Vulkan-News 03.06.2021: Ätna, Fagradalsfjall, Nevados de Chillan

Die Vulkan-Nachrichten vom 03. Juni drehen sich um die Vulkane Ätna und Fagradalsfjall. Die Feuerberge Nevados de Chillan und Semeru eruptierten Aschewolken.

Ätna: Tremor-Amplitude hoch

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Update 15.30 Uhr: Der Tremor begann wild zu fluktuieren, ganz so, als hätte es ein beginnender Paroxysmus nicht geschafft durchzustarten. Die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Auflauf in den nächsten Stunden ist groß.

Originalmeldung: Am Ätna ist die Tremor-Amplitude nach dem Paroxysmus von gestern nicht mehr bis in den grünen Bereich gefallen, sondern bewegt sich im gelben Bereich seitwärts. In den letzten Wochen verhielt es sich dann so, dass der nächste Paroxysmus nicht lange auf sich warten ließ. Vergleichbar moderaten Tremor hatten wir auch während der mehrmonatigen Periode mit Gipfelaktivität im letzten Jahr. Tatsächlich scheint es strombolianische Eruptionen zu geben, denn das LGS registriert Infraschall. MIROVA zeigt eine moderate Thermalstrahlung im niedrigen zweistelligen MW Bereich an. Es bleibt also spannend, am mächtigsten Vulkan Europas.

Fagradalsfjall: Tremor hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch


Am Fagradalsfjall ist die Tremor-Amplitude weiter gestiegen und jetzt wieder ungefähr auf dem Niveau, wie zur Zeit der Lavafontänen. Das Gleiche gilt auch für die Förderrate: sie stieg auf 12,4 Kubikmeter pro Sekunde. Allerdings ist die sichtbare Aktivität geringer und überwiegend rein effusiver Natur, wenngleich es zum periodischen Aufwallen des Lavasees im Kegel kommt. Heute Nacht ließ sich auf der Livecam sehr schön beobachten, wie ein Lavastrom aus einer Tube hervorbrach und sich an der Oberfläche schnell ausbreitete. Das verdeutlicht, dass sich ein Teil der Eruption im Verborgenen abspielt.

Nevados de Chillan eruptiert Vulkanasche

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist der Nevados de Chillan weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC bringt täglich mehrere VONA-Warnungen heraus. Die Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driften in Richtung Nordosten.

Semeru mit Ascheemissionen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Der Semeru auf Java tut es dem Chillan gleich und stößt Asche aus, die bis auf 4300 m Höhe aufsteigt und in südwestlicher Richtung treibt. Das VSI registrierte gestern 33 seismische Eruptionssignale. Die vulkanisch bedingte Seismizität ist ansonsten gering.

Vulkan-Nachrichten 17.05.21: Fagradalsfjall, Semeru, Stromboli

Heute stehen die Vulkan-News wieder im Zeichen des Fagradalsfjall auf Island. Neuigkeiten gibt es auch von den Vulkanen Stromboli und Semeru.

Fagradalsfjall: Seismizität niedrig

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am Fagradalsfjall auf Island ist die Seismizität auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Eruption. In den letzten 48 Stunden manifestierten sich nur noch 5 Erdstöße im Bereich des Magmatischen Gangs und nur eine Erschütterung direkt am Vulkan. Welche Bedeutung der Rückgang der Seismizität hat, lässt sich nicht genau beurteilen und es gelten nach wie vor die Szenarien, dass der Förderkanal aus der Tiefe frei ist und es daher zu wenigen Erdbeben kommt, oder dass der Magmen-Nachschub langsam versiegt. Bisher ist der Vulkan weiterhin aktiv und erzeugt Pulse mit Lavafontänen. Die Pulse sind recht kurzlebig und die Maximalhöhe der Lavafontänen liegt um 100 m. Gestern kam es erneut zu einem Teilkollaps der Kraterwand.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

In Indonesien eruptierte der Semeru wieder Vulkanasche. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 4300 m. Das VSI registrierte 49 seismische Eruptionssignale. Auf Sentinel-Satellitenbildern erkennt man 2 Hotspots im Kraterbereich. Einer stammt wahrscheinlich vom Lavadom. Ein zweiter Spot liegt in der Scharte des südlichen Kraterrands. Hier könnte ein kurzer Lavastrom entspringen. In der Abflussrinne auf der Flanke erkennt man zudem eine schwache thermische Anomalie, die wahrscheinlich von heißen Lawinen erzeugt wird.

