Anak Krakatau mit 4 VONA-Meldungen

Seit gestern dreht Anak Krakatau auf und eruptierte 4 Mal. Die Eruptionen lösten VONA-Meldungen für den Flugverkehr aus. In ihnen wird berichtet, dass Vulkanasche ca. 200 m über den Krater aufstieg. Bei den Eruptionssäulen handelte es sich um ein Gemisch aus Asche, Schlamm und Gas. Die Explosionen waren kurzlebig und dauerten weniger als 1 Minute. Sie verursachten seismische Signale mit Maximalamplituden um 50 mm. Vergleichbare phreatische Eruptionen fanden in den letzten Monaten häufiger statt. Oft traten sie phasenweise auf. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Ätna: Erdbeben Ml 3,4

Heute Nacht ereignete sich am Ätna auf Sizilien ein Erdstoß der Magnitude 3,4. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 3 km nordwestlich von Milo und damit am Rand des Valle del Bove. Bereits in der letzten Woche gab es in diesem bereich einen vergleichbaren Erdstoß, der von den Anwohnern gespürt wurde. Viele Menschen reagierten nervös, da sie ein stärkeres Erdbeben befürchteten. Erst im letzten Jahr verursachten 2 Erdstöße Schäden in der Region. Das aktuelle Beben muss nicht unbedingt ein Vorzeichen eines stärkeren Erdstoßes sein, trotzdem besteht diese Gefahr immer am Ätna.

Derweilen gibt es weiterhin zahlreiche Mikrobeben unter dem Gipfel des Vulkans. Sie stehen im Zusammenhang mit Magmenbewegungen. Der Vulkan ist weiterhin aktiv, auch wenn es aufgrund der Wolken keine aktuellen Fotos gibt.

Stromboli: Aktivität stabil

In den letzten Tagen ist es um Stromboli deutlich ruhiger geworden. Die Aktivität ist zurück gegangen und hat sich auf einem Level knapp oberhalb durchschnittlicher Werte eingependelt. So wurden gestern 14,3 seismischen VLP-Ereignisse registriert. Der Tremor wird als mittelmäßig stark eingestuft. Trotzdem gab es 174 strombolianische Eruptionen, was eine recht hohe Anzahl ist. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 82 Tonnen am Tag.

Kilauea: hohe Seismizität

Lava fließt derzeit nicht am Kilauea, trotzdem registrieren die Seismometer eine hohe Anzahl an Erdbeben unter dem Vulkan. Und auch am benachbarten Mauna Loa bebt es häufig. Ein Schwerpunkt der Seismizität konzentriert sich am Südwest-Rift. Im August setzte ein Schwarmbeben ein, das mittlerweile mehr als 1000 Erschütterungen zählt, inklusive eines Bebens am 8. Oktober, dass eine Magnitude von 4 hatte. Die meisten Hypozentren manifestieren sich in Tiefen von 20-30 km. Noch tiefer liegt eine Zone mit seismischen Tremor, der auf die Bewegung magmatischer Fluide hindeutet. Die Epizentren liegen an der Küste, südöstlich des Ortes Pahala. In einem Artikel von bigislandvideonews.com erklärt HVO Geophysiker Biran Shiro, was es mit den Beben auf sich hat: Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass in der Region eine Störungszone liegt, die vom Magma aus dem Erdmantel quasi als Expressbahn benutzt wird. Zugleich scheint es eine Wegkreuzung zu sein, da ein Teil des Magmas den Magmenkörper unter dem Mauna Loa zu speist. Die rege Bebentätigkeit ist also aller Wahrscheinlichkeit nach auf Magmenaufstieg zurückzuführen. Derzeit werden täglich zwischen 10 bis 20 Beben registriert. An manchen Tagen kommen 40 Erschütterungen zusammen. Bereits seit 2015 wurde eine Erhöhung der Bebentätigkeit in dieser Region festgestellt. Zu dieser Zeit begann auch erste Inflation am Mauna Loa. Einen noch stärkeren Schwarm beobachtete man zwischen 1972 und 1975. Also 9 Jahre bevor der größte Vulkan der Erde ausbrach. Innerhalb der letzten 12 Monate hob sich der Gipfelbereich des Mauna Loas um gut 5 cm an. Die Inflation unter Kilauea’s Pu’O’o’o-Krater ist etwa doppelt so hoch.

