Vulkan-News 08.12.21: Cumbre Vieja, Vulcano

Am Cumbre Vieja sind weiter Lavaströme unterwegs. Am Semeru und auf Vulcano nahm die Seismizität zu. 

Cumbre Vieja: Lava an der Steilklippe

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Die Eruption am Cumbre Vieja geht weiter. Auf den LiveCams erkennt man aktuell einen rot illuminierten Himmel oberhalb der Steilklippe zum Meer. Lavaströme sind unterwegs, die zum Teil in Tubes fließen. Gestern Nachmittag steigerte sich kurzfristig die Tätigkeit am Schlackenkegel: es wurde mehr Tephra ausgestoßen. Ein Video zeigt Bombeneinschläge auf der Flanke des Kegels. Zudem wurden größere Risse im Kegel entdeckt. Auch in besiedeltem Gebiet taten sich in den letzten Tagen Risse auf. Aus einigen quoll etwas Lava. Seismizität, Tremor und Bodenhebung präsentieren sich vergleichsweise schwach. Generell beobachten wir eine Aktivitätsabnahme, zugleich ist die Situation sehr dynamisch und im steten Wandel begriffen, so dass es jederzeit zu überraschenden Ereignissen kommen kann.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Das VAAC detektiert eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufgestiegen ist. Zugleich berichtet das VSI von einer Abnahme der vulkanischen Aktivität. Gestern wurden nur wenige Eruptionen detektiert, dafür aber eine leichte Zunahme der Seismizität verzeichnet. Die Zahl der Opfer des Pyroklastischen Stroms ist weiter gestiegen: es wurden mindestens 39 Menschen tot geborgen.

Vulcano: Zunahme der Seismizität

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Gestern veröffentlichte das INGV sein neues Wochenbulletin zum Vulcano. Zusammenfassen kann man sagen, dass die Situation angespannt bleibt. Der Kohlendioxid-Ausstoß bleibt hoch, ist an einigen Messtationen aber zurückgegangen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß bleibt hoch. Die Fumarolen-Temperaturen sind erhöht und nur an einer Messstation rückläufig. Die Seismizität hat hingegen zugenommen, was besonders für die Erdbeben mit niedrigen Frequenzen gilt. GPS-Messungen zeigen weitere Flächenausdehnungen, ohne dass es zu einer Erhöhung der Hangneigung gekommen wäre. Die Wassertemperaturen in den Brunnen zeigen einen abnehmenden Trend. Die Vulkanologen halten es für möglich, dass es zu phreatischen Eruptionen kommen könnte.

Vulkan-News 06.12.21: Grimsvötn, Semeru

Am Cumbre Vieja ist die Aktivität rückläufig. Am Grimsvötn gab es ein Erdbeben M 3,0. Vom Suwanose-jima steigen Aschewolken auf. Der Semeru bleibt aktiv. 

Cumbre Vieja: Aktivität rückläufig

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Am Cumbre Vieja ist die Aktivität weiter rückläufig. Der Tremor bewegt sich auf niedrigem Niveau seitwärts, ohne großartig zu fluktuieren. Vom Krater steigt nur Dampf auf. Die Seismizität ist niedrig: Gestern wurden nur gut 20 Erdbeben registriert. Das ist der niedrigste Wert seit Eruptionsbeginn. Auf einer LiveCam sieht man multiple Lavaströme, die auf dem Lavafeld unterwegs sind. Wahrscheinlich kommt die Lava aus dem Spalt, der sich gestern öffnete. Die Bodenhebung betrug gestern 2 cm. Noch ist es zu früh den Vulkan totzusagen, doch es sieht so aus, als würde ihm die Puste ausgehen. Vielleicht ruht er sich aber auch nur aus, um später wieder loszulegen.

Grimsvötn: Erdbeben M 3,0

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Heute Morgen manifestierte sich unter dem subglazialen Vulkan Grimsvötn ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Das Hypozentrum lag in nur 100 m Tiefe, wobei nicht klar ist, ob unter dem Meeresspiegel gemeint ist, oder unter der Erdoberfläche. Der Gletscherlauf scheint bereits vorbei zu sein und die Messinstrumente verzeichnen nur noch einen leicht erhöhten Wasserdurchfluss. Die Subsidenz des Eisschildes hat sich bei -63 m stabilisiert. Die nächsten Tage werden zeigen, ob der Vulkan auf die Druckentlastung reagiert und eruptieren wird.

