USA: Tornados und Sturzfluten

Tödliche Unwetter in den USA: Tornados und Sturzfluten fordern mindestens sieben Menschenleben

Der mittlere Westen der USA wurde in der Nacht zum Donnerstag erneut von starken Unwettern getroffen, die nicht nur Sturzfluten verursachten sondern auch eine Serie von mindestens 40 Tornados erzeugten. Die Wirbelstürme hatten katastrophale Folgen und richteten große Schäden an. Mindestens sieben Menschen starben. Die Tornados hinterließen von Oklahoma bis Ohio eine Schneise der Verwüstung.

Besonders hart getroffen wurde der Bundesstaat Tennessee, wo fünf Todesopfer gemeldet wurden. Infolgedessen rief die Regierung den Katastrophenfall für alle Countys aus. Auch in Missouri und Indiana wurden jeweils ein Todesfall bestätigt. In Missouri kam ein Feuerwehrchef bei einem Rettungseinsatz ums Leben. In Indiana wurde ein 27-Jähriger tödlich verletzt, als er mit stromführenden Leitungen in Berührung kam.

Die amerikanische Wetterbehörde bestätigte dass mindestens einer der Tornados die zweitstärkste Kategorie EF 4 auf der Fujita Scale erreichte. Das bedeutet, dass es im Inneren des Tornado Windgeschwindigkeiten zwischen 267–322 km/h gab. Ein EF-3 Tornados richtete in Lake City (Arkansas) ebenfalls verheerende Schäden an.

Der Tornadoausbruch ging mit mehr als 300 Warnmeldungen einher. Neben zahlreichen Verletzten wurden auch massive Sachschäden in Arkansas, Kentucky, Illinois und Indiana gemeldet. Häuser wurden zerstört, Straßen blockiert, und vielerorts fiel der Strom aus.

Begleitet wurde das Unwetter von außergewöhnlich starken Regenfällen. Für das untere Ohiotal, den Mittleren Süden und die Ozarks gelten weiterhin Sturzflutwarnungen. Bis Sonntag, den 6. April, könnten lokal bis zu 380 Millimeter Regen fallen. In vielen Regionen werden bis zu 300 Millimeter Niederschlagshöhe erwartet – eine Menge, die in kurzer Zeit zu lebensgefährlichen Überschwemmungen führen kann.

Die Behörden rufen die Bevölkerung zur Vorsicht auf und bitten darum, Warnmeldungen ernst zu nehmen und Schutzräume aufzusuchen, sobald Tornadowarnungen ausgegeben werden.

Tornados entstehen, wenn kalte, trockene Luft aus dem Norden auf feuchtwarme Luftmassen aus dem Süden trifft und starke Aufwinde erzeugt, die rotieren und sich zu sogenannten Superzellen entwickeln können. Diese Bedingungen sind besonders im Frühling im Mittleren Westen der USA häufig, wo die Rocky Mountains im Westen und das Flachland im Osten eine Art Wetterschneise bilden – bekannt als „Tornado Alley“. Dort treffen die Gegensätze der Luftmassen ungehindert aufeinander und begünstigen die Bildung heftiger Tornados.

Auch in Deutschland kam es in den letzten Jahren immer häufiger zu Tornados, besonders in den von Dürre geprägten Jahren. In den letzten zwei feuchteren Jahren gab es weniger Tornadomeldungen. Da es momentan so aussieht, als würden wir auf eine neue Hitze- und Dürreperiode zusteuern, könnte es auch dieses Jahr wieder vermehrt zu Tornados kommen, sobald sich Gewitter bilden.

Italien: Schwere Unwetter im Süden

Heftige Unwetter im Süden Italiens  – 80.000 Blitze und 2 Tornados über dem Meer

Der Süden Italiens wurde erneut von schweren Unwettern heimgesucht. Besonders schlimm traf es Sizilien und Sardinien, aber auch die Liparischen Inseln und andere Regionen auf dem Festland wurden nicht verschont. Es kam zu Sturzfluten und zur Bildung von zwei Wasserhosen vor Messina.