Stromboli mit zahlreichen Explosionen

Das LGS reduzierte gestern den Aktivitäts-Index des Vulkans Stromboli auf „medium“. Allerdings wurde eine sehr hohe Anzahl an Eruptionen registriert. Sie wird mit 250 angegeben. Auch die Anzahl der VLP-Ereignisse war mit 18,2 am Tag hoch. Allerdings sind die Amplituden gering, das gleiche gilt auch für den Explosionsdruck. Vereinsmitglied Andreas Steinbrenner berichtet vom Stromboli und erlebte gestern ein wahres Eruptions-Feuerwerk. Auch per LiveCam konnte man dieses gut beobachten. Das Foto entstand vom Aussichtspunkt auf 290 m Höhe.

Hekla auf Island mit Schwarmbeben

Der isländische Vulkan Hekla gab ein Lebenszeichen von sich. Es erschien in Form von 11 schwachen Erdbeben in nur 100 Metern Tiefe, die den Berg in den letzten 24 Stunden erschütterten. Das stärkste Beben des Schwarms brachte es auf die Magnitude 1,5. Hekla ist bekannt für seine geringe Seismizität, obwohl sich in der Magmakammer unter dem Vulkan bereits einiges an Schmelze angesammelt hat. Schon seit Jahren rechnen die örtlichen Vulkanologen mit einer Eruption. Die Ausbrüche der Hekla kündigten sich in der Vergangenheit erst 30-80 Minuten vor Begin der Eruption mit Hunderten Erdbeben an. Sie hatten Magnituden kleiner als 3. Das aktuelle Schwarmbeben scheint noch keinen Ausbruch anzukündigen. Die geringe Tiefe der Hypozentren könnte auf Steinschläge hindeuten, oder auf sich bildende Frakturen.

Die letzten Ausbrüche der Hekla ereigneten sich 1970, 1980, 1991 und im Jahr 2000. Bereits 2011 meldeten Vulkanologen eine Magmenintrusion, die zur Entstehung eines langgestreckten „Buckels“ führte. Doch bis heute ist der Vulkan ruhig geblieben.

Stromboli: Eruptionen im 5-Minutentakt

Der Stromboli auf den Liparischen Inseln ist weiterhin aktiv. Vereinsmitglied Andreas Steinbrenner befindet sich vor Ort und berichtete gestern Abend von Eruptionen im 5-Minutentakt. Sie waren vom Beobachtungsposten auf 290 m Höhe aus gut sichtbar. Dort steht auch ein Unterstand für die Wachtposten, die tatsächlich kontrollieren, ob sich Neugierig hochschleichen. Andreas unterhielt sich auch mit den Bergführern, für die die aktuelle Saison ins Wasser, oder viel mehr in die Asche gefallen ist. Derzeit befinden sich nur noch 4 Bergführer-Urgesteine auf der Insel. Die anderen wanderten in anderer Bergregionen ab. Auch die restliche Touristikbranche leidet unter dem Aufstiegsverbot. Mittlerweile erkennt man aber, dass 2 Minuten Vorwarnzeit am Gipfel niemanden etwas bringen, wenn es zu einem Paroxysmus kommt. Der Vulkanologe Boris Behncke meinte, dass man die Sicherheitslage am Vulkan neu bedenken muss. Alles in Allem sieht es so aus, als würde der Aufstieg zum Gipfel noch für einige Zeit gesperrt bleiben.

Update 12:00 Uhr: Das LGS bestätigt eine hohe anzahl explosiver Eruptionen. Die forscher registrierte gestern 200 strombolianische Eruptionen. der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 87 Tonnen am Tag.