Update 12:30 Uhr: Die Warnstufe wurde von IMO auf „orange“ angehoben. Offenbar rechnen die Vulkanologen mit einer Eruption.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima bleibt aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC registrierte seit gestern 12 Aschewolken, die bis zu 3700 m aufstiegen und in Richtung Südosten drifteten. Die Seismizität ist erhöht. Tremor wurde in den letzten Tagen nicht registriert.

Semeru weiter aktiv

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Pyroklastische Ströme/ Lahare

Am Semeru gingen gestern 2 weitere Pyroklastische Ströme ab. Sie waren aber weitaus kleiner, als der Katastrophale vom Samstag. Luftaufnahmen zeigen auch, dass ein Großteil der Zerstörungen vom anschließenden Lahar verursacht wurden, der weite Flächen überschwemmte. Zudem ist eine Änderung im Eruptionsverhalten des Vulkans zu beobachten: vor dem Abgang des Pyroklastischen Strom kam es zu frequenten strombolianischen Eruptionen, von denen am Tag bis zu 70 Stück registriert wurden. Gestern meldete das VSI nur 2 Explosionen.

Vulkan-News 05.12.21: Semeru

Am Semeru auf Java gab es gestern Todesopfer zu beklagen. Der Vulkan ist auch heute noch aktiv.

Semeru: Mindestens 13 Todesopfer durch Vulkanausbruch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Pyroklastische Ströme/ Lahare

Bei dem Vulkanausbruch, der sich gestern Mittag am indonesischen Vulkan Semeru ereignete, starben mindestens 13 Menschen. Dutzende wurden verletzt und erlitten teils schwere Brandverletzungen. Die Menschen wurden von einem großen Pyroklastischen Strom erfasst, der erst kurz vor dem Dorf Oro Oro Ombo stoppte. Dramatische Videos zeigen Kinder, die vor der nahen Glutwolke flüchten. 10 Sandschürfer, die in einer Sandgrube am Fuße des Vulkans arbeiteten, wurden lebend geborgen. In einer Pressemitteilung heißt es, dass die Männer verschüttet wurden und von einem Rettungsteam ausgegraben worden seien. Neue Bilder zeigen verschüttete Fahrzeuge und Häuser, sowie Zerstörungen im Dorf Lumajang.

Auch heute kommt der Vulkan nicht zur Ruhe. Das VAAC meldete nachts eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 9100 m aufstieg. Vermutlich stand auch sie in Verbindung mit einem Pyroklastischen Strom, der allerdings kleiner war, als jener von gestern.

Pyroklastische Ströme stellen eine große Vulkangefahr dar

Pyroklastische Ströme stellen eine der größten Vulkangefahren dar. Sie entstehen meistens an dombildenden Vulkanen, die eine zähflüssige Lava fördern. Genaugenommen handelt es sich bei einem Lavadom um einen kurzen Lavastrom, der eine Kuppel über dem Förderschlot bildet. Das Gas kann nicht entweichen und speichert sich in der Lava, solange, bis es entweder zum Kollaps des Doms kommt, oder zu einer starken Explosion. Das heiße Gas vermischt sich mit Tephra und Lavablöcken und rauscht den Vulkanhang hinab. Ein Pyroklastischer Strom kann über 100 km/h schnell werden, weiter als 10 km gleiten und mehrere Hundert Grad heiß sein. Wer in einen Pyroklastischen Strom gerät, hat schlechte Überlebenschancen.

In den letzten Jahren ist es immer klarer geworden, dass Pyroklastische Ströme auch an Vulkanen entstehen können, die eine relativ dünnflüssige Basaltlava fördern. So traten Pyroklastische Ströme am Ätna und Stromboli auf. Dort werden sie oft im Zuge paroxysmaler Eruptionen generiert und entstehen, wenn sich ein neuer Lavastrom durch die Kraterwand drückt. Paroxysmen treten oft in Serien auf. Pyroklastische Ströme können auch durch den Kollaps großer Eruptionswolken entstehen.

