Stromboli mit Hochphase

Gestern Abend lief der Vulkan Stromboli (Liparische Inseln vor Sizilien) zur Bestform auf: Laut Vereinsmitglied Stefan Tommasini eruptierte der Vulkan in kurzen Intervallen. Dabei war er glühende Tephra bis zu 100 m hoch aus. Diese lagerte sich im Kraterbereich ab, welcher dadurch rot glühte. Heute Morgen eruptiert der Stromboli recht häufig, allerdings wird weniger Tephra ausgestoßen als am Abend. In den letzten Jahren folgten auf kurzen Hochphasen häufig längeren Phasen gesteigerter Aktivität. Es könnte demnächst spannend werden, am aktivsten Vulkan Europas.

Anak Krakatau mit Tremorphasen

Anak Krakatau ist weiterhin aktiv. Das VSI registrierte gestern 183 Eruptionssignale und 36 Phasen mit harmonischen Tremor. Erwähnenswert sich auch die 22 flachen vulkanischen Erdbeben. Die thermische Strahlung liegt bei moderaten 19 Mw. Die Eruptionen dürften strombolianischer Natur sein und nicht sehr weit auswerfen.

Pacaya mit Lavastrom

Der Vulkan Pacaya liegt in Guatemala und fördert einen 300 m langen Lavastrom. soweit nichts Neues, doch die Richtung des Lavastroms hat sich geändert. Er fließt jetzt in nördlicher Richtung und ist von der Aufstiegsroute aus sichtbar. Der Mckenney-Krater eruptiert Tephra bis zu 25 m hoch. Die thermische Strahlung liegt bei 38 Mw.

Fuego mit moderaten Eruptionen

Der 2. aktive Vulkan Guatemalas ist der Fuego. Nach seiner katastrophalen Eruption im Frühjahr ist es um ihn ruhiger geworden. INSIVUMEH berichtet von 2-3 moderaten Eruptionen pro Stunde. Diese lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4200 m ü.NN aufsteigen. Regenfälle generieren Lahare. Daher dürfen noch nicht alle Anwohner in ihre Häuser in Vulkannähe zurück kehren. Zumindest Nachts müssen sie die Nähe des Vulkans verlassen.

Mayon mit neuer Inflation

Der Mayon lädt sich nach seinen Eruptionen im Winter bereits wieder auf: PHILVOLCS registriert seit dem 25 Juli Inflation, die durch Magmaintrusion hervorgerufen wird. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 1460 Tonnen am Tag relativ hoch.

Shindake: Vulkanausbruch droht in Japan

Im Süden Japans droht der Vulkan Shindake auszubrechen. Die Behörden veranlassten die Evakuierung der Vulkaninsel Kuchinoerabuin. Grund zu der Annahme eines baldigen Vulkanausbruchs lieferte eine deutlich gestiegenen Seismik und der Geruch nach Schwefel. Der Alarmstatus wurde auf „4“ erhöht. Zuletzt brach der Vulkan 2015 aus. Damals wurden die 147 Anwohner von der Eruption überrascht. Bei dem Ausbruch wurde ein pyroklastischer Strom generiert, welcher fast bewohntes Gebiet erreichte.

Die Vulkaninsel Kuchinoerabuin liegt südlich der japanischen Insel Kyushu und gehört zum Verwaltungsbezirk Kagoshima. Dort liegen auch die Vulkane Sakurajima und Kirishima, welche immer wieder Schlagzeilen machen. Kuchinoerabuin bildet mit anderen Insel das Archipel von Osumi. In der Region liegt auch die große Kikai Caldera. An deren Grund wurde vor kurzem ein gigantischer Lavadom entdeckt.

Neue Eruptionen am Sangay

Der Vulkan in Ecuador ist in einer neuen Eruptionsphase eingetreten. Die Wissenschaftler des örtlichen Observatoriums beobachteten glühende Tephra, welche über den oberen Bereich der Vulkanflanke rollte. MIROVA registriert eine leichte thermische Strahlung. Sangay liegt am Rand des Amazonasbecken. Sein Gipfel versteckt sich oft in den Wolken.

