Heute Abend zeigt sich Stromboli (Italien) sehr munter. Auf der LiveCam des LGS (siehe Bild in der linken Seitenleiste) erkennt man praktisch kontinuierlich Lavaspattering, bzw. einen illuminierten Krater. Die Seismik ist erhöht. Die Thermalcam des INGV fängt ebenfalls Bilder der Eruptionen ein. MIROVA ist heut leider offline, so dass keine Daten der Wärmestrahlung vorliegen. Prognosen wie es weitergeht lassen sich nicht treffen. Es könnte ein kurze Intermezzo erhöhter Aktivität sein, aber auch eine länger anhaltende Aktivitätssteigerung. Es ist nicht auszuschließen, dass bald wieder eine größere Eruption folgen wird. Es bleibt also spannend am Stromboli.
Stromboli
Stromboli ist ein Inselvulkan und liegt im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien. Er gehört zu den 7 Liparischen Inseln vulkanischen Ursprungs. Der 924 m hohe Feuerberg ist daueraktiv und gilt seit der Antike als das Leuchtfeuer des Mittelmeeres.
Stromboli: Hoher Tremor
Die Aktivität auf Stromboli hat in den letzten beiden Tagen deutlich zugenommen. Die Tremor-Amplitude überschritt die Grenze zum hohen Bereich. Das Gleiche gilt für die VLP-Ereignisse, deren Amplituden und Häufigkeit ebenfalls zunahmen. Die VLP-Erdbeben sind Kennzeichen für die Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund. Aber nicht nur die Seismik nahm zu, sondern auch Häufigkeit und Stärke explosiver Eruptionen. Das LGS registrierte in den letzten 24 Stunden 256 strombolianische Eruptionen, die an den Infraschall-Sensoren einen Druck von bis zu 3 bar erzeugten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 91 Tonnen am Tag. Dieser Wert liegt noch im mittleren Bereich, zeigt aber einen leicht steigenden Trend. Schwefeldioxid entströmt direkt dem magma und lässt so indirekte Rückschlüsse über die Magmenmenge im Fördersystem zu. MIROVA registrierte eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 29 MW. Die Wärme stammt vom Magma im Schlot und von der eruptierten glühenden Tephra, die sich im Kraterbereich ablagert. Leider sind die Video-LiveCams von Skyline weiter offline, so dass wir das Naturspektakel nicht bequem vom Sessel aus beobachten können. Observierungen vor Ort sind momentan nur mit der großen Einschränkung möglich, dass man nur bis auf einer Höhe von 290 m aufsteigen darf. Das Foto stammt aus dem Archiv und wurde von unserem Vereinsmitglied Andreas Steinbrenner aufgenommen.
Mount Rainier mit Schwarmbeben
Jetzt wurde bekannt, dass es am US-Amerikanischen Vulkan Mount Rainier zu einem schwachen Schwarmbeben kam. Am 11. Dezember wurden 10 Erschütterungen mit niedrigen Magnituden registriert. Das stärkste Einzelbeben brachte es auf M 1,1. Laut USGS manifestierten sich die Beben in geringer Tiefe und repräsentieren Fluidbewegungen im Hydrothermalen system. In den letzten Jahren kam es bereits mehrfach zu diesen Schwarmbeben. Sie werden noch nicht als Vorboten eines möglichen Ausbruchs interpretiert, zeigen aber dass es sich beim Rainier um einen aktiven Vulkan handelt. Ein potenzieller Ausbruch des Cascaden-Vulkans bereitet Behörden und Anwohnern Kopfzerbrechen, denn der Vulkan liegt nur ca. 150 km von der Metropole Seattle entfernt. Vulkanasche könnte das öffentliche Leben dort zum Stillstand bringen.
