Santiaguito: Katastrophenschutz veröffentlichte Sondermeldung

Morgentlicher Vulkanausbruch am Santiaguito in Guatemala. © Afar-TV

Aktivität am Santiaguito laut Katastrophenschutzbehörde CONRED erhöht

In Guatemala beginnt die Trockenzeit und damit werden die atmosphärischen Bedingungen für Vulkanbeobachtungen besser, da die Luft klarer wird und es weniger Wolkenbildungen gibt. Vielleicht ist es diesem Umstand zu verdanken, dass die guatemaltekische Katastrophenschutzbehörde CONREED gestern Abend ein Sonderbulletin zum Santiaguito/Santa Maria herausgab, in dem es hieß, dass sich die Aktivität des Vulkans am Morgen steigerte. Bei wunderbarem Wetter wurden zum Sonnenaufgang mehrere explosive Eruptionen beobachtet, die länger als sonst anhielten und Vulkanasche mindestens 700 m über Domhöhe aufsteigen ließen. Das VAAC Washington registrierte Aschewolken in einer Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel, die in westlicher und südwestlicher Richtung drifteten. Heute stieg die Vulkanasche bis zu 3800 m Höhe auf. Das kann aber auch an geänderten Windverhältnissen liegen.

Der Wind trieb und treibt die Aschewolken über bewohntes Gebiet hinweg und es wurde aus mehreren Gemeinden in Vulkannähe leichter Aschefallout gemeldet.

Aktivität am Santiaguito lässt sich auf YT per Livestream verfolgen

Auf dem Afar-TV-Livestream kann man die Aktivität gut verfolgen. Tatsächlich war das Wetter seit gestern wirklich sehr gut und der Vulkan fleißig, wobei die Mehrzahl der Eruptionen (INSIVUMEH spricht von 2-3 Explosionen pro Stunde) ziemlich schwach war. Aber alle 2 bis 3 Stunden kommt es zu einer etwas stärkeren Eruption, die die beschriebenen Aschewolken fördert. Nachts erkennt man nur bei den stärkeren Explosionen, dass rotglühende Tephra bis auf die Außenflanke des Doms fliegt. Gelegentlich werden durch diese Ereignisse Schuttlawinen ausgelöst. Ein Lavastrom, wie er noch im Frühjahr aktiv war, lässt sich auf den Streams nicht ausmachen.

Vulkanologen und Katastrophenschutz halten die Warnung vor der Aktivität des Vulkans aufrecht und warnen davor, sich dem Domkomplex näher als 5 Kilometer anzunähern. Insbesondere soll die Gefahr groß sein, dass pyroklastische Ströme generiert werden. Außerdem ist das Risiko hoch, dass Regenfälle Lahare auslösen.

Beim Santiaguito handelt es sich um einen Domkomplex, der sich an der Stelle einer abgescherten Vulkanflanke des Muttervulkans Santa Maria bildete.

Santiaguito: Neues Video aus ungewöhnlicher Perspektive

Touristengruppe war im Sperrgeiet vom Santiaguito unterwegs und veröffentlichte neues Video

Der Santiaguito ist ein Domkomplex am Fuße des größeren Vulkans Santa Maria nahe der guatemaltekischen Stadt Quetzaltenango. Der Lavadomkomplex bildete sich, nachdem bei einer großen Eruption im Jahr 1902 die Südflanke des Vulkans abgeschert war. Zunächst bildete sich an der Stelle der heutigen Gruppe aus Lavadomen ein Nebenkrater. Das Domwachstum setzte 20 Jahre nach der großen Eruption ein. In den sozialen Medien wurde gestern ein Video geteilt, das den Lavadomkomplex aus einer ungewöhnlichen Perspektive zeigt. Dies ließ einige Leser rätseln, ob die Aufnahmen überhaupt am Santiaguito gemacht worden waren.

