Vulkan-News 22.02.22: Ätna

Ätna-Nachlese zum Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Gestern befiel ein recht unerwarteter Paroxysmus den Ätna, wobei -laut VAAC Toulouse- Vulkanasche bis auf einer Höhe von 10.300 m aufstieg. Die Asche hielt sich lange in der Luft, so dass sie selbst 4 Stunden nach Eruptionsende in 6 km Höhe detektiert wurde. Aus der Scharte im Südwesten des Neuen-Südostkraterkegels floss ein Lavastrom, der den Kraterkegel von 2002 passierte. Ein Video zeigt das schnelle voranschreiten des über einen Meter mächtigen Aa-Lavastroms. Zugleich räumte er die Scharte weiter aus und vergrößerte diese. Dr. Boris Behncke vom INGV interpretierte die Veränderungen als „nicht unerheblich“.

Beeindrucken sind natürlich wieder die zahlreichen Fotografien, die in den Sozialen Netzwerken geteilt werden. Hier ein kleiner Auszug davon.

Die Bilder dokumentieren, dass es sogar zu einer sehr erheblichen Änderung der Kratermorphologie gekommen ist. Der Neuen Südostkraterkegel ist praktisch gepalten. Die Depression streicht in Nordost-Südwest Richtung und liegt in einer Linie mit den Förderschloten. Ich gehe davon aus, dass der Kraterkegle auf einer Störungszone liegt, die vom Magma als Aufstiegsweg genutzt wurde. Entsprechend dem Verlauf der Störung reihten sich die Förderschlote aneinander. Die neue Depression ist auf dieser Schwächezone entstanden, obgleich ihre Entstehung ein erosiver Prozess und nicht tektonisch bedingt war.

Wie der Name schon vermuten lässt, ist der Neue Südostkraterkegel recht jung. Seine Entstehung geht auf das Jahr 2006 zurück, als sich in der Ostflanke des ursprünglichen Südostkraters eine neue Öffnung auftat. Seit 2011 wuchs hier dann in enormen Tempo ein neuer Kegel. Er schluckte einen Teil des alten Kraterkegels. Diesen kann man auch nicht als alt bezeichnen, denn der Südpostkrater entstand erst im Jahr 1979 und legte ein rasantes Wachstum hin. Nicht umsonst gilt der Ätna als einer der aktivsten Vulkane der Welt.

Bledug Cangkring ist übergelaufen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.12, 111.11 | Eruption: Hydrothermal

Der indonesische Schlammvulkan Bledug Cangkring eruptiert heute Morgen und förderte eine größere Menge Schlamm zutage, die ein benachbartes Reisfeld flutete. Der Schlammstrom überdeckte innerhalb kurzer Zeit ein Fläche von 0,5 Hektar. Nasenzeugen rochen Schwefelgeruch. Der Schlammvulkan ist in der Region bekannt, allerdings nicht so berühmt wie das Schlammfeld von Bledug Kuwu, dass in der gleichen Region liegt.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,8

Staat: Island | Koordinaten: 64.65, -17.53 | Eruption: Hydrothermal

Nahe des isländischen Gletschervulkans Bardarbunga bebte es mit einer Magnitude von 4,8. Das EMSC gibt eine Magnitude von 5,0 an. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 7,7 km. Das Epizentrum wurde 5,8 km westlich der Caldera festgestellt. Unter dem Vulkan wird seit längerem leichte Inflation registriert.

Stromboli mit Tremor-Peak

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Ein neues Sentinel-Foto des Vulkans Stromboli enthüllt drei Hotspots unterschiedlicher Größe im Krater. Sie werden vom Magma verursacht, das im Fördersystem steht. Die größte Anomalie geht dabei vom aktivsten Kratersektor im Nordosten aus. Auf dem Seismogramm der Tremor-Amplitude erkennt man einen hohen Peak, der sich heute Morgen zutrug. Die Kurve ist gerade wieder am Fallen. Wodurch der Peak verursacht wurde ist noch unklar. Das LGS meldete für gestern das Aktivitätsniveau „medium“. Es wurden 400 thermische Durchgänge registriert. Der akustische Druck der Eruptionen betrug maximal 0,14 bar und war damit sehr gering. Der Kohlendioxid-Ausstoß belief sich auf 1234 Tonnen am Tag.

