Sangeang Api eruptiert weitere Aschewolke

Gestern eruptierte der Inselvulkan Sangeang Api eine weitere Aschewolke. Das VAAC Darwin meldete Vulkanasche in einer Höhe von 2400 Metern. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 24 MW. Auf Satellitenfotos ist ein kurzer Lavastrom erkennbar, der in einem Kanal fließt und vom flachen Dom im Krater aus abgeht. Es gibt Steinschläge und kleine Schuttlawinen.

Die Insel Sangeang liegt vor der Nordküste von Sumbawa, eine der größeren Inseln des indonesischen Archipels. Während Sumbawa aufgrund des Vulkans Tambora eine gewisse Bekanntheit hat, ist das kleine Vulkaneiland Sangeang nahezu unbekannt und unerschlossen. Bisher haben sich nur wenige Vulkanspotter dorthin verirrt, was auch dem Umstand geschuldet ist, dass es keine Logistik gab. Doch das Ändert sich langsam und es gibt einen privaten Anbieter, der Reisen dorthin organisiert. Bei Interesse vermittele ich gerne den Kontakt. Sangeang Api hat das zeugt zu einem zweiten Batu-Tara, der einige Zeit als Geheimtipp unter Vulkanbeobachtern gehandelt wurde.

Das beiden Luftaufnahmen wurden im Mai von vnet-Leser Martin Siebert aufgenommen. Sie zeigen den Sangeang Api im Vorbeiflug aus einer Linienmaschine. Das Satellitenbild stammt vom Sentinel hub. Die Bilder in der Galerie stammen von Martin Rietze und wurden letztes Jahr aufgenommen.

Steamboat Geyser eruptiert im Yellowstone N.P.

Der Steamboat-Geyser eruptierte gestern zum 7. Mal in diesem Monat und stellte damit einen neuen Rekord auf. In der aktuelle Eruptionsserie, die im letzten Jahr begann, sprang der Geysir noch nie so oft in einem Monat wie im Juni. es war der 100. Sprung seit beginn der Aufzeichnung im Jahr 1982. Steamboat-Geyser ist der weltgrößte Geysir und liegt im Norris-Geyser Basin. Hier wurde vor einigen Jahren ein deutlicher Temperaturanstieg bei einigen heißen Quellen beobachtet. Der Boden hob sich an und es entstanden neue hydrothermal Erscheinungen.

Stromboli eruptiert öfters

Der Stromboli hat seine Eruptionsintervalle verkürzt. Laut Webcam-Beobachtungen liegen zwischen der Eruptionen meistens weniger als 10 Minuten. MIROVA registriert eine leichte thermische Anomalie, was dafür spricht, dass sich viel heiße Tephra um die Förderschlote ansammelt. Auf der Grafik sieht man deutlich, wann die letzten Hochphasen des Vulkans waren. Anfang des Jahres gab es besonders viele Eruptionen kurz hintereinander, die Wärmestrahlung war entsprechend hoch.

Manam auf PNG startet durch

Heute ist mit dem Manam ein weiterer Vulkan Papua Neuguineas ausgebrochen und schickte eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 15.000 Metern über dem Meeresspiegel. MIROVA registrierte eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 97 MW. Das Signal wurde durch Bewölkung abgeschwächt. Das Wärmesignal ist langgestreckt und könnte pyroklastische Ströme detektiert haben. Bereits in den letzten Wochen gab es eine Serie kleinerer Aschewolken. Im letzten Jahr machte der Manam durch eine Serie von Paroxysmen von sich Reden. Dabei kam es zu pyroklastischen Strömen. Siedlungen mussten evakuiert werden. Vom Ulawun liegt heute keine Meldung vor. Manam liegt allerdings genau wie der Ulwanu im Wirkungskreis mehrere starker Erdbeben, die sich in den letzten Monaten auf Papua Neuguinea manifestierten.