Stromboli: Hohe Anzahl an Eruptionen

Der Stromboli will nicht zur Ruhe kommen und intensivierte die Anzahl der explosiven Eruptionen gestern signifikant. Das LGS berichtet von 224 Eruptionen (thermal transients). Am Vortag waren es 130. Einige Explosionen erzeugten einen Druck von mehr als 2 bar und waren stärker als die durchschnittlichen Strombolianer.  Zudem wurden 3 Steinschläge registriert. Der Schwefeldioxidausstoß betrug 68 Tonnen am Tag und wird als niedrig beschrieben. Neu ist die Angabe des Kohlendioxid-Ausstoßes der gestern 546 Tonnen am Tag betrug. Am Vortag war der Wert etwa doppelt so hoch. MIROVA registrierte eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 15 MW. Dies entspricht einem mittleren Wert.

Ätna eruptiert weiter

Der Ätna ist ebenfalls weiterhin aktiv. Bei schönstem Sonnenschein ist es heute sehr stürmisch und die Eruptionswolken werden platt gedrückt und in südöstlicher Richtung verdriftet. Dennoch erkennt man einen verhältnismäßig hohen Ascheanteil in der Dampfwolke. Der Tremor bewegt sich weiterhin im „gelben“ Bereich. MIROVA detektierte gestern eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 36 MW. Die Eruptionen förderten also nicht nur Vulkanasche, sondern auch glühende Tephra. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man mehrere thermische Anomalien im Bereich des Zentralkraters. Die Größte konzentriert sich mittlerweile im Bereich der Bocca Nuova, doch auch aus der Voragine steigt Hitze auf. Der Intrakraterkegel ist wahrscheinlich noch tätig.

Kilauea: Inflation unter dem Pu’u’O’o

Am Kilauea wächst der Kratersee im Halema’uma’u Krater weiter. Ende September wurde die Größe des Sees bereits mit einem Footballfeld verglichen. Man kann also mittlerweile durchaus von einem richtigen Kratersee sprechen. Das HVO berichtet von anhaltender Inflation im Bereich der obersten Magmakammer. Unter dem Pu’u’O’o-Krater stieg sie in der letzten Wochen sogar deutlich stärker an, als es in den Monaten seit der Eruption der Fall war. Aktuell finden im unteren Bereich des Westrifts viele schwache Erdbeben statt. Wodurch sie ausgelöst werden, wird nicht kommuniziert. Es ist durchaus denkbar, dass hier noch die Eruption im letzten Jahr nachwirkt. Genauso gut könnten die Beben aber auch mit Magmenaufstieg in Verbindung stehen.

Erta Alé: Lavasee wächst

[twenty20 img1=“168586″ img2=“168587″ offset=“0.5″ before=“Kleine Anomalie im August.“ after=“Im Oktober wird mehr Wärme abgestrahlt.“]

Lange Zeit war es relativ ruhig um den Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil bestellt, doch jetzt gibt es Anzeichen dafür, dass der Lavasee im Pitkrater wieder wächst. Die Zeichen kommen in Form von Wärmesignalen, die von den SENTINEL-Satelliten registriert werden. In den letzten 2 Wochen ist das Infrarotsignal aus dem Pitkrater deutlich stärker geworden. Es lässt zwar keine direkten Schlüsse über die Größe des Lavasees zu, aber es scheint zumindest wahrscheinlich zu sein, dass wieder eine ernst zunehmende Menge Lava im Pitkrater steht. Wie lange das der Fall sein wird, lässt sich nicht prognostizieren. Aktuell ist das Signal noch etwas schwächer, als es vor dem Auslaufen des Lavasees im Januar 2017 war. Wie Groß der Lavasee tatsächlich ist, kann nur eine Expedition dorthin ermitteln. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 70 MW, doch es ist nicht klar, wie viel davon von den Lavastrom-spots stammt.

Stromboli: Tremor steigt

Aktuell steigt de Tremor am Stromboli an. Es ist noch nicht ersichtlich, ob es ein Peak im rahmen der normalen Fluktuation wird, oder ein anhaltender Trend. Das LGS korrigierte den gestrigen Wert zum Schwefeldioxid-Ausstoß auf 43 Tonnen am Tag. Der aktuelle Bericht steht noch aus.

