Vulkan-News 08.01.22: Erta Alé

Im Krater des Erta Alé brodelt ein neuer Lavasee. Der Kilauea zieht mit und eruptiert wieder. Von Barren Island und Sakurajima gingen Aschewolken aus.

Erta Alé: Lavasee wächst

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

 

Dass am Erta Alé öfters thermische Anomalien detektiert wurden und es zu Lava-Ansammlungen in beiden Kratern kam, ist keine Neuigkeit, aber nun gibt es einen Bericht von äthiopischen Reiseführern, die den Vulkan besuchten: sie entdeckten einen echten Lavasee im Südkrater, der eine eigenständige Lava-Zirkulation aufweist. Gegenüber früheren Besuchen, wo sie von einem zirkulierenden Lavastrom berichteten, oder von einem sekundären Lavapool, ist der Lavasee größer geworden. Es besteht also Hoffnung, dass sich wieder ein permanenter Lavasee etablieren könnte. Trotzdem dürfte es noch eine Weile dauern, bis westliche Touristen die Danakil wieder sicher bereisen können. Zum einen grassiert noch die Pandemie, zum Anderen gibt es bürgerkriegsähnliche Unruhen in der benachbarten Provinz Tigray. Dort liegt die Stadt Mekele, die als Drehscheibe zur Danakil und dem Erta Alé gilt.

Die Tiefe des Lavasees wurde von den Beobachtern auf 35 m geschätzt. Auf dem Video sieht man, dass nur ein Teil des Lavasees zu sehen ist, da er von einer Erstarrungskruste gedeckelt ist. Derzeit ziehen Wolken über die trockenste Wüste der Welt und MIROVA kann keine Thermalaufnahmen liefern.

Bis zum Jahr 2018 brodelte im Pitkrater des Vulkans ein beständiger Lavasee. Im Jahr 2018 kam es zu einem größeren Ausbruch, bei dem der Lavasee durch eine unterirdische Fraktur ablief. Die Eruption war besonders heftig und führte zur Evakuierung von Touristen, die sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs auf dem Vulkan befanden.

Der Lavasee im Äthiopischen Vulkan Erta Ale ist schon seit Jahrzehnten aktiv. Es wird angenommen, dass er seit den 1960er Jahren in ständiger Aktivität ist, obwohl es keine genauen Aufzeichnungen darüber gibt, wann der Lavasee erstmals entstanden ist. Er könnte auch deutlich länger aktiv sein.

Barren Island: Aschewolke

Staat: Indien | Lokation: 12.29, 93.88 | Eruption: Asche-Emission

Der Inselvulkan Barren Island liegt im Indischen Ozean, genauer, im Osten der Andamanen. Nun scheint sich der Vulkan zu regen, denn das VAAC detektierte eine Aschewolke, die bis zu 1200 m hoch aufstieg und in Richtung Westen driftete. Barren Island ist der einzige aktive Vulkane, der politisch zu Indien gehört. Zugleich steht die unbewohnte Insel unter Naturschutz und darf nur mit Sondergenehmigung betreten werden. Daher ist auch recht wenig über diesen Vulkan bekannt und Bilder sind Mangelware.

Kilauea: Lavasee wieder aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Das eruptive On-Off-Spiel am Kilauea geht weiter. Heute begann erneuter Lavaausstoß und die Schmelze sammelt sich im Halema’uma’u-Krater an. Anders als beim Erta Alè, konnte sich am Kilauea bisher kein echter Lavasee mit eigenständiger Zirkulation etablieren. Der sekundäre Lavasee wird von einem Schlot außerhalb der Lavaansammlung gespeist und stellt im Grunde genommen ein Lavastrom dar, der durch immer neue Ströme geschmolzen gehalten bleibt.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

In Südjapan kam es zu einer Eruptionsserie des Vulkans Sakurajima. Vor 2 Tagen registrierte das VAAC 6 Eruptionen, bei denen die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m aufstieg und in Richtung Süden gedriftet wurde.

