bestes. So registrierte das seismische Taal-Netzwerk in den letzten 24 Stunden 448 vulkanisch bedingte Erdbeben und Inflaltion unter Volcano Island. Zugleich ist ein Abschnitt der Insel weiter abgesunken und man geht davon aus, dass Häuser an der Küste bereits unter Wasser stehen. In einem Zeitungsartikel wiesen die Vulkanologen auch darauf hin, dass sie seit Jahren vor einer permanenten Besiedlung der Vulkaninsel warnten.

Taal-Vulkan: Weitere Erdbeben

Während sich die sichtbare Tätigkeit am Taal-Vulkan auf gelegentlichen Asche-Dampf-Exhalationen beschränkt, ist der Vulkan unterirdisch weitaus munterer: PHILVOLCS berichtet von 673 vulkanischen Erdbeben, die sich zwischen Sonntagmorgen bis Montagmorgen ereigneten. Sie hatte Magnituden bis zu M 3,8. Die stärkeren Erschütterungen wurden auch vom EMSC aufgefangen. Auf der Karte sieht man, dass sich die meisten stärkeren Erdbeben nicht unter Volcano Island ereigneten, sondern am Südwesthang der Caldera.

Der philippinische Chef-Vulkanologe Renato Solidum Jr schlug vor, dass die gesamte Gefährdungszone permanent evakuiert werden sollte. Bisher sind nur die Gebiete in der 14 km durchmessende „Hochrisiko-Zone“ evakuiert, sowie einige Gebiete entlang des Pansipit Flusses. Dort hatten sich Frakturen geöffnet. Die Risse auf de Außenflanke der Caldera gelten als besonders besorgniserregend, zeigen sie doch an, dass sich magmatische Fluide im Untergrund ansammeln. Theoretisch könnten sich also auch Eruptionszentren in bewohnten Gebieten außerhalb von Volcano Island bilden. Das erinnert an die Leilani-Eruption auf Hawaii im Jahr 2018, als der Lavasee im Krater unterirdisch abfloss und in Küstennähe inmitten einer Siedlung ausbrach. Allerdings gibt es ein paar relevante Unterschiede zwischen dem Kilauea auf Hawaii und dem philippinischen Taal-Vulkan: Im Gegensatz zu Hawaii fördert der Taal für gewöhnlich keine großen Mengen niedrigviskose basaltische Schmelze, sondern zähflüssiges Andesit. Diese Lava-Art neigt dazu explosiv gefördert zu werden, wobei gefährliche pyroklastische Ströme entstehen können. Allerdings sind auch Phasen bekannt, in denen basaltischer Andesit und sogar Basalt eruptierten. Bei solchen Gelegenheiten entstanden auf Volcano Island strombolianische Eruptionen und Lavaströme. Es scheint also viel möglich zu sein, am Taal Vulkan. Der Alarmstatus steht auf 4 und ohne weitere Vorwarnungen könnten sich starke Eruptionen ereignen.

Bodendeformationen am Taal

Die starken Bodendeformationen, die man auf dem Interferogram ausmachen kann, zeigen, dass sich der Vulkan asymmetrisch verformte. Dr Boris Behnke vom INGV schrieb dazu, dass auf der Südseite des Vulkans der Boden um bis zu 50 cm abgesunken ist, auf der Nordwestseite dagegen um bis über 40 cm hochgegangen sei. Eine weitere Interpretation der Daten kommt zu dem Schluss, dass die horizontale Verformungskomponente des Bodens überwiegt. Dennoch kommt es auch hier zu einem maximalen vertikalen Versatz von 40 Zentimetern.

Nicht nur Bodendeformation und Erdbebentätigkeit sprechen dafür, dass sich unter der Taal-Caldera noch viel Magma befindet, sondern auch der hohe Ausstoß an Schwefeldioxid. Dieser schwankt bei Werten um 4000 Tonnen am Tag. Allerdings lässt sich keine zuverlässige Prognose treffen, wie es am Taal nun weitergehen wird. Es sind mehrere Szenarien denkbar und wenn man die Eruptionsgeschichte des Vulkans betrachtet, könnte es zu starken explosiven Ereignissen kommen, bei denen pyroklastische Ströme generiert werden. Der Zeitrahmen, in denen sich solche Ausbrüche ereignen könnten ist allerdings groß. Zwischen 1965 und 1970 gab es jährlich einen starken Ausbruch, während die Tätigkeit zwischen den großen Explosionen vergleichsweise gering war.

In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ haben einige fleißige Leser und Administratoren eine beachtliche Sammlung von Informationen, Fotos und Videos zum Taal zusammengetragen, die ich hier nicht alle wiedergeben kann.

