Anak Krakatau aktiver geworden

Letzte Nacht war Anak Krakatau fleißig und eruptierte 3 Mal. Aufgrund von Wolken konnten die Ausbrüche visuell nicht beobachtet werden. Auf der Seismik fanden sich entsprechende Eruptionssignale. Sie hatten Amplituden zwischen 17 und 28 mm. Die Signale dauerten 73-110 Sekunden. Wahrscheinlich handelte es sich um phreatische Eruptionen, die nur wenig frische Tephra förderten. Trotzdem erkennt man auf aktuellen Sentinel-Satellitenfotos, dass der Kratersee immer kleiner wird und der Kraterrand höher. Noch ist der eigentliche Krater mit Wasser gefüllt. Von der größeren Lagune ist nur noch eine schmale Sichel übrig.

Die Vulkanologen vom VSI detektierten auch 4 Erdbeben mit niedriger Frequenz, wie sie typischer Weise von aufsteigendem Magma verursacht werden. Es wurde Tremor mit geringer Amplitude aufgezeichnet. Es könnten weitere Eruptionen folgen.

Popocatepetl eruptiert Asche

In Mexiko ist der Popocatepetl wieder aktiver geworden und eruptiert Aschewolken. Laut dem VAAC Darwin stieg die Vulkanasche gestern bis auf einer Höhe von 6400 m ü.N.N. auf. CENAPRED berichtet zudem von 57 Asche-Dampf-Exhalationen und 166 Minuten Tremor. Die Vulkanologen registrierten eine moderate Eruption. Die Vulkanasche wurde vom starken Wind erfasst und in nördlicher Richtung verfrachtet. Ob aktuell wieder ein Lavadom wächst wurden nicht kommuniziert.

Sakurajima ist fleißig

Im Süden Japans ist der Sakurajima weiterhin aktiv und eruptiert Aschewolken. Seit dem 6. Februar veröffentlichte das VAAC Tokio 10 VONA-Meldungen. Die Aschewolken erreichten eine Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel.

Sangay eruptiert Lavastrom

Vom Sangay in Ecuador geht eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 296 MW aus. Sie wird von einem Lavastrom emittiert, der über die Vulkanflanke fließt. Zudem entstehen pyroklastische Ströme. Vulkanasche stieg bis zu 6000 m ü.N.N. auf.

Semeru mit Aschewolke

Der Semeru liegt auf der indonesischen Insel Java, genauer, am Rand der Tengger-Caldera, in der auch der bekanntere Vulkan Bromo liegt. Der Semeru eruptierte gestern eine Aschewolke, die eine Höhe von 4250 m erreichte. Im Krater wächst ein flacher Lavadom.

Taal mit Dampf aus einer Spalte

Die Seismik am philippinischen Taal Vulkan geht weiter, allerdings mit leicht fallender Tendenz. So wurden in den letzten 24 Stunden 118 Erschütterungen festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag unterhalb der Messbarkeit. Dafür wurde Dampf aus einer Spalte beobachtet, die sich in der Nähe eines Pfades bei Daang Kastila befindet.

Taal: Tremor steigt

Die Situation am Taal spitzt sich derzeit zu: PHILVOLCS registrierte nicht nur 156 vulkanotektonische Erdbeben, sondern auch 8 Tremorphasen. Sie dauerten zwischen 1 und 3 Minuten. Der harmonische Tremor steht in direktem Zusammenhang mit Magmenbewegungen im Untergrund. Eine erneute Eruption wird somit wahrscheinlicher. Allerdings kommt es bisher nur zu einzelnen Tremorphasen. Vor einer starken Eruption erwartet man kontinuierlich anhaltenden Tremor. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 54 Tonnen am Tag relativ gering. Die Alarmstufe steht auf „3“: Jederzeit und ohne weitere Vorwarnungen, ist mit einem Vulkanausbruch zu rechnen.

