Sinabung: Vulkanasche und Lungenkrankheiten

Seit 4 Jahren ist der Sinabung auf Sumatra nun aktiv. Seine pyroklastischen Ströme und explosiven Eruptionen fördern viel feinkörnige Vulkanasche. Der Wind verfrachtet die Asche über eine relativ große Region und lagert sich auf den Straßen, Hausdächern und Feldern der Umgebung ab. Leichter Wind reicht, um die abgelagerte Asche erneut zu mobilisieren. Besonders während der Trockenzeit ist die Feinstaubkonzentration im Bereich des Vulkans sehr hoch. So sind die Menschen einem beständigen Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Vor allem Kinder und alte Leute leiden vermehrt unter Lungenproblemen. Nach der letzten Eruption, wurde ein 1,5 Jahre alter Junge auf die Intensivstation eines Krankenhauses verlegt, nachdem er die Vulkanasche eingeatmet hatte und massive Atemprobleme bekam.

Als Vulkanasche wird Tephra bezeichnet, die eine Korngröße von weniger als 2 mm hat. Die scharfkantigen Partikel bestehen zum großen Teil aus silikatischem Glas. Wenn die Partikel kleiner als 1/16 mm sind, bezeichnet man sie als feine Vulkanasche, oder als Aschenstaub. Gerade dieser gefährdet die Gesundheit. Die feinsten Partikel können in die äußersten Enden der Bronchien gelangen und weiter noch, bis in die Alveolen. Hierhin schaffen es Partikel die kleiner als 0,004 mm sind. In den Aveolen findet der Gasaustausch statt und wenn diese ernsthaft geschädigt werden droht der Erstickungstod. Aber auch, wenn es nicht zum schlimmsten kommt, kann der Aschenstaub in den Lungen Entzündungen hervorrufen und Asthmaanfälle auslösen. Wer über längeren Zeitraum Vulkanasche einatmet kann die gefürchtete Steinstaublunge bekommen. Darüber hinaus kann die Vulkanasche andere schädliche Stoffe wie Schwefel, Fluor, Brom, Kalium, oder Radon enthalten, welche beim einatmen in den Körper gelangen können.

Diese und weitere Stoffe wie Phosphate, finden noch einen anderen Weg in den Körper: über die Nahrung. Die Asche geht auf den Äckern nieder und reichert sich im Boden an. Die Pflanzen nehmen die Schadstoffe auf, sofern sich nicht absterben, wenn sie von Asche bedeckt werden. Zudem können sie ins Trinkwasser gelangen. Eine Studie aus dem Jahr 2017 belegt, dass die Konzentration radioaktiver Isotope zwar erhöht ist, aber unter den Grenzwerten bleibt. Die Studie wurde von indonesischen Wissenschaftlern der Universität Sumatra und den Organisationen PTKMR und BATAN durchgeführt.

Quellen: Jakarta Post, WIKPEDIA, chesci.com

Eruption am Sinabung

Das VAAC Darwin zeigt heute Morgen Meldungen von 4 Vulkanen die Vulkanasche eruptierten. Die höchste Eruptionswolke stammt vom Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra: die Vulkanasche stieg bis in einer Höhe von 5 km auf. Die Seismik zeigte in den letzten Stunden 2 Episoden mit Tremor. Detaillierte Berichte der Vulkanologen liegen noch nicht vor.

Dukono

Der 2. Vulkan in den Meldungen des VAAC betrifft den Dukono auf der Insel Halmahera. Dieser permanent tätige Vulkan stößt ständig Vulkanasche aus. derzeit erreicht sie eine Höhe von 2,3 km ü.NN. Die Vegetation am Vulkanhang ist so mit Asche bedeckt, dass Vulkanwanderer von oben bis unten eingeascht werden, wenn man den Vulkan besteigt.

Bagana

Ein weiterer Vulkane in Papua Neuguinea ist in den letzten Tagen aktiv geworden: Bagana. Hier erreicht die Aschewolke eine Höhe von 2,3 km. Bedenkt man, dass der Vulkan im Landesinneren von PNG 1750 m hoch ist, dann stieg die Vulkanasche 500-600 m über den Krater auf.

