Vulkan-News 12.03.23

Nach meiner Reise zu den Liparischen Inseln Vulcano und Stromboli bin ich nun wieder daheim und setzte die Updates in gewohnter Weise fort. Hier ein kleiner Überblick über die vulkanische Aktivität der letzten Tage. Zu meinen Reiseerfahrungen kommen in den nächsten Tagen Berichte über Stromboli und Vulcano. Leider ist es um die Zugänglichkeit der Vulkane dort nicht gut bestellt und der Tourismus daher auf dem absteigenden Ast, doch davon später mehr.

Aktuelle Meldungen:

Anak Krakatau mit Ascheeruption

Der indonesische Inselvulkan Anak Krakatau eruptierte gestern Vulkanasche. Das VAAC Darwin meldete Aschewolken in 1 km Höhe. Darüber hinaus kommt es zu starken Entgasungen. Dampfwolken sind auf Bildern der Überwachungskamera sichtbar. Die Seismizität ist gering, mit einer stärkeren Eruptionsphase rechne ich momentan weniger.


Nisyros mit Erdbebenschwarm

Vor der Südküste der griechischen Vulkaninsel Nisyros ereignete sich ein Schwarmbeben. Es wurden 12 Erschütterungen mit Magnituden zwischen 3,8 und 2,3 registriert. Die Hypozentren befanden sich in 5 km Tiefe.


Popocatepetl eruptiert weiter

In Mexiko bleibt der Popocatepetl aktiv und erzeugt sporadische Ascheeruptionen, bei denen die Vulkanasche aktuell bis auf einer Höhe von 6400 m aufsteigt und in Richtung Nordosten driftet. CENAPRED meldete gestern zudem 232 Asche-Dampf-Exhalationen und 347 Minuten Tremor. Dieser Wert ist vergleichsweise hoch und deutet an, dass sich magmatische Fluide im Fördersystem bewegen. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen.

Popocatepetl liegt in Sichtweiter der mexikanischen Hauptstadt und ist der aktivste Vulkan des Landes. Da sich die Eruptionen auf die Hauptstadt und dem internationalen Flughafen auswirken könnten, wird der Vulkans bestens überwacht.


San Miguel eruptierte Vulkanasche

Der Vulkan San Miguel liegt in El Salvador und eruptierte am 8. März Aschewolken, die bis zu einer Höhe von 3000 m aufstiegen und nach Süden drifteten. Die Eruptionen wurden von starkem Gasausstoß begleitet und hielten bis zum Folgetag an.


Shiveluch sehr aktiv

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist der Shiveluch sehr aktiv und löst mit seinen Aschewolken mehrere VONA-Warnungen aus. Demnach steigt die Vulkanasche bis auf 4200 m Höhe und driftet in Richtung Südosten. Laut KVERT werden die Aschewolken explosiv erzeugt und steigen bis zu 2500 m über Gipfelhöhe auf. Scheinbar sind die Eruptionen nicht mit der Generierung pyroklastischer Ströme gekoppelt.


Stromboli mit Lavaüberläufen

Am Stromboli kommt es weiterhin zu periodisch auftretenden Lavaüberläufen aus einem Schlot im Nordostsektor des Kraters. Besonders zu Beginn der Überläufe gehen Schuttlawinen ab und es können pyroklastische Dichteströme entstehen. Als ich Mitte der Woche vor Ort war, schaffte es die Lavafront bis auf ca. 350 m Höhe. Von der Lavafront gingen Steinschläge glühender Lavabrocken ab, die es bis zur Küste hinabschafften und ins Meer klatschten.


Takawangha mit erhöhter Seismizität

In Alaska steht der Vulkan Takawangha möglicherweise kurz vor einem Vulkanausbruch. In den letzten Tagen ist die Erdbebentätigkeit unter dem Vulkan deutlich gestiegen. Das AVO berichtet von mehreren Erschütterungen pro Minute. Die stärksten Erschütterungen liegen im 4-er-Bereich. Betroffen ist auch der Nachbarvulkan Tanaga.

Vulkan Shiveluch am 02.02.23

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Shiveluch mit Eruptionsserie

Im sibirischen Kamtschatka ist der Shiveluch sehr aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Laut VAAC erreichen sie eine Höhe von bis zu 5500 m und driften nach Nordosten. MIROVA detektiert thermische Anomalien mit einer moderaten Leistung von 50 MW. Das zuständige Observatorium KVERT berichtet von anhaltendem Domwachstum, das nicht nur von Explosionen begleitet wird, sondern auch von den Abgängen glühender Schuttlawinen. Außerdem kommt es zu starken Entgasungen. Nachts erkennt man rotglühende Lava am Dom.

