Der Fuego in Guatemala hat seine effusive- und explosive Aktivität weiter gesteigert. INSIVUMEH berichtet von einer Aktivitätssteigerung die am 5. September einsetzte. Es kommt allerdings zu deutlichen Variationen in der Intensität der Tätigkeit. So fließt in der Rinne von Cenzia ein Lavastrom, dessen Länge zwischen 100 und 650 m fluktuiert. Auf einem aktuellen Sentinel-Satelittenfoto im Infrarotbereich, lässt sich der Lavastrom gut sehen. Von der Lavafront gehen heiße Lawinen ab. Zusätzlich kommt es zu explosiven Eruptionen. Das VAAC Darwin brachte heute 2 Vona-Warnungen heraus, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 4600 m detektiert wurde. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter hoch ausgeworfen und löst Schuttlawinen auf der Flanke aus. Auf den Seismogrammen erkennt man zahlreiche Erschütterungen. Teilweise erzeugen die Explosionen seismische Signale mit großen Spitzenamplituden. Leider ist ausgerechnet während dieser Phase erhöhter Aktivität unsere LiveCam ausgefallen. Unser Mann vor Ort ist bemüht, sie schnell wieder online zu bekommen.
Pacaya eruptiert Lavaströme
In Guatemala liegt auch der Pacaya. Er ist weiterhin aktiv und generiert 2 Lavaströme. Der Länger fließt in nordöstlicher Richtung und hat die Basis des McKenney-Kegels erreicht. Der kürzere Lavastrom fließt in südlicher Richtung und ist wesentlich kürzer. Die offizielle Längenangabe lautet 150 m. Zudem gibt es strombolianische Eruptionen mit Auswurfshöhen von bis zu 100 m.
Santiaguito mit Laharen
In den vergangenen Tagen brachte INSIVUMEH mehrere Warnungen vor Laharen am Domvulkan Santiaguito heraus. Die Seismografen registrierten 2 Abgänge am 6. und 9. September. Die Lahare waren in den Bachläufen von Nimá, Cabello de Ángel und dem Rio Samalá unterwegs gewesen. Die Schlammströme entstehen, wenn starke Regenfälle vulkanische Ablagerungen auf einem Vulkanhang mobilisieren. Darüber hinaus ist der Santiaguito weiterhin effusiv und explosiv aktiv. Der Lavadom wächst und emittiert eine schwache Wärmestrahlung. Auf Satelittenbildern ist eine thermische Anomalie zu erkennen. Die Vulkanologen berichten von schwachen Asche-Eruptionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3500 m aufsteigen lassen.