Vulkan-Nachrichten 19.02.22: Stromboli

  • Ein neues Bild vom Stromboli dokumentiert die Eruptionen
  • Die Länge des Lavastroms am Fuego fluktuiert
  • Am Merapi ging ein Pyroklastischer Strom ab

Stromboli: Neues Bild der Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Was vor Corona schon beinahe alltäglich war, scheint mir heute eine Meldung wert zu sein: ein neues Bild zeigt die Aktivität des Vulkans. Dem Fotografen gelang es eine schöne strombolianische Eruption aufzunehmen. Nicht etwa vom Pizzo aus, sondern von der Quota 290 m. Bis dorthin ist der Aufstieg ohne Führer erlaubt. Bis zur 400 m Höhenmarke, die man auf dem Foto anhand der Verbauung erkennen kann, gehen aktuell die geführten Touren.

Die Aktivität des Vulkans wird vom LGS als moderat eingestuft. Der akustische Druck der Explosionen war in den vergangenen Tagen niedrig und wird mit 0,24 bar angegeben. Es wurde eine hohe Anzahl an thermischen Durchgängen registriert. Sie belieft sich gestern auf 600. Das legt nahe, dass es Lavaspattering gab. Der Kohlendioxid-Ausstoß betrug moderate 510 Tonnen am Tag. Die Tremor-Amplitude ist gegenüber dem Januar deutlich zurückgegangen und fällt beim LGS ebenfalls unter die Kategorie „medium“.

Das Foto zeigt, dass es selbst bei moderaten Messwerten schöne Ausbrüche geben kann. Das Bild wurde -laut Aussage des Fotografen- vor 2 Tagen aufgenommen.

Fuego: Lavastrom weiter aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv, ejektiv

Der Fuego bleibt effusiv und ejektiv aktiv. Der Lavastrom hatte gestern eine Länge von 250 m erreicht. Von der Lavafront gingen glühende Schuttlawinen ab. Sie konnte man nachts über unsere LiveCam beobachten. Heute soll der Strom nur noch auf einer Länge von 75 m aktiv sein. INSIVUMEH berichtet von 5-8 explosiven Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4700 m über Normalnull.

Merapi generierte Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi ging gestern ein Pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 152 Sekunden Dauer und mit einer Maximal-Amplitude von 17 mm. Darüber hinaus detektierte das VSI 182 Abgänge von Schuttlawinen und 6 hybride Erdbeben.

Vulkan-News 09.02.22: Santiaguito

  • Der Mount Michael ist wieder aktiv geworden
  • Am Santiaguito ging ein Lahar ab
  • Stromboli stößt viel Kohlendioxid aus

Mount Michael in Eruption

Auf den Südlichen Sandwichinseln ist der Mount Michael wieder aktiv geworden. Das erkennt man auf einem Kopernikus-Satellitenbild. Mount Michel liegt auf Saunders Island, am Rand der Antarktis. Im Jahr 2019 gab es einen aktiven Lavasee im Krater des Vulkans. Auf dem Foto sieht es so aus, als wäre dieser reaktiviert worden. Die Südlichen Sandwichinseln stehen häufig in den Erdbeben-News.

Santiaguito: Regen erzeugte ein Lahar

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Am Santiaguito ging gestern ein Lahar ab. Dieser bildete sich nach ergiebigen Regenfällen am Vulkan. Sie mobilisierten die Ablagerungen der aktuellen Eruption, so dass ein Schlammstrom entstand. Er floss durch den Fluss San Isidro, einem Nebenfluss des Tambor, in Richtung Süd-Südwest.

Lahare bestehen nicht nur aus Schlamm, sondern können auch große Gesteinsblöcke und Baumstämme mit sich führen. Oft hört man das Rumpeln eines Lahars bevor man ihn sieht. Dabei entstehen Erschütterungen, die von Seismografen registriert werden. So lassen sich auch nächtliche Lahare feststellen, die ansonsten vielleicht nicht beobachtet werden würden. Die seismische Erfassung ermöglicht es auch die Bevölkerung vor größeren Schlammströmen zu warnen.

Der Dom bleibt aktiv. Die Vulkanologen von INSIVUMEH melden in ihrem Bulletin, dass Lavablöcke extrudiert werden Nachts wurde am Dom und an den Lavaströmen auf der Südflanke des Santiaguitos Rotglut gesichtet. Es entstehen Schuttlawinen, die Asche aufwirbeln.

