Vulkan Sangay am 27.08.23

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Starke thermische Anomalie und Aschewolken am Sangay

In Ecuador bleibt der Sangay aktiv und emittiert eine starke thermische Strahlung, die bei MIROV angezeigt wird: Während sie gestern eine Leistung von 557 MW hatte, liegt der Wert heute bei 324 MW. Auf einem Satellitenfoto der letzten Woche erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie. Die Strahlung geht vom Südkrater aus und wird mit dem Wachstum eines Lavadoms in Verbindung stehen. Temporär ist ein zäher Lavastrom unterwegs, der durch eine Scharte auf der Südflanke des Vulkans unterwegs ist. Von seiner Front gehen Schuttlawinen aus rotglühenden Lavablöcken ab. Sie rollen bis auf einer Höhe von 1000 m unter dem Krater. Darüber hinaus kommt es zu Explosionen, bei denen Vulkanasche bis zu 2800 m über dem Krater aufsteigt. Diese Beobachtungen der ortsansässigen Vulkanologen vom IGPN gehen einher mit den VONA-Warnungen, denn die Satelliten registrieren Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Ähnlich wie am Popocatepetl (siehe unten) driftet die Asche mit dem Wind und verteilt sich über ein großes Areal. Die Driftrichtung ist Westen. Ascheniederschlag wird aus den Gemeinden der Provinz Chimborazo gemeldet, insbesondere aus Cebadas im Kanton Guamote. Neben den Aschewolken erzeugt der Sangay eine große Anzahl schwächerer Explosionen, deren seismische Signale von den Seismometern registriert werden. Gestern wurden 943 dieser Signale festgestellt.

Die Katastrophenschutzbehörde warnt vor der Möglichkeit, dass es zur Entstehen von pyroklastischen Strömen und Lahars kommen kann. Besonders Lahars stellen am Sangay ein großes Problem dar. Die Schlammströme transportieren große Lavabrocken und Baumstämme. Das Material wird in den Flussbetten am Fuß des Vulkans abgelagert und verändert die Flussläufe. Dadurch kann es vermehrt zu Überflutungen kommen, von denen Gemeinden stromabwärts betroffen sind. Der Sangay entwässert in Richtung Amazonas.

Der Reventador ist ein weiterer aktiver Vulkan in Ecuador. Von ihm steigt Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4700 m auf. Während der Alarmstatus des Sangay nur auf „gelb“ steht, befindet sich die Alarmstufe am Revantador auf „orange“. Bis Anfang Juli war der ecuadorianische Vulkan Cotopaxi ebenfalls aktiv und eruptierte Aschewolken, doch in den letzten Wochen hat die Tätigkeit hier stark nachgelassen.

Vulkan Cotopaxi – News am 31.05.23

Cotopaxi mit Aschewolken und Inflation

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

Der Cotopaxi stößt ebenfalls Aschewolken aus, die bis auf einer Höhe von 6400 m aufsteigen und in Richtung Nordwesten verfrachtet werden. Das IGPN meldete Aschewolken in 500 m Höhe über dem Kraterrand. Auf dem zugehörigen Bild erkennt man, dass die Asche vom starken Wind niedergedrückt worden ist.

Interessant sind auch die Daten aus dem jüngsten Bulletin zum Cotopaxi, das am 29. Mai erschien. Demnach ist der Vulkan seit 7 Monate aktiv. Die vorherige Tätigkeitsperiode im Jahr 2015 dauerte nur 4 Monate. Seit Ende Februar fluktuieren die geophysikalischen Parameter, was man auch an den Ausbrüchen des Vulkans sieht. Von März bis Mai gab es 40 stärkere Explosionen, bei denen Vulkanasche bis zu 2600 m über Kraterhöhe aufstieg und in zwei Regionen Ascheregen auslösten. Die Deformation des Vulkans hat sich verlangsamt, doch in den letzten Maitagen verstärkte sich die Bodenhebung infolge von Magmeninflation wieder. Auf lange Sicht betrachtet, bezeichnen die Vulkanologen die Inflation als stabil und die Bodenhebung beträgt 2 mm im Monate. Weiterhin hoch ist der Schwefeldioxid-Ausstoß, während die Seismizität und der vulkanische Tremor rückläufig sind. Doch es gibt immer noch vulkanisch-bedingte Erdbeben mit niedrigen Frequenzen, die auf Fluidbewegungen im Vulkan hindeuten.

