Vulkan Santiaguito mit Lahar – News vom 26.08.23

Am Vulkan Santiaguito ging ein Lahar ab

Starke Regenfälle am Vulkankomplex Santa Maria- Santiaguito lösten gestern einen Lahar aus. Der mittelstarke Schlammstrom floss zunächst entlang des Baches Cabello de Ángel und mündete dann in den Flüssen Nimá I und Samalá. Neben Schlamm wurden vulkanische Gesteinsblöcke von bis zu einem Meter Durchmesser von den Wassermassen transportiert. Außerdem wurden Äste und Baumstämme mitgerissen. Der Lahar erzeugte ein ausgeprägtes seismisches Signal, das die Skala sprengte und jedes vulkanisch bedingtes Erdbebensignal überdeckte.

Lahare entstehen, wenn Wasser abgelagerte Tephra am Vulkanhang mobilisiert. Die Schlammströme haben ein großes zerstörerisches Potenzial und fließen normalerweise entlang von Abflussrinnen und Flussläufen, können diese aber Verlassen und Überflutungen anrichten. Gerät man in einen Schlammstrom, sind die Überlebenschancen gering. Lahare sind fast so gefährlich wie pyroklastische Ströme, die am Santiaguito ebenfalls entstehen können. Der Domvulkan an der Flanke des Santa Maria ist aktiv und baut an seinem Lavadom. Vom Dom geht ein zäher Lavastrom aus, der in Richtung Südwesten fließt. Es entstehen Schuttlawinen und Explosionen lassen Vulkanasche bis zu 900 m über Kraterhöhe aufsteigen.

Fuego mit Explosionen

Der Santiaguito liegt im Westen Guatemalas. Weiter östlich befindet sich der Fuego, der auch immer wieder für Schlagzeilen sorgt. INSIVUMEH berichtet, dass pro Stunde 4–8 explosive Eruptionen entstehen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4700 m fördern. Die Aschewolken driften mit dem Wind bis zu 50 km weit und verursachen Ascheregen in den Gemeinden am Fuß des Vulkans. Teilweise ist ein tiefes Grollen zu hören.

Unser Vulkanverein „Vulkanologische-Gesellschaft e.V. “ betreibt am Fuego eine Webcam. Seit einigen Tagen sieht man am Bildrand ein Metallgerüst. Dieses ist für eine neue Kamera, die in den nächsten Tagen installiert werden soll. Zunächst ist ein einmonatiger Testbetrieb der neuen Kamera geplant, bevor entscheiden wird, ob wir sie kaufen. Während der Umstellung kann es sein, dass die Cam einige Tage offline ist.

Vulkan Santiaguito mit Asche-Eruptionen am 08.08.23

Ascheeruptionen und Lavastrom am Santiaguito in Guatemala

Der Santiaguito ist einer der jüngsten Vulkane der Welt. Seine Geburt ereignete sich vor 101 Jahren, als sich ein erster Dom in der kollabierten Flanke des größeren Vulkans Santa Maria bildete. Seitdem bildeten sich 3 Dom-Generationen. Der aktuell aktive Dom wird Caliente genannt und befindet sich in einer Wachstumsphase. Sie manifestiert sich nicht nur in effusiv geförderter Lava, die neben dem Dom einen Lavastrom generiert, sondern auch in kleinen bis moderaten Ascheeruptionen, die 1-2 Mal pro Stunde erscheinen. Dabei steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von fast 4000 m auf, wie aus einer VONA-Warnung des VAAC Washington hervorgeht. Das Entspricht einer Höhe von 1500 m über dem Dom. Die meisten Aschewolken steigen aber nur 500-1000 m über Domhöhe auf, wie es in dem jüngsten Bulletin von INSIVUMEH berichtet wird. Dabei gehen am Vulkan auch größere Blöcke nieder, während es in einem weiteren Umkreis zu Ascheniederschlag kommt.

Die Vulkanologen berichten weiterhin von Abgängen von Schuttlawinen und warnen vor Kollaps-Ereignissen, die vom Dom und den Lavastrom-Ausläufern ausgehen. Diese fließen  in den Kanälen Zanjón Seco und San Isidro. Nachts und morgens kann man das Glühen dieser Ströme beobachten. Außerdem gehen von ihnen schwache Geräusche aus, die von rollenden Lavabrocken verursacht werden.

