Mayon: Lahar-Warnung ausgerufen

Warnungen vor Lahare am Vulkan Mayon

Der philippinische Vulkan Mayon liegt in der Provinz Albay auf der Insel Luzon und ist für seine fast perfekte Kegelform bekannt. Aufgrund seiner häufigen Eruptionen hinterlässt der Vulkan große Mengen an vulkanischem Material auf seinen Flanken, das durch starke Niederschläge als Lahare mobilisiert werden kann. Lahare sind schnell fließende Schlammströme aus vulkanischer Asche, Gesteinsfragmenten und Wasser, die in Flusstälern und Entwässerungsgebieten abfließen und erhebliche Schäden anrichten können.

Auf Grundlage einer Unwetterwarnung der Philippine Atmospheric Geophysical and Astronomical Services Administration wird erwartet, dass starke bis intensive Niederschläge über der Bicol-Region auftreten. Besonders betroffen ist die Provinz Albay, in der es in den kommenden Tagen zu besonders starken Regenfällen kommen kann. Diese Regenfälle können Lahare auslösen, indem sie vulkanische Sedimente in Flüssen und Entwässerungsgebieten des Mayon-Vulkans mobilisieren.

Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie warnt die Anwohner in zuvor festgelegten Lahar-Zonen und gefährdeten Gebieten eindringlich und empfiehlt höchste Wachsamkeit sowie Bereitschaftsmaßnahmen. Insbesondere nach längeren Niederschlagsphasen können Lahare in den Hauptkanälen entstehen, die den Vulkan Mayon entwässern. Dies betrifft insbesondere Ablagerungen pyroklastischer Dichteströme, die während der Ausbrüche von Januar bis März 2018 sowie von Juni bis Dezember 2023 entstanden sind. Große Mengen erodierbaren Materials befinden sich in den Einzugsgebieten der Flusskanäle Mi-isi, Mabinit, Buyuan, Bonga und Basud.

Zusätzlich können ältere vulkanische Ablagerungen entlang der Ost- und Westhänge des Vulkans durch Erosion von Ufern und Kanalbetten in Bewegung gesetzt und als Lahare remobilisiert werden.

Die Vulkanologen von PHIVOLCS fordern die Bevölkerung auf, offizielle Wetter- und Gefahrenwarnungen aufmerksam zu verfolgen und sich auf mögliche Evakuierungen oder Schutzmaßnahmen vorzubereiten. Insbesondere Bewohner in tief gelegenen Gebieten und entlang der Lahar-gefährdeten Kanäle sollten besondere Vorsicht walten lassen, da Lahare ohne Vorwarnung auftreten können und eine erhebliche Gefahr für Leben und Infrastruktur darstellen.

Kanlaon emittiert Aschewolke

Ein weiterer philippinischer Vulkan ist der Kanlaon, um den es in den letzten Tagen etwas ruhiger geworden ist. Nachdem die letzten VONA-Warnungen am 15. Februar ausgegeben worden waren, kam heute eine weitere dazu. Demnach emittiert der Vulkan Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufsteigen und in Richtung Südwesten driften. Gestern wurden zudem 14 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich von sehr hohen Werten auf immer noch hohe 1700 Tonnen am Tag. Generell hat die Aktivität des Vulkans nachgelassen, obgleich ein größerer Ausbruch erwartet wurde.

Taal Vulkan mit fluktuierenden Werten

Vom Taal gibt es widersprüchliche Werte. Neue geochemische und geophysikalische Messungen, die am 19. Februar durchgeführt wurden, ergaben, dass sich der pH-Wert im Kratersee von Volcano Island von 0,2 auf 0,3 verringert hat, das Wasser also etwas weniger sauer ist. Gleichzeitig stieg die Temperatur um fast 1 Grad auf 71,3 Grad an. Am auffallendsten ist, dass der Vulkan seit Januar nur noch einen Bruchteil der Schwefeldioxid-Emissionen ausstößt, verglichen mit den Werten vor wenigen Wochen. Gestern waren es nur 783 Tonnen am Tag. Zu Spitzenzeiten im letzten Jahr war es zehnmal so viel, was für einen Vulkan in diesem Aktivitätsstadium eher untypisch war. Die aktuellen Werte erscheinen hingegen plausibler.

