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Blaue Lagune-Svartsengi-Thorbjörn Livecam

Aufgrund der anhaltenden seismischen Aktivität nebst Bodenhebung auf der isländischen Reykjaneshalbinsel richteten mehrere lokale Mediendienstanbieter ihre Webcams auf das betroffene Gebiet um die Blaue Lagune und das Geothermalkraftwerk Svartsengi. Die meisten Kameras stehen auf der vulkanischen Erhebung Thorbjörn, unter der es selbst zu einer signifikanten Bodenhebung kommt. Auf dieser Seite bette ich auch Livedaten zur Seismik und Bodenhebung ein.



Multiview-Blick

Multiview-Splitscreen mehrerer Cams von RUV.

Livestream vom Thorbjörn 1

LiveCam der Eruption. Die Kamera wird von MBL betrieben.

Livestream Sylingafell

Der Sylingafell-Livestream wird von RUV betrieben.

Livestream Hagafell

MBL-Livestream vom Hagafell aus

Karte des Eruptionsgebiets

Karte der Lage der Eruptionsspalte zwischen Stóra-Skógfell und Sundhnúkar. © IMO

Seismogramm der Messstation Grindavik

Seismogramm der Messstation FAD. © IMO

Die Seismizität auf Reykjanes wird von mehreren seismischen Messstationen erfasst. Von den öffentlich einsehbaren Geräten ist jenes am Fagradalsfjall dem Geschehen am nächsten. Auf dem Seismogramm kann man die Erdbebensignale gut sehen. © IMO

Tremor an der Messstation FAD (Nord-Fagradalsfjall). © IMO

Der Tremor wird mit besonders empfindlich eingestellten Seismometern erfasst, der überwiegend Schwingungen mit niedrigen Frequenzen erfasst. Die hier eingebaute Grafik zeigt den Tremor der Messstation Fagradalsfjall, die im Norden des Vulkans steht. © IMO

Bodendeformation im Bereich Grindavik


Diese GPS-Messstation zeigt detektiert die Bodenhebung bei Svartsengi. © IMO

Das Reykjanes-Svartsengi-Vulkansystem auf Island

Am 25. Oktober 2023 setzte im Südwesten der Reykjanes-Halbinsel ein starkes Schwarmbeben an. Zwei Tage später begann eine Bodenhebung im Bereich des Vulkansystems Svartsengi, die schnell an Fahrt aufnahm. Die Bodenhebung wird von Magma verursacht, dass sich in 4-5 km Tiefe in einer horizontal liegenden Schicht akkumuliert. Betroffen ist ein recht großes Areal um den Vulkan Thorbjörn, der während der letzten Eiszeit unter der Gletscherbedeckung entstand und daher die Form eines Tafelvulkans hat. Obwohl sich Erdbeben und Bodenhebung auf einem Gebiet nordwestlich von Thorbjörn konzentrieren, gibt es auch Erdbeben im Nordosten und im Süden des Areals. Dort reichen sie bis an den Ort Grindavik heran. Im Nordosten liegen die vulkanischen Erhebungen von Sýlingafell und Stora-Skogfell. Dazwischen spannt sich eine kleine Kraterreihe entlang einer früheren Eruptionsspalte auf. Im Nordwesten liegt das Geothermalkraftwerk Svartsengi mit der Blauen Lagune und westlich davon befindet sich die Schlackenkegelreihe Eldvörp, an der es im 13. Jahrhundert Eruptionen gab, die mehrere Lavafelder bildeten.

Die beschriebenen vulkanischen Manifestationen um Svartsengi werden von einigen Autoren als Teil des größeren Reykjanes-Vulkansystems betrachtet. Andere Autoren sehen in ihnen ein eigenständiges Vulkansystem.

