Eine Meldung vom VAAC handelt vom indonesischen Vulkan Lewotolok. Hier wurde eine Aschewolke in einer Höhe von 2400 m detektiert. Der Wind wehte sie in Richtung Südwesten. Das VSI meldete 10 Eruptionen und 23 Entgasungen. Es wurden 10 Tremorphasen festgestellt. Dabei handelte es sich um nicht-harmonischen Tremor.
Der Semeru auf Java ist weiterhin ejektiv aktiv und fördert Asche, die bis auf einer Höhe von 4000 m aufsteigt und gen Westen driftet. In den ersten 6 Tagesstunden wurden 12 Eruptionen vom VSI registriert.
Suwanose-jima stößt Asche aus
Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch
Im Süden Japans ist der Suwanose-jima weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Laut VAAC Tokio steigen diese bis auf einer Höhe von 2133 m auf und driften sowohl in nördlicher, als auch in südliche Richtung. Die Seismizität ist vergleichsweise gering.
Am javanischen Vulkan Semeru gingen gestern zwei Pyroklastische Ströme ab. Laut dem VSI brachte es der Größere auf eine Gleitstrecke von 4,5 km und erzeugte ein seismisches Signal von 1200 Sekunden Dauer, das um 22.15 WBI einsetzte. Die Maximalamplitude lag bei 22 mm. Das VAAC meldete eine Aschewolke, die bis zu 8000 m hoch aufstieg. Auf Satellitenaufnahmen war sie nicht feststellbar, die Daten stammten von Beobachtern am Boden. In verschiedenen Orten kam es zu Ascheregen und die Anwohner zeigten sich alarmiert: zu frisch sind noch die Erinnerungen an die Serie größerer Pyroklastischer Ströme und Lahare, die im letzten Jahr einiges an Zerstörungen verursachten. Daher wurde auch eine besonders exponierte gelegene Siedlung evakuiert, da man den Abgang weiterer Glutwolken fürchtete. Es kam zu 32 explosiven Eruptionen. Die Seismometer registrierten abends zudem 2 Tremorphasen und 2 vulkanotektonische Erdbeben. Informationen, wodurch der Pyroklastische Strom ausgelöst wurde gibt es bislang nicht. Wahrscheinlich kam es zu einem Kollaps am Krater. Da es stark bewölkt ist, gibt es keine Thermalbilder, die Hinweise auf einen Lavastrom, oder Dom geben könnten.
Beim Semeru handelt es sich um einen 3657 m hohen Stratovulkan. Damit ist es der höchste und einer der aktivsten Vulkane Javas. Er liegt am südlichen Ende eines Vulkanmassivs, das sich nach Norden bis zur Tengger-Caldera erstreckt. Der steil aufragende Vulkan erhebt sich im Süden über die Küstenebene. Eine Reihe von mit Seen gefüllten Maaren wurde entlang eines N-S-Trends errichtet, der den Gipfel durchschneidet, und Schlackenkegel und Lavadome besetzen die Ost- und Nordostflanken. Die Topographie des Gipfels wird durch die Verschiebung der Krater von NW nach SE erschwert. Bei den häufigen Ausbrüchen im 19. und 20. Jahrhundert handelte es sich vor allem um kleine bis mittelgroße Explosionen aus dem Gipfelkrater, mit gelegentlichen Lavaströmen und größeren explosiven Eruptionen, die von pyroklastischen Strömen begleitet wurden, die die unteren Flanken des Vulkans erreicht haben.