Evakuierungen am Semeru

Am Semeru wurden unterdessen Notunterkünfte errichtet und Evakuierungen eingeleitet. Die Eruption erfolgte ohne besondere Warnzeichen. Sehr wahrscheinlich hatte der Dom eine kritische Größe erreicht, oder es kam zu einem Paroxysmus. Weitere Eruptionen sind möglich. Um solche Katastrophen künftig zu vermeiden, bedarf es weitere Grundlagenforschung zum Verständnis der Mechanismen hinter einen Paroxysmus.

Hier geht es zur Meldung von gestern, wo ihr auch zahlreiche Videos seht.

Weitere Vulkannews folgen in einem Update.

Vulkan-Update 04.12.21: Semeru

Am Semeru auf Java ging mindestens ein großer Pyroklastischer Strom ab. Menschen flüchteten vor der Glutwolke. Es wurden Straßen und Häuser zerstört. Es könnte zu Todesopfern gekommen sein. Zudem ging ein Lahar ab.

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Originalmeldung 11:00 Uhr: Das VAAC Darwin brachte heute Morgen eine VONA-Warnung über Vulkanasche heraus, die vom indonesischen Vulkan Semeru ausgeht. Demnach stieg eine Aschewolke bis auf 15.200 m Höhe auf. Weitere Infos stehen noch aus. Für gewöhnlich sind so hoch aufsteigende Aschewolken am Semeru mit dem Abgang großer pyroklastischer Ströme assoziiert. Doch das ist momentan nur Spekulatius meinerseits. Weitere Meldungen folgen.

Update 11.30 Uhr: Meine Spekulationen über den Abgang eines Pyroklastischen Stroms wurden bestätigt. Ein Video zeigt flüchtende Menschen vor einem Pyroklastischen Strom. Er erreichte fast das Dorf Oro Oro Ombo, dass im Süden des Vulkans liegt. Noch ist nicht bekannt, ob es menschliche Opfer gibt, doch die Wahrscheinlichkeit dafür ist groß.

Update 12:00 Uhr: Weitere Videos zeigen zerstörte Häuser und Straßen. In Dörfern am Fuß des Vulkans kam es zu Ascheregen. Der Tremor erinnert an einem Paroxysmus. Das VSI schreib gestern, dass 4 seismische Signale detektiert wurden, die von Schuttlawinen verursacht wurden. Im Nachhinein kann man diese Abgänge als Warnzeichen ansehen, dass der Dom instabil wurde.

Update 12:15 Uhr: Auf einem neuen Video ist ein Lahar zu sehen. Der Schlammstrom schoss durch ein Flussbett und beschädigte mindestens eine Brücke und richtete Straßenschäden an. Die Brücke verband 2 verschiedene Distrikte der Region. Ihre Zerstörung wird zu Verkehrsproblemen führen. Auf Bildern ist zu sehen, dass auch mehrere Häuser zerstört wurden. Sehr wahrscheinlich kam es dort zu Todesopfern.

Vulkan-News 19.11.21: Cumbre Vieja, Stromboli

Am Cumbre Vieja kam es zu einem Lavaüberlauf. Der Semeru eruptierte eine Aschewolke. Der Stromboli zeigte sich munter.

Cumbre Vieja: Zunahme der Inflation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Unter dem Cumbre Vieja hat die Akkumulation von Magma weiter zugenommen. An der Messtation LP 3 beträgt die Bodenhebung heute ca. 9 cm. Die Seismizität hat abgenommen, konnte gestern mit gut 90 Erdbeben aber durchaus noch als hoch eingestuft werden. Heute Nacht ereignete sich eine Erschütterung mit einer Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist wieder auf hohe Werte geschnellt und liegt bei 24.000 Tonnen am Tag. Der Tremor fluktuiert. Soviel zur grauen Theorie der Messwerte. Interessanter dürfte die Meldung sein, dass es gestern wieder zu einem Lavaüberlauf kam. Es gibt Berichte, nach denen ein Teil der nördlichen Kraterwand kollabierte. Andere Augenzeugen sprechen von einer allgemeinen Aktivitätssteigerung ohne vorherigen Kollaps. Wie schon bei früheren Ereignissen, schoss ein Schwall Schmelze den Hang hinab. Der resultierende Lavastrom fraß sich durch bebautes Gebiet und zerstörte einige Häuser. Das VAAC detektierte abends Vulkanasche in 3700 m Höhe. Aktuell steigt Tephra bis zu 2400 m hoch auf. Unter der Aschelast ist gestern das Dach einer Sporthalle eingestürzt. Es wurde zusätzlich durch Regenwasser beschwert, welches von der Asche am Abfließen gehindert wurde.

