Vulkan-News 16.02.22: Fuego

  • Am Fuego wird eine Aktivitätszunahme beobachtet
  • Der Lavasee im Masaya ist aktiv
  • Am Sakurajima ereigneten sich weitere Explosionen
  • Am Suwanose-jima werden wieder mehr Eruptionen gesichtet

Fuego: Zunahme der Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am Fuego in Guatemala beobachten die Vulkanologen von INSIVUMEH eine Zunahme der Aktivität. Darüber berichten sie in einem Sonderbulletin. Seit 2 Tagen kommt es immer wieder zu Phasen mit erhöhtem Lava-Ausstoß, während derer sich der Lavastrom verstärkt, der seit gut 2 Wochen in der Cenzia-Schlucht unterwegs ist. Der Lavastrom hat eine Länge von 200 m erreicht. Es gehen Schuttlawinen ab, die den Vegetationsrand erreichen.

Zusätzlich gibt es Phasen mit gesteigerten strombolianischen Eruptionen, die fast in eine Lavafontäne übergehen. Glühende Tephra wird bis zu 300 m hoch ausgestoßen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Die Aktivitätszunahme spiegelt sich auch in der Tremor-Amplitude wieder. Das Seismogramm zeigt deutliche Spitzen.

Masaya: Lavasee aktiv

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 11.98, -86.15 | Eruption: Lavasee

Im Santiago-Krater des Schildvulkans Masaya köchelt weiterhin ein kleiner Lavasee. Sein Rand ist auf der LiveCam zu sehen. Sentinel-Aufnahmen detektieren zudem eine thermische Anomalie. Erst in der letzten Woche habe ich mein Video aus dem Jahr 2016 überarbeitet und in 4K-Qualität zur Verfügung gestellt.

Sakurajima: Weitere Explosionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Gestern gab es am japanischen Vulkan Sakurajima weitere Explosionen. Sie lösten 3 VONA-Meldungen beim VAAC Tokio aus. Demnach wurde Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m detektiert. Sie driftete in Richtung Südosten. Gasausstoß und Seismik bleiben auf vergleichsweise niedrigem Niveau, daher rechne ich nicht mit einem längerfristigen Ausbruch.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Vom weiter südlich gelegenen Suwanose-jima gilt es zu berichten, dass das VAAC wieder deutlich mehr explosive Eruptionen anzeigt, als es in den vergangenen zwei Wochen der Fall war. Seit gestern gab es 8 Meldungen über Asche-Eruptionen. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 1800 m nachgewiesen. Sie wurde in Richtung Südosten verfrachtet. Gestern wurden 24 vulkanotektonische Erdbeben und 5 Tremorphasen festgestellt. Gegenüber den letzten Monaten ist die Erdbebenaktivität deutlich zurück gegangen.

Vulkan-News 14.02.22: Ätna

  • Schöner Zeitraffer vom Ätna-Paroxysmus
  • Der Manam stößt Asche aus
  • Okinawa hat ein Bimsproblem
  • In Japan eruptierte der Sakurajima
  • Der Taal bleibt seismisch aktiv

Ätna: schöner Zeitraffer des letzten Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Die Kollegen von EtNative haben einen schönen Zeitraffer des letzten Paroxysmus online gestellt. Darauf ist sehr schön die Entwicklung des Ausbruchs zu sehen. Der Paroxysmus vom Donnerstag war ein starker Vertreter seiner Art, und verursachte große morphologische Veränderungen am Neuen Südostkraterkegel. Das Kerbtal in der Südflanke hat sich deutlich vergrößert und die Kraterwand wurde erodiert.

Einstweilen verabschiedet sich der Tremor langsam aus dem „gelben“ Bereich und macht sich auf seine Reise Richtung Grün. Dennoch scheint der Ofen nicht ganz aus zu sein, denn das LGS meldete gestern 9451 Infraschallereignisse, die überwiegend einen schwachen Akustischen Druck von bis zu 2,54 Pa erzeugten. Diese Ereignisse deuten auf schwache Explosionen im Fördersystem hin.

