Stromboli: Starke Veränderungen am Krater

[twenty20 img1=“65554″ img2=“65555″ offset=“0.5″ before=“Stromboli im Januar 2019.“ after=“Der Vulkan nach der Explosion.“]

Um die starken Veränderungen am Krater zu visualisieren, habe ich ein Schiebebild gefertigt. Leider hat sich die Perspektive der Livecam zwischen den beiden Aufnahmen stark geändert, so dass ich die Bilder -trotz tricksen- nicht zu 100% deckungsgleich bekommen habe. Die Abweichungen sind aber noch zu verkraften. Das Bild vom Januar wurde mir von vnet-Leserin Helga Krause zur Verfügung gestellt.

Bei der Explosion wurde praktisch alles ausgeblasen, was seit 2014 im zentralen Krater gewachsen ist. Der größte Teil des Materials dürfte auf der Sciara del Fuoco niedergegangen sein. Ein Teil des Lavagesteins ist bestimmt kollabiert und im Krater abgesackt. Dieses Ereignis ist ein Zeugnis dafür, dass es ein Vulkan schwer hat zu wachsen. Anak Krakatau kann davon wohl auch ein Lied singen!

Update 06.07.2019: Das INGV veröffentlichte nun 2 Luftaufnahmen, die die dramatischen Veränderungen des Kraters dokumentieren: Die westliche Kraterwand wurde praktisch heraus gesprengt. Der westliche Kraterbereich und der zentrale Kraterbereich sind verschmolzen. Der neue Hornito ist weg und der Boden deutlich abgesackt. Durch die Bresche in der westlichen Kraterwand sind mehrere Lavaströme geflossen. Das Gefahrenpotenzial für den Ort Ginostra muss neu bewertet werden, auch wenn der Ort noch durch die Kante der Sciara del Fuoco vor Lavaströmen geschützt ist.

Neu ist ebenfalls ein Videoclip, der auf dem Pizzo über dem Krater aufgenommen wurde. Zu sehen ist, dass der gesamte Boden mit frischen Lavafragmenten bedeckt ist. Die Brocken liegen dicht an dicht, so dass hier Niemand ungeschoren davon gekommen wäre. Selbst die Solar-Panele der Messstation sind komplett zerstört. Der Metallrahmen hat sich in der gewaltigen Hitze verformt. Die Beton-Bunker auf dem Rand der Cima sind übrigens unversehrt. Dort war das Bombardement mit Lavabomben nicht so dicht und eventuelle Bobachter hätten eine Überlebenschance gehabt. Der Pizzo war also der gefährlichste Ort und ausgerechnet dorthin gehen die geführten Gruppen.

Aktuell zeigen die Messwerte nichts gutes: Die Tremoramplitude ist deutlich gewachsen und MIROVA verzeichnet eine Thermalstrahlung in Höhe von 78 MW. Scheinbar ist der Vulkan in beständiger Eruption begriffen und fördert eine kleine Lavafontäne. Wäre ein Riss in der Flanke entstanden, würde bestimmt ein Lavastrom Richtung Meer fließen. Unklar ist, ob es eine weitere große Explosion geben kann. So ein Verhalten wäre zwar untypisch für den Stromboli, aber es ist nicht auszuschließen, dass sich die Situation grundlegend geändert hat. Jederzeit könnte sich ein neuer Magmenkörper auf den Weg nach oben machen.

Stromboli: 2 Tage nach der Explosion

Am 2. Tag nach der großen Explosion ist Stromboli (Italien) immer noch deutlich unruhiger als normal. Gestern Abend konnte man auf der Livecam fast kontinuierliches Lavaspattering beobachten, unterbrochen von strombolianischen Eruptionen, die kräftiger als sonst sind. Auf der Seismik sind die Eruptionen als deutliche Peaks zu sehen. Es gibt Phasen mit erhöhtem Tremor. Ein kleiner Lavastrom war im oberen Bereich der Flanke unterwegs. Er scheint heute Morgen abzukühlen. Es kommt immer wieder zu Steinschlägen auf der Sciara del Fuoco.

