Vulkan-News 19.07.21: Fagradalsfjall, Yellowstone

Neben den Dauerbrennern Ätna und Fagradalsfjall stehen heute die Vulkane Popocatepetl, Taal und Yellowstone in den Nachrichten.

Ätna: Tremor fluktuiert

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Der Ätna befindet sich seit dem letzten Paroxysmus im Pausenmodus, bzw. bereitet sich auf den nächsten Vulkanausbruch vor. Seit gestern fluktuiert der Tremor stark im gelben Bereich, wobei Spitzen bis an die Grenze zum roten Bereich vordringen. Es sieht so aus, als würde Ätna versuchen wieder durchzustarten und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir den nächsten Paroxysmus sehen werden.

Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die Aktivität am isländischen Vulkan Fagradalsfjall fluktuiert weiter. Es wechseln sich langanhaltende ruhige Phasen , mit Phasen ab, bei denen viel Lava gefördert wird. So eine Phase ereignete sich Gestern, als größere Mengen Lava ins Meradlair-Tal flossen. Leider ist das Wetter immer noch überwiegend wolkig und die Blicke via Livecam nur temporär frei. Die Tremor-Amplitude spiegelt die Phasen erhöhter Aktivität ganz gut wider, demnach müsse gerade wieder Lava unterwegs sein. Die Seismizität auf Reykjanes ist gering, dafür gab es einen kleinen Schwarm unter der Katla.

Popocatepetl: Anstieg der Aktivität

Staat Mexiko| Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Nachdem der mexikanische Vulkan Popocatepetl in den vergangenen Monaten schwächelte und kaum noch in den News auftauchte, legte er in den letzten Tagen wieder zu und begann mit neuen Eruptionen. Am Samstag wurden 2 Explosionen gemeldet, die glühende Tephra bis auf die Vulkanflanken auswarfen. Vulkanasche stieg bis zu 6100 m hoch auf. CENAPRED berichtete von 74 Exhalationen und 457 Minuten Tremor.

Taal: Vog beeinträchtigt Batangas

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Starker Smog vulkanischen Ursprungs (VOG) beeinträchtigt die Gemeinden am Taal Vulkan. Der Krater stößt Dampfwolken bis zu 900 Metern hoch aus. Der Schwefeldioxid -Ausstoß hat sich in den letzten 24 Stunden allerdings deutlich verringert und betrug noch 2441 Tonnen am Tag. Es wurden 10 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Yellowstone: Schwarmbeben

Staat USA| Lokation: 44.43, -110.67 | Eruption:  Postvulkanisch

Bereits am Donnerstag begann unter der Yellowstone-Caldera ein Schwarmbeben. Es war der stärkste Schwarm seit mehrere Jahren und sorgte in Sozialen Netzwerken für Aufregung. Bis Samstag wurden gut 280 Erschütterungen detektiert. Das stärkste Einzelbeben brachte es auf M 3,6. Mehrere Beben konnten im Nationalpark gespürt werden. Die Epizentren manifestierten sich unter dem Yellowstone-See. Doch auch in anderen Regionen des Parks gab es Erdbeben.

Anmerkung: Mein Urlaub neigt sich dem Ende zu und bald gibt es wieder tägliche Updates.

Vulkan-Nachrichten 13.07.21: Fagradalsfjall, Grimsvötn

Am Fagradlsfjall fließt viel Lava ins Meradalir. Über dem Grimsvötn-Vulkan hat sich ein großer Schmelzwassersee gebildet. Am Taal ist die Seismizität hoch.

Fagradalsfjall: Tremor hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Während ich in der Toskana verweile (bald wird es neue Reiseberichte bei den Geonauten geben) nahm die Tremor-Amplitude am Fagradalsfjall zu und befindet sich auf einem ähnlichen Niveau, wie wir es Anfang Mai gesehen hatten. Die hartnäckigen Wolken geben allerdings nur selten einen Blick auf das Geschehen frei. Mit etwas Glück kann man ab und an eine Lavafontäne beobachten, die gut 30 m über den Kraterrand aufsteigt. Der isländischer Naturspezialist Bjarki Kaldalón Friis erzählte in einem Interview auf Reykjavik Grapevine, dass ein großer Teil der Lava durch einen Tunnel in Richtung Meradalir-Tal abfließt. Der Abfluss entstand erst jüngst, als sich ein Loch am Kraterboden bildete. Das Lavafeld im Meradalir wächst also und es dürfte spannend werden, wenn das Tal aufgefüllt ist.