Stromboli mit Lavaspattering

Gestern Abend konnte ich via LiveCam Lavaspattering am Stromboli beobachten. Aus 2 Förderschloten wurde fast kontinuierlich Lavabrocken ausgeworfen, die einige Meter hoch aufstiegen. Dieses Lavaspattering ist oft ein erstes Anzeichen für eine Aktivitätssteigerung des Vulkans. Auf der Thermalcam sah man eine deutliche Wärmesignatur, welche von der akkumulierten Tephra ausging. In solchen Zeiten muss man besonders mit spontanen Eruptionen rechnen, die Tephra bis auf die Cima und den Gipfelbereich auswerfen. Besonders zur Ferienzeit, halten sich viele Vulkanspotter auf dem Rand der Cima auf.

Stromboli: erhöhte Aktivität

Gestern Abend lief Stromboli zu guter Form auf und eruptierte in sehr kurzen Abständen. Hinzu kamen Phasen mit nahezu kontinuierlichem Lavaspattering. MIROVA registrierte eine moderate Wärmestrahlung in Höhe von 12 MW. Völlig überraschend kommt die erhöhte Aktivität nicht, denn in den letzten Tagen gab es mehrere tiefe Erdbeben im Tyrrhenischen Meer, zwischen den Liparischen Inseln und dem Festland. Solche Erdbeben gehen häufig einer Aktivitätserhöhung des Strombolis voran. Sollte sich die Aktivität weiter steigern könnte es sein, dass der Aufstieg zum Krater wieder gesperrt wird. Für die zahlreichen Urlauber auf der Insel wäre dies bedauerlich. Doch meistens darf man in solchen Zeiten noch bis auf 400 m Höhe aufsteigen. Von dort aus lässt sich da Spektakel schon bewundern. einen Fernblick auf die Lava bekommt man von der Pizzaria am Punta Labronzo aus.

Kilauea weiterhin ruhig

Der Kilauea auf Hawaii verhält sich weiterhin relativ ruhig. In Spalte 8 gibt es noch 2 kleine Lavateiche, allerdings fließen keine oberirdischen Lavaströme mehr. Wissenschaftler untersuchen derzeit die Effekte der Eruption auf das marine Leben. In der Nähe von Kapoho wurde starkes Algenwachstum festgestellt. Dieses Phänomen ist vermutlich auf die Düngung durch die Lava zurückzuführen. Diese enthält viele Mineralien, die als Dünger dienen.

Yasur mit moderater Wärmestrahlung

MIROVA registriert am Yasur auf Vanuatu eine moderate Wärmestrahlung in Höhe von 74 MW. Der Vulkan ist stromboliansich aktiv und scheint derzeit recht munter zu sein, denn die Wärmestrahlung liegt etwas über den üblichen Werten.

Yasur ist einer der wenigen daueraktiven Feuerberge der Welt. Sein Krater ist relativ einfach zu erreichen, daher gilt der Yasur als „drive in“ Vulkan. Allerdings ist es von Deutschland aus eine lange Reise bis zum Yasur.

Gunung Agung: erneute Ascheeruption

Der Gunung Agung auf Bali eruptierte erneut eine Aschewolke. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 5,6 km. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde ein Video geteilt, auf dem man die Eruption sehr schön sehen kann. Auf dem Seismogramm sieht man 3 Ereignisse mit gesättigter Amplitude. Anzeichen für neuen Magma-Aufstieg gibt es derzeit nicht, es wird immer noch das Material eruptiert, welches letzten Herbst aufstieg und für eine seismische Krise sorgte.

