Sangay mit starker Eruption

Gestern eruptierte der Sangay ausgesprochen stark. Die Eruption war von explosiver Natur und förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 50.000 Fuß, was 15.240 Metern ü.N.N. entspricht. Das VAAC meldete die Aschewolke um 12:59 Uhr UCT. In Ecuador war es 7:59 Uhr Morgens. Im Laufe des Tages folgten weitere Explosionen, bei denen die Explosionen etwas an Kraft verloren, aber Asche immer noch mehr als 10.000 Meter hoch förderten. In unterschiedlichen Höhen wehten die Luftströmungen in verschiedene Richtungen: Der untere Teil der Eruptionswolke wurde nach Westen verfrachtet, der obere Teil in östlicher Richtung. Dieser Umstand sorgte dafür, dass es in 6 der 24 Provinzen des Landes zu Ascheregen kam. Der Regionalflughafen von Guayaquil stellte seinen Betrieb vorübergehend ein, da die Asche den Flugverkehr gefährdete. Die Regierung des Landes versprach den Viehzüchtern Hilfe bei der Beseitigung der Asche. Sie bedeckt die Weiden und kontaminiert das Trinkwasser, nicht nur für die Rinder.

Aufgrund der schlechten Sichbedingungen am Vulkan konnte die Eruption visuell nicht beobachtet werden. Es wurde nicht kommuniziert, ob pyroklastische Ströme entstanden und ob es zu einem Kollaps-Ereignis kam. Die Vulkanologen von IGEPN registrierten bereits in den frühen Morgenstunden einen deutlichen Anstieg der Tremoramplitude. In einem Sonderbericht schreiben sie dazu, dass die empfangenen Explosionssignale deutlich stärker waren, als jene der letzten Wochen und Monate. Die Vulkanasche stieg nach ihren Aussagen bis zu 10 km über Kraterhöhe auf. Für mich schaut es nach einer paroxymsalen Episode aus und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich so etwas in den nächsten Tagen/Wochen wiederholt.

Der Sangay ist bereits seit Mai letzten Jahres aktiv und regelmäßig in den News vertreten. Während der Zentralkrater explosiv aktiv ist, wächst in einer Depression südlich des Zentralkraters der Ñuñurcu-Lavadom. Vom Dom geht ein zäher Lavastrom ab, der im oberen Bereich der Südflanke unterwegs ist. An der Front des Lavastrom brechen immer wieder große Lavapakete ab. So entstehen entweder glühende Schuttlawinen, oder pyroklastische Ströme. Die abgelagerte Vulkanasche wird durch starke Regenfälle in Schlamm verwandelt und es bilden sich Lahare. Diese verändern die Hydrologie der Gegend und verändern den Lauf von Bächen und Flüssen.

Sangay mit weiteren Vulkanausbrüchen

Der ecuadorianische Vulkan Sangay beschäftigt die lokale Presse, da er weiterhin aktiv ist und sich mal aus seinem Wolkenkleid herauswagte. Auf Bildern erkennt man, dass auf der Südflanke des Vulkans eine tiefe Rinne entstanden ist, durch die Lavaströme und pyroklastische Ströme fließen. Darüber hinaus ist der Sangay explosiv tätig und fördert Vulkanasche. Das VAAC registrierte sie heute in einer Höhe von 6000 m. Die Asche driftet in westlicher Richtung. In Medienberichten wird mitgeteilt, dass Aschewolken bis zu 870 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Lahare stellen inzwischen eine permanente Bedrohung dar und beeinflussen die Hydrologie der Flusslandschaft am Fuße des mächtigen Vulkans. Sangay liegt am Rand des Amazonasbecken, in einer der niederschlagsreichsten Region der Erde.

Reventador eruptiert Vulkanasche

Der Reventador ist ebenfalls in Ecuador angesiedelt und in Eruption begriffen. Das VAAC brachte seit gestern 7 VONA-Warnungen heraus und detektierte Asche in einer Höhe von 5200 m. Sie wurde vom Wind in westlicher Richtung verfrachtet. Neben Vulkanasche wird glühende Tephra gefördert.