Langila

Der Vulkan im Osten Papua Neuguineas schickte Vulkanasche bis in einer Höhe von 4 km. Langila gehört zum vulkanischen Inselbogen der Bismark-See und ist einer der aktivsten Vulkane des Landes. Sein letzter großer Ausbruch war 2009.

Sakurajima

Der Vulkan im Süden Japans ist weiterhin recht aktiv. Das VAAC Tokyo registrierte seit dem 11. April 12 Eruptionen des Vulkans. Die meisten Vulkanausbrüche scheinen sich aus dem Minima-dake zu manifestieren. Gestern wurde eine Eruption per LiveCam mitgeschnitten. Das Video ist in unserer FB-Gruppe zusehen.

Krakatau

Diesen Vulkan habe ich heute hinten angestellt, da nicht geklärt ist, ob er eruptiert. Allerdings ist die Seismik erhöht und zeigt Tremor-Episoden, sowie mehrere diskrete Signale. Der Tremor könnte allerdings von einem Gewitter verursacht worden sein. Zudem gab es in den letzten Tagen mehrere moderate Erdbeben im Gebiet der Sunda-Strasse. MIROVA registrierte leichte-moderate Wärmestrahlung. Berichte vom PVMGB liegen bisher nicht vor. Eruptionen des Anak Kraktaus lassen seit langem auf sich warten.

Sinabung: massive Eruption

Update 07.04.2018: Nach der explosiven Eruption war der Sinabung noch eine Weile recht munter und erzeuge kleiner Ascheeruptionen. Nachts war glühende Tephra sichtbar. Mittlerweile hat sich der Vulkan beruhigt.

Originalmeldung: Der Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra eruptierte heute explosiv. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 16 km Höhe. Einem Medienbericht zufolge eruptierte der Vulkan um 16.07 Uhr Ortszeit. Auf dem Seismogramm sieht man, dass die Explosion, gefolgt von starkem Tremor gegen 15.40 Uhr (WIB-Time) einsetzte.  Die örtlichen Vulkanologen berichten von einer Aschewolke, die 5 km hoch aufstieg. Pyroklastische Ströme erreichten Längen von 3,5 km. Es war die erste größere Eruption seit über einem Monat. Zuletzt brach der Sinabung am 19. Februar in einer ähnlich großen Eruption aus.

Gunung Agung: kleine Ascheeruption

Ein weiterer Vulkan Indonesiens liefert weiterhin Schlagzeilen: Gunung Agung auf Bali. Dieser produzierte gestern eine kleinere Aschewolke, die vom VAAC Darwin registriert wurde. höhenangaben fehlen, daher wir es sich um eine kleine Eruption gehandelt haben. Auf der Seismik sieht man ein schwaches Explosions-Signal.

Pacaya eruptiert weiterhin Lavaströme

Nach mehreren Tagen ohne aktuelle Berichte, gibt es ein neues Bulletin von INSIVUMEH. Demnach ist der Hornito Im McKenney-Krater weiterhin aktiv und erzeugt strombolianische Eruptionen. Glühende Tephra wird bis zu 40 m hoch ausgeworfen. Im Süden und Südwesten fließen 2 Lavaströme. Sie erreichen Längen von 200 m. Die Aktivität ist mit jener vergleichbar, die ich zusammen mit Martin Rietze Ende Februar beobachten konnte.

Lascar heizt auf

Der Vulkan in der chilenischen Atacama-Wüste zeigt Anzeichen eines Erwachens: SERAGEOMIN setzte die Alarmstufe auf „gelb“, da die Seismik leicht gestiegen ist. Zudem scheint der bis dato offene Förderschlot verstopft zu sein, da man nachts die sonst übliche Rotglut nicht mehr sieht. Die Vulkanologen halten schwächere explosive Eruptionen für möglich.

Sinabung live

Wärmestrahlung vom sinabung. © MIROVA

Monitoring Sinabung

Die Observierung des Vulkans Sinabung obliegt dem VSI (Volcanological Survey Indonesia), das dem PVMGB unterstellt ist. Im Ort  Simpang Empat (Karo-Regierungsbezirk) wurde ein kleines vulkanologisches Observatroium eingerichtet, in dem die Fäden der verschiedenen Messstationen am Vulkan zusammenlaufen.