Kirishima mit Wärmestrahlung
Staat: Japan | Koordinaten: 31,91, 130.86 | Eruption: Fumarolisch
Am südjapanischen Vulkan Kirishima registriert MIROVA eine moderate thermische Strahlung. Sie hat eine Leistung von 70 MW. Die Seismogramme zeigen, dass sich unter dem Komplexvulkan gestern 10 vulkanotektonische Beben manifestierten. Generell ist die Seismizität leicht erhöht. Die Daten zeigen auch an, dass seit Anfang Februar Eruptionswolken detektiert werden, die bis auf einer Höhe von 200 m aufsteigen. Ob sie allerdings Asche enthalten, ist fraglich. Auf der LiveCam ist eine starke Fumarole auf der Außenflanke des Kraters Shinmoe-dake zu sehen. Die Wärmestrahlung geht allerdings nicht von diesem Krater aus, sondern vom Rand des Ohnami-ike-Kraters, der nordwestlich vom Shinmoe-dake liegt. So bleibt es zu Stunde unklar, ob die Wärmestrahlung vulkanischen Ursprungs ist, oder von einer anderen Wärmequelle stammt.
Nachdem es gestern vergleichsweise still am Ätna war, detektieren die Infraschall-Sensoren heute wieder eine erhöhte Tätigkeit. In den letzten 24 Stunden wurden 261 Geräusche aufgefangen, die mit explosiver Tätigkeit assoziiert waren. Der Tremor bewegt sich im grünen Bereich, wobei es nachts zu einem kleinen Peak bis ins Gelb kam. Ein neues Sentinel-Satellitenbild zeigt den Kraterbereich erstaunlich kalt. Eindeutige Hinweise, auf einen möglicherweise bevorstehenden Paroxysmus erkenne ich bislang nicht, aber wir wissen ja alle, wie schnell die Lage am Ätna eskalieren kann.
Am Ätna wartet man auf einen neuen Paroxysmus, der sich gemäß des letzten Pausenintervalls am Donnerstag, oder Freitag ereignen könnte. Doch noch sind etwaige Vorzeichen bestenfalls diffus: In der letzten Woche gab es einige Ascheeruptionen und Infraschalltätigkeit, die auf schwache Explosionen hindeutete. Aktuell hat die Infraschalltätigkeit deutlich abgenommen. Der Tremor bewegt sich im grünen Bereich. Alles in allem lässt sich bis jetzt kein klares Signal erkennen, dass es bald wieder soweit ist, allerdings verhielt es sich 2 Tage vor dem letzten Paroxysmus auch so. Dafür kann ich Euch heute eine Analyse der Geschehnisse der letzten Woche bieten, die jetzt vom INGV veröffentlicht wurde: Kurz vor dem Paroxysmus wurde eine Bodenverformung festgestellt. Das Inklinometer nahe des Südostkraterkegels hatte eine Versteilung der Hangneigung von 5,2 µrad registriert. Der Tremor erreichte hohe bis sehr hohe Amplituden. Interessant ist, dass die Analyse von Lavaproben der letzten beiden Paroxysmen ergab, dass sich ihr Chemismus änderte. Das deutet darauf hin, dass aus der Tiefe frisches Magma in das Magmenreservoire aufgestiegen war. Möglicher Weise ging dieser Aufstieg mit der Erhöhung der Seismizität einher, die wir im Januar kurzzeitig beobachten konnten. Aktuell ist es Erdbebentechnisch verhältnismäßig ruhig unter dem Vulkan und es gibt nur vereinzelte Erdstöße.
im Gegensatz zum Ätna, gibt es unter dem Calderavulkan Campi Flegrei häufig Erdbeben. In der letzten Woche detektierte das INGV 20 davon. Sie lagen allesamt im Bereich der Mikroseismizität und zeigten, dass es zu kleinen Gesteinsbrüchen infolge der Bewegung Magmatischer Fluide kam. Darüber hinaus wurde eine weiter anhaltende Bodenhebung festgestellt. Die Rate liegt bei 13 mm, wobei es zu einer Abweichung von plusminus 2 mm kommen kann. Seit 2011 hob sich der Boden an der Messstation RITE um 86 cm.
Auf der indonesischen Insel Java bleibt der Semeru aktiv. Er eruptiert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 4600 m aufsteigt und Richtung Nordosten driftete. Gestern ereigneten sich gut 40 Explosionen. Es wurde Tremor registriert.