Sabancaya mit Wärmesignatur

Der peruanische Vulkan Sabancaya emittiert heute eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 21 MW. Das ist insofern bemerkenswert, weil Asche-Speier normalerweise kaum Wärme abstrahlen. Beim Sabancaya könnte die Wärmestrahlung von einem neuerlich wachsenden Dom im Krater herrühren. Bereits vor einem Jahr gab es eine entsprechende Wachstumsphase, bei der eine vergleichbare Wärmesignatur detektiert wurde. Zudem gehen die Ascheeruptionen weiter. Die Asche steigt bis auf einer Höhe von 7300 m auf und driftet Richtung Süden.

Semeru weiter aktiv

Der indonesische Semeru ist heute gleichfalls mit einer VONA-Warnung vertreten, da er Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m fördert. Das VSI registrierte 42 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Maximalamplituden von 22 mm und dauerten bis zu 130 Sekunden an. Vulkanisch bedingte Erdbeben wurden nicht registriert.

Sangay: Es wurde vor Laharen gewarnt

Am ecuadorianischen Vulkan Sangay gingen gestern Lahare ab. Gegen 10.30 Uhr (Ortszeit) wurden entsprechende seismische Signale mit einer niedrigen Frequenz registriert. Die Seismologen des Geophysikalischen Instituts in Ecuador sprachen daraufhin eine Warnung aus. Seit dem Beginn der Aktivität im Mai 2019, lösen starke Regenfälle regelmäßig Lahare aus. Die Schlammlawinen stellen nicht nur eine ernste Gefahr für Menschen in unmittelbarer Nähe zum Vulkan dar, sondern ändern auch die Hydrologie der Gegend: Wasser wird aufgestaut und es kommt zu Kontaminationen von Flusswasser. Die Lahare entstehen, wenn Wasser abgelagerte Vulkanasche auf dem Vulkanhang mobilisiert. Das Material stammt nicht nur von explosiven Eruptionen, sondern auch von pyroklastischen Strömen. Aktuell liegt eine VONA-Warnung vor Vulkanasche in einer Höhe von 6400 m vor.

Ol Doinyo Lengai: Thermische Anomalie

In den vergangenen Wochen tauchte der Vulkan in Tansania immer wieder in den News auf, so auch heute. Grund hierfür ist eine größere thermische Anomalie im Krater. Sie ist auf Sentinel-Satelittenfotos zu sehen und wird von der kältesten Lava der Welt erzeugt. Sie fließt über den Kraterboden. Die Anomalie liegt am nordwestlichen Kraterrand und es könnte sein, dass dort ein neuer Hornito entstanden ist. In diesem Jahr war überwiegend ein großer Hornito im Zentrum des Kraters aktiv. Dort erkennt man noch erkaltete Lava.

Vesuv: Zunahme der Seismik

In den letzten Monaten war der Vesuv seismisch relativ still, doch seit Ende August zeichnet sich eine Umkehrung des Trends an und es wird eine Zunahme der seismischen Aktivität registriert. Seit dem 31. August wurden 15 schwache Beben festgestellt. Das Stärkste brachte es auf M 2,0. Der Erdbebenherd wurde in nur 130 m Tiefe lokalisiert. Auch die anderen Beben lagen nahe der Oberfläche. Über den Grund für diese Beben kann nur spekuliert werden. Einige Vulkanologen gehen davon aus, dass die Beben mit Schrumpfungsprozessen zusammenhängen. Die Schlotfüllung könnte noch in einem Abkühlungsprozess begriffen sein. Andere meinen, dass gravitative Kräfte am Werk sind und den locker aufgeschütteten Gipfelkegel komprimieren. Eine Änderung im hydrothermalen System ist ebenfalls denkbar. Magmatische Fluide könnten im Untergrund unterwegs sein. In diesem Fall würde es sich allerdings nicht um Magma handeln, sondern um wässrige Lösungen. Anzeichen für Magmenaufstieg gibt es nicht, dafür sind die Beben zu nahe an de Oberfläche. Inflation wurde ebenfalls nicht beobachtet. Im Gegenteil, seit 2012 wird eine leichte Subsidenz beobachtet. Der Vulkan schrumpft um ca. 7 mm pro Jahr.