INSIVUMEH warnt eindringlich davor sich den Lavastrom-Ausläufern zu nähern. Diese sind sehr heiß und instabil, es besteht die Gefahr von Verbrennungen und schweren Verletzungen für Personen, die sich ihnen nähern. Generell bleibt die vulkanische Aktivität hoch. Material sammelt sich weiterhin auf der Caliente-Kuppel und entlang der Lavastrom-Ausläufer an. Dieses Material könnte durch Explosionen oder die Schwerkraft destabilisiert werden, was zu weitreichenden pyroklastischen Strömen in Richtung Südwesten, Süden und Osten führen könnte.

Die Forscher nehmen die Bedrohung durch den Domvulkan sehr ernst und haben in den letzten Monaten mit internationaler Hilfe das Beobachtungsnetzwerk am Vulkan stark ausgebaut.

Vulkan Santiaguito – News am 02.06.23

Santiaguito erzeugt Aschewolken

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Gestern registrierte das VAAC Washington zum ersten Mal seit fast 2 Wochen wieder Aschewolken die vom guatemaltekischen Domvulkan Santiagutio ausgingen. Da der Santiaguito im Schatten des größeren Muttervulkans Santa Maria liegt, werden die Aschewolken beim VAAC diesem Vulkan zugerechnet. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4600 m und driftete Richtung Süden. Interessanter Weise berichtete CONRED, dass es am 29. Mai 40 Explosionen gegeben habe, die offenbar aber nicht vom VAAC erfasst wurden.

Die zuständige Behörde INSIVUMEH berichtet von schwachen bis mäßigen Explosionen, die neben Asche auch viel Gas ausstoßen. Eine Dampffahne erreicht eine Höhe von 800 m über dem Krater. Nachts nimmt man Rotglut war. Sie geht vom Dom aus und vom Lavastrom, der über die westliche Flanke des Domkomplexes fließt. Er erreicht bewaldetes Gebiet am Fuß des Doms.

Auf der Süd- und Südostflanke sowie am Lavastrom werden schwache und mäßige Schuttlawinen registriert, die ebenfalls Glutspuren ziehen können. Der Vulkan behält eine hohe Aktivität bei, da frisches Magma aufsteigt und Lavablöcke in der Kuppel des Doms intrudieren. Das meiste Material sammelt sich im Westen und Südwesten der Staukuppe an. Die Intrusion destabilisiert den Dom und es besteht die Möglichkeit, dass pyroklastischer Ströme generiert werden. Die Vulkanologen vom Santiaguito-Observatorium (OVSAN) fordern Anwohner und Besucher auf, sich nicht dem Vulkan zu nähern. Sie sollen nicht die Hänge des Doms besteigen und Flussbetten in der Nähe des Vulkans meiden, da hier nicht nur Schuttlawinen und pyroklastische Ströme abgehen könnten, sondern bei Regenfällen auch Lahare entstehen könnten.

Es sieht so aus, als wäre der Santiaguito aktuell der einzige muntere Vulkan in Guatemala, denn die beiden anderen als aktiv eingestuften Vulkane des Landes ruhen sich gerade aus. Während der Pacaya schon seit dem großen Ausbruch von 2121 schlummert, scheint sich auch der Fuego eine Pause zu gönnen, denn im INSIVUMEH-Update heißt es, dass weder glühende Tephra, noch Aschewolken beobachtet wurden. In den letzten Tagen gab es keine Explosionen. Tatsächlich meldete das VAAC zuletzt am 17. Mai Aschewolken am Fuego.


Weitere Meldung:

Popocatepetl schwächelt

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Nicht nur dem Fuego scheint (vorläufig) die Puste ausgegangen zu sein, sondern auch dem Popocatepetl in Mexiko. Nach seiner äußerst lebhaften Eruptionsphase der vergangenen Wochen, steigt die Vulkanasche am Vulkan nur noch bis zu 5800 m Höhe auf. CENPARED berichtet von einem starken Rückgang des vulkanischen Tremors. Gestern wurde er nur noch 11 Minuten lang aufgezeichnet, während er während der Eruptionshochphase 10 mal länger anhielt. Es wurden noch 219 Asche-Dampf-Exhalationen festgestellt. Die Warnstufe bleibt auf „Gelb Phase 3“.