Semeru: Ascheeruption detektiert

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java eruptiert der Semeru weiter. Gestern wurde wieder eine Aschewolke detektiert. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4300 m auf. Die Daten stammten von Beobachtern am Boden. Tatsächlich ist der Vulkan viel aktiver, als die sporadischen VONA-Meldungen vermuten lassen: Das VSI registriert täglich um 70 seismische Signale, die von Eruptionen ausgelöst werden. Die Seismizität ist allerdings gering und es gibt nur selten vulkanisch bedingte Erdbeben.

Stromboli zeigt sich aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der italienische Dauerbrenner Stromboli zeigt sich von seiner aktiven Seite und erzeugte gestern zahlreiche Explosionen. Das LGS detektierte 316 thermische Durchgänge, die mit Eruptionen in Verbindung standen. Der Durchschnittswert liegt bei 100. Der akustische Explosionsdruck betrug maximal 0,6 bar, was ein vergleichsweiser geringer Wert ist. Hoch dagegen, war die Anzahl der VLP-Beben. Sie belief sich auf fast 14 Ereignissen pro Stunde. Die restlichen Parameter waren unauffällig. Dafür gab es in Vulkannähe weitere schwache Erdbeben im Tyrrhenischen Meer. Sie zeugen von den Prozessen der Subduktion, die sich in Tiefen von mehr als 100 km abspielen.

Vulkan-News 13.10.21: Cumbre Vieja, Ruiz

Am Cumbre Vieja kommt es zu vulkanischen Gewittern. Die Vulkane Semeru und Nevado del Ruiz eruptierten Aschewolken.

Cumbre Vieja: Vulkanische Blitze

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Aufgrund des weiter nördlich fließenden Lavastroms wurden weitere Evakuierungen nötig. Medienberichten zufolge sind mehr als 800 Personen betroffen, die ihre Häuser verlassen mussten. Die Lava fließt nun durch ein Industriegebiet, in dem sich auch eine Sondermülldeponie befinden soll. Ich bin mit dem Wagen dort durchgefahren und habe vor allem Metallschrott gesehen. Größere Lagerhallen gab es dort auch. Weiterhin gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan bald beruhigen wird. Die Seismizität hat in den letzten beiden Tagen abgenommen, dafür nahm die Inflation zu. Die Bodenhebung beträgt heute gut 23 cm und nähert sich damit Spitzenwerten an. Die Daten wurden klassisch mittels GPS ermittelt. Die InSAR-Aufnahmen liefern derzeit keine brauchbaren Ergebnisse. Sehr wahrscheinlich verfälschen die Tephra-Ablagerungen die Messungen. Der Tremor ist umgekehrt proportional zur Abnahme der Seismik etwas gestiegen. Videos und Fotos zeigen, dass es nun häufiger zu vulkanischen Gewittern in der Aschewolke kommt. Warum diese ausgerechnet jetzt entstehen ist unklar. Die Vermutung liegt nahe, dass sich etwas in der Aschewolke verändert hat, damit sich größere Spannungen aufbauen können. Möglicherweise wird die Tephra nun feiner fragmentiert und mit höherer Geschwindigkeit ausgestoßen als zuvor. Auch die atmosphärischen Bedingungen könnten sich geändert haben.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien eruptierte der Nevados del Ruiz Vulkanasche. Laut VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 6300 m auf und driftete in westlicher Richtung. Zur Zeit werden 3-4 VONA-Warnungen pro Tag veröffentlicht. Der Vulkan ist für seine Verhältnisse recht unruhig und könnte sich auf eine größere Eruption vorbereiten.

Semeru eruptiert Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java ist nicht nur der Merapi aktiv, sondern auch der Semeru. Das VAAC detektierte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufgestiegen ist. Darüber hinaus gibt es täglich zahlreiche Eruptionen, die keine größeren Aschewolken erzeugen. Das VSI detektierte gestern 71 seismische Signale, die auf starke Entgasungen, bzw. strombolianische Eruptionen hindeuteten.