Heftige Gewitter brachten am Wochenende Hagel und Starkregen mit sich, die das öffentliche Leben in Süditalien beeinträchtigten. Das Katastrophenschutzministerium verhängte über acht Regionen Italiens die Wetterwarnstufe „Orange“. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben.

In wenigen Stunden fielen im Norden Siziliens bis zu 200 mm Niederschlag, was in etwa der sonst üblichen Regenmenge für den gesamten Monat Februar entspricht. Die bereits durchnässten Böden konnten die Wassermassen nicht aufnehmen, sodass sie oberflächlich abflossen und Sturzfluten, aber auch Steinschläge und Erdrutsche auslösten. Dabei wurden mehrere Autos mitgerissen. Zahlreiche Tiefgaragen und Keller wurden überflutet. Teilweise standen ganze Stadtviertel unter Wasser, sodass die Anwohner von der Feuerwehr mit Booten evakuiert werden mussten.

In den sozialen Medien wurden mehrere Videos der Überflutungen geteilt. Die Niederschläge verwandelten kleine Flussläufe und selbst Straßen in reißende Ströme. Das Wasser kam mit voller Kraft aus den Bergen herunter und blockierte Straßen. Obwohl sich dramatische Szenen abspielten, wurde niemand getötet oder schwer verletzt.

Vor der Küste von Messina bildeten sich zwei Windhosen. Die Wassertornados blieben jedoch über dem Meer und richteten keine Schäden an. Der Sturm beeinträchtigte auch den Fährverkehr zu und zwischen den Liparischen Inseln. Viele Verbindungen wurden gestrichen und Reisende saßen auf den Inseln fest.

Im kalabrischen Montepaone kam es an einem Berghang zu Erdrutschen, die eine Straße verschütteten. Zahlreiche Autofahrer saßen vor der blockierten Straße fest. Ein Hagelsturm zog über die Gemeinden Squillace und Germaneto di Catanzaro und behinderte den Verkehr. Es kam zu Überschwemmungen.

Die Unwetter entstammten dem rotierenden Wolkenwirbel eines Tiefdruckgebiets, das auch über Teile Griechenlands, die Staaten des ehemaligen Jugoslawiens und Nordafrika hinwegzog. Im betroffenen Gebiet des Mittelmeers wurden innerhalb von 24 Stunden über 80.000 Blitze registriert.

Sturm Eowyn: Das sind die Folgen

Sturm der Superlative zog über Irland und Großbritannien hinweg – 2 Tote und Tausende ohne Strom

Am Wochenende zog der außertropische Zyklon Eowyn über Irland und Teile von Großbritannien hinweg. Es war ein außergewöhnlicher Sturm, der mehrere Superlative mit sich brachte: Zum einen wird Eowyn als einer der stärksten Stürme seit Beginn der Wetteraufzeichnungen bezeichnet, der über Irland und Schottland hinweg zog. In der Spitze überschritten die Windgeschwindigkeiten die Marke von 180 km/h, wobei die Winde an der Wetterstation »Mace Head« an der Atlantikküste einen neuen Rekordwert von 183 km/h erreichten. Der Spitzenwert könnte sogar noch stärker ausgefallen sein, was sich nur nicht nachweisen ließ, weil die Wetterstation ausfiel, direkt nachdem der neue Rekordwert gemessen worden war. Auch zahlreiche andere Messstationen waren überlastet und streckten die Segel, als der Sturm sie voll erfasste. Hinter der Küste schwächten sich die Winde ab, fegten aber dennoch mit starken 130 bis 150 km/h übers Land und deckten Dächer ab, entwurzelten Bäume und ließen Strommasten umknicken. In der Folge gab es massive Stromausfälle, von denen mindestens 400.000 Gebäude betroffen waren. Auch die Trinkwasserversorgung fiel großflächig aus.

Eowyn richtete nicht nur enormen Sachschaden an, sondern forderte auch 2 Menschenleben. In Irland wurde ein 20-jähriger Autofahrer von einem Baum erschlagen, als dieser auf sein Auto stürzte. In Schottland war das Opfer erst 19 Jahre alt. Der junge Mann starb bei einem Verkehrsunfall infolge des Unwetters. Darüber hinaus wurden mehrere Personen verletzt.

