Vulkan-News 23.04.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

In den Nachrichten zu den Vulkanen geht es heute um den isländischen Feuerberg Fagradalsfjall, dem guatemaltekischen Fuego und dem indonesischen Vulkan Merapi. Auch vom Taal gibt es Neues zu berichten.

Fagradalsfjall: Show goes on

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Show weiter. Nach wie vor sind 4  Abschnitte der Eruptionsspalte aktiv. Auf ihnen haben sich Hornitos gebildet, die zeitweise kleine Lavafontänen fördern, oder durch Lavaspattering die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Von den Hornitos gehen Lavaströme aus. Interessant ist es, zu beobachten, wie kleine Änderungen in der Schlot-Morphologie die Lavaströme umlenken. Das verdeutlicht einmal mehr, wie dynamisch ein Vulkanausbruch ist und dass kleinste Änderungen in einem dynamischen System unvorhersehbare Änderungen mit sich bringen können. Diese Erkenntnis lässt sich auch auf andere dynamische Systeme in der Natur übertragen.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist heute moderat. IMO zeigt für die letzten 48 Stunden 75 Erschütterungen an. Interessant ist auch ein leichter Anstieg der Erdbebentätigkeit im Bereich des Bardarbunga-Vulkans, der unter dem größten Gletscher Europas liegt: dem Vatnajökull.

Fuego erzeugt Aschewolken

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch | Link

In Guatemala ist der Fuego weiter explosiv aktiv. Das VAAC meldete heute eine Aschewolke, die eine Höhe von 5200 m erreichte. Damit lag sie knapp 1500 m über den sonst üblichen Eruptionshöhen. INSIVUMEH registriert stündlich zwischen 6-11 Explosionen. Neben Vulkanasche wird glühende Tephra bis zu 400 m hoch ausgestoßen. Es entstehen Blocklawinen, die bis an den Vegetationsrand vordringen.

Merapi erzeugt pyroklastischen Strom

Datum: 23.04.2021 | Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

MerapiAm indonesischen Vulkan Merapi löste sich heute ein kleiner pyroklastischer Strom vom Dom. Das zugehörige seismische Signal dauerte 145 Sekunden und hatte eine Amplitude von 55 mm. Der Dauer des seismischen Signals nach zu Urteilen, lag die Gleitstrecke um 1200 m. Außerdem registrierten die Geräte vom VSI 47 Abgänge von Schuttlawinen, 6 Hybrid-Erdbeben und einen vulkanotektonischen Erdstoß. Das alles geschah innerhalb von 6 Stunden. Der Dom wächst langsam weiter.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Obwohl die Seismizität am philippinischen Taal-Vulkan in den letzten Tagen stark abgenommen hat, kann man das von dem Schwefeldioxid-Ausstoß nicht behaupten. In dem jüngsten Bericht von PHILVOLCS heißt es, dass der Vulkan an einem Tag 2243 Tonnen des vulkanischen Gases ausstieß. Die Vermutung liegt nahe, dass das Magma relativ hoch im Fördersystems steht.

Vulkan-News 14.04.21: Pacaya, Soufrière, Taal

Heute gibt es eine Menge zu berichten: Am Pacaya drang der Lavastrom weiter vor, der Soufrière erzeugte einen weiteren Pyroklastischen Strom und am Taal ist der Tremor weiter gestiegen. Der Ätna zeigt sich ruhig.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am Pacaya in Guatemala hat der Lavastrom weiter an Länge gewonnen. INSIVUMEH Berichtet, dass er eine Gesamtlänge von 3800 m hat. Auch die Distanz zu den Ortschaften hat sich um 30 m verringert. Bis zu den ersten Häusern von Patrocinio sind es nur noch 370 m. Bis zu den Gebäuden von Rodeo fehlen nur noch 250 m. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Die Explosivität des Vulkans hat in den letzten Tagen abgenommen.

Soufrière: Weiterer Pyroklastischer Strom

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Gestern ereignete sich eine neue explosive Eruption, in deren Folge auch ein Pyroklastischer Strom generiert wurde. Die Gesamtlage auf San Vincent hat sich weiter verschlechtert. Personen, die sich bisher geweigert hatten ihre Häuser im Nordteil der Insel zu verlassen, mussten nun gerettet werden.