Ätna: Strombolianische Aktivität hält an

Am Ätna auf Sizilien ist der Sattelvent des Neuen Südostkraterkegels weiterhin strombolianisch aktiv. Die Eruptionen folgen mittlerweile immer schneller aufeinander. Glühende Tephra landet auf den Flanken des Kegels und es werden öfters thermische Anomalien detektiert, was zum einen dem besseren Wetter geschuldet ist, zum anderen aber auch der erhöhten Aktivität. Auf den Satellitenbildern erkennt man, dass es nicht nur eine thermische Anomalie am Sattelvent gibt, sondern auch eine im Nordostkrater. Vulkanasche steigt mehrere Hundert Meter hoch auf. Der Tremor ist erhöht, die sonstige Seismizität ist momentan eher durchschnittlich. In unserer Fb-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurden mehrere Fotos der Aktivität geteilt.

Stromboli fackelt

Auch vom Stromboli tauchten gestern mehrere Screenshots auf. Zu sehen sind moderate strombolianische Eruptionen. Die Tephra schießt in schmalen Fackeln aus den Schloten. Der akustische Explosionsdruck wird vom LGS mit unterdurchschnittlichen 0,5 bar angegeben. Im nordöstlichen Kraterbereich wurden 38 Eruptionen detektiert, was ebenfalls deutlich unter dem Durchschnitt ist. Dafür wurden überdurchschnittlich viele seismische VLP-Ereignisse aufgezeichnet. Auch der Kohlendioxid-Ausstoß liegt mit 1719 Tonnen am Tag in hohen Gefilden. Das Gas geht von aufsteigendem Magma aus und könnte ein Frühindikator für eine größere Explosion sein.

Sangay: Thermisches Signal

Am ecuadorianischen Vulkan Sangay wird ein thermisches Signal mit einer Leistung von 145 MW registriert. Dieses stammt wahrscheinlich wieder von einem zähen Lavastrom. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 6400 m.

Island: weitere Erschütterungen

Auf Island ist die Seismik weiterhin hoch. In den letzten 48 Stunden wurden 434 Erschütterungen registriert. Die meisten Beben konzentrieren sich im Bereich der Tjörnes-fracture-zone. Es hat aber auch weitere Beben auf der Reykjanes-Halbinsel gegeben. Vereinzelte Beben manifestierten sich unter den Calderen Katla und Grimsvötn. Einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch kann ich allerdings nicht erkennen.

Ebeko produziert Aschewolken

Der russische Vulkan Ebeko liegt auf der Kurileninsel Paramushiri und eruptiert fleißig weiter. Das VAAC Tokio registrierte seit gestern 4 Aschewolken, die vom Vulkan eruptiert wurden. Sie stiegen bis auf einer Höhe von bis zu 3700 m auf und wurden vom Wind in östlicher Richtung verdriftet. Eine deutsche Expedition, die den entlegenen Vulkan im letzten Jahr besuchte, stellte fest, dass der Ebeko weitaus häufiger ausbrach, als es die VONA-Meldungen vermuten ließen. Zudem wurden spektakuläre vulkanische Blitze in den Eruptionswolken dokumentiert. Das Bild stammt von Martin Rietze und zeigt eine dieser Eruptionen.

Sangay: Thermische Anomalien detektiert

Der ecuadorianische Vulkan Sangay ist weiter aktiv. Heute wurden explosive Eruptionen festgestellt, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6400 m aufsteigen ließen. Die Asche wurde in Richtung Westen verdriftet. In einem Sonderbericht des IGEPN wurden die morphologischen Änderungen am Vulkan untersucht, die durch die Eruptionen verursacht wurden. Am auffälligsten ist eine Depression auf der Südostflanke. Sie wurde von Lavaströmen, Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen in die Flanke gegraben. Die Schlucht ist fast 400 m breit, 4 km lang und geht vom Krater aus. In ihr wurden 3 thermische Anomalien detektiert. 2 der Anomalien befinden sich im oberen Bereich der Schlucht. Die oberste Anomalie liegt im Kraterbereich und markiert einen explosiv tätigen Schlot. Die 2. Anomalie liegt unterhalb der Basis des Kraters und repräsentiert die Quelle der Lavaströme. Die 3. Wärmequelle befindet sich im unteren Schluchtbereicht und wird vermutlich durch eine Ansammlung heißer Ablagerungen pyroklastischer Ströme erzeugt.