Am Taal Vulkan wurden viele vulkanotektonische Erdbeben registriert
Der Wolf-Vulkan ist noch aktiv
Kilauea: Lavasee aktiv
Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch
Der Lavasee im Halma’uma’u-Krater des Vulkans Kilauea auf Hawaii bleibt aktiv. Ein neues Zeitraffervideo zeigt sogar, dass die Lava an 2 gegenüberliegenden Stellen des Kraters stand. Nach einer kurzen Pause begann die aktuelle Sichtbarkeit des Lavasees am 18. Februar. Einhergehend mit einer Inflationsphase hob sich der Spiegel des Lavasees um 10 m. Seit Beginn der Eruption am 29. September 2021 verfüllte sich der Krater um 89 m.
Auf Java bleibt der Semeru munter und stößt regelmäßig Aschewolken aus. Das VAAC meldet diese in einer Höhe von 4300 m. Die Asche driftet in Richtung Norden. Das VSI meldete gestern 77 Eruptionen des Vulkans. Die Seismizität bewegt sich auf niedrigen-moderaten Niveau. Gestern wurde nur eine Tremorphase festgestellt. Heute waren es bislang 6 Tremorphasen und ein vulkanotektonisches Beben.
Am philippinischen Taal-Vulkan wurden gestern viele vulkanisch bedingte Erdbeben detektiert. PHILVOLCS berichtet von 169 Tremorphasen. Sie dauerten zwischen 2 und 16 Minuten. Tremor wird von sich bewegenden Magmatischen Fluiden verursacht. Dabei kann es sich um hydrothermales Tiefenwasser, Gas, oder Magma handeln. Der Schwefeldioxidausstoß betrug 6366 Tonnen. Im Wasser der Kratersees wurde Upwelling beobachtet. Dampf stieg bis zu 600 m hoch auf. Die Hangneigung wird weiterhin flacher, was für Deflation spricht.
Obwohl nur wenige, bis keine Nachrichten vom ecuadorianischen Wolf-Vulkan herein kommen, ist der Schildvulkan auf der Galapagos-Insel Isabela weiter aktiv und stößt einen Lavastrom aus. Vor 3 Tagen emittierte er eine Wärmestrahlung von 1286 Mw Leistung. Auf dem letzten Sentinel-Satellitenbild ist im Infrarotspektrum zu sehen, dass der Lavastrom mindestens 6 km lang war. Einen Hotpot gab es sogar noch in 9 km Entfernung zur Eruptionsspalte. Die Vermutung liegt nahe, dass der Lavastrom bis dahin in einer Tube floss und dass an deren Ende Lava oberflächlich austrat.
Der guatemaltekische Vulkan Fuego bleibt aktiv und eruptiert effusiv und ejektiv. Pro Stunde wurden gestern zwischen 8-14 explosive Eruptionen gezählt. Vulkanasche stieg bis auf 4800 m auf und driftete bis zu 30 km weit. Der Lavastrom ist 200 m lang. Es gehen Block- und Schuttlawinen ab, die z.T. den Vegetationsrand erreichen.
Das Foto soll recht neu sein und wurde erst heute veröffentlicht. Das genaue Aufnahmedatum ist mir unbekannt. Auf dem zugehörigen Video erkennt man sehr schön die innere Struktur des Kraters. Man erkennt 2 Schlote und eine glühende Lavafüllung. Der Lavastrom ist hingegen nicht zu sehen.
Ibu eruptiert Aschewolken
Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption: Dom
Auf der indonesischen Insel Halmahera bleibt der Ibu in einem Stadium erhöhter Aktivität. Das VSI meldete gestern 68 seismische Eruptionssignale. Sie dauerten bis zu 65 Sekunden und erzeugten Amplituden von bis zu 30 mm. Vulkanasche stieg einige Hundert Meter über den Krater auf. In diesem wächst ein Lavadom. Der Magmenaufstieg verursachte 25 vulkanisch bedingte Erdbeben. Die Seismizität ist seit Mitte Dezember erhöht.
