Vulkan-Update 31.01.21: Sakurajima. Suwanose-jima und Shiveluch

Im Vulkan-Update vom 31. Januar berichte ich von der neuen Ausbruchsserie am Sakurajima, über die Aktivität am Suwanose-jima und jener am Shiveluch auf Kamtschatka. Zudem gibt es Neuigkeiten von den karibischen Vulkanen Montagne Pelée und Soufrière.

Sakurajima: Vulkanasche in 3700 m Höhe

SakurajimaDer japanische Vulkan Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima auf Kyushu und befindet sich wieder in einer Phase mit erhöhter Aktivität. Seit gestern brachte das VAAC 13 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf 3700 m Höhe auf und wurde vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Das JMA detektierte Vulkanasche sogar in 5000 m Höhe. Schaut man sich das zugehörige Foto an, dann kann man sich vorstellen, dass die Angaben der Japaner stimmen könnten. Die Seismizität bleibt leicht erhöht.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Ein paar Inseln weiter südlich liegt der Suwanose-jima. Hier detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 1200 m. Die Aschewolken drifteten in Richtung Nordwesten. Der Vulkan ist strombolianisch aktiv und erzeugt gelegentlich vulcanianische Eruptionen.

Shiveluch mit Aschewolke

Im fernen Kamtschatka (Russland) eruptierte der Shiveluch Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel und breitete sich in nordwestlicher Richtung aus. Ein 2 Tage altes Sentinel-Satellitenbild zeigt einige kleine thermische Anomalien im Dombereich. Es gibt also nach wie vor langsames Domwachstum. Man kann darüber spekulieren, dass die Aschewolke im Zusammenhang mit einem Kollaps-Ereignis stand und von einem pyroklastischen Strom stammt. Eine explosive Eruption wäre allerdings ebenso möglich.

Montagne Pelée: Seismizität hält an

In der abgelaufenen Woche registrierte das Observatorium auf der Karibikinsel Martinique 14 schwache Erdbeben vulkanotektonischen Ursprungs. Diese Beben entstehen, wenn sich magmatische Fluide bewegen und das umliegende Gestein sprengen. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass der gefürchtete Montagne Pelée erwacht.

Soufrière: Domwachstum geht weiter

Auf der Nachbarinsel St. Vincente ist der Vulkan Soufrière bereits erwacht: in seinem Krater wächst ein Lavadom. Nun haben die Forscher der UWI ein seismischen Netzwerk installiert und registrieren Hunderte Erdbeben täglich. Endlich gibt es auch mal eine Höhenangabe zum Dom: er ist respektable 80 m hoch.

Vulkan-Update 24.01.21: Ätna, Klyuchevskoy, Suwanose-jima

Heute ist wieder einiges los in der Welt der Vulkane und Erdbeben. Am Ätna gibt es einen neuen Erdbebenschwarm, der Klyuchevskoy spie eine hohe Aschewolke aus und der Suwanose-jima eruptiert. Darüber hinaus sind Sangay und Popocatepetl eine Meldung wert.

Ätna: Weiteres Schwarmbeben

ÄtnaHeute Morgen manifestiert sich ein neues Schwarmbeben im Nordosten des Vulkans Ätna auf Sizilien. Die Epizentren befinden sich in der Region von Sant’Alfio. Der kleine Ort liegt auf ca. 530 Höhenmeter. Die Hypozentren wurden in Tiefen zwischen 10 und 16 km lokalisiert. Bisher stellte das INGV 16 Erdstöße fest. Gleich 5 Beben brachten es auf M 2,1. Die Beben könnten sich entlang einer Störungszone ereignen, die aufgrund des anhaltenden Magmenaufstiegs unter Spannung geraten ist. Der Tremor ist ebenfalls erhöht und bewegt sich im roten Bereich.

Auf einem aktuellen Sentinel-Sattelitenfoto ist zu erkenne, dass mehrere Schlote Wärme emittieren. Betroffen sind praktisch alle 4 Hauptkrater. Die Anwohner konnten Nachts rot illuminierte Wolken über den Kratern beobachten.

