Die Seismik am indonesischen Vulkan Sinabung (Sumatra) ist weiter erhöht, ihre Intensität hat aber gegenüber den Vortagen etwas nachgelassen. Das VSI meldete für die Periode zwischen 06:00 und 12:00 Uhr am heutigen Vormittag 6 seismische Signale, die durch den Abgang von Schuttlawinen ausgelöst wurden. Sie stammten vom Dom und entstanden durch den Abbruch von Lavagestein. Wenn größere Gesteinspakete vom Dom abbrechen, können pyroklastische Ströme resultieren, was in den letzten Tagen auch bereits geschehen ist. Erdbeben mit niedriger Frequenz signalisieren anhaltendes Domwachstum. Damit steigt die Gefahr in Bezug auf pyroklastische Ströme. Aus diesem Grund wurden bereits wieder einige Siedlungen am Fuß des Vulkans evakuiert. Wie es weiter geht ist völlig offen: der Vulkan könnte sich wieder beruhigen, so wie es in den letzten Jahren meistens der Fall war, aber er könnte auch in einer intensiveren Eruptionsphase eintreten.
Merapi mit Domwachstum
Ähnliches, wie am Sinabung, geschieht gerade am Merapi auf Java. Praktisch zeitgleich zog die Seismik dort an und der Lavadom begann stärker zu wachsen. Aktuell ist die Seismizität am Merapi stärker als am Sinabung. Innerhalb von 6 Stunden wurden 41 Signale empfangen, die auf den Abgang von Schuttlawinen hindeuteten. 21 seismische Signale stammten von starken Entgasungen. Es wurden 5 niederfrequente Erdbeben registriert, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg standen. Der Dom wächst und die Gefahr, das pyroklastische Ströme generiert werden, nimmt zu.
Pacaya eruptiert Lavaströme
In Guatemala ist der Pacaya weiterhin aktiv. Es sind 2 unterschiedlich lange Lavaströme unterwegs. Der Strom auf der Südostflanke (so heißt es bei INSIVUMEH, meiner Meinung nach fließt er über die Südwestflanke) hat eine Länge von 800 m. Auf Fotos ist zu erkennen, dass der obere Bereich des Lavastroms gedeckelt ist und er nun scheinbar der Basis des Mc-Kenney-Kegels entspringt. Unklar ist, ob die Längenbestimmung diesen Umstand berücksichtigte, oder ob die Front des Stroms gegenüber dem letzten Update um 200 m zurückgewichen ist. Der kürzere Strom hat eine Länge von 350 m und fließt auf der Nordflanke. Der neu gewachsenen Intrakraterkegel ist weiterhin strombolianisch aktiv und steigerte seine Tätigkeit: glühende Tephra wird bis zu 250 m hoch ausgeworfen.