Vulkan Santiaguito: Neue Infos und Fotos

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Ascheeruptionen am Santiaguito in Guatemala

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito ist weiterhin effusiv und explosiv aktiv: der Dom wächst und es gibt starke Entgasungen und schwache Ascheeruptionen. Laut den Vulkanologen von INSIVUMEH steigt eine Dampfwolke bis zu 800 Metern über dem Dom auf. Wenn es zum Ascheausstoß kommt, erreichen die Aschewolken eine vergleichbare Höhe. Die Eruptionswolken breiten sich mit dem Wind nach Südosten bzw. Südwesten aus. Schwache Block- und Aschelawinen werden weiterhin am Domrand sowie in der Mitte und an der Vorderseite des westlichen Lavastroms beobachtet, der weiterhin aktiv ist, dessen Ausbreitung aber stagniert. Es wird empfohlen, sich dem Lavastrom nicht zu nähern, da er eine starke Hitze abstrahlt und an seinen Rändern immer wieder Zusammenbrüche auftreten, die bei Annäherung Verbrennungen und andere schwere Verletzungen verursachen können. In der Nacht wurde am Dom Rotglut beobachtet.

Der Vulkan unterhält eine hohe Aktivität aufgrund der Extrusion von Lava in Blöcken in der Kuppel des Domo Caliente in west-südwestlicher Richtung und des instabilen Materials im Krater, es besteht die Wahrscheinlichkeit von mäßigen bis starken pyroklastischen Strömen, daher sollte man sich nicht in der Nähe oder in den Flussbetten in der Nähe der Hänge des Vulkans aufhalten. Der Alarmstatus steht auf „gelb“ und die Eruptionen können sich jederzeit intensivieren.

Das war auch das Szenario, auf das Thomas Spinner in der letzten Woche am Santiaguito traf. Bereits gestern teilte ich seine Fotos vom Fuego. Den Santiaguito besuchte er wenige Tage zuvor auf seiner Guatemala-Tour. Ähnlich wie am Fuego, bezieht man am Santiaguito seinen Beobachtungsposten auch an einem größeren Vulkan. In diesem Fall blickt man vom Gipfel des größeren Vulkans Santa Maria auf den Santiaguito hinab, der sich an der Basis der kollabierten Flanke des größeren Vulkans bildete. Thomas bezog einen Beobachtungspunkt unterhalb des Gipfels. Wie die Fotos zeigen, hatte er nicht nur das Glück, einige Explosionen fotografieren zu können, sondern erwischte auch einen kleinen pyroklastischen Dichtestrom.

Thomas ist Mitglied im Vulkanverein „Vulkanologische Gesellschaft e.V.“, der sich am 13. Mai in der Vulkaneifel bei Schalkenmehren trifft. Wer den Verein kennenlernen möchte, kann nach einer kurzen Anmeldung bei mir gerne dazustoßen. Die Teilnahme am Treffen ist kostenlos.

Vulkan-News 22.03.23: Santiaguito

Vulkan: Santiaguito | Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

4700 m hohe Aschewolke am Santiaguito

Vom Santiaguito (Guatemala) geht eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4700 m aufsteigt und vom Wind in Richtung Westen geweht wird. Bereits gestern wurde vor einer Aktivitätssteigerung des Domvulkans gewarnt.

In dem Bericht von INSIVUMEH heißt es, dass der Vulkan Santiaguito starke Entgasungen auf der Höhe des Kraters erzeugt, die sich in westliche und südöstliche Richtung bewegen.

Die Behörde bestätigte die explosive Tätigkeit des Vulkans. Die Eruptionen werden als schwach bis mäßig stark beschrieben. Aufgrund der Extrusion von Blocklava wächst der Dom weiter und es entsteht ein zäher Lavastrom, der sich über die Südwestflanke des Doms ergießt. Nachts wurde sowohl am Dom als auch am Lavadom konstant Rotglut beobachtet. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung mit 66 MW Leistung. Es kommt zur Bildung von heißen Schuttlawinen. Sie gehen vom Lavastrom, aber auch direkt vom Dom ab. Da der Dom eine hohe Aktivität aufweist, besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme generiert werden könnten.