Der Caliente-Dom Lavadom des Komplexes Santiaguito hat sich in der kollabierten Flanke des Vulkans Santa María entwickelt. Diese ist infolge einer großen Eruption im Jahr 1902 abgerutscht. Der Vorfall war für die betroffene Region katastrophal, zahlreiche Menschen fand den Tod. Meiner Meinung nach findet die Eruption nicht genügend Aufmerksamkeit in der vulkanologischen Geschichtsschreibung. Ein Lavadom entsteht, wenn viskose Lava aus dem Vulkan austritt und sich über einen längeren Zeitraum hinweg anhäuft.

Auch jetzt ist das Gefahrenpotenzial am Santiaguito groß. Im Extremfall könnte der Dom explodieren bzw. kollabieren und große pyroklastische Ströme erzeugen, die das besiedelte Umland erreichen. Nach solchen Katastrophen generieren Regenfälle dann besonders große Lahare, die zerstören, was die pyroklastischen Ströme übrig ließen. Daher wird der Vulkan genaustens überwacht. Die Vulkanologische Gesellschaft e.V. überlegt dort tätig zu werden.

Stromboli mit sehr hohen CO2 Emissionen

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Liparische Stromboli stößt derzeit sehr viel Kohlendioxid aus. So meldete das LGS gestern einen Ausstoß von 2424 Tonnen am Tag. Das Kohlendioxid entströmt aufsteigendem Magma. Außerdem gibt es wieder Lavaspattering aus dem Hornito am nördlichen Kraterrand. Es wurden 594 thermische Durchgänge festgestellt. Die strombolianischen Eruptionen haben hingegen relativ wenig Power und erzeugten einen recht geringen akustischen Druck: er lag maximal bei 0,35 bar. Die Tremor-Amplitude ist hoch, die Anzahl der VLP-Erdbeben hingegen moderat. In den letzten Tagen ereigneten sich einige Erdbeben unter dem Tyrrhenischen Meer in Vulkannähe. Die Hypozentren lagen in großen Tiefen, genauer, im Bereich der Asthenosphäre.

Vulkan-News 29.01.22: Pavlof

  • Der Pavlof eruptiert einen Lavastrom
  • Am Stromboli wird viel Kohlendioxid ausgestoßen
  • Der Taal emittiert große Mengen Schwefeldioxid

Pavlof mit Lavastrom

Staat: USA | Lokation: 55.42; -161.89 | Eruption: Lavastrom

In Alaska ist es der Pavlof, der wieder aktiver geworden ist. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 69 MW. Das AVO berichtet von einer schwachen Aktivität des Vulkans. Eine 3D-Simulation aus Satellitendaten zeigt, dass ein schmaler Lavastrom im oberen Bereich der Ostflanke unterwegs ist. In der vergangenen Woche gab es einige Asche-Eruptionen. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

In den letzten Wochen war die seismische Aktivität entlang der Subduktionszone des Inselbogens erhöht. Tatsächlich sind noch 3 weitere Vulkane der Aleuten aktiv. Bei ihnen handelt es sich um die Feuerberge Great Sitkin, Davidov und Semisopochnoi.

Stromboli: Kohlendioxid-Ausstoß hoch

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Am Stromboli wurde gestern eine sehr hohe Kohlendioxid-Emsission gemessen: sie betrug 2661 Tonnen am Tag. In den Tagen zuvor wurde meistens eine schwache bis mittelstake Gasemission nachgewiesen. Kohlendioxid ist meistens das Gas, dass als erstes die Erdoberfläche erreicht, wenn Magmen aufsteigen. Auf jeden Fall signalisiert es, dass eine größere Menge Magma im Fördersystem unterwegs ist. Zudem registrierte das LGS 203 thermische Durchgänge, die von strombolianischen Eruptionen zeugen. Das Lavaspattering, welches in der letzten Woche oft beobachtet wurde, hat nachgelassen. Außerdem ist die Seismizität im Bereich der Liparischen Inseln erhöht.