Auf den Philippinen gibt der Vulkan Kanlaon weiter Anzeichen des Erwachens von sich. PHILVOLCS meldete heute, dass in den letzten 24 Stunden 17 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Sie entstanden durch Rissbildung infolge des Aufstiegs Magmatischer Fluide. Aus dem gleichen Grund versteilt sich die Hangneigung des Vulkans. Er bläht auf, da Magma ins Fördersystem strömt.
Gestern ging vom Sangeang-Api eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4900 m aufstieg und vom VAAC Darwin gemeldet wurde. Das VSI berichtete von 13 Entgasungen und ein vulkanotektonisches Erdbeben. Die Seismizität ist soweit vergleichsweise unauffällig. Thermische Anomalien wurden nicht detektiert, daher gehe ich vorerst von einem einmaligen Event aus. Möglicherweise kam es zu einem Kollaps und bereits abgelagerte Asche wurde aufgewirbelt. Sangeang-Api liegt vor der Küste der indonesischen Insel Sumbawa, die vom berüchtigten Vulkan Tambora dominiert wird.
Auf Java bleibt der Semeru aktiv. Der höchste Vulkan der Insel eruptiert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen und vom Wind gen Westen getrieben werden. Pro Tag ereignen sich durchschnittlich 70 strombolianische Eruptionen. Der Vulkan kann als daueraktiv eingestuft werden.
Ein Satellitenbild vom Ätna, dass nach dem Paroxysmus entstand, zeigt gut den Verlauf der Lavaströme, die sich in Richtung Süden bewegten. Neben den klassischen Lavaströmen speiste die Lavafontäne mehrere kurze Ströme, die die Flanken des Neuen-Südostkraterkegel bedeckten. Nachdem es gestern Nachwehen gab, scheint sich der Vulkan heute wieder beruhigt zu haben. Der Tremor bewegt sich im „gelben“ Bereich, so als wäre er unentschieden, sich schlafen zu legen, oder bald wieder ausbrechen zu wollen.
In einem Schiebebild habe ich ein Satellitenbild im normalen Lichtspektrum mit einem Foto im gefilterten Lichtspektrum überlagert. Auf den Bildern erkennt man nicht nur die Lavaströme, sondern auch die ausgeräumten Massen alten Materials, dass mit den Pyroklastischen Strömen gefördert wurde und sogar die Barbagallo-Krater am Torre del Filosofo überlagerte. Als dort die Gebäude noch standen, hat von dort aus so mancher Vulkanspotter die Paroxysmen vom Südostkrater beobachtet.
Auf Java ist der Semeru weiter unruhig und eruptiert Aschewolken. Das VAAC detektierte die Asche in eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel. Das VSI registriert täglich eine hohe Anzahl an Eruptionen. Gestern waren es über 80 Ausbrüche. Die Seismografen zeichnen Tremor auf.
Montagne Pelée mit Seismik
Staat: Frankreich | Koordinaten: 14.82, -61.17| Eruption: Mikroseismizität
Der gefürchtete Vulkan Montagne Pelée zeigt weiterhin Anzeichen eines langsamen Erwachens. Innerhalb einer Woche registrierte das Observatorium auf Martinique 21 schwache Erdbeben. In der Woche zuvor waren es 42 Beben. Die Magnituden bewegen sich im Rahmen der Mikroseismizität und sind kleiner als 1. Die Hypozentren lagen in der Nähe der Oberfläche. Die Erschütterungen entstanden bei der Bildung von Mikrofrakturen im Gestein. Zudem scheinen vermehrt vulkanische Gase auszutreten. Die Vulkanologen berichten von einer Ausweitung der Gebiete, in denen die Vegetation auf dem Vulkan geschädigt wurde.