Grimsvötn: Ausbruchsgefahr wächst

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Auf Island könnte auch bald ein weiterer Vulkan aktiv werden: Grimsvötn! Sollte der subglaziale Vulkan erwachen, dann wird seine Eruption nicht so friedvoll sein, wie die des Fagradalsfjall. Von Natur aus eruptiert der Vulkan effusiv und explosiv. Seine Explosivität wird vom Schmelzwasser des Gletschers verstärkt. Diese Gefahr steigerte sich in den letzten Monaten weiter, denn es ist bereits ein großer Schmelzwassersee unter dem Eis entstanden. Sein Volumen übersteigt das normale Maß deutlich. Bisher wurde oft beobachtet, dass der Vulkan eruptierte, nachdem der subglaziale Schmelzwassersee in einem Gletscherlauf auslief. Der See lastet auf der Oberflächen-nahen Magmenkammer und sein Gewicht übt Druck auf das Magma aus. Möglicherweise triggerte die Druckabnahme durch das abfließende Wasser die Eruptionen. Der See ist nun so voll, dass die Glaziologen noch in diesem Jahr mit einem gewaltigen Gletscherlauf rechnen. Der möglicherweise resultierende Vulkanausbruch könnte ebenso gewaltig sein, denn der Ausbruch ist statistisch gesehen überfällig. Entsprechend viel Magma hat sich im Magmenkörper angesammelt.

Taal: Evakuierte kehren zurück

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Während die pre-vulkanische Aktivität am philippinischen Taal-Vulkan hoch bleibt, kehren die ersten Evakuierten in ihren Häusern zurück. Sie wurden im Angesicht einer bevorstehenden Eruption vor möglichen Tsunamis in Sicherheit gebracht. Obwohl eine größere Eruption weiter auf sich warten lässt, bleibt das Gefahrenpotenzial hoch: gestern registrierte PHILVOLCS 171 vulkanisch bedingte Erdbeben. Es wurden 6134 Tonnen Schwefeldioxid emittiert.

Vulkan-Nachrichten 09.07.21: Ätna, Merapi, Taal

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus, Er war sehr starkt. Am Merapi gingen Pyrokalstische Ströme ab. Der Taal war phreatisch aktiv.

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend manifestierte sich am Ätna ein weiterer Paroxysmus: es ist der 53. der aktuellen Serie. Nach Zählweise der Vulkanologen vom INGV ist es No 45 gewesen. Die Hauptphase der Eruption begann gegen 20.45 Uhr UCT und dauerte gut 2 Stunden. Es war wiederum ein sehr starker Paroxymus, bei dem nicht nur die Tremoramplitude Spitzenwerte erreichte, sondern auch die Höhe der Aschewolke.: das VAAC meldete Asche in einer Höhe von mehr als 11.000 m. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Südwesten und ließ Asche über Zafferana niederregnen. MIROVA registrierte eine hohe Thermastrahlung mit einer Leistung von 4016 MW. Es wurde ein breitgefächerter Lavastrom gefördert, der in Richtung Süden floss und dessen Lavafront auf 2800 m Höhe stagnierte. Kurz vor der Eruption wurde eine Inflation von 3 µrad gemessen. Es war der stärkste Wert der aktuellen Serie.