Sangeang Api eruptiert Vulkanasche

Gestern eruptierte der Inselvulkan Sangeang Api eine 2100 m hohe Aschewolke. Es wurde ein thermisches Signal mit einer Leistung von 27 MW festgestellt. Im Krater wächst ein Lavadom, von dem ein kurzer Lavastrom abgeht. Strombolianische Eruptionen gehören zur Tagesordnung. Seit kurzem gibt es einige lokale Touranbieter, die Expeditionen zur entlegenen Insel vor Sumbawa (Indonesien) anbieten.

Stromboli mit größerer Explosion

Bereits am 26. Juni ereignete sich auf der Lipareninsel Stromboli eine größere strombolianische Explosion. Sie fand gegen 1.00 Uhr Nachts statt und sorgte daher nicht für viel Aufsehen. Das INGV berichtet nun über die Explosion. Das seismische Signal der Eruption dauerte 4 Minuten an. Glühende Tephra wurde mehrere Hundert Meter weit aus geschleudert, fiel auf den Außenhang des Vulkans und rutschte über die Sciara del Fuoco Richtung Meer. Es war die stärkste Explosion seit mehreren Monaten. Solche Eruptionen kommen immer mal wieder vor und bedeuten nicht gleich, dass eine größere Eruption in Vorbereitung ist. Allerdings verhielt es sich in der Vergangenheit oft so, dass solche Explosionen verstärkt in Phasen auftraten, was dann zur Sperrung des Aufstieges führte. Vor größeren Flankeneruption gab es mehrere solcher Phasen. Es bleibt also spannend, das Geschehen zu beobachten.

Ulawun: Großer Vulkanausbruch in PNG

In Papua Neuguinea ist der Vulkan Ulawun ausgebrochen. Das VAAC Darwin brachte eine VONA-Meldung heraus, nach der sich Vulkanasche in einer Höhe von 16.700 m befindet. Die Aschewolke driftet in südlicher Richtung und hat in einigen Kilometern Entfernung zum Vulkan noch eine Höhe von 13.400 m. Da wird es bestimmt bald wieder spektakuläre Weltraumbilder geben. Eine thermische Anomalie wird nicht registriert. Dies könnte der Bewölkung geschuldet sein.

Ulawun ist ein 2334 m hoher Stratovulkan auf der Insel Neubritannien. Bereits gestern warf er kleinere Aschewolken aus. Im letzten Jahr gab es kleinere Eruptionen. Bei einer großen Eruption im Jahr 1980 wurden pyroklastische Ströme generiert. 10 Jahre zuvor starben mehr als 1000 Menschen in den Glutwolken. Es ist nicht auszuschließen, dass es bei der aktuellen eruption auch wieder pyroklastische Ströme gab, oder geben wird.

Raikoke: Eruption rückläufig

Der Kurilen-Vulkan ist zwar noch aktiv, doch die Anzahl der Meldungen von Aschewolken hat deutlich abgenommen. Trotzdem warnt das VAAC Anchorage noch vor Vulkanasche in einer Höhe von 11.700 m.

Sangay ist heiß

Am Vulkan Sangay in Ecuador geht es heiß her: MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 135 MW. Das deutet auf anhaltende Lavastromtätigkeit hin. Darüber hinaus gibt es auch explosive Eruptionen. Das VAAC registriert Vulkanasche in 5800 m Höhe. bereits Anfang des Monats gab es eine Phase erhöhter Aktivität.

Stromboli mit thermischen Signal

Dem Stromboli auf den Liparischen Inseln wird eine leicht erhöhte Wärmesignatur attestiert. MIROVA zeigt eine Wärmestrahlung von 7 MW an. Sie kommt durch glühende Tephra zustande, die sich im Krater akkumuliert. Zuletzt war ein Förderschlot im zentralen Kraterbereich am aktivsten. Er erzeugte hoch aufsteigende Fackeln aus Tephra. Aufgrund seines geringen Durchmessers steigen die glühenden Lavabrocken senkrecht auf.