Stromboli: Aktivität auf Tiefststand

Die vulkanische Aktivität auf Stromboli hat einen neuerlichen Tiefstand erreicht. Am Samstag wurden weniger als 10 Ausbrüche am Tag registriert, die sich im nordöstlichen Kratersektor manifestierten. Der Durchschnittswert liegt bei 100 täglichen Eruptionen. Auch die restlichen Parameter sind niedrig, einzig der Kohlendioxid-Ausstoß wird im Bericht des LGS als moderat bezeichnet. Die Fluktuationen der letzten Wochen sind bemerkenswert groß.

Reventador: Anhaltende Ascheeruptionen

Der ecuadorianische Vulkan Reventador ist weiterhin in Eruption begriffen. Das VAAC registrierte mehrere Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4600 m aufstiegen. Das IGEPN berichtet von einer Aschewolke, die bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufgestiegen ist und einen kleinen pyroklastischen Strom erzeugte. Thermalaufnahmen enthüllten, dass nicht nur Vulkanasche gefördert wurde, sondern auch glühende Tephra.  Auch bei kleineren Eruptionen fällt sie auf die Vulkanflanken und rollt in Form von glühenden Schuttawinen weiter hangabwärts. Mittlerweile hat sich eine richtige Feuerrutsche ausgebildet, wie wir sie vom Stromboli kennen.

Sangay weiterhin aktiv

Mit dem Sangay ist in Ecuador ein zweiter Vulkan aktiv. Die Eruptionen halten seit Mai 2019 an. Auch hier stiegen Aschewolken auf. Sie erreichten eine Höhe von 6700 m über Meereshöhe. Darüber hinaus ist der Sangay effusiv tätig und eruptiert einen zähen Lavastrom. Von seiner Front gehen Schuttströme ab, die gelegentlich die Form von pyroklastischen Strömen annehmen können. Lahare beeinflussen die Bäche und Flüsse im Umfeld des Feuerbergs.

Nevados de Chillán mit Aschewolke

In Chile ist der Nevados de Chillán verhaltensauffällig. Hier wurde zwischen den meteorologischen Wolken eine Aschewolke gesichtet. Ihre Höhe konnte nicht genau ermittelt werden, wurde aber auf 4300 m geschätzt. Nevados de Chillán ist der aktuell aktivste Vulkan Chiles.

Ätna: Tremor hoch

Unter dem sizilianischen Ätna ist der Tremor weiter erhöht und liegt im unteren roten Bereich. Sichtbare Aktivität gibt es scheinbar keine, allerdings zeigte die Thermalcam heute einen heißen Krater im Neuen Südostkraterkomplex. Möglicherweise hatte sich kurz vorher eine strombolianische Eruption ereignet. Das LGS registriert weiterhin eine große Anzahl Infraschall-Ereignisse. Die Quelle dieser Events ist unklar. Die Vorwarnstufe steht auf „orange“.

Campi Flegrei: 4 Beben

Unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei ereignete sich heute Nacht ein kleines Schwarmbeben. Es wurden insgesamt 4 Erschütterungen detektiert. Sie lagen im Küstenbereich der Caldera. Im wöchentlichen Bericht des INGV ist von 39 Beben die Rede, die sich in der letzten Juniwoche manifestierten. Die langanhaltende Inflation wurde neu bewertet und betrug seit Januar 6 mm pro Monat. Damit reduzierte sich der Wert um 1 mm gegenüber den letzten Jahren. Dennoch scheint sich weiter Magma unter dem Vulkan zu sammeln.

Klyuchevskoy eruptierte am 10 Juni

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiterhin aktiv. Gutes Wetter ermöglicht Livecam Blicke und zeigt anhaltende strombolianische Aktivität, die gestern besonders intensiv war. Bei gelegentlichen größeren Eruptionen erreichte Vulkanasche eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel. Die Aschewolken drifteten in südlicher Richtung. MIROVA registrierte eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 878 MW. Eine so hohe Wärmestrahlung wird in der Regel nur von einem Lavastrom oder einem Lavasee emittiert. Hier ist ein Lavastrom aktiv.

