Nevados de Chillan speit Asche

Der chilenische Vulkan Nevados de Chillan ist weiterhin aktiv und eruptiert glühende Tephra und feine Vulkanasche. Das VAAC warnte gestern vor einer Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4300 m ü.N.N. auf. In Medienberichten heißt es, dass die Eruptionswolke mehr als 760 m über dem Krater aufstieg. Die Eruption ging mit einem langperiodischen Erdbeben einher. Nevados de Chillan ist ein Komplexvulkan der aus 3 überlappenden Stratovulkanen zusammengesetzt ist. An seinen Hängen liegt ein beliebtes Skigebiet. Die abgelagerte Vulkanasche auf dem Schnee könnte Skifahrer nerven.

Sakurajima tat es wieder

Wieder gab es am japanischen Sakurajima eine Eruption die nicht nur Vulkanasche aufsteigen ließ, sondern auch vulkanische Blitze generierte. In den letzten Tagen traten diese gehäuft auf. Damit einher ging eine allgemeine Zunahme der explosiven Aktivität: sowohl Anzahl, als auch die Höhe der Aschewolken steigerten sich. Zusätzlich wurde eine Steigerung der seismischen Aktivität festgestellt.

Semeru fördert Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Java ist der Semeru in Eruption begriffen. Das VAAC registrierte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4000 m aufgestiegen ist. Die Vulkanologen registrierten in der ersten Tageshälfte 18 seismische Eruptionssignale. Sie erzeugten Amplituden zwischen 10 und 20 mm und dauerten bis zu 100 Sekunden.

Ätna mit Hotspot

Auf einem aktuellen Satellitenbild des italienischen Vulkans Ätna erkennt man eine thermische Anomalie im Neuen Südostkrater. Dieser dampft heute mächtig, allerdings scheint es sich tatsächlich nur um Dampf zu handeln, der ausgestoßen wird. Asche ist nicht zu erkennen. Allerdings kann sich das schnell ändern: der Tremor ist weiterhin moderat erhöht und es kann jederzeit zu Eruptionen kommen. Erstmalig seit letztem September sind sowohl der Zentralkrater, als auch der Nordostkrater kalt. Die Aktivität der Voragine kam (vorläufig) zum erliegen.

Semeru eruptiert Asche und Lava

Auf der indonesischen Insel Java eruptiert der Semeru weiterhin Vulkanasche und einen Lavastrom. Dieser geht von einem Pfannkuchen-förmigen Lavadom aus, der seit Jahren im Krater wächst. Der Krater liegt in einer Depression, die mit der abgesackten Südostflanke des Vulkans an ein Hufeisen erinnert. Durch diese Vertiefung fließt der Lavastrom. Er reicht bereits weit die Flanke hinab. Von der Front des Lavastroms gehen Schuttlawinen ab. Im Extremfall können so pyroklastische Ströme entstehen. Außerdem ist der Vulkan explosiv tätig und fördert Aschewolken. Die Letzte stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf.

Merapi mit Seismik

Der indonesische Vulkan Merapi liegt in relativer Nähe zum Semeru. Auch in seinem Krater wächst ein Dom. Im Gegensatz zum Semeru, ist die Lava des Merapis zäher und bildet einen steileren Dom aus Lavablöcken. Die örtlichen Vulkanologen melden zahlreiche vulkanisch bedingte Erdbeben unter dem Vulkan. Gestern wurden 57 Erdstöße registriert. Etwa die Hälfte der Beben ging auf starke Entgasungen zurück. Es wurden allerdings auch mehrere Erdbeben mit niedriger Frequenz aufgezeichnet. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit Fluidbewegungen im Untergrund. 23 hybride Erdbeben könnten durch Sprödbruch des Gesteins infolge von Magmenaufstieg entstanden sein. Hybriderdbeben setzen sich aus 2 Signalen unterschiedlicher Frequenz zusammen. Sie fangen mit einer hohen Frequenz an und gehen dann in ein niedrigfrequentes Signal über, welches gerne als „Nachklingeln“ bezeichnet wird. Die Interpretation dieser Beben wird teilweise kontrovers diskutiert. Eine Studie fand heraus, dass die Hybriderdbeben häufig an Dom bildenden Vulkanen, während der Dom-Wachstumsphase auftreten. Alles in Allem deutet die Seismik am Merapi auf einen neuen Wachstumsschub des Lavadoms hin. Es ist nur eine Frage der Zeit bis pyroklastische Ströme generiert werden.

White Island: erhöhte Aktivität?