Die Bestätigung zur Lokation des Videos ließ nicht lange auf sich warten, denn Albert Betancourt, Kommunikationsleiter des guatemaltekischen Instituts für Seismologie, Vulkanologie, Meteorologie und Hydrologie (INSIVUMEH), bestätigte gegenüber einer lokalen Onlinezeitung, dass das Video tatsächlich den Santiaguito zeigt. Aufgenommen wurde es von einer Sandebene zwischen dem Santa-María-Vulkan und dem Domkomplex. Dieser und natürlich die Dome selbst sind als Sperrgebiet ausgewiesen. Die Region ist aufgrund der erheblichen Vulkangefahren, wie des ständigen Ausstoßes von Gasen und der intensiven eruptiven Aktivität, für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das Betreten sei strengstens verboten, um sowohl Besucher als auch das Überwachungspersonal zu schützen, so Betancourt. Gemeinden wie Quetzaltenango werden regelmäßig aufgefordert, Wandergruppen daran zu hindern, die sicheren Gebiete zu verlassen, obwohl diese Warnungen nicht immer beachtet werden.

Im neuesten vulkanologischen Bulletin vom 3. Dezember wurde hervorgehoben, dass der Vulkan weiterhin regelmäßige Explosionen erzeugt, die Aschewolken von bis zu 3.300 Metern Höhe (ca. 900 m über Domhöhe) und pyroklastische Ströme mit mittlerer Reichweite verursachen. Die Dichteströme waren überwiegend auf der südwestlichen Flanke unterwegs. Nachts wurde Rotglut am Dom ausgemacht.

Da in Guatemala die Trockenzeit beginnt, sind jetzt wieder vermehrt Touristen an den Vulkanen des Landes unterwegs und entsprechend häufiger sind die Vulkane in den Medien vertreten. Diese Medienpräsenz hängt also nicht mit einer etwaigen Aktivitätssteigerung zusammen.

Guatemala: Fuego und Santiaguito bleiben aktiv

Zwei Vulkane in Guatemala eruptieren, ein Dritter dampft

Im lateinamerikanischen Guatemala bleiben die beiden Vulkane Fuego und Santiaguito aktiv: Beide fördern mehrmals in der Stunde Aschewolken, die mehrere hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen und in benachbarten Gemeinden für Ascheregen sorgen. Aktuell treibt der Wind die Aschewolken in Richtung Westen auf die Pazifikküste zu. Der Fuego erzeugt die größeren Aschewolken.

INSIVUMEH berichtet, dass der Fuego derzeit Explosionen mit geringer bis mäßiger Intensität verzeichnet. Diese treten in einer Frequenz von 2 bis 9 pro Stunde auf. Die Explosionen schleudern Gas- und Aschesäulen in Höhen von 4.500 bis 4.880 Metern über dem Meeresspiegel. Aufgrund der aktuellen Windverhältnisse wird in den Gebieten Panimaché I und II, Morelia, Palo Verde, Santa Emilia, Sangre de Cristo und Ojo de Agua ein leichter Ascheregen erwartet. Zudem gibt es starke Entgasungen, die mehrere Minuten andauern und von lokomotivartigen Geräuschen begleitet werden. Rund um den Krater ereignen sich zudem Lawinen, die die Vegetation in den Schluchten Seca, Las Lajas, Taniluyá und Ceniza beeinträchtigen.

Die stündliche Eruptionsfrequenz am Santiaguito liegt zwischen 5 und 12, wobei schwache bis mäßig starke Explosionen generiert werden. Gas- und Aschewolken steigen bis zu einer Höhe von 3200 Metern über dem Meeresspiegel auf. Die Explosionen werden von Blocklawinen und anhaltender Glutbildung im Lavadom begleitet. Außerdem bildete sich im oberen Bereich der Südwestflanke ein zäher Lavastrom, von dem ebenfalls Schuttlawinen abgehen können. Dabei entstehen pyroklastische Ströme mit kurzer Reichweite, die sich entlang aller Flanken des Vulkans bewegen. Zudem treten schwache bis starke Lawinen auf, deren Geräusche noch in mehreren Kilometern Entfernung hörbar sein können.

Aufgrund der aktuellen Windrichtung könnte feine Asche auf die umliegenden Farmen Santo Domingo, Montebello, Tranquilidad, Rosario und San Marcos niedergehen. Am Nachmittag und Abend könnten Regenfälle Lahare auslösen, die durch die Kanäle fließen, die von der Caliente-Kuppel abgehen.