Ebeko ist aktiv

Auf der Kurileninsel Pamushir ist der Ebeko heute besonders aktiv. Das VAAC detektierte Wolken aus Vulkanasche. Sie stiegen bis zu 4600 m hoch auf. Eine Wärmestrahlung wird nicht aufgezeichnet. Bei gutem Wetter lässt sich das Geschehen auf der LiveCam beobachten.

Sangay eruptiert pyroklastischen Strom

Am ecuadorianischen Vulkan Sangay löste sich ein pyroklastischer Strom und eine Aschewolke stieg bis auf einer Höhe von 7000 m auf. Die Vulkanasche driftete in westlicher Richtung und ließ Vulkanasche auf bewohntes Gebiet abregnen. Sangay eruptiert seit Monaten fleißig vor sich her. Es wird auch ein Lavastrom gefördert. In den letzten beiden Tagen war die emittierte Wärmestrahlung moderat und betrug maximal 96 MW.

Campi Flegrei: Bohrung gestoppt

Vor 2 Tagen berichtete ich über eine geothermale Explorationsbohrung im Calderavulkan Campi Flegrei. Es sollte ein 150 m tiefes Loch gebohrt werden und eine geothermische Versuchsanlage errichtet werden. Bereits nach kurzer Zeit begann eine Dampfwolke in den Himmel zu schießen, was besorgte Bürger auf den Plan rief, die befürchteten, dass das Ereignis einen Ausbruch triggern könnte. Nun stoppte der Bürgermeister Vincenzo Figliolia die Arbeiten und schickte die Polizei zur Bohrstelle. Diese befindet sich in der Via Scarfoglio im Stadtteil Agnano Pisciarelli. Nur wenige Hundert Meter entfernt liegt die bekannte Fumarole von Piscarelli, die den Vulkanologen als Referenz für die Aktivität des Vulkans dient. Bereits im Jahr 2015 hatte sich der Stadtrat darauf geeinigt, dass keine Bohrungen in dem Gebiet durchgeführt werden sollten. Einige Anwohner zeigen sich nun besorgt, dass der Dampfausstoß nicht mehr zu stoppen sei und man mit einer neuen Fumarole im Hinterhof von Pozzuoli leben müsse. Selbst wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass so eine Bohrung einen Vulkanausbruch auslöst, zeigt das promte Auftreten der Dampfwolke, wie hoch der Druck des hydrothermalen Systems des Vulkans ist.

Karymsky eruptiert in Serie

Gestern erwachte auf der russischen Halbinsel Kamtschatka der Vulkan Karymsky aus seiner Starre und legte eine beeindruckende Eruptions-Performance hin. Das VAAC brachte 6 VONA-Warnungen heraus. Die Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 5500 m ü.N.N. auf. Die Aschewolken drifteten in östlicher Richtung. Stärkere Eruptionen sind jeder Zeit möglich. Würden Flugzeuge fliegen, könnten sie (die Aschewolken, nicht die Flugzeuge, obwohl diese eigentlich auch) eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen.

Der Karymsky liegt in einer unbewohnten Gegend Kamtschatkas. Auf dem Landweg ist der Vulkan nur bedingt erreichbar. Während des Sommers schaffen es manchmal geländegängige LKWs die Furten zu passieren. Normalerweise fliegen Expeditionen zum Vulkan per Helikopter ein, was ein kostspieliges Unterfangen ist. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Ebeko in Eruption

Einige Hundert Kilometer weiter südlich liegt der Kurilenvulkan Ebeko. Auch dieser Vulkan ist wieder munterer geworden. Gestern wurden 4 Eruptions-Meldungen herausgebracht. Vulkanasche stieg bis zu 3000 m hoch auf. Obwohl der Feuerberg ziemlich isoliert liegt gibt es eine LiveCam.