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche-Eruption

Der Inselvulkan in Papua Neuguinea emittiert wieder Vulkanasche. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in einer Höhe von 2400 m. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu kleinen Eruptionen, ohne dass ein Paroxysmus folgte.

Okinawa mit Bims an der Küste

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Die südjapanische Insel Okinawa kämpft mit einem massiven Bimssteinproblem. Entlang der Küstenlinie sammelt sich immer mehr schwimmender Bimsstein an und lagert sich an den Stränden ab. Das Material stammt von dem submarinen Vulkan Fukutoku-Okanoba, der im August letzten Jahres eruptierte und eine temporäre Insel aufbaute. Sie wurde mittlerweile wieder abgetragen. Experte der Ryukyu-Universität gehen davon aus, dass der Höhepunkt der Bimssteinverfrachtung nun überschritten ist.

Sakurajima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Eruption

Um ein wenig in dem wunderschönen Japan zu verweilen, folgt noch eine Meldung vom Kirschblüteninsel-Vulkan. Der Sakura-jima eruptierte gestern 2 Mal und blies seine Aschewolken bis auf einer Höhe von 2400 m. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Südwesten.

Taal: Seismik und Gasausstoß erhöht

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen sieht es nicht nach einer nachhaltigen Entspannung der Lage am Taal aus, obwohl seit Monaten Deflation gemessen wird. Gestern wurden in der Caldera 33 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 10.270 Tonnen am Tag. Aus dem Kratersee von Vulcano Island stieg eine 1500 m hohe Dampfwolke aus. Das Wasser ist turbulent und es wird vom Aufstieg heißer Fluide berichtet. Phreatische Eruptionen sind jederzeit möglich.

Vulkan-News 28.01.22: Sakurajima

  • Der Sakurajima eruptierte eine größere Aschewolke
  • Am Bromo gibt es eine schwache thermische Anomalie
  • Der Semeru eruptiert strombolianisch
  • Am Merapi wachsen die beiden Dome

Sakurajima mit größerer Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Auf der südjapanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima 3 Mal. Die letzte Eruption ereignete sich heute Morgen um 5:24 UCT und ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Osten. Das Ereignis wurde mit diversen LiveCam aufgezeichneten und steht als Video parat. Auf den Aufzeichnungen ist zu erkennen, dass sich die Asche lange in der Luft hielt.

Die Daten des Vulkans sind momentan noch recht unauffällig, und es gibt keine Hinweise darauf, dass eine länger dauernde Eruptionsserie, oder ein großer Vulkanausbruch anstehen. Vor einer Woche gab es vor der Ostküste von Kyushu ein Schwarmbeben mit Erschütterungen im 4er Bereich. Doch es ist unwahrscheinlich, dass diese Beben die Eruption getriggert haben.

Bromo mit thermischen Signal

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.95112.95 | Eruption: Fumarolisch

Am indonesischen Vulkan Bromo wurde gestern ein Satellitenfoto aufgenommen, in dessen Infrarot-Spektrum eine Wärmeanomalie im Krater zu erkennen ist. Sie geht geht vom Hauptschlot des Vulkans aus und signalisiert, dass Magma im Fördersystem steht. Dafür spricht auch eine starke Dampfentwicklung. Die Vulkanologen vom VSI meldeten heute Nacht eine schwache Tremorphase. In den vergangenen Tagen kam es zu vereinzelten vulkanotektonischen Erdbeben. Es ist möglich, dass sich der Vulkan mittelfristig auf eine Eruption vorbereitet.

Semeru fördert Lava

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Strombolianisch

Entdeckt habe ich das Signal am Bromo zufällig, als ich gucken wollte, was der Semeru macht. Am Nachbarvulkan des Bromos ist ebenfalls ein thermisches Signal sichtbar. Es ist deutlich stärker als am Bromo und zieht sich in einzelnen Hotspots bis auf die Südost-Flanke hinab. Hier scheint also ein wenig glühende Lava unterwegs zu sein. Die Anomalie im Krater könnte von glühender Tephra stammen, die explosiv gefördert wird. Denkbar ist auch erneutes Domwachstum.