Die Forscher vom IGPN resümieren, dass auf der Grundlage der im Bulletin dargestellten Informationen, einige Überwachungsparameter einen leichten Anstieg und andere eine abnehmende Tendenz zeigen. In Anbetracht der schwankenden Merkmale der eruptiven Prozesse wurde die Aktivität des Vulkans Cotopaxi als mäßig eingestuft, mit einem gleich bleibenden Trend sowohl im Inneren als auch an der Oberfläche. Die gemeinsame Analyse der verschiedenen Überwachungsparameter zeigt, dass die jüngste Aktivität auf das Vorhandensein eines kleinen Magmakörpers im Inneren des Vulkankanals zurückzuführen ist, der für die SO2- und Ascheemissionen verantwortlich ist. Die aktuelle Eruptionsperiode dauert von Oktober 2022 bis Mai 2023 (ca. 7 Monate) und übertrifft damit die viermonatige Eruptionsphase von August bis November 2015. Allerdings ist die Intensität der aktuellen Eruptionsperiode sowohl bei den Gas- als auch bei den Ascheemissionen wesentlich geringer als damals.

In Ecuador ist nicht nur der Cotopaxi aktiv sondern auch der Sangay.

Pyroklastische Ströme am Sangay

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

In den letzten Tagen gingen mehrere Pyroklastische Ströme am ecuadorianischen Vulkan Sangay ab. Sehr wahrscheinlich gingen sie von der Front eines Lavastroms aus, der aktuell wieder über der Südostflanke des Vulkans fließt und zeitweise für starke thermische Anomalien verantwortlich ist. Diese erreichten Werte von gut 500 MW Leistung. Außerdem kam es zu mehreren Ascheeruptionen. Heute lösen sie 2 VONA-Warnungen aus, nach denen die Aschewolken bis auf 6100 m Höhe aufstiegen und in Richtung Nordwesten drifteten. In einigen Gemeinden kam es zu Ascheniederschlag.

Die Vulkanologen vom IGPN berichteten gestern von 600 seismischen Eruptionssignalen und einem pyroklastischem Strom. Außerdem warnen sie eindringlich vor Laharen. Die Schlammströme entstehen, wenn starke Regenfälle auftreten und sich abgelagerte Vulkanasche mit Wasser vermischt. In den letzten Tagen gab es aber keine nennenswerten Niederschläge in der Region.

Vulkan Sangay – News am 22.04.23

Sangay eruptiert Vulkanasche bis auf 13.000 m Höhe

Am Sangay in Ecuador gab es heute eine Eruption, die größer als die Üblichen war und Vulkanasche bis auf einer Höhe von 13.000 Metern aufsteigen ließ. Die Aschewolke driftete in südwestlicher Richtung. In der zugehörigen VONA-Meldung heißt es, dass der Wind drehen können. Damit würde sich die Asche über ein noch größeres Gebiet verteilen. Laut einer Mitteilung des Instituts IGPEN stieg die Asche gut 8000 m über dem Krater auf.

Seit mindestens 3 Tagen wurde keine größere thermische Anomalie mehr detektiert, es könnte sein, dass der Lavastrom inaktiv geworden ist.

Vulkan-News 19.04.23: Sangay

Sangay mit hoch aufsteigender Aschewolke

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Gestern Abend gab es eine VONA-Meldung vom VAAC Washington, nach der am ecuadorianischen Vulkan Sangay eine Aschewolke bis auf eine Höhe von 9100 m aufgestiegen ist. Der Wind verfrachtete die Asche sowohl in Richtung Westen als auch in die entgegengesetzte Richtung, das aber auf unterschiedlichen Höhen.

Das zugehörige Institut IG erklärte auf Twitter, dass sich die Eruption um 7:30 Uhr Ortszeit zutrug und eine Aschesäule gut 2 km über Kraterhöhe aufstieg. Die Aschewolke sorgte in der Provinz Morona Santiago, insbesondere in der Stadt Macas zu Ascheregen. Dampf aus dem Krater wurde noch in 3500 m Kraterhöhe festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei moderaten 1428 Tonnen am Tag. aus dem Bericht geht hervor, dass man 316 seismische Explosionssignale feststellte.