Anders als etwa bei Hurrikanen in den USA blieben verheerende Folgen der Naturkatastrophe aus, was wohl in erster Linie der massiven Bauweise in Europa zu verdanken ist. Holzhäuser hätten dem Sturm der Superlative bestimmt nicht so gut standgehalten.

Bombogenese und String Jet als ungewöhnliche Ereignisse

Rekordverdächtig war nicht nur die Stärke des Sturms, sondern auch seine rasante Bombogenese, bei der der Luftdruck innerhalb von 24 Stunden um 50 Hektopascal sank. Verursacht wurde dies durch arktische Kaltluft, die auf warme Luftmassen über dem Atlantik traf. Der starke Jetstream intensivierte den Sturm und begünstigte dynamische Prozesse wie das Absinken der Tropopause und die Bildung von Starkwindbändern, darunter der »Cold Jet«, der extreme Böen verursachen kann.

Laut britischen Medienberichten trat sogar ein »Sting Jet« auf, bei dem eiskalte stratosphärische Luft plötzlich nach unten stürzt und extreme Windgeschwindigkeiten auslöst. Dieses seltene Phänomen könnte die ungewöhnliche Stärke von Eowyn zusätzlich erklären. Die endgültige Analyse steht von Seiten der Wetterdienste noch aus.

Tatsächlich braut sich über dem Atlantik bereits der nächste starke Sturm zusammen, der in Richtung Irland und GBR zieht. Sein Name ist Hermine.

Bombenzyklon Eowyn trifft auf Irland

Gefährlicher außertropischer Zyklon hält auf Irland und die Britischen Inseln zu – Höchste Warnstufe

Der als außerordentlich stark und gefährlich eingestufte außertropische Zyklon Éowyn nähert sich schnell Irland und Teilen der Britischen Inseln, was zu umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen führt. Schulen bleiben geschlossen, und der öffentliche Nahverkehr in Irland wird eingestellt. Außerdem wurden zahlreiche Fähr- und Flugverbindungen storniert. Es wurde die höchste Wetterwarnstufe ausgerufen, was selten vorkommt, und Warn-Apps auf den Smartphones erwachten mit eindringlichen Botschaften zum Leben: Der Grundtenor lautet „Bleiben Sie zuhause“.




Sturm Éowyn, der sich im Nordatlantik gebildet und sich so schnell intensiviert hat, dass Meteorologen von einer Bombogenese des Sturms sprechen, bringt voraussichtlich orkanartige Windböen, heftigen Regen und stellenweise Schnee mit sich. Der irische Wetterdienst hat für große Teile Irlands eine rote Warnstufe ausgegeben. Dort könnten Windböen Geschwindigkeiten von über 170 Kilometern pro Stunde erreichen. In einigen Medienberichten heißt es, dass sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 km/h erreicht werden könnten.

Das britische Met Office hat für Teile Nordirlands erstmals seit 2011 rote Warnungen ausgesprochen. Irische Regierungsbehörden gaben bekannt, dass alle Schulen am Freitag geschlossen bleiben.

Was ist eine Bombogenese?

Die Bombogenese (oder einfach „Bomben-Zyklon“) beschreibt einen meteorologischen Prozess, bei dem ein Tiefdrucksystem innerhalb kurzer Zeit außergewöhnlich schnell an Intensität gewinnt. Der Begriff leitet sich von „explosiver Zyklogenese“ ab, was die rasche Verstärkung eines Sturms bedeutet.
Was passiert bei der Bombogenese?

  • Ein außertropisches Tiefdruckgebiet (wie Sturm Éowyn) intensiviert sich, wenn kalte und warme Luftmassen stark aufeinandertreffen, z. B. in der Nähe von Jetstreams oder entlang einer Polarfront.
  • Die Luftdruckdifferenz (Gradient) zwischen dem Zentrum des Tiefs und der Umgebung wird extrem stark. Dadurch beschleunigen die Winde, und das Tiefdruckgebiet gewinnt an Stärke.

Die „explosive“ Definition:

  • Ein Sturmsystem gilt als Bomben-Zyklon, wenn der Luftdruck im Zentrum innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal (hPa) fällt. Je schneller und stärker der Druckabfall, desto intensiver der Sturm.