Merapi: Mehrere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am indonesischen Merapi gingen gestern 7 Pyroklastische Ströme ab. Wie ihre Vorgänger erzeugten ihre seismischen Wellen Amplituden von bis zu 60 mm und dauerten bis zu 127 Sekunden an. Außerdem wurden 306 Schuttlawinen-Abgängen festgestellt: ein Rekord seitdem die Dome wachsen. Auch die restliche Seismizität war sehr hoch. Alles in Allem registrierte MAGMA/VSI gut 550 seismische Signale an einem Tag. Vereinsmitglied Andi war auf Beobachtungsposten:

Taal: Weitere phreatische Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Seit dem letzten Update gab es am philippinischen Taal Vulkan 5 weitere phreatische Eruptionen. Sie waren allerdings kleiner als die Vorangegangenen und stießen ihre Eruptionswolken gut 200 m über Kraterhöhe aus. Die Seismizität ist weiterhin erhöht: Philvolcs meldete für gestern 58 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darin enthalten waren 27 Tremorphasen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 6095 Tonnen weiterhin hoch. Heute Morgen wurde auch ein Erdbeben M 2,1 registriert. Das Hypozentrum befand sich in 31 km Tiefe. Das Epizentrum wurde in der Nähe von Batangas lokalisiert.

Vulkan-Nachrichten 07.07.21: Ätna, Taal

Am Ätna ereignete sich ein weiterer Paroxysmus. Der Taal erzeugte eine phreatische Eruption.

Ätna: Paroxysmus No 52

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nacht manifestierte sich am sizilianischen Vulkan Ätna ein neuer paroxysmaler Ausbruch. Das INGV berichtet, dass strombolianische Eruptionen gegen 21.30 Uhr UCT einsetzen.  Gut 1 Stunde später hatten sich die Eruption so gesteigert, dass sie in eine Lavafontäne übergingen und der Tremor in die Höhe schoss. Er erreichte ungewöhnlich hohe Werte, was sich auch in der Höhe der Lavafontäne widerspiegelte. Lauf Boris Behncke schaffte sie es bis auf ca. 1000 m Höhe. Vulkanasche stieg bis auf 5000 m ü.N.N. und driftete Richtung Südosten. Das Ereignis war von lauten Explosionsgeräuschen begleitet, die einige Anwohner in Angst und Schrecken versetzten. In den Sozialen Medien herrschte Alarmstimmung und es wurde eine Menge Unsinn verbreitet. Nichtsdestotrotz war es eine der stärksten Eruptionen seitdem sie am 19. Mai wieder begonnen hatten. In den Ortschaften in Windrichtung ging viele Lapilli und Asche nieder. Selbst Catania wurde nicht verschont. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 2674 MW Leistung. Sie stammte zum Teil von einem Lavastrom auf der Südflanke des Südostkraterkegels. Gegen 00.15 UCT endete der Paroxysmus.

Taal: Phreatische Eruption

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Das seismische Netzwerk zeichnete am Taal-Vulkan gestern 55 vulkanisch bedingte Erdbeben auf. Darunter befanden sich 44 Beben mit niedriger Frequenz, 5 hybride Erdbeben und 5 Tremorphasen. Eine Erschütterung stammte von einer Explosion. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um eine phreatische Eruption. Eine dunkle Dampfwolke stieg bis zu 3 km hoch auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit über 7000 Tonnen am Tag sehr hoch, allerdings nicht mehr so extrem, wie 2 Tage zuvor. In unserer Vulkangruppe wurde darüber spekuliert, wie dieser Extremwert zustande kam. Dabei kamen auch Überlegungen auf, ob die Messung evtl. Fehlerhaft gewesen war. Doch dafür gibt es keine verifizierbaren Anhaltspunkte.

Vulkannachrichten 06.07.21: Fagradalsfjall, Fuego, Taal

In den Vulkan-News lest ihr heute wieder über den Fagradalsfjall auf Island und dem Taal-Vulkan auf den Philippinen. Die Aktivität am Fuego steigerte sich, während es am Stromboli ruhiger wurde.

Fagradalsfjall macht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die effusive Tätigkeit am Fagradalsfjall geht auf moderatem Niveau weiter. Gestern konnte man auf den neuen Livecams ein beständiges Brodeln der Lava im Krater beobachten. MIROVA detektierte Nachmittags eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 520 MW. Der Tremor hatte sich gegenüber dem Vortagestief wieder etwas berappelt, allerdings ohne große Peaks im Frequenzband von 2-4 Hz aufzuweisen. Dementsprechend gab es keinen starken Lava-Ausstoß mit Fontänen. Nachts war es größtenteils bewölkt und man sah wenig. Heute Morgen präsentiert sich der Krater ruhig und der Tremor fiel wieder ab.