Merapi mit weiterem Domwachstum

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi bleibt aktiv, auch wenn die Anzahl der täglichen Schuttlawinen etwas abgenommen hat. Das VSI detektierte in den ersten sechs Tagesstunden 23 Lawinenabgänge. Die Seismik ist gering. Aus einem neuen Bericht der Vulkanologen geht hervor, dass die beiden Lavadome im Gipfelbereich langsam weiter wachsen. Der Zentraldom hat ein Volumen von gut 3 Millionen Kubikmeter und eine Wachstumsrate von 5000 Kubikmeter pro Tag. Der Lavadom am südwestlichen Kraterrand bringt es auf ein Volumen von 1,67 Millionen Kubikmeter, bei einer Wachstumsrate von etwa 10.000 Kubikmeter am Tag. Noch kann man die Dome als relativ klein bezeichnen. Sollten sie eines Tages zusammenwachsen und den neuen Gipfel des Vulkans bilden, dann steigt das Gefahrenpotenzial deutlich.

Vulkan-News 08.01.22: Erta Alé

Im Krater des Erta Alé brodelt ein neuer Lavasee. Der Kilauea zieht mit und eruptiert wieder. Von Barren Island und Sakurajima gingen Aschewolken aus.

Erta Alé: Lavasee wächst

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

 

Dass am Erta Alé öfters thermische Anomalien detektiert wurden und es zu Lava-Ansammlungen in beiden Kratern kam, ist keine Neuigkeit, aber nun gibt es einen Bericht von äthiopischen Reiseführern, die den Vulkan besuchten: sie entdeckten einen echten Lavasee im Südkrater, der eine eigenständige Lava-Zirkulation aufweist. Gegenüber früheren Besuchen, wo sie von einem zirkulierenden Lavastrom berichteten, oder von einem sekundären Lavapool, ist der Lavasee größer geworden. Es besteht also Hoffnung, dass sich wieder ein permanenter Lavasee etablieren könnte. Trotzdem dürfte es noch eine Weile dauern, bis westliche Touristen die Danakil wieder sicher bereisen können. Zum einen grassiert noch die Pandemie, zum Anderen gibt es bürgerkriegsähnliche Unruhen in der benachbarten Provinz Tigray. Dort liegt die Stadt Mekele, die als Drehscheibe zur Danakil und dem Erta Alé gilt.

Die Tiefe des Lavasees wurde von den Beobachtern auf 35 m geschätzt. Auf dem Video sieht man, dass nur ein Teil des Lavasees zu sehen ist, da er von einer Erstarrungskruste gedeckelt ist. Derzeit ziehen Wolken über die trockenste Wüste der Welt und MIROVA kann keine Thermalaufnahmen liefern.

Bis zum Jahr 2018 brodelte im Pitkrater des Vulkans ein beständiger Lavasee. Im Jahr 2018 kam es zu einem größeren Ausbruch, bei dem der Lavasee durch eine unterirdische Fraktur ablief. Die Eruption war besonders heftig und führte zur Evakuierung von Touristen, die sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs auf dem Vulkan befanden.

Der Lavasee im Äthiopischen Vulkan Erta Ale ist schon seit Jahrzehnten aktiv. Es wird angenommen, dass er seit den 1960er Jahren in ständiger Aktivität ist, obwohl es keine genauen Aufzeichnungen darüber gibt, wann der Lavasee erstmals entstanden ist. Er könnte auch deutlich länger aktiv sein.

Barren Island: Aschewolke

Staat: Indien | Lokation: 12.29, 93.88 | Eruption: Asche-Emission

Der Inselvulkan Barren Island liegt im Indischen Ozean, genauer, im Osten der Andamanen. Nun scheint sich der Vulkan zu regen, denn das VAAC detektierte eine Aschewolke, die bis zu 1200 m hoch aufstieg und in Richtung Westen driftete. Barren Island ist der einzige aktive Vulkane, der politisch zu Indien gehört. Zugleich steht die unbewohnte Insel unter Naturschutz und darf nur mit Sondergenehmigung betreten werden. Daher ist auch recht wenig über diesen Vulkan bekannt und Bilder sind Mangelware.