Kilauea: Seismik hoch

Gestern gab es unter der Gipfelcaldera ein erneutes Erdbeben der Magnitude 5,3.  Dieses nahm nur kurzfristig die Spannung aus dem System, was heißt, dass für einen Zeitraum von 9 Stunden weniger Erdbeben auf Hawaii registriert wurden. Mittlerweile rappelt es dort wieder im 3 Minuten Takt (bezogen auf Erdbeben mit Magnituden größer als 2) und es folgt bald bestimmt ein weiteres stärkeres Erdbeben. Die Erdbeben sind mit Kollaps-Ereignissen im Halemaumau-Krater und der Vergrößerung der Gipfelcaldera assoziiert.

In Leilani ist Spalte 8 immer noch aktiv. Allerdings sieht es so aus, als würde die Förderrate langsam zurück gehen. Es bildete sich ein Schlackenkegel, der eine Höhe von 40 m erreicht hat. Die Lava soll aus mehreren Schloten aufsteigen, aber es werden wohl nicht mehr ganz so hohe Fontänen produziert. Die Spalten 16 und 18 sind schwach aktiv. Der Lavastrom fließt weiterhin bis ins Meer.

Stromboli mit moderater Aktivität

Unser Vereinsmitglied Rafael berichtet vom Stromboli, dass mehrere Schlote strombolianisch aktiv sind. Er beschreibt die Stärke der Eruptionen als schwach bis moderat. Bemerkenswert war eine kontinuierliche Eruption mit Lava-Spattering aus dem mittleren Kraterbereich. Das Spattering dauerte mehrere Minuten und warf Lava mehrere 10er Meter hoch aus. Solche Ereignisse gehen oft mit einer gesteigerten Aktivität einher, bzw. kündigen besondere Ereignisse an. Anfang des Jahres wurde öfters Spattering beobachtet, wenige Tage später erfolgte eine explosive Serie. Danach wurde der Aufstieg zum Gipfel für mehrere Monate gesperrt. Der Aufstieg ist mittlerweile wieder freigegeben. Am Rande sei erwähnt, dass sich mehrere Mitglieder unseres Vulkanvereins zu einer Reisegruppe zusammengetan haben und an den Vulkanen Italiens unterwegs sind.

Kilauea: Inflation hält an

Am Kilauea auf Hawaii hält die Inflation weiterhin an. Davon betroffen sind beide aktiven Kraterbereiche. Unter dem Halema’uma’u gab es in den letzten tagen nur sehr kurze Episoden mit Deflation, bei denen der Lavasee-Spiegel nur wenig abfiel. es kommt immer noch zum Überlaufen des Lavasees. Gut 1/3 der Bodenfläche des Halema’uma’u-Kraters wurden bereits von Lava überflutet. sollte der Trend anhalten, dann könnte sich im Halema’uma’u-Krater ein sekundärer Lavasee bilden. Unter dem Puʻu ʻŌʻō sammelt sich ebenfalls weiter Magma an und es könnte sich jeder Zeit ein neuer Schlot öffnen. In einem Kommunikee des HVO werden 3 Gründe zur Diskussion gestellt, warum es derzeit zu dieser Inflation kommt:

  1. Es strömt Magma aus einem tief gelegenen Magmenreservoir in ein flach gelegenes Reservoir und blähst so den Vulkan auf.
  2. Da das Westrift und das Ostrift über ein unterirdisches Fördersystem miteinander in Verbindung stehen, könnte eine Blockade des Systems zu einem Stau des Magmas führen, weshalb der Lavasee so hoch steht.
  3. Eine Kombination aus beiden vorangegangenen Punkten ist eingetreten und lässt den Kilauea weiter anschwellen.

Ich persönlich halte Punkt 3 für wahrscheinlich. Unter dem Halema’uma’u-Krater steigt mehr Magma auf, als in Richtung Puʻu ʻŌʻō abfließen kann. Dort kommt es zusätzlich zu einem Stau des Magmas. Aus dem Schlot, der den Lavastrom 61g speist, kann nicht genug Lava abfließen.

Sakurajima mit weiteren Eruptionen

Der Vulkan in Japan ist weiterhin sehr aktiv und erzeugt täglich bis zu 6 Eruptionen, die vom VAAC Tokyo registriert werden. Heute stieg bei einem dieser Ausbrüche Vulkanasche auf, die eine Höhe von 4 km ü.NN erreichte.