Klyuchevskoy mit pyroklastischen Strom

Auf Kamtschatka (Russland) ist der Klyuchevskoy weiter aktiv. Es kam zu einer stärkeren Eruption. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 8200 m über dem Meeresspiegel. Fotos dokumentierten, dass es zum Abgang eines pyroklastischen Stroms gekommen ist. Ob er durch ein Kollaps-Ereignis, oder durch eine explosive Eruption entstand ist unklar. Auf Satellitenbildern erkennt man einen kleinen Lavastrom auf dem Südwesthang. Die Wärmestrahlung ist moderat-hoch.

Suwanose-jima in Eruption

Der Inselvulkan des japanischen Ryuku-Archipels eruptierte heute 2 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurden. Sie stiegen bis zu 1200 m auf und drifteten in südwestlicher Richtung. Der Vulkan ist strombolianisch aktiv und haut gelegentlich vulcanianische Eruptionen heraus.

Popocatepelt mit Eruptionen

Seit gestern brachte das VAAC 5 VONA-Meldungen zum mexikanischen Vulkan Popocatepetl heraus. Die explosiven Eruptionen lassen Aschewolken bis auf einer Höhe von 5800 m aufsteigen. Der Wind verdriftet sie Richtung Norden. CENAPRED registrierte 222 Exhalationen und 772 Minuten Tremor. Nachts ist Rotglut über dem Krater zu sehen gewesen.

Sangay mit Aschewolken

Vom Sangay in Ecuador gehen immer wieder Aschewolken aus. Sie erreichen Höhen von 6700 m und driften in westlicher Richtung. Gestern wurde eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 788 MW registriert. Sie stammt vermutlich von Lava auf der Südflanke des Feuerbergs.

Klyuchevskoy: Aschewolken bis zu 7600 m Höhe

Im fernen Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter explosiv und effusiv tätig. Das VAAC registrierte heute mehrere Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 7600  m aufstiegen und sich in Richtung Norden und Westen ausbreiteten. Zudem zeigt MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von maximal 226 MW an. Das lässt vermuten, dass wenigstens ein kleinerer Lavastrom unterwegs ist. Der Klyuchevskoy zählt zu den aktivsten Vulkanen des ausklingenden Jahres. Bereits zwischen März und Juli war er sehr aktiv. Die aktuelle Eruptionsphase begann im Oktober. Das Bild stammt aus meinem Archiv.

Kilauea: Lavasee fällt

Der neue Lavasee im Halema’uma’u -Krater des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist weiter aktiv. Allerdings fiel der Spiegel des Lavasees heute um einige Meter. Das geschah (und geschieht) im Zuge eines DI-Events, das im letzten HVO-Update auch bestätigt wurde. Demnach läuft die Lava durch dem Hauptschlot in der Nordwand des Kraters ab. Dennoch gibt es Lava-Nachschub durc die beiden kleineren Schlot in der Krater-Westwand. Der Zyklus dürfte bald Enden und der Seespiegle wieder ein paar Meter ansteigen. Somit verhält sich der neue Lavasee, wie der Alte, der im Zuge der Leilani-Eruption im Mai 2018 ausgelaufen ist. Das ist allerdings noch kein Garant dafür, dass sich der Lavasee bereits als permanent etabliert hat.

Pacaya: Lavastrom fließt

Am guatemaltekischen Pacaya fließt weiterhin Lava. Der Strom auf der Westflanke ist 525 m lang und verkürzte sich somit um 100 m gegenüber dem letzten Update. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit 269 MW Leistung. Strombolianische Eruptionen schmeißen glühende Tephra 125 m hoch aus.

Suwanose-jima weiter munter

Über die Feiertage war der japanische Inselvulkan Suwanose-jima recht munter und auch heute meldete das VAAC 3 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 1200 m auf. Auf einem Video ist zu erkennen, dass der Suwanose-jima permanent strombolianisch aktiv ist und gelegentlich größere explosive Eruptionen erzeugt. Sie decken den Kraterbereich mit glühenden Lavabomben ein und lassen die Aschewolken aufsteigen.