Sporadisch wird eine hohe Wärmestrahlung detektiert. Vor 3 Tagen erreichte sie einen Wert von 308 MW. Diese Wärmestrahlung stammt von einem Lavastrom, der auf der Südostflanke des Andenvulkans unterwegs ist und auf Satellitenbildern im gefilterten Lichtspektrum visualisiert wird. Starke Bewölkung verhindert allerdings meistens, dass die Satelliten die Wärmestrahlung messen können. Nachts wird Rotglut am Vulkan wahrgenommen. Von der Lavafront gehen glühende Schuttlawinen ab. Die Vulkanologen warnen davor, dass pyroklastische Ströme und Lahare entstehen könnten. Die Ablagerungen aus den Schlammströmen veränderten bereits den Lauf mehrerer Flüsse und Bäche in der Region.

Der 5230 m hohe Sangay liegt am Rand der Anden und entwässert in Richtung Amazonasbecken. Seit dem 18. Jahrhundert ist der Vulkan praktisch daueraktiv. Eine längere Eruptionspause gab es nur zwischen 1916 bis 1934. Die aktuelle Eruptionsphase begann im März 2019. Eruptionen mit einem VEI 3 sind für den Sangay typisch.

Zusammenfassung:

  • Am Sangay stieg Vulkanasche bis zu 2000 m über Kraterhöhe auf.
  • Ortschaften die in Windrichtung lagen meldeten Ascheniederschlag.
  • Auf der Südostflanke fließt ein Lavastrom.

Vulkan-News 30.03.23: Domvulkane

Der heutige Newsbericht zu den Vulkanen konzentriert sich auf Domvulkane, von denen augenblicklich relativ viele aktiv sind. Was sich hingegen rar gibt, sind Vulkane mit Lavaseen, wobei es am Erta Alé heute auch ein hohes thermisches Signal gibt, das auf offene Lava hindeutet.

Sangay mit Lavastrom

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Der Vulkan Sangay liegt am Ostrand der ecuadorianischen Anden und emittiert heute eine hohe Wärmestrahlung. Laut MIROVA erreichte sie eine Leistung von 729 MW. Die Vulkanologen des IGPEN kamen sogar auf einen Spitzenwert von 1150 MW. Sie geht von einem Lavastrom aus, der in der Scharte auf der Südostflanke des Vulkans unterwegs ist.  Von der Front des Lavastroms gehen glühende Schuttlawinen ab. Es könnten auch pyroklastische Ströme entstehen. Der hochviskose Lavastrom geht von einem Dom im Südkrater des Vulkans aus. Während die effusive Tätigkeit zugenommen hat, ist die explosive Tätigkeit rückläufig. Aktuell liegen keine VONA-Warnungen des VAAC vor. Gestern wurde eine Aschewolke gemeldet, die bis 500 m über Kraterhöhe aufstieg. Die Seismografen registrierten 21 Explosionssignale und 9 Tremorphasen in Verbindung mit Emissionen. Da nur 1 größere Aschewolke gesichtet wurde, stießen die Eruptionen vermutlich überwiegend Gas aus. Allerdings war es größtenteils bewölkt, sodass sich die Eruptionen im Verborgenen abgespielt haben. Obwohl es regnete, entstanden keine Lahars. Dennoch warnt das IGPEN vor Schlammströmen, die bei schlechtem Wetter jeder Zeit entstehen könnten.


Semeru mit Lava-Ausbrüchen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Aktivität: Dom

Der indonesische Semeru ist ebenfalls ein Vulkan, in dessen Krater ein Lavadom wächst, von dem glühende Schuttlawinen ausgehen. In solchen Phasen ist auch hier die Gefahr sehr groß, dass pyroklastische Ströme abgehen, die bewohntes Gebiet erreichen könnten. Ein kleiner Dichtestrom entstand bereits letzte Nacht. Darüber hinaus ist der Semeru weiterhin explosiv tätig und fördert Aschewolken bis auf einer Höhe von 4300 m.  Das VSI registrierte innerhalb eines Tages 99 Explosionssignale. Außerdem wurden 7 Phasen mit harmonischen Tremoren detektiert, der bis zu 320 Sekunden anhielt. Ein Indiz dafür, dass eine ordentliche Portion Magma aufsteigt, die den Dom wachsen lässt.  Damit steigt auch das Gefahrenpotenzial weiter an!