Sangay in guter Form

Der ecuadorianische Vulkan Sangay möchte den Vulkanen Kamtschatkas in nichts nachstehen und legte sich in den letzten 24 Stunden ebenfalls ins Zeug. Das VAAC registrierte hier Vulkanasche in einer Höhe von 8200 m. Sie driftete in Richtung Westen. Aktuell wird eine hohe Thermalstrahlung detektiert. Sie hat eine Leistung von 408 MW und geht von einem Lavastrom auf der Vulkanflanke aus. Zudem wächst ein Lavadom. Er ist Ursprung des Lavastroms. Pyroklastische Ströme und Lahare können ebenfalls abgehen.

Yasur ist heiß

Der Yasur liegt auf der Insel Tanna, die zu Vanuatu gehört. Er ist einer der letzten daueraktiven Vulkane der Erde. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 112 MW. Das ist für einen explosiv tätigen Vulkan eine ein hoher Wert. Die hohe Wärmestrahlung legt die Vermutung nahe, dass sich wieder ein kleiner Lavasee im Krater bildete.

Semeru: Pyroklastischer Strom

Am Semeru auf Java wurde heute Morgen um 6:08 Uhr (Ortszeit) ein pyroklastischer Strom gesichtet. Nach Angaben des VSI floss er in 481 Sekunden gut 2000 m weit und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 7 mm.  Die Vulkanologen registrierten ein weiteres Signal, dass von einer Schuttlawine erzeugt wurde. Es gab 14 Asche-Dampf-Exhalationen. Nachts wurden auch einige explosive Ausbrüche registriert. Die Aktivität des Vulkans ist groß. Bei weiterem Domwachstum werden die pyroklastischen Ströme häufiger auftreten und umliegende Siedlungen gefährden.

Ätna: hohe Anzahl an Infrasound-Ereignissen

Das LGS verzeichnet immer noch eine sehr hohe Anzahl an Infrasound-Ereignissen. Diese deuten auf anhaltende starke strombolianische Aktivität im Bereich des Zentralkraters hin. Die Thermalstrahlung ist vergleichsweise niedrig, so dass ich davon ausgehen, dass kein Lavastrom unterwegs ist. Visuelle Bestätigung des Geschehens gibt es momentan nicht.

Klyuchevskoy: anhaltende Ascheeruptionen

Die Tätigkeit am Vulkan auf Kamtschatka geht weiter. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. MIROVA verzeichnet eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 142 MW. In der Nacht gab es Spitzenwerte von bis zu 570 MW. Das deutet auf Paroxysmen hin. Auf den Livecams erkennt man eine kleine Eruptionswolke aus dem Krater aufsteigen. Der Klyuchevskoy zählt zu den aktivsten Vulkanen der sibirischen Halbinsel.

Vulkane Ecuadors

Gestern rissen die Wolken am Sangay in Ecuador einmal auf und enthüllten den Lavastrom, der immer noch über die Vulkanflanke fließt. Der Strom wird von einem Dom aus gespeist und ist hochviskos. Von der Front des Stroms gehen Schuttlawinen ab, die Ascheströme verursachen können. Parallel zur effusiven Tätigkeit gibt es Explosionen, die Aschewolken bis auf einer Höhe von 5800 m fördern. Starke Regenfälle können Lahare auslösen die viel Schlamm in die umliegenden Flüsse eintragen. Die Lahare verfärben nicht nur das Wasser, sondern lassen die Pegel der Flüsse ansteigen, da die Ablagerungen das Wasser stauen. In den letzten Tagen regnete es zwar, aber überraschenderweise wurden keine Lahare generiert. Die Aktivität begann am 19. Mai 2019 und hält nun seit fast einem Jahr an.

In Ecuador ist auch der Reventador aktiv. Seine frequenten Explosionen lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 800 m über dem Krater aufsteigen. Stärkere Explosionen fördern rotglühende Tephra, die auf den Vulkanflanken landet.

Das Thema Vulkane trat in Ecuador in den vergangenen Wochen in den Hintergrund: Schlagzeilen sorgten die vielen Corona-Toten, die tagelang in den Wohnungen liegen, bevor sie abtransportiert werden. Das Gesundheitssystem des Landes ist komplett überfordert.