Interessant wären Vergleichsfotos, wie stark sich der Krater durch die Eruption verändert hat. Ich gehe davon aus, dass der neue Hornito nebst dem Boden des zentralen Kraterbereichs zerstört wurde. Wahrscheinlich kollabierte auch ein Stück der Kraterwand gen Nordosten. Doch meine Annahmen sind spekulativ: der Vulkan ist abgeriegelt und neue Fotos vom Kraterbereich tauchten bisher nicht auf. Die Livecams auf dem Pizzo sind offline und wurden sehr wahrscheinlich zerstört.



Spektakulär ist ein kurzes Video von der Explosion, das in unser FB-Gruppe geteilt wurde. Es zeigt den moment der Explosion von einem Punkt südwestlich der Sciara. Der Videograf musste wohl flüchten und daher bricht die Sequenz nach wenigen Sekunden ab. Trotzdem zeigt es die unglaubliche Größe der geplatzten Lavablase, die sich wie ein Dom aufwölbt. Das Bild oben stammt aus diesem Video.

Santiagutio steigert Tätigkeit

In Guatemala steigerte sich die Tätigkeit des Domvulkans Santiaguito. Er liegt im Schatten des größeren Feuerbergs Santa Maria und wird in einigen Meldungen unter diesem Namen geführt. Das zuständige Observatorium INSIVUMEH berichtet von bis zu 45 explosiven Ascheeruptionen am Tag. Damit vervierfachte sich die Anzahl der täglichen Eruptionen in etwa. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 3700 m ü.N.N. auf. Die Eruptionen generieren kleine pyroklastische Ströme, die über die Südostflanke des Vulkans fließen. sehr wahrscheinlich hat das Domwachstum ebenfalls zugelegt, doch aktuelle Zahlen stehen aus.

Popocatepetl weiterhin aktiv

In Mexiko gibt der Popocatepetl keine Ruhe und macht das, was man von einem anständigen Vulkan erwartet: Eruptieren! Heute meldete das VAAC mehrere Aschewolken, die bis zu 6000 m ü.N.N. aufstiegen.

Stromboli: Tag 1 nach der beinahe Katastrophe

Einen Tag nach der Explosion, die beinahe zur Katastrophe geführt hätte, wird klarer was geschehen ist und wie die Folgen aussehen. Unklar ist allerdings, wie es auf Stromboli mit dem Vulkan-Tourismus weiter gehen wird. Der Aufstieg ist bis auf weiteres gesperrt und wird wahrscheinlich nicht so schnell wieder geöffnet werden. Bisher sieht man davon ab die Insel zu evakuieren. In den letzten Jahrzehnten waren die besonders starken Explosionen Einzelereignisse und kamen nicht direkt hintereinander. Dennoch bleibt ein Restrisiko bestehen, denn neue Studien zeigen, dass Stromboli noch stärker kann. Die Ortschaften sind durchaus nicht sicher. Zudem besteht nach wie vor ein Tsunami-Risiko, welches durch die Eruption von gestern nicht geringer geworden ist. Im Gegenteil: die Stabilität des Krater-Bereichs und des Nordhangs muss erst noch überprüft werden. Sollte es hier zu einem Hangrutsch kommen, könnte ein Tsunami entstehen. Es droht also Gefahr aus 2 Richtungen: von oben und vom Meer her. Trotzdem brauchen Urlauber nicht in Panik zu verfallen. Sie sollten wachsam bleiben und den Weisungen der Behörden vor Ort folgen.

Trotz der Dramatik des Geschehens hatte man noch Glück im Unglück: Eine Stunde später hätten sich Hunderte Touristen mit ihren Führern auf dem Weg zum Krater befunden. 3 Stunden später hätte es die Gruppen oben auf dem Pizzo erwischt. Zahlreiche Tote wären die Folge gewesen. In den maximalen 2 Minuten Vorwarnzeit wäre es nur Wenigen gelungen die schützenden Betonbunker zu erreichen. Man muss sich auch die Frage stellen, ob die Bergführer den Ernst der Lage rechtzeitig erkannt hätten und sofort den Befehl zur Evakuierung in die Shelter gegeben hätten?