Fuego eruptiert explosiv

Der Vulkan in Guatemala ist weiterhin aktiv und eruptiert glühende Tephra und Aschewolken. Während die Asche bis auf einer Höhe von 4800 m ü.N.N. aufsteigt, schaffen es die glühenden Lavabrocken bis zu 200 m Höhe über dem Kraterrand. Gelegentlich sind die Explosionen so stark, dass das eruptierte Material Schuttlawinen auslöst, die über die Außenflanke des Vulkans fließen. Die Aschewolken kommen bei wenig wind besonders gut zur Geltung. Wenn sie nicht vom Wind verdriftet werden, steigen sie scheinbar höher auf. Zudem registriert MIROVA ein moderates thermisches Signal mit einer Leistung von 59 MW. Entweder sammelt sich im Kraterbereich viel glühende Tephra, oder es gibt einen kurzen Lavastrom. Berichte hierüber stehen aus.

Nishinoshima: Hohes Thermalsignal

Die kleine Vulkaninsel sendet eine sehr hohe thermische Strahlung aus. Sie schwankte in den letzten Tagen zwischen 108 und 484 MW und wird von Lavaströmen verursacht. Wahrscheinlich erreichen sie zumindest zeitweise das Meer. Strombolianische Eruptionen werden wahrscheinlich ebenfalls generiert. Nishinoshima liegt gut 1000 km südlich von Tokio und wird nur selten von Wissenschaftlern angesteuert. Dabei stellt das neu entstandene Land ein El Dorado für die verschiedensten Forschungsgebiete dar. Biologen können untersuchen, wie schnell jungfräulicher Boden besiedelt wird.

Stromboli eruptiert Lavastrom

Gestern eruptierte der Stromboli einen kurzen Lavastrom. Das geht aus einer Meldung des INGV Catania hervor. Der Lavastrom manifestierte sich morgens, kurz nah 8 Uhr. Er floss aus dem nördlichen Kraterbereich. Darüber hinaus ist „Iddu“ strombolianisch aktiv. Die explosiven Eruptionen bewegen sich auf durchschnittlichem Niveau. Das LGS meldet überdurchschnittlich viele seismische VLP-Ereignisse und einen relativ niedrigen Gas-Ausstoß.

Interessant dürfte für viele Gipfelstürmer die Nachricht sein, dass man auf Stromboli einen Vorschlag des Bürgermeisters diskutiert, der bei uns nicht auf viel Gegenliebe stößt: Frei soll nur noch der Zugang bis auf einer Höhe von 90 m sein. Dann muss man ein Ticket kaufen und wird von Bergführern bis auf 400 m Höhe geleitet. Aktuell ist der Aufstieg bis auf einer Höhe von 290 m frei. Ich glaube kaum, dass so eine Reglung gut für den Tourismus dort ist. Bleibt die Hoffnung, dass sich der Bürgermeister nicht durchsetzen wird.

Taal-Caldera: Weiterer Tremor

Auf der Philippinen-Insel Luzon ist der Taal weiterhin seismisch aktiv. PHILVOLCS berichtet von 223 vulkanisch bedingten Erdbeben in den letzten 24 Stunden. In dieser Bilanz enthalten ist eine 3-minütige Tremorphase. Dieses kontinuierlich anhaltende Erschütterung wird direkt von magmatischen Fluiden hervorgerufen, die sich im Untergrund bewegen. Im Gegensatz dazu werden vulkanotektonische Erdbeben von brechenden Gesteinen hervorgerufen. Der Gesteinsbruch wird dann von Magma hervorgerufen, das in den Untergrund eindringt. Der Ausstoß an Schwefeldioxid nahm ebenfalls deutlich zu un betrug 231 Tonnen am Tag.

Thorbjörn: Seismik hoch

Am isländischen Thorbjörn bei Grindavik sah es gestern Vormittag kurzfristig nach Entspannung aus und der seismische Schwarm verlor an Kraft. Doch Nachmittags begannen wieder zahlreich Beben. Heute Morgen ließen sie weider etwas nach. Alles in Allem wurden in den letzten 48 Stunden 304 Beben registriert. 3 Erschütterungen hatten Magnituden größer als 3. Neue Werte bezüglich der Inflation liegen mir nicht vor, aber ich gehe davon aus, dass die Bodenanhebung weiter anhält solange es Erdbeben gibt. Nach wie vor ist es unklar, ob die seismische Krise in einer Eruption gipfeln wird. Je länger die Inflation anhält, desto wahrscheinlicher wird ein Vulkanausbruch. Zuverlässig voraussagen lässt sich so ein Ereignis bisher nicht. Vulkanischer Tremor wurde bis jetzt nicht aufgezeichnet. Sollte dieser Einsetzen, dann könnte eine Eruption unmittelbar bevorstehen.

