Stromboli bereitet sich auf Jahreswechsel vor

Wenn man dieser Tage den Stromboli beobachtet, drängt sich einem der Eindruck auf, dass sich der Vulkan auf den Jahreswechsel vorbereitet und sein Feuerwerk probt: alle paar Minuten schicken Eruptionen glühende Tephra in den Himmel. Via LiveCam konnte ich Vulkanausbrüche aus 3 Schloten beobachten. Hinzu kam kontinuierliches Lava-Spattering aus dem NE-Schlot. Sein Kegel ist bereits wieder so hoch, dass die Tephra über der Außenseite des Kegels auf die Sciara del Fuoco rutscht. Zudem war in den letzten Tagen das Wetter für diese Jahreszeit ungewöhnlich gut. Allerdings wird sich dies in den nächsten Tagen ändern. Ab Morgen ist Regen angesagt, der sich Anfang nächster Woche wieder verziehen soll. Es bleibt spannend, ob sich das Wetter Silvester wieder beruhigt und die Touristen auf der Insel ein unvergessliches Feuerwerk werden bewundern können. Aktuell ist die Dampfentwicklung sehr groß. Das kann Atmosphärisch bedingt sein, aber auch auf eine Aktivitätsänderung hindeuten. Vor der Eruption des letzten kleinen Lavastrom dampfte es auch extrem am Stromboli.

Update: heute zeigte sich Stromboli eher ruhig. Die Pausen zwischen den Eruptionen waren bisher deutlich länger als gestern und sie werfen auch nicht so hoch aus wie zuvor. Ein Lavastrom lässt weiter auf sich warten.

Semeru mit glühenden Lava-Lawinen

Am Semeru auf der indonesischen Insel Java hat der Dom nun so eine Größe und Wachstumsrate erreicht, dass glühende Schuttlawinen abgehen, welche durch eine Bresche in der Kraterwand über die SE-Flanke des Vulkans abgehen. Sollte der Dom entsprechend weiter wachsen könnten pyroklastische Ströme generiert werden.

Pacaya mit Lavaströmchen

Der Vulkan Pacaya in Guatemala präsentiert sich von seiner aktiven Seite: aus dem neuen Kegel im McKenney Krater manifestieren sich kleine strombolianische Eruptionen. Diese werfen glühende Tephra bis zu 30 m hoch aus. zudem treten an der Basis des Kegels Lavaströme aus, die eine Länge von gut 100 m erreichen.

Weitere Ascheeruption am Gunung Agung

Heute Vormittag (Ortszeit) ereignete sich am Gunung Agung eine weitere Ascheeruption, die stärker war, als der Durchschnitt der letzten Tage. Sie enthielt auch mehr Vulkanasche und weniger Dampf. Augenzeugen berichten, dass die Eruptionswolke schnell aufgestiegen sei. Die Seismik befindet sich auf dem Niveau der letzten Tagen, der kontinuierliche Tremor ist auf dem Seismogramm deutlich sichtbar. Nach wie vor erscheint mir alles möglich zu sein am Agung und es bleibt spannend.

Bardarbunga mit Erdbeben

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,1 in nur 1,9 km Tiefe. Unklar ist, ob das Erdbeben im Zusammenhang mit erneuter Magmaintrusion steht, doch die Wissenschaftler sind sich wohl einig, dass sich wieder Magma im Untergrund sammelt. Allerdings kann es Jahrzehnte dauern, bis sie voll ist.

Kilauea mit offenem Lavastrom

Am Kilauea auf Hawaii fließen offene Lavaströme auf der Pali und setzen Vegetation in Brand. Entsprechend hoch ist das thermische Signal von 1249 MW. Die Lava erreicht derzeit nicht den Ozean, zumindest sind per LiveCam keine Dampfwolken zu sehen. Dass kann sich aber schnell ändern.

Stromboli mit erhöhter Aktivität

Der Vulkan auf den Liparischen Inseln feuert weiter aus allen Rohren. Dabei fliegen auch vermehrt glühende Lavabrocken auf die Außenflanken des Kegels. Die thermische Strahlung erreicht die höchsten Werte des Jahres. Dies deutet darauf hin, dass der Stromboli den bisherigen Eruptionshöhepunkt vom Frühsommer überbietet. Es ereigneten sich auch einige Erdbeben im Tyrrhenischen Meer, ca. 40 km südöstlich der Vulkaninsel. In den vergangenen Jahren beobachtete ich dort auch regelmäßig Erdbeben, die ich mit einer Aktivitätssteigerung des Vulkans assoziierte. Wissenschaftlich belegt ist mein hypothetischer Zusammenhang allerdings nicht.

Bezymianny mit weiteren Eruptionen

Am Vulkan Bezymianny auf Kamtschatka finden weiterhin Eruptionen statt, die Aschewolken bis auf 7 km Höhe aufsteigen lassen. Immer wieder kommt es zum partiellen Kollaps des Doms und der Generierung pyroklastischer Ströme. Diese sind mehrere Kilometer lang und fließen häufig in Richtung Norden zum Klyuchevskoy, oder in südöstlicher Richtung. Die Vulkanasche stellt eine Gefährdung für den Flugverkehr dar.