Hergang der Explosion vom 3 Juli auf Stromboli

Was war geschehen? Am 3 Juli steigerte sich um 14:44 Uhr UCT (16:44 Uhr Ortszeit) die Seismik, was darauf hindeutete, dass eine stärkere Eruption einsetzte. Es manifestierte sich eine erste größere Explosion aus dem südwestlichen Krater. Tephra landete auf der Sciara del Fuoco und erreichte das Meer. Gut 2 Minuten später kam es zum großen Knall aus dem Zentralkrater. Eine gewaltige Magmablase platzte und schleuderte große Mengen glühender Tephra aus dem Schlot. 8 Minuten zuvor registrierte ein Tiltmeter an der Rina Grande starke Inflation, es war also eine größere Menge Magma schnell aufgestiegen. Durch die Explosion wurde der gesamte Gipfelbereich mit Lavabomben eingedeckt. Ein großer Teil des Materials landete auf die Sciara del Fuoco und raste auf der Feuerrutsche Richtung Meer. Auf ihrem Weg fragmentierten die Lavabrocken weiter. Zudem wirbelten sie bereits abgelagertes Material auf. So entstand ein Aschestrom, der einem pyroklastischen Strom ähnelt. Er landete im Meer und floss 800 m über die Wasseroberfläche. Dorthin schafften es auch zahlreiche Lavabomben auf direktem Weg. Sie verteilten sich auch in andere Richtungen. Es wurden 2 Touristen getroffen, von denen einer tödliche Verletzungen erlitt. Entgegen ersten Meldungen befanden sich die Wanderer nicht auf der Aufstiegsroute zum Krater, sondern auf dem Rundwanderweg, der auf einer Höhe von 400 m einen Teil der Bergflanke quert. Dieser Weg ist offen und darf auch ohne Bergführer begangen werden. Einige Bomben erreichten fast Ginostra, wo der Strom kurzzeitig ausfiel. Ein Tragflächenboot eilte zur Hilfe und holte ca. 30 Touristen ab, die den Ort verlassen wollten. Bis gestern Abend hatten sich 70 Urlauber zum vorzeitigen Abbruch ihres Aufenthaltes entschieden.

Frühere große Eruptionen am Stromboli

So große Explosionen wie gestern, ereignen sich nicht sehr oft am Stromboli. Gianfilippo Deastis, INGV-Vulkanologe auf Stromboli, sagte in einem Zeitungsinterview, dass es pro Jahrhundert zwischen 5 und 6 besonders starke Explosionen gibt. Aus dem letzten Jahrhundert sind 6 solcher Explosionen bekannt:  1907, 1912, 1919, 1930, 1941 und 1943. Die bisher letzte Eruption dieses Typs ereignete sich im Jahr 2003. Damals im Zusammenhang mit einer Flankeneruption, bei der Lava bis ins Meer floss. Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein kleiner Tsunami generiert. Er richtete Zerstörungen an der Küste von Stromboli-Ort an. Diesem Ereignis ist es zu verdanken, dass ein ständiges Observatorium auf der Insel errichtet wurde. Zu diesem gehört ein Tsunami-Warnsystem. Schaut man sich die Folge der großen Eruptionen an, erkennt man, dass diese scheinbar mit wenigen Jahren Abstand aufeinander folgen. Es ist allerdings nicht gesagt, dass jedes größere Ereignis dokumentiert wurde. Zwischen 1935 und 1985 bildeten sich 17 Lavaströme.

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Vulkan Stromboli

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Stromboli: Starke Explosion

Update 21.00 Uhr: Nach offiziellen Angaben gab es ein Todesopfer und eine verletzte Person. Die Touristen befanden sich beim Aufstieg in Richtung Krater und wurden von Lavabomben getroffen. Glühende Tephra setzte die Vegetation nahe der Küste in Brand.

Das VAAC Toulouse brachte inzwischen eine VONA-Meldung zur Höhe der Aschewolke heraus: Es wurde Asche in 9144 m Höhe detektiert. Aktuell sieht man auf der Livecam noch strombolianische Eruptionen und einen kurzen Lavastrom auf der Außenflanke des Krater-Kegels. Von der Lavafront gehen glühende Lavabrocken ab, die über die Sciara kullern.