In den letzten Tagen gab es mehrere moderate Erdbeben in der neuseeländischen Bay of Plenty und damit in der Nähe des Vulkans White Island. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“ und auf den Livecams erkennt man Dampfwolken aufsteigen. Nachts lässt sich schwache Rotglut im Krater erahnen. Nun wurde in den Sozialen Medien ein Foto geteilt, dass eine Eruptionswolke zeigt. Das Bild wurde am 25. Mai eingestellt. Laut Bildautor wurde es innerhalb der letzten 2 Wochen gemacht.

Karymsky speit Asche

Der Karymsky liegt auf der russischen Halbinsel Kamtschatka und eruptierte in Serie. Laut VAAC Tokio erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 5200 m über dem Meeresspiegel. Die Höhe des Vulkans beträgt 1468 Meter. Die Aschewolke ist somit gut 3700 m über Kraterhöhe aufgestiegen. Selbst die russischen Medien sind auf die Eruptionen aufmerksam geworden und berichten darüber. Der Vulkan Karymsky liegt 115 km von Petropawlowsk-Kamtschatski entfernt im zentralen Teil von Kamtschatka. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Halbinsel. Das Foto stammt aus dem Archiv.

Ätna: Eruptionswarnung

Das LGS hat heute die automatisch generierte Vorwarnstufe von „gelb“ auf „orange“ angehoben. Es werden zahlreiche Explosionen registriert, sowie eine erhöhte Tremoramplitude.

Pacaya ist heiß

Der Vulkan Pacaya befindet sich nahe der guatemaltekischen Hauptstadt und emittiert heute eine hohe Wärmestrahlung, mit einer Leistung von 108 MW. Sie geht von einem Lavastrom aus, der in nordöstliche Richtung fließt und den Fuß des Kegels erreicht. Somit ist die Lava in Reichweite der Touristen, die vom Parkeingang in San Vincente aus aufsteigen.

Semeru in Eruption

Der indonesische Vulkan Semeru liegt auf der Insel Java. Seit mehreren Monaten ist er aktiver als es in den letzten Jahren üblich war. Bis dahin wurden seine Eruptionen vom langsamen Domwachstum und gelegentlichen Ascheeruptionen dominiert. Jetzt befindet er sich in einem Stadium stärkeren Domwachstums und erhöhter Explosivität. Gestern wurden 80 Eruptionen detektiert. Sie lösten seismische Signale aus, die bis zu 138 Sekunden anhielten und Maximalamplituden von 24 mm erzeugten. Die Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4300 m auf. Zudem wurden einige tektonische Erdbeben registriert.

Campi Flegrei und Vesuv: kleine Erdbebenschwärme

Gestern manifestierte sich unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei ein kleiner Erdbebenschwarm. Das INGV registrierte 6 schwache Erschütterungen mit Magnituden kleiner als 1. Die Hypozentren lagen in Tiefen kleiner 2 km.

Auch am Nachbarvulkan Vesuv bebte es. Hier wurden 5 Erdstöße registriert. Der Stärkste hatte die Magnitude 1,9 und lag nur 650 m tief.

Semeru mit Aschewolke und Lavastrom

Der indonesische Vulkan Semeru ist weiterhin aktiv. Das VAAC detektierte heute eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel. Auf einem aktuellen Sentinel-Satellitenfoto ist eine thermische Anomalie zu erkennen. Sie stammt von einem Lavastrom, der vom Dom im Gipfelkrater ausgeht. Der Strom fließt durch eine Depression auf der Südostflanke des Vulkans und teilt sich im unteren Bereich in 2 Arme. Von der Lavafront gehen Schuttlawinen ab. Es werden entsprechende seismische Signale registriert. Die Vulkanologen stellten heute Nacht 16 Eruptionen fest. Sie erzeugten Erschütterungen, die auf den Seismogrammen ihre Spuren hinterließen. Die Signale hatten Amplituden zwischen 12 und 21 mm und dauerten bis zu 100 Sekunden.

Ibu eruptiert Vulkanasche

Auf der indonesischen Insel Halmahera ist der Ibu weiterhin aktiv. In seinem Krater wächst ein Lavadom und es gibt strombolianische- vulcanianische Eruptionen. Diese Form der Tätigkeit hält bereits seit Jahren an. Doch heute schaffte es der Vulkan in die News, weil das VAAC eine Aschewolke registrierte, die eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen könnte. Vorausgesetzt, die Angaben sollten richtig sein, dann stieg die Wolke bis auf einer Höhe von 13700 m auf. Doch ich gehe davon aus, dass in der Meldung eine Kommastelle verrutscht ist und die Asche in 1400 m Höhe festgestellt wurde. in der Meldung ist auch von einer „diskreten“ Eruption die Rede.