Der Alarmstatus steht auf „orange“. KVERT warnt davor, dass die extrusive Eruption des Vulkans anhält. Es können jeder Zeit Ascheexplosionen auftreten, die eine Höhe von bis zu 15 km über dem Meeresspiegel erreichen. Die anhaltende Aktivität könnte internationale und niedrig fliegende Flugzeuge beeinträchtigen.

Auffällig am Shiveluch ist, dass der Dom nicht in einem Krater wächst, sondern in einer Depression, die durch einen Flankenkollaps entstand. Dadurch ist der Vulkan wie ein Hufeisen geformt, dessen Öffnung nach Süden zeigt. Während der Gipfel des Vulkans 3283 m hoch ist, liegt der Dom auf ca. 2500 m Höhe. Solche Konstellationen kommen häufiger vor, als man auf den ersten Gedanken meinen könnte. Dombildende Vulkane neigen zum Flankenkollaps, wie wir es etwa vom Mount St. Helens kennen. Auch der aktuell aktive Domvulkan Santiaguito bildete sich an der Basis einer kollabierten Vulkanflanke. Dombildende Vulkane fördern zähflüssige Lava, die schon im Fördersystem schlechter fließt als etwas Basaltlava. Dadurch verstopft das Fördersystem schneller und das aufsteigende Magma staut sich im Vulkan und bildet einen Magmenkörper. Die zähe Schmelze sucht sich einen Weg entlang von Schwächezonen des Vulkans und weicht dabei häufig zur Seite aus und destabilisiert die Vulkanflanke. Im Falle des Mount St. Helens hatte sich sogar eine große Beule gebildet. Hier war dann letztendlich ein Erdbeben Auslöser der finalen Flankenrutschung, wodurch eine desaströse seitwärts gerichtete Eruption stattfand. Im Falle des Shiveluchs ist das Flankenversagen nebst Calderabildung länger her. Das Ereignis fand bereits im Pleistozän statt.

Vulkan Shiveluch am 23.01.23

Shiveluch mit Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Der Vulkan Shiveluch liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und eruptiert aktuell Asche, die bis auf einer Höhe von 4800 m aufsteigt und gen Nordosten driftet. Die Aschewolke breitet sich dabei über ein vergleichbar großes Areal aus. KVERT bestätigt Domwachstum und starke fumarolische Tätigkeit. Auf der Livecam sieht man Rotglut am Dom, was relativ selten vorkommt. Das Wetter scheint wolkenfrei und klar zu sein. Die guten Sichtbedingungen gibt es nicht nur am Boden, denn auch Sentinel-Satelliten hatten dieser Tage einen freien Blick, sodass man das Foto oben rendern konnte. Es zeigt den Lavadom im Infrarotspektrum, was die thermischen Anomalien sichtbar macht. Diese werden auch auf MIROVA angezeigt und emittieren eine Wärmestrahlung mit Spitzenwerten von 176 MW. Die Gefahr, dass größere pyroklastische Ströme entstehen, ist groß. Dennoch stellen sie in der Regel nur eine Gefahr für allzu neugierige Vulkanspotter dar, die sich auf das große Ignimbritfeld hinauswagen: die nächste Siedlung ist gut 50 km vom Vulkan entfernt. So große Strecken legen pyroklastische Ströme nur im Extremfall zurück. Dafür müsste wohl der gesamte Dom auf einmal kollabieren oder in einer gewaltigen Explosion ausgeblasen werden. Selbst dann ist nicht klar, ob Ortschaften gefährdet wären.

In Sichtweite des Shiveluch liegen die Vulkane Zentralkamtschatkas, zu denen Klyuchevskoy und Bezymianny zählen. Während der Klyuchevskoy aktuell ruhig ist, geht vom Bezymianny gelegentlich eine schwache Thermalstrahlung aus, die von seinem Dom stammt, der im Vergleich zum Schiveluchdom aber nur verhalten wächst. Trotzdem attestieren die Vulkanologen von KVERT Abgänge glühender Schuttlawinen. Erreicht der Dom eine kritische Größe, eskaliert die Situation am Bezymianny schnell und es kommt zu Kollaps-Ereignissen und der Generierung pyroklastischer Ströme. Dabei entstehen hoch aufsteigende Aschewolken. Eine explosive Komponente der Eruptionen kann nicht ausgeschlossen werden. So könnten Explosionen den Dom zum Kollabieren bringen. Natürlich kann es auch am Shiveluch zu solchen Trigger-Explosionen kommen.

Ebeko mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Da wir uns schon in sibirischen Gefilden aufhalten, hier noch eine Meldung zum Kurilenvulkan Ebeko, der seit gestern sehr aktiv ist und mehrere VONA-Warnungen auslöste. Aschewolken stiegen dabei bis zu 4000 m hoch auf und drifteten in Richtung Osten.