Mit den ersten Anzeichen des Erwachens, wurde das Instrumentennetzwerk um de Vulkan stark ausgebaut. Das Geschah unter Zusammenarbeit der indonesischen Vulkanologen mit dem USGS-USAID-Vulkan-Katastrophenhilfsprogramm und dem Forschungsinstitut für Katastrophenvorsorge der Universität Kyoto. Das ursprünglich rudimentäre seismische Netzwerk wurde stark ausgebaut und auf 6 Breitband-Stationen aufgerüstet, von denen eine am Nachbarvulkan Sibayak installiert wurde. Ein 7. seismisches Messgerät (ein Einkomponenten-Kurzzeit-Seismometer) wurde in der Nähe der Stadt Sukanulu installiert. Dieses Seismometer ist die Referenzstation für die Ereignisklassifizierung.

Im Jahr 2011 kamen weitere Stationen dazu. Hierzu zählten geodätische Messstationen mit Inklinometer und GPS-Punkten, Gas-Spektrometer. In regelmäßigen Abständen werden Lava- und Gasproben am Vulkan entnommen und im Labor untersucht. Die Fernerkundung wird via Satellit durchgeführt. Gelegentlich werden ferngesteuerte Flugzeuge, bzw. Drohen eingesetzt.

Da der Vulkan über 100 Jahre lang ruhte und niemand mit einer Eruption gerechnet hatte, ist die unmittelbare Umgebung des Vulkans dicht besiedelt werden. Mit seinem Erwachen im Jahr 2010 änderte sich das schlagartig. Mehrere Dörfer wurden evakuiert, da sie im direkten Wirkungskreis pyroklastischer Ströme lagen. Einige Siedlungen wurden zerstört und mussten dauerhaft aufgegeben werden. Für die Vulkanologen stellte der Vulkan eine gutes Studienobjekt dar und es wurden viele moderne Verfahren erprobt, darunter die seismische 3d-Tomografie.

Der Sinabung förderte einen Lavadom, von dem zähe Lavaströme abgingen. An Front und Seite der Lavaströme kam es zu Kollapsereignissen und es entstanden pyroklastische Ströme. Wissenschaftlich wurden sie hier erstmals beschrieben und heißen seitdem werden entsprechende Eruptionen als „Sinabung Typ“ beschrieben.  Im Jahr 2019 beruhigte sich der Vulkan wieder. Seitdem ist er nur seismisch aktiv.

Lahar-Gefahr am Sinabung

Nach der spektakulären Eruption vom Montag, drohen am indonesischen Vulkan Sinabung nun Lahare. Diese Schlammströme entstehen, wenn sich abgelagerte Vulkanasche mit Regenwasser mischt und über die Vulkanflanken zu Tal rasen. Lahare können weite Strecken zurücklegen und große Zerstörungen anrichten. Sie drohen vor allem in Abflussrinnen und Flussläufen, können diese aber verlassen und großflächige Überflutungen anrichten. In besagten Rinnen flossen am Montag auch die pyroklastischen Ströme. Dort liegen nun meterhohe pyroklastische Lockerprodukte (Asche, Lapilli und Blöcke), welche zudem die Abflussrinnen verstopfen und Dämme bilden. Wenn diese natürlichen Schuttdämme brechen, drohen katastrophale Lahare. Gestern wurden seismische Tremorsignale registriert, die zumindest von einem Lahar stammen. In einer knappen Meldung des PVMGB ist die Rede davon, das sich bereits einer der besagten Dämme gebildet hat. Zudem gab es eine kleinere Ascheeruption.

Bei der Eruption am Montag (Video) wurde praktisch der gesamte Dom ausgeblasen. Bei der (bisher) größten Eruption des Jahres kamen scheinbar keine Menschen zu Schaden. Ich schätze den VEI auf 2-3. Der Sinabung hat nun das gemacht, was man am Gunung Agung auf Bali befürchtete.

Gunung Agung relativ ruhig

Am Vulkan auf Bali ist die Seismik weiterhin niedrig. Es werden Dampfwolken beobachtet, die (bei wenig Wind) bis zu 1000 m hoch aufsteigen. Es besteht immer noch die Gefahr, dass es zu plötzlichen explosiven Eruptionen kommt, allerdings ist die Gefahr derzeit niedriger, als am Sinabung. Dort wächst der Lavadom seit 2014 und wurde immer wieder erneuert, wenn er sich durch Kollaps und Explosionen verkleinerte. Der Dom im Krater des Gunung Agung ist scheinbar inaktiv und wächst derzeit nicht.