Update 20.12.20: Suwanosejima, Klyuchevskoy und Fuego

Heute gibt es Nachrichten zu den Vulkanen Suwanose-jima, Klyuchevskoy, Fuego und Nyamuragira.

Suwanose-jima steigert sich

In Japan ist der Suwanose-jima deutlich aktiver als in den letzten Tagen. Der Inselvulkan im Süden Japans eruptierte mehrere Aschewolken. Sie lösten seit gestern sieben VONA-Warnungen aus. Es wurde Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m registriert. Die Wolken drifteten in südöstlicher Richtung. Suwanose-jima eruptierte in diesem Jahr bereits 371 Mal so stark, dass der Flugverkehr vor seinen Aschewolken gewarnt werden musste. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Klyuchevskoy in Eruption

Die Aktivität am Klyuchevskoy hält weiter an, genauso der Trend zu explosiven Eruptionen. Das VAAC Tokio meldete seit gestern ebenfalls sieben Aschewolken zum Vulkan auf Kamtschatka. Hier erreichte die Asche eine Höhe von 7315 m über dem Meeresspiegel. Der Wind verfrachtete die Wolken in nordwestlicher Richtung. Aber nicht nur die explosive Aktivität steigerte sich, sondern auch die effusive. MIROVA registriert wieder eine hohe thermische Anomalie mit einer Leistung von 1176 MW. Auf der Livecam erkennt man einen Lavastrom. Er fließt auf der Südwestflanke des Vulkans.

Fuego eruptiert häufig

Auf unserer LiveCam am Fuego kann man heute häufige Explosionen beobachten. Glühende Tephra steigt mehrere Hundert Meter hoch auf und deckt den oberen Flankenbereich mit glühenden Lavabomen ein. Gestern berichtete INSIVUMEH von 6-10 Eruptionen pro Stunde. Glühendes Material wurde bis zu 300 m hoch ausgeworfen. Die Schockwellen der Explosionen ließen Fensterscheiben in Dörfern am Fuß des Vulkans vibrieren. Auf dem Infrasound-Seismogramm sind die Explosionen als deutliche Peaks zu sehen. Man erkennt auch ein langanhaltendes Signal, dass einen Lavastrom ankündigen könnte. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit 116 MW Leistung.

Nyamuragira: Aktivität bestätigt

Letzte Woche postete ich ein Foto der beiden Virungavulkane Nyiragongo und Nyamuragira im Kongo. Über beiden Vulkanen war ein rot illuminierter Nachthimmel zu sehen. Während die Lavasee-Aktivität am Nyiragongo altbekannt ist, war die Situation am Nyragongo unklar. Die genaue Art der Aktivität konnte bis heute nicht ermittelt werden, dafür erhielt ich von einem Vulkanologen vor Ort die Bestätigung, dass der Vulkan eruptiert und dass das Foto aktuell ist. Da der Vulkan von Rebellen kontrolliert wird, ist es den Vulkanologen unmöglich den Krater zu inspizieren.

Klyuchevskoy: Update 12.12.2020

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka (Russland) stieß heute eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 6300 m aufgestiegen ist. Starker Wind formt die Wolke zu einem schmalen Band, dass in nordwestlich-südöstlicher Richtung streicht und nach Nordosten driftet. Vom VAAC wurde eine VONA-Warnung veröffentlicht. MIROVA registrierte gestern eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 575 MW. Jüngere Messungen liegen nur im zweistelligen Bereich, obwohl man auf der Livecam eine ausgeprägte Glutspur erkennt. Sie stammt scheinbar von einem Lavastrom der auf der Westflanke des Vulkans unterwegs ist. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Ätna im Schneekleid

Nachdem sich der Ätna mehrere Tage lang in Wolken hüllte, präsentiert sich der Vulkan heute in einem dicken Schneekleid. Neue Bilder der Aktivität gibt es nicht, aber vielleicht bekommen wir morgen was zu sehen. Die Seismik war in den vergangenen Tagen recht hoch. Bereits am 7. Dezember ereignete sich ein Schwarmbeben im Westen des Vulkans. Die Erschütterungen erzeugten Magnituden im 2-er Bereich. Vor 2 Tagen gab es ein Schwarmbeben in der Region um den Monte Supino. Darüber hinaus ereigneten sich die üblichen Erschütterungen im Valle del Bove und unter dem Krater. Es steigt also weiter Magma auf. Der Tremor ist moderat.