Vulkan-News 19.01.23: Ätna

Lavastrom am Ätna fließt ins Valle del Bove

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Der Lavastrom am Ätna pausierte vor 2 Tagen kurz, um bereits nach wenigen Stunden wieder zu fließen. Heute gaben die Wolken einen kurzen Blick auf den Vulkan frei und man sah auf der Thermalcam des INGV wieder seine Wärmesignatur auf dem Steilhang des Valle del Bove. Der neue Strom hat sich einen anderen Weg gesucht und fließt nicht mehr entlang des etablierten Lavafeldes, sondern ein gutes Stück weiter südlich. Es sieht so aus, als hätte sich der Austrittspunkt nicht großartig verlagert, obwohl sich ein neuer Riss geöffnet haben soll. Der Tremor bleibt unauffällig. In den vergangenen Tagen haben sich einige Erdbeben unter dem Osthang des Vulkans ereignet. Ihre Hypozentren lagen in 10-15 km Tiefe.


Sakurajima mach weiter

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Der Sakurajima im Süden Japans bleibt aktiv und eruptiert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2700 m aufsteigen und gen Südwesten driften. Die Seismizität ist leicht erhöht und könnte im Zusammenhang mit der Inflation stehen, die seit dem 14. Januar registriert wird.


Shiveluch mit Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch wieder aktiver geworden und legte heute eine größere Eruption hin: Das VAAC Tokio meldet Aschewolken, die in einer Höhe von 8000 m Richtung Südwesten driften. Gestern registrierte MIROVA eine moderate Thermalstrahlung mit 10 Mw Leistung. Der Dom wächst und es könnten pyroklastische Ströme abgegangen sein.

Vulkan-News 26.12.22: Sakurajima

Sakurajima eruptiert Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Im Süden des japanischen Archipels ist der Sakurajima weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Die letzten VONA-Meldungen stammen vom 24. Dezember, als Vulkanasche bis zu 2700 m hoch ausgestoßen wurde und in Richtung Südwesten driftete. Bei der stärksten Explosion wurde vergleichsweise viel rotglühende Tephra ausgestoßen, die auf der Außenflanke des Vulkans niederging. Das JMA schreibt in seinem jüngsten Bulletin, dass vulkanische Bomben gut 1100 m vom Minamidake entfernt niedergingen und bis hinter die 6. Messstation flogen. Nachts sind rot illuminierte Dampfwolken über dem Krater sichtbar. Die geophysikalischen Parameter sind relativ unauffällig.


Sangay mit hoher Thermalstrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

In Ecuador bleibt der Sangay aktiv und eruptiert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 6100 m aufsteigt. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 645 MW. Damit ist sie höher als am Ätna und man kann davon ausgehen, dass wieder ein Lavastrom gefördert wird.


Shiveluch eruptiert Asche bis zu 4300 m hoch

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Im fernen Kamtschatka bleibt der Shiveluch aktiv und eruptiert Aschewolken. Laut VAAC Tokio steigen sie bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driften Richtung Südwesten. In diesem Jahr wurden 402 VONA-Meldungen zum Shiveluch herausgebracht. Damit zählt er momentan zu den aktivsten Vulkanen der Welt.

Vulkan Shiveluch am 18.12.22

Shieveluch eruptiert Vulkanasche bis auf 6100 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka bleibt der Shiveluch hochaktiv und eruptiert Aschewolken. Lauf VAAC erreichte sie zuletzt eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel. Starker Wind erfasste die Aschewolke und wehte sie in Richtung Nordwesten. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 135 MW. Sie geht vom wachsenden Lavadom aus. Es entstehen glühende Schuttlawinen und die Gefahr, dass auch pyroklastische Ströme generiert werden könnten, ist groß. Genauso wie stärkere Explosionen, die Aschewolken verursachen, die bis auf 10 km aufsteigen könnten.

Das Bild wurde Ende November aufgenommen.

Vulkan Shiveluch am 05.12.22

Am Shiveluch stiegen Aschewolke bis zu 5800 m hoch auf

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Der russische Vulkan Shiveluch erzeugte in den vergangenen Tagen viele Aschewolken, die VONA-Meldungen auslösten. Das VAAC Tokio brachte diesen Monat 17 VONA-Meldungen zum Shiveluch heraus, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5800 m aufstieg. Zuletzt driftete die Vulkanasche in Richtung Norden und breitete sich auch in östlicher Richtung aus. KVERT berichtet, dass es nicht nur zu explosiven Eruptionen kommt, sondern auch zu Abgängen von Schuttlawinen am Lavadom. Dieser wächst weiter und erzeugt thermische Anomalien von bis zu 200 MW. Es ist gut möglich, dass pyroklastische Ströme generiert werden, die allerdings in den Berichten nicht explizit erwähnt werden. Das Foto wurde am 29. November aufgenommen und zeigt den glühenden Lavadom.

