Sakurajima mit Eruption und Sternschnuppe

Explodierender Meteor am Sakurajima. © TNVideo

Eruption am Sakurajima

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Das VAAC Tokio bestätigte gestern neue Explosionen am Sakurajima und brachte VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 2400 m auf und driftete in südöstlicher Richtung. Eine der nächtlichen Eruption förderte vergleichsweise viel rotglühende Tephra, die auf der Flanke des Vulkans landete. Einige Brocken rollten weiter hinab und schafften so fast die halbe Strecke bis zu Basis des Sakurajimas. Die Aschewolke blieb klein und blitzlos. MIORVA detektierte eine schwache Thermalstrahlung, was am Sakurajima selten der Fall ist.

Im JMA-Bulletin für den Beobachtungszeitraum 21.-24. Oktober heißt es, dass bei den Eruptionen kleine pyroklastische Dichteströme entstanden, die eine Gleitstrecke von weniger als 1 km hatten. Größere Tephra landete in 1 km Entfernung zum Showa-dake. Der Krater selbst blieb ruhig und die Eruptionen erfolgten weiterhin aus dem Minami-dake. Es wurde nur eine geringe Seismizität festgestellt. Tremor gab es nicht. Dafür ist der Schwefeldioxid-Ausstoß hoch. Die Vulkanologen gehen weiterhin davon aus, dass sich größere Mengen Magma in einem tief gelegenen Magmenkörper unter der Aira Caldera angesammelt hat und das die eruptive Tätigkeit anhalten wird. Soweit, so gut.

Meteor explodiert über dem Sakurajima

Der interessantere Part der Meldung steht nur indirekt im Zusammenhang mit dem Vulkan selbst. Unser Gruppenexperte und Rechercheur Manfred Meyer hat ein tolles Video vom Sakurajima ausgegraben, auf dem zu sehen ist, wie ein großer Meteor über dem Sakurajima in der Atmosphäre verglüht und einen herrlichen Sternschnuppen-Effekt erzeugt. Dem nicht genug, so explodierte der kleine Himmelskörper in einem hellen Lichtblitz. Der Meteor könnte zum Meteorschwarm der Orioniden gehört haben, durch den die Erde jedes Jahr im Oktober fliegt. Die Orioniden erreichen ihr Maximum in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober. Vielleicht bewegte sich dieser besonders große Brocken ein wenig Abseits des Hauptschwarms. Die Orioniden erhielten ihren Namen nach dem Sternbild Orion, aus dessen Richtung sie zu kommen scheinen. Es ist nicht auszuschließen, dass Bruchstücke des Meteors den Boden erreichten. In diesem Fall müsste man dann von einem Meteoriten sprechen. Wer das Video genau betrachtet, erkennt auch leicht rot illuminierte Dampfwolken über dem Vulkankrater. Ein Indiz, dass Schmelze im Fördersystem steht. Schade, dass der Kameramann nicht das Glück hatte, dass die Sternschnuppe zeitgleich mit einer Eruption erschien.

Vulkan-News 23.10.22: Kerinci

Kerinci mit Ascheeruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: 1.70, 101.26 | Eruption: Aschewolken

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Kerinci weiter aktiv und speit Aschewolken aus. Sie erreichen eine Höhe von 4500 m über dem Meeresspiegel und driften in Richtung Südosten. Das VSI registrierte mehr als 200 starke Entgasungen. Die Seismizität ist gering. Die Aktivität des Vulkans könnte mit den starken Regenfällen auf Sumatra zusammenhängen, indem vermehrter Wasserzufluss im Hydrothermalsystem phreatische Eruptionen auslöst. Ähnliches erlebten wir gestern am Cotopaxi. Dort war allerdings auch die Seismizität erhöht.


Sakurajima mit Ascheeruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Im Süden Japans eruptierte der Sakurajima Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 2700 m auf und wurde vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Im Bulletin vom JMA ist die Rede davon, dass während des Beobachtungszeitraums 17-21 Oktober größere Lavabomben bis zu 1000 m entfernt vom Minamidake landeten. Im Allgemeinen hat sich die Aktivität etwas abgeschwächt, was sich aber schnell wieder ändern kann.


Taal mit weiteren phreatischen Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Gestern gab es am Taal-Vulkan 2 weitere phreatische Eruptionen. Sie dauerten bis zu 6 Minuten und ließen Wasserdampf bis auf einer Höhe von 1500 m aufsteigen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 6700 Tonnen am Tag hoch. Zudem ereigneten sich 6 vulkanisch-bedingte Erdbeben. 5 davon waren Tremorphasen die bis zu 167 Sekunden dauerten.

 

Vulkan-News 20.10.22: Sakurajima

Sakurajima mit Explosionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

In Japan ist der Kirschblüteninsel-Vulkan aktiv und erzeugte weitere explosive Eruptionen. Bei einer Eruption gestern Abend erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 3000 m und driftete in Richtung Westen. Videoaufnahmen belegen, dass nicht nur Vulkanasche gefördert wurde, sondern auch rotglühende Tephra eruptierte, die außerhalb des Kraters landete. In der Aschewolke wurden einige vulkanische Blitze generiert. Die Eruptionen erfolgen aus dem Hauptkrater Minami-dake. Der seitliche Showa-Krater bleibt ruhig. Dieser erzeugte früher eigentlich die Ausbrüche, in denen es blitzte.