Generell betrachtet liegt das Reykjanes-Vulkansystem an der südwestlichen Spitze der Reykjanes-Halbinsel, wo sich der Mittelatlantische Rücken über den Meeresspiegel erhebt. Es besteht aus einem weiten Gebiet postglazialer Basaltkraterreihen und kleiner Schildvulkane. Das submarine Vulkansystem Reykjaneshryggur grenzt an das Reykjanes-Vulkansystem und wird als Teil desselben betrachtet. Es ist das westlichste System einer Reihe von fünf dicht beieinander liegenden, gestaffelten Spaltsystemen, die sich diagonal über die Reykjanes-Halbinsel erstrecken. Östlich des beschriebenen Systems befindet sich das Vulkansystem des Fagradalsfjalls, das zuletzt im Sommer 2023 ausbrach.

Trotz der starken Bodenhebung im November 2023 ist es noch nicht als sicher anzusehen, dass es auch zu einen Vulkanausbruch hier kommen wird. Bereits Ende 2020 kam es zu eine starken Bodenhebung. Drei Monate später startete dann einer Eruption am Fagradalsfjall.

Update: Inzwischen gab es 4 Eruptionen im Svartsengi System. Hier eine Chronik.

Dieng-Vulkan in Indonesien

Während aller Welt Richtung Island schaut, wurde am Dieng-Vulkan auf Java die Alarmstufe auf „gelb“ erhöht. In den vergangenen Tagen wurden 122 vulkanische Beben registriert, zudem stieg die Kohlendioxid-Konzentration in den Gasen an, die vom Weigh-Krater ausgestossen werden.

Zuletzt gab es im September 2009 eine phreatische Eruption aus dem Sileri-Krater des Dieng. Der Dieng-Vulkan bildet auf einer Höhe von 2093 m eine Hochebene in einer Caldera. Die Gegend wird landwirtschaftlich stark bewirtschaftet. Zahlreiche Krater, die zum Teil mit bunten Mineralseen und Schlammtümpel gefüllt sind, sind für das Dieng-Plateau charakteristisch.

El Hierro: Anstieg der Seismik

Update: Gestern wurden 49 Erdbeben registriert, es scheint wieder mehr Bewegung in das Magma gekommen zu sein. Mich würde es nicht überraschen, wenn sich die Beben in einigen Tagen wieder in südliche Richtung verlagern und dabei immer flacher werden.

Nach mehren Wochen relativer Ruhe auf El Hierro stieg heute die Seismik unter der Kanareninsel wieder an. Mit 18 Erschütterungen zwar kein Rekordwert, aber doch deultich erhöht. Interessant ist, dass sich die meisten Beben in nur noch 12 – 10 km Tiefe abspielten. Die Epizentren liegen direkt vor der Küste von EL Golfo.

El Hierro: leichte Zunahme der Seismik

Update 04.06.12: heute ereigneten sich bis 18.00 Uhr bereits 14 Erdbeben. Eines hatte eine Magnitude größer als 2. Die Epizentren sind über die Insel verteilt und konzentrieren sich ein wenig in der El Golfo Region (siehe Foto).

Update 20.00 Uhr: heute waren es bisher 7 Beben; bin gespannt ob der Trend anhält. Neue Unterwasseraufnahmen zeigen, dass der Vulkan noch leicht effusiv tätig ist.

Die Kanareninsel El Hierro war für einige Zeit aus den Schlagzeilen verschwunden, nun taucht sie wieder auf: in den letzten Tagen treten wieder leichte Erdbeben auf, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen könnten. Gestern ereigneten sich 5 Beben, heute waren es bereits 2 Erdbeben. Die Hypozentren liegen in Tiefen um 19 km im Südwesten der Insel. Die Beben treten allerdings noch nicht so häufig auf, als dass Grund zur Besorgnis bestehen müsste. Kurz vor Beginn der submarinen Eruption wurden bis zu 450 Schwarmbeben pro Tag registriert. In der Hochphase der Eruption lag die tägliche Bebenzahl um 50.