Gunung Agung mit rückläufiger Seismik

Gestern wurden am Gunung Agung auf Bali 41 kleine Dampf-Asche-Eruptionen registriert. Nach wie vor wird kontinuierlicher Tremor aufgezeichnet, was ein Indiz für die Bewegung von Fluiden (Magma, Gas, Wasser) im Vulkan ist. Die Seismik  zeigt über die letzten Tage eine leichte Abnahme. Obwohl die Seismik leicht rückläufig ist, heißt dies nicht automatisch, dass sich die Situation entschärft. Einen ähnlichen Rückgang konnten wir auch vor dem Einsetzen der eruptiven Phase beobachten.

Stromboli weiterhin munter

Stromboli ist weiterhin gut in Form und ich würde sagen, Größe und Häufigkeit der Ausbrüche liegen auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Somit ist er wieder ein gutes Ziel für Vulkanreisende. Allerdings soll dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch am Stromboli gefährlich werden kann. Immer wieder ereignen sich spontane Eruptionen, die Größer sind als normal und Lavabrocken Richtung Besucher fliegen lassen.

Stromboli: Lavastrom im Krater

Originalmeldung: Am Stromboli auf den Liparischen Inseln spitzt sich die Situation gerade zu: aus dem Krater fließt ein Lavastrom, wie von Tom Pfeiffer gerade in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ gemeldet wurde. Den Lavastrom sieht man derzeit gut auf der Thermalkamera. Der Tremor ist deutlich erhöht. Solche Lavaströme waren im Jahr 2014 öfters zu beobachten, bevor sich dann die bisher letzte Flankeneruption ereignete.

Stromboli ist tatsächlich der aktive Vulkane, der uns hier in Deutschland am nächsten liegt. Daher ist er auch der Vulkane, an dem die meisten europäischen volcano spotter und Vulkanologen ihren Erstkontakt mit einem eruptierenden Feuerberg hatten.

Stromboli mit Aktivitätssteigerung

Der Vulkan Stromboli auf den Liparischen Inseln läuft mehr und mehr zur Hochform auf. Heute sind relativ häufig Eruptionen aus dem Nordwestkrater zu beobachten. Diese fördern vergleichsweise viel Asche. Im Ostkrater hat sich ein neuer Hornito gebildet, der in den letzten Tagen Schauplatz von Lavaspattering war. Hoch ist auch die thermische Strahlung. MIROVA registrierte gestern mit 12 MW den höchsten Wert des Jahres. Die Aktivität könnte jene vom Mai-Juni dieses Jahres übersteigen. Für volcano spotter könnte sich in den Weihnachtsferien eine gute Gelegenheit ergeben, Stromboli in Aktion zu erleben. Allerdings ist die Anreise im Winter nicht immer ganz einfach und das Wetter kalt-wechselhaft.

Gunung Agung: neue Fumarole?

Die seismischen Daten bewegen sich auf dem Niveau der letzten Tage. Heute Morgen wurde eine etwas größere Aschewolke beobachtet. In unserer FB-Gruppe beobachteten Mitglieder eine interessante Dampfformation auf der Außenseite des Kraters, die von einer neuen Fumarole stammen könnte. Sollte sich diese bestätigen, liegt die Vermutung nahe, dass der Druckabbau über den Krater nicht mehr ausreicht.

Update: Auf Facebook ist ein neues Video aufgetaucht, dass den Krater nebst Dom und Ascheeruption zeigt. Leider kann ich es hier nicht in vernünftiger Qualität einbinden, sondern nur den Link teilen.

Stromboli gibt sich munter

Seit gestern hat die vulkanische Aktivität auf Stromboli deutlich zugenommen. Auf der LiveCam sind frequente Explosionen zu beobachten. Die Amplituden der Ausschläge im Seismogramm sind etwas größer geworden. Die Dampfentwicklung ist hoch, was allerdings auch den atmosphärischen Bedingungen geschuldet sein kann. Die Vulkaninsel nördlich von Sizilien ist im Frühsommer aus einem 3-jährigen Dornröschenschlaf erwacht. Seit der letzten Flankeneruption im Jahr 2014 war die Daueraktivität stark zurück gegangen. In den letzten Wochen fluktuieren Häufigkeit und Größe der strombolianischen Eruptionen stark, erreichen aber selbst in Hochphasen nur mäßig-starkes Niveau, wenn man mal von einigen Einzelevents absieht.

Ätna mit schwachen Erdbeben

Im Gipfelbereich des mächtigsten Vulkans Europas gab es einige schwache Erdbeben in geringer Tiefe, ebenso unter der SSW Flanke. Dort brachte es das stärkste Beben auf einer Magnitude von 2,2 (EMSC). Es ereignete sich in der Region, in der vorherige Bebenschwärme auf Magmenintrusion zurück zu führen waren. Berichte über weitere Ascheeruptionen aus dem NSEC liegen derzeit nicht vor. Es sieht so aus, als würden neue Paroxysmen noch auf sich warten lassen.