Auch in Schottland droht Ungemach. Hier werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h erwartet. Laut Meteorologen stellen die Bedingungen eine Gefahr für Menschenleben dar und könnten erhebliche Störungen verursachen. Man rechnet mit entwurzelten Bäumen, abgedeckten Dächern, umherfliegenden Trümmern und Stromausfällen. Zudem könnte es Überflutungen und in Höhenlagen Glatteis geben. Es könnten in einigen Gebieten Schneehöhen von 15 bis 25 Zentimetern erreicht werden. Beste Voraussetzungen für Verkehrschaos.

Meteorologen vergleichen die Heftigkeit von Éowyn mit den zerstörerischen Stürmen Eunice (2022) und Ciarán (2023). Laut den Experten könnten starke Winterstürme wie Éowyn in Zukunft durch den Klimawandel häufiger und intensiver werden, auch wenn die Auswirkungen des Klimawandels auf außertropische Zyklone noch nicht vollständig verstanden sind.

Der Sturm soll am Samstag aus Großbritannien abziehen, wobei im Norden weiterhin gelbe Windwarnungen gelten.

Als außertropischer Zyklon hat sich das Tiefdruckgebiet Éowyn über dem Nordatlantik gebildet und hat seine enorme Energie aus Temperaturgegensätzen in der Atmosphäre gezogen, nicht aus warmem Meerwasser, wie es etwa bei tropischen Hurrikanen der Fall ist.

USA: Serie von Winterstürmen trifft Westküste

Westküste der USA von Sturmserie heimgesucht – Pier stürzte ein

Die US-Westküste wurde zu Weihnachten von einer Serie starker Winterstürmen heimgesucht, die in ihrer Dauer und Intensität bislang selten vorkamen. Dabei wurde große Teile eines hölzernen Piers zerstört. Es gab mindestens zwei Todesopfer.

Eine ausgeprägte Sturmserie traf die Westküste der USA und atmosphärische Flüsse brachten ergiebige Regenfälle, starke Winde und Schneefälle in den Höhenlagen mit sich. An der Küste verursachen hohe Wellen gefährliche Bedingungen und Küstenerosion.

Die Sturmfront, die bereits am Wochenende begann, wurde Anfang der Woche in Kalifornien tödlich. Am Montagmorgen starb ein Mann in Zentral-Kalifornien, nachdem von der Brandung zusammengeschobene Trümmer ihn an einem Strand festklemmten. Ein weiterer Mann wurde am Marina State Beach von Wellen erfasst und aufs Meer hinausgezogen. Eine Suchaktion verlief erfolglos. Der Mann gilt als vermisst und ist vermutlich tot. In einigen Küstenregionen erreichten die Wellen Höhen zwischen drei und acht Metern.

Am Dienstag verschärften sich die Wetterbedingungen, als heftige Regenfälle die nördliche Hälfte Kaliforniens überfluteten. In den Sierra-Nevada-Ausläufern erreichten die Niederschläge Spitzenwerte von bis zu 100 Millimetern pro Stunde. Die Kombination aus Starkregen, Wind und Schneefall führte in höheren Lagen zu Lawinen- und Sturzflutgefahr, insbesondere in Gebieten mit Brandnarben.

In den Bergen der Sierra Nevada und den Cascades wurden bis zu 30 Zentimeter Schnee gemeldet, in einigen Regionen auch mehr. Zusätzlich verursachten Böen mit Geschwindigkeiten von über 110 Kilometern pro Stunde Schneeverwehungen und schlechte Sichtverhältnisse. Der Straßenverkehr wurde in manchen Orten stark beeinträchtigt.

Der Sturm hinterließ auch deutliche Schäden in der Stadt Santa Cruz. Ein Abschnitt des berühmten Municipal Wharf stürzte am Montag aufgrund hoher Wellen ein. Der gut 65 m lange Abschnitt des Piers war gesperrt, da er von früheren Stürmen in diesem Jahr bereits beschädigt worden war. Ein Teil des kollabierten Piers trieb wie ein Floß auf dem Meer. Drei Arbeiter, die sich auf der Baustelle des Piers befanden, wurden von Rettungsschwimmern auf Jetskis gerettet. Ein Video zeigt die Rettungsaktion.