Taal: hohe Schwefeldioxid-Emission

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der Philippinische Taal-Vulkan stößt derzeit wieder extrem viel Schwefeldioxid aus. Gestern meldete PHILVOLCS  eine Emission von 18,705 Tonnen am Tag. Heute wurde im Bulletin von 15,633 Tonnen berichtet. Diese Werte sind so hoch, wie man sie sonst nur während Eruptionen von größerer Menge Lava misst. Im Untergrund des Taals scheint viel Magma unterwegs zu sein. Zudem stieg Wasserdampf bis zu 900 m hoch auf. In manchen Medienberichten ist von phreatischer Aktivität die Rede. Nicht zum Bild passt hingegen die Deflation, die seit September letzten Jahres anhält. Man müsste sich hier die Frage stellen, ob nicht ein ähnliches Phänomen, wie bei den Campi Flegrei Auslöser der Bodendeformationen ist. Gemeint ist der Bradyseismos, der wahrscheinlich auf Fluidbewegungen im Hydrothermalsystem zurückzuführen ist.

Vulkan-News 24.01.22: Wolf

  • Am Fuego werden Schuttlawinen generiert
  • Nahe Stromboli bebte es mit M 3,1
  • Der Wolf ist noch aktiv, der Lavastrom ist aber kürzer geworden

Fuego: Vulkan sehr aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am guatemaltekischen Vulkan Fuego steigerte sich die Aktivität, allerdings ohne, dass es zu einem Paroxysmus gekommen wäre. MIROVA zeigt eine Wärmestrahlung an, die zwischen 20 und 173 MW Leistung pendelt. Am Krater ist eine thermische Anomalie sichtbar. Stündlich ereignen sich zwischen 8 und 12 explosive Eruptionen die glühende Tephra bis zu 300 m hoch ausschleudern. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 4800 m über dem Meeresspiegel. Die Tephra geht auf die Vulkanflanken nieder und löst heiße Schuttlawinen aus. Sie fließen durch die Schluchten von Ceniza, Taniluya, Trinidad und Santa Teresa und reichen zum Teil bis an den Vegetationsrand hinab. Die Schuttlawinen dürften für die Peaks in der Thermalstrahlung verantwortlich sein.

Stromboli mit Erdbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

 

In der Nähe des italienischen Inselvulkans Stromboli manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Epizentrum lag ca. 6 km vor der Westküste der Insel. Die Tiefe des Erdbebenherdes betrug 275 km. Damit lag es bereits im oberen Erdmantel. So tiefe Erdbeben können sich für gewöhnlich nur ereignen, wenn es dort ein Stück subduzierte Kruste gibt, die nicht plastisch verformbar ist. Das Beben könnte sich in einer Region ereignet haben, in der die Schmelze des Vulkans entsteht. Unabhängig von der Erdbebenaktivität ist Stromboli in den letzten Tagen recht munter. Gestern registrierte das LGS 286 thermische Durchgänge. In Zeitungsberichten heißt es, dass glühende Tephra über die Sciara del Fuco bis ins Meer gerollt sei.

Wolf: Lavastrom rückläufig

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Der ecuadorianische Wolf-Vulkan eruptiert weiter, die Berichterstattung über hin steht aber im Schatten der Tonga-Eruption. Dabei ist es durchaus bemerkenswert, dass man zeitgleich 2 so große Eruptionen auf Inselvulkanen im Pazifik erlebt. Allerdings weisen beide Ausbrüche unterschiedliche Charakteristika auf und sind nicht miteinander gekoppelt. Während es sich bei der Eruption am Wolf-Vulkan um eine rote effusive eruption handelt, bricht der Hunga Tonga-Hunga Ha’api explosiv aus und fördert überwiegend Vulkanasche. Daher bezeichnet man solche Vulkanausbrüche auch als „grau“. Dementsprechend bilden sich auch unterschiedliche Vulkanbauten. Beim Hunga Tonga-Hunga Ha’api handelt es sich um einen submarinen Vulkan, während des sich beim Wolf-Vulkan um einen Schildvulkan handelt. allerdings hat er auch einmal als Unterwasservulkan angefangen.

MIROVA detektierte gestern wieder eine sehr hohe Thermalstrahlung, die vom Wolf ausging: sie hatte eine Leistung von 6760 MW. Obwohl die Strahlung hoch ist, halbierte sie sich gegenüber meinem letzten Bericht in der vergangenen Woche. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man zwischen den Wolken hindurch, dass der Lavastrom wesentlich kürzer geworden ist und sich aus dem Küstenbereich zurückgezogen hat. Die Aktivität beschränkt sich auf die Umgebung der Eruptionsspalte.