Vulkan-News 01.01.21: Tonga-Hunga, Fournaise

Im ersten Post des Jahres berichte ich über die Vulkane Fagradalsfjall, Piton Fournaise, Tonga-Hunga-Ha’apai, Sakura-jima, Suwanose-jima und Semisopochnoi.


Fagradalsfjall: Schwarmbeben geht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Das Neue Jahr startet mit anhaltender Seismizität im Bereich des isländischen Vulkans Fagradalsfjall. Gegenüber der Initialphase des Schwarms ist die Tätigkeit ehr gering, dennoch registrierte IMO innerhalb von 48 Stunden 189 Erschütterungen auf Reykjanes. Wären wir nicht die extrem hohen Zahlen dort gewöhnt, würde man bereits die aktuelle Seismizität als hoch einstufen. Die Beben werden von Magmenbewegungen im Untergrund ausgelöst.

Piton Fournaise: Tremor verstärkte sich

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Die Eruption am Fournaise auf La Réunion verstärkte sich wieder. Heute ließen bessere Wetterbedingungen die Sichtung von Lava-Ausstoß zu, der bis über den Kraterrand aufstieg. Obwohl die Lava zum größten Teil durch Tunnel fließt, kam es auch zu einem Überlauf der Lava an der Basis des Kegels, wo die Lavaströme dann an der Oberfläche flossen. MIROVA detektierte eine hohe Thermalstrahlung mit 500 MW Leistung. Der Tremor fluktuiert und hat heute wieder höhere Werte angenommen.

Tonga-Hunga-Ha’apai: Neue Luftaufnahmen

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch

Ein weiteres Video von der surtseyanischen Eruption des Vulkans Tonga-Hunga-Ha’apai wurde online gesellt. Die Luftaufnahmen zeigen beeindruckende Eruptionen, die durch Wassereinwirkung verstärkt wurden. Das Video wurde in den letzten Tagen aufgenommen. Die Aktivität geht auch heute weiter: Das VAAC Wellington detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m.

Sakurajima eruptiert Asche

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Ascheeruption

Im Süden Japans begrüßte der Sakurajima das Jahr mit einer ersten Eruption. Die Asche steig bis auf einer Höhe von 2100 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Es wurde nicht nur Asche eruptiert, sondern auch rotglühende Tephra.

Semisopochnoi mit Ascheeruption

Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken

Der Aleuten-Vulkan eruptierte heute wieder Aschewolken. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Der Alarmstatus steht auf „orange“ und man geht davon aus, dass die Eruptionen anhalten werden.

Suwanose-jima: Eruptionen halten an

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Seit gestern wurden am Suwanose-jima 13 Eruptionen beobachtet. Acht von ihnen fanden heute statt. Die Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 2700 m auf und wehten in südöstliche Richtung. Die Seismizität ist seit 2 Wochen ungewöhnlich hoch. In Spitzenzeiten wurden mehr als 300 vulkanotektonische Beben registriert. Man kann davon ausgehen, dass der Vulkan aktiv bleibt und seine Tätigkeit evtl. sogar verstärken wird.

Vulkan-News 18.11.21: Cumbre Vieja, Sakurajima

Am Cumbre Vieja nahmen Seismik und Inflation gestern zu. Heute ist der Tremor niedrig. Der Sakurajima eruptierte eine Aschewolke.

Cumbre Vieja: Tremor runter, Inflation rauf

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern war mal wieder ein spannender Tag am Cumbre Vieja: die Seismizität zog deutlich an und es wurde ein neuer Bebenrekord aufgestellt: das IGN detektierte ca. 330 Erdbeben. Einige davon hatten Magnituden im 4-er Bereich und konnten von unserem Mann vor Ort deutlich gespürt werden. Die schwereren Erschütterungen befanden sich wieder im Bereich des unteren Magmenkörpers und wurden sehr wahrscheinlich vom Magmenaufstieg ausgelöst. Zumindest stieg die Inflation leicht an und beträgt nun etwas mehr als 6 cm. Der Tremor fiel heute allerdings deutlich, doch nichtsdestotrotz stößt der Vulkan eine respektable Menge an Tephra aus. Die Satelliten sind allerdings nicht in der Lage die Höhe der Aschewolke zu bestimmen.