Die Stadtverwaltung von Santa Cruz sprach von einem weiteren Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels, der stärkere Stürme und einen steigenden Meeresspiegel mit sich bringt.

Die Behörden warnen weiterhin vor lebensgefährlichen Bedingungen an der Küste. Hohe Wellen können überraschend zuschlagen und Menschen ins Meer ziehen.

Eine Wetterberuhigung ist nicht in Sicht: Während sich der aktuelle Sturm nach Osten verlagert, erwartet die Westküste die nächste Sturmfront mit weiterem Regen, Schneefällen und starken Winden.

Großbritannien: Orkan Darragh verursacht Verkehrschaos

Orkan Darragh zog über Großbritannien und Irland hinweg – Verkehrschaos und Stromausfälle

Die Britischen Inseln und Irland wurden erneut von einem starken Sturm heimgesucht, der Schäden anrichtete, Stromausfälle verursachte und ein fast landesweites Verkehrschaos zu Lande, auf dem Wasser und in der Luft auslöste.

Das Sturmtief Darragh zog mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h über das Inselreich hinweg, womit es Orkanstärke erreichte. Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe „Rot“ aus und forderten die Menschen auf, in ihren Häusern Schutz zu suchen und ihre Smartphones bereit zu halten, damit sie Informationen zum Unwetter empfangen konnten. Vielerorts kam es zu Stromausfällen, weswegen Radios und Fernseher ausfielen. Neben dem Wind kam es zu Starkregen, der ebenfalls Probleme verursachte, indem Straßen und Keller überflutet wurden.

Die Stromausfälle waren in Irland am größten: Dort waren 400.000 Haushalte ohne Strom. In Großbritannien kam man besser weg, aber es waren dennoch mehrere Zehntausend Haushalte betroffen.

Der Orkan sorgte landesweit für Verkehrschaos, was zu erheblichen Reiseproblemen führt. Hunderte Flüge wurden gestrichen, viele Zugstrecken sind gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar, und zahlreiche Fährverbindungen mussten abgesagt werden. Natürlich war auch der Autoverkehr betroffen, da unzählige Straßen von umgestürzten Bäumen blockiert wurden.

Einschränkungen im Bahnverkehr

Der Bahnverkehr in Großbritannien ist massiv beeinträchtigt, und Reisende werden dringend aufgefordert, ihre Pläne zu überdenken oder möglichst ganz auf Fahrten zu verzichten. Zahlreiche Strecken der Great Western Railway (GWR) sind gesperrt, darunter Plymouth–Penzance und Cardiff–Swansea. Zudem sorgen Geschwindigkeitsbegrenzungen für Verspätungen von bis zu 45 Minuten. Kaum eine Strecke die nicht betroffen ist.

Flugverkehr im Ausnahmezustand

Auch den Flugverkehr traf es hart mit zahlreichen gestrichenen oder umgeleiteten Flügen. Am Londoner Flughafen Heathrow wurden über 100 Kurzstreckenflüge der British Airways gestrichen, während Transatlantikflüge nach Brüssel umgeleitet wurden. In Manchester mussten Flüge, wie etwa ein Etihad-Flug aus Abu Dhabi, stundenlang kreisen oder wurden nach Frankfurt umgeleitet. Am Flughafen Bristol fielen ebenfalls Dutzende Flüge aus. Piloten, die sich trotzdem zu einer Landung auf einem sturmumtosten Flughafen entschieden, mussten ihr ganzes Können aufwarten, um die Flugzeuge bei starkem Seitenwind zu landen.

Fährverbindungen gestoppt

Auch auf See gibt es massive Einschränkungen. Alle Abfahrten von P&O Ferries und Stena Line zwischen Cairnryan und Larne bzw. Belfast wurden abgesagt. Die Schottische Westinseln sind praktisch von der Außenwelt abgeschnitten.

Reisende sollten ihre Pläne flexibel gestalten und aktuelle Verkehrsmeldungen beachten.