Status am Mayon nahezu unverändert

Der Mayon ist weiterhin aktiv. Die Intensität der Eruption fluktuiert leicht. Aus dem Krater fließen weiterhin 3 Lavaströme, welche Längen zwischen 4,5 km und 900 m erreichen. Von den Fronten der Lavaströme gehen Schuttlawinen ab. Es könnten zudem pyroklastische Ströme entstehen. Gestern wurden mehrere Episoden beobachten, in denen schwache Lavafontänen eruptiert wurden. Die Länge dieser Episoden betrug zwischen 6 und 15 Minuten. Weiterhin steigt Magma auf und der Schwefeldioxid-Ausstoß war am 19.02. mit 2148 Tonnen relativ groß. (Quelle Philvolcs)

Ebino-dake: Erhöhung der Alarmstufe

Ebino ist ein Vulkankegel im Kirishima-Vulkankomplex auf der japanischen Insel Kyushu. Das JMA erhöhte dort nun die Warnstufe, weil in den letzten Tagen eine Zunahme der Erdbebentätigkeit beobachtet wurde. Man fürchtet eine kleinere (phreatische) Eruption. (Quelle: Earth of Fire)

Sinabung: starker Vulkanausbruch

Update 22:00 Uhr: Im Laufe des Tages gab das VAAC Tokyo 10 Warnungen vor der Aschewolke heraus, die bei der Eruption heute Morgen entstand. Die Vulkanasche stellte eine Gefahr für den Flugverkehr dar. Der Wind stand für den Internationalen Flughafen in Medan günstig und der Flugbetrieb konnte aufrecht erhalten werden. In der Provinz Ache wurde der Flughafen Kutacane geschlossen.

Originalmeldung: Heute sorgt der Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra für Schlagzeilen: Gegen 8.30 Uhr Ortszeit begann eine starke Eruption. Laut VAAC Darwin erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 15 km. Das PVMGB/VSI berichtet von einer 5 km hohen Eruptionssäule. Es wurden große pyroklastische Ströme generiert, welche laut PVMGB bis zu 4,9 km weit flossen und mehrere evakuierte Dörfer erreichten. Ob Menschen zu Schaden kamen ist noch nicht bekannt. Es gibt auch Berichte von Augenzeugen, die meinten, die pyroklastischen Ströme hätten die Evakuierungszone verlassen.

Die Aktivität wurde von intensiven Tremor begleitet. Dieser hielt mindestens 2 Stunden an. Bei der Eruption handelte es sich nicht nur um einen partiellen Domkollaps, sondern um ein explosives Ereignis, welches den Dom zumindest teilweise ausgeblasen hat. Bereits am Vortag zog die Seismik deutlich an und es wurden fast 100 Erdstöße registriert. Es bleibt spannend abzuwarten, ob es bei einem Ereignis bleibt, oder ob weitere starke Eruptionen folgen werden. Der Sinabung ist bereits seit 2014 aktiv. Die Intensität der Aktivität fluktuiert stark.

In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ werden derzeit zahlreiche Fotos und Videos geteilt. Aufgrund des copyright-Managements kann ich hier nicht alle Medien teilen, von daher bitte in der Gruppe nachschauen. Alle Social Media Verbindungen findet Ihr übrigens unter dem Menüpunkt „Links“.

Nevados de Chillan mit kleinem Dom

Der Vulkan Nevados de Chillan liegt in Chile und sorgt weiterhin für Schlagzeilen. SERNAGEOMIN berichtet von einem kleinen Lavadom, der sich aus einer Spalte im Kraterboden drückt. Die Spalte wurde zum ersten Mal am 21. Dezember gesichtet. Bevor sie entstand war die Seismik am Vulkan erhöht. Die Spalte war fumarolisch aktiv und die Gastemperatur betrug 480 Grad Celsius. Am 9. Januar wurde der Lavadom entdeckt. Dieser wächst nur langsam. Die chilenischen Vulkanologen unternehmen regelmäßige Inspektionsflüge mit dem Heli. Eine LiveCam gibt es ebenfalls.