Schlammvulkan in Kolumbien steigerte Aktivität
Der Schlammvulkan Arboletes liegt an der Küste Kolumbiens und lädt Touristen normalerweise zu einem schönen Schlammbad ein. Doch dieser Tage macht die Natur den Touristen zu Weihnachten einen Strich durch die Rechnung. Videoaufnahmen zeigen einen wilden Schlammstrudel an Stelle des sonst ruhigen Schlamms. Es sieht so aus, als würde eine Menge Gas aufsteigen: großen Blasen platzen an der Schlammoberfläche und sorgen für ein wildes Gebrodel.
Stromboli: Aktivitätszunahme
Auf der Vulkaninsel Stromboli steigerte sich die Aktivität. Das LGS erhöhte den Aktivitätsindex gestern wieder auf „hoch“. Am Vortag registrierte man 187 strombolianische Eruptionen (Durchschnitt liegt bei 100), die zudem einen hohen akustischen Explosionsdruck von 3,4 bar erzeugten. Die Anzahl seismischer VLP-Ereignisse war mit 18,7 pro Stunde ebenfalls hoch. Seit 2 Tagen steigt der Tremor leicht an. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 67 Tonnen am Tag gering. MIROVA registrierte eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 55 MW. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man eine vergleichsweise große thermische Anomalie.
Die Werte deuten bis jetzt keinen dramatischen Anstieg der Aktivität an und es gibt keine Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden größeren Ausbruchs. Sollte sich der aktuelle Trend allerdings fortsetzten, dann könnte es bald wieder spannender am Stromboli werden. Wäre der Vulkan jetzt nicht gesperrt, könnte man vom Pizzo aus eine schöne Show bewundern. Die Touristikbranche auf Stromboli fordert indes, dass man den Aufstieg wenigstens wieder bis auf 400 m Höhe gestattet. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf den Krater. In den Weihnachtsferien werden viele Gäste erwartet, die zum Jahreswechsel ein natürliches Feuerwerk auf Stromboli genießen möchten.
Ätna: Erdbeben M 3,7
Letzte Nacht gab es am Ätna wieder ein etwas stärkeres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,7 und manifestierte sich in 22 km Tiefe. Das Epizentrum lag 4 km östlich von Maletto bei Randazzo. Viele Bewohner der Region konnten der Erdstoß deutlich spüren und Geschirr klapperte in den Schränken. Meldungen über Schäden liegen nicht vor.
Das LGS registrierte in den letzten 24 Stunden keine akustischen Explosionssignale. Momentan ist der Vulkan ruhig. Doch die Ruhe am Ätna dauert meistens nicht allzu lange. Die aktuellen Beben zeugen davon, dass sich der Feuerberg bereits wieder auf seine nächste Eruption vorbereitet.
Popocatepetl mit explosiver Eruption.
In Mexiko eruptierte der Popocatepetl Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel. CENAPRED registrierte 178 Asche-Dampf-Exhalationen und vulkanotektonische Erdbeben.
Avachinsky erwacht
Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka zeigt der Avachinsky Anzeichen des Erwachens. Seit mehreren Tagen wird über dem Krater ein rot illuminierte Nachthimmel beobachtet. Quelle der Rotglut ist ein Riss auf der Außenflanke des Gipfelbereichs. in dem Riss scheint sich glühende Lava zu befinden. Avachinsky liegt nur wenige Kilometer von der Regionshauptstadt Petropavlovsk-Kamchatskiy entfernt und ist ein beliebtes Ziel von Bergwanderern. Im Krater gibt es einen erloschenen Lavadom zu besichtigen. Die Vermutung liegt nahe, dass in dem Riss bereits ein neuer Dom intrudiert.
Stromboli: Aktivität gestiegen
Am Wochenende steigerte der Vulkan auf den Liparischen Inseln vor Sizilien seine Aktivität etwas. Das LGS berichtet von 90 strombolianischen Eruptionen, die am Sonntag den Vulkan erschütterten. Der akustische Druck der Eruptionen betrug im Schnitt 2,33 bar und wird als hoch beschrieben. Die Ausbrüche manifestierten sich überwiegend im südwestlichen Kratersektor. Es wurde eine hohe Anzahl an VLP-Ereignissen registriert. Die restlichen Werte wie Schwefeldioxid-Ausstoß und Tremor liegen in mittleren Bereichen. Der Gesamt-Aktivitätsindex steht allerdings wieder auf hoch.