Taal: Zwei phreatische Eruptionen

Phreatische Eruptionen am Taal- Schwefeldioxid-Ausstoß ungewöhnlich niedrig

Der philippinische Taal-Vulkan ist wieder aktiver geworden und produzierte innerhalb von 12 Stunden 2 kleine phreatische Eruptionen. Wie üblich gingen sie vom Kratersee auf Volcano Island aus und erzeugten Dampfwolken, die mehrere hundert Meter über Kraterhöhe aufstiegen. Livecamaufnahmen vom Calderrand aus zeigen diese Dampfwolken. Die Kamera, die früher einmal auf dem Kraterrand von Volcano Island stand, scheint leider keine Bilder mehr zu liefern, so dass evtl. aufsteigende Schlammfontänen verborgen bleiben.

Die erste Eruption manifestierte sich am Abend des 15. Februar um 21:42 Uhr Ortszeit und dauerte 4 Minuten. Die Dampfwolke erreichte eine Höhe von 900 m. Die zweite Eruption wurde heute Morgen um 08:20 Uhr gesichtet. Die Eruptionswolke erreichte ebenfalls 900 m Höhe. Tatsächlich brachte das VAAC Tokio zur ersten Eruption eine VONA-Warnung heraus, nach der eine Eruptionswolke, die vermutlich dann auch Asche enthielt, bis auf 1200 m Höhe aufgestiegen war und nach Südwesten driftete. Es könnte sich sogar um eine phreatomagmatische Eruption gehandelt haben. Es war die 2. VONA-Meldung zum Taal in diesem Jahr.

Die dampfgetriebenen Explosionen passen nicht wirklich zu den restlichen geophysikalischen Daten des Vulkans. Tatsächlich ist der Schwefeldioxidausstoß so niedrig wie seit Beginn der Eruptionsphase im Jahr 2020 nicht mehr. In den letzten Tagen wurde ein täglicher Ausstoß von ca. 440 Tonnen gemessen. Das sind etwa 10 % des täglichen Durchschnitts vom letzten Jahr. Zudem hat die Wassertemperatur des Kratersees etwas abgenommen und es werden weniger Erdbeben registriert. Allerdings gab es gestern drei Tremorphasen, die wohl anzeigten, dass sich Fluide im Untergrund bewegten, die rauswollten. Die Inflation unter der Südwestflanke von Volcano Island hält an.

Gerade der deutlich niedrigere Schwefeldioxid-Ausstoß deutet auf einen Aktivitätsrückgang hin, wobei ungeklärt bleibt, wieso der Vulkan ohne Eruption früher so viel Gas ausstieß wie sonst ein Vulkan, der in Eruption begriffen ist, und warum sich die Werte in den letzten Wochen so drastisch bei anhaltender Inflation reduzierten. Natürlich ist es auch denkbar, dass die Messwerte jetzt oder damals nicht korrekt sind.

Kanlaon bleibt Anfang Februar aktiv

Rot illuminierte Dampfwolke über Kanlaon-Krater. © John Kimwell Laluma Photography

Kanlaon stößt Asche und große Mengen Schwefeldioxid aus – Nächtliche Rotglut observiert

Auf der philippinischen Insel Negros bleibt der Kanlaon auch Anfang Februar weiter aktiv. Mehrmals am Tag kommt es zu Ascheemissionen, die mehrere hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Teilweise lösen sie beim VAAC Tokio VONA-Warnungen für den Flugverkehr aus. Seit gestern geschah das vier Mal. Gestern wurden zwei Ascheemissionen gemeldet, die bis zu 4 Minuten dauerten. Außerdem wurden mehr als 4300 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Es gab 11 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darunter befanden sich 2 Tremorphasen, die mit den Ascheemissionen einhergingen. Der Vulkan gilt als aufgebläht, da im Magmakörper immer noch viel Schmelze gespeichert ist.