Fuego: Eruptionshäufigkeit steigerte sich

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am guatemaltekischen Fuego steigerte sich die Häufigkeit der Explosionen wieder auf das übliche Niveau. INSIVUMEH berichtete von 10-12 Explosionen pro Stunde. Zuvor wurden 3-6 Explosionen gezählt. Vulkanasche erreichte eine Höhe von bis zu 4800 m. Sie driftete bis zu 15 km weit und regnete in den Ortschaften Morelia, El Porvenir, Sangre de Cristo, Yepocapa ab. Glühende Tephra stieg bis auf 400 m über den Krater auf. Es kam zu Schuttlawinen, die durch mehrere Schluchten flossen. Die Vulkanologen warnten vor Laharen.

Taal dampft und rappelt

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Die Dampfentwicklung und die Schwefeldioxid-Emissionen am philippinischen Taal-Vulkan blieben auch gestern erhöht, erreichten aber nicht mehr die Spitzenwerte der letzten Tage. PHILVOLCS registriert einen Schwefeldoxid-Ausstoß von 5,299 Tonnen am Tag. Zudem wurden 39 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. In unserer FB-Gruppe „Volcanoes and Volcanism“ wurde eine schöne Vergleichsgrafik veröffentlicht. Sie zeigt, wie sich der Schwefeldioxid-Ausstoß steigerte. Man sieht auch, dass er in den letzten Tagen um ein Vielfaches höher war, als während der eruptiven Phase im Januar 2020.

Stromboli: Rückgang der Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Am sizilianischen Inselvulkan Stromboli sieht es nach Entspannung aus. Alle Parameter sind rückläufig, so auch die Anzahlt der VLP-Erdbeben und der Tremor. Die strombolianischen Eruptionen kommen recht häufig, weisen aber nur einen Explosionsdruck von maximal 0,4 bar auf.

Anmerkung: In den nächsten Tagen mache ich ein wenig Urlaub. Es wird weiterhin Updates zu den Vulkanen geben, allerdings nicht ganz so häufig wie gewohnt.

Vulkan-Nachrichten 05.07.2021: Fagradalsfjall, Rincon de la Vieja, Taal

Fagradaslfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Fagradalsfjall fluktuieren Tremor und eruptive Aktivität stark: ruhige Phasen wechseln sich mit Lavaschüben ab, wobei die Pausen in den letzten Tagen länger geworden sind. Dennoch wachsen die Lavafelder, wie man anhand der Multiband-Aufnahme eines Landsat-Satelliten sehen kann. Oberflächlich fließt die Lava überwiegend in südliche Richtung und mündet im Natthagi-Tal. Unterirdisch macht sich die Lava aber auch in Richtung Nordosten auf und fließt in das Meradalir-Tal. MIROVA registrierte heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von fast 2000 MW.

Rincon de la Vieja: Phreatische Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Die Vulkanologen von OVISCORI-UNA berichten von einer phreatischen Eruption, die sich gestern Nachmittag um 16:31 Uhr Ortszeit ereignete. Auf Videoaufnahmen erkennt man eine Dampfwolke vom Vulkan aufsteigen, die eine Höhe von gut 1000 m über den Krater erreichte. Asche war nur sehr wenig enthalten. Die Eruptionswolke driftete in westlicher Richtung. Die Seismizität des Vulkans ist erhöht und es kann zu weiteren Eruptionen kommen.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Gestern wurde die hohe Schwefeldioxid-Emission vom Vortag noch getoppt: PHILVOLCS registrierte am Sonntag 22.628 Tonnen Schwefeldioxid über den Taal-Vulkan. Das ist ein beachtlicher Wert, wie er sonst nur von großen Eruptionen her bekannt ist. Zum Vergleich: Während der Bardarbunga-Eruption von 2014 wurden am Tag bis zu 64.800 Tonnen SO2 ausgestoßen, was der höchste jemals gemessene Wert einer Eruption darstellte. Bedenkt man, dass der Taal bereits jetzt 1/3 dieses Ausstoßes zustande bringt, obwohl das Magma noch in der Erde steckt, müssen sich ungeheure Mengen Schmelze unter der Caldera angesammelt haben. Hoffen wir für die Menschen der Region, dass sie nicht eruptiert wird.