Ätna weiter aktiv
Auch der Ätna auf Sizilien lässt sich nicht Lumpen und ist weiterhin aktiv. So wurden in unserer FB-Gruppe nicht nur Bilder über White Island geteilt, sondern auch neue Fotos der strombolianischen Eruptionen am Ätna. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 59 MW. der Tremor liegt deutlich über dem Niveau der letzten Monate.
Karangetang mit hoher Wärmestrahlung
Der indonesische Vulkan auf der Insel Siau ist wieder ziemlich aktiv und emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 208 MW. Diese geht von einem zähen Lavastrom auf der Vulkanflanke aus. Darüber hinaus wächst in einem Krater des Doppelvulkans ein Lavadom. Auch der 2 Krater ist aktiv: hier wurden in den letzten Wochen immer wieder sporadische strombolianische Eruptionen beobachtet.
Dallol: Lebensfeindlich trotz Wasser
Das der äthiopische Vulkan Dallol in einer der lebensfeindlichsten Wüste der Erde liegt ist kein Geheimnis: die Danakil zählt zu den heißesten und trockensten Gegenden der Erde und liegt teilweise sogar unter dem Meeresspiegel. Einer der bizarrsten Orte dort ist der Domvulkan Dallol, der sich mitten in einem Salzstock befindet. Paradoxer Weise beherbergt der Dallol ein ausgeprägtes Hydrothermal-System, dass sich an der Oberfläche in Form von heißen Quellen und kleinen Geysiren manifestiert. Das Wasser ist sehr reich an Mineralien, die sich am Rand der Becken ablagern. Bis zum Jahr 1940 wurden hier Potassium und Kalium-Minerale abgebaut.
Eine neue wissenschaftliche Studie bestätigte nun die Lebensfeindlichkeit des Dallols: die Forscher fanden selbst im Thermalwasser keine Spuren von Leben. Nicht einmal thermophile Archäobakterien konnten nachgewiesen werden. Dafür fanden sie eine hohe Konzentration an Magnesium-Ionen und attestierten dem Wasser völlige Sterilität. Die französische Forschergruppe um Purificación López-García vom Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) in Orsay, warnte Planetenforscher davor, anzunehmen, dass die Existenz von Wasser auf anderen Planeten gleichbedeutend ist mit dem Vorhandensein von Leben. Wasser sei zwar eine Voraussetzung für Leben wie wir es kennen, aber es ist kein Garant dafür.
Stromboli: stärkere Explosionen
Stromboli ist in den letzten Wochen aus dem Fokus der Berichterstattung gerückt, ist aber nach wie vor aktiv. Das LGS bestätigt dem Vulkan ein mittleres Aktivitätsniveau. Die Anzahl strombolianischer Eruptionen war in den letzten drei Tagen unterdurchschnittlich niedrig. Es wurden zwischen 30 und 70 Explosionen am Tag registriert, der Durchschnittswert liegt bei 100. Dafür wurde ein hoher akustischer Explosionsdruck gemessen: vorgestern war er mit 3,92 bar sehr hoch, gestern nahm er etwas ab und betrug 2,1 bar. Normalerweise liegt dieser Wert unter 1 bar. Die Explosionen sind also derzeit sehr laut, was auf einen höheren Gasdruck schließen lässt und das wiederum auf eine größere Auswurfshöhe der Tephra. Dazu passen die Screenshots die in unserer FB-Gruppe veröffentlicht wurden.