Auf länger belichteten Nachtaufnahmen, die in den sozialen Medien geteilt wurden, erkennt man eine rot illuminierte Gaswolke über dem Krater stehen. Offenbar steht glühende Lava im Förderschlot. Theoretisch betrachtet könnte es jederzeit zu einer größeren Eruption kommen, die wahrscheinlich explosiv ablaufen würde und das Potenzial hat, pyroklastische Ströme zu generieren. Zudem besteht die latente Gefahr, dass starke Regenfälle Lahare auslösen, die sich entlang von Flussläufen und Schluchten ausbreiten.

Um den Kanlaon-Krater wurde eine Sperrzone etabliert. Sie hat einen Radius von 6 Kilometern. Sie reicht bis in besiedeltes Gebiet, das bereits vor Monaten evakuiert wurde. Die Geflüchteten leben unter einfachen Bedingungen in einem Flüchtlingscamp, sofern sie nicht bei Freunden und Verwandten untergekommen sind.

Wann die Geflüchteten in ihre Häuser zurückkehren können, ist unklar. Die Aktivität des Vulkans fluktuiert und ist in den letzten Tagen etwas schwächer als zuvor, doch Entwarnung kann noch nicht gegeben werden. Die anhaltenden VT-Erdbeben deuten darauf hin, dass weiteres Magma aufsteigt und sich die Aktivität verstärken könnte.

Verringerung von Gasausstoß und Kraterseetemperatur am Taal

Am Taal-Vulkan auf der Insel Luzon sieht es hingegen nach einer leichten Entspannung der Situation aus. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist in den letzten Wochen deutlich zurückgegangen und liegt aktuell bei weniger als 1000 Tonnen am Tag. Tatsächlich wurde am 30. Januar wieder die Wassertemperatur des Kratersees auf Volcano Island gemessen: Sie verringerte sich gegenüber der letzten Messung vor einem Jahr um 2 Grad. Es sieht so aus, als wäre der Wärmeflux aus der Tiefe geringer geworden.

Kanlaon mit gesteigerte Aktivität am 25.01.25

Kanlaon steigerte Anzahl und Stärke der Ascheemissionen – Seismizität erhöht

Auf der philippinischen Insel Negros zeigte sich der Vulkan Kanlaon gestern von seiner besonders aktiven Seite und erzeugte laut PHILVOLCS 14 Ascheemissionen, die zwischen 2 und 65 Minuten andauerten. Neun dieser Emissionen waren so stark, dass sie in den Fokus des VAAC Tokio gerieten und dort VONA-Warnungen auslösten. In den Warnungen für den Flugverkehr heißt es, dass die Asche bis auf eine Höhe von 3400 Metern aufstieg und in südwestlicher Richtung driftete. Die Aschewolken zogen dabei über Siedlungen hinweg, und in der Nähe des Vulkans kam es zu leichtem Ascheniederschlag, von dem besonders die Orte Yubo und La Carlota City betroffen waren. Geoforscher und der Katastrophenschutz empfahlen den Anwohnern, im Freien Staubschutzmasken zu tragen. Empfindlichen Personen wurde geraten, Aufenthalte im Freien zu vermeiden und ihre Wohnungen möglichst nicht zu verlassen.

Die erhöhte eruptive Tätigkeit ging einher mit einer ebenfalls gesteigerten Seismizität. Während am 24. Januar lediglich 15 Erschütterungen aufgezeichnet wurden, waren es gestern 35 seismische Signale. Darin enthalten waren 11 Tremorphasen, die bis zu 38 Minuten andauerten. Die Beben verteilten sich über den gesamten Bereich des Vulkans, mit einer leichten Konzentration in einem Areal südöstlich des Kraters. Der Schwefeldioxidausstoß belief sich auf 2400 Tonnen pro Tag.