Der karibische Vulkan ist gefürchtet: im Jahr 1902 erzeugte er eine seitwärts gerichtete Explosion nebst Pyroklastischen Strömen. Bei der Eruption starben mehr als 30.000 Menschen.
Der guatemaltekische Vulkan Fuego eruptiert einen kurzen Lavastrom. Er entspringt dem Hauptkrater und hat eine Länge von 75 m erreicht. Er besteht aus hochviskoser Lava und hat einen blockigen Habitus. Dementsprechend lösen sich von der Lavafront Block- und Schuttlawinen. Sie fließen durch die Schluchten Ceniza, Taniluya, Trinidad, und Santa Teresa und erreichen den Vegetationsrand. Darüber hinaus wurden schwache-moderate Explosionen beobachtet, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4700 m steigen lassen. Wie immer, wenn es Lavaströme am Fuego gibt, lässt die Häufigkeit explosiver Ereignisse nach. So wurden gestern nur 4-8 Eruptionen pro Stunde gezählt. Es kam auch zu einer 15 minütigen Phase kontinuierlichen Ascheausstoßes.
Das Bild stammt von Instagram (alvarowildlifephoto) und wurde Anfang Februar aufgenommen.
In Ecuador ist es der Reventador, der von sich Reden macht, indem er explosive Eruptionen generiert. Gestern entstand dabei eine Aschewolke, die gut 1000 m hoch aufstieg. Die Vulkanologen vom IG detektierten außerdem eine schwache-moderate thermische Anomalie. Sie deutet die Präsenz von Schmelze im Fördersystem/Kraterbereich an. Der Alarmstatus steht auf „orange“.
Der Sangay liegt ebenfalls in Ecuador und steht heute in den News, weil er eine Aschewolke eruptierte, die bis auf einer Höhe von 9100 m aufgestiegen ist. Gestern wurde eine hohe Thermalstrahlung mit 114 MW Leistung festgestellt. Sie rührt wahrscheinlich von einem Lavastrom auf der Südwestflanke des Vulkans her.
Auf Java (Indonesien) hat der Semeru wieder das strombolianische Aktivitätsniveau wie vor dem Domkollaps erreicht. Das VSI verzeichnete gestern 73 seismische Signale, die von explosiven Eruptionen verursacht wurden. Sie erzeugten auf dem Seismogramm Ausschläge mit Amplituden von 10-24 mm, und 50-215 Sekunden Dauer. Es wurden 6 Tremorphasen registriert und 4 Schuttlawinen gingen ab.
Unter der Ostflanke des sizilianischen Vulkans Ätna ereignete sich ein Schwarmbeben. Das INGV zeigt 13 Erschütterungen für den 31. Januar an. Die meisten Erdbeben ereigneten sich in einem Cluster, der sich ca. 1.5 km nördlich vom Monte Fontane formierte. Das stärkste Beben brachte es auf eine Magnitude von 2,4, mit einem Hypozentrum in 5,3 km Tiefe. Im Wochenbericht schreibt das INGV, dass es nahezu kontinuierliche strombolianische Eruptionen am Neuen Südostkrater gegeben hat. Aus der Bocca Nuova gab es schwache bis moderate Infraschall-Ereignisse, die auf tief sitzende Explosionen hindeuteten.
Merapi mit hoher Seismizität
Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom
Vor 2 Tagen ging am Merapi ein kleinerer Pyroklastischer Strom ab. Zudem wurden und werden täglich zahlreiche Abgänge von Schuttlawinen registriert. Die Seismizität stieg in den vergangenen 2 Tagen signifikant an: pro Tag wurden mehr als 100 vulkanotektonische- und hybride Erdbeben detektiert. Es sind die höchsten Werte der letzten 3 Monate. Sollten die Beben anhalten, kann man davon ausgehen, dass ein neuer Schub Magma aufsteigt und die Dome bald anfangen schneller zu wachsen.