Ätna: Neue Bilder der Aktivität

Die Aktivität im Zentralkrater der Voragine hält an. Der neue Intrakraterkegel eruptiert strombolianisch und speit einen Lavastrom aus. Dieser fließt in den angrenzenden Krater Bocca Nuova. Die BN wird langsam aufgefüllt. Die strombolianischen Eruptionen können durchaus kraftvoll sein und lassen glühende Tephra bis zu 300 m über Kraterhöhe aufsteigen. Es werden nur geringe Mengen Vulkanasche gefördert. MIROVA registriert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 149 MW. Es wird Tremor registriert.

In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurden einige Fotos veröffentlicht. Gestern war schönes Wetter und einige Gipfelstürmer erklommen den Kraterrand. Offenbar finden derzeit keine Kontrollen statt, trotzdem ist der Aufstieg offiziell gesperrt.

Nevados de Chillán mit Ascheeruption

Der Chilene Nevados de Chillán eruptierte gestern eine Aschewolke. Sie entstand bei einer explosiven Eruption aus dem Krater Nicanor und stieg 3,4 km über dessen Rand auf. Das VAAC registrierte die Eruption ebenfalls und gibt die Höhe mit 7300 m ü.N.N. an.

Rincon de la Vieja: phreatische Eruption

Der Vulkan in Costa Rica generierte gestern eine weitere phreatische Eruption. Eine Asche-Dampf-Wolke stieg ca. 1500 m über den Krater auf. Das Gefährliche: die Eruptionen ereignen sich aus einem Krater in dem ein See steht. Mit jeder Explosion wird hydrothermal erwärmtes Seewasser aus dem Krater gedrückt, dass dann durch einen Fluss abläuft. Es drohen Überschwemmungen und Lahare.

Sangay mit Lavastrom

Der ecuadorianische Vulkan Sangay fördert weiterhin einen Lavastrom, von dessen Front pyroklastische Ströme abgehen. Der Vulkan ist aber nicht nur effusiv tätig, sondern auch explosiv. Aschewolken erreichen eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. Gestern regnete es in einigen Regionen um den Vulkan Asche. Bei Regen -was dort häufig vorkommt- entstehen Lahare. Die Schlammströme lagern in den Flusstälern soviel Material ab, dass sich Flüsse und Bäche aufstauen.

Taal: Weitere Erdbeben

Der philippinische Taal-Vulkan kommt nicht zur Ruhe. In den letzten 24 Stunden wurden 116 leichte Erschütterungen registriert, die mit Magmenbewegungen im Untergrund zusammen hängen. Es besteht nach wie vor die Gefahr einer spontanen Eruption.

Thorbjörn: Risse entdeckt

Am isländischen Vulkan Thorbjörn sieht es nicht nach Entspannung aus: Seismik und Inflation halten an. Nun wurden nördlich von Grindavik einige Frakturen im Untergrund entdeckt. In einer Meldung des IMO ist auch von Erdrutschen die Rede. Die Ereignisse lieferten genug Gründe für eine Sondersitzung des Krisenstabes. Es wurden zudem weitere Messinstrumente installiert, darunter 3 neue Seismografen.

Thorbjörn: Spalteneruption möglich

Gestern erklärte Vulkanologe Páll Einarsson, was sich seiner Meinung nach am ehesten abspielen könnte, falls es zu einer Eruption am Thorbjörn-Vulkan kommen sollte: Der Vulkan selbst wird ruhig bleiben und eine Art Schutzwall bilden. Am Wahrscheinlichsten ist eine Spaltenöffnung nordwestlich von Thorbjörn. In diesem Fall würde der Vulkan den Ort Grindavik vor Lava schützen und sie in unbewohntes Gebiet lenken. Es gibt allerdings auch ein Worst-Case-Scenario: Mitten durch Grindavik verläuft die Sundhnúkasrupta. Die Eruptionsspalte war zuletzt vor ca. 2000 Jahren aktiv. Sollte sie reaktiviert werden, dann hätte man einen Vulkanausbruch mitten in einer Siedlung, ähnlich wie es 2018 in Leilani auf Hawaii passierte.

