Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Stromboli
Stromboli ist ein Inselvulkan und liegt im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien. Er gehört zu den 7 Liparischen Inseln vulkanischen Ursprungs. Der 924 m hohe Feuerberg ist daueraktiv und gilt seit der Antike als das Leuchtfeuer des Mittelmeeres.
Letzte Nacht passierte der Doppel-Asteroid 1999 KW4 die Erde in einem Abstand von 5,2 Millionen Kilometern. die Entfernung scheint groß zu sein, doch in astronomischen Maßstäben gesehen, kam uns das Doppelgespann sehr nahe. 1999 KW 4 besteht aus einem 1,2 km großem Hauptkörper und einem kleineren Satelliten, der den Hauptkörper wie ein Mond umkreist. Der Mond hat einen Durchmesser von ca. 450 m. Wissenschaftler stufen das Doppelgespann als potenziell Gefährlich ein: Die Eigenrotation des Hauptkörpers ist so schnell, dass große Brocken von ihm abbrechen könnten. Diese könnten eine Gefahr für die Erde darstellen.
Meteorit verglüht über Australien
In der Nähe der australischen Stadt Adelaide verglühte am Mittwoch ein Meteorit in der Atmosphäre. Gegen Mitternacht tauchte die Leuchterscheinung am Nachthimmel auf und glühte kurz taghell auf. Die Anwohner berichteten von einem Donnergrollen. Obwohl der Himmelskörper eine spektakuläre Leuchtshow lieferte, war er vermutlich nur so groß wie eine Murmel.
Deutlich größer ist der Asteroid Apophis, der in den nächsten Jahren die Erde 2 Mal ins eher geringem Abstand passieren wird: 2019 und 2036. Zunächst befürchteten die Wissenschaftler einen Einschlag der 335 m großen Objekts, mittlerweile schließen sie diesen aus. Allerdings wurde bei der NASA beschlossen ein Asteroiden-Abwehrzentrum zu errichten: Eine gewisse Besorgnis, dass uns eines Tages ein Asteroid von der Oberfläche des Planeten tilgen könnte, bleibt wohl weiterhin bestehen.
Stromboli: Toter Pottwal gefunden
Vor der Küste der Vulkaninsel Stromboli (Italien, Liparische Inseln) wurde der Kadaver eines Pottwals gefunden. Das 6 m lange Tier trieb ca. 4 Seemeilen vor der Küste. Es ist der 5 Kadaver, der in nur einer Woche im Tyrrhenischen Meer vor Sizilien entdeckt wurde. Zunächst nahm man an, die Wale wären am Plastik zugrunde gegangen, doch ein Veterinär vermutet eher ein Virusinfektion, oder Wechselwirkungen mit dem Sonar. Wale orientieren sich mit Hilfe von Sonarwellen und reagieren sehr empfindlich auf Geräusche. Es könnte sein, dass die Tiere ihr Sonar nicht mehr einsetzten konnten, weil eine submarine Schallquelle es störte. In der Folge könnten sie sich verirrt haben und verhungert sein.
[twenty20 img1=“60230″ img2=“60231″ offset=“0.5″ before=“Geringe Wärmestrahlung am Stromboli.“ after=“Stromboli mit deutlicher Wärme-Anomalie.“]
Der Stromboli auf den Liparischen Inseln ist in den letzten Tagen munterer geworden. Das geht aus verschiedenen Meldungen von Live-Cam Beobachtern hervor. Zudem berichtete das INGV von einer Aktivitätssteigerung am 19. April: es wurden zwischen 3 und 16 Eruptionen pro Stunde registriert. Seitdem sind die thermischen Anomalien im Krater deutlich stärker geworden, wie man auf dem Schiebebild sehen kann. Interessant sind auch die Veränderungen des Kraters. Besonders auffällig ist der neue Kegel um dem nordöstlichsten Schlot. Dieser hat fast wieder die Gestalt wie vor dem letzten großen Kollaps des Kraters im Jahr 2014.