Aktuell steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12.000 m auf. Obwohl der Dom ausgeblasen wurde, wird von MIROVA eine moderate thermische Anomalie mit 21 MW Leistung detektiert.

 

Taal: Tremor hoch

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Am philippinischen Vulkan Taal stieg die Seismizität wieder an. Gestern registrierte PHILVOLCS 383 vulkanisch bedingte Erdbeben, darunter 238 Episoden vulkanischen Tremors. Die Episoden dauerten zwischen 1 und 12 Minuten. Außerdem erschütterten 143 niederfrequente Erdbeben den Vulkan. Vom Hauptkratersee stiegen bis zu 300 m hohe Dampfwolken auf. Die Schwefeldioxid-Emissionen betrugen am 12. April durchschnittlich 1.886 Tonnen/Tag. Die Bodenverformungsparameter zeigen weiterhin eine sehr langsame und stetige Aufblähung und Ausdehnung der Taal-Region, die nach der Eruption im Januar 2020 begann.

Ätna: Aktivität gering

Datum: 14.04.2021 | Lokation: 37.751, 14.996 | Eruption: Fumarolisch | Link

Der Ätna auf Sizilien präsentiert sich dieser Tage von seiner ruhigen Seite: der Tremor ist bis in den grünen Bereich gefallen und die Seismizität ist auf dem niedrigsten Niveau seit Jahren. Auf der Thermalcam sieht man zwar noch einen kleine Hotspot im Neuen Südostkrater, doch von explosiver Aktivität wird dieser Tage nichts berichtet. Auf Sentinel-Fotos erkennt man kleine thermische Anomalien nur im Zentralkrater und im Nordostkrater. Der Südostkrater gibt sich völlig kalt. Beinahe hat es den Anschein, als würde sich der Vulkan nach den Paroxysmen ausruhen.

Vulkan-News 31.03.21: Fagradalsfjall, Ätna

Die Vulkannachrichten vom 31. März drehen sich um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall, der heute viel Lava ausstößt, dem Lavastrom am Pacaya und der Aktivität am sizilianischen Ätna. Der Taal besticht wieder durch hohe Seismizität und der Suwanose-jima dreht auf.

Fagradalsfjall: Lava-Ausstoß hoch

Auf den LiveStreams des isländischen Vulkans Fagradalsfjall sieht man heute, dass scheinbar mehr Lava ausgestoßen wird, als es bisher der Fall war. Die Lavafontänen aus den beiden Förderschloten im Hornito haben zugelegt und werfen glühende Tephra gut 10 Meter hoch aus. Es fließt oberflächlich mehr Lava als in den Vortagen. Das bestätigt auch eine deutlich höhere Thermalstrahlung: MIROVA zeigt eine Leistung von 1136 MW an. Die Seismizität ist allerdings wieder rückläufig. In den letzten 48 Stunden detektierte IMO 146 Erdbeben im Gebiet der Reykjanes-Halbinsel.

Pacaya: The Show goes on

Am Vulkan Pacaya in Guatemala ist weiterhin relativ viel Lava unterwegs. Sie entspringt der Westflanke und fließt auf einer Länge von 2400 m und erreicht Farmland. MIROVA zeigt eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1417 MW Leistung an. INSIVUMEH weist darauf hin, dass Lavaströme auch auf den anderen Flanken entstehen könnten. Der Tremor ist hoch und in Pulsen erfolgen explosive Eruptionsphasen. Sie stoßen Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aus.

Taal: Seismizität wieder hoch

Der philippinische Taal-Vulkan sorgt wieder für Schlagzeilen, weil die Seismizität nach einem Rückgang in den letzten Tagen, gestern wieder deutlich anstieg. PHILVOLCS meldete 212 vulkanische Erdbeben, einschließlich 168 Episoden vulkanischen Tremors mit einer Dauer von 1 bis 20 Minuten. 44 niederfrequente vulkanische Erdbeben erschütterten den Vulkan. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 1299 Tonnen am Tag.