Lavaströme sind ebenfalls aktiv. Nachts war die LiveCam auf die Mündung einer Tube gerichtet, aus der ein Lavastrom entspringt. Die Lava fließt überwiegend auf der Bahn des bekannten Lavadfeldes, wodurch dieses mächtiger wird, aber nicht wesentlich mehr Fläche einnimmt. Diese wird mit 10,4 Hektar angegeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 2500 Tonnen am Tag verhältnismäßig niedrig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktivität am Cumbre Vieja fluktuiert. Ein baldiges Ende der Eruption lässt sich noch nicht postulieren, auch wenn der allgemeine Trend der Aktivität rückläufig ist. Doch über die Prozesse im Erdinneren können wir nur spekulieren, so kann die Eruption langsam auslaufen, oder aber es könnte weiteres Magma aufsteigen und den Ausbruch zeitweise wieder verstärken.

Piton Fournaise: Kleine seismische Krise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Am Piton Fournaise kam es gestern Nachmittag zu einer kleinen seismischen Kriese: das OVPF detektierte 47 vulkantektonische Erdbeben, die sich nahe der Erdoberfläche ereigneten. Das aufsteigende Magma schaffte es aber nicht bis zur Oberfläche.

Sakurajima mit Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Es ist schon ein paar Wochen her, dass es etwas über den südjapanischen Vulkan Sakurajima zu berichten gab. Heute steht er mit einer Eruption in den News, bei der Vulkanasche bis auf 2400 m Höhe aufstieg und in Richtung Südosten driftete. Die Seismik des Vulkans ist unauffällig und es schaut nicht danach aus, dass sich eine größere Eruptionsserie zusammenbraut, obwohl sicher noch weitere Explosionen folgen könnten.

Vulkan-News 08.10.21: Cumbre Vieja, Sakurajima

Am Cumbre Vieja entstand ein 2. Ocean Entry. Sakurajima und Shiveluch emittierten Aschewolken. In Neuseeland wurde ein Forschungsinstitut angeklagt, weil es vermeintlich nicht ausreichend vor einer Eruption gewarnt hatte.

Cumbre Vieja: Bodendeformation stabil

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

 

Die Eruption am Cumbre Vieja geht weiter. Während der Tremor in den letzten Stunden leicht rückläufig ist, bleibt die Bodendeformation unverändert: seit gestern beträgt die Bodenhebung 21 cm. Die Seismizität ist weiter erhöht und es scheint weiteres Magma aus der Tiefe aufzusteigen. Der Lavastrom, der gestern vom Hauptstrom abging hat ebenfalls das Meer erreicht und kreiert einen 2. Ocean Entry. Er liegt gut 600 m südlich vom ersten Lavadelta. Seit gestern ist der Flughafen auf La Palma wieder gesperrt und selbst der Flughafen Teneriffa Nord meldet Flugannullierungen. Der Vulkan wird uns noch eine Weile beschäftigen.

Sakurajima mit Explosion

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Wie bereits gestern prognostiziert, kam es am Sakurajima zu einer explosiven Eruption. Sie wurde vom VAAC um 2036 UCT gemeldet. Die Höhe der Aschewolke konnte nicht bestimmt werden. Typisch für den Saku wäre, wenn eine Explosionsserie folgen würde. Auf der LiveCam ist weiter eine rotilluminierte Dampfwolke zu sehen: das Magma steht hoch im Förderschlot. Die Seismizität ist gering.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Was für den Sakurajima in de Pipeline steht, ist am Shiveluch auf Kamtschatka bereits Realität. Hier ereignete sich eine Eruptionsserie bei der mehrere Aschewolken entstanden. Möglicher Wiese standen sie in Verbindung mit Pyroklastischen Strömen. Seit dem 6. Oktober wurden 7 VONA-Warnungen herausgegeben. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 5800 m auf und driftete in südöstlicher Richtung.