Ätna mit schwacher Ascheeruption
Gestern kam es am italienischen Vulkan Ätna zu einer Ascheeruption aus der Bocca Nuova. Eine Gruppe Vulkanwanderer dokumentierte die Eruption auf Video. die Vulkanasche stieg wenige Hundert Meter hoch auf. Seit Jahresanfang ist es etwas stiller um den Riesen auf Sizilien geworden, obwohl ich eigentlich mit weiteren Eruptionen gerechnet habe. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Satellitenbilder von letzter Woche zeigen 2 thermische Anomalien, die etwas größer geworden sind, als es in den Vorwochen der Fall war. Sie liegen in der Bocca Nuova und im Neue Südostkrater.
Anak Krakatau eruptiert phreatisch
Am indonesischen Vulkan Anak Krakatau gab es gestern eine weitere phreatische Eruption. Das geht aus Berichten von Beobachtern auf Java hervor. Das VAAC Darwin brachte eine entsprechende Meldung, ohne dass die Satelliten eine Aschewolke ausmachen konnten. Daher ist die Höhe der Eruptionswolke unbekannt. Die Regenzeit auf Java nähert sich langsam ihrem Ende und so sind wieder öfters wolkenfreie Blicke auf die Vulkaninsel möglich. Immer noch kommt es zu massiven Wasserverfärbungen im Bereich der Vulkanruine. Diese deuten auf starke hydrothermale Tätigkeit hin. Die rostbraune Färbung des Wassers stammt von Eisenmineralien.
Bromo eruptiert wieder
Mit dem Bromo auf Java steht ein weiterer Vulkan Indonesiens in den Schlagzeilen. Das VAAC meldete auch hier eine Eruptionswolke, ohne die Höhe derselbigen anzugeben. Die Meldung stammt ebenfalls von Beobachtern am Boden. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu starken Asche-Ausstoß. Die Aktivität war zuletzt stark rückläufig.
Bei den Kermadec Inseln, die zu Neuseeland gehören, gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Beben manifestierte sich an der Subduktionszone des Kermadecgrabens. Dieser Tiefseegrabens liegt 10.047 m unter dem Meeresspiegel. An der Subduktionszone taucht die Pazifische Platte unter die des Australischen Kontinents ab. Die Kermadec-Inseln sind vulkanischen Ursprungs und liegen westlich des Grabens. Am Meeresgrund gibt es ausgedehnte Felder mit black smokers und einige bedeutende submarine Vulkane. In den letzten Tagen bebte es hier ziemlich oft.
Sumatra: Erdbeben M 5,0
Im Südwesten der indonesischen Insel Sumatra bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 35 km. Die oberflächlichen Auswirkungen dürften gering gewesen sein.
Tonga: Erdstoß M 5,0
Beim Archipel von Tonga gab es ebenfalls ein Erdbeben der Magnitude 5,0. in 35 km Tiefe. Die Situation ist ähnlich wie bei den Kermadec-Inseln: in den letzten Tagen gab es mehrere vergleichbar starke Erdstöße, die mit einer Subduktionszone assoziiert sind. Das aktuelle Beben lag hinter einem Tiefseegraben.
Italien: Erdbeben im Tyrrhenischen Meer
Gestern ereigneten sich weitere schwache Erdbeben im Bereich des Tyrrhenischen Meeres nördlich von Sizilien. Ein Fokus der Bebentätigkeit liegt bei der Insel Vulcano. Ein Beben der Magnitude 2,6 manifestierte sich zwischen Stromboli und der Küste Kalabriens. Dieses Beben lag in einer Tiefe von 94 km und damit im Erdmantel. Sollten in dieser Zone weitere Erdbeben auftauchen, könnte der Vulkan Stromboli bald mit einer gesteigerten Aktivitätsphase beginnen.
Island: 2 Erdstöße auf der Hekla
Auf Island wurden 2 Mikroerdbeben registriert, die direkt auf dem Vulkan Hekla lagen. Die Hypozentren lagen in nur 100 m Tiefe. Vulkanologen halten den Vulkan für geladen und bereit mit einer Eruption zu beginnen. Frühere Ausbrüche kündigten sich im Vorfeld nur mit sehr wenigen Erdbeben an, entsprechend sensibel reagiert man auf jeden Erdstoß, der sich am Vulkan manifestiert.