Merapi mit Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Ähnlich ist die Situation am Merapi, der ebenfalls auf der indonesischen Insel Java liegt. Gestern meldete das VSI 132 Schuttlawinen-Abgänge. Explosionen gab es allerdings keine. Die Seismizität hat im Wochenverlauf weiter nachgelassen und kann jetzt nur als gering eingestuft werden. Es sieht nicht so aus, als würde aus größerer Tiefe viel Magma aufsteigen, dennoch können die Dome noch mit Schmelze versorgt werden, die sich bereits im oberen Magmenkörper befindet. auf langer Sicht rechne ich eher mit einen Aktivitätsrückgang, was allerdings nur eine Momentaufnahme ist, denn jeder Zeit könnte sich weiteres Magma aus großen Tiefen auf den Weg zur Oberfläche machen.

Mit den Vulkanen Bezymianny, Karangetang, Santiaguito und Shiveluch sind derzeit noch 4 weitere dombildende Vulkane aktiv, die oft in den News vertreten sind. Bei einem Lavadom handelt es sich im Prinzip um einen sehr zähen Lavastrom, der eine Staukuppel über dem Förderschlot eines Vulkans bildet. Die Lava verstopft den Schlot und es entsteht ein hoher Gasdruck im Inneren des Vulkans. Er kann so groß werden, dass es zu gewaltigen Explosionen kommt, die den Lavadom ausblasen. Dabei entstehen nicht nur hoch aufsteigende Aschewolken, sondern auch pyroklastische Ströme. Das sind Dichteströme aus einem Gemisch aus Vulkanasche, Lavablöcken und heißen Gasen, die sehr schnell auf den Vulkanhängen unterwegs sind. Sie haben ein großes Zerstörungspotenzial. Gerät man als Mensch in so einen Dichtestrom, sind die Überlebenschancen extrem gering. Praktisch immer sind schwere Verbrennungen die Folge. Wer glühend heiße Gase einatmet, verbrennt auch seine Lungen. Sie füllen sich mit Wundwasser und man erstickt. Daher gilt es an Domvulkanen besonders vorsichtig zu sein, Abstand zu halten und niemals auf den Ignimbritfeldern unterwegs zu sein. Große pyroklastische Ströme können auch Felsgrate und Hügel überspringen. Sie stellen also keine ausreichende Deckung dar.

Zusammenfassung:

  • Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung, die von einem Lavastrom ausgeht.
  • Am Semeru gehen glühende Schuttlawinen vom Dom ab. Es kommt zu harmonischen Tremor.
  • Der Merapi erzeugt ebenfalls Schuttlawinen, doch die Seismizität ist rückläufig.

Vulkan-News 20.03.23: Sangay

Sangay mit Lavafontäne

Vorgestern Abend kam es am ecuadorianischen Vulkan Sangay zu einer Aktivitätssteigerung, als offenbar eine größere Magmablase aufstieg, die intensive strombolianische Eruptionen auslöste, die schon beinahe eine Lavafontäne bildeten. Das Material stieg bis zu 1100 m über Kraterhöhe auf. Das geförderte Material verstärkte zudem den Lavafluss in der Scharte auf der Südwestflanke des Vulkans und es wurden starke thermische Anomalien mit einer Leistung von bis zu 227 MW registriert. Das zuständige Observatorium registrierte 128 seismische Explosionssignale und 72 Tremorphasen, die im Zusammenhang mit den Eruptionen standen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe, während das zuständige Observatorium vor Laharen warnt, sollte es zu starken Regenfällen kommen. Lahare stellen am Sangay eine latente Gefahr dar. Seit Eruptionsbeginn im März 2019 haben sie schon einige Probleme in der Region verursacht, indem sie Flussläufe veränderten und das Wasser anstauten. Dadurch kam es zu lokalen Überschwemmungen.

Die Aktivitätssteigerung ereignete sich wenige Stunden nach dem starken Erdbeben Mw 6,8, das sich an der Küste im Südwesten des Landes ereignete. Ob die gesteigerte Aktivität am Sangay durch das Erdbeben getriggert wurde, ist ungewiss, liegt aber im Bereich des möglichen.

Sangay ist ein 5230 m hoher Stratovulkan an den östlichen Ausläufern der Anden. Seine Flanken fallen zum Amazonasbecken hin ab, in dessen Richtung der Vulkan auch das Schmelzwasser seiner häufigen Schneebedeckung entwässert.

In Sichtweite des Vulkans Sangay liegt der Tungurahua, der bis 2014 häufig in den News vertreten war. Die beiden Vulkane bilden die Schlussglieder der Vulkankette der nördlichen Anden. Bei ihnen beginnt eine 1600 km lange Lücke ohne aktive Vulkane, die erst am Sabancaya in Peru endet. Das Magma der Andenvulkane entsteht durch partielles Schmelzen subduzierte Ozeankruste. Man nimmt an, dass im Bereich der Vulkanlücke älterer Ozeanboden subduziert wird, der nicht so schnell Schmelze bildet, wie das restliche Material.