Stromboli: Lavaspattering hält an

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Der Stromboli ist nach wie vor munterer als üblich und erzeugt Lavaspattering und strombolianische Eruptionen. Ein Video zeigt, dass heute Morgen bis zu 4 Förderschlote gleichzeitig aktiv waren. Die nordöstlichsten Schlote sind sehr schmal und generieren senkrecht aufsteigende Fackeln. Die Auswurfshöhe der Eruptionen ist vergleichsweise gering. Der Tremor fluktuiert auf leicht erhöhtem Niveau. Mich würde es nicht wundern, wenn wir demnächst wieder kurze Lavaströme im Kraterbereich erleben werden.

Paradoxerweise kommen seit der Sperrung des Aufstiegs vor 2 Jahren kaum noch Fotos rein, die die Veränderungen am Krater dokumentieren. Paradox ist das, weil der Stromboli früher einer der meist bestiegenen Vulkane der Welt war und Touristen aus aller Welt anzog. Die damit einhergehende Bilderflut war inflationär. So können sich die Zeiten ändern. Einen kleinen Silberstreifen am Horizont gibt es: Deutsch dürfen wieder nach Italien einreisen, ohne in Quarantäne zu müssen. Zuletzt durfte man Stromboli bis auf 400 m Höhenniveau mit Führer besteigen. Uff!

Vulkan-Nachrichten 25.04.21: Fagradalsfjall, Erta Alé, Kilauea

In den Vulkannews vom Sonntag, geht es um einen Lavastrom am Fagradalsfjall, der Aktivität am Erta Alé und dem Lavasee am Kilauea. Außerdem eruptierten Suwanose-jima und Semeru.

Fagradalsfjall: neuer Lavastrom

Datum: 24.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall machte sich gestern ein neuer Lavastrom auf den Weg ins Merdali-Tal. Ein Rettungstrupp evakuierte einige Schaulustige, die sich auf dem Bergkamm an der Eruptionsstelle aufhielten. Es wurde befürchtet, dass der Lavastrom die Wanderwege blockieren könnte und den Zuschauern damit den Rückweg versperren würde. Doch das geschah offenbar nicht. Obwohl eine recht breite Lavafront schnell die Schlucht hinabfloss, blieben die Wanderwege bislang unbeeinträchtigt.

Aufgrund des schlechten Wetters gibt es heute keine Livecam-Ansicht des Geschehens und wir müssen uns gedulden, bis die Sicht wieder frei ist, um evtl. Änderungen entlang der Eruptionsspalte begutachten zu können.

Erta Alé: Thermische Anomalie

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch | Link

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé ist wieder eine thermische Anomalie aufgetaucht. Sie manifestiert sich im Nordkrater und stammt vermutlich von einem Lavastrom, der den Kraterboden bedeckt. Typischer Weise quillt die Lava dort aus einem Hornito. Vom Südkrater geht eine geringe Wärmestrahlung aus. In einer weiteren Ansicht des Satellitenfotos erkennt man auch den Nachbarvulkan Dalaffilla, von dem vor 2 Tagen eine Wärmeanomalie gemeldet wurde, doch auf dem Satellitenbild ist keine frische Lava auszumachen.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch | Link

Schon länger habe ich nicht mehr über die Situation am Kilauea auf Hawaii berichtet. In den letzten Wochen ist der Lavasee weiter aktiv gewesen, allerdings hat sein Durchmesser abgenommen. Das HVO gibt seine Tiefe mit 227 m an. Damit stieg sein Pegel im Vergleich zur Hauptwachstumsphase nur noch wenig. Anhand der Bodendeformation erkennt man, dass weniger Lava ausgestoßen wird, als in den unterirdischen Magmenkörper nachströmt. Am Pu’u ‚O’o-Krater hingegen, wird seit Anfang des Jahres Deflation registriert.

Semeru: Aschewolke registriert

Datum: 19.04.2021 | Lokation: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

Das VAAC meldet Vulkanasche, die vom indonesischen Vulkan Semeru emittiert wird. Sie steigt bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driftet in südöstlicher Richtung.

Suwanose-jima mit Eruptionsserie

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

In Japan ist es der Suwanose-jima, der weiter Vulkanasche eruptiert. Das VAAC meldete eine Serie von 4 Eruptionen. Vulkanasche wurde bis auf einer Höhe von 2100 m ausgestoßen. Die Aktivität wurde von 15 vulkanotektonischen Erdbeben begleitet.