Stromboli ist der Vulkan der Liparischen Insel vor Sizilien. Mehrmals täglich eruptiert er strombolianisch und oft steigen seine Lavafontänen sogar mehrmals in der Stunde auf. Seit der Antike ist der Vulkan als „Leuchtfeuer des Mittelmeeres“ bekannt, da sein Leuchten als Orientierungshilfe in der Dunkelheit diente. Nun könnte der Vulkan noch mit einem andern Synonym belegt werden: „Schrecken des Mittelmeeres“.
Stromboli generiert Tsunamis
Spätestens seit der Jahreswende 2001 auf 2002 weiß man, dass der Stromboli nicht so gutmütig und ungefährlich ist, wie bis dato gedacht. Ein Erdrutsch auf der Sciara del Fuoco verfrachtete eine beachtliche Landmasse ins Meer und löste dadurch einen kleinen Tsunami aus. Obwohl die Wellenhöhe kaum mehr als 1 m betrug, liefen die Wassermassen bis in bebaute Bereich der Küste hoch. Es wurden zahlreich Gebäude beschädigt und die Insel wurde kurzfristig evakuiert. Die Schäden wurden zwar relativ schnell beseitigt, doch ein mulmiges Gefühl blieb. Man stellte sich die Frage, ob sich so ein Ereignis wiederholen könnte?
Dieser Frage gehen seitdem viele Wissenschaftler nach. Man begann ein ständiges Observatorium einzurichten, baute ein Tsunami-Frühwarnsystem auf und schilderte Fluchtrouten aus. Wanderer dürfen den Gipfelbereich seitdem nicht mehr alleine erklimmen, sondern nur noch in geführten Gruppen. Die Bergführer stehen über Funk in ständigem Kontakt zum Observatorium. Man stellte fest, dass sich nicht nur Hangrutsche ereignen können, sondern auch größere explosive Eruptionen.
Nun wurde eine neue Forschungsarbeit veröffentlicht, die nahelegt, dass das Risiko eines Hangrutsches nebst Tsunami weitaus größer ist, als bisher gedacht. Zwar war bekannt, dass es in grauer Vorzeit am Stromboli bereits Erdrutsche und Tsunamis gab, aber die Häufigkeit mit der diese auftreten können wurde unterschätzt. Der Vulkanologe Dr. Mauro Rosi, von der Universität Pisa, forscht seit fast 50 Jahren auf Stromboli. Er und sein Team untersuchten den Boden im Nordosten der Insel. In einigen Hundert Metern Entfernung zum Strand, legten sie 3 Gräben an, um zu gucken, ob es Bodenablagerungen gab, die auf frühere Tsunamis hindeuteten. Sie mussten nicht tief graben: bereits 1 m unter dem normalen Boden stießen sie auf gleich 3 Schichten, die auf Tsunamis hindeuteten. Der Boden glich den Ablagerungen am Strand und bestand aus Steinen und schwarzen Sand. Solche Ablagerungen heißen in der Fachsprache neuerdings Tsunamit. Die Forscher gehen davon aus, dass das Material von großen Wellen landeinwärts verfrachtet wurde. Mittels der Radiokarbonmethode wurden die Schichten datiert: sie wurden zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert abgelagert. In nur 2 Jahrhunderten ereigneten sich also 3 Tsunamis, die weitaus größer waren als jener von 2001. Die mächtigste Schicht war zugleich die älteste und die Wissenschaftler konzentrierten sich bei den folgenden Forschungen auf diese Ablagerungen. Mauro Rosi und seine Leute durchsuchten historische Aufzeichnungen italienischer Mittelmeerstädte und fanden im Archiv Neapels die Beschreibung eines katastrophalen Ereignisses, welches im Hafen von Neapel zahlreiche Schiffe zerstörte und Hunderte Personen tötete. Dies Katastrophe ereignete sich im Jahr 1343. Aufzeichnungen über starke Erdbeben gab es für dieses Jahr nicht, so scheint es möglich, dass ein Tsunami für die Zerstörungen in Neapel verantwortlich sein könnte. Es lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, dass dieser durch einen Hangrutsch am Stromboli ausgelöst wurde, doch der Vulkan scheint der wahrscheinlichster Kandidat zu sein: Neapel liegt ca. 200 km vom Vulkan entfernt und die Sciara del Fuoco zeigt etwa in die Richtung Neapels.