Nevado del Huila mit Seismik

Der kolumbianische Vulkan zeigt Anzeichen des Erwachens. In den letzten 6 Monaten wurden mehr als 6500 schwache Erdbeben registriert, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen könnten. Messung des Schwefeldioxid-Ausstoßes ergaben Werte um 1000 Tonnen am Tag. Der Alarmstatus wurde erhöht und steht auf „3“, in einem 5 stufigen Warnsystem. ein Ausbruch erscheint jederzeit möglich zu sein.

Der Nevado del Huila ist 5364 m hoch und liegt in der Zentralkordillere Kolumbiens. Der letzte größere Ausbruch ereignete sich 2018. Damals kam es zu einem Hangrutsch, der mehrere Menschen tötete.

Popocatepetl gibt Gas

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl drehte in den letzten 24 Stunden richtig auf und produzierte 14 explosive Eruptionen. Einige waren so stark, dass die Aschewolken eine Höhe von 2 km über dem Gipfel erreichten. Das VAAC gibt Höhen von 6000 m über dem Meeresspiegel an. Laut CENAPRED ereigneten sich zudem 215 Exhalationen. Es wurden 483 Minuten Tremor aufgezeichnet und 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,5. MIROVA verzeichnete eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 37 MW. Die Wärmeanomalie könnte im Zusammenhang mit dem Lavadom stehen, der jüngst im Schlot entdeckt wurde. Ob er die explosive Tätigkeit überstand ist fraglich.

Manam eruptiert

Auf Papua Neuguinea ist der Manam wieder aktiv geworden Das VAAC Darwin meldet eine 3 km hohe Aschewolke. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See und ist für seien Paroxysmen bekannt. Letzte größere Ausbruchsserie fand im Juli dieses Jahres statt. Die Bewohner des Eilands mussten bereits mehrmals evakuiert werden.

Ulawun weiter aktiv.

Der Manam ist nicht der einzige aktive Vulkan in Papua Neuguinea: Seit 3 Tagen steht der Ulawun wieder ind en Schlagzeilen. Auch dieser Vulkan erzeugte einen Paroxysmus und emittiert immer noch Vulkanasche. Diese steigt wie am Manam bis zu 3 km hoch auf.

Stromboli: Aktivität rückläufig

Am Stromboli (Italien) nimmt die Aktivität täglich etwas weiter ab. Beim LGS steht der Aktivitäts-Index zwar noch auf „hoch“, doch die Daten nähern sich den Durchschnittswerten an. Gestern wurden 111 strombolianische Eruptionen registriert. Der Tremor nimmt weiter leicht ab. Auffallend ist, dass der Schwefeldioxid-Ausstoß soweit zurückgegangen ist, dass er sich nicht mehr nachweisen ließ. Am Vortag waren es noch 37 Tonnen am Tag. Evtl. war das Messgerät gestern defekt. Doch summa summarum sieht es danach aus, als würde sich Stromboli langsam beruhigen und zu seiner gewohnten Tätigkeit zurück kehren.

Shiveluch stößt Vulkanasche aus

[twenty20 img1=“157062″ img2=“157063″ offset=“0.5″ before=“Der Shiveluch mit geringer Wärmestrahlung.“ after=“Ausgeprägte Wärmeanomalie am Lavadom. „]

Der Shiveluch auf Kamtschatka (Russland) ist weiterhin sehr aktiv. Der Dauerbrenner des Nordens erzeugte gestern eine Aschewolke, die eine VONA-Meldung auslöste: Es wurde Vulkanasche in einer Höhe von 8.800 m detektiert. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 108 MW. Auf sentinel-Satellitenfotos erkennt man eine ausgeprägte Wärmeanomalie, die vom Dom im Krater des Vulkans ausgeht. Ich vermute, dass die Aschewolke mit einem partiellen Domkollaps und der Generierung eines pyroklastischen Stroms einherging.