Vulkan-News 21.04.21: Fagradalsfjall, Soufrière, Ibu

Die Vulkan-Nachrichten vom Mittwoch handeln von der Eruption am isländischen Fagradalsfjall. Neuigkeiten gibt es auch vom karibischen Vulkan Soufrière und vom den indonesischen Feuerbergen Semeru und Ibu. 

Fagradalsfjall: Eruption fluktuiert

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall ist die Eruption an sich stabil, doch es kommt zu Fluktuationen im Eruptions-Geschehen. Heute Nacht gab es eine Phase erhöhter Aktivität, während derer der Hornito auf der Spalte Nr. 6 besonders aktiv wurde. Aus einem Schlot an der Basis des Hornitos quoll ein Lavastrom. Heute Morgen erkennt man auf der Livecam wieder 4 aktive Hornitos, wobei die beiden Schlote der Spalte 5 am aktivsten sind. Hier fließt permanent ein Lavastrom und es gibt intensives Lavaspattering.

Heute Nacht ereigneten sich auch 2 Erdbeben mit Magnituden über 3. Der stärkerer der beiden Erdstöße brachte es sogar auf eine Magnitude von 4,1. Sein Epizentrum lag 5.0 km nord-nord-östlich von Grindavík. Die Beben lagen einige Kilometer westlich des Magmatischen Gangs. Nicht ausgeschlossen, dass sich nahe des Vulkans Thorbjörn ebenfalls Magma im Untergrund akkumuliert. Im vergangenen Jahr wurde dort Inflation bestätigt. IMO registrierte in den letzten 2 Tagen 139 Erdstöße auf der Reykjanes-Halbinsel.

Soufrière: Weitere Aschewolke

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Heute Nacht eruptierte der Vulkan auf St. Vincent erneut Vulkanasche. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 8000 m. Das UWI Seismic Research warnt vor Laharen, von denen bereits einige abgingen. In den letzten 12 Stunden gab es keinen Tremor, aber dennoch ist die Seismizität erhöht: es werden vulkanotektonische-, sowie hybride Erdbeben detektiert. Der seismische Fußabdruck ist charakteristisch für Phasen von Domwachstum und der Zerstörung der Dome durch Explosionen.

Semeru: Aschewolke detektiert

Datum: 21.04.2021 | Lokation: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

Am indonesischen Vulkan Semeru wurde wieder eine Aschewolke beobachtet. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driftete in nördlicher Richtung. Die Seismizität bleibt relativ niedrig.

Ibu: Vulkanasche steigt auf

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom | Link

Nach längerer Abstinenz gibt es auch wieder eine VAAC-Aschemeldung vom Ibu auf Halmahera (Indonesien). Die Asche driftete in westlicher Richtung, auf einer Höhe von 1800 m. Der Vulkan ist daueraktiv und im Krater wächst seit Jahren ein Pancake-Dom. Es kommt immer wieder zu Phasen erhöhter explosiver Aktivität. Tatsächlich meldete das VSI gestern 70 seismische Eruptionssignale. Die meisten dürften von strombolianischen Eruptionen stammen. Es gab 117 Steinschlagsignale und 78 Tremor-Phasen. 3 vulkanotektonische Beben deuten an, dass Magma aus der Tiefe aufsteigt. Diese Werte repräsentieren das durchschnittliche Geschehen der letzten Wochen.

Vulkan-Nachrichten 19.04.21: Soufrière, Semeru, Merapi

Die Vulkan-News vom Montag, berichten über eine neue Explosion am Soufrière, und thematisieren die anhaltende Tätigkeit mehrere indonesischer Vulkane.

Soufrière: Neue explosive Eruption

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Gestern Nachmittag gab es eine weitere explosive Eruption am karibischen Vulkan Soufrière. Der Ausbruch förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7600 m. Die Asche driftete in westlicher Richtung und es kam zu starken Ascheniederschlag. Das Pausenintervall betrug 52 Stunden. Das UWI Seismic Research berichtet, dass immer noch Tremor, bzw. langperiodische Erdbeben registriert werden. Die Zahl vulkanotektonischer Beben hat dagegen deutlich abgenommen. Meine Interpretation ist, dass sich im oberen Fördersystem noch magmatische Fluide zu bewegen scheinen, allerdings gibt es in der Tiefe keinen Sprödbruch von Gesteinen mehr, was darauf hindeutet, dass kein neues Magma aufsteigt. Selbst wenn die Eruptionen langsam weniger werden sollten, ist der angerichtete Schaden auf St. Vincent bereits groß.