White Island: Forschungsinstitut angeklagt

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -37.52; 177.18 | Eruption: Fumarolisch

In Neuseeland steht das GNS vor Gericht. Das Institut ist für die Überwachung der neuseeländischen Vulkane zuständig. Der Vorwurf: die Forscher hätten 2019 nicht genug vor einem möglichen Ausbruch des Vulkans gewarnt, in dessen Folge 22 Menschen starben. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, wäre eine mögliche Konsequenz, dass Forschungs- und Beobachtungdaten nicht mehr öffentlich zugänglich gemacht werden. Zudem drohen weitere Zugangsbeschränkungen zu aktiven Vulkanen. Bereits Wochen vor der Eruption gab es Anzeichen steigender Aktivität. Tatsächlich wurden diese in Medienberichten der Forscher etwas heruntergespielt, dabei sind gerade phreatische Eruptionen unberechenbar und können an Vulkanen mit einem aktiven (und sich aufheizenden) Hydrothermalsystem jederzeit stattfinden. Ein Ort, wo derzeit mit vergleichbaren Ereignissen zu rechnen ist, ist Vulcano in Italien. Hier hat man den Zugang zum Krater bereits limitiert.

Vulkan-Update 07.10.21: Vulcano

Am Cumbre Vieja kündigt sich ein neuer Ocean Entry an. Der Sakurajima könnte kurz vor weiteren Explosionen stehen. Neue Daten zur Bodendeformation auf Vulcano wurden bekannt.

Cumbre Vieja: Neuer Lavastrom auf dem Weg zum Meer

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Auf La Palma ist ein weiterer Lavastrom auf dem Weg zum Meer. Er hat schon die Steilklippen an der Küste erreicht und fließt weiter Richtung Ozean. Anders als am existierenden Ocean Entry, ist an der neuen Stelle 400 m weiter südlich, eine Küstenebene vorgelagert. Außerdem hat es heute ein Erdbeben der Magnitude 4,3 gegeben. Laut EMSC befand sich das Hypozentrum in 36 km Tiefe. Das Epizentrum wurde östlich der Inselhauptstadt Santa Cruz lokalisiert. Es lag ca. 3 km vor der Küste.

Sakurajima: Rotglut im Krater

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Der japanische Vulkan Sakurajima überrascht mit einer rot illuminierten Wolke, die über dem Krater schwebt und die man via LiveCam beobachten kann. Offenbar befindet sich Lava im Schlot. Explosionen wurden bisher nicht gemeldet, doch dass ist wohl nur noch eine Frage von Stunden/Tagen.

Vulcano: Weitere Daten zur Inflation

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Vor 3 Tagen berichtete ich darüber, dass der Alarmstatus des italienischen Inselvulkans Vulcano auf „gelb“ erhöht wurde. Heute sind weitere Daten bekannt geworden: so haben die Vulkanologen des INGV eine Bodenhebung von bis zu 3 cm festgestellt. Das ist noch nicht sehr viel, doch es macht deutlich, dass sich magmatische Fluide unter dem Vulkan ansammeln. Zudem wurde eine deutliche Erhöhung der Mikroseismizität registriert. Die Fumarolen-Temperaturen vergrößerten sich teilweise um mehr als 100 Grad Celsius, was eine bemerkenswerte Steigerung ist. Alles in Allem sieht es tatsächlich danach aus, als würde Magma aufsteigen. Dennoch kann man bisher nicht abschätzen, ob- und wann der Vulkan ausbrechen wird. Oft dauert die Aufheizphase eines Vulkans Jahre, oder sogar Jahrzehnte. Doch die Chancen stehen nicht ganz so übel, dass ich noch zu meinen Lebzeiten die Chance bekomme, auf dem Namensgeber aller Vulkane eine Eruption zu dokumentieren. In diesem Zusammenhang kann ich ankündigen, dass sich die Beobachtungen bald nicht nur auf das Visuelle beschränken werden, sondern dass die Anschaffung verschiedener Messinstrumente in Planung ist.