Kilauea: Lavasee wieder aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Das eruptive On-Off-Spiel am Kilauea geht weiter. Heute begann erneuter Lavaausstoß und die Schmelze sammelt sich im Halema’uma’u-Krater an. Anders als beim Erta Alè, konnte sich am Kilauea bisher kein echter Lavasee mit eigenständiger Zirkulation etablieren. Der sekundäre Lavasee wird von einem Schlot außerhalb der Lavaansammlung gespeist und stellt im Grunde genommen ein Lavastrom dar, der durch immer neue Ströme geschmolzen gehalten bleibt.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

In Südjapan kam es zu einer Eruptionsserie des Vulkans Sakurajima. Vor 2 Tagen registrierte das VAAC 6 Eruptionen, bei denen die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m aufstieg und in Richtung Süden gedriftet wurde.

Vulkan-News 01.01.21: Tonga-Hunga, Fournaise

Im ersten Post des Jahres berichte ich über die Vulkane Fagradalsfjall, Piton Fournaise, Tonga-Hunga-Ha’apai, Sakura-jima, Suwanose-jima und Semisopochnoi.


Fagradalsfjall: Schwarmbeben geht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Das Neue Jahr startet mit anhaltender Seismizität im Bereich des isländischen Vulkans Fagradalsfjall. Gegenüber der Initialphase des Schwarms ist die Tätigkeit ehr gering, dennoch registrierte IMO innerhalb von 48 Stunden 189 Erschütterungen auf Reykjanes. Wären wir nicht die extrem hohen Zahlen dort gewöhnt, würde man bereits die aktuelle Seismizität als hoch einstufen. Die Beben werden von Magmenbewegungen im Untergrund ausgelöst.

Piton Fournaise: Tremor verstärkte sich

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Die Eruption am Fournaise auf La Réunion verstärkte sich wieder. Heute ließen bessere Wetterbedingungen die Sichtung von Lava-Ausstoß zu, der bis über den Kraterrand aufstieg. Obwohl die Lava zum größten Teil durch Tunnel fließt, kam es auch zu einem Überlauf der Lava an der Basis des Kegels, wo die Lavaströme dann an der Oberfläche flossen. MIROVA detektierte eine hohe Thermalstrahlung mit 500 MW Leistung. Der Tremor fluktuiert und hat heute wieder höhere Werte angenommen.

Tonga-Hunga-Ha’apai: Neue Luftaufnahmen

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch

Ein weiteres Video von der surtseyanischen Eruption des Vulkans Tonga-Hunga-Ha’apai wurde online gesellt. Die Luftaufnahmen zeigen beeindruckende Eruptionen, die durch Wassereinwirkung verstärkt wurden. Das Video wurde in den letzten Tagen aufgenommen. Die Aktivität geht auch heute weiter: Das VAAC Wellington detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m.

Sakurajima eruptiert Asche

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Ascheeruption

Im Süden Japans begrüßte der Sakurajima das Jahr mit einer ersten Eruption. Die Asche steig bis auf einer Höhe von 2100 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Es wurde nicht nur Asche eruptiert, sondern auch rotglühende Tephra.

Semisopochnoi mit Ascheeruption

Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken

Der Aleuten-Vulkan eruptierte heute wieder Aschewolken. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Der Alarmstatus steht auf „orange“ und man geht davon aus, dass die Eruptionen anhalten werden.

Suwanose-jima: Eruptionen halten an

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Seit gestern wurden am Suwanose-jima 13 Eruptionen beobachtet. Acht von ihnen fanden heute statt. Die Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 2700 m auf und wehten in südöstliche Richtung. Die Seismizität ist seit 2 Wochen ungewöhnlich hoch. In Spitzenzeiten wurden mehr als 300 vulkanotektonische Beben registriert. Man kann davon ausgehen, dass der Vulkan aktiv bleibt und seine Tätigkeit evtl. sogar verstärken wird.