Taal: Magmabewegung im Untergrund

Auf einer Pressekonferenz äußerte sich der PHILVOLCS-Chefvulkanologe Renato Solidum Jr, dass die Gefahr am Taal Vulkan noch nicht gebannt sei. Gestern zog die seismische Aktivität wieder leicht an. Es wurden 137 Erschütterungen registriert. Darunter befand sich eine Phase mit harmonischen Tremor die 97 Sekunden dauerte. Dieser Tremor ist direkt an Fluidbewegungen im Untergrund gekoppelt. Solidum erklärte, dass von den rund 80 Millionen Kubikmetern Magma, das sich in 5 km Tiefe befindet, bisher gut 30 Millionen Kubikmeter eruptiert wurden. Demnach sind im Magmenkörper noch gut 50 Millionen Kubikmeter Magma gespeichert. Der Vulkanologe meinte, dass es zu früh sei, die Menschen wieder dauerhaft in die evakuierten Gebiete zu lassen. Die Alarmstufe steht weiterhin auf 3.

Ätna: Show goes on

Die Gipfelaktivität aus der Voragine hält an. Das INGV zeigte gestern ein Video, auf dem strombolianische Eruptionen aus dem Zentralkrater zu sehen waren. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 62 MW, was auf einen aktiven Lavastrom im Krater schließen lässt. Auf einem Satellitenfoto erkennt man 2 thermische Anomalien: in der Voragine und im Nordostkrater. Der Tremor ist leicht erhöht. Die Erdbebentätigkeit zog in den letzten Tagen wieder leicht an. Die meisten Erdbeben konzentrieren sich jetzt nicht mehr unter dem Zentralkrater, sondern im Bereich des Valle del Bove. Die Magnituden der Beben sind gering.

Taal: Erdrutsche und heiße Quellen

Nachdem der Alarmstatus am Taal-Vulkan von „4“ auf „3“ reduziert wurde, kehren Tausende evakuierte in ihre Häuser am Taal See zurück und begeben sich damit in Lebensgefahr. Trotz der Herabstufung der Alarmstufe könnte der Vulkan jeden Augenblick ohne weitere Vorwarnung ausbrechen. Der Nachschub an Magma scheint sich indes verlangsamt zu haben, doch das seismische Taal-Netzwerk registrierte in den letzten 24 Stunden 123 vulkanisch bedingte Erdbeben geringer Magnituden. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 64 Tonnen am Tag, was ein recht geringer Wert ist. Trotzdem gibt es in den Sozialen Medien Berichte über neue heiße Quellen und Erdrutsche im Bereich von Laurel in Batangas. Von Seiten der Vulkanologen sind diese Meldungen allerdings noch nicht bestätigt. In den letzten Tagen gab es auch keine offiziellen Informationen über etwaige Inflation.

Island: Anhaltende Beben und Inflation am Thorbjörn

Kein bisschen entspannt hat sich die Situation am isländischen Vulkan Thorbjörn. Dort fanden weitere Beben mit Magnituden über 3 statt. Zudem hält die Inflation mit einer Rate von 3-4 mm pro Tag an, was ein recht hoher Wert ist. Der Vulkan lädt weiter auf und je länger diese Phase dauert, desto größer könnte eine resultierende Eruption ausfallen. Die Wissenschaftler von IMO haben neue Messgeräte in der Umgebung von Grindavik installiert, darunter ein GPS-Gerät. Es soll die Bodendeformation genauer erfassen. Die Forscher rechnen mit einem Anhalten der seismischen Aktivität. Es ist tatsächlich möglich, dass es bald zu einem Vulkanausbruch auf Island kommt.

Sakurajima sehr aktiv

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima sehr aktiv. Auf der LiveCam sieht man fast kontinuierlichen Asche-Ausstoß. Seit gestern brachte das VAAC Tokio 17 VONA-Warnungen vor Aschewolken heraus. Ein bis dato selten erreichter Wert. Obwohl es sehr windig ist, schafften es einige Aschewolken bis auf einer Höhe von 3600 m ü.N.N. aufzusteigen. Gelegentlich ist ein roter Lichtschein über dem Kraterbereich sichtbar. Es wird also nicht nur kalte Vulkanasche eruptiert, sondern es mischt auch glühende Tephra mit.