Die Vulkanhänge versteilen sich weiter, und der Kanlaon gilt als aufgebläht. Die geophysikalischen Parameter zeigen, dass der Vulkan zu einer größeren Eruption bereit ist, bei der auch pyroklastische Ströme entstehen könnten. Im Extremfall könnten diese weite Strecken zurücklegen und auch über die Sperrzone (s.u.) hinaus gefährlich werden.

Der Alarmstatus des Kanlaon steht weiterhin auf „Orange“, und es gibt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Krater, die zugleich Evakuierungszone ist. Alle Anwohner in diesem Bereich mussten ihre Häuser verlassen: Wer nicht bei Freunden oder Verwandten untergekommen ist, lebt seitdem in einem Flüchtlingscamp. Luftfahrzeugen ist ein Überfliegen des Vulkans nicht gestattet.


Taal mit geringem Gasausstoß

Der Taal ist ein weiterer aktiver Vulkan der Philippinen, der das Potenzial zu weitaus stärkeren Eruptionen hat, als man sie am Kanlaon erwarten kann. Der Taal war in den letzten Jahren für seinen sehr hohen Schwefeldioxid-Ausstoß bekannt, der im Schnitt bei über 4000 Tonnen pro Tag lag. In den letzten Wochen reduzierte sich der Gasausstoß. Gestern wurden weniger als 1000 Tonnen Schwefeldioxid registriert. Entweder hat sich unter dem Vulkan etwas verändert, oder das Fördersystem ist blockiert, sodass das Gas nicht ungehindert entweichen kann. In diesem Fall muss man mit phreatischen Eruptionen rechnen.

Kanlaon: Anhaltende Ascheemissionen am 20. Januar

Kanlaon stößt weiter Asche und viel Gas aus – Mehr als 4000 Tonnen Schwefeldioxid

Auf den Philippinen stößt der Vulkan Kanlaon weiterhin Asche aus. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute zwei VONA-Warnungen, nach denen die Aschewolken in einer Höhe von 2700 m nach Südwesten driften und eine Gefahr für tief fliegende Flugzeuge darstellen könnten. PHIVOLCS berichtet in seinem täglichen Update von drei Ascheemissionen innerhalb von 24 Stunden. Sie dauerten zwischen 9 und 23 Minuten und wurden von vulkanischem Tremor begleitet. Dem Vulkan entweicht aber nicht nur Vulkanasche, sondern auch viel Gas. Zu den vulkanischen Gasen zählt das Schwefeldioxid, von dem in den letzten 24 Stunden 4023 Tonnen emittiert wurden. Gegenüber dem Vortag hat sich der Wert fast verdoppelt.

Zu den beschriebenen Phänomenen gesellte sich eine mittelstarke Seismizität in Form von vulkanotektonischen Erdbeben und Tremor. Innerhalb eines Tages wurden 13 seismische Signale detektiert, von denen 11 von VT-Erdbeben verursacht wurden. Die vulkanisch bedingten Erdbeben werden überwiegend von Magmabewegungen im Untergrund ausgelöst, die aufsteigen und in einem Magmenkörper unter dem Vulkan zwischengespeichert werden und eine Versteilung der Vulkanflanken bedingen. Daher gilt der Vulkan als geschwollen. Vor Ort fürchtet man einen stärkeren Vulkanausbruch, der sich ohne weitere Vorwarnungen ereignen könnte. Es gibt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Krater. Der Alarmstatus steht auf „3“ (Orange). Man warnt vor Explosionen mit Ascheniederschlag und pyroklastischen Strömen. Zudem stellen bereits jetzt Aschepartikel und Gase in der Luft eine Gesundheitsgefährdung für die Anwohner des Vulkans dar. Tausende wurden bereits evakuiert und harren seit Monaten in Flüchtlingslagern aus.