Die Aktivitäten der beiden Vulkane halten seit Jahren an und wurden nur von einigen mehrmonatigen Pausen unterbrochen. Anders sieht es am Pacaya aus, der seit seiner letzten größeren Eruption im Jahr 2021 nur noch Gas ausstößt und ansonsten ruhig ist.

Guatemala: Aschewolken von Fuego und Santiaguito

Zwei Vulkane in Guatemala fördern Aschewolken – Ascheregen in mehreren Ortschaften

Im lateinamerikanischen Guatemala sind die Vulkane Fuego und Santiaguito aktiv und sie eruptierten heute mehrere Aschewolken, die laut VAAC Washington bis auf Höhen von 4900 und 4200 m aufgestiegen sind. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Westen verfrachtet und über relativ große Areale verteilt.

Laut INSIVUMEH war die Eruption am Fuego mittelstark und förderte nicht nur Vulkanasche, sondern auch rotglühende Tephra, die bis zu 150 m über dem Krater aufstieg. Pro Stunde ereignen sich zwischen 5 und 8 Explosionen. Sie verursachen auch laute Geräusche. Gaseruptionen hören sich wie aufdrehende Düsentriebwerke an. Die in westliche Richtung driftende Vulkanasche verursacht Ascheregen in den Ortschaften Yepocapa, Acatenango und Pochuta.

Am Santiaguito sind die explosiven Eruptionen aus dem Lavadom oft mit Abgängen von Schuttlawinen assoziiert. Gelegentlich werden auch pyroklastische Ströme generiert. Selten fließen sie über die Basis des Domkomplexes hinaus, Wenn das der Fall ist, können sie das Farmland am Fuß des Vulkans erreichen und eine gewisse Gefahr darstellen. Vor diesen Gefahren warnt INSIVUMEH ausdrücklich und erinnert die Bewohner der Region daran, das Sperrgebiet zu respektieren.  Die heute eruptierte Asche kann sich 10 bis 30 km nach Südwesten und Westen ausbreiten und in San Marcos Palajunoj und dem Dorf Loma Linda zu feinem Aschefall führen. Mehrere Kilometer vom Vulkangebäude entfernt sind heftige Lawinen und hörbare Geräusche möglich.

Der Pacaya ist der dritte als aktiv eingestufte Vulkan in Guatemala, doch momentan dampft er bloß vor sich her. Zwar warnen die Vulkanologen vor Ort davor, dass es zu Ascheeruptionen kommen könnte, doch entsprechende Anzeichen für unmittelbar bevorstehende Eruptionen gibt es nicht.

Der Vulkanismus in Guatemala ist auf die tektonische Aktivität entlang der subduzierenden Plattengrenzen zurückzuführen, insbesondere auf die Wechselwirkung zwischen der Cocos-Platte und der Karibischen Platte. Guatemala liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, einer Region mit intensiver vulkanischer und seismischer Aktivität, die sich rund um den Pazifik erstreckt.

Santiaguito: Lahare infolge starker Regenfälle

Starke Regenfälle in Guatemala verursachen Lahare am Santiaguito und Agua – Katastrophenschutz warnt eindringlich

Es ist Regenzeit in Guatemala, die dieses Jahr besonders heftig ausfällt. Eine Mitschuld hieran könnten die Hurrikane im Golf von Mexiko tragen, die ihre Ausläufer bis nach Mittelamerika ausstrecken. Bereits Mitte September kam es zu Laharen am Vulkan Agua, der in der Nachbarschaft zu Antigua liegt. Die Stadt ist auch als Tor zum Doppelvulkan Acatenango/Fuego bekannt, an dem ebenfalls Schlammströme gesichtet wurden.

Ganz aktuell ist die Meldung, dass es am Santiaguito zu mehreren Lahren kam, die in verschiedenen Kanälen des Domkomplexes flossen. Vor diesem Hintergrund hat das CONRED-System in Zusammenarbeit mit INSIVUMEH mehrere Bulletins veröffentlicht, um die Bevölkerung über diese Ereignisse zu informieren.

Hervorgehoben wird ein Lahar im Flussbett des Zanjón Seco, einem Nebenfluss des Tambor. Dabei handelt es sich um eine pastöse Mischung aus Wasser, Gesteinsblöcken von bis zu einem Meter Durchmesser und feinen Sedimenten. Sollte der Regen weiterhin anhalten, besteht die Gefahr, dass auch in anderen Kanälen weitere Lahare entstehen.