Vulkan-News 18.11.21: Cumbre Vieja, Sakurajima

Am Cumbre Vieja nahmen Seismik und Inflation gestern zu. Heute ist der Tremor niedrig. Der Sakurajima eruptierte eine Aschewolke.

Cumbre Vieja: Tremor runter, Inflation rauf

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern war mal wieder ein spannender Tag am Cumbre Vieja: die Seismizität zog deutlich an und es wurde ein neuer Bebenrekord aufgestellt: das IGN detektierte ca. 330 Erdbeben. Einige davon hatten Magnituden im 4-er Bereich und konnten von unserem Mann vor Ort deutlich gespürt werden. Die schwereren Erschütterungen befanden sich wieder im Bereich des unteren Magmenkörpers und wurden sehr wahrscheinlich vom Magmenaufstieg ausgelöst. Zumindest stieg die Inflation leicht an und beträgt nun etwas mehr als 6 cm. Der Tremor fiel heute allerdings deutlich, doch nichtsdestotrotz stößt der Vulkan eine respektable Menge an Tephra aus. Die Satelliten sind allerdings nicht in der Lage die Höhe der Aschewolke zu bestimmen.

Lavaströme sind ebenfalls aktiv. Nachts war die LiveCam auf die Mündung einer Tube gerichtet, aus der ein Lavastrom entspringt. Die Lava fließt überwiegend auf der Bahn des bekannten Lavadfeldes, wodurch dieses mächtiger wird, aber nicht wesentlich mehr Fläche einnimmt. Diese wird mit 10,4 Hektar angegeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 2500 Tonnen am Tag verhältnismäßig niedrig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktivität am Cumbre Vieja fluktuiert. Ein baldiges Ende der Eruption lässt sich noch nicht postulieren, auch wenn der allgemeine Trend der Aktivität rückläufig ist. Doch über die Prozesse im Erdinneren können wir nur spekulieren, so kann die Eruption langsam auslaufen, oder aber es könnte weiteres Magma aufsteigen und den Ausbruch zeitweise wieder verstärken.

Piton Fournaise: Kleine seismische Krise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Am Piton Fournaise kam es gestern Nachmittag zu einer kleinen seismischen Kriese: das OVPF detektierte 47 vulkantektonische Erdbeben, die sich nahe der Erdoberfläche ereigneten. Das aufsteigende Magma schaffte es aber nicht bis zur Oberfläche.

Sakurajima mit Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Es ist schon ein paar Wochen her, dass es etwas über den südjapanischen Vulkan Sakurajima zu berichten gab. Heute steht er mit einer Eruption in den News, bei der Vulkanasche bis auf 2400 m Höhe aufstieg und in Richtung Südosten driftete. Die Seismik des Vulkans ist unauffällig und es schaut nicht danach aus, dass sich eine größere Eruptionsserie zusammenbraut, obwohl sicher noch weitere Explosionen folgen könnten.

Vulkan-News 08.10.21: Cumbre Vieja, Sakurajima

Am Cumbre Vieja entstand ein 2. Ocean Entry. Sakurajima und Shiveluch emittierten Aschewolken. In Neuseeland wurde ein Forschungsinstitut angeklagt, weil es vermeintlich nicht ausreichend vor einer Eruption gewarnt hatte.

Cumbre Vieja: Bodendeformation stabil

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

 

Die Eruption am Cumbre Vieja geht weiter. Während der Tremor in den letzten Stunden leicht rückläufig ist, bleibt die Bodendeformation unverändert: seit gestern beträgt die Bodenhebung 21 cm. Die Seismizität ist weiter erhöht und es scheint weiteres Magma aus der Tiefe aufzusteigen. Der Lavastrom, der gestern vom Hauptstrom abging hat ebenfalls das Meer erreicht und kreiert einen 2. Ocean Entry. Er liegt gut 600 m südlich vom ersten Lavadelta. Seit gestern ist der Flughafen auf La Palma wieder gesperrt und selbst der Flughafen Teneriffa Nord meldet Flugannullierungen. Der Vulkan wird uns noch eine Weile beschäftigen.