Island: Droht ein Vulkanausbruch?

Die isländischen Vulkanologen des Instituts IMO zeigen sich besorgt, über die aktuelle Situation auf der Reykjanes-Halbinsel. In der Nähe von Grindavik kam es in den letzten Monaten immer wieder zu Schwarmbeben, die durchaus stark zu nennen waren. Seit dem 21. Januar verzeichnen die GPS-Messungen nun eine Bodenanhebung, wie man sie in den letzten Jahrzehnten dort nicht gesehen hat. Unter dem Vulkan Þorbjörn hebt sich der Boden um 3-4 mm pro Tag. Die Anhebung wird von magmatischen Fluide verursacht, die unter dem Vulkan aufsteigen. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es Magma, welches den Þorbjörn aufbläht. Der Zivilschutz hat daraufhin die VONA-Warnstufe „gelb“ ausgerufen. Bewohner der Gegend werden morgen zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Dort wird darüber informiert, wie sich die Menschen auf einen möglichen Vulkanausbruch vorzubereiten haben.

Obwohl der letzte Vulkanausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel einige Jahrhunderte her ist, ist die Gegend seismisch sehr aktiv. Sie verfügt auch über einen hohen geothermischen Gradienten, wie die zahlreichen Bohrungen zur Gewinnung der Erdwärme belegen. Bei Grindavik gibt es nicht nur mehrere fumarolisch aktive Thermalgebiete, sondern auch das große Thermalbad der „Blauen Lagune“. Auf dem Foto erkennt man im Hintergrund der „Blauen Lagune“ einen Hügel. Das ist der Þorbjörn-Vulkan. Eine Eruption hier hätte wohl schwerwiegende Folgen für den Badebetrieb und für das Geothermal-Kraftwerk. Der Internationale Flughafen von Keflavik ist auch nur wenige Kilometer entfernt.

Nicht nur unter der Reykjanes-Halbinsel gibt es derzeit Beben, sondern auch unter dem Gletscher Vatnajökull, genauer, im Bereich des subglazialen Vulkans Bardarbunga. Dort bebete es gestern mit einer Magnitude von 3,7. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit nur 300 m angegeben.

Island gilt als Hotspot der Vulkane und statistisch gesehen ist bald der nächste Vulkanausbruch fällig.

Taal: Daten weiter rückläufig

Die Situation am Taal scheint sich weiter zu entspannen. Das seismische Taal-Netzwerk registrierte in den letzten 24 Stunden 170 leichte Erdbeben. Vor 2 Tagen waren es noch 420 Erschütterungen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich auf 84 Tonnen am Tag. Dennoch deuten die Beben darauf hin, dass sich Magma im Untergrund bewegt und es könnte jederzeit zu einer Eruption kommen.

Kuchinoerabujima eruptiert Vulkanasche

Der Inselvulkan vor der japanischen Südküste ist seit einigen Tagen aktiv und eruptiert kleine Aschewolken. Sie steigen mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe auf. In diesem Monat registrierte das VAAC 22 Eruptionen.

Campi Flegrei: Tremor-Amplitude steigt

Während aller Augen zum philippinischen Taal-Vulkan blicken, tut sich auch interessantes unter dem europäischen Pedanten Campi Flegrei. Das INGV Napoli brachte gestern einen neuen Bericht zur Lage des großen Calderavulkans hervor, der vergleichbar stark eruptieren kann, wie der Taal. Im Fokus des Berichts liegt das Thermalgebiet um die Fumarole von Pisciarelli , die sich am nordwestlichen Kraterrand der Solfatara befindet. Dort stellt man eine Zunahme der Tremor-Amplitude fest. Obwohl es sich in erster Linie um fumarolisch erzeugten Tremor handelt, der in weniger als 1 km Tiefe entsteht und somit im Bereich des Hydrothermalen Systems, repräsentiert er auch den Gesamtzustand des Magmatischen Systems der Caldera. Die Vulkanologen sehen einen Zusammenhang zwischen Änderungen in der Geochemie der Fluide, der Bodendeformation mit Spitzenwerten von 60 cm Uplift und dem fumarolischen Tremor. Demnach könnte es in der Tat durchaus sein, dass sich der Calderavulkan langsam auf einen Ausbruch vorbereitet.