Stromboli: Seismik auffällig

Am Stromboli sind die Amplituden der Signale derzeit sehr klein, was auf nur geringe explosive Aktivität hindeutet. Zugleich gibt es kurze Phasen mit leichtem Tremor, der durch Magmabewegung im Untergrund hervorgerufen werden kann. Sieht so aus, als würde derzeit wenig Gasdruck vorhanden sein, dafür aber recht viel Magma im Fördersystem stehen.

Eruptive Sequenz am Stromboli

Update 10.15 Uhr: Auf der Thermal-Kamera des INGV sieht man, das sich der Förderschlot der eruptiven Sequenz signifikant vergrößert hat. Man könnte sagen, dass die Eruption gestern ein Schloträumer war. Es sieht so aus, als würde die Lava weit oben im Schlot stehen. Es ist durchaus möglich, dass es in Kürze Intrakrater-Lavaströme zu beobachten gibt.

Originalmeldung: Der aktivste Vulkan der Liparischen Inseln legte gestern Vormittag eine stärkere eruptive Sequenz hin. Laut INGV ereignete sich die initiale Eruption um 11.05 Uhr aus dem südlichsten Schlot des zentralen Kraters. Vulkanasche und glühende Tephra stiegen über 250 m hoch auf. Große Lavabomben landeten auf der Außenseite des Kraterkegels. Dieser Förderschlot war in den letzten Tagen die Hauptwärmequelle, welche von MIROVA registriert wurde. Auf der Thermal-Cam des INGV sieht man einen kontinuierlichen hot spot. Es folgten 2 weitere Explosionen, die allerdings schwächer waren als die Erste. Um 11.10 Uhr war der Spuk vorbei. Aber wie heißt es so schön? Ein Gespenst kommt selten alleine!

Kilauea: weitere overflows des Lavasees

Update 9.30 Uhr: Während der Nacht lebte die Seismik wieder auf und es ereigneten sich 6 Beben mit Magnituden größer als 2. Das Stärkste brachte es auf Mw 3,0. Die Hypozentren lagen in geringen Tiefen. Es gibt wieder Inflation und der Lavasee läuft aktuell über. Auf der LiveCam kann man das beobachten. Derweilen hält auch die Inflation unter dem Puʻu ʻŌʻō-Krater an. Während eines Erkundungsfluges wurden große Risse am Boden des Kraters entdeckt. Hier könnte die Lava durchbrechen. Dann würde ein neuer Lavasee im Krater entstehen.

Originalemeldung: Die Deflation unter der Gipfelcaldera hielt nicht lange an und schwang gestern Mittag wieder kurzfristig in Inflation um. Der Lavasee trat erneut über die Kante des Pitkraters und schickte Lava über den Boden des Halema‘uma‘u. Aktuell verzeichnen die Inklinometer wieder Deflation, doch auch diese Phase wird nicht lange andauern. Der Lavasee steht kurz vorm überlaufen. Die Seismik hat in den letzten Stunden nachgelassen. Gut möglich, dass die Phase mit den Lava-Hochständen bald erst einmal vorüber ist. mittelfristig rechne ich mit einem Anstieg der Aktivität am Pu‘u ‘Ō‘ō.

Bardarbunga und Öræfajökull mit Schwarmbeben

Unter dem Vatnajökull auf Island ereigneten sich 2 Schwarmbeben. Sie manifestierten sich unter den Vulkanen Bardarbunga und Öræfajökull. Die Hypozentren lagen in moderaten Tiefen. Erdbeben manifestierten sich auch am Herdubreid und entlang der Tjörnes-fracture-zone.