Vulkan-News 25.09.21: Cumbre Vieja auf La Palma

Am Cumbre Vieja auf La Palma öffneten sich weitere Schlote und ein neuer Lavastrom fließt in besiedeltes Gebiet.

Cumbre Vieja: 2 neue Schlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern öffneten sich mindestens 2 neue Schlote am Cumbre Vieja. Sie lagen am Fuß des Hauptschlotes, um den bereits ein Kegel entstanden ist. Aus einem der Schlote sprudelt ordentlich Lava und es entstand ein weitere Lavastrom. Zunächst hieß es, dass der Ort El Paso evakuiert werden soll. Am Abend kam dann das Dementi. Statt dessen wurden erst einmal die kleinen Gemeinden Tajuya und Tacand geräumt. Die Lava bewegte sich mit ca. 60 m pro Stunde fort. Aufgrund der starken Explosionen gestern Mittag, wurde der Flugverkehr eingestellt. Temporär können auch Flüge zu anderen Kanareninseln ausfallen. Medien berichteten, dass die Vulkanasche bis auf 8500 m Höhe gestiegen sei. Das VAAC Toulouse registriert die Vulkanasche nach wie vor in 3000 m Höhe. Die Bodenverformung ist weiter hoch, doch die letzte Messung zeigte eine leichte Abnahme. Die Inflation beläuft sich nun auf 23 cm. Die Tremor-Amplitude fluktuiert, ist momentan niedriger, als gestern während der explosiven Phase.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka ist es der Karymsky der Vulkanasche eruptiert. Das VAAC meldete seit gestern 11 Eruptionen, bei denen die Aschewolken bis zu 8000 m aufstiegen. Sie drifteten in südwestlicher Richtung. Für den entlegenen Vulkan sind das schon kräftige Eruptionen, doch da die Gegend nicht besiedelt ist, werden keine Menschen gefährdet. Allerdings könnten die Aschewolken den Flugverkehr beeinträchtigen.

Sakurajima mit sporadischen Ausbrüchen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Zwischen all den Meldungen (von denen ich hier nur ein Teil wiedergebe) beim VAAC Tokio ist ab und an der Name Sakurajima zu lesen. Der Südjapanische Vulkan emittiert sporadisch Aschewolken. Ihre Höhe konnte nicht ermittelt werden. Es handelt sich wohl nur um kleine Eruptionen, doch sie liefern ein Indiz dafür, dass der Vulkan bald stärker explodieren könnte.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Mit dem Shiveluch ist ein zweiter Vulkan Kamtschatkas aktiv. Ein seinem hufeisenförmigen Krater wächst ein Lavadom. Gestern wurde Asche eruptiert, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstieg.

Vulkan-News 19.09.21: Cumbre Vieja, Fagradalsfjall

Die Seismizität am Cumbre Vieja auf La Palma hat zugenommen. Am Fagradalsfjall ist der Tremor rückläufig. Sakura-jima meldete sich nach einer mehrmonatigen Pause mit einer Ascheeruption zurück.