Lewotolok eruptiert weiter

Auf Lembata (Indonesien) ist der Lewotolok weiter aktiv. Für den Nachmittag meldete das VSI 11 Eruptionen und 16 starke Entgasungen. Tremor deutet darauf hin, dass Magma im Fördersystem unterwegs ist und entgast. Mit weiteren Ausbrüchen kann gerechnet werden.

Merapi: Seismik fluktuiert

Gegenüber dem Vortag, ist die Seismik am indonesischen Vulkan Merapi wieder etwas angestiegen. Das VSI registrierte gestern ungefähr 320 seismische Signale unterschiedlichen Typs. Heute wurden innerhalb von 6 Stunden 13 vulkanotektonische Beben, 66 hybride Erschütterungen und ein Niedrigfrequnez-Erdbeben registriert. Diese Beben deuten auf Magmenbewegungen im Untergrund hin. Zudem gab es seismische Signale im Zusammenhang mit der vulkanischen Aktivität: 13 Erschütterungen wurden durch starke Entgasungen verursacht und 6 durch den Abgang von Schuttlawinen.

Suwanose-jima vulcanianisch aktiv

Der Vulkan im Süden des japanischen Archipels ist wieder munterer geworden. Das VAAC registrierte in den letzten 2 Tagen 9 Aschewolken, die von diesem Vulkan ausgingen und bis auf einer Höhe von 2100 m aufstiegen. Die Eruptionen dürften vulcanianischer Natur sein.

Stromboli: Dritte starke Explosion

In der Nacht von Freitag auf Samstag ereignete sich eine weitere starke explosive Eruption am Stromboli. Es war bereits die Dritte in diesem Monat. Das LGS berichtet davon, dass die Explosion um 0:33 Uhr statt fand. 3 Minuten vor dem Ereignis begann sich an der Rina Grande wieder der Boden anzuheben und zwar um 0,41 µrad. Die Explosion erzeugte ein starkes seismisches Signal, dessen Amplitude etwas kleiner war, als bei den beiden vorangegangenen größeren Explosionen. Dennoch fiel die aktuelle Explosion noch in dem Bereich der ungewöhnlich starken Eruptionen.

Ansonsten verhält sich Stromboli weiterhin recht still. Die üblichen Ausbrüche erzeugen nur geringe Explosionsdrücke im Bereich von 0,2 bar, wobei es im LGS-Bericht von Samstag einen Widerspruch gibt und einmal von 1 bar die Rede ist. Auch die Häufigkeit der strombolianischen Eruptionen ist übersichtlich. Generell hat sich das Eruptionsverhalten des Vulkans in diesem Monat geändert. Anstatt, dass sich der Druck über die strombolianischen Eruptionen abbaut, staut er sich in größeren Tiefen an und es kommt dann zum schnellen Aufstieg eines Magmenkörpers, der sich in den stärkeren Eruptionen entlädt. Das Bild stammt von der letzten Eruption.

Klyuchevskoy eruptiert weiter

Im russischen Kamtschatka ist der Kyuchevskoy immer noch explosiv und effusiv aktiv. Auf der Livecam ist ein rot illuminierter Nachthimmel zu erkennen, der die Glutspur des Lavastroms widerspiegelt. MIROVA registrierte eine Thermalstrahlung mit 1307 MW Leistung. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6000 m. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht.

Suwanose-jima mit weiterer Eruptionsserie

Das VAAC Tokio registrierte seit gestern 9 Eruptionen des südjapanischen Inselvulkans. Die Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 2100 m auf und driftete in nordöstlicher Richtung. In diesem Jahr wurden bereits 296 VONA-Warnungen zum Suwanose-jima herausgebracht. Der Sakura-jima schaffte es sogar auf 590 Meldungen.