Suwanose-jima: Erhöhung der Alarmstufe

Am Inselvulkan Suwanose-jima steigerte sich die Aktivität soweit, dass das JMA die Alarmstufe auf „3“ (von 5) erhöhte. Gestern ereignete sich eine Eruptionsserie, bei der glühende Lavabomben bis auf die Außenflanke des Vulkans geschleudert wurden. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Es kam zu einem sprunghaften Anstieg der Seismizität. Die Livedaten zeigen 148 vulkanotektonische Erschütterungen an. Es kam zu 19 Tremorphasen.

Ätna: Warten auf den Paroxysmus

Am Ätna war es in den vergangenen Tagen relativ ruhig. Zwar gab es eine Reihe kleinere Eruptionen aus dem Zentralkrater und dem Neuen Südostkrater, ein weiterer Paroxysmus blieb bisher aber aus. Aktuell steigt die Tremor-Amplitude etwas, doch das schaut ehr nach normaler Aktivität in den Gipfelkratern aus, denn nach einem beginnenden Paroxysmus. Dafür spricht auch die moderate Thermalstrahlung, die von den Satelliten detektiert wird. So bleibt es weiter ungewiss, ob- und wann es zu einem weiteren Paroxysmus kommen wird.

Vulkan-Update 27.03.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sakurajima

Das Vulkan-Update vom 27. März handelt von der Eruption am isländischen Fagradalsfjall, den Abgängen von 3 Pyroklastischen Strömen am Merapi und einer Explosionsserie am japanischen Sakurajima. Die Seismizität am Taal steigt weiter.

Fagradalsfjall: Eruption geht weiter

[twenty20 img1=“814796″ img2=“814797″ offset=“0.5″ before=“Lavastrom im Geldingadalir-Tal in normalen Lichtspektrum…“ after=“…und mit Infrarot-Spektrum. © Planetlabs via Twitter“]

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Eruption ohne große Veränderungen weiter. Die Lava strömt aus dem neuen Hornito und füllt langsam das Tal auf. Bei anhaltender Tätigkeit wird die Lava früher, oder später über den südwestlichen Talrand überlaufen und ins Nachbartal strömen. Es gibt Berechnungen, dass das bereits in ca. 6 Tagen der Fall sein könnte. Gestern gab es noch einmal eine Zunahme der seismischen Aktivität, wobei sich die Beben nicht nur im Bereich des Magmatischen Gangs konzentrierten, sondern auch an der Westspitze von Reykjanes. IMO zeigt für die letzten 48 Stunden 274 Erschütterungen an, was generell eine deutliche Abnahme gegenüber den Spitzenwerten vor Eruptionsbeginn darstellt. Darüber hinaus gab es auch mehrere Beben im Bereich der Katla.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Heute Morgen gingen am indonesischen Vulkan Merapi 3 Pyroklastische Ströme ab. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximal-Amplituden von 44 mm und 72-130 Sekunden Dauer. Die Gleitstrecke betrug ca. 1200 m. Sie flossen über den gleichen Hang, wie die Ströme im Jahr 2006. Die Seismometer registrierten mehrere Steinschlagsignale und 3 hybride Erdbeben.

Sakurajima: Neue Eruptionsserie

Am japanischen Vulkan Sakurajima kam es zu einer neuen Eruptionsserie. Das VAAC brachte seit gestern 9 Vona-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Bei mindestens einer der Eruptionen entstanden vulkanische Blitze. Ort des Geschehens war der Hauptkrater Minami-dake. Die Seismizität ist gering.

Taal: Seismizität weiter gestiegen

Die Seismizität unter dem philippinischen Taal Vulkan hat in den letzten 24 Stunden weiter zugelegt. PHILVOLCS registrierte 302 vulkanisch bedingte Erdbeben, einschließlich 184 Tremor-Episoden mit bis zu 12 Minuten Dauer. Besonders gestiegen ist die Zahl niederfrequenter vulkanischer Erdbeben. Sie betrug 118. Fumarolen im Hauptkrater erzeugten 30 m hohe Dampfwolken. Die Schwefeldioxid (SO2)-Emission lag im Durchschnitt bei 925 Tonnen/Tag.