Popocatepetl: Neuer Lavadom entdeckt

Gestern unternahmen die Vulkanologen von CENAPRED einen Flug über den Popocatepetl und entdeckten einen neuen Lavadom, der den zentralen Förderschlot verstopft. Noch ist der Dom wenig mehr als ein Krümmel, am tiefsten Punkt des 150 Meter tiefen Kraters. Dieser ist von den anhaltenden Explosionen der letzten Monate recht groß geworden und hat einen Durchmesser von 350 m. Die Dome sind meistens relativ kurzlebig. Sie können die explosiven Eruptionen eine Zeit lang ausbremsen, bis der Druck im Vulkan zu groß wird. Dann wird der Dom in der Regel durch eine Serie starker Explosionen ausgeblasen. Dennoch besteht die Sorge, dass der Dom einmal so groß werden könnte, dass er den Kraterrand überragt. Spätestens dann drohen pyroklastische Ströme.

Ätna: Wärmeanomalie

Die Aktivität am Ätna geht weiter, allerdings bei rückläufigem Tremor. Das LGS registriert immer noch eine hohe Anzahl von Infraschall-Ereignisse, die auf häufige explosive Eruptionen hindeutet. Die Seismik des INGV zeigt rege Mikroseismik unter dem Gipfelkrater und im Bereich des Valle del Bove. Auf dem neusten Sentinel-Bild erkennt man, dass die thermische Anomalie im Bereich der Bocca Nuova größer geworden ist, während die Wärmestrahlung der Voragine unverändert hoch ist. Der Nordostkrater zeigt sich verdampft und ohne eindeutigen Signal. Die Wärmesignatur könnte allerdings vom Dampf abgeschirmt gewesen sein.

Stromboli: Aktivität rückläufig

Die Aktivität am Stromboli wird immer noch als hoch eingestuft, allerdings bei weiter rückläufigen Werten. Die Anzahl der VLP-Ereignisse (Erdbeben mit einer sehr langen Amplitude) schrumpfte gestern auf 19,3. Am Vortag betrug der Wert 20,3 Ereignisse pro Stunde. Normal sind 5-12 Erdbeben dieser Art. Die VLP-Ereignisse stehen im Zusammenhang mit der Entgasung des Magmas. Respektive ist auch die explosive Tätigkeit zurückgegangen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß aus dem Nordostkrater betrug 57 Tonnen am Tag. Die Spitzenwert während der Hochphase der Eruption lagen bei über 230 Tonnen am Tag. Als Schlussfolgerung ergibt sich, dass die Aktivität langsam abklingt und sich Standardwerten annähert. Trotzdem kann noch keine Entwarnung gegeben werden: Jederzeit könnte ein neuer Magmenkörper aufsteigen und einen Paroxysmus auslösen.

Stromboli: Auswurfsrichtung geändert

Der Stromboli auf den Liparischen Inseln ist weiterhin aktiv. Das LGS attestiert einen hohen Aktivitäts-Index, auch wenn die einzelnen Parameter leicht rückläufig sind. Webcams-Fotos zeigen, dass die Eruptionen aus dem NE-Kratersektor ihre Auswurfsrichtung geändert haben. Anstatt gerade aufsteigende Fackeln zu erzeugen, wird die glühende Tephra nun mehr in nordöstlicher Richtung ausgeworfen. Dabei werden die Lavabrocken weit über die Außenflanke des Kraterkegels gestreut. Potenziellen Beobachtern auf der Cima können solche seitwärts gerichteten Explosionen schneller gefährlich werden. Allerdings ist ist der Aufstieg weiterhin gesperrt und es dürfte keine Beobachter des Geschehens geben.

Sabancaya eruptiert Vulkanasche

Der peruanische Vulkan Sabancaya ist nun seit fast 3 Jahren ununterbrochen aktiv: täglich erzeugt er bis zu 30 explosive Ascheeruptionen. Gestern eruptierte er eine Aschewolke, die 2,5 km über Kraterhöhe aufstieg. Die Vulkanasche regnete über Ortschaften im Distrikt Lluta in der Provinz Caylloma nieder. Vulkanologen von IGP bestätigten anhaltenden Tremor. Zudem werden vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie entstehen, wenn Magma aufsteigt und dabei umgebende Gesteine brechen lässt. Es ist also mit anhaltender Aktivität zu rechnen.