Sinabung eruptiert Vulkanasche

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom | Link

Auf der indonesischen Insel Sumatra eruptierte der Sinabung Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Der Wind wehte die Aschewolke in Richtung Süden. Das VSI berichtet, dass es in der Beobachtungsperiode zwischen 6.00 und 12.00 Uhr 3 Eruptionen gegeben hat. Es wurden 32 Abgänge von Schuttlawinen beobachtet. Die Seismizität bewegt sich auf niedrigem Niveau, hat gegenüber den Vortagen aber etwas zugenommen. Es wurden 7 Hybriderdbeben festgestellt.

Semeru: Aschewolke detektiert

Datum: 19.04.2021 | Lokation: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

Das VAAC detektierte wieder Vulkanasche über dem Semeru auf Java (Indonesien). Sie erreichte eine Höhe von 4000 m und driftete in westlicher Richtung. Das VSI meldete gestern 5 Eruptionen. Die Seismizität ist gering.

Merapi: Seismizität gestiegen

Datum: 19.04.2021 | Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi, der ebenfalls auf Java liegt, hat die Seismizität gestern zugenommen. Das VSI meldet rund 70 hybride Erdbeben. Außerdem kam es zu 5 vulkanotektonische Erschütterungen. Heute Vormittag registrierte man 33 Signale, die auf den Abgang von Schuttlawinen zurückzuführen waren. Genaueres über den Zustand des Lavadoms wurde nicht kommuniziert, aber es sieht so aus, als würde es geringes Wachstum geben.

Vulkan-Update 03.03.21: Sinabung, Semeru, Mount Hood

Im Vulkan-Update vom Mittwoch geht es noch einmal um den Sinabung auf Sumatra, aber auch um den Semeru auf Java und den US-amerikanischen Vulkan Mount Hood.

Sinabung: Weiterer pyroklastischer Strom

Am Sinabung auf Sumatra ging ein weiterer pyroklastischer Strom ab. Er glitt 332 Sekunden lang und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 120 mm. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 4600 m detektiert. Der pyroklastische Strom reiht sich also in der Größenordnung seiner Vorgänger von gestern ein. Neue Bilder des verbleibenden Lavadoms stehen noch aus, dennoch dürfte seine Größe stark abgenommen haben. Zum Glück kollabierte nicht der gesamte Dom auf einmal, sondern nach und nach, so dass ein katastrophales Ereignis bisher ausblieb. Solange nicht klar ist, was vom Dom noch übrig ist, kann noch keine Entwarnung gegeben werden.

Die Seismizität ist auf einem moderaten Niveau angekommen. Es finden weitere Magmenbewegungen im Untergrund statt und selbst, wenn es kurzfristig eine Verschnaufpause geben könnte, wird es wahrscheinlich zu neuem Domwachstum kommen. In der Nachlese noch einige Bilder der Ereignisse von gestern.

Semeru eruptiert Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Java ist der Semeru weiterhin aktiv. Das VAAC meldete heute eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4000 m. Die Seismografen registrierten gestern gut 60 explosive Eruptionen, dafür nur wenige vulkanisch bedingte Erschütterungen. Der Vulkan bleibt aktiv, aber ohne absehbare dramatischen Entwicklungen.

Mount Hood: Weitere Erdbeben

Unter dem Vulkan der Kaskadenkette in den USA kam es zu einem weiteren Erdbebenschwarm. Er ereignete sich am 1. März und dauerte gut 45 Minuten. Das Pacific Northwest Seismic Network hat acht Ereignisse mit einer maximalen Magnitude von M 1,3 geortet. Dutzende von schwächeren Erdbeben waren zu klein, um sie zu lokalisieren. An der Oberfläche konnten die Beben nicht gespürt werden.

Vulkan-Update 25.02.21: Eine Menge Nachrichten!

Während aller Blicke gen Ätna gerichtet sind, tut sich in anderen Ecken der Welt auch Interessantes: Die indonesischen Vulkane Merapi, Raung, Semeru und Sinabung eruptierten, In Guatemala sind Fuego und Pacaya sehr aktiv und an 2 weiteren Vulkanen wurden vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Nachlese zum gestrigen Ätna-Paroxysmus kommt in einem extra Artikel.