Aserbaidschan: Methangas-Explosion eines Schlammvulkans?

Die Meldung einer starken Explosion im Kaspischen Meer vor der Küste von Aserbaidschan, fällt ein wenig aus der Rolle der hier üblichen Berichterstattung, dennoch ist das Ereignis einer Erwähnung wert. Die Explosion ereignete sich in der Nähe eines Gasfeldes, dass von der Firma SOCAR ausgebeutet wird. Es befindet sich 75 km vor der Küste. Videoaufnahmen zeigen einen Feuerball, der vom Meer aus aufsteigt. Angeblich soll das explodierte Methangas von einem Schlammvulkan ausgestoßen worden sein. Es gehen allerdings Gerüchte um, dass es sich um ein nicht-natürliches Ereignis gehandelt haben könnte und dass es einen Unfall im Zusammenhang mit der Gasförderung gegeben haben könnte.

Update: Ein Schlammvulkan als Ursache der Explosion wurde bestätigt. Er befindet sich auf der kleinen Insel Dashli, die gut 30 km vor der Küste zwischen der Siedlung Alat und der Stadt Neftchala liegt. Ein Sprecher von SOCAR erklärte, dass es sich um eine natürliche Verbrennung an einem Schlammvulkan gehandelt habe. Ein Foto der Insel gibt es auch.

Vulkan-Nachrichten 04.07.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

In den Vulkannachrichten stehen die Vulkane Fagradalsfjall und Merapi im Fokus der Berichterstattung. Es gibt aber auch Neuigkeiten von weiteren Vulkanen.

Fagradalsfjall: Tremor gefallen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall ist der Tremor erneut gefallen. Gestern Vormittag sprudelte noch vergleichsweise viele Lava aus dem Krater und kreierte Lavaströme an der Oberfläche. Mittags nahm die Aktivität stark ab, um am Abend wieder aufzuleben. Während der Nacht brodelte Lava im Krater und stieg mehrere 10er Meter hoch auf. Es gab nur kleine Lavaströme an der Oberflächen. Heute Morgen ist die Sicht schlecht und die Situation unklar. Doch auch wenn der Tremor fluktuiert, scheint es nicht unbedingt das Ende der Eruption zu bedeuten.

Fuego: Wenigere, aber stärkere Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv, doch die Anzahl der stündlichen Eruptionen hat sich halbiert. INSIVUMEH registrierte nur noch zwischen 3 und 6 Explosionen. Vulkanasche stieg bis zu 4800 m auf und es sieht so aus, als würde mehr Tephra als zuvor ausgestoßen werden. Auf unserer Livecam erkennt man rotglühende Schuttlawinen, die recht weit die Hänge runterfließen.

Lewotolok: Seismizität hoch

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der indonesischen Vulkan Lewotolok glänzte in den letzten Tagen mit hoher Seismizität. Es wurden täglich mehr als 6 Tremor-Ereignisse aufgezeichnet. Zudem gab es strombolianische Tätigkeit. Gestern wurden 2 Eruptionen registriert.

Merapi: Weitere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java kam es zu zwei weiteren Pyroklastischen Strömen. Sie erzeugten Amplituden zwischen 27 und 60 mm und dauerten bis zu 121 Sekunden. Den Daten nach zu folgen waren es kleinere Vertreter ihrer Art. Auf neueren Sentinel-Satellitenfotos erkennt man das Domwachstum. Waren es Anfang des Jahres noch 4 kleine Dome, so sind sie inzwischen zu 2 größeren Domen zusammengewachsen. Auf dem Schiebebild sieht man, dass der Dom am südwestlichen Kraterrand deutlich zugelegt hat. MIROVA registriert immer wieder moderate Thermalstrahlung.