Ätna: Tremor niedrig

Seit gestern Abend bewegt sich der Tremor auf ungewöhnlich niedrigem Niveau. Explosionen und Thermalstrahlung werden ebenfalls nicht mehr registriert. Die Erdbebentätigkeit ist ebenfalls gering. Es sieht ganz danach aus, als würde unsere mächtige Dame pausieren, oder ihre Aktivität einstellen. Ähnliches kann man dem Stromboli bescheinigen. Hier erreichte die Tätigkeit vor über einer Woche ein sehr niedriges Niveau. Unter diesen Bedingungen wäre eine Besteigung der Gipfelregion wieder relativ gefahrlos möglich. Allerdings besteht immer das Restrisiko einer spontanen größeren Explosion.

Ätna: strombolianische Eruptionen

Wie so oft während des Frühlings, zeigt sich das Wetter am Ätna von seiner wolkigen Seite und gibt nur selten Blicke auf den Krater frei. Doch ab und an erhaschen die Anwohner einen wolkenfreien Blick auf den Vulkan. Vor 2 Tagen konnte Dr. Boris Behncke vom INGV einen jener kostbaren Momente auf Video festhalten und strombolianische Eruptionen aus dem neuen Kraterkegel der Voragine dokumentieren. Neben glühender Tephra wurde auch Vulkanasche gefördert. Starker Wind verfrachtete die Aschewolke in nordöstlicher Richtung. Derweilen registrierte MIROVA eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 18 MW. Entweder wurde ein kleiner Lavastrom gefördert, oder es sammelte sich viel glühende Tephra an. Die Infraschall-Sensoren des LGS bestätigen zahlreiche explosive Ereignisse. Der Tremor ist konstant erhöht.

Semeru eruptiert weiter

Auf der indonesischen Insel Java ist der Semeru immer noch aktiv. Das VAAC meldete heute Nacht Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m über dem Meeresspiegel. Die Vulkanologen vom VSI registrierten in der ersten Tageshälfte 10 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Amplituden zwischen 12 und 19 mm und dauerten bis zu 120 Sekunden. Zudem gingen Schuttlawinen ab. Obwohl  nur sporadisch Erdbeben aufgezeichnet werden, die direkt mit auf Magmenaufstieg hindeuten, scheint der Dom weiterhin langsam zu wachsen.

Vesuv: Niederfrequenz Erdbeben?

Die Kollegen von Meteovesuvio berichten über eine beunruhigende Entwicklung am Vesuv in Italien: Ihrer Meinung nach wurden einige Erdbeben mit langer Periode und niedriger Frequenz registriert. Sie hatten Frequenzen zwischen 3 und 6 Hz. Diese Erdbebenform ist direkt mit der Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund assoziiert. Bei magmatischen Fluide kann es sich um Tiefenwässer, oder aber um Magma handeln. Von offizieller Seite der Vulkanologen des INGVs gibt es dazu noch kein Statement, also sind die Informationen noch mit Skepsis zu betrachten.

Semeru in Indonesien eruptiert

In Indonesien ist der Semeru weiter aktiv. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m. Das VSI berichtet heute von 23 Eruptionssignalen, die innerhalb von 12 Stunden aufgezeichnet wurden. Sie hatten Amplituden zwischen 6 und 20 mm und hielten bis zu 112 Sekunden an. Es ging eine Schuttlawine ab. Auf Satellitenbildern erkennt man im Krater den Lavadom, von dem ein kurzer Lavaastrom abgeht. Er fließt durch eine Scharte auf der Südostflanke des Vulkans. Von der Lavafront gehen Schuttlawinen und gelegentlich pyroklastische Ströme ab. Das Wetter wird auf Java scheinbar langsam trockener und es sind immer wieder visuelle Beobachtungen möglich.

Anak Krakatau: neue Aufnahmen

Die seismische Aktivität am Krakatau ist momentan rückläufig, doch wenn der Vulkan sein bisheriges Muster beibehält, dürfte in bald eine neue seismische Aktivitätsphase beginnen. Einstweilen sind neue Videoaufnahmen aufgetaucht die nach der letzten Eruption entstanden. Sie zeigen den kurzen Lavastrom, der bis ins Meer floss. Satellitenbilder im Infrarotspektrum zeugen von Wärmeanomalien im Kraterbereich. Das Wasser im Krater ist verschwunden. Trotzdem können Eruptionen noch vom Meerwasser beeinflusst werden und dadurch explosiver ausfallen als ohne den Wassereinfluss.