Großbritannien: Tote und Verletzte durch starken Sturm

Atlantisches Sturmtief „Bert“ sorgt für Todesopfer und Verletzte in Irland und Großbritannien

Starke Winde eines orkanähnlichen Sturms mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h ließen erst in Irland und dann in Großbritannien Bäume umstürzen, Strommasten umknicken und Dächer abdecken. Außerdem kam es zu ergiebigen Niederschlägen, die teilweise als Schnee niedergingen, aber schnell schmolzen und so in Verbindung mit Regen erhebliche Überschwemmungen auslösten. In einigen Regionen fiel innerhalb weniger Stunden fast so viel Regen wie sonst im ganzen November. Außerdem kam es regional zu Glatteis, in dessen Folge es zu Verkehrschaos mit zahlreichen Autounfällen kam. Auch der Flugverkehr war von Störungen betroffen.

Die Naturkatastrophe wurde vom Sturmtief „Bert“ verursacht, kostete mehrere Menschen das Leben und richtete große Schäden an. Tausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom.

Laut lokalen Medienberichten kamen in England und Wales mindestens drei Menschen ums Leben. Eine Person starb bei einem Glatteisunfall, eine weitere wurde in ihrem Wagen von einem umstürzenden Baum erschlagen. In Nordwales wurde ein vermisster Spaziergänger tot aufgefunden. Ein weiteres Todesopfer wurde in den Fluten einer Furt überrascht, blieb mit dem Wagen stecken und ertrank.

Schwere Schäden und Evakuierungen

Das Hochwasser richtete insbesondere in England, Schottland und Wales große Schäden an. Zeitweise galten mehr als 200 Hochwasserwarnungen. In Südwales wurde in einem besonders betroffenen Bezirk der Katastrophenfall ausgerufen und Evakuierungen veranlasst. Innerhalb von nur 48 Stunden fiel dort fast die gesamte übliche Regenmenge eines Novembers. Hunderte Häuser wurden überflutet, vielerorts standen ganze Straßenzüge unter Wasser.

Auch in Irland waren die Auswirkungen gravierend: Rund 60.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom, berichtete der Rundfunksender RTÉ. Feuerwehrkräfte und Helfer waren im Dauereinsatz, um überflutete Straßen und Gebäude zu sichern.

Regierungsreaktionen

Der britische Premierminister Keir Starmer wandte sich auf der Sozial-Media-Plattform X an die Öffentlichkeit und drückte den Betroffenen sein Mitgefühl aus. Außerdem dankte er den Rettungs- und Einsatzkräften für ihre Bemühungen.

Nach Angaben der britischen Wetterbehörde wird das Sturmtief „Bert“ voraussichtlich am Montag auf das offene Meer abziehen.

Uns in Deutschland beschert das Sturmtief ungewöhnlich warmes Novemberwetter, denn es saugt warme Luft aus dem Mittelmeerraum an.

USA: Bombenzyklon trifft Nordwesten

Nordwesten der USA von Bombenzyklon heimgesucht – mindestens ein Todesopfer

Heute wurde der Nordwesten der USA und der anschließende kanadische Westen von dem vor 2 Tagen angekündigten Bombenzyklon heimgesucht. Der Wintersturm hatte sich sehr schnell entwickelt und löste bereits im Vorfeld große Sorgen bei der Bevölkerung aus, die sich in den vergangenen Tagen bestmöglich auf den Sturm vorbereitet hatte. Dennoch hielten sich noch Obdachlose in einem Lager in Lynnwood bei Seattle auf, das von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. In der Folge starb eine etwa 50-jährige Frau. Auch Gebäude  und ein Bus wurden von umstürzenden Bäumen getroffen, doch zu weiteren Todesopfern kam es zunächst nicht. Dafür aber zu massiven Stromausfällen, von denen Hunderttausende Haushalte in den Staaten Nordkalifornien, Washington und dem kanadischen British Columbia betroffen sind.

In Washington waren in den frühen Stunden des Mittwochs mehr als 650.000 Haushalte ohne Strom. In British Columbia meldete BC Hydro, dass etwa 140.000 Kunden betroffen waren. In Kalifornien waren um Mitternacht Ortszeit noch über 24.000 Kunden ohne Strom.