[twenty20 img1=“818035″ img2=“818036″ offset=“0.5″ before=“Der Merapi am 8. April…“ after=“… und am 2. Juli, © Sentinel“]

Nevado del Ruiz: Ascheeruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Am kolumbianischen Feuerberg Nevado del Ruiz kam es zu weiteren Ascheeruptionen. Das VAAC detektiert Asche in einer Höhe von 6700 m. Die Aschewolke driftete in Richtung Südwesten.

Taal: Noch mehr Schwefeldioxid

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen stieß der Taal-Vulkan noch mehr Schwefeldioxid aus. So wurde gestern ein neuer Tagesrekord für dieses Jahr aufgestellt: PHILVOLCS maß 14.699 Tonnen. Zudem wurden 31 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Es sieht so aus, als hätte sich einiges an Magma im Untergrund angesammelt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es früher, oder später zu neuen Eruptionen kommen wird.

Telica: Ascheeruptionen

Staat: Nicaragua | Lokation: 12.60, -86.85 | Eruption: Strombolianisch

In Nicaragua ist der Telica wieder unruhig geworden und emittiert seit dem 2. Juli sporadisch Vulkanasche. Sie steigt bis auf einer Höhe von 1500 m auf und wird Richtung Südwesten verfrachtet.

Vulkan-News 03.07.21: Fagradalsfjall, Krakatau

Die Aktivität am Fagradalsfjall fluktuiert stark. Am Anak Krakatau gab es eine Ascheeruption. Die Parameter am Taal sind erhöht.

Fagradalsfjall: Aktivität gestiegen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Mittag ging ein ernüchterndes Foto durch die Vulkangemeinschaft: es zeigte den leergelaufenen Krater des Fagradalsfjall, in dem man zum ersten mal seit seiner Entstehung keine Lava mehr brodeln sah. Doch bereits am späten Nachmittag kamen erste Meldungen herein, nach denen sich neue Lava im Krater zu sammeln begann. Gegen 19 Uhr fing dann eine Phase erhöhter Aktivität an, die bis heute Vormittag anhält: Lava brodelt über den Kraterrand und speist einen Lavastrom der an der Oberfläche fließt. Nachts erreiche er das Natthagi-Tal. Die Lavadecke hier nimmt an Mächtigkeit zu, aber ein aktives Fortschreiten der Lavafront ist seit gut 2 Wochen nicht mehr zu erkennen gewesen. In einigen Berichten heißt es allerdings, dass Vulkanologen glauben, dass die Lava binnen weniger Tage/Wochen den Ozean erreichen könnte.

Kratatau: Aschewolke detektiert

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Gestern ereignete sich eine Eruption am Anak Krakatau. Sie ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 1500 m aufsteigen. Die Aktivität könnte mit einer erhöhten Seismizität im Süden Sumatras zusammenhängen. Am Eingang zum Sunda Strait manifestierte sich Vorgestern ein Schwarmbeben. Ende Juni wurden auch zahlreiche Niedrigfrequenz-Erdbeben am Krakatau registriert.

Taal: Erdbeben nördlich von Volcano Island

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Die Seismizität unter dem philippinischen Taal-Vulkan ist erhöht. PHILVOLCS berichtete von 48 vulkanisch bedingten Erdbeben, die den Vulkan in den letzten 24 Stunden erschütterten. Die meisten Beben konzentrieren sich nordöstlich von Volcano Island. Darunter befanden sich 2 vulkanisch-tektonische Erdbeben, 40 niederfrequente vulkanische Erdbeben und 6 Tremor-Ereignisse. Sie dauerten bis zu 4 Minuten. Seit dem 8 April wird schwacher Hintergrundtremor registriert. Vom Taal-Hauptkrater wurden hohe Mengen an vulkanischen Schwefeldioxid emittiert. Die Messungen wiesen 10254 Tonnen am Tag nach. Eine Dampfwolke stieg bis zu 3000 m hoch auf. Es werden Bodenverformungen festgestellt. Sie zeigen an, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Es kann jederzeit zu Eruptionen kommen.