Popocatepetl eruptiert hohe Aschewolken

Heute steht der Popocatepetl in Mexiko erneut in den Schlagzeilen, weil er gestern 2 Aschewolken erzeugte, die bis in einer Höhe von 10.700 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen sind. CENAPRED berichtete zudem von 185 Asche-Dampf-Exhalationen und von einem vulkanotektonischen Erdbeben mit einer Magnitude von 3,1. Die Erschütterung war schon recht heftig und ist deutlich als Ausschlag großer Amplitude im Seismogramm zu erkennen. Die Seismometer registrierten 166 Minuten Tremor. Es sieht so aus, als hätte Popocatepetl vor seine Aktivität weiter zu steigern.

Update: Heute Morgen gab es eine weitere Eruption am Popocatepetl. Eine Aschewolke stieg bis zu 8500 m hoch auf. Die Vulkanasche verteilte sich großflächig.

Stromboli legt zu

Auf der Liparischen Insel Stromboli geht es momentan wieder heißer her. Augenzeugen der Eruptionen berichteten eine Aktivitätssteigerung. Besonders aktiv ist ein relativ neuer Förderschlot im zentralen Kraterbereich. Von ihm gehen schmale Lavafackeln aus, die unter hohem Druck und mit lautem Getöse aufsteigen. Sentinel-Satellitenaufnahmen zeigen eine thermische Anomalie, die größer als sonst ist. Es wird verhältnismäßig viel heiße Tephra im Krater abgelagert. Das Spektakel lässt sich auch via Livecam beobachten.

Manam in Eruption

Auf Papua Neuguinea gibt es eine weitere Eruption des Inselvulkans Manam. Er liegt vor der Küste des Inselstaates in der Bismarck-See. Das VAAC meldet Vulkanasche in 3700 m Höhe. In der letzten woche gab es ebenfalls eine einzelne Eruption, die bisher nicht zu einem neuen Paroxysmus führte.

Sangeang Api produziert Aschewolken

Der entlegene Inselvulkan des indonesischen Archipels erzeugte gestern eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 1200 Metern über dem Meeresspiegel aufstieg. In den vergangenen tagen wurde auch eine moderate Wärmestrahlung registriert. Nach einigen recht ruhigen Monaten mit nur geringer Aktivität legt diese nun wieder zu.

Crater Lake mit seismischen Schwarm

Wie das USGS meldete, ereignete sich letzte Woche unter dem Crater Lake ein schwaches Erdbeben der Magnitude 1,3 Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Anschließend wurde ein Schwarm sehr schwacher Erdstöße registriert. Es wird von gut 2 Dutzend Beben berichtet, die sich innerhalb von 12 Stunden manifestierten. In den letzten Tagen wurden 50 weitere Erschütterungen aufgezeichnet.
Crater Lake ist eine große wassergefüllte Caldera im Norden Kaliforniens. Die Caldera ist der Rest des Vulkans Mount Mazama, der sich vor gut 7700 Jahren sprengte. In der Caldera bildete sich ein neuer Schlackenkegel. Der Vulkan ist potenziell aktiv. Das Schwarmbeben könnte auf die Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund hindeuten.

Ätna erzeugt Aschewolken

Der Ätna auf Sizilien eruptierte gestern Aschewolken. Krater des Geschehens war die Voragine. Der alte Zentralkrater eruptierte zuletzt im Sommer 2016. Seismik und Tremor sind unauffällig. Eine thermische Anomalie in der Voragine wurde bis jetzt auch nicht registriert. Dafür war letzte Woche ein Hotspot in der Bocca Nuova sichtbar. Dieser Krater war vor- und nach der Spalteneruption Ende letzten Jahres sehr aktiv. Er stieß soviel Vulkanasche aus, dass es zu Sperrungen des Flughafens von Catania kam. Es bleibt also spannend an Europas mächtigstem Vulkan.

Das Video stammt vom Mitarbeitern des INGVs und wurde gestern aufgezeichnet. Es zeigt Aufnahmen vom Kraterrand und von Tremestieri aus.