Sakurajima mit Explosion

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Wie bereits gestern prognostiziert, kam es am Sakurajima zu einer explosiven Eruption. Sie wurde vom VAAC um 2036 UCT gemeldet. Die Höhe der Aschewolke konnte nicht bestimmt werden. Typisch für den Saku wäre, wenn eine Explosionsserie folgen würde. Auf der LiveCam ist weiter eine rotilluminierte Dampfwolke zu sehen: das Magma steht hoch im Förderschlot. Die Seismizität ist gering.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Was für den Sakurajima in de Pipeline steht, ist am Shiveluch auf Kamtschatka bereits Realität. Hier ereignete sich eine Eruptionsserie bei der mehrere Aschewolken entstanden. Möglicher Wiese standen sie in Verbindung mit Pyroklastischen Strömen. Seit dem 6. Oktober wurden 7 VONA-Warnungen herausgegeben. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 5800 m auf und driftete in südöstlicher Richtung.

White Island: Forschungsinstitut angeklagt

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -37.52; 177.18 | Eruption: Fumarolisch

In Neuseeland steht das GNS vor Gericht. Das Institut ist für die Überwachung der neuseeländischen Vulkane zuständig. Der Vorwurf: die Forscher hätten 2019 nicht genug vor einem möglichen Ausbruch des Vulkans gewarnt, in dessen Folge 22 Menschen starben. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, wäre eine mögliche Konsequenz, dass Forschungs- und Beobachtungdaten nicht mehr öffentlich zugänglich gemacht werden. Zudem drohen weitere Zugangsbeschränkungen zu aktiven Vulkanen. Bereits Wochen vor der Eruption gab es Anzeichen steigender Aktivität. Tatsächlich wurden diese in Medienberichten der Forscher etwas heruntergespielt, dabei sind gerade phreatische Eruptionen unberechenbar und können an Vulkanen mit einem aktiven (und sich aufheizenden) Hydrothermalsystem jederzeit stattfinden. Ein Ort, wo derzeit mit vergleichbaren Ereignissen zu rechnen ist, ist Vulcano in Italien. Hier hat man den Zugang zum Krater bereits limitiert.

Vulkan-Update 07.10.21: Vulcano

Am Cumbre Vieja kündigt sich ein neuer Ocean Entry an. Der Sakurajima könnte kurz vor weiteren Explosionen stehen. Neue Daten zur Bodendeformation auf Vulcano wurden bekannt.

Cumbre Vieja: Neuer Lavastrom auf dem Weg zum Meer

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Auf La Palma ist ein weiterer Lavastrom auf dem Weg zum Meer. Er hat schon die Steilklippen an der Küste erreicht und fließt weiter Richtung Ozean. Anders als am existierenden Ocean Entry, ist an der neuen Stelle 400 m weiter südlich, eine Küstenebene vorgelagert. Außerdem hat es heute ein Erdbeben der Magnitude 4,3 gegeben. Laut EMSC befand sich das Hypozentrum in 36 km Tiefe. Das Epizentrum wurde östlich der Inselhauptstadt Santa Cruz lokalisiert. Es lag ca. 3 km vor der Küste.

Sakurajima: Rotglut im Krater

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Der japanische Vulkan Sakurajima überrascht mit einer rot illuminierten Wolke, die über dem Krater schwebt und die man via LiveCam beobachten kann. Offenbar befindet sich Lava im Schlot. Explosionen wurden bisher nicht gemeldet, doch dass ist wohl nur noch eine Frage von Stunden/Tagen.