Ätna: Tremor variiert

Am Ätna auf Sizilien fluktuiert der Tremor weiterhin stark. Heute ist die Amplitude wieder deutlich angestiegen, allerdings ohne dass es zu einer Eruption aus dem neuen Südostkrater gekommen wäre. Die Infraschall-Sensoren des LGS registrierten in den letzten Stunden zahlreiche Schallereignisse, die von strombolianischen Explosionen generiert werden. Interessant ist ein Satellitenfoto, dessen beiden Hälften zeitverzögert aufgenommen wurden. Das rechte Teilbild erwischte dabei die Ascheeruption vom Sonntag. Das linke Bild ist älter und zeigt die Gipfelkrater. In ihnen erkennt man als rote Hotspots 5 aktiven Förderschlote. Was man nicht mehr sieht sind die Lavaströme, die bis vor kurzem das eruptive Geschehen im Zentralkrater dominierten.

Semeru: Pyroklastischer Strom

Am Semeru auf Java wurde heute Morgen um 6:08 Uhr (Ortszeit) ein pyroklastischer Strom gesichtet. Nach Angaben des VSI floss er in 481 Sekunden gut 2000 m weit und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 7 mm.  Die Vulkanologen registrierten ein weiteres Signal, dass von einer Schuttlawine erzeugt wurde. Es gab 14 Asche-Dampf-Exhalationen. Nachts wurden auch einige explosive Ausbrüche registriert. Die Aktivität des Vulkans ist groß. Bei weiterem Domwachstum werden die pyroklastischen Ströme häufiger auftreten und umliegende Siedlungen gefährden.

Ätna: hohe Anzahl an Infrasound-Ereignissen

Das LGS verzeichnet immer noch eine sehr hohe Anzahl an Infrasound-Ereignissen. Diese deuten auf anhaltende starke strombolianische Aktivität im Bereich des Zentralkraters hin. Die Thermalstrahlung ist vergleichsweise niedrig, so dass ich davon ausgehen, dass kein Lavastrom unterwegs ist. Visuelle Bestätigung des Geschehens gibt es momentan nicht.

Klyuchevskoy: anhaltende Ascheeruptionen

Die Tätigkeit am Vulkan auf Kamtschatka geht weiter. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. MIROVA verzeichnet eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 142 MW. In der Nacht gab es Spitzenwerte von bis zu 570 MW. Das deutet auf Paroxysmen hin. Auf den Livecams erkennt man eine kleine Eruptionswolke aus dem Krater aufsteigen. Der Klyuchevskoy zählt zu den aktivsten Vulkanen der sibirischen Halbinsel.

Vulkane Ecuadors

Gestern rissen die Wolken am Sangay in Ecuador einmal auf und enthüllten den Lavastrom, der immer noch über die Vulkanflanke fließt. Der Strom wird von einem Dom aus gespeist und ist hochviskos. Von der Front des Stroms gehen Schuttlawinen ab, die Ascheströme verursachen können. Parallel zur effusiven Tätigkeit gibt es Explosionen, die Aschewolken bis auf einer Höhe von 5800 m fördern. Starke Regenfälle können Lahare auslösen die viel Schlamm in die umliegenden Flüsse eintragen. Die Lahare verfärben nicht nur das Wasser, sondern lassen die Pegel der Flüsse ansteigen, da die Ablagerungen das Wasser stauen. In den letzten Tagen regnete es zwar, aber überraschenderweise wurden keine Lahare generiert. Die Aktivität begann am 19. Mai 2019 und hält nun seit fast einem Jahr an.

In Ecuador ist auch der Reventador aktiv. Seine frequenten Explosionen lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 800 m über dem Krater aufsteigen. Stärkere Explosionen fördern rotglühende Tephra, die auf den Vulkanflanken landet.

Das Thema Vulkane trat in Ecuador in den vergangenen Wochen in den Hintergrund: Schlagzeilen sorgten die vielen Corona-Toten, die tagelang in den Wohnungen liegen, bevor sie abtransportiert werden. Das Gesundheitssystem des Landes ist komplett überfordert.

Anak Krakatau: Lavastrom?

In den vergangenen Tagen stand der Anak Krakatau in den Schlagzeilen, weil er Asche-Dampf-Eruptionen erzeugt hat, bei denen auch glühende Tephra eruptiert wurde. Außerdem registrierten die Sentinel-Satelliten eine vergleichsweise hohe Thermalstrahlung. Heute hat sie eine Leistung von 46 MW. Auf einem Satelittenfoto erkennt man im Infrarot-Bereich einen Hotspot an der Küste des Vulkan-Eilands. Dr. Boris Behncke von INGV kommentierte das Bild in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ und denkt, dass die thermische Anomalie von einem kurzen Lavastrom verursacht werden könnte. Der Krater hat sich vom Meerwasser weitestgehend isoliert.