Vulkan-Update 26.03.21: Fagradalsfjall, Pacaya, Taal

Im freitäglichen Eruptions-Update stehen wieder die Vorgänge am isländischen Fagradalsfjall-Geldingadalir-Vulkan im Fokus der Berichterstattung. Es gibt aber auch Nachrichten zum Pacaya in Guatemala, dem Piton Fournaise auf La Réunion und zum philippinischen Taal.

Fagradalsfjall: Lava-Ausstoß steigerte sich

 

Heute Nacht steigerte sich der sichtbare Lava-Ausstoß im Tal Geldingadalir. Auf der LiveCam ist breiterer Lavastrom zu sehen und der linke Schlot des Hornitos wuchs seit gestern deutlich. Freilich könnte es so sein, dass nur mehr Lava sichtbar ist, weil ein bereits gedeckelter Ablaufkanal verstopft sein könnte. Hier wird man die Statements der Vulkanologen abwarten müssen, ob sich die Förderrate wirklich erhöhte. Tatsächlich scheint sich die Eruption untypisch zu verhalten, wenigstens im Vergleich mit anderen Eruptionen der letzten Zeit. Normalerweise würde man bei so einer schwachen Eruption ein relativ schnelles Abklingen der eruptiven Tätigkeit erwarten. Das zeigt einmal mehr, dass Vulkane nicht einfach 1:1 vergleichbar sind.

Pacaya: Lavastrom im Osten

Am guatemaltekischen Pacaya geht die Aktivität weiter. Es kommt nach wie vor zu eruptiven Pulsen, bei denen Glühende Tephra bis zu 500 m über Kraterhöhe ausgeworfen wird. Vulkanasche steigt bis auf 4000 m auf und driftet in unterschiedliche Richtungen. Sie regnet über Ortschaften ab. Die Lava fließt nicht mehr gen Süden, sondern wieder in Richtung Westen. Der Hauptstrom ist 2300 m lang und erreicht Weideland. Es kommt zu Vegetationsbränden. Der Tremor ist hoch und es gibt keine Anzeichen für ein nachlassen der Aktivität.

Piton Fournaise: Sperrung aufgrund Seismik

Unter dem Gipfelbereich des Vulkans Piton de la Fournaise stieg die Seismizität in den letzten Tagen deutlich an. So wurden gestern 81 vulkanotektonsiche Erschütterungen registriert. Das stärkste Beben brachte es auf M 2,6. Die Hypozentren liegen oberhalb des Meeresspiegels, im Bereich des obersten Magmen-Reservoirs. Dort wird Inflation registriert. Die Beben führen zu Steinschlägen am Gipfelkrater und sie könnten die Aussichtsplattform destabilisieren. Aus diesem Grund beschloss man, den Zugang zur Caldera Enclose zu sperren. Natürlich könnte auch bald eine Eruption beginnen.

Taal: Tremor bleibt hoch

Am philippinischen Calderavulkan Taal bleibt der Tremor hoch. PHILVOLCS registrierte in den letzten 24 Stunden 270 vulkanische Erdbeben, einschließlich 193 Episoden vulkanischen Tremors. Er hatte eine Dauer von bis zu 12 Minuten. 77 seismische Signale wurden niederfrequenten vulkanischen Erdbeben zugeordnet. Es wird leichte Inflation registriert. Es bewegen sich also weiterhin magmatische Fluide im Untergrund.

Vulkan-Update 24.03.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

Im Vulkan-Update vom 24. März geht es um einen neuen Ätna-Paroxysmus, der chemischen Analyse der Island-Lava und einen stärkeren Ausbruch am Pacaya in Guatemala. Am Taal ist die Seismizität hoch.