Die aktuelle Eruption ist mit dem großen Ausbruch von 1930 vergleichbar. Damals starben 6 Menschen und Lavabomben gingen im Dorf nieder. Es sieht so aus, als wäre Ginostra diesmal nur knapp einer Katastrophe entgangen. Fotos zeigen Flammen in der Nähe von Gebäuden.

Die Eruption wird bestimmt neue Diskussionen über die Sicherheit und den Vulkantourismus auf Stromboli auslösen. Ich denke für die nächsten Monate war es das mit dem Aufstieg zum Krater. Für die Vulkanführer und Hoteliers eine doppelte Katastrophe, besonders so kurz vor der Hauptsaison. Es würde mich nicht überraschen, wenn der Aufstieg in die Kraterregion dauerhaft gesperrt bleiben würde.

Update 18.00 Uhr: Es handelte sich um eine der stärksten Explosion auf Stromboli, über die ich in den letzten 20 Jahren berichten konnte. Aus dem Bild oben lässt sich ableiten, dass  eine Aschewolke entstand, die mindestens 5 km über den Krater aufstieg. Es wurde ein pyroklastischer Strom(?) generiert, der über die Sciara del Fuoco bis zum Meer glitt. Möglicherweise ist auch ein Teil des Kraters kollabiert und große Felsbrocken rutschten über die Sciara, so dass Aschewolken aus aufgewirbelten Material entstanden. Die Vegetation fing stellenweise Feuer. Falls sich Personen auf dem Pizzo über dem Krater aufhielten, stehen die Überlebenschancen schlecht. Die Eruption kam fast ohne Vorwarnung. Allerdings gab es bereits am 26. Juni eine größere Explosion als üblich. Zudem verkürzten sich die Pausenintervalle der normalen strombolianischen Eruptionen und der Tremor nahm leicht zu, wie man auf dem Plot bei den Livedaten erkennen kann. Eine Meldung des VAAC Toulouse steht noch aus.

Originalmeldung: Am Stromboli (Italien) ereignete sich heute Nachmittag eine größere Eruption. Der Gipfelbereich ist mit heißer Tephra bedeckt, die bis weit die Vulkanflanken hinab reicht. Von der Sciara del Fuoco sieht man Asche-Fahnen aufsteigen, die bis zum Meer hinabreichen. Offensichtlich ist dort viel Material hinab geflossen. Auch vom hinteren Rand der Depression steigt Dampf auf. Eine beginnende Spaltenöffnung ist nicht auszuschließen. Im Kraterbereich erkennt man starke Dampfentwicklung. Ob Personen zu Schaden kamen ist noch nicht klar.

Auf dem Seismogramm erkennt man, dass gegen 14.14 Uhr UCT eine Eruption einsetzte. Wenige Sekunden später erfolgte eine starke Explosion. Das seismische Signal dauert gut 2 Minuten und die Amplitude sprengt die Skala. Seitdem ist der Tremor erhöht, nimmt aber langsam ab. Weitere Informationen folgen, sobald diese vorliegen.

Sangeang Api eruptiert weitere Aschewolke

Gestern eruptierte der Inselvulkan Sangeang Api eine weitere Aschewolke. Das VAAC Darwin meldete Vulkanasche in einer Höhe von 2400 Metern. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 24 MW. Auf Satellitenfotos ist ein kurzer Lavastrom erkennbar, der in einem Kanal fließt und vom flachen Dom im Krater aus abgeht. Es gibt Steinschläge und kleine Schuttlawinen.

Die Insel Sangeang liegt vor der Nordküste von Sumbawa, eine der größeren Inseln des indonesischen Archipels. Während Sumbawa aufgrund des Vulkans Tambora eine gewisse Bekanntheit hat, ist das kleine Vulkaneiland Sangeang nahezu unbekannt und unerschlossen. Bisher haben sich nur wenige Vulkanspotter dorthin verirrt, was auch dem Umstand geschuldet ist, dass es keine Logistik gab. Doch das Ändert sich langsam und es gibt einen privaten Anbieter, der Reisen dorthin organisiert. Bei Interesse vermittele ich gerne den Kontakt. Sangeang Api hat das zeugt zu einem zweiten Batu-Tara, der einige Zeit als Geheimtipp unter Vulkanbeobachtern gehandelt wurde.