Ungewöhnlicher Schnappschuss vom Stromboli

Gestern wurde in unserer FB-Gruppe ein ungewöhnlicher Livecam-Schnappschuss geteilt: Eine Ziege blickt in die Livecam. Ziegen werden im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts eingesetzt, um Vulkanausbrüche vorherzusagen. Dazu werden sie mit einem GPS Sender versehen, mit dessen Hilfe der Standort des Tieres festgestellt werden kann. Ungewöhnliche Bewegungsmuster der Tiere könnten auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten. Danach sieht es momentan allerdings nicht aus. Selbst wenn die Ziege ungewöhnliches Verhalten an den Tag legt und in die Webcam grinst, deuten die anderen Parameter wie Seismik und Tremor nicht auf besondere Ereignisse hin. Livedaten findet ihr unter dem Link.

Kadovar emittiert Wärmestrahlung

Der Inselvulkan Kadovar liegt vor der Küste von Papua Neuguineas. Anfang letzten Jahres erwachte er und eruptierte Aschewolken. An der Küste wuchs ein Lavadom und man befürchtete dessen Kollaps. Kadovar und umliegende Küstenabschnitte wurden Evakuiert, für den Fall, dass ein Tsunami entstehen würde. Im Frühjahr ging die Aktivität zurück, so dass die Gefahr gebannt schien. Heute registriert MIROVA eine leichte thermische Strahlung mit einer Leistung von 10 MW. Diese zeigt an, dass der Vulkan immer noch ein wenig aktiv ist.

Piton de la Fournaise: Eruption ist beendet.

Der Vulkanausbruch auf La Réunion wurde gestern für beendet erklärt. Er dauerte nur wenige Tage. Es war die 2. Eruption in diesem Jahr. mich würde es nicht überraschen, wenn wir noch eine 3. zu Gesicht bekommen.

Asteroid passiert die Erde

Letzte Nacht passierte der Doppel-Asteroid 1999 KW4 die Erde in einem Abstand von 5,2 Millionen Kilometern. die Entfernung scheint groß zu sein, doch in astronomischen Maßstäben gesehen, kam uns das Doppelgespann sehr nahe. 1999 KW 4 besteht aus einem 1,2 km großem Hauptkörper und einem kleineren Satelliten, der den Hauptkörper wie ein Mond umkreist. Der Mond hat einen Durchmesser von ca. 450 m. Wissenschaftler stufen das Doppelgespann als potenziell Gefährlich ein: Die Eigenrotation des Hauptkörpers ist so schnell, dass große Brocken von ihm abbrechen könnten. Diese könnten eine Gefahr für die Erde darstellen.

Meteorit verglüht über Australien

In der Nähe der australischen Stadt Adelaide verglühte am Mittwoch ein Meteorit in der Atmosphäre. Gegen Mitternacht tauchte die Leuchterscheinung am Nachthimmel auf und glühte kurz taghell auf. Die Anwohner berichteten von einem Donnergrollen. Obwohl der Himmelskörper eine spektakuläre Leuchtshow lieferte, war er vermutlich nur so groß wie eine Murmel.

Deutlich größer ist der Asteroid Apophis, der in den nächsten Jahren die Erde 2 Mal ins eher geringem Abstand passieren wird: 2019 und 2036. Zunächst befürchteten die Wissenschaftler einen Einschlag der 335 m großen Objekts, mittlerweile schließen sie diesen aus. Allerdings wurde bei der NASA beschlossen ein Asteroiden-Abwehrzentrum zu errichten: Eine gewisse Besorgnis, dass uns eines Tages ein Asteroid von der Oberfläche des Planeten tilgen könnte, bleibt wohl weiterhin bestehen.