Aktuell sind wohl keine endemischen Tierarten der Galapagos-Inseln bedroht. Allerdings leben auf den Inseln seltene Tierarten. Besonders Galapagos-Riesenschildkröten werden öfters Opfer der Vulkanausbrüche auf den Inseln. Die vulkanische Aktivität auf den Galapagos-Inseln hat einen Einfluss auf die einzigartige Tierwelt der Region. Die neu entstandenen Inseln bieten Lebensraum für verschiedene Tierarten, die sich an die extremen Bedingungen angepasst haben. Zum Beispiel sind die Galapagos-Meerechsen und die Galapagos-Riesenschildkröten speziell auf die vulkanischen Landschaften der Inseln angewiesen.

Auf der Insel Isabela liegt nicht nur der Wolf Vulkan, sondern auf der Sierra Negra. Er war zuletzt im Jahr 2028 aktiv. Weitere bedeutende Vulkane des Archipels sind der Fernandina-Vulkan, der Cerro Azul und der Alcedo-Vulkan.

Vulkan-News 21.01.22: Stromboli

  • Stromboli spattert Lava und ist sehr aktiv
  • Am Kanlaon stieg die Seismizität
  • Der Sangay emittiert hohe Wärmestrahlung
  • Am Turriialba wurde der Alarmstatus erhöht

Stromboli: Aktivität erhöht

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend präsentierte sich der äolische Stromboli wieder von seiner munteren Seite: der nordöstlichste Schlot spatterte kontinuierlich Lava und eruptierte zudem strombolianisch. An den Eruptionen beteiligten sich auch mindestens 2 weitere Schlote. Das LGS registrierte am Vortag bereits eine erhöhte Aktivität und meldete 226 thermische Durchgänge, sprich strombolianische Eruptionen. Unklar ist, inwieweit das Spattering dabei erfasst wird. Es wurden pro Stunde 12,5 VLP-Erdbeben festgestellt. Der Wert war leicht erhöht. Die restlichen Daten waren unauffällig.

Hier mal ein Lob für die tolle Seite vom LGS, dass immer top aktuelle Daten zur Verfügung stellt und durch tägliche Updates glänzt!

Vor der Küste Kalabriens manifestierte sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 4,4. Es hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe und lag ca. 70 km östlich vom Stromboli. Einen direkten Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkan gibt es in diesem Fall nicht. Dennoch verursachen die gleichen Kräfte im Erdinneren beide Phänomene. Ich konnte in der Vergangenheit öfters beobachten, dass Erdbeben in der Region einige Wochen vor einer Aktivitätssteigerung des Vulkans Stromboli einsetzten. Außerdem zeigt länger anhaltendes Lavaspattering ebenfalls an, dass sich die Aktivität dabei ist zu steigern. Nicht selten gehen Spatterphasen Lavaüberläufen voran. Die nächsten tage dürften am Stromboli spannend bleiben.

Beim Stromboli handelt es sich um einen 924  hohen Stratovulkan, der eine Vulkaninsel im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien bildet. vom Meeresboden aus gemessen, sit Stromboli gut 3000 m hoch und damit nur etwas niedriger als der Ätna. Stromboli ist seit mindestens 2000 Jahren daueraktiv und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Früher galten seine Eruptionen als harmlos, heute nimmt man das nicht mehr an. Daher ist der Aufstieg um Krater dauerhaft gesperrt worden.

Kanlaon: Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Vulkan Kanlaon ist seismisch aktiv geworden. PHILVOLCS registrierte gestern 18 vulkanotektonische Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 282 Tonnen am Tag. Es wird Inflation registriert. Magma steigt unter dem Vulkan auf und es könnte bald zu einer Eruption kommen. Der Kanlaon zählt zu den aktivsten Vulkanen des Archipels. Größere Eruptionen sind allerdings relativ selten.

Sangay mit Thermalstrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung. MIROVA zeigt eine Leistung von 620 MW an. Die Thermalstrahlung stammt von der glühenden Lava, die auf der Südflanke des Vulkans unterwegs ist. Das IGEPN berichtet bis jetzt nicht direkt von einem Lavastrom, sondern von glühendem Material. Doch Schuttlawinen verursachen normalerweise nicht so starke Thermalstrahlung, wie sie derzeit registriert wird. Außerdem detktierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. Sie driftete in Richtung Westen.