Das beiden Luftaufnahmen wurden im Mai von vnet-Leser Martin Siebert aufgenommen. Sie zeigen den Sangeang Api im Vorbeiflug aus einer Linienmaschine. Das Satellitenbild stammt vom Sentinel hub. Die Bilder in der Galerie stammen von Martin Rietze und wurden letztes Jahr aufgenommen.

Steamboat Geyser eruptiert im Yellowstone N.P.

Der Steamboat-Geyser eruptierte gestern zum 7. Mal in diesem Monat und stellte damit einen neuen Rekord auf. In der aktuelle Eruptionsserie, die im letzten Jahr begann, sprang der Geysir noch nie so oft in einem Monat wie im Juni. es war der 100. Sprung seit beginn der Aufzeichnung im Jahr 1982. Steamboat-Geyser ist der weltgrößte Geysir und liegt im Norris-Geyser Basin. Hier wurde vor einigen Jahren ein deutlicher Temperaturanstieg bei einigen heißen Quellen beobachtet. Der Boden hob sich an und es entstanden neue hydrothermal Erscheinungen.

Stromboli eruptiert öfters

Der Stromboli hat seine Eruptionsintervalle verkürzt. Laut Webcam-Beobachtungen liegen zwischen der Eruptionen meistens weniger als 10 Minuten. MIROVA registriert eine leichte thermische Anomalie, was dafür spricht, dass sich viel heiße Tephra um die Förderschlote ansammelt. Auf der Grafik sieht man deutlich, wann die letzten Hochphasen des Vulkans waren. Anfang des Jahres gab es besonders viele Eruptionen kurz hintereinander, die Wärmestrahlung war entsprechend hoch.

Manam auf PNG startet durch

Heute ist mit dem Manam ein weiterer Vulkan Papua Neuguineas ausgebrochen und schickte eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 15.000 Metern über dem Meeresspiegel. MIROVA registrierte eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 97 MW. Das Signal wurde durch Bewölkung abgeschwächt. Das Wärmesignal ist langgestreckt und könnte pyroklastische Ströme detektiert haben. Bereits in den letzten Wochen gab es eine Serie kleinerer Aschewolken. Im letzten Jahr machte der Manam durch eine Serie von Paroxysmen von sich Reden. Dabei kam es zu pyroklastischen Strömen. Siedlungen mussten evakuiert werden. Vom Ulawun liegt heute keine Meldung vor. Manam liegt allerdings genau wie der Ulwanu im Wirkungskreis mehrere starker Erdbeben, die sich in den letzten Monaten auf Papua Neuguinea manifestierten.

Sangeang Api eruptiert Vulkanasche

Gestern eruptierte der Inselvulkan Sangeang Api eine 2100 m hohe Aschewolke. Es wurde ein thermisches Signal mit einer Leistung von 27 MW festgestellt. Im Krater wächst ein Lavadom, von dem ein kurzer Lavastrom abgeht. Strombolianische Eruptionen gehören zur Tagesordnung. Seit kurzem gibt es einige lokale Touranbieter, die Expeditionen zur entlegenen Insel vor Sumbawa (Indonesien) anbieten.

Stromboli mit größerer Explosion

Bereits am 26. Juni ereignete sich auf der Lipareninsel Stromboli eine größere strombolianische Explosion. Sie fand gegen 1.00 Uhr Nachts statt und sorgte daher nicht für viel Aufsehen. Das INGV berichtet nun über die Explosion. Das seismische Signal der Eruption dauerte 4 Minuten an. Glühende Tephra wurde mehrere Hundert Meter weit aus geschleudert, fiel auf den Außenhang des Vulkans und rutschte über die Sciara del Fuoco Richtung Meer. Es war die stärkste Explosion seit mehreren Monaten. Solche Eruptionen kommen immer mal wieder vor und bedeuten nicht gleich, dass eine größere Eruption in Vorbereitung ist. Allerdings verhielt es sich in der Vergangenheit oft so, dass solche Explosionen verstärkt in Phasen auftraten, was dann zur Sperrung des Aufstieges führte. Vor größeren Flankeneruption gab es mehrere solcher Phasen. Es bleibt also spannend, das Geschehen zu beobachten.