Ein weiterer Lahar war im Fluss Cabello de Ángel, einem Nebenfluss des Flusses Nimá I unterwegs. Dieser Lahar wies zum Zeitpunkt des Berichts zwar eine geringe Intensität auf, jedoch könnten sich die klimatischen Bedingungen verschärfen: Bei anhaltendem Regen könnte auch dieser Lahar enorm anwachsen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Überwachung weiterer Kanäle, wie San Isidro und Tambor, die ebenfalls von diesem Phänomen betroffen sein könnten.

Die Katastrophenschutzbehörde CONRED warnt eindringlich davor, sich dem Vulkan nicht zu nähern und sich insbesondere von der Nähe der Flussbetten und Ablaufrinnen fern zu halten.

Lahare entstehen, wenn auf Vulkanhänge abgelagerte Tephra durch heftige Regenfälle oder das Schmelzen von Gletschern mobilisiert werden. Lahare bestehen aus einer Mischung aus Wasser, Schlamm, vulkanischen Aschen und Gesteinsbrocken. Das Material wird durch die Schwerkraft talwärts transportiert und kann mit hoher Geschwindigkeit fließen, wodurch in Flusstälern große Schäden entstehen.

Am Santiaguito gibt es derzeit besonders viele Ascheablagerungen, die vom Regen mobilisiert werden könnten. Vom Domkomplex gehen immer wieder Ascheeruptionen aus und gelegentlich werden pyroklastische Ströme generiert. Sie erzeugen besonders feinkörnige Ablagerungen, die sich von den Wassermassen leicht mobilisieren lassen.

Santiaguito: Pyroklastische Dichteströme durch Explosion

Explosion am Santiaguito erzeugt 2 pyroklastische Dichteströme

Gestern erzeugte eine explosive Eruption aus dem Dom am Santiaguito in Guatemala zwei pyroklastische Dichteströme. Der Vulkanausbruch war sehr gut auf der AfarTV-Webcam zu beobachten gewesen. Die aufsteigende Aschewolke setzte sich aus unterschiedlichem Material zusammen, was man an den unterschiedlichen Braunschattierungen der Aschewolke erkennt: Hellrotbraunes Material stammt aus fragmentierter Lava, die sich schon länger an der Domoberfläche befand, während dungelbraungraues Material frisch ausgestoßen wurde und noch tiefer im Schlotsystem stand. Dieses Material war wahrscheinlich heißer als das hellbraune Material. Wie weit die Dichteströme flossen, ist nicht bekannt. Für gewöhnlich erreichen sie die Dombasis des Vulkans.

Eine VONA-Warnung gab es nicht, was der hohen Bewölkung geschuldet sein könnte.

Das zuständige Institut INSIVUMEH brachte bis jetzt kein Sonderbulletin zu dem Ereignis auf, warnt in seinen täglichen updates aber vor der Möglichkeit, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Insbesondere wird auch vor Laharen gewarnt die vor allem in Zeiten starker Niederschläge entstehen können und durch die Abflussrinnen und Flussbetten am Vulkan fließen.

In den Updates heißt es weiter, dass Vulkanasche bis zu 700 m hoch über den Krater eruptiert wird. In den Gemeinden von Zunil, Santa María de Jesús und Aldea las Majadas muss mit Aschefall gerechnet werden. Durch starke Entgasungsaktivität kommt es zu Geräuschen wie von einer Flugzeugturbine verursacht. Solches Grollen kann sehr laut sein und einem die Nackenhaare aufstellen.

Es gibt eine 5-Kilometer-Zone um den Santiaguito, in der ein Betretungsverbot gilt. Ob das auch für den Gipfel des Santa Maira gilt, an dessen Flange der Santiaguito wächst, ist unklar.

Fuego mit 4–7 Explosionen pro Stunde

In Guatemala ist noch der Fuego aktiv und erzeugt zwischen 4 und 7 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche steigt bis auf eine Höhe von 4600 m auf. Glühende Tephra wird bis zu 150 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Im Vergleich zum langjährigen Mittel ist die Aktivität unterdurchschnittlich stark, insbesondere was die Häufigkeit der Eruptionen und die Auswurfshöhe der glühenden Tephra betrifft.