Vulcano: Weitere Daten zur Inflation

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Vor 3 Tagen berichtete ich darüber, dass der Alarmstatus des italienischen Inselvulkans Vulcano auf „gelb“ erhöht wurde. Heute sind weitere Daten bekannt geworden: so haben die Vulkanologen des INGV eine Bodenhebung von bis zu 3 cm festgestellt. Das ist noch nicht sehr viel, doch es macht deutlich, dass sich magmatische Fluide unter dem Vulkan ansammeln. Zudem wurde eine deutliche Erhöhung der Mikroseismizität registriert. Die Fumarolen-Temperaturen vergrößerten sich teilweise um mehr als 100 Grad Celsius, was eine bemerkenswerte Steigerung ist. Alles in Allem sieht es tatsächlich danach aus, als würde Magma aufsteigen. Dennoch kann man bisher nicht abschätzen, ob- und wann der Vulkan ausbrechen wird. Oft dauert die Aufheizphase eines Vulkans Jahre, oder sogar Jahrzehnte. Doch die Chancen stehen nicht ganz so übel, dass ich noch zu meinen Lebzeiten die Chance bekomme, auf dem Namensgeber aller Vulkane eine Eruption zu dokumentieren. In diesem Zusammenhang kann ich ankündigen, dass sich die Beobachtungen bald nicht nur auf das Visuelle beschränken werden, sondern dass die Anschaffung verschiedener Messinstrumente in Planung ist.

Vulkan-News 25.09.21: Cumbre Vieja auf La Palma

Am Cumbre Vieja auf La Palma öffneten sich weitere Schlote und ein neuer Lavastrom fließt in besiedeltes Gebiet.

Cumbre Vieja: 2 neue Schlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern öffneten sich mindestens 2 neue Schlote am Cumbre Vieja. Sie lagen am Fuß des Hauptschlotes, um den bereits ein Kegel entstanden ist. Aus einem der Schlote sprudelt ordentlich Lava und es entstand ein weitere Lavastrom. Zunächst hieß es, dass der Ort El Paso evakuiert werden soll. Am Abend kam dann das Dementi. Statt dessen wurden erst einmal die kleinen Gemeinden Tajuya und Tacand geräumt. Die Lava bewegte sich mit ca. 60 m pro Stunde fort. Aufgrund der starken Explosionen gestern Mittag, wurde der Flugverkehr eingestellt. Temporär können auch Flüge zu anderen Kanareninseln ausfallen. Medien berichteten, dass die Vulkanasche bis auf 8500 m Höhe gestiegen sei. Das VAAC Toulouse registriert die Vulkanasche nach wie vor in 3000 m Höhe. Die Bodenverformung ist weiter hoch, doch die letzte Messung zeigte eine leichte Abnahme. Die Inflation beläuft sich nun auf 23 cm. Die Tremor-Amplitude fluktuiert, ist momentan niedriger, als gestern während der explosiven Phase.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka ist es der Karymsky der Vulkanasche eruptiert. Das VAAC meldete seit gestern 11 Eruptionen, bei denen die Aschewolken bis zu 8000 m aufstiegen. Sie drifteten in südwestlicher Richtung. Für den entlegenen Vulkan sind das schon kräftige Eruptionen, doch da die Gegend nicht besiedelt ist, werden keine Menschen gefährdet. Allerdings könnten die Aschewolken den Flugverkehr beeinträchtigen.

Sakurajima mit sporadischen Ausbrüchen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Zwischen all den Meldungen (von denen ich hier nur ein Teil wiedergebe) beim VAAC Tokio ist ab und an der Name Sakurajima zu lesen. Der Südjapanische Vulkan emittiert sporadisch Aschewolken. Ihre Höhe konnte nicht ermittelt werden. Es handelt sich wohl nur um kleine Eruptionen, doch sie liefern ein Indiz dafür, dass der Vulkan bald stärker explodieren könnte.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Mit dem Shiveluch ist ein zweiter Vulkan Kamtschatkas aktiv. Ein seinem hufeisenförmigen Krater wächst ein Lavadom. Gestern wurde Asche eruptiert, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstieg.