Fuego: Steigerung der vulkanischen Aktivität

Update 22.30 Uhr:

Fuego mit Paroxysmus

Schneller als gedacht, legt Fuego gerade einen weiteren Paroxysmus hin. Es ist der 9. in diesem Jahr. Auf MIROVA wird eine Wärmestrahlung von 1733 MW angezeigt. Diese kann im Zusammenhang mit dem Abgang pyroklastischer Ströme stehen. Leider sind die LiveCams offline, so dass eine visuelle Bestätigung fehlt.

Originalmeldung:

Der Fuego in Guatemala ist wieder sehr aktiv. Pro Stunde werden bis zu 15 explosive Eruptionen registriert. Glühende Tephra steigt bis zu 200 m hoch auf, Vulkanasche wurde in 4800 m Höhe festgestellt. Die thermische Strahlung ist mit 102 MW relativ hoch. Diese ist einem Lavastrom geschuldet, welcher vom Krater ausgeht und gut 800 m lang ist. Es ist nicht auszuschließen, dass bald wieder ein neuer Paroxysmus folgt.

Kilauea mit Schuttlawinen

Auf Hawaii gab es in der letzten Woche (8. September) mehrere Schuttlawinen am Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater. Große Felsbrocken stürzten in den Lavasee und erzeugten eine kleine Aschewolke. Zu solchen Schuttlawinen kommt es häufig, wenn der Spiegel des Lavasees stark abfällt. Er war um fast 20 m auf 53 m unter dem Kraterrand gefallen.

Shiveluch mit Eruptionsserie

Am Vulkan in Kamtschatka wurden mehrere Aschewolken registriert die bis in einer Höhe von 6 km aufstiegen. Die Aschewolken wurden sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Abgang pyroklastischer Ströme vom Lavadom generiert. Der Nachbarvulkan Klyuchevskoy produzierte eine explosive Eruption. Er war in den vergangenen Tagen ruhig geblieben.

Klyuchevskoy: größere Ascheeruption

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka hat heute Nacht eine Serie größerer Eruptionen produziert. Dass geht aus Meldungen des VAAC Tokyos hervor. Es wurde Vulkanasche in fast 8 km Höhe registriert. Allerdings muss man berücksichtigen, das der Vulkan selbst fast 5 km hoch ist, die Asche somit ca. 3 km über Kraterhöhe aufstieg. Dieses Jahr wurden bereits 306 Aschewolken beobachtet. Der Vulkan ist seit mehreren Jahren sehr aktiv. Die eruptive Phasen werden allerdings von mehrwöchigen Pausen unterbrochen.

Shiveluch mit pyroklastischen Strömen

Der Nachbarvulkan Shiveluch taucht ebenfalls in den Meldungen auf: Gestern ereigneten sich neue Eruptionen, bei denen pyroklastische Ströme entstanden. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6 km.

Sakurajima mit kleinen Ascheeruptionen

Der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu ist nach längerer Pause wieder ausgebrochen. Heute erzeugte er bereits 2 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Die Asche stieg bis in einer Höhe von 2,3 km auf.

Erta Alé: Lavaströme aktiv

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé fließen weiterhin 2 Lavaströme. Diese gehen von einem Lavasee in der südlichen Caldera aus. Das Gebiet im diesen Lavasee scheint sich in den letzten Wochen deutlich abgekühlt zu haben. Die Lavaströme bewegen sich in entgegengesetzten Richtungen. Der längste fließt in den Südwesten und ist gut 4 km lang. Die Strom in nordöstlicher Richtung ist etwas kürzer. Die Thermische Strahlung ist sehr hoch. Hoch ist auch die Dampfentwicklung aus dem Pitkrater des ursprünglichen Lavasees in der Nordcaldera. Eine freie Sicht auf den Lavasee, der in diesem Krater brodelt ist ziemlich unwahrscheinlich.

Auf Ambrym (Vanuatu) brodeln ebenfalls 2 Lavaseen: Marum und Benbow. Tom Pfeiffer berichtet auf seiner Website, dass beide Seen deutlich kleiner (30 und 50%) geworden sind und auch einige Meter tiefer liegen.

Der Piton de la Fournaise ist weiterhin aktiv. Die Eruption ist seit einigen Tagen stabil und die Lava fließt mit Förderraten zwischen 1 und 3 Kubikmeter pro Sekunde. Die thermische Strahlung liegt bei 730 MW.

Am Shiveluch auf Kamtschatka gab es gestern einen partiellen Domkollaps. Es wurden große pyroklastische Ströme generiert und Aschewolken, die bis zu 13 km hoch aufstiegen. Die Eruptionen halten an.

Starke Regenfälle verursachten am Vulkan Sinabung Lahare. Die Schlammströme flossen auch durch Dörfer und richteten Schäden an. Die meisten Ortschaften um den Vulkan sind allerdings bereits seit langem evakuiert.

Shiveluch: Aschewolke in 12 km Höhe

Gestern eruptierte der Shiveluch auf Kamtschatka so stark wie lange nicht mehr: KVERT meldet eine Aschewolke die 12 km hoch aufstieg. Der Alarmstatus wurde von orange auf rot erhöht und es ist jeder Zeit mit Eruptionen zu rechnen, bei denen die Asche bis zu 15 km hoch aufsteigt. Es besteht eine akute Gefährdung für den Flugverkehr. Vermutlich kollabierte bei dieser Eruption ein Teil des Lavadoms.

In direkter Nachbarschaft zum Shiveluch liegt der Klyuchevskoy. Auch dieser Vulkan ist sehr aktiv und fördert Aschewolken, die mehrere Kilometer hoch aufsteigen können.

Update 17.06.17: Der Bezymianny ist gestern in den Riegen der eruptierenden Vulkane Kamtschatkas eingestiegen und förderte seitdem 9 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden.

Sakurajima: neue Eruptionen

Nach einer kleinen Ruhephase mit nur wenigen Eruptionen, legte der japanische Vulkan Sakurajima gestern wieder eine bessere Performance hin und eruptierte 6 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Heute addierte sich eine weitere Eruption dazu.

Eine weitere Meldung aus Japan kommt vom Inselvulkan Nishinoshima: der Lava-Ausstoß ist in den letzten Tagen konstant geblieben. Ein Lavastrom erreicht das Meer und baut ein neues Delta auf.

Der Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist auch weiterhin sehr munter: er brachte es seit gestern auf 12 Ausbrüche.

Last, but not least eine Newsmeldung vom Ätna: es manifestierten sich bereits gut 1 Dutzend Eruptionsversuche aus dem Sattelvent zwischen dem Alten- und Neuen Südostkrater. Die meisten der Versuche gehen mit kurzzeitiger strombolianischer Tätigkeit einher.

Ätna: Ausbruchsversuche

In den letzten 2 Tagen gab es am Ätna auf Sizilien mehrere Versuche einen Ausbruch zu starten. Was sich jetzt vielleicht nach dem Anfang eines Gefängnisromans liest, bezieht sich allerdings nicht auf Gardinen in Schweden, sondern auf eine versuchte vulkanische Eruption: auf der Tremorgrafik sieht man mehrere Spitzen. Dr. Boris Behncke vom INGV berichtet zudem von strombolianischen Eruptionen aus dem neuen Südostkrater, die mit diesen Ausbruchsversuchen korrelierten. Es stellt sich die Frage was als nächstes passiert? Schafft die alte Dame Ätna es noch einmal, das Magma bis ganz nach oben zu pumpen, oder sucht es sich gar einen anderen Weg? Um bei dem Bild eines Gefängnisausbruchs zu bleiben: ein seitlicher Tunnel wäre ganz nett. Aber das sind nur die Fantasien eines gelangweilten Autors.

Spannender ging es dagegen am Shiveluch auf Kamtschatka zu: hier krepierten die Eruptionen nicht, sondern brachen voll durch. In den letzten 2 Tagen registrierte das VAAC Tokyo 15 Aschewolken, die vom Dom des Vulkans ausgingen. Die Eruptionen hingen sehr wahrscheinlich mit partiellen Domkollaps und der Bildung pyroklastischer Ströme zusammen.

Sakurajima: 4 Eruptionen

Der Sakurajima auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte heute 4 Mal. Die Vulkanasche stieg dabei bis in Höhen von 2500 m auf. Auf Livecam-Fotos sieht es so aus, als ob der Krater Showa-dake Ursprung der Aschewolken war. Die letzten Eruptionen erfolgten aus den benachbarten Krater Minami-dake. Die Verlagerung der Tätigkeit in den Showa-dake lässt die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der regelmäßigen Eruptionen mit Blitzwolken zu.

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka war der Shiveluch recht munter und eruptierte ebenfalls 4 Aschewolken. Diese wurden sehr wahrscheinlich durch den Abgang pyroklastischer Ströme generiert.

Das VAAC registrierte auch Vulkanasche die vom Klyuchevskoy ausging. Hier erreichte die Aschewolke eine Höhe von 7 km.

Kambalny: weitere Eruptionen

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka geht es derzeit heiß her: seit Sonntag ist der Vulkan Kambalny aktiv und eruptierte 17 Mal. Die Aschewolken erreichen dabei eine Höhe von 6 km. Die Vulkanasche driftet mehrere 1oo km weit.

Seit gestern Abend eruptiert auch der Vulkan Klyuchevskoy wieder. KVERT erhöhte den Alarmstatus auf „gelb“. Aschewolken steigen bis zu 8 km hoch auf. 

Shiveluch im Norden Zentralkamtschatkas ist permanent aktiv. Der Lavadom wächst und es gehen immer wieder pyroklastische Ströme ab.

Jenseits von Kamtschatka gibt es auch noch andere aktive Vulkane: Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil zeigt ein sehr hohes thermisches Signal von über 1500 MW. Es ist wohl wieder mehr Lava unterwegs.

Cerro Azul auf den Galapagos-Inseln bläht sich weiter auf: die Inflation beträgt an einigen Stellen 14 cm. Die Behörden rechnen jederzeit mit einer Eruption.

Colima: erhöhte Aktivität

Der mexikanische Vulkan Colima lebt wieder auf und produziert zahlreich Ascheeruptionen. Zudem gehen glühende Schuttlawinen über die Flanke ab. Über vulkanische Blitze, wie sie letztes Jahr zu beobachten waren, wurde indes nichts berichtet.

In Lateinamerika sind derzeit weitere Vulkane tätig: der Fuego in Guatemala steuert auf eine erneute paroxysmale Eruption zu. Im Krater des Masaya brodelt weiterhin ein Lavasee

Im südamerikanischen Peru herrscht nicht nur eine Dürre: der Vulkan Sabancaya ist seit Anfang November aktiv und erzeugt vulcanianische Eruptionen. Ein Team der Vulkanauten befindet sich derzeit auf dem Weg dorthin.

Auf Kamtschatka eruptierte der Shiveluch eine 10 km hoch aufgestiegene Aschewolke. Der Ausbruch ging sehr wahrscheinlich mit einem partiellen Domkollaps einher.

Last, but not least, ist in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ ein Foto vom Ätna aufgetaucht, auf dem man eine rot illuminierte Dampfwolke über der Voragine schweben sieht. Zudem wurden in den letzten 2 Tagen zahlreiche Mikrobeben registriert. Der Tremor ist noch unauffällig, sieht man einmal von 2 großen Ausschlägen ab, die von den starken Erdbeben vom anderen Ende der Welt herrühren. 

https://www.facebook.com/webcamsdemexico/videos/1248978041856651/

Webcam-Video des Colima.