Taal Vulkan mit verstopften Fördersystem

Neben dem Kanlaon ist der Taal-Vulkan ein weiterer Feuerberg der Philippinen, der als aktiv eingestuft und besonders überwacht wird. In den letzten Monaten gab es immer wieder phreatische und sogar phreatomagmatische Eruptionen sowie über die meiste Zeit hinweg einen sehr hohen Schwefeldioxidausstoß mit Durchschnittswerten von mehr als 4000 Tonnen am Tag. Seit einigen Tagen hat sich der Ausstoß des Gases signifikant reduziert und hat die niedrigsten Werte seit Jahren erreicht: Bei der letzten Messung am 18. Januar wurden nur 890 Tonnen Schwefeldioxid am Tag nachgewiesen. Die Vermutung liegt nahe, dass das Fördersystem verstopft ist, wodurch sich ein hoher Gasdruck aufbaut, der letztendlich zu phreatischen oder phreatomagmatischen Eruptionen führen könnte.

Taal: Phreatische Eruption am 10.01.25

Taal-Caldera bleibt aktiv und eruptiert phreatisch

Gestern Abend ereignete sich in der philippinischen Taal-Caldera eine erneute phreatische Eruption, bei der eine Dampfwolke mehrere hundert Meter über die Höhe des Kraters auf Volcano Island aufgestiegen war. Der 6-minütige Ausbruch löste tatsächlich eine VONA-Warnung beim VAAC Tokio aus. Demnach erreichte eine Eruptionswolke eine Höhe von 1200 m über dem Meeresspiegel. Der Wind wehte die Eruptionswolke in Richtung Südwesten. Tatsächlich wurde die Beobachtung der Eruptionswolke mit Hilfe eines Satelliten gemacht, die normalerweise nur anspringen, wenn in der Eruptionswolke zumindest etwas Vulkanasche enthalten ist. Das bietet Raum für die Spekulation, dass es sich sogar wieder um eine phreatomagmatische Eruption gehandelt haben könnte, so wie es zuletzt am 6. Januar geschah. Die Vulkanologen von PHILVOLCS deklarierten die Eruption allerdings als dampfgetrieben, ohne magmatischen Kontakt zwischen Wasser und Magma.

Die starken Entgasungen mit einem Schwefeldioxid-Ausstoß von fast 5900 Tonnen am Tag suggerieren, dass das Fördersystem wieder frei ist. Offenbar hinderte es den Vulkan nicht daran, phreatisch zu eruptieren, was darauf hindeutet, dass die geothermische Hitzeentwicklung so groß ist, dass sich trotz des offenen Fördersystems ein großer Dampfdruck aufbauen kann.

Die restlichen geophysikalischen Parameter sind praktisch unverändert, allerdings gilt zu berücksichtigen, dass sie nicht laufend aktualisiert werden. So wurde die Wassertemperatur im Kratersee von Volcano Island zuletzt im Februar 2024 gemessen. Damals betrug sie 72,4 Grad. Der Intracalderavulkan Volcano Island gilt als aufgebläht und es hat den Anschein, dass Magma in wenigen Kilometern Tiefe unter dem Vulkan steht. Übergeordnet wird im Calderabereich des Taals Deflation festgestellt.

PHILVOLCS belässt den Alarmstatus des Taal-Vulkans auf der geringsten Stufe „1“. Es wird darauf hingewiesen, dass Volcano Island Sperrgebiet ist und sich jederzeit schwache Eruptionen ereignen könnten, bei denen auch etwas Vulkanasche gefördert werden kann.

Kanlaon eruptiert Vulkanasche am 7. Januar

Kanlaon lässt Vulkanasche bis auf 3700 m Höhe aufsteigen – Erdbebenaktivität hoch

Auf den Philippinen sind die Vulkane Kanlaon und Taal weiterhin aktiv: Der Kanlaon hat heute Vulkanasche eruptiert, die bis auf eine Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist und vom Wind in Richtung Süden getragen worden ist. In Ortschaften in Vulkannähe regnete Asche nieder. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute um 16:13:00 UTC eine VONA-Warnung. Eine halbe Stunde später folgte eine zweite. Davor gab es die letzten VONA-Warnungen am 3. Januar. Seitdem baute sich vermehrt Druck im Vulkan auf, was die geophysikalischen Daten bestätigten. In den letzten beiden Tagen wurden jeweils 37 Erschütterungen detektiert, die sich nordöstlich des Gipfelkraters konzentrierten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag heute bei knapp 3900 Tonnen am Tag.