Ätna Paroxysmus No 16

Ätna
Ätna in den Morgenstunden. © Jacky Zwahlen livecamshot

Gestern Abend begann der 16. Ätna-Paroxysmus in Folge. Bereits gegen 19 Uhr wurde klar, dass der Ätna sich auf seinen neuen Ausbruch vorbereitet und ab 21.30 Uhr nahm die Aktivität schnell zu. Zur aktuellen Stunde, 9 Uhr Morgens, ist der Höhepunkt der Eruption zwar überschritten, dennoch hält die Eruption weiterhin an. Damit ist der Paroxysmus No 16 der längste der Serie. Spektakulär war, dass vom Lavaüberlauf am Neuen Südostkrater 2 Pyroklastische Ströme abgingen. Noch immer wird viel Asche ausgestoßen und ein Lavastrom fließt ins Valle del Bove. Das VAAC Toulouse registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Da scheinbar aller Augen auf Island gerichtet sind, blieb die große Bilderflut in den sozialen Medien allerdings bisher aus. Der Paroxysmus kam mit Verspätung. Das Pausenintervall betrug 4 Tage und hat sich somit verdoppelt.

Fagradalsfjall: Lava analysiert

Auf Island ist der Fagradalsfjall weiterhin aktiv, wobei in den lokalen Medien verschiedenen Namen für die Vulkan-Lokalität kursieren. Die Förderrate der Lava schwankt im Bereich um 5 Kubikmeter pro Sekunde. Das interessante ist, dass Vulkanologen Lavaproben analysierten und herausfanden, dass es sich um ein primitives (wenig differenziertes) tholeiitische Basalte-Magma handelt, dass schnell aus ca. 20 km Tiefe aufgestiegen ist. Tholeiit ist typisch für Vulkanite an Mittelozeanischen Rücken und ließ auf Island oft Schildvulkane wachsen. Auf Reykjanes geschah das zuletzt vor über 14000 Jahren. Damals war Island noch komplett vom Eis bedeckt. Nun gibt es Spekulationen, dass der Ausbruch jahrelang andauern könnte, wenn aus großer Tiefe ständig Magma nachströmt.

Aktuell schaut die Eruption stabil aus. Am Hornito  gab es ein paar Veränderungen, denn an einer Seite gab es einen Kollaps, der 2 der kleineren Schornsteine zu einem größeren vereinte. Der Livestream wurde neu gestartet.

Pacaya: Ascheregen in Gautemala City

Gestern kam es zu weiteren eruptiven Pulsen am Pacaya. Die Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von über 4000 m und wurde vom Wind bis zu 40 km weit verfrachtet. Dabei kam es zu Ascheniederschlag in Guatemala City und es gab Überlegungen den Internationalen Flughafen zu schließen.

Glühende Tephra erreichte eine Höhe von 500 m. Ein Lavastrom floss 3000 m weit und erreichte Land mit Pflanzenwuchs.

Taal: Seismik kritisch

Am philippinischen Taal-Vulkan erreichte die Seismizität sehr hohe Werte. Es wurden 259 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darin enthalten waren 236 Tremor-Episoden, die bis zu 22 Minuten dauerten. Außerdem gab es 4 hybride Erdbeben. Besonders die Tremor-Episoden zeigen, dass es starke Fluid-Bewegungen im Untergrund gibt und es jeder Zeit zu einer Eruption kommen könnte.

Vulkan-Update 21.03.21: Ätna, Erta Alé, Pacaya und Taal

Heute ist kalendarischer Frühlingsanfang, doch weder das Wetter, noch die Vulkane zeigen sich davon beeindruckt und gehen ihrem Tagesgeschäft nach. Im Fokus dieses Vulkan-Updates steht ein Hot Spot am Erta Alé und die Erwartung eines weiteren Ätna-Paroxysmus. Am Pacaya erreicht die Lava Farmland und am Taal ist die Seismizität weiter hoch. Über den Ausbruch auf Island gibt es weiter unten einen eigenen Artikel.

Ätna: Warten auf No 16

Am Ätna auf Sizilien wäre heute wieder ein neuer Paroxysmus fällig. Statistisch betrachtet müsste es in den nächsten Stunden los gehen. Indizien gibt es dafür aber noch nicht. Außerdem ist das Wetter schlecht und die LiveCams zeigen nur Wolken.