Taal Vulkan ausgebrochen

Aschewolke des Taal-Vulkans.Während ich in Guatemala weile, ist auf den Philippinen der Taal ausgebrochen. Leider klappte bisher mein mobiles Update nicht, so dass ich hier erst jetzt wieder anfangen kann zu berichten. Der Vollständigkeit halber eine kurze Zusammenfassung des Geschehens:

Am 12. Januar begann die Eruption mit phreatischen Explosionen, die sich dann schnell steigerten. Ein gewaltiger Ausbruch ließ Aschewolken bis in die Stratosphäre aufsteigen. Die Eruptionen manifestierten sich aus dem Hauptkrater von Volcano Island, die sich inmitten der Taal-Caldera befindet. Die Asche regnete nicht nur in der unmittelbaren Umgebung des Vulkans ab, sondern erreichte sogar die Hauptstadt Manila. Der Flughafen wurde geschlossen.

In verschiedenen Orten stürzten Hausdächer ein, die der Last der Asche nicht standhielten. Am Folgetag öffneten sich laterale Förderschote auf der Flanke von Volcano Island. Diese generieren kleinere Eruptionen. PHILVOLCS berichtete zudem von kurzen Lavaströmen aus hochviskoser Lava.

Der Ausbruch kündigte sich mit zahlreichen Erdbeben an. Deren Häufigkeit nahm in den letzten Wochen zu und erreichte Spitzenwerte von gut 140 Erschütterungen am Tag. Kurz vor der Eruption steigerten sich die Magnituden der Erschütterungen und reichten bis M 4,0.

Die Behörden reagierten schnell und ordneten Evakuierungen an. Es wurde eine 14 km durchmessende Sperrzone eingerichtet. Sie umschließt zum großen Teil den Taal See, der sich in der Caldera befindet.

Wie immer lassen sich Prognosen über den weiteren Verlauf der Eruption nur schwer geben. Starke explosive Ausbrüche sind oft relativ kurzlebig, in Anbetracht der langen Vorlaufzeit der Eruption, halte ich es dennoch für möglich, dass uns der Taal längere Zeit beschäftigen könnte.

Aktuell gibt es alarmierende Anzeichen, dass sich eine wirklich mächtige Eruption erst noch vorbereitet. Es werden die größten Bodendeformationen beobachtet, die mir in den letzten 30 Jahren untergekommen sind. Nicht nur der Wasserspiegel des Taalsees fällt, sondern es wurde auch der ableitende Fluss trockengelegt. Die Erde bebt und es bildeten sich zahlreiche Frakturen im Bereich der Caldera.

Ab Sonntag bin ich wieder Zuhause und werde hier wie gewohnt berichten.

Popocatepetl: Aktivität zieht an

Am Popocatepetl in Mexiko hat die Aktivität wieder leicht angezogen. Heute registrierte das VAAC Washington 2 Aschewolken. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. CENAPRED registrierte gestern 146 Asche-Dampf-Exhalationen, 1 vulkanotektonisches Erdbeben der Magnitude 1,8, sowie 19 Minuten Tremor. Gegenüber den Werten der letzten Monate ist das relativ schwach, doch im Vergleich der letzten Tage zeigt sich eine leichte Zunahme der Aktivität. Zugleich wird dieser Tage das 19-jährige Jubiläum des Eruptionsbeginns gefeiert. Am 18 und 19. Dezember 2000 gab es Eruptionen, die viel glühende Tephra förderten. Das Foto stammt aus dieser Zeit.

Sabancaya: Dom bestätigt

Der Peruaner eruptierte heute Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 7000 m ü.N.N. aufstieg. Doch die eigentliche Meldung des Tages ist, dass vor 2 Tagen ein Observierungsflug per Drohne unternommen wurde. Sie lieferte ein Bild des Lavadoms im Krater. Dieser hat es bisher nicht geschafft über die Ränder des Kraters hinaus zu wachsen. Das IGP überwacht die peruanischen Vulkane seit 3 Jahren mit Drohnen und ist von der Nützlichkeit der unbemannten Fluggeräte überzeugt. Sie stellen eine kostengünstige Alternative zu Hubschrauberflügen dar und die Vulkanologen müssen nicht mehr selbst auf den Kraterrand steigen.

Sakurajima setzt Tätigkeit fort

In Japan ist der Sakurajima weiterhin aktiv und eruptiert Vulkanasche. Eine Aschewolke erreichte heute eine Höhe von 3000 Metern. Seit gestern gingen 9 VONA-Meldungen heraus. Die Ausbrüche scheinen allerdings keine vulkanischen Gewitter zu erzeugen.