Cumbre Vieja: Seismizität und Inflation hoch

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Gestern intensivierte sich die Seismizität unter dem Vulkanrücken Cumbre Vieja auf La Palma weiter und die Erdbeben halten bis jetzt an. Zwei Beben hatten Magnituden im 3-er Bereich. Die Inflation beträgt nun 15 cm. Viele der Beben ereignen sich in einer Tiefe von 5-7 km. Normalerwiese endet dort der Magmenaufstieg, der aufgrund des Dichteunterschieds zwischen der Schmelze und des umgebenden Gesteins statt findet und es bildet sich ein Magmenkörper, bzw. eine Magmakammer. Vom Magmenkörper aus steigt das Magma weiter auf, wenn der Gasdruck steigt und einen kritischen Wert überschreitet. Wann das soweit ist, lässt sich praktisch nicht vorhersagen. Es könnten Wochen, Tage, oder Stunden vergehen, bis es zum finalen Magmenaufstieg kommt, wenn es denn passiert. Immer noch ist es möglich, dass das Magma in der Erdkruste stecken bleibt und eine Eruption ausbleibt, doch je länger das Schwarmbeben anhält, desto wahrscheinlicher wird ein baldiger Vulkanausbruch. Es wurden auch bereits Erdbeben in geringeren Tiefen festgestellt, deren Hypozentren sich auf Niveau des Meeresspiegels befanden.

Fagradalsfjall: Tremor im Sturzflug

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Mittag begann der Tremor am Fagradalsfjall langsam zu sinken und befindet sich heute Vormittag im Sturzflug. Die Peaks im blauen Frequenzband endeten. Es sieht so aus, als wäre der jüngste Eruptionspuls vorbei. Es war der Längste seit dem Sommer und es wurde viel Lava gefördert. Es kam sogar zur temporären Evakuierung der Schaulustigen. Dem Puls vorangegangen war eine fast gleichlange Pause. Die nächsten Tage werden zeigen, ob es zu einem neuen Rhythmus im Wochentakt kommt.

Sakurajima mit Eruption

Staat: Japan | Lokation: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Heute Morgen eruptierte der japanische Sakurajima das erste Mal seit einigen Monaten. Die Eruption förderte Vulkanasche. Sie erreichte ein Höhe von 2100 m. Normalerweise kommen die Ausbrüche in Serie und wir dürfen gespannt sein, was sich am Sakurajima entwickeln wird. Die Seismizität ist minimal gestiegen, doch einen massiven Magmenaufstieg kann man anhand der Daten nicht erkennen.

Vulkan-Nachrichten 30.06.21: Fagradalsfjall, Sarychev Peak

Am Fagrdalsjfall finden wieder Lavapulse mit Überlauf der Schmelze statt. Der Sarychev Peak eruptierte, ebenso der Sakurajima. Taal stößt viel Schwefeldioxid aus.

Fagradalsfjall: Neue Lava-Pulse

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Totgesagte leben länger! Diese Aussage trifft nicht nur auf Menschen zu, sondern scheinbar auch auf Vulkane. Nachdem der Fagradalsfjall-Vulkan seine Aktivität am Vortag fast eingestellt hatte, lebte er abends wieder auf und begann neue Lavapulse zu erzeugen. Innerhalb weniger Sekunden steigert der Vulkan seine Aktivität deutlich und schiebt große Mengen Lava aus dem Krater. Dabei sprudelt die Schmelze mehrere 10er Meter hoch auf und fließt über die Kraterwände. Die Hauptmasse fließt durch einen Kanal, bevor der größte Teil in einer Tube verschwindet. Die restliche Lava bildet oberflächliche Ströme. Starke Dampfentwicklung am Anfang des Tals Natthagi deutet darauf hin, dass mindestens ein Teil der Schmelze dorthin fließt. Mit Beginn der Lavapulse setzte auch wieder Tremor ein. Die Aktivität ähnelt jener, wie wir sie im Ende Mai/Anfang Juni zu sehen bekam. Aktuell ist das Wetter schlecht und die Situation unklar, da man nichts auf den Cams sehen kann. Der Tremor ist wieder rückläufig. Prognosen sind praktisch unmöglich und es bleibt spannend am Vulkan.

Sakurajima: Einzelne Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

In den letzten Wochen war es ungewöhnlich still um den südjapanischen Vulkan und er verschwand praktisch ganz aus den Schlagzeilen. Gestern registrierte das VAAC mal wieder eine Aschewolke, die eine Höhe von 2100 m erreichte. Scheinbar war es aber nur ein einzelnes Event. Seismizität und Tremor sind sehr niedrig und es sieht so aus, als würde der Vulkan ein längeres Päuschen machen.