Seit gestern manifestierte sich ein Erdbebenschwarm unter der unteren Ostflanke des Feuerbergs. Die Epizentren liegen 1.1 km südwestlich von Pietrafucile. Die Hypozentren werden in rund 7 km Tiefe lokalisiert. Das stärkste Beben brachte es heute Morgen auf M 2,8. Lage, als auch Tiefe der Erdbebenherde sprechen für tektonischen Ursprung der Beben. Doch am Ätna hängen auch tektonische Beben häufig mit Spannungsänderungen des Bodens durch Magmenbewegungen zusammen. Es könnte also weiter Magma aufsteigen.

Erta Alé: Thermisches Signal

In Äthiopien ist der Erta Alé wieder aktiver geworden. MIROVA detektiert eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 186 MW. Auf einem 2 Tage alten Sentinel-Satellitenfoto erkennt man einen kleinen Hotspot im Pitkrater. Es sieht so aus, als wäre wieder en kleiner Lavasee aktiv. Allerdings dürfte dieser momentan keine Schaulustigen anziehen. Zum einen wird das Reisen derzeit durch die Anti-Corona-Maßnahmen erschwert, zum anderen, herrscht in diesem Teil Äthiopiens praktisch Bürgerkrieg. Die Gegend dürfte für einige Jahre nur für lebensmüde Abenteurer interessant sein.

Pacaya: Aktivitätsniveau bleibt hoch

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin sehr aktiv und es kommt immer wieder zu Pulsen, bei denen Vulkanasche bis zu 4300 m hoch steigt. Im Süden sind Lavaströme aktiv, die relativ weit unten an der Flanke austreten. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung mit 887 MW Leistung. CONRED berichtete gestern, dass ein Lavastrom Farmland erreichte und Brände auslöste. Die Feuerwehr musste anrücken, um das brennende Grasland zu löschen. Betroffen waren 3 Gehöfte.

Taal: Seismizität ist hoch

Auch am Taal auf den Philippinen bleibt die Spannung hoch, denn es werden weiterhin viele vulkanotektonische Erdbeben nebst Tremor registriert. PHILVOLCS berichtet, dass in den vergangenen 24 Stunden 193 vulkanische Erdbeben registriert wurden, einschließlich 156 Episoden von vulkanischem Tremor. Sie hielten bis zu 15 Minuten an.

Vulkan-Update 19.03.21: Ätna, Klyuchevskoy, Pacaya

Heute warten wir wieder auf einen weiteren Ätna-Paroxysmus. Außerdem gibt es neue Bilder der Klyuchevskoy-Flankeneruption. Der Pacaya stößt weiter Vulkanasche aus und am Taal bleibt die Seismizität hoch.

Ätna: Tremor im roten Bereich

Statistisch gesehen erwarten wir für heute einen weiteren Paroxysmus am sizilianischen Vulkan Ätna. Tatsächlich stieg der Tremor heute Früh bereits bis in den roten Bereich, an dessen Grenze er sich gerade seitwärts bewegt. Leider ist das Wetter schlecht und aktuell bietet nur die Cam an der oberen Seilbahnstation einen Blick auf den Gipfel. Die Krater sind auch von einer dünnen Wolkenschicht eingehüllt, doch man sieht, dass in der Dampfwolke, die vom Neuen Südostkrater ausgeht, Vulkanasche enthalten ist. Es findet also bereits eine eruptive Tätigkeit statt. Es ist stark windig und die Wolken driften schnell in Richtung Osten. Wahrscheinlich startet der Paroxysmus im Laufe des Vormittags durch. Die Ortschaften in Windrichtung haben dann mit starken Asche-Lapilli-Regen zu rechnen.

Die Erdbebentätigkeit am Ätna ist auf dem niedrigsten Niveau seit gut 2 Jahren angekommen. Heute gab es aber wieder 2 Erschütterungen mit Magnituden im 2-er Bereich. Wie immer in solchen Situationen muss man sich Fragen, ob kein Magma mehr aufsteigt, oder ob die Aufstiegswege frei sind und keine Erdbeben mehr entstehen. Ich denke, dass es momentan zumindest keine größeren Magmenintrusionen aus der Grenzregion zum Erdmantel mehr gibt. Innerhalb des mehrstöckigen Fördersystems des Ätnas wird noch Magma aufsteigen. Ein Beweis hierfür liefern die anhaltenden Paroxysmen.