Sakurajima: Update 10.11.20

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima wieder ausgebrochen. Das VAAC detektierte heute mehrere Eruptionen und brachte seit gestern 13 VONA-Warnungen heraus. Zuletzt erreichte die Asche eine Höhe von 2700 m und driftete in südlicher Richtung. Am 8. November gab es einen kleinen Erdbebenschwarm. Aktuell erkennt man auf der LiveCam einen rot illuminierte Nachthimmel über dem Krater. Es steht also glühendes Magma im Fördersystem. Die Aktivität findet aus dem Hauptkrater statt, der Showa-dake ist weiterhin still.

Suwanose-jima ebenfalls aktiv

Der Suwanose-jima ist ein Inselvulkan südlich von Kyushu und ist ebenfalls recht munter. Hier verzeichnete das VAAC 12 Eruptionen seit gestern. Die Aschewolken erreichen eine Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel. Der Wind kommt aus nördlicher Richtung und verfrachtet die Asche nach Süden. Die Seismik ist erhöht und mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden.

Nevados de Chillan eruptiert Aschewolke

Am chilenischen Vulkan Nevados de Chillan wurde gestern eine Aschewolke gesichtet. Sie erreichte eine Höhe von 1280 m. Zeitgleich wurde ein langperiodisches Erdbeben registriert.

Rincon de la Vieja eruptiert 3 Mal

In Costa Rica war es der Rincon de la Vieja, der für Schlagzeilen sorgte: seit Sonntag wurden 3 phreatische Eruptionen registriert. Neben Wasserdampf wurde auch etwas Vulkanasche gefördert. Obwohl nur geringe Mengen Asche gefördert wurden, warnt ORVISCOR vor der Möglichkeit, dass starke Regenfälle Lahare erzeugen könnten.

Ätna: weitere Beben am 06. November

Die Anzeige des Schwarmbebens, dass am 05. November begann, scheint nun komplett zu sein. Am 06. November ereigneten sich noch 39 Beben. Neben dem bekannten Schwarm 2 km südlich vom Pizzo Deneri, gab es noch einen weitern Erdbebenschwarm unter der Südwestflanke des Ätnas. Er manifestierte sich am Monte Pecoraro, einen Schlackenkegel auf 2200 m Höhe. In den Folgetagen gab es vereinzelte Beben, einige davon unter dem Zentralkrater.

Suwanose-jima: Eruptionsserie am 04.11.20

Der japanische Inselvulkan Suwanose-jma (japanisch Suwa-Nosejima) ist in den letzten 24 Stunden sehr aktiv gewesen. Das VAAC Tokio brachte 9 VONA-Meldungen heraus. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel detektiert. Starker Wind verfrachtete die Aschewolken in südwestlicher Richtung. Die Seismografen registrierte gestern über 30 vulkanisch bedingte Erdbeben. Ende letzten Monats wurden mehr als 50 Erdstöße festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde auf MIROVA eine moderate Wärmestrahlung angezeigt. Darüber hinaus gibt es leichte Bodendeformationen. Es steigt also Magma auf und der Vulkan steuert auf einer neuen Hochphase zu. Bisher sind die Eruptionen überwiegend strombolianischer Natur, doch möglicherweise werden bald stärkere vulcanianische Eruptionen stattfinden.

Anzahl vulkanischer Erdbeben und explosiver Eruptionen. © JMA

Merapi: Erhöhung der Warnstufe

Am indonesischen Vulkan Merapi wurde die Alarmstufe auf „orange“ (Level 3) erhöht. Es ist die 2. höchste Warnstufe. Sie geht einher mit einer 5 km Sperrzone um den Krater und dem Aufruf, touristische Aktivitäten im gefährdeten Gebiet einzustellen. In 12 Dörfern werden Evakuierungsmaßnahmen besprochen. Das BPPTKG reagierte damit auf die weitere Zunahme seismischer Aktivität und dem anhaltenden Domwachstum. Vor 3 Tagen wurden über 300 Hybrid-Erdbeben festgestellt. Auch die Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben ist hoch. In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages wurden 12 solcher Beben detektiert. 8 seismische Signale stammten von Abgängen von Schuttlawinen. Sie bilden sich, wenn Lavapakete vom Dom abbrechen. Aus solchen Kollaps-Ereignissen können schnell pyroklastische Ströme hervorgehen, die eine Gefahr für die Anwohner darstellen.