Anak Krakatau mit thermischen Signal
Ebenfalls etwas ruhiger geworden ist es um Anak Krakatau. Seit mehreren Tagen wurden keine Eruptionen mehr gemeldet. Da diese aber in den letzten Monaten immer zyklisch auftraten, könnte das die Ruhe vor dem Sturm sein. MIROVA registriert heute eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 10 MW, was ein Anzeichen für baldige Aktivität sein kann. Wie diese aussieht dokumentieren eindrückliche Bilder von John van Marcke.
Ätna: Eruptionen in der Voragine
Der Ätna auf Sizilien (Italien) ist weiterhin aktiv. Nach mehreren Tagen unter den Wolken, zeigte sich der Gipfel am Wochenende wieder und präsentierte sich mit Eis bedeckt. Dieses Eis macht eine Besteigung der Gipfelkrater derzeit schwierig und gefährlich. Trotzdem gelang es Chris Weber (VEI) bis zur Basis der Gipfelkrater vorzudringen und Bilder aufzunehmen. In der Nacht vom 8. auf den 9. November konnte er strombolianische Eruptionen aus der Voragine dokumentieren. Glühende Tephra stieg bis zu 200 m über Kraterhöhe auf. Auch über dem Neue Südostkraterkegel war der Himmel zeitweise rot illuminiert, was auf geringe Aktivität hindeutete. Diese Aktivität wurde nun auch von Dr. Boris Behncke vom INGV bestätigt: der östlichste Förderschlot „Puttusiddu“ stimmte in die Aktivität mit ein und erzeugt gelegentliches Lavaspattering. Vor fast 1 Jahr wurde dieser Schlot aktiv, was zu Weihnachten in eine kurzweilige Spalteneruption gipfelte. Darüber hinaus wurde heute Morgen eine kleine Aschewolke über dem Zentralkrater gesichtet. Der Tremor (Live-Daten) ist erhöht, die thermische Strahlung bewegt sich auf relativ niedrigem Niveau und hat eine Leistung von 15 MW.
Stromboli: Aktivitätsindex auf medium
Am Stromboli steht der LGS-Aktivitätsindex wieder auf „medium“. Trotzdem lieferte der Vulkan gestern eine schöne Vorstellung, die von Wolfgang Künker via LiveCam festgehalten wurde. Das LGS schreibt in seinem täglichen Bericht, dass sich die strombolianische Aktivität ab 17 Uhr überwiegend im Südwestkrater abspielte und von geringer Intensität war. Im Tagesverlauf wurden insgesamt 152 Eruptionen gezählt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 61 Tonnen am Tag moderat, ebenso die thermische Strahlung. Sie brachte es auf eine Leistung von 16 MW.
Sangay stößt Aschewolke aus
In Ecuador eruptierte der Andenvulkan Sangay eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. MIROVA registrierte gestern eine hohe Wärmestrahlung von 154 MW. Das deutet darauf hin, dass weiterhin ein kurzer Lavastrom unterwegs ist.
Popocatepetl eruptiert glühende Tephra
Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiterhin sehr aktiv und eruptiert neben Aschewolken glühende Tephra. Sie landet im oberen Bereich der Vulkan-Außenflanken. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 64 MW. Die Wärmestrahlung kann vom Lavadom emittiert werden, aber auch von der Tephra ausgehen. Heute stiegen bereits 2 Aschewolken auf, die laut VAAC eine Höhe von 6400 m erreichten. CENAPRED berichtet, dass die Vulkanasche gut 1500 m über dem Krater aufstieg und in Mexiko City Asche niederging. Die Aktivität des Vulkans ist deutlich erhöht und entspricht dem, was während anderer Domwachstumsphasen berichtet wurde. Es ist von einer weiteren Aktivitätszunahme auszugehen.