Sarychev Peak: Explosive Eruption

Staat: Russland | Lokation: 48.09 ,153.20 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilen-Vulkan Sarychev Peak eruptierte gestern eine Aschewolke. Das VAAC brachte 2 VONA-Meldungen heraus, nach denen die Asche bis auf einer Höhe von 4 km aufstieg und in Richtung Westen driftete. Es waren die ersten beiden Meldungen des Jahres zu diesem Vulkan.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen stößt der Taal-Vulkan phasenweise viel Schwefeldioxid aus. Gestern wurden fast 9000 Tonnen gemessen. Seit April dieses Jahres registrierten die GPS-Geräte eine Deflation des Gebietes um Volcano Island, während sich die Caldera weiter aufblähte. Es bewegt sich also Magma im Untergrund. Die Seismizität der letzten Tage ist vergleichsweise niedrig gewesen.

Vulkan-Nachrichten 03.05.21: Fagradalsfjall, Fournaise, Sakurajima

Heute gibt es Neuigkeiten vom Fagradalsfjall, der recht starke Lavafontänen erzeugt, vom Fournaise, dessen Lavaströme unterirdisch fließen und von den Japanern Sakura-jima und Suwanose-jima.

Fagradalsfjall: Episoden mit Lavafontänen

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Der isländische Vulkan Fagradalsfjall machte in der Art weiter, mit der er in der Nacht zum 2 Mai begonnen hatte, und erzeugt Episoden mit relativ starker Lavafontänen-Tätigkeit. Die Pausen zwischen den Episoden mit den Lavafontänen haben sich verlängert. Es kommt zu kontinuierlichem Ausstoß von Lavaströmen. Das Lavafeld vor der LiveCam hat deutlich an Größe zugelegt. MIROVA detektiert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2148 MW.

Piton de la Fournaise: Tremor gesunken

Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Der Fournaise auf La Réunion ist immer noch aktiv. Allerdings bewegen sich die Lavaströme größtenteils durch Tubes, so dass an der Erdoberfläche wenig zu sehen ist. Gestern berichtete das OVPF, dass es zu einem Feuer an der Lavafront im Grandes Pentes gekommen sei, wo Vegetation in Brand gesetzt wurde. Heute detektiert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit mehr als 600 MW Leistung. Die Vermutung liegt nahe, dass die Wärmestrahlung von dem Feuer ausgeht, doch es ist auch möglich, dass es einen offen fließenden Lavastrom gibt.

Die Episode mit ungewöhnlich hohem Tremor ist beendet. Das Zittern des Erdbodens reduzierte sich und befindet sich nun auf einem Niveau, wie es für eine Eruption in dieser Phase typisch ist. Es wurden einige vulkanotektonische Beben registriert und es findet leichte Inflation statt. Aus der Tiefe steigt mehr Magma auf, als derzeit an Lava eruptiert wird.

Sakurajima mit Rotglut

Lokation: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der japanische Vulkan Sakurajima befindet sich in einer Phase erhöhter Aktivität. Seit dem 01. Mai meldete das VAAC 10 Aschewolken, die bis auf Höhen um 2700 m aufgestiegen sind. Nachts war rot illuminierter Dampf über dem Krater zu sehen und MIROVA registrierte eine schwache thermische Anomalie. Glühendes Magma steht also hoch im Fördersystem, was in den letzten Jahren nur selten zu beobachten gewesen war. Die Seismizität ist unauffällig.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der Suwanose-jima ist der zweite Vulkan im Süden des japanischen Archipels, der seit einigen Wochen recht munter ist. Das VAAC detektierte hier 17 Eruptionen in 3 Tagen. Wahrscheinlich gibt es einen Mix aus strombolinaischen Eruptionen und vulcanianischen Ausbrüchen. Die Aschewolken steigen bis zu 2700 m auf und werden vom Wind in Richtung Südosten geblasen.