Turrialba: Alarmstatus erhöht

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.02; 83.76 | Eruption: Asche-Emission

Der Turrialba zeigt sich in den letzten Tagen aktiv und erzeugte mehrere kleine Ascheeruptionen. Zudem wurde ein Anstieg der Seismizität registriert. Grund genug, damit die Vulkanologen von OVSICORI UNA den Alarmstatus auf „3“ erhöhten. Sie befürchten, dass der Vulkan stärker eruptieren könnte. In Costa Rica befindet sich noch ein weiterer Vulkan auf gleicher Alarmstufe. Hierbei handelt es sich um den Rincon de la Vieja.

Vulkan-News 19.01.22: Hunga Tonga-Hunga Ha’apai

  • Neue Daten zum Hunga-Tonga verfügbar
  • Am Ubinas droht ein Flankenkollaps
  • Der Stromboli spattert weiter

Hunga Tonga: Satellitendaten ausgewertet

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Plinianisch

Die Auswertung der Satellitendaten zeigt, dass die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 39 km aufgestiegen ist. Das eruptierte Gesteinsvolumen soll 0,5 Gigatonnen betragen haben. Die Druckwelle lief 4 Mal um den Globus und verursachte selbst im Atlantik ungewöhnliche Wellen. Gravitationswellen wurden in 85 km Höhe nachgewiesen. Was die explosive Stärke der Eruption betrifft, könnte sie en par mit der Krakatau-Eruption von 1883 sein, allerdings wurde nur ein Bruchteil an Material bewegt. Auch die Pinatubo-Eruption von 1991 förderte deutlich mehr Tephra: etwa das 10-fache. Dennoch beeindruckt Tonga durch die schiere Kraft der Explosion. In Australien sind gerade einmalig rote Sonnenuntergänge zu beobachten. Diese kommen durch die feinen Aschepartikel und Aerosole zustande.

Aktuell meldet das VAAC Darwin weiterhin eine Eruptionswolke, die vom Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, ausgeht. Sie steigt bis zu 20 km auf und driftet in westlicher Richtung.

Die Folgen der Eruption sind noch gar nicht ganz überschaubar. Es wurden weder die Schäden im direkten Einflussbereich der Eruption voll erfasst, noch ist klar, welche Spätfolgen es haben wird. so beeinflussen Vulkanausbrüche dieser Größenordnung für gewöhnlich das Weltklima. Oft kommt es zu einem globalen Temperaturrückgang, infolge von Aerosolen und Aschepartikeln, die in die Atmosphäre eingetragen werden. Es sind aber auch gegenteilige Effekte möglich. Es dauert Monate, bis sich Partikel und Gase weltweit verteilen und entsprechende Effekte generieren. Hier werden in den nächsten Monaten und Jahren Forschungen zeigen, wie sich der Ausbruch auswirkte.

Tonga ist Teil des sogenannten pazifischen Feuerrings, einer Zone entlang der pazifischen Platte, in der viele Vulkane und Erdbeben auftreten. Der Vulkanismus in Tonga wird durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Tonga-Platte verursacht.

Es gibt mehrere aktive Vulkane in Tonga. Neben dem Hunga Tonga-Hunga Ha’apai  sind die Vulkane Tofua, Kao und Late relativ bekannt. Diese Vulkane können verschiedene Arten von Eruptionen erleben, von ruhigen Ausbrüchen bis hin zu explosiven Eruptionen, die große Mengen an Asche und Lava freisetzen können.


Weitere Meldungen: 

Ubinas: Flankenkollaps droht

Staat: Peru | Koordinaten: -16.35-70.90 | Eruption: Fumarolisch

In Peru könnte sich die nächste Vulkankatastrophe anbahnen: Mitarbeiter des IGP entdeckten ein System aus vertikalen Brüchen in der Vulkanflanke. Diese droht zu kollabieren. Die Hangrutschmassen würden 4 Dörfer unter sich begraben. Die Fachleute forderten die Behörden auf, die Notfallmaßnahmen zu koordinieren. Der bis zu 1400 m hohe Hang wird zunehmend instabil. Neben erosiven und tektonischen Prozessen spielt Hydrothermalisierung eine Rolle: Es bilden sich immer mehr Fumarolen im Hang.