Vulkan-News 18.03.23: Popocatepetl

Popocatepetl ist besonders munter

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Nahe der mexikanischen Hauptstadt ist der Popocatepetl weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Heute morgen generierte eine besonders kraftvolle Eruption eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 8200 m aufstieg und gen Nordosten verfrachtet wurde. Die Asche verteilte sich über ein relativ großes Gebiet und es kam zu Ascheniederschlägen. Gestern berichtete CENAPRED von einer explosiven Eruption, 236 Asche-Dampf-Exhalationen und 69 Minuten Tremor. Es wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben festgestellt. MIROVA registrierte zuletzt vorgestern eine moderate Thermalstrahlung mit 26 MW Leistung. Ob sie von einem neuen Lavadom im Krater emittiert wurde, oder nur aus einem offenen Schlot stammt, ist unbekannt. Der Alarmstatus bleibt auf „gelb“.

CENAPRED bittet dringend darum, sich dem Vulkan und insbesondere dem Krater wegen der Gefahr herabfallender ballistischer Fragmente NICHT zu nähern und sich bei starken Regenfällen wegen der Gefahr von Schlamm- und Murgängen vom Boden der Schluchten fernzuhalten.

Popocatepetl ist ein 5462 m hoher Stratovulkan des zentralmexikanischen Vulkangürtels. Er liegt in Sichtweite der Hauptstadt und könnte im Falle einer großen Eruption das öffentliche Leben dort beeinträchtigen. Besonders der Betrieb des internationalen Flughafens könnte durch Vulkanasche gestört werden. Der Vulkan wird daher von den Vulkanologen entsprechend gut beobachtet. Hier wird praktisch alles an Beobachtungsinstrumenten eingesetzt, was die moderne Vulkanologie zu bieten hat. Dennoch gehörte der Popocatepetl nicht zu den Vulkanen des Dekadenprogramms, das von der UNO in den 1990er-Jahren ausgerufen wurde. Ein Jahrzehnt lang wurden 16 Vulkane, die wegen ihrer Lage nahe an Ballungsgebieten als besonders gefährlich eingestuft wurden, besonders gründlich überwacht. Die Ausstattung der örtlichen Vulkanologen wurde gefördert. Als Vertreter der mexikanischen Vulkane im Dekadenprogramm wurde der Colima ausgewählt. Er ist im Moment vergleichsweise still und nicht in Eruption begriffen.


Ebeko mit Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Aktivität: Ascheeruption

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko aktiv und löste in den letzten 24 Stunden 2 VONA-Warnungen aus. Demnach stieg Vulkanasche bis auf 3300 m Höhe auf und driftete in Richtung Nordosten.


Sangay mit starker Wärmestrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

In Ecuador macht der Sangay von sich Reden, indem er eine starke Wärmestrahlung emittiert. Vorgestern erreichte sie einen Wert von 704 MW. Heute sind es 227 MW. Im oberen Bereich der Scharte auf der Südostflanke ist ein zäher Blocklavastrom unterwegs. Von seiner Front gehen glühende Schuttlawinen ab. Darüber hinaus kommt es zu Ascheeruptionen, die Asche bis auf 6100 m Höhe aufsteigen lassen.

Vulkan Cotopaxi am 27.Februar 2023

Cotopaxi stößt Aschewolke aus

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

In Ecuador ist der Cotopaxi weiter aktiv und stößt Vulkanasche aus. Das VAAC registriert sie heute in einer Höhe von 7300 m. Die Dirftrichtung ist Westen. Gestern berichtete das IGEPN, dass Vulkanasche bis zu 2400 m über Kraterhöhe aufstieg. In den letzten Wochen steigerte sich die Aufstiegshöhe der Asche und verdoppelte sich sogar. Die Seismizität blieb hingegen auf ähnlichem Niveau: gestern wurden 55 langperiodische Erdbeben festgestellt. Hinzu kamen 4 Tremorphasen, die in direktem Zusammenhang mit Asche-Emissionen standen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 110 Tonnen am Tag, was vergleichsweise wenig ist. Dieser Wert wurde per Satellitenmessungen erfasst, was auch nicht sonderlich genau ist. Zu exakteren Werten gelangt man, indem man ein GOSPEC benutzt.