Santiaguito mit 2 pyroklastischen Strömen

Größere Eruption am Santiaguito löst pyroklastische Ströme aus

Am guatemaltekischen Domvulkan Santiaguito ereigneten sich am Dienstag zwei pyroklastische Ströme, die durch eine stärkere explosive Eruption des Doms ausgelöst wurden, welche intensiver war als die üblichen Ausbrüche. Vulkanasche stieg dabei bis zu einer Höhe von 4.600 Metern auf und driftete in Richtung Nordwesten. Ein Blick auf die Meldungen des VAAC Washington zeigt, dass die gemeldeten Aschewolken seit dem 12. September höher aufsteigen als sonst üblich.

Die Eruption wurde mithilfe der neuen AfarTV-Livecam dokumentiert und als Video festgehalten.

Laut Berichten der Vulkanologen von INSIVUMEH wird im Dombereich kontinuierlich glühende Lava beobachtet. Am Südwestrand des Kraters führt die Ansammlung von Gesteinsmaterial zu ständigen Lawinen, die teilweise von kleineren pyroklastischen Strömen begleitet werden. Die vulkanische Aktivität verursacht schwache, mäßige und starke Explosionen, die Aschesäulen in westliche Richtung schleudern. Aschefall wird in den Dörfern San Marcos, Loma Linda Palajunoj und anderen umliegenden Orten gemeldet. Aufgrund der intensiven Aktivität besteht die Gefahr größerer pyroklastischer Ströme, wie sie zuletzt 2022 auftraten. Es wird dringend davon abgeraten, sich den Kuppelbereichen oder den umliegenden Schluchten zu nähern. Da nachmittags und nachts in der Region mäßige bis starke Regenfälle auftreten, erhöht sich das Risiko von Laharen. Vorsicht ist beim Überqueren von Flüssen und Schluchten in der Nähe des Vulkans geboten.

Eine Sperrzone mit einem Radius von 5 Kilometern um den Dom wurde eingerichtet. Reiseveranstalter und Vulkanführer wurden darüber informiert, dass Touren auf den Vulkan untersagt sind. Im Frühjahr gingen Videos viral, die abenteuerlustige Vulkanbeobachter zeigten, die auf einem älteren Dom des Santiaguito herumkletterten, der sich neben dem aktiven Dom befindet. Ob auch die Besteigung des Gipfels des Santa Maria untersagt ist, geht aus den Berichten nicht eindeutig hervor. Der Gipfel des Santiaguito-Muttervulkans liegt jedenfalls innerhalb des 5-Kilometer-Radius.

Am Vulkan Agua bei Antigua gingen offenbar Muren ab, die bis in bewohntes Gebiet strömten. Doch davon später mehr.

Santiaguito: Neues Video vom Lavadom

Eruption am Domvulkan Santiaguito hält an – Neues Video erschienen

In Guatemala sind die Vulkane Fuego und Santiaguito weiterhin aktiv. Zum letzten genannten Vulkan wurde jetzt ein neues Video vom Lavadom veröffentlicht, das vom benachbarten inaktiven Dom aus aufgenommen wurde. Es zeigt eine Explosion aus dem Dom und wurde vermutlich am 21. August aufgenommen. Wenigstens meldete das VAAC Washington an diesem Tag den bislang jüngsten Ausbruch, an dem Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4200 m aufstieg und 30 Kilometer weit nach Westen driftete. Wie das zuständige Institut INSIVUMEH meldete, kam es zu leichten Ascheniederschlägen in den Orten San Marcos Palajunoj und Loma Linda, über die die Aschewolke hinwegzog. Die Vulkanologen warnten auch davor, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten, die sogar das Farmland am Fuße des Domvulkans erreichen könnten. Im Falle starker Niederschläge drohen Lahars. Es gilt ein Besteigungsverbot des Doms und seiner älteren Nachbarn, was allerdings geflissentlich ignoriert wird.