Gorely mit schwacher Wärmestrahlung

Eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von nur 2 MW wurde am Vulkan Gorely in Kamtschatka festgestellt. Obwohl die Wärmeanomalie nur sehr schwach ist, erwähne ich sie hier, weil der Vulkan bisher selten bei MIROVA angezeigt wurde.

Im Jahr 2011 bestieg ich den Gorely zusammen mit Martin Rietze und Florian Wizorek. Wir konnten in einem Schlot schwache Rotglut ausmachen. Damals stand das Magma hoch im Fördersystem, ohne dass es zu einem Ausbruch gekommen wäre. Die jetzige Anomalie könnte von einem ähnlichen Phänomen stammen.

Ätna: Update 17.10.20

Am Ätna auf Sizilien gehen die Eruptionen weiter. Allerdings mit der Einschränkung, dass in den letzten Tagen keine Episoden mit Ascheausstoß dokumentiert wurden. Dafür meldet Vulkanologe Dr. Boris Behncke einen rot illuminierten Nachthimmel über dem Neuen Südostkrater. Die Seismizität ist relativ hoch. Am 15 Oktober wurden 10 Erschütterungen dokumentiert. Die beiden Stärksten hatten Magnituden von 1,3. Die Epizentren lagen überwiegend im Bereich des Zentralkraters und im Valle del Bove. Der Tremor bewegt sich ohne große Fluktuationen im gelben Bereich seitwärts. Ein Anzeichen dafür, dass gerade keine Ascheeruptionen stattfinden. Das Bild zeigt eine schöne strombolianische Eruption aus dem NSEC und wurde am Montag von Enrico Indovina veröffentlicht.

Karymsky in Eruption

Gestern brachte Das VAAC 3 VONA-Meldungen zum Vulkan in Kamtschatka heraus. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4000 m und driftete in östlicher Richtung. Menschen werden durch die Eruptionen des Karymskys nicht gefährdet, da er in einer unbesiedelten Gegend der sibirischen Halbinsel liegt.

Klyuchevskoy eruptiert effusiv

Ebenfalls in Kamtschatka liegt der Klyuchevskoy. Die letzten VONA-Meldungen liegen 2 Tage zurück, trotzdem ist der Vulkan noch aktiv. Er eruptiert einen Lavastrom, der über die Südflanke fließt. Nachts beschert er einen rot illuminierten Himmel. Ich gehe davon aus, dass es auch zu strombolianischen Eruptionen kommt.

Kerinci ist aktiv

Der Kerinci liegt auf der indonesischen Insel Sumatra und ist heute wieder mit einer VONA-Warnung vor Vulkanasche in den Meldungen vertreten. Hier wurde die Vulkanasche in einer Höhe von 4600 m festgestellt.

Semeru eruptiert Aschewolke

Der indonesische Vulkan Semeru eruptierte wieder eine Aschewolke. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von fast 4000 m über Normalnull. Vom VSI wurden 54 seismische Eruptionssignale detektiert. Sie hatte Amplituden zwischen 10-21 mm. Die Erschütterungen dauerten bis zu 170 Sekunden. Außerdem wurden 10 Signale registriert, die auf starke Entgasungen/Exhalationen hindeuteten. Von vulkanotektonische Erdbeben wird nichts berichtet. Der Vulkan ist weiterhin sehr aktiv. Die Eruption ist stabil und Anzeichen für eine drastische Verstärkung des Geschehens gibt es derzeit nicht.

Suwanose-jima

Der japansiche Inselvulkan Suwanose-jima eruptiert strombolianisch. Vulkanasche steigt bis zu 1800 m hoch auf. Die bisher jüngste VONA-Meldung stammt von heute Nacht.