Aufgrund der erhöhten Aktivität wird empfohlen, sich nicht in der Nähe oder in den Flussbetten an den Hängen des Vulkans aufzuhalten. Obwohl es streng verboten ist, in der Nähe des Vulkans zu campen, wurden diese Bilder von Personen aufgenommen, die sich in der Nähe des Santiaguito-Vulkans aufhalten.

INSIVUMEH rät dazu, die Empfehlungen der Behörde auf ihren offiziellen Seiten zu befolgen, um jegliche Zwischenfälle zu vermeiden.

Beim Santiaguito handelt es sich um den nordwestlichsten der drei aktiven Vulkane Guatemalas. Der Domvulkan bildete sich an der Basis der kollabierten Südwestflanke des größeren Stratovulkans Santa Maria und wird diesem zugeordnet. Den Santa Maria kann man von Quetzaltenango aus besteigen. Von seinem 3745 m hoch gelegenen Gipfel kann man auf den Santiaguito hinabschauen. Die Eruptionen lassen sich von dort aus relativ gefahrlos beobachten.

Vulkan-News 09.02.23: Santiaguito

Santiaguito erzeugt Ascheeruptionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Der guatemaltekische Vulkan Santiaguito ist weiterhin extrusiv und explosiv aktiv. Die extrusive Aktivität manifestiert sich in Form von Domwachstum an der Caliente-Kuppe. Es gehen Schuttlawinen ab und INSIVUMEH warnt vor größeren Blöcken und der Möglichkeit, dass pyroklastische Ströme entstehen können. Über Lavastromaktivität wurde nichts berichtet. Auf dem jüngsten Thermalbild vom Sentinel-Satellitenprogramm vom 8. Februar erkennt man an der Lavafront einen winzigen Hotspot. Eine kleine Glutspur zieht sich vom Dom ausgehend über den oberen Bereich der Südwestflanke. Es sieht also so aus, als wäre der Lavastrom weitestgehend zum Stillstand gekommen. Diese Form der effusiven Aktivität kann man getrost als gering bezeichnen. Ewas munterer geht es in Bezug auf die explosive Aktivität zu. Die Vulkanologen berichten von Ascheeruptionen. Sie stoßen feine Vulkanasche bis zu 800 m über Kraterhöhe. Gestern driftete die Asche über bewohntes Gebiet und hinterließ auf Fahrzeugen eine feine Ascheschicht. Außerdem gibt es Dampfemissionen, die bis zu 700 m hoch aufsteigen.

Interessant ist, dass aktuell 2 internationale Forschungseinrichtungen neue Messgeräte am Santiaguito installierten. Hierbei handelt es sich um die MTU (US-Bundesstaat Michigan) und die Universität Durham. Es wurden seismische Anlagen und zwei Dopplerradare installiert, die die Ascheemissionen beobachten sollen. Eventuell können die Geräte eingesetzt werden, um vor pyroklastischen Strömen zu warnen. Es ist wohl die größte Installationskampagne seit der Katastrophe von 2018, bei der viele Messinstrumente zerstört wurden. Inwieweit die Daten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, ist mir nicht bekannt.

Unsere Vulkanologische Gesellschaft e.V. steht ebenfalls in Kontakt mit INSIVUMEH und wir eruieren die Möglichkeit, am Santiaguito eine Livecam zu installieren. Allerdings gestaltet sich das Unterfangen als relativ aufwendig. Ein Problem besteht darin, einen geeigneten Installationsplatz mit vorhandener Stromversorgung und Internetverbindung zu finden. Eine Insellösung ist zu kostspielig und wartungsintensiv.


Weitere Kurz-Meldungen:

Popocatepetl mit Vulkanasche in 6400 m Höhe

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl bleibt aktiv und erzeugt Aschewolken, die heute bis auf einer Höhe von 6.400 m aufgestiegen sind und vom Wind in Richtung Osten verdriftet wurden. CENAPRED berichtet außerdem von 132 Asche-Dampf-Exhalationen, 70 Minuten Tremor und einem vulkanotektonischen Erdbeben.