Taal: Seismik weiter hoch

Der Vulkan auf der philippinischen Insel Luzon ist weiterhin seismisch sehr aktiv. PHILVOLCS registrierte in den letzten 72 Stunden 137 vulkanotektonische Erschütterungen. 2 der Erdbeben konnten von den Anwohnern der Region wahrgenommen werden. Wassertemperatur, Wasserstand und der pH-Wert des Kratersees haben hingegen abgenommen. Was weiterhin zunimmt ist die Hangneigung des Vulkans: Messungen Ende November ergaben, dass Inflation stattfindet. Es steigt also Magma auf. Ob-und wann es zu einer Eruption kommen wird bleibt allerdings noch ungewiss.

Ätna: Situation unverändert

Am Ätna auf Sizilien hat sich in den letzten Tagen nichts Neues ergeben. Es werden täglich weiterhin Erdbeben registriert, ihre Anzahl ist allerdings rückläufig. Auf dem neusten Sentinel-Satellitenfoto erkennt man eine Wärmeanomalie im Zentralkrater. Einen winzigen Hot Spot kann man in der vergrößerten Aufnahme im Osten des Neuen Südostkraters erkennen. Obwohl jederzeit neue Eruptionen einsetzten können, gibt es derzeit keine Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende größere Eruption. Trotzdem ist Ätna ja immer wieder für eine Überraschung gut.

Nyiragongo: Sehr hohe Thermalstrahlung

Am kongolesischen Schildvulkan Nyiragongo wurde gestern eine sehr hohe thermische Strahlung verzeichnet. Sie hatte eine Leistung von 2738 MW. Innerhalb eines Jahres war das der 3. höchste Wert. Heute werden noch 1277 MW registriert. In der Vergangenheit zeigte eine so hohe thermische Strahlung ein Überlaufen des Lavasees an. Zeitweise flossen auch Lavaströme über die unterste Terrasse des Kraters. Sie gingen von einem Hornito aus, der sich durch Lavaspattering auf der Terrasse gebildet hatte. Es ist durchaus möglich, dass die aktuell hohe thermische Strahlung von ähnlichen Ereignissen verursacht wird. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Pacaya: Strombolianische Eruptionen

Vom Pacaya in Guatemala werden strombolianische Eruptionen gemeldet. Im Bericht von INSIVUMEH heißt es, dass glühende Tephra bis zu 75 m über den Krater aufsteigt. Die Explosionen sind bis in 3 km Entfernung zu hören. Es wird Tremor registriert. Von einem Lavastrom wird nichts berichtet. Auf aktuellen Satellitenfotos erkennt man nur noch eine sehr schwache Thermalspur in nördlicher Richtung. Es sieht so aus, als hätte der Nachschub an Lava gestoppt und als würde der Lavastrom abkühlen. Dafür geht vom Krater ein deutliches thermisches Signal aus, was die Intensivierung der explosiven Tätigkeit bestätigt.

Taal: Hohe Seismizität

Dem Calderavulkan Taal (Philippinen) wurde in den letzten 24 Stunden wieder eine hohe Seismizität attestiert. PHILVOLCS registrierte 51 vulkanotektonische Erdbeben. Das Wasser des Kratersees verzeichnet eine Zunahme der Acidität: der pH-Wert sank von 2.94 auf 2.88. Die Wassertemperatur verringerte sich von 32.9°C auf 32.1°C. Der Wasserstand blieb unverändert. Die hohe Erdbebentätigkeit geht einher mit Inflation. Mittelfristig könnte sich hier eine Eruption ereignen.

Askja: Weitere Beben

Unter der isländischen Caldera Askja gibt es weiterhin schwach Erdbeben. Die Intensität des Erdbebenschwarms ist allerdings rückläufig. Mike Schüler veröffentlichte gestern in der FB-Gruppe „Vulkane Islands“ ein Statement von IMO. Demnach handelt es sich um den stärksten Schwarm, der bisher unter der Askja registriert wurde. Es wurden mehr als 1200 Erschütterungen festgestellt, 3 mit Magnituden größer als 3. Die Beben sind wahrscheinlich tektonischer Natur. Tremor und Bodendeformation wurden nicht festgestellt. In den letzten 48 Stunden gab es auch mehreren Beben im Bereich Bardarbunga-Grimsvötn.