Es sieht nicht so aus, als würde die Aktivität des Vulkans aufhören, selbst wenn die Ascheemissionen phasenweise nachlassen. Der Vulkan ist noch aufgebläht und verfügt über ein vergleichsweise großes Eruptionspotenzial, mit all dem Magma in seinem Bauch.

Die Situation am Taal ist ebenfalls weiterhin angespannt, obgleich der Vulkan nach seiner kleinen phreatomagmatischen Eruption gestern wieder mehr im Gleichgewicht zu sein scheint, als es zuvor der Fall gewesen ist. Der Schwefeldioxid-Ausstoß erhöhte sich wieder auf fast 4200 Tonnen am Tag und bewegt sich im Rahmen des Durchschnitts vom letzten Jahr. Obwohl weitere phreatische Eruptionen auftreten können, sieht es so aus, als wäre die Verstopfung in einem Fördersystem durch die Explosion gelöst worden.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS warnen zwar weiterhin vor Vulkangefahren, aber aufgrund der niedrigen Warnstufe, die sie dem Vulkan verleihen, rechnen sie wohl nicht mit stärkeren Eruptionen. Die Warnstufe steht auf „1“. Am Kanlaon ist sie mit Stufe „3“ deutlich höher. Tatsächlich ist es nicht immer einfach, eine angemessene Warnstufe auszurufen, da die Kriterien unterschiedlich interpretiert werden können.

Taal: Magmatophreatische Eruption am 06.01.2025

Phreatomagmatische Eruption am Taal ließ rotglühende Tephra aufsteigen

Heute manifestierte sich am philippinischen Taal-Vulkan eine phreatomagmatische Eruption, die via Livecam dokumentiert wurde. Sie ereignete sich um 19:34:30 Uhr philippinischer Zeit. Auf Livecamaufnahmen ist zu erkennen, dass die Eruption nicht nur eine 600 m hohe Asche-Dampf-Wolke aufsteigen ließ, sondern tatsächlich etwas rotglühende Tephra ausstieß, die bis über Kraterrandhöhe aufgestiegen ist. PHILVOLCS berichtet, dass die Eruption von einer etwa 6-minütigen Tremorphase begleitet wurde.

Bereits gestern wurde über 3 Tremorphasen berichtet, die sich am 4. Januar ereigneten. Eine der Tremorphasen hielt besonders lang an und setzte sich bis gestern fort. PHILVOLCS gab heute vor der Eruption eine Warnung heraus, dass sich die seismische Energie erhöht hätte und hielt eine Eruption für möglich.

Während phreatische Eruptionen durch explosionsartig expandierenden Wasserdampf verursacht werden, ohne das es zum direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma kommt, entstehen phreatomagmatische Eruptionen genau durch diesen Kontakt von Magma mit Wasser. Es ist als Schmelze im Fördersystem nötig.

Während rein phreatische Eruptionen in den letzten Monaten immer mal wieder auftraten, sind phreatomagmatische Eruptionen seltener, kamen in den letzten Monaten aber häufiger vor als in den Jahren zuvor. Über die bislang jüngste Eruption dieser Art berichtete ich am 3. Dezember letzten Jahres. Seitdem war es dann vergleichsweise ruhig um den Taal bestellt. Es gab aber immer wieder vulkanotektonische Erdbeben und Tremor. Zudem wurde unter Vulcano Island eine Magmenintrusion festgestellt, da sich der Boden gehoben hatte.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt seit Dezember auf unterdurchschnittlichen Werten, wobei man berücksichtigen muss, dass der Taal für seinen sehr hohen Gasausstoß bekannt ist. Bei der letzten Messung am 30.12.24 wurde ein Schwefeldioxidausstoß von 2753 Tonnen gemessen. Im letzten Jahr typisch waren Werte über 4000 Tonnen am Tag. Daher mutmaßte ich in einem meiner letzten Updates zum Taal, dass sich etwas im Fördersystem geändert hat und das Fördersystem verstopft sein könnten. Daher hielt ich die Eruptionsgefahr für erhöht.