Semeru stößt Vulkanasche aus
Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom
Der indonesische Vulkan Semeru stieß wieder eine Aschewolke aus. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 4900 m und driftete in Richtung Nordosten. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom und es werden sporadisch Pyroklastische Ströme generiert. Die aktuelle Aschewolke könnte von einer der Glutwolken ausgehen. Starke Regenfälle können Lahare auslösen.
Auf den Philippinen gibt der Taal weiter Rätsel auf, indem er bei anhaltender Deflation viel Schwefeldioxid ausstößt und zugleich seine Seismizität erhöhte. Gestern registrierte PHILVOLCS 31 vulkanotektonische Erdbeben, inkl. 8 Tremorphasen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 10.594 Tonnen am Tag. Im Kratersee auf Volcano Island wellten hydrothermale Fluide auf. Dampfwolken erreichten eine Höhe von bis zu 600 m.
Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen
Auf der südjapanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima 3 Mal. Die letzte Eruption ereignete sich heute Morgen um 5:24 UCT und ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Osten. Das Ereignis wurde mit diversen LiveCam aufgezeichneten und steht als Video parat. Auf den Aufzeichnungen ist zu erkennen, dass sich die Asche lange in der Luft hielt.
Die Daten des Vulkans sind momentan noch recht unauffällig, und es gibt keine Hinweise darauf, dass eine länger dauernde Eruptionsserie, oder ein großer Vulkanausbruch anstehen. Vor einer Woche gab es vor der Ostküste von Kyushu ein Schwarmbeben mit Erschütterungen im 4er Bereich. Doch es ist unwahrscheinlich, dass diese Beben die Eruption getriggert haben.
Am indonesischen Vulkan Bromo wurde gestern ein Satellitenfoto aufgenommen, in dessen Infrarot-Spektrum eine Wärmeanomalie im Krater zu erkennen ist. Sie geht geht vom Hauptschlot des Vulkans aus und signalisiert, dass Magma im Fördersystem steht. Dafür spricht auch eine starke Dampfentwicklung. Die Vulkanologen vom VSI meldeten heute Nacht eine schwache Tremorphase. In den vergangenen Tagen kam es zu vereinzelten vulkanotektonischen Erdbeben. Es ist möglich, dass sich der Vulkan mittelfristig auf eine Eruption vorbereitet.
Entdeckt habe ich das Signal am Bromo zufällig, als ich gucken wollte, was der Semeru macht. Am Nachbarvulkan des Bromos ist ebenfalls ein thermisches Signal sichtbar. Es ist deutlich stärker als am Bromo und zieht sich in einzelnen Hotspots bis auf die Südost-Flanke hinab. Hier scheint also ein wenig glühende Lava unterwegs zu sein. Die Anomalie im Krater könnte von glühender Tephra stammen, die explosiv gefördert wird. Denkbar ist auch erneutes Domwachstum.
Merapi mit weiterem Domwachstum
Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom
Der Merapi bleibt aktiv, auch wenn die Anzahl der täglichen Schuttlawinen etwas abgenommen hat. Das VSI detektierte in den ersten sechs Tagesstunden 23 Lawinenabgänge. Die Seismik ist gering. Aus einem neuen Bericht der Vulkanologen geht hervor, dass die beiden Lavadome im Gipfelbereich langsam weiter wachsen. Der Zentraldom hat ein Volumen von gut 3 Millionen Kubikmeter und eine Wachstumsrate von 5000 Kubikmeter pro Tag. Der Lavadom am südwestlichen Kraterrand bringt es auf ein Volumen von 1,67 Millionen Kubikmeter, bei einer Wachstumsrate von etwa 10.000 Kubikmeter am Tag. Noch kann man die Dome als relativ klein bezeichnen. Sollten sie eines Tages zusammenwachsen und den neuen Gipfel des Vulkans bilden, dann steigt das Gefahrenpotenzial deutlich.