El Hierro: seismische Aktivität rückläufig

Gestern ereigneten sich „nur“ 93 Erdbeben unter El Hierro. Die Zahl der Schwarmbeben ist deutlich zurückgegangen, bewegt sich aber noch auf hohem Niveau. Die Zunahme der Bodendeformation hat sich verlangsamt, allerdings wurde an einer Station nun 12 cm Bodenanhebung gemessen. Alles in Allem scheint weniger Magma in die untere Erdkruste unter der Insel einzudringen, als zu Beginn der seismischen Krise. Die Hypozentren liegen stabil unter Küste und Meer der Südwestspitze der Insel in 20 -15 km Tiefe. Bleibt spannend abzuwarten, ob das Magma einen Weg an die Erdoberfläche findet.

El Hierro: weitere Zunahme der Seismik

Gestern gab es insgesamt 16 Erdbeben auf El Hierro. Die Epizentren konzentrieren sich in der Bucht von „El Golfo“. Dort formiert sich vor der Küste ein Bebencluster. Eines der Beben hatte eine Magnitude von 2,9. Dieses Beben lag unter dem alten Vulkan Tanganasoga und dürfte von den Anwohnern von „Frontera“ wahrgenommen worden sein.

Die meisten Hypozentren liegen in einer Tiefe zwischen 15 und 20 km. In der Tat könnten die Erdbeben durch Magma ausgelöst werden, dass in die Hauptmagmakammer eindringt. Ein mögliches Szenario wäre aber auch ein langsames Zusammensacken der Hohlräume in der Erdkruste, in denen sich das Magma befand.

Zeitgleich nahm  der Tremor minimal zu. In den nächsten Wochen könnte es auf El Hierro wieder spannender werden.

El Hierro: weiteres Schwarmbeben

Update: die Anzal der Erdbeben wurde nach oben korrigiert. Am 18.06. waren es 34 Beben, einen Tag später 13. Der Tremor ist derzeit besonders niedrig und es wird praktische eine flatline angezeigt.

Die Zahl der Schwarmbeben wächst weiterhin: gestern Abend ereigneten sich 22 Beben, heute waren es bereits 7 Erdbeben. 3 Beben hatten eine Magnitude größer als 2. Die Hypozentren lagen wieder unter El Golfo, diesmal deutlich flacher als vergangene Woche. Die durchschnittliche Tiefe betrug 17,5 km.

Meiner Meinung nach handelt es sich nicht um Nachwehen der letzten Eruption, sondern um neu aufsteigendes Magma. Ob- und wann es zu einem neuen Vulkanausbruch auf der Kanareninsel kommen wird ist freilich ungewiss.

Erdbeben unter isländischen Gletschern

Nachdem die Eruption am Eyjafjallajökull für beendet erklärt wurde, ereigneten sich gestern unter zwei weiteren isländischen Gletschern Erdbebenserien: unter dem Myrdalsjökull bebte es am westlichen Rand der Katla und unter dem Vatnajökull gab es einen Erdbebenschwarm am Barabunga-Vulkan. Dort gab es sogar ein Beben mit einer Magnitude größer als 3. Solche Erdbeben sind bereits für den Menschen spürbar.

Der Barabunga ist ein großer Vulkankomplex am Nordwestrand des Vatnajökull und liegt ungefähr 50 km vom Grimsvötn entfernt. Dieser Vulkan brach 1996 aus und löste eine schwache Eruption des Barabunga aus.

Der Vulkan Katla liegt in direkter Nachbarschaft zum Eyjafjallajökull und war zuletzt 1918 aktiv. Vulkanologen rechnen schon seit mehreren Jahren mit einem Ausbruch des Vulkans; bei den letzten 3 Eruptionen des Eyjafjallajökulls folgte die Katla einige Monate später.

Erhöhte Seimik an der Katla

Unter dem subglazialen Vulkan Katla auf Island ereigneten sich heute morgen 5 Erdbeben im Zentralbereich der Caldera. 3 weitere Beben wurden in der Nähe vom Fimmvörduhals-Pass am Rand des Gletschers Myrdalsjökull aufgezeichnet. Der Gletscher bedeckt den Vulkan Katla. Am Fimmvörduhals Pass öffnete sich vor etwas mehr als einem Jahr die erste Eruptionsspalte der Eyjafjallajökull-Eruption.