Stromboli: Toter Pottwal gefunden

Vor der Küste der Vulkaninsel Stromboli (Italien, Liparische Inseln) wurde der Kadaver eines Pottwals gefunden. Das 6 m lange Tier trieb ca. 4 Seemeilen vor der Küste. Es ist der 5 Kadaver, der in nur einer Woche im Tyrrhenischen Meer vor Sizilien entdeckt wurde. Zunächst nahm man an, die Wale wären am Plastik zugrunde gegangen, doch ein Veterinär vermutet eher ein Virusinfektion, oder Wechselwirkungen mit dem Sonar. Wale orientieren sich mit Hilfe von Sonarwellen und reagieren sehr empfindlich auf Geräusche. Es könnte sein, dass die Tiere ihr Sonar nicht mehr einsetzten konnten, weil eine submarine Schallquelle es störte. In der Folge könnten sie sich verirrt haben und verhungert sein.

Stromboli steigert Aktivität

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Der Stromboli auf den Liparischen Inseln ist in den letzten Tagen munterer geworden. Das geht aus verschiedenen Meldungen von Live-Cam Beobachtern hervor. Zudem berichtete das INGV von einer Aktivitätssteigerung am 19. April: es wurden zwischen 3 und 16 Eruptionen pro Stunde registriert. Seitdem sind die thermischen Anomalien im Krater deutlich stärker geworden, wie man auf dem Schiebebild sehen kann. Interessant sind auch die Veränderungen des Kraters. Besonders auffällig ist der neue Kegel um dem nordöstlichsten Schlot. Dieser hat fast wieder die Gestalt wie vor dem letzten großen Kollaps des Kraters im Jahr 2014.

Ätna mit schwacher Ascheeruption

Gestern kam es am italienischen Vulkan Ätna zu einer Ascheeruption aus der Bocca Nuova. Eine Gruppe Vulkanwanderer dokumentierte die Eruption auf Video. die Vulkanasche stieg wenige Hundert Meter hoch auf. Seit Jahresanfang ist es etwas stiller um den Riesen auf Sizilien geworden, obwohl ich eigentlich mit weiteren Eruptionen gerechnet habe. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Satellitenbilder von letzter Woche zeigen 2 thermische Anomalien, die etwas größer geworden sind, als es in den Vorwochen der Fall war. Sie liegen in der Bocca Nuova und im Neue Südostkrater.

Anak Krakatau eruptiert phreatisch

Am indonesischen Vulkan Anak Krakatau gab es gestern eine weitere phreatische Eruption. Das geht aus Berichten von Beobachtern auf Java hervor. Das VAAC Darwin brachte eine entsprechende Meldung, ohne dass die Satelliten eine Aschewolke ausmachen konnten. Daher ist die Höhe der Eruptionswolke unbekannt. Die Regenzeit auf Java nähert sich langsam ihrem Ende und so sind wieder öfters wolkenfreie Blicke auf die Vulkaninsel möglich. Immer noch kommt es zu massiven Wasserverfärbungen im Bereich der Vulkanruine. Diese deuten auf starke hydrothermale Tätigkeit hin. Die rostbraune Färbung des Wassers stammt von Eisenmineralien.

Bromo eruptiert wieder

Mit dem Bromo auf Java steht ein weiterer Vulkan Indonesiens in den Schlagzeilen. Das VAAC meldete auch hier eine Eruptionswolke, ohne die Höhe derselbigen anzugeben. Die Meldung stammt ebenfalls von Beobachtern am Boden. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu starken Asche-Ausstoß. Die Aktivität war zuletzt stark rückläufig.

Neuseeland: Erdbeben M 5,2

Bei den Kermadec Inseln, die zu Neuseeland gehören, gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Beben manifestierte sich an der Subduktionszone des  Kermadecgrabens. Dieser Tiefseegrabens liegt 10.047 m unter dem Meeresspiegel. An der Subduktionszone taucht die Pazifische Platte unter die des Australischen Kontinents ab. Die Kermadec-Inseln sind vulkanischen Ursprungs und liegen westlich des Grabens. Am Meeresgrund gibt es ausgedehnte Felder mit black smokers und einige bedeutende submarine Vulkane. In den letzten Tagen bebte es hier ziemlich oft.