Stromboli stößt viel Kohlendioxid aus
Der Aktivitäts-Index des Vulkans Stromboli steht immer noch auf „hoch“. Gestern schrieb das LGS in seinem täglichen Update, dass ein hoher Ausstoß an Kohlendioxid nachgewiesen wurde. Er betrug 1332 Tonnen am Tag. In den Tagen zuvor lag der Wert in der Größenordnung von 800 Tonnen. Dafür ist allerdings der Schwefeldioxid-Ausstoß mit 57 Tonnen am Tag moderat gewesen. Beide Gase werden vom Magma emittiert. Steigt frisches Magma auf, dann wird an vielen Vulkanen zuerst eine Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration registriert, bevor auch mehr Schwefedioxid ausgestoßen wird. Die Anzahl der VLP-Beben war 19,1 Ereignissen pro Stunde ebenfalls hoch. Das Gleiche galt für die Anzahl strombolianischer Eruptionen: sie belief sich auf 165.
Anak Krakatau: Kratersee verändert sich nur wenig
Der Inselvulkan im indonesischen Sunda-Strait eruptierte auch heute eine Aschewolke. Sie stieg gut 300 m über Kraterhöhe auf, die sich derzeit nur wenig über dem Niveau des Meeresspiegels befindet. Die Eruption verursachte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 40 mm und hielt 43 Sekunden an. Das Balkendiagramm zeigt, dass es in den letzten Tagen zahlreiche Exhalationen gab.
In unserer FB-Gruppe kam die Frage auf, ob die anhaltenden Eruptionen den Krater schrumpfen lassen. In dem Schiebebild unten könnt ihr 2 Satellitenfotos von Sentinel vergleichen. Das ältere Bild (links) ist vom 28. Mai dieses Jahres, das Jüngere wurde am 06.11.19 aufgenommen. Der Krater veränderte sich nur wenig. Meinem Empfinden nach ist der Kratersee sogar ein wenig gewachsen und hat sich in östlicher Richtung ausgedehnt. Dort entstand eine kleine Bucht, die von einem neuen Förderschlot geschaffen wurde. Natürlich lässt sich auf den Fotos nicht beurteilen, wie es um die Tiefe des Kraters bestellt ist. Aber ich schieße aus den Beobachtungen, dass bei den explosiven Eruptionen der letzten Wochen wenig (oder gar kein) frisches Material gefördert wurde. Die Explosionen werden phreatischer Natur sein und überwiegend altes Material hochschleudern, das auch wieder in den Krater fällt.
[twenty20 img1=“234604″ img2=“234605″ offset=“0.5″ before=“Anak Krakatau am 28. Mai 2019.“ after=“Der Kratersee am 6. November.“]
Stromboli: Tremor steigt wieder
Nach fast einer Woche mit nur noch leicht erhöhten Tremor steigt dieser wieder an und befindet sich an der Grenze zu einer hohen Tremor-Amplitude. Angestiegen ist gestern auch die Stärke der strombolianischen Eruptionen. Das LGS hat den Aktivitäts-Index wieder auf „hoch“ gesetzt. Dafür zeichnet sich auch ein erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß verantwortlich, der am Samstag 113 Tonnen betrug. Die Anzahl explosiver Eruptionen ist weiterhin hoch, allerdings ohne Spitzenwerte zu erreichen. Gestern wurde von 142 Eruptionen berichtet. Vereinzelt waren sie überdurchschnittlich stark und erzeugten einen Schalldruck von 2 bar. Alicja Szojer gelang es -via LiveCam- einige der größeren Eruptionen auf Bild zu bannen. der Aufstieg zum Krater ist weiterhin gesperrt.
Merapi: 2 Schuttlawinen
Am Merapi gingen 2 Schuttlawinen ab. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Amplitude von 5 mm und dauerten 12 und 42 Sekunden an. Sie entstanden dadurch, dass sich größere Gesteinspakete vom Lavadom lösten. auf gleicher Weise können pyroklastische Ströme entstehen, doch dazu reichte es diesmal offensichtlich nicht. Alles in Allem ist das Wachstum des Doms gering. Die Seismik hat in den letzten Wochen ebenfalls abgenommen und es werden nur noch vereinzelt vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie deuten darauf hin, dass Magma aufsteigt.