Der Shiveluch ist nicht der einzige aktive Vulkan in dieser Region des Pazifischen Feuerrings. Südlich von Kamtschatka schließt sich der vulkanische Inselbogen der Kurilen an. Auf der Insel Paramushir liegt der Ebeko, der gestern ebenfalls in den VONA-Meldungen einen Platz fand. Demnach stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2100 m auf und driftete in Richtung Südosten. Der Alarmstatus von Ebeko und Shiveluch steht auf „orange“. Genauso wie beim Alaid, der wenige Kilometer westlich von Paramushir liegt. Von diesem Vulkan gehen schwache Explosionen aus und es fließt zeitweise ein Lavastrom.

Auf Kamtschatka haben 3 weitere Vulkane die Alarmstufe „gelb“. Bei ihnen handelt es sich um Bezymianny, Klyuchevskoy und Karymsky. Während von Karymsky nur sporadisch thermische Anomalien gemeldet werden, ist der Klyuchevskoy strombolianisch tätig. Im Krater des Vulkans Bezymianny wächst weiterhin ein Lavadom. Er emittiert ebenfalls immer wieder eine schwache Wärmestrahlung. Es kann zu Kollapsereignissen kommen, die pyroklastische Ströme auslösen. Hoch aufsteigende Aschewolken könnten dann den Flugverkehr beeinträchtigen.

Vulkan-News 29.11.22: Ätna

Ätna mit Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Gestern ist ein wenig der Ätna aus dem Fokus der Berichterstattung gerutscht, weil sich der Mauna Loa in den Vordergrund gedrängelt hatte. Dabei war zumindest gestern noch der kleine Lavastrom aktiv, der seit Sonntag aus dem neuen Förderschlot an der nordöstlichen Basis des Südostkraterkegels fließt. Man erkennt ihn auf einem Sentinel-Satellitenbild vom 28.11.22. Was man auch erkennen kann, ist, dass es eine neue thermische Anomalie in einem Schlot des Südostkraterkegels gibt. Ein weiterer Vent ist in der Bocca Nuova heiß. Die Geophysikalischen-Parameter sind weiter unauffällig, sieht man mal von einigen Erdbeben unter der Nordflanke des Vulkans ab. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,3 und ein Hypozentrum in fast 28 km Tiefe.


Cotopaxi eruptiert Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruption

Das VAAC detektierte am ecuadorianischen Vulkan Cotopaxi Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Es wird eine schwache Thermalstrahlung mit 7 MW Leistung registriert.


Shiveluch mit Asche in 5800 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Am Shiveluch gab es heute 5 VONA-Warnungen über Vulkanasche in der Luft. Sie erreichte eine Höhe von bis zu 5800 m Höhe und driftete in Richtung Nordosten. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 226 MW Leistung. Der Dom wächst und es gehen glühende Schuttlawinen ab.

Vulkan-News 25.11.22: Shiveluch

Shiveluch mit Vulkanasche in 4000 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch fleißig und eruptiert Vulkanasche. Sie steigt laut VAAC bis auf eine Höhe von 4000 m auf und driftet in Richtung Osten. KVERT attestiert dem Vulkan eine erhöhte Tätigkeit und weist darauf hin, dass der Dom weiter wächst. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung. Nachts ist Rotglut zu sehen und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Die Tätigkeit könnte sich weiter steigern, sodass pyroklastische Ströme entstehen. Das Foto stammt vom 19. November und wurde von Yu. Demyanchuk (KVERT) aufgenommen.


Fuego fördert glühende Tephra 400 m hoch

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Der Ausstoß glühender Tephra hat sich am guatemaltekischen Vulkan Fuego gesteigert. In der Stunde werden zwischen 6 und 10 Explosionen beobachtet, bei denen glühende Tephra bis zu 400 m über den Krater ausgestoßen wird. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4800 m. MIROVA detektierte gestern eine hohe Wärmestrahlung mit 105 MW Leistung.


Suwanose-jima eruptiert Asche bis zu 2400 m hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Aktivität: Strombolianisch

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima ist wieder aktiver geworden und stieß eine Reihe von Aschewolken aus, die bis auf einer Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel aufstiegen. Der Wind verfrachtet die Wolken in östlicher Richtung.


Villarrica mit Wärmestrahlung

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Aktivität: Strombolianisch

In Chile ist der Villarrica weiter aktiv und emittiert eine moderate Wärmestrahlung, die von MIROVA detektiert wird. Sie hat eine Leistung von 12 MW. Die Seismizität ist erhöht. Am 19. November wurden 26 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Außerdem gibt es viele langperiodische Erdbeben und Tremorphasen, die auf Magmabewegungen im Untergrund hindeuten. Es könnten strombolianische Eruptionen stattfinden, die aber keine Tephra über den Kraterrand hinauswerfen.