Shiveluch: Vulkanasche in 10 km Höhe

Gestern eruptierte der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka erneut Vulkanasche. Diesmal erreichte sie sogar eine Höhe von 10 km über dem Meeresspiegel. Die Vulkanasche driftete in südöstlicher Richtung und regnete in 55 km Entfernung zum Vulkan ab. Da sie eine Gefährdung für den Flugverkehr darstellte, steht die Warnstufe auf „orange“. Jederzeit können weitere explosive Eruptionen erfolgen, bei denen Vulkanasche bis zu 15 km hoch aufsteigt. Seit gestern erzeugten die Eruptionen des Shiveluchs 8 Vona-Meldungen. Ob die Aschewolke mit einem pyroklastischen Strom assoziiert war, ist nicht geklärt. Klar ist hingegen, dass weiterhin ein Lavadom wächst. Man sieht ihn aktuelle auf der LiveCam glühen. Es könnte sein, dass es einen partiellen Kollaps gab, bei dem ein großes Lavapaket abgebrochen ist. An der Bruchstelle tritt nun die glühende Lava aus. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Klyuchveskoy mit Eruption

Der Klyuchevskoy liegt in Sichtweite des Shiveluchs und ist ebenfalls aktiv. In russischen Medien wird über ein größere Eruption des Vulkans berichtet, die sich in den VONA-Meldungen allerdings nicht wiederfindet. Dort wurde ein kleinerer Ausbruch am 9. November registriert.

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Der Popocatepetl in Mexikos ist weiterhin aktiv. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. CENAPRED berichtet von 1 Explosion und 168 Exhalationen von Dampf mit ein wenig Asche. Die Dauer des Tremors wurde im aktuellen Bericht nicht angegeben. Der Vulkan hüllt sich zudem in Wolken.

Taal-Caldera mit Erdbebenschwarm

Unter dem philippinischen Calderavulkan Taal gibt es weiterhin sehr viele vulkanotektonische Erdbeben. Am Montag wurden 57 Erschütterungen registriert. Eine war so stark, dass sie von Anwohnern des Vulkans gespürt wurde. Der Erdstoß wurde von einem lauten Grummeln begleitet. In den letzten Tagen verzeichnete PHILVOLCS im Schnitt zwischen 40 und 50 Beben pro Tag. Zudem wurde Bodendeformation in Form von Inflation festgestellt. Wassertemperatur und Pegel des Kratersees fluktuieren leicht. Über einen evtl. erhöhten Gasausstoß wird nichts berichtet. Der Alarmstatus steht weiterhin auf „1“. Langfristig gesehen könnte sich die Aktivität steigern und in einer Eruption gipfeln.

Fuego mit Lavastrom

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin aktiv. INSIVUMEH berichtet von schwachen bis moderaten explosiven Eruptionen. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m ü.N.N. auf und driftet bis zu 20 km weit. Nachts ist glühende Tephra sichtbar, die bis zu 400 m über Kraterhöhe geschleudert wird. Pro Stunde gibt es zwischen 9 und 16 dieser Eruptionen. Zudem wird ein zäher Lavastrom gefördert, der eine Länge von 200 m hat. er quillt aus dem Krater und fließt in Richtung der Schlucht von Seca.

Pacaya unverändert aktiv

Der Pacaya liegt in Sichtweite des Fuegos und ist unverändert aktiv. Die Vulkanologen berichten von kleinen strombolianischen Explosionen aus dem Kegel im MC Kenney Krater. Glühende Schlacken steigen bis zu 25 m hoch auf. Zudem fließen Lavaströme in nördlicher und nordöstlicher Richtung. Sie erreichen Längen um 250 m. Die Wärmestrahlung ist mit einer Leistung von 37 MW relativ gering. Es wird sich um zähe Aa-Lava handeln, die oberflächlich schnell abkühlt.

Popocatepetl eruptiert Vulkanasche

In Mexiko eruptiert der Popocatepetl weiterhin seine Aschewolken. Sie steigen bis auf einer Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel auf. CENAPRED berichtet von 3 explosiven Eruptionen, 183 Exhalationen und 237 Minuten Tremor. Vulkanische Beben wurden keine registriert. Insgesamt ist die Aktivität etwas schwächer als in den letzten Tagen.

Taal mit hoher Seismik

Die Seismik unter dem philippinischen Calderavulkan Taal ist vergleichsweise hoch. In den letzten 24 Stunden wurden 87 vulkanotektonsiche Erdbeben registriert. Eine Erschütterung war so stark, dass Anwohner sie gespürt haben. In den 2 Tagen davor wurden 45 und 47 Erdbeben aufgezeichnet. Die Werte verdoppelten sich über die letzten Tage hinweg und lagen bereits dort über den Durchschnitt. Die Vulkanologen von PHLIVOLCS melden zudem Inflation. Es steigt also Magma auf und sammelt sich im Magmenkörper unter dem Vulkan. Ob es letztendlich zur Eruption kommen wird ist noch ungewiss. Der Alarmstatus steht noch auf „1“.