Sumatra: Erdbeben M 5,0

Im Südwesten der indonesischen Insel Sumatra bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 35 km. Die oberflächlichen Auswirkungen dürften gering gewesen sein.

Tonga: Erdstoß M 5,0

Beim Archipel von Tonga gab es ebenfalls ein Erdbeben der Magnitude 5,0. in 35 km Tiefe. Die Situation ist ähnlich wie bei den Kermadec-Inseln: in den letzten Tagen gab es mehrere vergleichbar starke Erdstöße, die mit einer Subduktionszone assoziiert sind. Das aktuelle Beben lag hinter einem Tiefseegraben.

Italien: Erdbeben im Tyrrhenischen Meer

Gestern ereigneten sich weitere schwache Erdbeben im Bereich des Tyrrhenischen Meeres nördlich von Sizilien. Ein Fokus der Bebentätigkeit liegt bei der Insel Vulcano. Ein Beben der Magnitude 2,6 manifestierte sich zwischen Stromboli und der Küste Kalabriens. Dieses Beben lag in einer Tiefe von 94 km und damit im Erdmantel. Sollten in dieser Zone weitere Erdbeben auftauchen, könnte der Vulkan Stromboli bald mit einer gesteigerten Aktivitätsphase beginnen.

Island: 2 Erdstöße auf der Hekla

Auf Island wurden 2 Mikroerdbeben registriert, die direkt auf dem Vulkan Hekla lagen. Die Hypozentren lagen in nur 100 m Tiefe. Vulkanologen halten den Vulkan für geladen und bereit mit einer Eruption zu beginnen. Frühere Ausbrüche kündigten sich im Vorfeld nur mit sehr wenigen Erdbeben an, entsprechend sensibel reagiert man auf jeden Erdstoß, der sich am Vulkan manifestiert.

Stromboli: Tsunamirisiko größer als gedacht

Stromboli ist der Vulkan der Liparischen Insel vor Sizilien. Mehrmals täglich eruptiert er strombolianisch und oft steigen seine Lavafontänen sogar mehrmals in der Stunde auf. Seit der Antike ist der Vulkan als „Leuchtfeuer des Mittelmeeres“ bekannt, da sein Leuchten als Orientierungshilfe in der Dunkelheit diente. Nun könnte der Vulkan noch mit einem andern Synonym belegt werden: „Schrecken des Mittelmeeres“.

Stromboli generiert Tsunamis

Spätestens seit der Jahreswende 2001 auf 2002 weiß man, dass der Stromboli nicht so gutmütig und ungefährlich ist, wie bis dato gedacht. Ein Erdrutsch auf der Sciara del Fuoco verfrachtete eine beachtliche Landmasse ins Meer und löste dadurch einen kleinen Tsunami aus. Obwohl die Wellenhöhe kaum mehr als 1 m betrug, liefen die Wassermassen bis in bebaute Bereich der Küste hoch. Es wurden zahlreich Gebäude beschädigt und die Insel wurde kurzfristig evakuiert. Die Schäden wurden zwar relativ schnell beseitigt, doch ein mulmiges Gefühl blieb. Man stellte sich die Frage, ob sich so ein Ereignis wiederholen könnte?

Dieser Frage gehen seitdem viele Wissenschaftler nach. Man begann ein ständiges Observatorium einzurichten, baute ein Tsunami-Frühwarnsystem auf und schilderte Fluchtrouten aus. Wanderer dürfen den Gipfelbereich seitdem nicht mehr alleine erklimmen, sondern nur noch in geführten Gruppen. Die Bergführer stehen über Funk in ständigem Kontakt zum Observatorium. Man stellte fest, dass sich nicht nur Hangrutsche ereignen können, sondern auch größere explosive Eruptionen.