Welche Folgen ein vergleichsweiser kleiner Ausbruch in einem dicht besiedelten Gebiet haben kann, erleben wir gerade am Taal Vulkan. Dort lebten allerdings noch wenige Leute direkt auf Volcano Island. In Italien sieht es ganz anders aus. Hier befindet sich eine ganze Stadt am Rand des Vulkankraters. Und wenn man einmal betrachtet, dass es vor der Eruption des Taal-Vulkans auch nur erste Anzeichen gab, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet, kann man nicht ausschließen, dass es sich in Italien ähnlich verhalten könnte: Erste Anzeichen eines Aufheizen des Systems werden seit Jahren beobachtet und eine phreatomagmatische Eruption könnte ohne weitere Warnungen statt finden. Tausende Menschen leben täglich im unmittelbaren Wirkungskreis so einer potenziellen Eruption.

Taal-Vulkan: Status unverändert

Am philippinischen Calderavulkan Taal ist die Lage praktisch unverändert. In den letzten 24 Stunden hat das seismische Taal-Netzwerk 420 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Die meisten Erschütterungen waren von geringer Magnitude und lagen jenseits der Wahrnehmbarkeit. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 409 Tonnen am Tag und hat damit gegenüber dem Vortagen zugenommen. PHILVOLCS geht davon aus, dass weiterhin Inflation stattfindet und der Vulkan dabei ist aufzuheizen.

Taal: Seismik hoch, SO2 niedrig

Die Situation am Taal ist weiterhin spannend. Das VAAC registrierte gestern und heute je eine Aschewolke, deren Aufstiegshöhen nicht bestimmt werden konnten. Die Seismik ist nach wie vor hoch. Das Taal-Netzwerk registrierte in den letzten 24 Stunden 486 Erschütterungen. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 2,7 und wurde von den Anwohnern nicht wahrgenommen. Die Seismik wird wahrscheinlich von aufsteigendem Magma verursacht. Entsprechend groß sind auch die Bodendeformationen. Besonders im Südwesten und im Norden der Caldera gibt es Bodenanhebungen, die wahrscheinlich mit der Inflation magmatischer Fluide im Zusammenhang stehen. Im Osten der Caldera sank der Boden hingegen ab.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist unverhältnismäßig niedrig und betrug nur 224 Tonnen am Tag. Erwarten würde man mindestens das 10-fache des aktuellen Wertes. Die philippinischen Vulkanologen spekulieren über Pfropfen in den Förderschloten, die das entweichen des Gases verhindern. Allerdings würden solche Pfropfen nicht nur das Schwefeldioxid blockieren, sondern den gesamten Gasaustausch beeinträchtigen. Die Folge wäre ein ungemeiner Druckanstieg im Erdinneren. Alternativ könnten die Bodendeformationen nicht von Magma verursacht werden, sondern von anderen Fluiden. Wasser wäre eine Möglichkeit. Das wäre auch eine Antwort auf die Frage, wo denn das verschwundene Wasser des Taal-Sees geblieben ist: Letzte Woche fiel der Seespiegel um einige Zentimeter ab.

Ätna: Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater

Gestern Morgen wurden Asche-Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraters beobachtet. Auch heute noch erkennt man auf der ThermalCam eine thermische Anomalie im Bereich des Förderschlotes. Auf der normalen LiveCam sieht es dort allerdings gerade ruhig aus. Gestern Abend konnte man dort strombolianische Eruptionen beobachten. Tremor und Wärmestrahlung sind erhöht.

Steamboat Geyser sprang

Gestern sprang der Steamboat Geyser zum 2. Mal in diesem Jahr. Das Sprung-Intervall hat sich auf fast 14 Tage verlängert. Inzwischen scheint sich die Aufregung um die ungewöhnlich hohe Aktivität des Geysirs im Yellowstone-Nationalpark gelegt zu haben.