Spurensuche auf Stromboli
Nach der Entdeckung der Tsunamit-Ablagerungen und den Berichten von Neapel, machten sich die Forscher auf die Suche nach weiteren Indizien, die einen Tsunami vom Stromboli belegen könnten. Sie fanden die Indizien in Form einer alten Kirche im Nordosten der Insel. Archäologen fanden heraus, dass das Dach der Kirche im 14. Jahrhundert eingestürzt war. Zudem wurden 3 Gräber entdeckt, die zeitgleich hastig angelegt worden waren. Danach flüchteten die Bewohner Strombolis und die Insel wurde erst später wiederbesiedelt. Aus diesen Erkenntnissen schließt Mauro Rosi, dass da Kirchdach wohl möglich als folge des Tsunamis einstürzte. Die Personen könnten durch das eingestürzte Dach erschlagen worden sein. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Hangrutsch zeitgleich mit einer größeren Eruption des Vulkans einherging. Bei dem kleineren Ereignis von 2001 wurde ein Lavastrom gefördert. Zudem gab es einige größere explosive Eruptionen.
Auch andere Geowissenschaftler glauben, dass das Tsunami-Risiko im Mittelmeer neu bewerte werden müsse. Dabei drohen nicht nur Hangrutsche und Kollaps-Ereignisse am Stromboli. Eine ähnliche Studie aus dem letzten Jahr belegt, dass die Ostflanke des Vulkans Ätna auf Sizilien ähnlich instabil ist, wie jene am Stromboli.
Auf Kamtschatka sind möglicherweise gleich 2 benachbarte Vulkane ausgebrochen: Klyuchevskoy und Bezymianny. Beide sind in den Meldungen des VAAC Tokio vertreten und fördern Aschewolken, die bis zu 10 km ü.N.N. aufsteigen sollen. Allerdings ist es auch möglich, dass nur einer der Vulkane eruptiert und die Aschewolke dem vulkanischen Nachbarn zugerechnet wurde. KVERT gab heute nur eine Warnung bezüglich des Bezymianny heraus. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“. Hier wird aktuell von Asche-Dampf-Emissionen berichtet.
Beide Vulkane gehören zu den Feuerbergen Zentralkamtschatkas und zählen zu den aktivsten Vulkanen der Region. Klyuchevskoy ist bekannt für explosive und effusive Tätigkeit und erzeugt gerne Paroxysmen, bei denen Lavafontänen und Lavaströme gleichzeitig gefördert werden. Bezymianny ist ein Domvulkan der gerne pyroklastische Ströme generiert.
Stromboli: Aktivität weiterhin erhöht
Der Stromboli auf den Liparischen Inseln ist weiterhin sehr aktiv. Kollege Tom Pfeiffer verbrachte eine Nacht am Gipfel des Vulkans und hat einen ausführlichen Bericht der Tätigkeit mitgebracht. Demnach sind derzeit 6 Schlote aktiv. Der NE-Schlot war kontinuierlich aktiv und erzeugte Lava-Spattering. Zudem erzeugte er alle 10-20 Minuten strombolianische Explosionen. Diese schleuderte Tephra bis zu 150 m hoch. Der östlichste Schlot erzeugte Explosionen, die bis zu 200 m hoch auswarfen. Die beeindruckendsten Eruptionen erzeugte ein Schlot im NW-Teil des Kraters. Die Eruptionen waren teilweise von lauten Detonationen begleitet.
Erneute Eruption am Rincon
Der Rincon de la Vieja eruptierte gestern Nacht erneut. Auf dem Video einer Überwachungskamera sieht man ein kurzes Aufleuchten, welches darauf hindeutet das auch glühende Tephra gefördert wurde. Die Höhe der Eruptionssäule konnte aufgrund der Bewölkung nicht ermittelt werden.
Der Vulkan Soufrière auf der Karibikinsel Basse-Terre (Departement Guadeloupe) bereitet den Vulkanologen sorgen. Seit Anfang 2018 wurde eine Zunahme von Seismik und thermischer Aktivität festgestellt. Zuletzt entstanden neue Fumarolen und die Gefahr, die von giftigen Gasen ausgeht vergrößerte sich somit. Daher wurde nun beschlossen die Sperrzone um den Gipfelbereich des Vulkans zu vergrößern. Wie groß das Sperrgebiet genau werden soll wird noch diskutiert.