Gunung Agung mit Tremorphase

Die Seismik am Gunung Agung auf Bali war in den letzten 24 Stunden etwas lebhafter, als in den vorangegangenen Tagen. Höhepunkt der seismischen Aktivität war eine Phase mit erhöhtem Tremor, wie wir sie in der Vergangenheit öfters erlebten. Die Amplitude des Tremors wird mit 24 mm angegeben. Eine größere Aschewolke wurde nicht beobachtet.

Sinabung mit erneuter Aschewolke

Am Sinabung gab es weitere Eruptionen. Das VAAC Darwin meldete heute eine Aschewolke, die bis in einer Höhe von 3,6 km aufstieg. Der Lavadom wächst langsam und wird bald wieder eine kritische Größe erreicht haben, so dass mit neuen pyroklastischen Strömen zu rechnen ist.

Kadovar im kritischen Stadium

Von Indonesien geht es weiter in östlicher Richtung nach Papua Neuguinea. Dort ist der kleine Inselvulkan Kadovar weiterhin aktiv und wurde vom RVO zum Hochrisikovulkan erklärt: es zieht sich eine Spalte vom Dom am Gipfel bis zur Küste. Die Spalte wurde in den letzten Tagen breiter. Es wurde eine hohe Schwefeldioxid-Konzentration registriert. Sollte sich die Spalte unterseeisch fortsetzten und Wasser in Kontakt mit Magma kommen, drohen gewaltige Explosionen. Das VAAC Darwin registrierte heute eine Aschewolke. Sie transportierte Vulkanasche bis in einer Höhe von 2300 m. Wenn man berücksichtigt, dass der Inselvulkan keine 400 m hoch ist, dann ist die Aschewolke gut 2000 m über Gipfelhöhe gestiegen.

Ambrym mit 3 aktiven Kratern

Wir bleiben in dem ozeanischen Bereich des Zirkumpazifischen Feuergürtels und betrachten den Vulkan Ambrym auf Vanuatu. Die Kollegen von Extreme Pursuit berichten, dass 3 Krater des Schildvulkans Ambrym aktiv sind: Benbow, Marum und nun auch Niri Mbwelesu. Zuletzt wurden von diesem Krater strombolianische Eruptionen gemeldet, jetzt ist von einem Lavasee die Rede. Videoaufnahmen zeigen 3 Lavalinsen (einen gedeckelten Lavasee mit 3 Löchern) aus dem Lava spattert.

Stromboli mit lauter Explosion

Stromboli ist weiterhin besonders aktiv. Gestern Abend gegen 21 Uhr hat sich scheinbar eine größere Explosion ereignet. Laute einem Bericht von Tom Pfeiffer, hörten Bekannte von ihm eine laute Eruption, die im Dorf die Fensterscheiben klirren ließ. Die Wolken über dem Krater sollen rot illuminiert worden sein. Eine direkte Sicht auf die Eruption gab es aufgrund des schlechten Wetters nicht. Die realtime LiveCam ist leider wieder seit einigen Tagen offline.

Sinabung mit Ascheeruption

Update: Inzwischen sind schöne Fotos der Eruption aufgetaucht, die in unserer FB-Gruppe geteilt wurden. Sie zeigen, dass es sich um eine explosive Ascheeruption ohne Abgang eines pyroklastischen Stroms gehandelt hat.

Originalmeldung: Am Sinabung, auf der indonesischen Insel Sumatra, kam es zu einer weiteren Eruption. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 4 km Höhe. In Medienberichten heißt es, dass die Tätigkeit von mehreren Erdstößen begleitet wurde, welche von Anwohnern gespürt wurden. Ob es sich um eine rein explosive Eruption handelte, oder ob die Asche von einem pyroklastischen Strom ausging wurde nicht kommuniziert. Klar ist aber, dass der Dom im Krater des Vulkans weiterhin wächst und die Abgangs-Gefahr pyroklastischer Ströme groß ist. Auf einem Video in unsere FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ sieht man mehrere kleinere Ascheeruptionen ohne Abgang pyroklastischer Ströme. Dafür sind mehrere rotglühende Schuttlawinen sichtbar.