Der Cotopaxi ist nicht der einzige aktive Vulkan in Ecuador. Mit von der Partie sind die Vulkane Sangay und Reventador, die auch immer wieder für Schlagzeilen sorgen.

Der Sangay stößt ebenfalls Aschewolken aus, die in letzter Zeit aber weniger hoch aufsteigen. So wurden gestern drei Eruptionen gemeldet, bei denen die Asche maximal 860 m über Kraterhöhe aufstieg und in Richtung Südwesten verfrachtet wurde. Es gab mehrere moderate thermische Anomalien. Es wurden 84 seismische Explosionssignale registriert. Dass nur 3 Aschewolken gemeldet wurden, muss bei der überwiegenden Anzahl der Eruptionen Schlacke eruptiert worden sein. Es finden also überwiegend strombolianische Eruptionen statt. Es gab auch 4 Tremorphasen. Andere Erdbebenarten wurden nicht gemeldet. Es scheint also kein neues Magma aus der Tiefe aufzusteigen oder die Aufstiegswege sind frei. Im Magmenkörper steht aber noch Schmelze: der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug fast 1300 Tonnen.

Der Reventador ist ebenfalls explosiv tätig und scheint kraftvoller zu eruptieren als der Sangay. Asche steigt bis zu 1300 m über den Krater auf und glühende Tephra wird bis zu 400 m hoch ausgeschleudert. Gestern gab es 32 Explosionen. Es wurden 40 Erdbeben mit langen Perioden und 10 Tremorphasen detektiert.

Vulkan-News 20.02.23: Vulkane Ecuadors

Cotopaxi eruptierte Vulkanasche bis auf 6700 m Höhe

In Ecuador ist der Cotopaxi weiter aktiv. Laut VAAC eruptierte der Vulkan gestern Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 7000 m aufstieg und in Richtung Süden verfrachtet wurde. Laut IGPEN stieg die Aschewolke bis zu 1100 m Höhe auf. Die Vulkanologen berichten weiterhin, dass die Seismografen 26 Tremorsignale erfassten, die von Eruptionen erzeugt wurden. 39 Erschütterungen stammten von Langperiodischen Erdbeben, die durch Fluidbewegungen im Untergrund verursacht wurden. Außerdem gab es 2 VLP-Erdbeben. Thermische Signale wurden nicht empfangen.

Der gletscherbedeckte Vulkan nahe der Hauptstadt Quito ist seit einigen Monaten aktiv und emittiert Vulkanasche. Die Förderhöhe steigerte sich im Laufe der letzten Wochen leicht, wobei zu berücksichtigen ist, dass starker Wind die Aschewolken runterdrücken kann. Bei schwachem Wind steigen sie hingegen höher auf.

Von der Gletscherbedeckung des Vulkans geht eine relativ hohe Gefahr aus, da im Falle einer größeren Eruption durch Schmelzwasser Lahare entstehen könnten. Zudem kann Wasser Explosionen verstärken, wenn es in das Fördersystem des Vulkans gerät und dort mit dem Magma interagiert.

Der Cotopaxi ist nicht der einzige aktive Vulkan in Ecuador. Dort sind mit Reventador und Sangay zwei weitere Vulkane in Eruption begriffen. Beide Vulkane stoßen frequent Aschewolken aus.

Am Reventador steigen die Aschewolken bis zu 1000 m über der Kraterhöhe auf. Das IGPEN registrierte am Reventador gestern 38 seismische Explosionssignale, 57 Langperiodische Erdbeben und 12 Tremorsignale, die durch Ascheemissionen hervorgerufen wurden. Ein Tremor zeugte von Fluidbewegungen im Untergrund. Alles in Allem ist der Vulkan recht munter und es gibt keine Anzeichen dafür, dass er vor hat, daran etwas zu ändern.

Aktivität am Sangay

Neben der Vulkanasche, die am Sangay zwischen 1200 und 1800 m über dem Krater aufsteigt, erzeugt der Vulkan eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 164 MW, die von MIROVA gemessen wird. Die Vulkanologen berichten, dass nachts glühende Tephra gesichtet wurde, die durch die Scharte in der Südostflanke des Vulkans rollte. Es wurden 42 seismische Explosionssignale detektiert, aber nur 3 Langperiodische Erschütterungen.

Anmerkung: Weitere Kurz-News findet ihr heute am Ende der Seitenleiste. Wer mit mobilen Geräten unterwegs ist, entdeckt sie am Seitenende.