Sangeang Api mit VONA Meldung
Der entlegene Inselvulkan vor der indonesischen Insel Sumbawa eruptiert weiter und stößt Vulkanasche aus. So gab es in den letzten Tagen mehrere VONA-Meldungen, nach denen Aschewolken in 3350 m Höhe registriert wurden.
Sakurajima eruptiert Vulkanasche
Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima weiterhin aktiv. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in 3700 m Höhe. Die Eruptionen der aktuelle Serie manifestieren sich aus dem Hauptkrater. Der seitliche Showa-Krater scheint nicht involviert zu sein, oder eruptiert nur sporadisch.
Copahue weiter aktiv
Der chilenische Vulkan Copahue eruptiert weiterhin Vulkanasche. Diese steigt bis auf einer Höhe von 3000 m ü.N.N. auf. Das VAAC Buenos Aires registrierte in diesem Monat bereit 12 explosive Eruptionen.
Stromboli: Zahlreiche Explosionen
In den letzten 24 Stunden hat die Aktivität am Stromboli (Liparische Inseln) wieder etwas zugenommen. Das LGS registrierte eine hohe Anzahl strombolianischer Eruptionen, die teilweise auch stärker als in den letzten Tagen waren. In Zahlen ausgedrückt wurden 252 Strombolianer registriert. Einige erzeugten einen sehr hohen Schalldruck von 10,5 bar. Die Anfangsgeschwindigkeit der Tephra war bei diesen Explosionen mit 57 m/s ebenfalls hoch. Die Anzahl der sehr langperiodischen Erdbeben (VLP) steigerte sich auf 16,7 Ereignissen in der Stunde. Sie zeigen Magmenbewegungen im Untergrund an. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 71 Tonnen am Tag. Aktuell steigt de Tremor leicht. MIROVA registriert eine moderate Wärmeabstrahlung.
Nicht nur die Messdaten zeigten eine Zunahme der Aktivität. Diese konnte man via LiveCam sehr schön beobachten. Wolfgang Künker teilte den Screenshot oben in unserer Fb-Gruppe. Dazu schrieb er, dass einzelne Lavabomben fast bis zur Webcam auf der Cima flogen.
Sanbacaya mit Domwachstum
Seit 2016 ist der Vulkan in den peruanischen Anden aktiv und eruptiert Aschewolken. Im Jahr 2017 wurde ein kleiner Lavadom im Krater entdeckt, der nur langsam wuchs. Nun beobachteten die Vulkanologen der Bergbaubehörde (INGEMMET Peru), dass sich das Wachstum des Lavadoms im Krater beschleunigte. In den vergangenen Tagen wurde der Krater mit einer Drohne observiert und vermessen. Der Lavadom bedeckt nun eine Fläche von gut 50.000 Quadratmetern und hat ein Volumen von 4,6 Millionen Kubikmetern. Wenn das Wachstum weiter anhält, könnte der Dom in den nächsten Monaten den Krater komplett ausfüllen und über dessen Rand hinaus wachsen. Dann drohen pyroklastische Ströme abzugehen, die bis zu 12 km weit fließen könnten. Möglich wäre auch die Entstehung kurzer Lavaströme, die vom Dom ausgehen könnten. Aufgrund der anhaltenden Ascheeruptionen drohen in der regenreichen Zeit Lahare. Spannende Zeiten am Sabancaya.
Anak Krakatau macht weiter
In den letzten 24 Stunden wurden 5 VONA-Meldungen über Eruptionen am Anak Krakatau veröffentlicht. In den Berichten des VSI wurde die Höhe der Eruptionswolken mit 357 m über dem Krater angegeben. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche hingegen in einer Höhe von 600 m. Die längste Eruptionen dauerte gut 5 Minuten und erzeugte ein seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 41 mm.