Der Sinabung ist seit 2010 aktiv. Seit 2013 wächst ein Lavadom und es werden pyroklastische ströme generiert. Mehrere Dörfer am Fuß des Vulkans wurden evakuiert und aufgegeben.

Gunung Agung: weitere Ascheeruption

Am Vulkan Gunung Agung auf Bali kam es heute zu einer weiteren Ascheeruption, die größer war als die durchschnittlichen Ausbrüche der letzten Tage. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 6,3 km Höhe. Auf dem Seismogramm sind heute 2 stärkere Ausschläge zu sehen.

Iran: Schwarmbeben

In der Grenzregion Iran/Irak gab ein einen Erdbebenschwarm aus 6 Einzelbeben. Sie hatten Magnituden zwischen 5 und 5,5 und manifestierten sich in 10 km Tiefe (Quelle: EMSC). Das Epizentrum lag in 136 km Entfernung zur irakischen Hauptstadt Bagdad. In direkter Umgebung der Epizentren liegen mehrere kleine Dörfer. Dort dürfte es zu Schäden gekommen sein. Genaue Infos liegen allerdings noch nicht vor.

Gunung Agung mit weiterer Aschewolke

Update: Mittlerweile sind Fotos und Videos der beiden Eruptionen am Agung aufgetaucht. Es gibt auch Berichte, nach denen der Flughafen von Denpasar kurzzeitig geschlossen worden war. Von offizieller Seite des PVMGB erfolgte keine Stellungnahmen. Die Eruptionen waren nun nicht von einer dramatischen Größe, zeigen aber, dass ohne weitere Vorwarnungen größere Eruptionen erfolgen können.

Originalmeldung: Das VAAC Darwin registrierte gestern Abend eine 2. Aschewolke, die eine Höhe von fast 7 km über dem Meeresspiegel erreicht haben soll. Im Bericht des VSI/PVMGB ist davon nichts zu lesen. Demnach erreichen die Eruptionswolken eine maximale Höhe von 1500 m über dem Gipfel. Auch in den Sozialen Medien sind die Informationen widersprüchlich. Die indonesischen Medien berichten einzig über weiterhin rückläufige Touristenzahlen, von denen nicht nur Bali, sondern auch andere Inseln Indonesiens betroffen sind. Die Meldung des VACC ist also mit ein wenig Vorsicht zu betrachten. Ggf. wurden nur sehr geringe Mengen Vulkanasche in entsprechender Höhe nachgewiesen.

Sinabung mit Aschewolke

Der Vulkan Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra steht heute ebenfalls in den Meldungen des VAAC Darwin. Hier wurde Vulkanasche in 4,3 km Höhe nachgewiesen. Diese Eruption lässt sich anhand von Bildern in unserer FB-Gruppe bestätigen. Der Sinabung ist bereits seit 2014 tätig. Mehrere Ortschaften mussten aufgegeben werden. Im Krater wächst ein Lavadom und es kommt immer wieder zum Abgang pyroklastischer Ströme und zu Ascheeruptionen.

Nyiragongo mit sehr hoher Thermalstrahlung

Die Wärmestrahlung am Vulkan Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo war in den letzten Stunden wieder sehr hoch. MIROVA registrierte Werte von mehr als 1400 MW. Die Vermutung liegt nahe, dass die hohe Wärmestrahlung wieder mit gesteigerter Aktivität am Lavasee assoziiert ist. Als es letztes Mal eine vergleichbare Wärmestrahlung gab, ist der Lavasee übergelaufen und flutete einen Teil der untersten Terrasse des Kraters.

Sabancaya mit moderater Wärmestrahlung

Der Andenvulkan Sabancaya in Peru gibt auch wieder ein Lebenszeichen von sich. Die Thermalstrahlung erreicht einen Wert von moderaten 14 MW. Sehr wahrscheinlich wurde rotglühende Tephra bei den Ascheeruptionen gefördert, welche nun im 2. Jahr der Aktivität anhalten. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Griechenland: Erdbeben Mw 5,0

Auf dem griechischen Festland ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, nördlich von Thessaloniki und an der Grenze zu Mazedonien. Es gab einige Vorbeben.