Vulkan-News 16.09.21: Cumbre Vieja, Fagradalsfjall

Am Cumbre Vieja auf La Palma nahm die Bodenhebung deutlich zu. Die Aktivität am Fagradalsfjall fluktuiert. Der Semeru ist explosiv aktiv.

Cumbre Vieja: Inflation gestiegen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Am Vulkan auf La Palma ist die Inflation schnell gestiegen: die Bodenhebung beläuft sich nun auf bis zu 6 cm. Das geht aus einem Bericht vom IGN hervor. Gleichzeitig verlagerten sich die Beben in geringeren Tiefen und man geht davon aus, dass ein Magmatischer Gang bis in 8 km Tiefe vordrang. In den letzten 24 Stunden verringerte sich die Seismizität und es schaut so aus, als wäre der Magmenaufstieg (vorerst) gestoppt. Der Dyke steckt fest. Das heißt aber noch nicht, dass die Gefahr eines Vulkanausbruchs auf der Kanareninsel gestoppt ist. Für gewöhnlich folgen mehrere Phasen mit Inflation aufeinander, bevor es ein aufsteigender Magmenkörper schafft, bis zur Oberfläche durchzubrechen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass es bereits in den nächsten Tagen zu einer Eruption kommt, nimmt ab.

Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem gestern die Lavaströme an Fahrt aufgenommen hatten und bis ins Natthagi-Tal vorgedrungen waren (was zur Evakuierung der Schaulustigen führte) ist es heute etwas ruhiger am Vulkan. Der Tremor fluktuiert mit schneller Frequenz, steigt aber nicht höher, als wir es von den letzten Wochen her gewohnt sind. Augenzeugen berichteten in Sozialen Medien, dass die Lava aus dem Schlot an der nordwestlichen Basis des Kraterkegels schoss, so wie wir es bereits am Samstag gesehen haben. Bei dem größeren Lavadurchbruch von gestern, stammte die Schmelze zum größten Teil aus der großen Lavaansammlung im Westen des Geldingadalir-Tals, die sich dort seit dem Wochenende gebildet hatte. Die Lava war bereits oberflächlich erstarrt, doch unter der Erstarrungskruste noch heiß und fließfähig. Die Lava überflutete gestern ein Stück des Wanderpfades „A“. Zudem drohte Gefahr durch die hohe Gas-Konzentration in der Luft.

Semeru: Zahlreiche explosive Eruptionen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Der Semeru ist weiterhin aktiv und erzeugt mehrmals täglich Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen. Das VSI meldete gestern 68 seismische Signale, die durch explosive Eruptionen ausgelöst worden sind. Zudem gingen 8 Schuttlawinen ab. Es wurde ein harmonischer Tremor und ein vulkanotektonisches Erdbeben.

Vulkan-Nachrichten 02.09.21: Fagradalsfjall, Telica

Der isländischen Vulkan Fagradalsfjall schwächelt heute etwas. Am Pagan wurde die Warnstufe erhöht. Semeru und Telica eruptierten Aschewolken.

Fagradalsfjall: schwächelt er?

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Update 11.00 Uhr: Der Tremor ist weiter gestiegen und es sieht so aus, als wäre der Vulkan -entgegen meiner ersten Einschätzung heute Früh- zu einer guten Form aufgelaufen. Der Krater ist Wolkenverhangen, so dass es unklar ist, ob es nun zum Überlaufen der Lava kommt oder nicht.

Originalmeldung: Der isländische Vulkan ist weiterhin aktiv, lief aber bisher nicht zu seiner üblichen Hochform auf. Die Wolken geben gelegentliche Blicke frei und enthüllen, dass die Lava im Krater brodelt, allerdings ohne nennenswerte Fontänen zu bilden. Auch sichtbare Lavaströme gibt es in Richtung der Livecams nicht. Entweder steigt die Lava weniger hoch auf, oder sie fließt seitwärts durch einen Tunnel ab.  Früher, oder später sollte sie dann auf einem der Lavafelder austreten. Denkbar wäre auch, dass die Lava in westlicher Richtung fließt. Der Tremor bewegt sich aktuell im üblichen Bereich, fiel jedoch während der letzten beiden Pausenintervallen tiefer ab, als wir es vorher beobachten konnten. Es ist nicht auszuschließen, dass sich der Character der Eruption ändert, wie wir es bisher öfters in Phasen mit rückläufiger Aktivität beobachten konnten. Obwohl die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel erhöht war, gab es nur vereinzelte Erdstöße entlang des Magmatischen Gangs.