PHILVOLCS belässt den Alarmstatus des Taal-Vulkans auf Stufe „1“. Das Betreten und Überfliegen von Volcano Island mit dem aktiven Krater ist verboten. Es wird davor gewarnt, dass plötzlich kleinere Eruptionen auftreten können und mit Ascheniederschlag zu rechnen ist.

Taal: Schwefeldioxid-Ausstoß von 8322 Tonnen

Erhöhte Schwefeldioxid-Emission am Taal-Vulkan – 8322 Tonnen innerhalb von 24 Stunden

Das Institut PHILVOLCS warnte vor verstärkten Schwefeldioxid-Emission, die eine Gefährdung für die Gesundheit der Anwohner des philippinischen Calderavulkans darstellten. Die Emissionen beliefen sich von 8.322 Tonnen pro Tag und entfleuchten dem Hauptkrater von Volcano Island. Dieser Wert liegt deutlich über dem Jahresdurchschnitt von etwa 6.057 Tonnen pro Tag.

Der moderate Wind verhinderte eine Ansammlung von Schwefeldioxid, sodass den ganzen Tag über kein vulkanischer Smog (Vog) über der Taal-Caldera sichtbar war. Dennoch steig eine 400 m hohe Dampfvolke aus dem Krater aus. Seit 2021 zeigt der Vulkan eine fluktuierende aber meistens hohe Freisetzung von Schwefeldioxid.

Längerer Kontakt mit vulkanischem Schwefeldioxid kann zu Reizungen der Augen, des Rachens und der Atemwege führen. Besonders gefährdet sind Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen wie Asthma, Lungen- oder Herzkrankheiten, ältere Menschen, Schwangere sowie Kinder.

Empfehlungen für betroffene Gemeinden:

  1. Kontakt minimieren: Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien, bleiben Sie in geschlossenen Räumen und halten Sie Türen sowie Fenster geschlossen, um das Eindringen von vulkanischem Gas zu verhindern.
  2. Schutzmaßnahmen ergreifen: Bedecken Sie Mund und Nase – idealerweise mit einer N95-Maske. Trinken Sie ausreichend Wasser, um Reizungen des Rachens zu reduzieren. Angehörige gefährdeter Personengruppen sollten besonders auf ihre Gesundheit achten und bei Beschwerden ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen oder die lokalen Gesundheitsbehörden kontaktieren.


Die Vulkanologen weisen darauf hin, dass für den Taal-Vulkan weiterhin Alarmstufe 1 gilt. Diese Alarmstufe bedeutet, dass der Vulkan sich in einem abnormalen Zustand befindet. Es besteht weiterhin die Möglichkeit plötzliche auftretender Ereignisse wie dampfgetriebener (phreatischer) oder kleinere phreatomagmatischer Eruptionen, vulkanischer Erdbeben, Ascheauswürfe sowie gefährlicher Ansammlungen von vulkanischen Gasen. Das Betreten von Volcano Island bleibt verboten.

Vulkanotektonische Erdbeben oder Tremorphasen wurden in den letzten Tagen nicht registriert. In der Vorwoche sah es anders aus, da war der Schwefeldioxid-Ausstoß deutlich niedriger und es gab Erdbeben und Tremor, so dass ich mit phreatischen Eruptionen rechnete.

Interessanterweise ist der Schwefeldioxid-Ausstoß am Kanlaon ähnlich hoch, ohne dass eine explizite Warnung ausgegeben wurde.