Während des Sommers tauchen für gewöhnlich relativ wenige Augenzeugenberichte und Aufnahmen von Santiaguito und Fuego auf. Das liegt vor allem am Wetter, denn zu dieser Jahreszeit ist es meistens sehr dunstig und regnerisch, was ein Garant für schlechte Sicht auf die Vulkane ist. Mit geringer Aktivität hat das normalerweise nichts zu tun. Umso erfreulicher das aktuelle Video. Es zeigt nicht nur die explosiv geförderte Aschewolke, sondern dokumentiert auch die Abgänge von Steinschlägen, die durch die Eruption ausgelöst wurden. Zwar scheint es auf den ersten Blick lebensgefährlich zu sein, sich dem aktiven Dom so weit zu nähern, wie es die Publizistin des Videos offenbar tat, aber bei genauerer Betrachtung des Videos erkennt man, dass sich auf dem Boden des inaktiven Doms, von dem aus die Aufnahme gemacht wurde, keine frischen Tephra-Ablagerungen befinden. Impakte von Vulkanbomben kommen hier selten vor. Dennoch befindet man sich nicht komplett aus der Schussweite.

Aktivität am Fuego vergleichsweise gering

Wie erwähnt, ist in Guatemala nicht nur der Santiaguito aktiv, sondern auch der Fuego. INSIVUMEH berichtet hier von 3 bis 6 Eruptionen pro Stunde. Sie fördern Vulkanasche bis auf 4700 mm Höhe. Glühende Tephra stieg zuletzt bis zu 100 m hoch auf, was eine eher bescheidene Auswurfshöhe ist. Auch die Eruptionsfrequenz ist vergleichsweise niedrig.

Guatemala: Simultane Eruptionen von Fuego und Santiaguito

Satellitenkarte enthüllt Aschewolken der beiden Vulkane Fuego und Santiaguito

Es ist schon ein paar Wochen her, dass ich hier über die Vulkane Guatemalas berichtet habe. Noch im Frühjahr standen sie regelmäßig in den Nachrichten, doch die Aktivität des Santiaguito hatte etwas nachgelassen, während der Fuego auf moderatem Niveau strombolianisch tätig blieb. Gestern gab es dann mehrere Ascheeruptionen von beiden Vulkanen, die auf der Tätigkeitskarte des VAAC visualisiert wurden.

Der Fuego erzeugte pro Stunde 5 bis 10 Explosionen, die von INSIVUMEH als schwach bis mittelstark beschrieben wurden. Eruptionswolken stiegen bis auf eine Höhe von 4700 m auf und drifteten in Richtung Südwesten. Die Angaben des VAAC wichen hiervon ein wenig ab, indem sie eine Höhe der Aschewolken von fast 4900 m angaben. Nachts konnte man glühende Tephra zwischen 200 und 300 m hoch über den Krater aufsteigen sehen. Es gingen in mehreren Schluchten glühende Schuttlawinen ab. Die Vulkanologen warnten insbesondere vor Laharen, die bei Regen entstehen könnten und besonders die Schluchten und Bachläufe am Fuß des Vulkans unsicher machen.

Der Santiaguito ließ gestern Aschewolken bis auf eine Höhe von 4300 m aufsteigen. Diese drifteten in die gleiche Richtung wie die Aschewolken des Fuego, legten laut Radarbild jedoch eine größere Strecke zurück. Laut INSIVUMEH erreichte die Asche eine Höhe von 800 m über dem Lavadom. Dieser wächst nicht mehr ganz so stark wie im Frühjahr, doch es kommt immer noch zur Bildung eines zähen Lavastroms, der auf der Südflanke des Vulkans unterwegs ist. Besonders von seiner Front, aber auch entlang seiner Ränder, kommt es zu Steinschlägen und der Bildung von Schuttlawinen.

Auch hier wird davor gewarnt, dass es besonders am Nachmittag und in der Nacht regnen könnte, was in verschiedenen Schluchten des Vulkans zu Laharen führen könnte. Das Auftreten von Block- und Ascheströmen mittlerer bis starker Ausprägung sowie möglicher großflächiger pyroklastischer Ströme in verschiedene Richtungen ist nicht ausgeschlossen. Daher sollte man sich auch hier nicht in der Nähe oder innerhalb der Flussbetten aufhalten.