Bodenprofil mit Ablagerungen der Tsunamis. © M. Rosi via nature.com

Nun wurde eine neue Forschungsarbeit veröffentlicht, die nahelegt, dass das Risiko eines Hangrutsches nebst Tsunami weitaus größer ist, als bisher gedacht. Zwar war bekannt, dass es in grauer Vorzeit am Stromboli bereits Erdrutsche und Tsunamis gab, aber die Häufigkeit mit der diese auftreten können wurde unterschätzt. Der Vulkanologe Dr. Mauro Rosi, von der Universität Pisa, forscht seit fast 50 Jahren auf Stromboli. Er und sein Team untersuchten den Boden im Nordosten der Insel. In einigen Hundert Metern Entfernung zum Strand, legten sie 3 Gräben an, um zu gucken, ob es Bodenablagerungen gab, die auf frühere Tsunamis hindeuteten. Sie mussten nicht tief graben: bereits 1 m unter dem normalen Boden stießen sie auf gleich 3 Schichten, die auf Tsunamis hindeuteten. Der Boden glich den Ablagerungen am Strand und bestand aus Steinen und schwarzen Sand. Solche Ablagerungen heißen in der Fachsprache neuerdings Tsunamit. Die Forscher gehen davon aus, dass das Material von großen Wellen landeinwärts verfrachtet wurde. Mittels der Radiokarbonmethode wurden die Schichten datiert: sie wurden zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert abgelagert. In nur 2 Jahrhunderten ereigneten sich also 3 Tsunamis, die weitaus größer waren als jener von 2001. Die mächtigste Schicht war zugleich die älteste und die Wissenschaftler konzentrierten sich bei den folgenden Forschungen auf diese Ablagerungen. Mauro Rosi und seine Leute durchsuchten historische Aufzeichnungen italienischer Mittelmeerstädte und fanden im Archiv Neapels die Beschreibung eines katastrophalen Ereignisses, welches im Hafen von Neapel zahlreiche Schiffe zerstörte und Hunderte Personen tötete. Dies Katastrophe ereignete sich im Jahr 1343. Aufzeichnungen über starke Erdbeben gab es für dieses Jahr nicht, so scheint es möglich, dass ein Tsunami für die Zerstörungen in Neapel verantwortlich sein könnte. Es lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, dass dieser durch einen Hangrutsch am Stromboli ausgelöst wurde, doch der Vulkan scheint der wahrscheinlichster Kandidat zu sein: Neapel liegt ca. 200 km vom Vulkan entfernt und die Sciara del Fuoco zeigt etwa in die Richtung Neapels.

Spurensuche auf Stromboli

Nach der Entdeckung der Tsunamit-Ablagerungen und den Berichten von Neapel, machten sich die Forscher auf die Suche nach weiteren Indizien, die einen Tsunami vom Stromboli belegen könnten. Sie fanden die Indizien in Form einer alten Kirche im Nordosten der Insel. Archäologen fanden heraus, dass das Dach der Kirche im 14. Jahrhundert eingestürzt war. Zudem wurden 3 Gräber entdeckt, die zeitgleich hastig angelegt worden waren. Danach flüchteten die Bewohner Strombolis und die Insel wurde erst später wiederbesiedelt. Aus diesen Erkenntnissen schließt Mauro Rosi, dass da Kirchdach wohl möglich als folge des Tsunamis einstürzte. Die Personen könnten durch das eingestürzte Dach erschlagen worden sein. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Hangrutsch zeitgleich mit einer größeren Eruption des Vulkans einherging. Bei dem kleineren Ereignis von 2001 wurde ein Lavastrom gefördert. Zudem gab es einige größere explosive Eruptionen.




Auch andere Geowissenschaftler glauben, dass das Tsunami-Risiko im Mittelmeer neu bewerte werden müsse. Dabei drohen nicht nur Hangrutsche und Kollaps-Ereignisse am Stromboli. Eine ähnliche Studie aus dem letzten Jahr belegt, dass die Ostflanke des Vulkans Ätna auf Sizilien ähnlich instabil ist, wie jene am Stromboli.

(Quelle: https://www.nature.com/articles/s41598-018-37050-3)