Ulawun: Großer Vulkanausbruch in PNG

In Papua Neuguinea ist der Vulkan Ulawun ausgebrochen. Das VAAC Darwin brachte eine VONA-Meldung heraus, nach der sich Vulkanasche in einer Höhe von 16.700 m befindet. Die Aschewolke driftet in südlicher Richtung und hat in einigen Kilometern Entfernung zum Vulkan noch eine Höhe von 13.400 m. Da wird es bestimmt bald wieder spektakuläre Weltraumbilder geben. Eine thermische Anomalie wird nicht registriert. Dies könnte der Bewölkung geschuldet sein.

Ulawun ist ein 2334 m hoher Stratovulkan auf der Insel Neubritannien. Bereits gestern warf er kleinere Aschewolken aus. Im letzten Jahr gab es kleinere Eruptionen. Bei einer großen Eruption im Jahr 1980 wurden pyroklastische Ströme generiert. 10 Jahre zuvor starben mehr als 1000 Menschen in den Glutwolken. Es ist nicht auszuschließen, dass es bei der aktuellen eruption auch wieder pyroklastische Ströme gab, oder geben wird.

Raikoke: Eruption rückläufig

Der Kurilen-Vulkan ist zwar noch aktiv, doch die Anzahl der Meldungen von Aschewolken hat deutlich abgenommen. Trotzdem warnt das VAAC Anchorage noch vor Vulkanasche in einer Höhe von 11.700 m.

Sangay ist heiß

Am Vulkan Sangay in Ecuador geht es heiß her: MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 135 MW. Das deutet auf anhaltende Lavastromtätigkeit hin. Darüber hinaus gibt es auch explosive Eruptionen. Das VAAC registriert Vulkanasche in 5800 m Höhe. bereits Anfang des Monats gab es eine Phase erhöhter Aktivität.

Stromboli mit thermischen Signal

Dem Stromboli auf den Liparischen Inseln wird eine leicht erhöhte Wärmesignatur attestiert. MIROVA zeigt eine Wärmestrahlung von 7 MW an. Sie kommt durch glühende Tephra zustande, die sich im Krater akkumuliert. Zuletzt war ein Förderschlot im zentralen Kraterbereich am aktivsten. Er erzeugte hoch aufsteigende Fackeln aus Tephra. Aufgrund seines geringen Durchmessers steigen die glühenden Lavabrocken senkrecht auf.

Popocatepetl eruptiert hohe Aschewolken

Heute steht der Popocatepetl in Mexiko erneut in den Schlagzeilen, weil er gestern 2 Aschewolken erzeugte, die bis in einer Höhe von 10.700 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen sind. CENAPRED berichtete zudem von 185 Asche-Dampf-Exhalationen und von einem vulkanotektonischen Erdbeben mit einer Magnitude von 3,1. Die Erschütterung war schon recht heftig und ist deutlich als Ausschlag großer Amplitude im Seismogramm zu erkennen. Die Seismometer registrierten 166 Minuten Tremor. Es sieht so aus, als hätte Popocatepetl vor seine Aktivität weiter zu steigern.

Update: Heute Morgen gab es eine weitere Eruption am Popocatepetl. Eine Aschewolke stieg bis zu 8500 m hoch auf. Die Vulkanasche verteilte sich großflächig.

Stromboli legt zu

Auf der Liparischen Insel Stromboli geht es momentan wieder heißer her. Augenzeugen der Eruptionen berichteten eine Aktivitätssteigerung. Besonders aktiv ist ein relativ neuer Förderschlot im zentralen Kraterbereich. Von ihm gehen schmale Lavafackeln aus, die unter hohem Druck und mit lautem Getöse aufsteigen. Sentinel-Satellitenaufnahmen zeigen eine thermische Anomalie, die größer als sonst ist. Es wird verhältnismäßig viel heiße Tephra im Krater abgelagert. Das Spektakel lässt sich auch via Livecam beobachten.