Klyuchevskoy und Bezyminanny dampfen

Die beiden Vulkane Klyuchevskoy und Bezymmiany (Kamtschatka) kann man heute bei schönstem Winterwetter per LiveCam beobachten. Nicht oft erwischt man 2 aktive Vulkane auf einem Blick! Beide Feuerberge dampfen vor sich hin, der Klyuchevskoy deutlich stärker als der Bezymianny, der sich rechts im Bild befindet. Im Vordergrund sieht man den inaktiven Kamen. Der Klyuchevskoy steht zudem in den Schlagzeilen, weil er nicht nur dampft, sonder auch sporadisch Asche auswirft. Heute Morgen meldete das VAAC Tokio Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit einer Spitzenleistung von 145 MW. Wenn kein Lavastrom gefördert wird, dann stammte die hohe Thermalstrahlung wahrscheinlich von einer Lavafontäne.

Der Bezymianny ist effusiv tätig und baut langsam an seinem Lavadom. Allerdings ist dieser nicht so heiß, dass ständig Wärme emittiert wird. Trotzdem besteht die Gefahr, dass es zu einem Domkollaps kommt und pyroklastische Ströme generiert werden.

Semeru weiterhin munter

Auf der indonesischen Insel Java sorgt der Semeru für Schlagzeilen. Das VSI registrierte in den letzten 6 Stunden 22 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Amplituden zwischen 10-22 mm und dauerten bis zu 111 Sekunden. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4300 m. Dichte Wolken vereitelten visuelle Beobachtungen.

Ätna: Tremor fährt Achterbahn

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv, doch die Interpretation der Daten ist derzeit nicht einfach: der Tremor fährt Achterbahn und die Infraschallmikrofone rasten förmlich aus. Die Daten deuten entweder auf starke explosive Aktivität hin, oder werden vom Sturm verfälscht. Die Thermalstrahlung bewegt sich auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Es sieht so aus, als würde nur noch wenig Lava fließen.

Ätna: Wochenbericht INGV

Der neue Wochenbericht des INGV Catania bestätigt, was ich bereits in einem der letzen Postings geschrieben habe: die Aktivität am Ätna ist leicht zurück gegangen. Doch immer noch fließt Lava aus der Flanke des Intrakraterkegels der Voragine. Sie ergießt sich in die Bocca Nuova und füllt diese langsam auf. Strombolianische Eruptionen werden aus 2 Schloten des Intrakraterkegels gefördert. Darüber hinaus verzeichneten die Vulkanologen laute Entgasungen aus dem Nordostkrater und beobachteten nächtliche Rotglut aus dem Neuen Südostkrater. Satellitenbilder im Infrarotspektrum bestätigen in allen 4 Kratern thermische Anomalien. Die Leistung der Wärmeabstrahlung ist geringer als im März und lag in den letzten Tagen zwischen 12 und 36 MW. Die Erdbebenaktivität ist ebenfalls rückläufig.

Anak Krakatau: Hohe Wärmestrahlung

Der indonesische Inselvulkan Anak Krakatau könnte in einer neuen Aktivitätsphase eingetreten sein. Seit der Eruption am 10. April wird eine recht hohe Wärmestrahlung emittiert. Sie hat eine Leistung von bis zu 99 MW. Es sind die höchsten Werte seit dem Kollaps im Dezember 2018. Natürlich muss auch berücksichtigt werden, dass sich der neue Krater langsam aber sicher permanent über dem Wasserspiegel erhoben hat. Wahrscheinlich wurde der Kratersee bei dem Ausbruch vom Freitagabend ausgeblasen, so dass der Schlot nun ungehindert Wärme abgeben kann. Die Wärmeanomalie zeugt von strombolianischer Tätigkeit und der Akkumulation von Lava im Kraterbereich. Der Vulkan stößt sporadisch höhere Eruptionswolken aus. Das VAAC registriert Vulkanasche in einer Höhe von gut 3000 m. Das VSI meldete einige vulkanisch bedingte Erdbeben.

Semeru in Eruption

Der Semeru auf Java ist weiter aktiv. Das VAAC meldete eine Aschewolke in 4000 m Höhe. Alleine am Vormittag registrierte das VSI  12 seismische Eruptionssignale die zwischen 60 und 105 Sekunden dauerten. Dichte Wolken vereitelten allerdings visuelle Beobachtungen des Geschehens.