Der letzte Ausbruch des Soufrière ereignete sich 1977. damals kam es zu einer Serie phreatischer Eruptionen und es wurden Evakuierungen angeordnet. Die gefürchtete Katastrophe blieb allerdings aus. Man sollte den Vulkan nicht mit Soufrière Hills auf Montserrat verwechseln. Diese Insel liegt ca. 50 km nördlich von Basse-Terre.
Ätna: weitere Eruptionen aus dem NE-Krater
Gestern wurden weitere Eruptionen aus dem Nordostkrater des Ätnas beobachtet. Mehrmals am Tag stiegen Asche-Dampf-Wolken auf und stiegen mehrere Hundert Meter hoch auf. Die Seismik war unauffällig.
Stromboli: Aktivität verlagerte sich
Im Gegensatz zum Vortag war die Aktivität am Stromboli deutlich geringer. zudem verlagerten sich die Eruptionen zunehmend in den mittleren Kraterbereich. Der bisher aktivste Schlot im Nordosten war am Abend vergleichsweise ruhig.
Planchon Peteroa mit explosiver Eruption
Der Komplexvulkan in Chile eruptierte vorgestern eine Aschewolke. Diese stieg ca. 600 m hoch auf. In den letzten Monaten kommt es immer wieder zu sporadischen Explosionen. Zuletzt stand der Vulkan im Dezember 2018 in den News.
Reventador eruptiert weiterhin
In Ecuador ist ein weiterer Dauerbrenner recht munter: der Reventador eruptierte gestern Vulkanasche, die bis in einer Höhe von 6000 m ü.N.N. aufstieg. Der Reventador ist einer der aktivsten Vulkane der Gegend.
Update 16.01.2019: Heute Morgen ist der Stromboli wieder so tätig, wie wir es seit vielen Jahren von ihm kennen: aller paar Minuten erfolgt eine Explosion, die glühende Tephra bis zu 80 m hoch auswirft. Die Hochphase von gestern Abend, bei der man kontinuierliches Spattering beobachten konnte, scheint erst einmal vorüber zu sein. Dafür funktioniert aber wieder die LiveCam mit direktem Blick auf den Krater.
Originalmeldung: Heute Abend ist der nordöstlichste Krater des Vulkans Stromboli wieder besonders aktiv. Auf der LiveCam sieht man fast kontinuierliche Eruptionen aufsteigen. Solche Pulse konnten wir in den letzten Wochen häufiger beobachten. Aufgrund der erhöhten Aktivität ist der Aufstieg zum Krater weiterhin gesperrt. Erlaubt ist es, bis auf einer Höhe von 400 m aufzusteigen. Dies angeblich auch nur in Begleitung eines Bergführers, obwohl man normalerweise bis dahin ohne Begleitung gehen darf. Leider ist die wichtigste LiveCam offline, so dass nur ein Fernblick bleibt.
Vanuatu: Erdbeben Mw 6,5
Im Norden des Archipels von Vanuatu bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,5. Das Hypozentrum lag in 50 km Tiefe, von daher dürfte es weder einen Tsunami, noch katastrophale Schäden gegeben haben.
Philippinen: Erdbeben Mw 5,7
Es ereignete sich ein weiteres Erdbeben in größerer Tiefe: südöstlich von Mindanao (Philippinen) bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,7 in 60 km Tiefe. In der Region gab es in den letzten Wochen zahlreiche moderate Erdbeben.
Yellowstone: Erdbeben Mw 2,4
Im Nordwesten des Yellowstone Nationalparks gab es ein Erdbeben der Magnitude 2,4. Das Hypozentrum lag in nur 6 km Tiefe. In der gleichen Ecke gab es in den letzten Tagen mehrere Beben. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde ein Seismogramm geteilt, auf dem man zahlreiche Mikrobeben erkennen kann.