Fuego steigert Aktivität

In Guatemala hat der Fuego seine Frequenz erhöht, in der die explosiven Eruptionen erfolgen. INSIVUMEH meldete gestern zwischen 9-16 Eruptionen pro Stunde. Das sind fast doppelt so viele wie in der letzten Woche. Glühende Tephra stieg bis zu 200 m über den Krater auf, Vulkanasche schaffte es bis auf 4900 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftete in westlicher Richtung. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 65 MW Leistung.

Pacaya ist heiß

Der Pacaya liegt in Sichtweite des Fuegos und emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung. Sie bringt es auf 1102 MW Leistung. Sie wird von einem gut 1100 m langen Lavastrom emittiert. Er fließt auf der Südflanke des Vulkans. Der McKenney-Krater ist strombolianisch aktiv und wirft glühende Tephra bis zu 175 m hoch aus.

Merapi mit pyroklastischem Strom

Vom indonesischen Vulkan Merapi gingen einige kleinere pyroklastische Ströme ab. Sie flossen gut 1000 m weit und entwickelten sich aus Schuttlawinen. Diese hinterließen Nachts Glutspuren. Die Seismik ist gering.

Raung stößt Aschewolken aus

Auf der indonesischen Insel Java war der Raung weiter aktiv und eruptierte Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel und driftete in südöstlicher Richtung. Auch hier ist die Seismizität gering.

Semeru mit Aschewolke

Vom Raung aus betrachtet, liegt der Semeru weiter östlich. Von diesem Vulkan ging eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4000 m aufstieg. Das VSI meldete für gestern gut 80 seismische Eruptionssignale. Vulkanisch bedingte Erdbeben wurden nur wenige registriert.

Sinabung eruptiert pyroklastischen Strom

Am Sinabung auf Sumatra (Indonesien) ging ein pyroklastischer Strom ab. Er brachte es auf eine Gleitstrecke von 2000 m. Diese Entfernung legte der Strom in 197 Sekunden zurück. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 4000 m detektiert. Außerdem kam es zu Abgängen mehrere kleineren pyroklastischen Strömen. In den letzten beiden Tagen wurden mehr als 500 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen detektiert. Es scheint weiter Magma aufzusteigen. Eine sehr bedrohliche Lage!
Kommen wir zu den beiden Vulkanen, bei denen eine erhöhte Seismizität festgestellt wurde:

Hudson: Alarmstatus „gelb“ verhängt

Im Süden von Chile liegt der Vulkan Hudson. Forscher von SERNAGEOMIN detektierten hier eine deutliche Zunahme vulkanisch bedingter Erdbeben. In diesem Monat wurden 232 vulkanotektonische Erschütterungen registriert, sowie 49 langperiodische Signale aufgefangen. Man rechnet bisher zwar nicht mit einem großen Ausbruch, setzte den Alarmstatus aber auf „gelb“.

Laguna del Maule: Seismizität gestiegen

In Chile verbirgt sich auch der Calderavulkan Laguna del Maule. Er gleicht in vielen Aspekten den italienischen Campi Flegrei. Seit Juni 2020 wird eine Zunahme der Seismizität registriert, die im Februar den bisher stärksten Wert annahm. Damit einhergehend stieg auch der Ausstoß an Kohlendioxid. Bereits im vergangenen Jahr wurde von starker Bodendeformation berichtet. Der Alarmstatus „gelb“ bleibt bestehen.

Vulkan-Update 2021: Pacaya, Semeru, Sakurajima

Heute ist Samstag, der 20.02.21 (Vulkanzeit) und neben dem Ätna eruptierten gestern auch weitere Feuerberge, wie etwa der guatemaltekische Pacaya und der japanische Sakurajima. Aber auch vom indonesischen Vulkan Semeru weiß ich Euch Neues zu berichten.

Pacaya eruptiert Asche und Lava

In Guatemala ist der Pacaya weiterhin sehr aktiv und hat -ähnlich dem Ätna- eruptive Hochphasen, während derer die Explosivität deutlich zunimmt. Das VAAC registrierte gestern Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Starker Wind drückte die Aschewolken nieder, ansonsten wären sie höher aufgestiegen. Die Wetterbedingungen waren zeitweise schlecht, so dass visuelle Observierungen eingeschränkt waren. Trotzdem gibt es ein paar Bilder der Eruption. Laut INSIVUMEH förderten zuvor moderate Explosionen glühende Tephra bis zu 200 m hoch und der Lavastrom auf der Südflanke war ungefähr 1100 m lang. Am Morgen stieg der Tremor deutlich.