Vulkan-Nachrichten 02.07.21: Ätna, Fagradalsfjall, Taal

Heute gibt es in den Vulkannews viel zu berichten: Am Ätna gab es den 50. Paroxysmus, die Aktivität am Fagradalsfjall fluktuiert stark und am Taal bereitet man Evakuierungen vor.

Ätna: Paroxysmus No 50

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nacht produzierte der Ätna den 50. Paroxysmus seit Dezember 2020, zumindest, wenn man jeden Ausbruch einzeln zählt. Das INGV berichtete, dass strombolianische Aktivität gegen 22.40 Uhr UCT einsetzte. Schon 10 Minuten später begann die Hauptphase des paroxysmalen Ausbruchs und die Strombolianer gingen in eine Lavafontäne über. Es begann ein Lavastrom zu fließen. MIROVA registrierte eine sehr hohe Wärmestrahlung mit 5081 MW Leistung. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspeigel. Es wurde intensiver Tremor registriert, der auf Höhe der Basis des Neuen Südostkraterkegels verortet wurde. Der Paroxysmus endete gegen 00:50 Uhr UCT.

Fagradalsfjall: Lavaüberlauf und Kollaps

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

 

Nach einigen Tagen mit fast Null Sicht auf den Vulkan, lichteten sich gestern Mittag die Wolken am Fagradalsfjall und gaben den Blick auf den Kegel frei. Diese erschien kleiner, als in den Vorwochen. Allerdings nicht, weil er an Größe eingebüßt hätte, sondern weil das Lavafeld im Umkreis des Kegels so mächtig geworden ist. Gegen 21:30 Uhr begann dann ein länger anhaltender Lavaüberlauf. Im Krater stieg der Pegel des Lavasees und er begann überzukochen. Dabei wurden kleine Lavafontänen sichtbar. An der Oberfläche floss ein Lavastrom in Richtung Natthagi-Tal und er erreichte sogar die Talsohle am Fuß des Steilhangs. Der Strom versiegte gegen 2.00 Uhr und gut 100 Minuten später begann eine Aschewolke aufzusteigen. Zeitgleich fiel der Tremor erneut deutlich ab. Diese Form der Aktivität dauerte etwa 12 Minuten. Später wurden noch einige kleiner Aschewolken beobachtet. In den Sozialen Medien wurde darüber spekuliert, dass die Aschewolken mit Kollaps-Ereignissen im Krater einhergingen. Vermutlich fiel der Spiegel des Lavasees stark ab.

Taal: Evakuierungen wurden angeordnet

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Phreatomagmatisch

Die Situation am philippinischen Taal-Vulkan spitzt sich zu. Nach der initialen Eruption von gestern, berichtete PHILVOLCS von 4 weiteren phreatomagmatischen Eruptionen. Sie erschienen gestern Abend um 18:26 Uhr, 19:21 Uhr, 19:41 Uhr und 20:20 Uhr. Sie waren kleiner als der erste Ausbruch. Im Tagesverlauf war die Seismizität erhöht, allerdings ohne die dreistelligen Spitzenwerte vom Frühling zu erreichen: es wurden 29 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befand sich ein Explosionssignal. Die Schwefeldioxid-Emission war mit 13.287 Tonnen sehr hoch. Unter Volcano Island wurde weiterhin Deflation registriert, während sich das Umland anhob. Der Kratersee auf Volcano Island befand sich in Bewegung und es stiegen Dampfwolken auf. Es drohen weitere Explosionen.

Vulkanologen und Behörden zeigten sich wegen der Entwicklung besorgt und ordneten die Evakuierung von gut 14.500 Menschen an. Bei ihnen handelt es sich um die Bewohner der Dörfer Agoncillo und Laurel, die am Ufer des Taal-Sees liegen. Diese beiden Gemeinden wären im Falle einer starken Explosion nebst Kollaps von Volcano Island von einem Tsunami bedroht.