Der 5672 m hohe Andenvulkan eruptierte zuletzt im Jahr 2015. Ein erneute Ausbruch würde den drohenden Flankenkollaps beschleunigen. Im Krater des Vulkans haben sich 2.640.000 Kubikmeter Material aus Asche, Lavafragmenten und vulkanischem Lavasandstein angesammelt, die sich im Falle eines Kollaps in Bewegung setzten würden. Die Gesteinsmassen würden durch Volcamayo-Schlucht in Richtung des Ubinas-Tals abfließen und die Dörfer Querapi, Ubinas, Tonohaya und San Miguel treffen. (Quelle: La Républica)


Stromboli spatter weiter

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auch gestern zeigte sich Stromboli von seiner aktiven Seite: der Nordostschlot spatterte Lava. Sie spritze dabei oft mehr als 10 m hoch. Zudem waren 2 weitere Schlote strombolianisch aktiv. Oft folgten 2 Eruptionen direkt hintereinander. Sie waren relativ kraftvoll und schleuderten glühende Tephra bis auf die Sciara del Fuoco hinaus.

Vulkan-Update 25.12.21: Fagradalsfjall

Am Fagradalsfjall wurde ein Tremorpuls registriert. Stromboli spattert und stößt viel Kohlendioxid aus.

Fagradalsfjall: Tremorpuls registriert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Die Forscher von IMO haben heute Vormittag, zwischen 10.00 Uhr und 10.30 Uhr einen Tremorpuls registriert. Er wurde sehr wahrscheinlich von Magma ausgelöst, dass sich relativ nahe der Oberfläche bewegte. IMO-Geoforscherin Salomé Jór­unn Bern­h­arðsdótt­ir, sagte in einem Interview mit mbl.is, dass man einen ähnlichen Tremorpuls im März registrierte, gut 2 Wochen bevor es zum Vulkanausbruch am Fagradalsfjall kam. Es gibt also nun mehrere Hinweise darauf, dass sich Magma im Untergrund von Reykjanes bewegt und dabei ist aufzusteigen: Erdbeben, deren Hypozentren in immer flachere Regionen liegen, Bodenhebungen und Tremor. Salomé Jór­unn Bern­h­arðsdótt­ir weißt darauf hin, dass es nicht zwangsläufig zu einer Eruption kommen muss. Sie wäre aber auch nicht überrascht, wenn bald ein neuer Vulkanausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel beginnen würde.

Aktuell lässt die Bebentätigkeit etwas nach, doch auch im Frühjahr fluktuierte sie. Bereits seit Dezember 2019 kommt es auf der Halbinsel immer wieder zu starken Schwarmbeben nebst Magmenintrusion. Unruhige Zeiten für viele Isländer. Für all jene, die das Geschehen aus der Ferne verfolgen können, sind es spannende Zeiten!

Stromboli: Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Über Weihnachten zeigt sich Stromboli wieder von seiner munteren Seite und spattert Lava aus den Nordöstlichen Schloten, die am Kraterrand liegen. Glühende Tephra landet um den Schloten herum und erzeugt auf der Thermalcam ein intensives Wärmesignal. Das LGS registrierte gestern 329 thermale Durchgänge und 12 VLP-Erdbeben pro Stunde. Besonders auffallend ist der sehr hohe Kohlendioxid-Ausstoß. Er belief sich gestern auf 2737 Tonnen am Tag. es sieht so aus, als würde tief unten im Magmenkörper einiges an Magma auf seinen Aufstieg warten. Auch auf den Liparischen Inseln bleibt es spannend, besonders, weil da ja noch der 2. aktive Vulkan ist, der Anzeichen des Erwachens zeigt: Vulcano!

Vulkan-Update 19.12.21: Stromboli

Im oberen Bereich der Sciara del Fuoco ist eine thermische Anomalie zu sehen.

Stromboli mit thermischer Anomalie

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Auf den diversen Livecams am Stromboli erkennt man häufiges Lavaspattering und bis zu 5 glühenden Schloten. Hinzu kommen die normalen strombolianischen Eruptionen. Auf der Thermalcam des INGVs ist zudem eine thermische Anomalie zu sehen. Sie könnte von einem kleinen Lavastrom stammen, der auf der äußeren Kraterwand unterwegs ist. Alternativ ist es möglich, dass ständig glühende Tephra über den rand rollt. Auf jeden Fall ist die Aktivität leicht erhöht.

Update: Nach längerer Beobachtung komme ich zum Schluss, dass die Anomalie wahrscheinlich durch kullernde Lavabrocken verursacht wird.