Sakurajima: weitere Aschewolken

Im Süden der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima weiterhin explosiv aktiv. Das VAAC detektierte gestern 3 Aschewolken. Sie bewegten sich auf 1800 m Höhe seitwärts und driftenten in östlicher Richtung. Bemerkenswert ist, dass seit einer Woche eine Erhöhung der Seismizität festzustellen ist. Täglich werden bis zu 20 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Hier findet ihr die Live-Daten.

Suwanose-jima in Eruption

Vom Sakurajima aus gesehen weiter südlich liegt der Inselvulkan Suwanose-jima. Auch er eruptierte Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 1200 m auf und wurde ebenfalls Richtung Osten verfrachtet.

Semeru: Abgänge von Laharen

Der indonesische Vulkan Semeru (Java) ist seit Monaten recht aktiv und eruptiert Aschewolken und einen Dom, von dem pyroklastische Ströme abgehen. Daher lagerte sich -besonders auf seiner Südflanke- viel Tephra ab. Starke Regenfälle verursachten nun Lahare: das Regenwasser mischte sich mit der abgelagerten Asche und erzeugte Schlammströme, in denen auch große Geröllbrocken transportiert wurden. Die Lahare gingen durch die Kanäle von Besuk Kobokan und Besuk Sat ab. Sie verursachten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 40 mm. Größere Schäden wurden keine angerichtet.

Vulkan-Update 17.02.21: Ätna, Semeru, Sinabung

Im Vulkan-Update vom Mittwoch geht es um eine Nachlese der paroxysmalen Ätna-Eruption, der Aktivität der indonesischen Vulkane Semeru und Sinabung.

Ätna: Paroxysmus vom 16.02.21

Ätna Paroxysmus
Paroxysmus vom 16.02.21. © Gio Giusa

Nach dem Paroxysmus vom Dienstag herrscht heute Katerstimmung am Ätna. Der Tremor ist auf einem mehrwöchigen Tiefstand gefallen, bewegt sich an der Basis des gelben Bereichs. Anhand der Tremorkurve lässt sich gut ablesen, wie kurzlebig die Hochphase des Paroxysmus war. Bei diesem handelte es sich um einen moderaten Vertreter seiner Art: die Lavafontäne erreichte eine Maximalhöhe von gut 500 m und die Hauptphase dauerte keine Stunde. Was den Ausbruch besonders machte, waren die guten Sichtbedingungen und dass er sich zur Abenddämmerung ereignete. Entsprechend viele Medien wurden in den Sozialen Netzwerken geteilt, von denen ich Euch einige hier präsentieren möchte. Aus einem Posting vom Vulkanologen Boris Behncke ist auch zu entnehmen, dass in den Sozialen Medien nicht nur Fotos und Videos geteilt wurden, sondern auch eine Menge Fake-News, die Anwohner der Region beunruhigten. So spektakulär der Paroxysmus auch aussah, war er kein ungewöhnliches Ereignis, dass eine größere Katastrophe wie ein starkes Erdbeben, oder eine Flankeneruption ankündigt. Eine Flankeneruption wird es früher oder später natürlich am Ätna wieder geben und über Sizilien schwebt immer das Damokles-Schwert eines starken Erdbebens, aber es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Ausbruch von gestern und möglichen tektonischen Erdbeben auf Sizilien.

Es war auch nicht der erste Paroxysmus in diesem Jahr: der Letzte ereignete sich am 19. Januar. Davor gab es einen am 21. Dezember. Und schon sieht es wieder nach einem fast 4-wöchigen Intervall aus, was aber nun nicht zwingend bedeutet, dass der nächste Paroxysmus um den 20. März kommen muss. Aber es könnte so sein.

Semeru mit Aschewolke

Der indonesische Vulkan Semeru eruptierte eine Aschewolke. Sie wurde vom VAAC in einer Höhe von 4300 m detektiert. Laut VSI war es aber nicht die einzige Eruption. Die Vulkanologen registrierten gestern gut 80 seismische Signale, die durch Eruptionen hervorgerufen wurden. Sie hielten bis zu 175 Sekunden an und hatten Maximalamplituden von 22 mm.

Sinabung: Seismik weiter hoch

Der Sinabung auf Sumatra ist weiterhin sehr aktiv. Zwischen 0.00 und 6.00 Uhr wurden 58 Schuttlawinen/Steinschläge registriert. 51 Beben standen im Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis größere pyroklastische Ströme abgehen.