Pagan: Erhöhung der Alarmstufe

Staat: USA | Koordinaten: 18.13, 145.80 | Eruption: Fumarolisch

Nachdem der Pagan gestern anfing Aschewolken zu emittieren, erhöhte das USGS die Warnstufe auf „orange“. Das bedeutet, dass der Vulkan jederzeit mit einer größeren Eruption beginnen könnte, ohne dass es eine weitere Vorwarnung gibt. Die Aschewolke erreichte eine Höhe von 1200 m und driftete in Richtung Westen.

Telica: Erdrutsch mit Ascheeruption

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption:  Asche-Emissionen

Gestern eruptierte der nicaraguanische Vulkan Telica eine Aschewolke. Medienberichten zufolge ereignete sich am Dienstag ein Erdrutsch, der durch starke Regenfälle ausgelöst wurde. Material des Erdrutsches erreichte 3 Dörfer und verursachte Schäden. Menschliche Opfer gab es keine. Ob es einen Zusammenhang zwischen Erdrutsch und der eruptiven Tätigkeit gibt ist unklar.

Semeru in Eruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java eruptierte der Semeru eine Aschewolke. Das VAAC detektierte sie in 4000 m Höhe. Letzten Meldungen zufolge wächst im Krater ein flacher Lavadom. Im vergangenem Jahr ging von ihm ein zäher Lavastrom aus, der auf der oberen Flanke des Vulkans floss. Kollaps-Ereingisse lösten Pyroklastische Ströme aus.

Vulkan-News 03.06.2021: Ätna, Fagradalsfjall, Nevados de Chillan

Die Vulkan-Nachrichten vom 03. Juni drehen sich um die Vulkane Ätna und Fagradalsfjall. Die Feuerberge Nevados de Chillan und Semeru eruptierten Aschewolken.

Ätna: Tremor-Amplitude hoch

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Update 15.30 Uhr: Der Tremor begann wild zu fluktuieren, ganz so, als hätte es ein beginnender Paroxysmus nicht geschafft durchzustarten. Die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Auflauf in den nächsten Stunden ist groß.

Originalmeldung: Am Ätna ist die Tremor-Amplitude nach dem Paroxysmus von gestern nicht mehr bis in den grünen Bereich gefallen, sondern bewegt sich im gelben Bereich seitwärts. In den letzten Wochen verhielt es sich dann so, dass der nächste Paroxysmus nicht lange auf sich warten ließ. Vergleichbar moderaten Tremor hatten wir auch während der mehrmonatigen Periode mit Gipfelaktivität im letzten Jahr. Tatsächlich scheint es strombolianische Eruptionen zu geben, denn das LGS registriert Infraschall. MIROVA zeigt eine moderate Thermalstrahlung im niedrigen zweistelligen MW Bereich an. Es bleibt also spannend, am mächtigsten Vulkan Europas.

Fagradalsfjall: Tremor hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch


Am Fagradalsfjall ist die Tremor-Amplitude weiter gestiegen und jetzt wieder ungefähr auf dem Niveau, wie zur Zeit der Lavafontänen. Das Gleiche gilt auch für die Förderrate: sie stieg auf 12,4 Kubikmeter pro Sekunde. Allerdings ist die sichtbare Aktivität geringer und überwiegend rein effusiver Natur, wenngleich es zum periodischen Aufwallen des Lavasees im Kegel kommt. Heute Nacht ließ sich auf der Livecam sehr schön beobachten, wie ein Lavastrom aus einer Tube hervorbrach und sich an der Oberfläche schnell ausbreitete. Das verdeutlicht, dass sich ein Teil der Eruption im Verborgenen abspielt.

Nevados de Chillan eruptiert Vulkanasche

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist der Nevados de Chillan weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC bringt täglich mehrere VONA-Warnungen heraus. Die Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driften in Richtung Nordosten.

Semeru mit Ascheemissionen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Der Semeru auf Java tut es dem Chillan gleich und stößt Asche aus, die bis auf 4300 m Höhe aufsteigt und in südwestlicher Richtung treibt. Das VSI registrierte gestern 33 seismische Eruptionssignale. Die vulkanisch bedingte Seismizität ist ansonsten gering.