Steamboat Geyser weiter aktiv

Mittlerweile scheinen sich die Medien an die Aktivität des weltgrößten Geysirs Steamboat gewöhnt zu haben und berichten kaum noch über dessen Sprünge. Dennoch ist der Geysir im Yellowstone Nationalpark weiterhin aktiv und müsste in den nächsten Tagen seinen nächsten Sprung machen. In diesem Monat wurden bereits 3 Sprünge registriert: Sie erfolgten am 3., 11., und 17. September. Der längste Sprung dauerte 25 Minuten.

Update: Heute ereignete sich tatsächlich der 4. Sprung des Monats. Steamboat Geyser ist weiter auf Rekord-Tour.

Kilauea: Kratersee mit Strömung

Der Kratersee im Halema’uma’u Krater wächst weiter. Zudem entdeckten die Wissenschaftler nun eine Strömung im See. Sie wurde vom Grundwasser hervorgerufen, dass seitlich in den See einfloss. Der Prozess dauerte ca. 25 Minuten, danach verschwand die Strömung wieder. Ich vermute, dass starke Regenfälle für den stärkeren Wasserzufluss verantwortlich waren.

Stromboli: Aktivität weiterhin hoch

Auch wenn es um Stromboli in den letzten Tagen ruhiger geworden ist, attestiert das LGS-Florenz eine hohe Aktivität des Vulkans. Allerdings sind die meisten Parameter leicht rückläufig. Eine Ausnahme bildet da der Schwefeldioxid-Flux. Er betrug in den letzten 24 Stunden 132 Tonnen. Gegenüber den Vortagen hat sich der Wert fast verdoppelt. Schwefeldioxid wird vom Magma freigesetzt und steht somit in direkter Relation zur Magma-Menge, die im Fördersystem steht und entgast.

Abseits wissenschaftlicher Beobachtungen sind die meisten Beobachter des Vulkans von seiner anhaltenden explosiven Aktivität begeistert. Gestern Mittag gab es eine ruhigere Phase des Vulkans, doch am Abend zog die Aktivität wieder deutlich an. Beobachter berichten von Explosionen im Minutentakt. Das Foto stammt von unserem FB-Gruppenmitglied Ruedi Thomi der sich derzeit vor Ort befindet.

Ätna: Tremor weiterhin hoch

Der Tremor am Ätna auf Sizilien ist weiterhin hoch und bewegt sich mit geringen Schwankungen seitwärts. Das LGS zeichnete heute Nacht eine Tremor-Phase mit besonders großer Amplitude auf, was normalerweise auf starke Explosionen hindeutet. Im Widerspruch dazu wurden keine Infrasound-Ereignisse registriert. Derzeit ist es am Ätna allerdings sehr stürmisch und der Wind könnte die Messergebnisse beeinflussen. Unklar ist auch, ob die Lücke in der Registrierung der Erdbeben durch einen Defekt der Aufzeichnung hervorgerufen wurde, oder ob sich zwischen dem 20.09 -22.09 tatsächlich keine Erdbeben am Ätna ereigneten. Ein Blick auf die Ereignisse der letzten 4 Wochen zeigt jedenfalls eine rege Bebentätigkeit, die darauf hindeutet, dass sich einiges an Magma im Untergrund bewegt. Auffällig ist ein Schwarmbeben im Westen des Vulkans und ein Beben-Cluster unter dem Zentralkrater.

Poás eruptiert Aschewolke

Der Vulkan Poás in Costa Rica ist ausgebrochen und eruptierte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 5700 m aufstieg. Das sind ca. 3000 m über Kraterhöhe. Die Eruption fand um 21:00 Uhr Ortszeit statt und löste eine VONA-Warnung aus. Vor 2 Jahren stand der Poás regelmäßig in den Schlagzeilen, da er sich in einer sehr aktiven Phase befand. Dabei wurde sein Kratersee verdampft, der sich derzeit wieder neu bildet.