Kilauea: Lavasee im Halema‘uma‘u steht hoch

Am Kilauea auf Hawaii ist die Seismik weiterhin erhöht. In der Nähe der Gipfelcaldera ereigneten sich in den letzten 24 Stunden zahlreiche Erdbeben mit Magnituden um 2,5. Die Hypozentren lagen überwiegend in geringen Tiefen. Die Inflation hält an. Wie es in solchen Situationen typisch ist, steht der Lavasee im Pit des Overlook-Kraters im Halema‘uma‘u sehr hoch. Letzte Nacht trat er sogar über seinen Rand und ein Lavastrom floss über den Boden des Halema‘uma‘u-Kraters. Derzeit steht der Spiegel des Lavasees wenige Meter unter der Kante und ist vom Jaggar-Museum aus bestens zu sehen. Wenn die Inflation weiter anhält, wird der Lavasee wieder überlaufen.

Mount Shirane: Erhöhung der Alarmstufe

Der Komplex-Vulkan im Osten Japans zeigt Anzeichen des Erwachens: seit Samstagabend werden vulkanisch bedingte Erdbeben unter dem Krater Yugama registriert, zudem findet Bodendeformation statt. Vorsichtshalber wurde der Alarmstatus von „1“ auf „2“ angehoben und eine Sperrzone um den Krater etabliert. Erst im Januar kam es an einem anderen Krater des Shirane zu einer spontanen phreatischen Eruption, bei der 1 Person ums Leben kam. Der Vulkan ist ein beliebtes Ausflugsziel der Japaner. An seinen Hängen gibt es ein Skigebiet. Zudem liegt am Nachbarvulkan Kusatsu ein großes Thermalressort. Durch die Einrichtung der Sperrzone, wurde eine Straße dorthin ebenfalls geschlossen und man fürchtet das Ausbleiben der Touristen.

Stromboli mit thermischen Signal

Auf Stromboli wird dieser Tage wieder häufiger Wärmestrahlung registriert. Der Höchstwert gestern belief sich auf 31 MW. Es könnte gut sein, dass sich die Aktivität wieder steigert. Die letzte Hochphase gab es im Dezember-Januar. Beobachter unserer FB-Gruppe konnten per LiveCam keine ungewöhnlich starken Eruptionen sehen, allerdings könnten größere Eruptionen bisher nur sporadisch stattfinden. Stromboli ist der aktivste Vulkan Europas, zumindest in Bezug auf der Häufigkeit der Eruptionen. Schon bei den Römern war der Vulkan als „Leuchtfeuer des Mittelmeeres“ bekannt.

Stromboli Livecam

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Aktivität: Strombolianisch

Livecams und Livedaten vom italienischen Vulkan Stromboli. Unten gibt es Erläuterungen zum Monitoring auf Stromboli

Livecams am Stromboli

Livecam mit Blick Sciara del Fuoco

LGS-Livecams des Vulkans Stromboli in Italien. Um neue Bilder zu laden, bitte die Seite aktualisieren. © LGS

Tremor auf Stromboli


Die Grafik zeigt die mittlere Tremor-Amplitude der letzten14 Tage. © LGS

Wärmestrahlung auf Stromboli

Wärmesignatur vom Stromboli. © MIROVA

Monitoring am Stromboli

Lange Zeit wurde der Vulkan Stromboli unterschätzt und nur rudimentär überwacht. Bis in den 1990iger Jahre stand der einzige Seismograph im Haus des Vulkanfotografen Wolfgang Müller. Ein eigenes vulkanologisches Observatorium erhielt die Insel erst im Jahr 2003. Es wurde eiligst errichtet, als ein Tsunami Häuser an der Uferpromenade zerstörte. Der Tsunami wurde durch einen Hangrutsch verursacht, der zu Beginn einer Flankeneruption ausgelöst wurde. Der Aufbau des Observatoriums wurde innerhalb weniger Tage vollzogen. Ein großer Kranhubschrauber schaffte das Material in Containern heran. Ein Tsunami-Frühwarnsystem wurde aufgebaut. Seitdem zählt Stromboli zu den am Besten überwachten Vulkanen der Welt.