Extremen Windböen hatten Bäume auf Überlandleitungen krachen lassen oder die oft hölzernen Masten direkt umgeworfen. An der Küste von British Columbia wurden Windgeschwindigkeiten von 163 km/h gemessen. Im Bundesstaat Washington erreichten Böen 124 km/h, etwa am Cape Elizabeth auf der Olympic-Halbinsel sowie am Crystal Mountain und Sunrise-Mount Rainier im Landesinneren südöstlich von Seattle.

Die Feuerwehr von Bellevue, östlich von Seattle, warnte in einer Unwetterwarnung auf Facebook eindringlich vor umstürzenden Bäumen. Sie riet den Menschen, sich in den unteren Stockwerken ihrer Häuser aufzuhalten, sich von Fenstern fernzuhalten und das Haus möglichst nicht zu verlassen.

In Maple Valley, etwa 48 km südöstlich von Seattle, mussten zwei Personen gerettet werden, nachdem ein Baum auf ihren Anhänger gefallen war. Eine Person konnte schnell befreit werden, während die Rettung der zweiten Person etwa eine Stunde dauerte. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht.

Es kam auch zu starken Einschränkungen im Flug- und Bahnverkehr. So kollidierte ein Zug in Stanwood mit einem umgestürzten Baum. Der Zug wurde beschädigt und blieb stehen. Verletzte gab es aber nicht.

In mehreren Bezirken um Seattle blieben die Schulen und andere öffentliche Einrichtungen geschlossen.

USA: Bombenzyklon entwickelt sich

Dem Nordwesten der USA und Kanada droht ein Bombenzyklon – Große Regenmengen und Schnee erwartet

Ein Bombenzyklon bedroht die Westküste Nordamerikas mit schweren Stürmen, heftigen Regenfällen und rauen Bedingungen. Dieses außergewöhnliche Wetterereignis wird voraussichtlich mehrere Bundesstaaten im Nordwesten der USA sowie Teile Kanadas heimsuchen und erhebliche Verwüstungen verursachen. Besonders betroffen könnten Kalifornien und angrenzende Regionen sein, wo Experten enorme Regenmengen erwarten. Das Phänomen wird zusätzlich von starken Winden begleitet.

Die intensiven Niederschläge, die in höheren Lagen als Schnee fallen werden, werden durch einen ausgeprägten atmosphärischen Fluss verstärkt. Dieser ist ein 400 bis 600 Kilometer breites und mehrere Tausend Kilometer langes Wolkenband, das feuchte Luft aus äquatorialen Regionen in nördlichere Breiten transportiert. Doch das Besondere an diesem Wetterereignis liegt in der Bildung eines Bombenzyklons: Dabei kommt es in einem Tiefdruckgebiet zu einem außergewöhnlich schnellen Luftdruckabfall – der Druck sinkt um mindestens 24 Millibar innerhalb von 24 Stunden.

Ein Bombenzyklon, ein Begriff, der seit den 1980er Jahren medial geprägt wurde, bezeichnet einen extrem starken Wintersturm. Im aktuellen Fall wird ein außergewöhnlicher Druckverlust von bis zu 70 Millibar prognostiziert, wodurch der Luftdruck auf etwa 942 Millibar sinken könnte. Solche Stürme sind in ihrer Intensität mit Hurrikanen vergleichbar und werden auch entsprechend eingestuft.

Laut der Skala der University of California in San Diego wird die Intensität dieses Sturms in einigen Gebieten der kalifornischen Küste als Kategorie 4, also „extrem“, klassifiziert. Vor allem Süd-Oregon und Nord-Kalifornien könnten besonders stark betroffen sein, mit Niederschlägen von über 30 Zentimetern, die Sturzfluten und Flussüberschwemmungen verursachen könnten.

Behörden empfehlen Vorsichtsmaßnahmen

Bewohner tiefer gelegener Gebiete werden aufgefordert, wachsam zu bleiben und sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Die Behörden raten, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und die Entwicklung des Sturms genau zu verfolgen, um rechtzeitig reagieren zu können.

Situation in Deutschland

Einige Wettermodelle sagen für die nächsten Tage für Deutschland ebenfalls einen Wintersturm voraus. Er könnte neben starken Winden von bis zu 90 km/h auch Frost und Schnee bis in die Niederungen bringen.