Stromboli: explosive Sequenz

Gestern Morgen ereignete sich am Stromboli vor Sizilien eine Sequenz stärkerer Explosionen. Das Ereignis dauerte 3 Minuten. Die stärkste Eruption leitete die Sequenz ein. Lavabrocken landeten auf der Sciara del Fuoco und flogen auch in Richtung Pizzo. Ort des Geschehens war der südlichste Schlot im Zentralkrater. Nach der initialen Explosion setzte kurzweiliger Tremor ein. Dieser muss nicht unbedingt mit dem Aufstieg neuen Magmas assoziiert sein. Bereits vor einer Woche fand eine ähnliche Explosionsserie statt. Die Wissenschaftler halten weitere Ereignisse dieser Art für möglich.

Mount St. Helens mit dampfenden Dom

Gestern war die Seismik am Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington signifikant erhöht. Die Erdbeben wurden nicht nur unter dem Dom registriert, sondern auch unter den Flanken des Vulkans. Zudem steig vom Dom Dampf auf. Sehr wahrscheinlich stammt der vom verdunstenden Schnee auf dem Dom und kann als Indiz steigender Bodentemperaturen gedeutet werden. Zudem wurden auf einer Eisfläche neue Risse entdeckt. Es scheint so, als würde der Vulkan erwachen.

Gunung Agung unverändert

Am Vulkan auf Bali gibt es nach wie vor täglich knapp unter 100 Erdbeben. Am 1. November wurden zudem 5 Phasen nicht-harmonischen Tremors registriert. ein Anzeichen dafür, dass das Magma im Berg vor sich her kocht und nach einem Ausgang sucht.

Ibu mit steigender Aktivität

Am Vulkan auf der indonesischen Insel Halmahera steigt die Erdbebentätigkeit deutlich an. Gestern wurden 129 Erdstöße der verschiedenen Arten registriert. zudem 21 Phasen harmonischen Tremor. Eine Eruptionswolke steigt bis zu 500 m über den Krater auf. Trotzdem bleibt die Alarmstufe bleibt auf „gelb“ stehen. Der Ibu ist seit dem Jahr 2000 daueraktiv. In seinem Krater wächst ein pfannenkuchenartiger Lavadom und aus mehreren Schloten gibt es strombolianische Eruptionen zu sehen. Momentan scheint sich die Aktivität zu steigern.

Sinabung mit pyroklastischen Strom

Ebenfalls in Indonesien liegt der Sinabung. Vom Dom im Krater ging vorgestern ein pyroklastischer Strom ab. In den umliegenden Ortschaften regnete Asche nieder. Trotz des Abgangs wächst der Dom momentan vergleichsweise langsam. Pyroklastische Ströme werden nur alle paar Tage generiert. Während der Hauptphase der Eruption gingen mehreren pyroklastische Ströme pro Stunde ab.

Stromboli mit stärkerer Explosion

Heute Nachmittag ereignete sich am italienischen Vulkan Stromboli eine stärkere Explosion als üblich. Die Eruption trat plötzlich auf und schleuderte Lavabrocken bis auf den Pizzo. Für diese Fälle haben die Bergführer Funkgeräte dabei, damit sie gewarnt werden können und die Wanderer Schutz in den Bunkern finden können. Doch wenn ich mir das seismische Signal so angucke, fand die Explosion völlig überraschend und ohne jegliche Vorwarnung statt.

Urlauber sollten sich darauf einstellen, dass die Besteigung des Vulkans kurzfristig ausgesetzt wird. Ich habe zwar noch keine Bestätigung von offizieller Seite, aber das wäre das übliche Vorgehen nach solchen spontanen Eruptionen.

Aoba: hohes thermisches Signal

Im Archipel von Vanuatu geht es derzeit heiß her: seit mehr als 1 Woche ist auf der Insel Ambae der Vulkan Aoba (Manaro Voui) aktiv. Die Insel wurde bereits in der letzten Woche evakuiert. 11.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Jetzt registriert MIROVA ein sehr hohes thermisches Signal mit mehr als 1100 MW.

Erta Alé: Aktivität leicht rückläufig

Auf Satelliten-Bildern der vergangenen Woche sieht man einen leichten Aktivitätsrückgang am Schildvulkan in der äthiopischen Wüste Danakil. Es fließt zwar noch weiterhin Lava aus dem Lavasee in der Südcaldera, allerdings ist praktisch nur noch der nordöstliche Lavastrom aktiv. Der Strom in Südwesten zeigt nur noch an wenigen stellen ein thermisches Signal.

Sakurajima mit weiteren Explosionen

Das Vaac Tokyo registrierte gestern 4 Aschewolken, die vom Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu ausgingen. Bei einer der stärkeren Eruptionen am 28.09. entstanden zahlreiche vulkanische Blitze, wie ein Video in unserer facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ belegt.

Stromboli mit geringer Aktivtät

Rafael Werndli, ein Mitglied der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. , kehrte am Wochenende vom Stromboli zurück und berichtete von vergleichsweise schwacher-moderater Stärke der Eruptionen. Gegenüber der Hochphase im Frühsommer hat die Aktivität wieder deutlich abgenommen.