Hauptverantwortlich für das Monitoring ist das INGV Catania. Es beteiligen sich allerdings auch andere Institute an der Überwachung des Strombolis. Das LGS aus Florenz betreibt ein eigenes Netzwerk aus Messstationen und präsentiert auf seiner Website viele Daten in Echtzeit, die ich hier auch eingebunden habe. Zudem gibt es Kooperationen mit der Uni Pisa und Mess-Kampagnen von Vulkanologen aus aller Welt. Stromboli ist aufgrund seiner dauerhaften Aktivität zudem ein beliebtes Exkursionsziel von Studenten der Geowissenschaften.

Messstationen und Geräte

So rudimentär der Vulkan früher überwacht wurde, desto engmaschiger ist das Gerätenetzwerk heute. Auf der Karte des LGS sind 14 Messstationen eingezeichnet. Unter den Messgeräten finden sich Klassiker wie Seismometer, Inklinometer und Infrarot-Detektoren zur Temperaturmessung. Es gibt aber auch Gas-Spektrometer, Schalldruckmessgeräte, Infraschall-Sensoren und Wärmebildkameras. Zusätzlich wird der Vulkan via Satellit überwacht. Selbst im Meer gibt es Detektoren. In Krisenzeiten patrouillieren Boote vor der Küste, die mit Echolot und Infraschall-Sensoren ausgerüstet sind. Selbst Dopplerradare wurden schon eingesetzt, mit denen die eruptierte Tephramenge erfasst wurde.

Stromboli: explosive Sequenz

Am Stromboli ereignete sich am Abend des 18. März eine explosive Sequenz. Eine erste Eruption manifestierte sich um 19.27 Uhr aus dem südlichen Förderschlot des zentralen Kraterbereichs. Glühende Tephra und größere Lavabrocken flogen bis zu 350 m hoch. 40 Sekunden später eruptierte ein Schlot im nördlichen Kraterbereich. Die Tephra stieg gut 100 m hoch und ging im oberen Teil der Sciara del Fuoco nieder. Es kam auch zu Ascheregen auf dem Pizzo. Ähnliche Sequenzen ereigneten sich zuletzt im Jahr 2017 und zwar am 7. März, 26. Juli, 23. Oktober, 1. November und 1. Dezember 2017. Solche eruptiven Sequenzen sind weitaus stärker als die normale strombolianische Aktivität und unterbrechen diese. Meistens kommt es ohne weitere Vorwarnungen zu diesen Eruptionsserien. Sie können eine Gefahr für Vulkanbeobachter im Gipfelbereich darstellen. (Quelle: INGV)

Sangeang Api weiterhin aktiv

Der indonesische Inselvulkan an der Nordküste von Sumbawa ist weiterhin aktiv. Was die erhöhte Seismik der letzten Monate vermuten ließ, findet nun Bestätigung in einem Satellitenfoto. Zum ersten Mal seit Wochen präsentierte sich der Gipfel wolkenfrei und mit einer thermischen Anomalie. Diese deutet auf strombolianische Tätigkeit hin. Im oberen Gipfelbereich fließt zudem ein kurzer Lavastrom.

Weitere Erdbeben am Ätna

Die Seismik am Ätna bleibt erhöht. In den letzten Tagen manifestierten sich zahlreiche Mikrobeben im Osten des Vulkans. Es bebt in geringer Tiefe und die Epizentren liegen auf einer Linie, die sich vom Neuen Südostkrater in Richtung Valle del Bove erstreckt. Zudem gibt es mehrere Beben-Cluster unter dem Gipfelbereich und im Südosten des Vulkans.

Erdbebenschwarm auf White Island

Unter der neuseeländischen Vulkaninsel White Island kam es in den letzten Tagen zu einem kleinen Erdbebenschwarm. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,3. In den Wochen zuvor war die Seismik niedrig. Dieser rückläufige Trend lässt sich auch bei der vulkanischen Aktivität beobachten: bei einem Besuch der Insel stellten Wissenschaftler von GeoNet fest, dass es wieder einen Kratersee gibt. Sein Wasser ist mit 27 Grad vergleichsweise kühl.