Gestern eruptierte der Nordostkrater des Ätnas kleine Aschewolken. die Eruptionen erfolgten im Abstand von wenigen Minuten und verursachten kleine seismische Signale. In der Nacht nahm die Aktivität wieder ab. Diese Ausbrüche waren bisher oft Vorläufer größerer Eruptionen, allerdings kann es noch ein Weilchen dauern, bis sich diese manifestieren. Auf jeden Fall zeigen die Ascheeruptionen, dass Magma im Fördersystem steht. Außerdem gab es weitere schwache Erdbeben, so wie wir sie bereits vor der Krise über Weihnachten gesehen haben. Diese Erdbeben zeugen von anhaltender Inflation.
Stromboli mit Wärmestrahlung
Gestern war die Aktivität am Stromboli weiterhin ungewöhnlich hoch. Allerdings ist sie noch steigerbar. MIROVA registriert bislang eine moderate Wärmestrahlung um 10 MW. Damit sind wir noch von den werten im letzten Januar ein Stück weit entfernt. Seit dem Frühjahr 2017 kommt es alle paar Monate zu einer Hochphase der Aktivität am Stromboli, allerdings ohne dass häufig Lavaströme im Kraterbereich austreten. Dieses Phänomen haben wir zuletzt vor der Flankeneruption 2014 beobachten können.
Anak Krakatau: Eruption rückläufig
Die Eruptionen am Anak Krakatau gehen weiter, allerdings auf deutlich verringerten Niveau. Das VAAC Darwin registriert Vulkanasche in 1300 m Höhe. Sehr wahrscheinlich sind die Eruptionen nun von strombolianischer Natur. Ausbrüche dieser Art waren typisch für die Aktivität vor dem Kollaps des Vulkans.
Merapi mit weiteren Abgängen
Die Aktivität am Merapi ist weiterhin vom wachsenden Lavadom geprägt. von diesem ging heute Nacht wieder eine größere Schuttlawine ab, welches es bis in die lokalen Medien schaffte. Zudem stößt der Dom zeitweise Dampf aus. Die thermische Strahlung ist weiterhin gering und der Dom wächst relativ langsam. trotzdem wächst die Gefahr, dass bald (3-4 Monate) pyroklastische Ströme generiert werden. Diese stellen eine ernsthafte Gefahr für die Anwohner des Vulkans dar!
Bei den Andreanof Inseln (Aleuten zwischen den Alaska und Kamtschatka) ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Es folgten zahlreiche Nachbeben. Einen Tsunami gab es nicht.
Im März 1957 gab es hier ein Erdbeben der Magnitude 8,6 (Richterskala). Dieses Beben zerstörte zwei Brücken und beschädigte Häuser. Auf einer Straße öffnete sich eine 4,5 m breite Spalte. Auf Umnak Island gab es ebenfalls Zerstörungen und der Vulkan Mount Vsevidof brach aus. Es entstand ein Tsunami, der gegen die Aleuten brandete und sogar bis nach Hawaii lief, wo er zwei Dörfer auf Oʻahu und Kauaʻi zerstörte.
Brasilien: Mantelbeben Mw 6,8
In der brasilianischen Provinz Acre gab es ein Mantelbeben der Magnitude 6,8. Das Hypozentrum lag in 590 km Tiefe. Das Epizentrum lag an der Grenze zu Peru. Aufgrund der Tiefe sind keine Schäden zu erwarten.
Japan: Erdbeben bei den Volcano Islands
Die Vulkaninseln des Archipel im Pazifik wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,8 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe, östlich der Inseln.
Iran: Erdbeben im Süden
Im Südiran manifestierte sich ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und 86 km von der Stadt Bandar entfernt. Erdbeben dieser Magnitude können bereits alte Gebäude beschädigen.
Update 19:30 Uhr: An der Grenze Iran/Irak gab es ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 5,7 und lag in 15 km Tiefe. Dieses Erdbeben könnte Schäden an der Infrastruktur der Gegend verursacht haben.
Italien: Erdbeben nahe Stromboli
Im Tyrrhenischen Meer bebte die Erde mit einer Magnitude von 3,6. Das Hypozentrum lag in 99 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich ca. 40 km östlich der Vulkaninsel Stromboli. Dieser Vulkan ist derzeit besonders aktiv. Erdbeben in dieser Region des Meers sind oft mit Hochphasen des Vulkans assoziiert.
Die Liste der Erdbeben ist heute wieder besonders lang, wie es zu Neu- und Vollmond üblich ist. Daher gleich ein weiterer Artikel mit neuen Updates.