Bromo mit Dampfwolke

Staat: Indonesien | Lokation: -7.95112.95 | Aktivität: Dampf-Emissionen

Der javanesische Vulkan Bromo emittiert immer noch vermehrt Dampf. Laut einem MAGMA-Update steigt die Dampfwolke bis zu 500 m hoch auf. Gestern wurden 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Vulkan Fuego am 31.01.23

Fuego steigert Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Der guatemaltekische Vulkan Fuego steigert seit gestern seine explosive Aktivität. Dabei nimmt nicht nur die Häufigkeit der Eruptionen zu, sondern auch die Menge und Auswurfshöhe der geförderten Tephra: Das VAAC detektierte heute Morgen Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 5700 m aufstieg und in Richtung Westen driftete. Es wird vergleichsweise viel rotglühende Pyroklastika ausgeworfen, die den oberen Bereich der Vulkanflanke eindeckt und als Schuttlawinen talwärts rutscht. Das Material erreicht im Bereich der Abflussrinnen die Vegetationszone. Dementsprechend hoch ist die Thermalstrahlung, die von MIROVA registriert wird. Besonders wenn die Messung direkt während der Eruption erfolgt, werden hohe Werte mit einer Leistung von mehr als 120 MW gemessen. Ein Statement der Vulkanologen von INSIVUMEH gibt es bis jetzt noch nicht. In ihrem letzten Update vom 29. Januar heißt es noch, dass pro Stunde zwischen 5 und 12 Eruptionen stattfinden, die die glühende Tephra bis zu 150 m hoch auswerfen. Diese Zahlen dürften jetzt höher liegen. Für mich sieht es so aus, als würde sich ein neuer Paroxysmus zusammenbrauchen. Das Vorspiel ist am Fuego oft länger als am Ätna und manchmal klappt es auch nicht beim ersten Anlauf, doch das sich bald was tun wird ist wahrscheinlich. Zum Vorspiel gehört auch, dass ein Lavastrom gefördert wird. während solche präparoxysmalen Lavaströme am Ätna oft kurz (Minuten bis Stunden) vor der Hochphase einen Paroxysmus erscheinen, können sie am Fuego Tage, manchmal sogar Wochen vor dem Höhepunkt kommen. Nicht selten gibt es auch mehrere Phasen mit Lavastromtätigkeit, bevor es dann doch auf einen Paroxysmus herausläuft. Es bleibt also spannend ein Auge auf diesen faszinierenden Vulkan zu werfen und das Geschehen genau zu beobachten. Stay tuned!

Santiaguito mit Aschewolken

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Ein weiterer Vulkan in Guatemala ist in Eruption begriffen. Dabei handelt es sich um den Domvulkan Santiaguito. Dieser taucht in den letzten Tagen immer öfters in den Meldungen des VAAC auf, weil er Aschewolken erzeugt. Die Asche bewegte sich vor drei Tagen in 4200 m Höhe und wurde in Richtung Nordwesten verfrachtet. Der Dom wächst weiter und glüht nachts. Der Lavastrom auf der Südwestflanke ist weiterhin aktiv und es gehen Schuttlawinen ab. Es besteht eine latente Gefahr, dass pyroklastische Ströme generiert werden.

Vulkan-News 24.11.22: Sangay

Sangay mit Asche in 7300 m Höhe

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

In Ecuador ist es der Sangay, der Vulkanasche ausstößt. Laut VAAC erreicht sie eine Höhe von 7300 m und wird vom Wind in Richtung Westen verfrachtet. Auf Webcam-Bildern ist zu sehen, dass bei den Eruptionen glühende Tephra gefördert wird, die Schuttlawinen auf der Vulkanflanke verursachen. Außerdem fließt durch die Schlucht auf der Südostflanke ein kurzer Lavastrom. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit 159 MW Leistung. Apropos Schlucht: Neue Vermessungen ergaben, dass sie inzwischen bis zu 640 m breit ist und eine Fläche von 1,2 Quadratkilometern hat. Sie entstand infolge der Eruption, die im Jahr 2019 begann. Darüber hinaus entstanden durch den Regen der letzten Tage Laharen.


Popocatepetl eruptierte glühende Tephra

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Emissionen

Nahe der mexikanischen Hauptstadt ist der Popocatepetl weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Laut VAAC erreicht sie eine Höhe von 6700 m und driftet in Richtung Norden. CENAPRED berichtete gestern von 104 Asche-Dampf-Exhalationen, 19 Minuten Tremor und einem vulkanotektonischen Erdbeben. Auf Sentinel-Bildern erkennt man eine thermische Anomalie. Das Bild stammt von einer Webcam und wurde vorgestern aufgenommen. Zu sehen ist, dass bei einer Eruption glühende Tephra ausgestoßen wurde, die auf der Flanke des Vulkans landete.


Nyamuragira ist heiß

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Aktivität: Lavadom

Der Virunga-Vulkan Nyamuragira bleibt aktiv und emittierte eine moderate Wärmestrahlung mit 188 MW Leistung, die gestern bei MIROVA angezeigt wurde. Auf Sentinel-Aufnahmen erkennt man zwischen den Wolken mehrere kleine Hotspots, die sich in der Caldera verteilen. Es könnte zu mehreren kurzen Lavaströmen gekommen sein.


Santiaguito mit 600 m hohen Aschewolken

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

In Guatemala berichtet INSIVUMEH, dass es am Santiaguito zu mehreren schwachen bis moderaten Ascheeruptionen gekommen ist. Asche stieg dabei bis zu 600 m über die Kraterhöhe auf. Das VAAC detektierte die Aschewolken offenbar nicht. Außerdem extrudiert weiterhin Lava am Dom, die über einen extrem zähen Lavastrom abfließt. Es entstehen Schuttlawinen.

Vulkan-News 22.11.22: Takawangha

Aleuten-Vulkan Takawangha auf Alarmstufe Gelb

Staat: USA | Koordinaten: 51.87, -178.01 | Aktivität: Seismsich

Das AVO erhöhte für den Takawangha die Alarmstufe auf „gelb“. Grund hierfür ist ein Schwarmbeben, das am 17. November begann. In einer Tiefe zwischen 3 und 6 km wurden zahlreiche vulkanotektonische Erdbeben detektiert. Einige hatte Magnituden zwischen 2 und 3 und wurden wahrscheinlich durch aufsteigendes Magma verursacht. Die anderen Geophysikalischen Parameter blieben unauffällig.

Takawangha ist ein 1449 m hoher Komplexvulkan auf der entlegenen Aleuten-Insel Tanaga. Es gibt 4 Krater, aus denen es in den letzten 1000 Jahren Ascheeruptionen gab. Zudem wurden Lavaströme eruptiert. Das AVO weist darauf hin, dass das Vulkangebäude aufgrund hydrothermaler Aktivität instabil sein könnte. Bei größeren Eruptionen besteht also eine besondere Gefahr von Kollaps-Ereignissen, die Tsunamis auslösen könnten.


Santiaguito eruptiert Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

In Guatemala bleibt der Domvulkan Santiaguito aktiv und extrudiert Lava am Dom. Dampfwolken steigen bis zu 600 m hoch auf und es gibt schwache bis mäßig-starke Ascheeruptionen. Die am Dom extrudierte Lava füttert einen zähen Lavastrom, der in den letzten Monaten bis in bewaldete Gebiete am Fuß des Vulkans vorgedrungen ist. Am Lavastrom kommt es zu Kollaps-Ereignissen, die Lawinen auslösen. Außerdem wird vor heißen Dampfaustritten gewarnt, die sich zu kleinen Explosionen steigern könnten.


Ätna mit Erdbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Fumarolisch

Am Ätna auf Sizilien steigerte sich die Seismizität etwas. Auffällig sind 7 schwache Beben, die sich in den letzten Tagen unter der Pinetta Ragabo auf der Ätna-Nordflanke ereigneten. Die Erdbebenherde lagen sehr flach. In der Gegend verläuft die Pernicana-Störungszone, die empfindlich auf Magmenintrusionen reagiert. Auf der Shakemap sieht man auch noch das Schwarmbeben, das vor der Magmenintrusion letzter Woche auftrat. In diesem Monat wurden insgesamt 121 Erdbeben unter dem Ätna registriert. Der seismisch aktivste Monat in diesem Jahr war der Januar, mit 167 Erschütterungen.