Manam in Eruption

Auf Papua Neuguinea gibt es eine weitere Eruption des Inselvulkans Manam. Er liegt vor der Küste des Inselstaates in der Bismarck-See. Das VAAC meldet Vulkanasche in 3700 m Höhe. In der letzten woche gab es ebenfalls eine einzelne Eruption, die bisher nicht zu einem neuen Paroxysmus führte.

Sangeang Api produziert Aschewolken

Der entlegene Inselvulkan des indonesischen Archipels erzeugte gestern eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 1200 Metern über dem Meeresspiegel aufstieg. In den vergangenen tagen wurde auch eine moderate Wärmestrahlung registriert. Nach einigen recht ruhigen Monaten mit nur geringer Aktivität legt diese nun wieder zu.

Crater Lake mit seismischen Schwarm

Wie das USGS meldete, ereignete sich letzte Woche unter dem Crater Lake ein schwaches Erdbeben der Magnitude 1,3 Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Anschließend wurde ein Schwarm sehr schwacher Erdstöße registriert. Es wird von gut 2 Dutzend Beben berichtet, die sich innerhalb von 12 Stunden manifestierten. In den letzten Tagen wurden 50 weitere Erschütterungen aufgezeichnet.
Crater Lake ist eine große wassergefüllte Caldera im Norden Kaliforniens. Die Caldera ist der Rest des Vulkans Mount Mazama, der sich vor gut 7700 Jahren sprengte. In der Caldera bildete sich ein neuer Schlackenkegel. Der Vulkan ist potenziell aktiv. Das Schwarmbeben könnte auf die Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund hindeuten.

Ätna erzeugt Aschewolken

Der Ätna auf Sizilien eruptierte gestern Aschewolken. Krater des Geschehens war die Voragine. Der alte Zentralkrater eruptierte zuletzt im Sommer 2016. Seismik und Tremor sind unauffällig. Eine thermische Anomalie in der Voragine wurde bis jetzt auch nicht registriert. Dafür war letzte Woche ein Hotspot in der Bocca Nuova sichtbar. Dieser Krater war vor- und nach der Spalteneruption Ende letzten Jahres sehr aktiv. Er stieß soviel Vulkanasche aus, dass es zu Sperrungen des Flughafens von Catania kam. Es bleibt also spannend an Europas mächtigstem Vulkan.

Das Video stammt vom Mitarbeitern des INGVs und wurde gestern aufgezeichnet. Es zeigt Aufnahmen vom Kraterrand und von Tremestieri aus.

Ungewöhnlicher Schnappschuss vom Stromboli

Gestern wurde in unserer FB-Gruppe ein ungewöhnlicher Livecam-Schnappschuss geteilt: Eine Ziege blickt in die Livecam. Ziegen werden im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts eingesetzt, um Vulkanausbrüche vorherzusagen. Dazu werden sie mit einem GPS Sender versehen, mit dessen Hilfe der Standort des Tieres festgestellt werden kann. Ungewöhnliche Bewegungsmuster der Tiere könnten auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten. Danach sieht es momentan allerdings nicht aus. Selbst wenn die Ziege ungewöhnliches Verhalten an den Tag legt und in die Webcam grinst, deuten die anderen Parameter wie Seismik und Tremor nicht auf besondere Ereignisse hin. Livedaten findet ihr unter dem Link.

Kadovar emittiert Wärmestrahlung

Der Inselvulkan Kadovar liegt vor der Küste von Papua Neuguineas. Anfang letzten Jahres erwachte er und eruptierte Aschewolken. An der Küste wuchs ein Lavadom und man befürchtete dessen Kollaps. Kadovar und umliegende Küstenabschnitte wurden Evakuiert, für den Fall, dass ein Tsunami entstehen würde. Im Frühjahr ging die Aktivität zurück, so dass die Gefahr gebannt schien. Heute registriert MIROVA eine leichte thermische Strahlung mit einer Leistung von 10 MW. Diese zeigt an, dass der Vulkan immer noch ein wenig aktiv ist.

Piton de la Fournaise: Eruption ist beendet.

Der Vulkanausbruch auf La Réunion wurde gestern für beendet erklärt. Er dauerte nur wenige Tage. Es war die 2. Eruption in diesem Jahr. mich würde es nicht überraschen, wenn wir noch eine 3. zu Gesicht bekommen.