Klyuchevskoy: Flankeneruption geht weiter

Am Klyuchevskoy auf Kamtschatka geht die Flankeneruption weiter. Allerdings wird von MIROVA aktuell nur eine moderate Thermalstrahlung registriert, was allerdings an der Bewölkung liegen könnte. Dafür gibt es ein neues Foto der Eruption, dass ich Euch nicht vorenthalten möchte. Das Bild stammt vom 16. März.

Pacaya eruptiert weiter

In Guatemala ist es der Pacaya, der ständig für Schlagzeilen sorgt. So meldet das VAAC auch heute Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m. MIROVA registrierte gestern Abend eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1665 MW Leistung. INSIVUMEH berichtete gestern noch von einem Lavastrom, mit einer Länge von 425 m. Zum Zeitpunkt des Berichts quetschten sich aber 2 neue Ströme aus der Vulkanflanke. Diese dürften in der Nacht dann deutlich an Länge zugelegt haben, wahrscheinlich im Zuge einer weiteren paroxysmalen Episode.

Taal-Vulkan: Seismizität bleibt hoch

In den vergangenen 24 Stunden registrierte das seismische Netzwerk am Taal 110 vulkanisch bedingte Erdbeben. Enthalten waren 63 Tremor-Episoden mit einer Dauer zwischen 1 und 15 Minuten und drei 3 hybride Ereignisse. Die restlichen Parameter bewegten sich auf dem gleichen Niveau der Vortage.

Vulkan-Update 18.03.21: Taal, Campi Flegrei, Yellowstone

Im Fokus des heutigen Updates zu den Vulkanen, stehen überwiegend seismische Ereignisse. Die Tabellenführung übernimmt der Taal auf den Philippinen, aber auch unter der Campi Flegrei und unter dem Yellowstone ist der Boden in Bewegung. 

Taal: Tremor hoch

Das philippinische Institut PHILVOLCS meldete heute, dass es am Taal auf Luzon zu zahlreichen Beben gekommen ist. Insgesamt zeichneten die Seismographen 164 Signale auf.  94 davon waren auf vulkanotektonische Beben zurückzuführen. 67 Signale zeugten von Tremor-Episoden. Sie dauerten bis zu 2 Minuten. Außerdem wurden 3 hybride Ereignisse aufgezeichnet. Aus den Fumarolen im Hauptkrater stiegen Dampfwolken bis zu 20 m hoch. der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 605 Tonnen am Tag. Es wird weiterhin schwache Inflation registriert. Die Indikatoren sprechen dafür, dass sich Magma unter dem Vulkan akkumuliert.

Campi Flegrei: Zahlreiche Beben

In den letzten Tagen kam es zu einigen Erdbeben unter Europas mächtigstem Calderavulkan. In der Woche 8 bis 14 März 2021 wurden 95 Erdbeben registriert. Die Inflationsgeschwindigkeit wird mit 13 mm pro Monat mit einer Toleranz von 2 mm angegeben. Seit 2011 hob sich der Boden um 71,5 mm an. Sollte die Bodendeformation auf Inflation mit Magma zurückzuführen sein, dann sammelt sich dort eine Menge von dem Zeug im Untergrund an.

Yellowstone N.P.: Seismik erhöht

In den letzten 2 Wochen legte die Seismizität im Bereich der Yellowstone-Caldera zu. Das USGS registrierte 48 leichte Erschütterungen. 2 Beben hatten Magnituden größer als 2. Auch wenige Kilometer westlich des Nationalparks kam es zu einem Erdbebenschwarm.

Apropos Yellowstone: was macht eigentlich unser Supergeysir Steamboat? Die mediale Aufmerksamkeit, die der weltgrößte Geysir noch vor 2 Jahren genoss, ist auf nahezu Null gesunken. Allerdings hat er seine Aktivität nicht eingestellt, aber sein Pausenintervall ist deutlich länger geworden. Die längste Pause der letzten Wochen betrug 21 Tage. Doch heute ist der Geysir nach einer nur 14-tägigen Pause wieder gesprungen. Es war der 2. Sprung in diesem Monat.