Popocatepetl eruptiert Vulkanasche

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Asche-Emissionen

In Mexiko eruptiert der Popocatepetl weiter Vulkanasche. Das VAAC registrierte sie in einer Höhe von 6100 m. Außerdem berichtet CENAPRED von 41 Asche-Dampf-Exhalationen, 104 Minuten Tremor und einem schwachen vulkanotektonischen Erdbeben innerhalb von 24 Stunden. Webcam-Fotos dokumentierten die Aktivität.


Langila mit Asche-Emissionen

Staat: Papua Neuguinea | Lokation: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch

Das VAAC Darwin brachte eine VONA-Meldung zum Langila in Papua Neuguinea heraus. Demnach brach der Vulkan aus und spie Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 2700 m aufstieg und in Richtung Nordwesten driftete. Langila zählt zu den aktivsten Vulkanen in PNG und liegt an der Westküste der Insel Neubritannien.

Vulkan Sakurajima am 18.10.2022

Sakurajima mit explosiven Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Heute war es ein geschäftiger Tag für den japanischen Inselvulkan Sakurajima. Er erzeugte mehrere explosive Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4800 m aufstieg. Die Aschewolken drifteten langsam in östlicher Richtung und stellten eine Gefahr für tief fliegende Flugzeuge dar. Ich selbst bin bereits 3 Mal im Landeanflug auf dem Flughafen von Kagoshima solchen Eruptionswolken im Flieger sehr nahe gekommen, bzw. einmal auch durchgeflogen. Passiert ist allerdings nichts.

Der größte Teil der Vulkanasche regnete heute auf der Südseite des Vulkans ab. Dabei entstand zeitweise der Eindruck, dass wieder ein Pyroklastischer Dichtestrom entstanden ist, doch dem war nicht so. Die frisch abgelagerte Asche könnte allerdings Lahare verursachen, wenn es demnächst wieder stark regnen sollte.

Die Vulkanologen vom JMA attestieren dem Vulkan eine erhöhte Aktivität und belassen die Warnstufe auf „3“. Im Letzten Bericht zum Beobachtungszeitraum 14.-17. Oktober heißt es, dass es explosive Eruptionen gab, bei denen Schlacken bis zu 1300 Kilometer weit flogen und jenseits der Krater Minami-dake und dem Showa-dake landeten. Außerdem wurden kleinere Pyroklastische Ströme beobachtet. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die Gefahr größerer Ereignisse besteht, die sich nicht nur auf den Vulkan beschränken, sondern umliegende Straßen und Siedlungen in Mitleidenschaft ziehen könnten. Es gilt weiterhin eine Zugangsbeschränkung zum Vulkan.

Der Schwefeldioxid ist deutlich erhöht: der Ausstoß steigerte sich von 1900 auf 4000 Tonnen am Tag. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich in einem tief gelegenen Magmenkörper der Aira-Caldera, in der sch der Sakurajima befindet, eine größere Menge Magma gesammelt hat. Es ist wahrscheinlich, dass die eruptive Tätigkeit anhalten wird. Möglicherweise ist auch noch mit einer Steigerung zu rechnen. Die letzte größere Inflationsphase gab es, als der Schwefeldioxid-Ausstoß auf mehr als 4000 Tonnen am Tag angestiegen war. Es bleibt also spannend am Sakurajima!

Vulkan-News 15.10.22: Stromboli

Stromboli mit Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Lavaspattering

Der Stromboli zeigt sich seit gestern wieder ruhiger, auch wenn es auf dem Thermalbild des INGVs noch eine Wärmeanomalie zu sehen gibt. Sie stammt überwiegend von den Resten der Lavaströme der letzten Tage. Im oberen Bereich der Sciara del Fuoco könnte aber auch noch etwas frische Schmelze unterwegs sein. Auffällig sind aber 2 Dinge: neben der normalen strombolianischen Tätigkeit gibt es Lavaspattering aus dem Nordschlot, der in den letzten Wochen durch erhöhte Aktivität glänzte. Der Tremor bewegt sich auf einem höheren Niveau, als vor der Phase mit der Lavastrom-Tätigkeit. Daher könnte es sein, dass Stromboli nur neue Kraft schöpft, bevor er uns mit weiteren Lavaströmen, oder sogar mit Paroxysmen fasziniert.


Sakurajima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Heute zeigte sich der Sakurajima wieder besonders munter und legte eine Eruptionsserie hin, die beim VAAC eine Flut von 7 VONA-Warnungen auslöste. Vulkanasche stieg bis auf 3700 m auf und driftete in Richtung Südosten. Auf einem Sentinel-Bild vom 13. Oktober ist eine Aschewolke zu sehen gewesen. Aufnahmen vom Monatsanfang enthüllten eine thermische Anomalie im Minamidake. Das Video unten zeigt eine Eruption von heute.


Ebeko eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Ascheeruption

Ähnlich verhält es sich am Kurilenvulkan Ebeko. Er liegt auf der Insel Paramushir und eruptierte gestern Aschewolken, die bis zu 4000 m hoch aufstiegen Er liegt nicht weit von der Vulkaninsel Alaid entfernt, der ebenfalls sehr aktiv ist.

Vulkan-News 30.09.22: Sakurajima

Sakurajima mit weiteren Explosionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Der Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima und damit am Rande eines südjapanischen Ballungsraums. Daher zählt der Vulkan zu den am besten überwachten Feuerbergen der Welt. Die Vulkanologen vom JMA bringen alle drei Tage ein Bulletin mit den neusten Entwicklungen heraus. Heute schrieben sie, dass es seit Mittwoch 7 Eruptionen gegeben hat. 2 erzeugten stärkere Explosionen, bei den größere Lavabomben -die Rede ist von Blöcken- bis zu 1700 m weit flogen, nachdem sie aus dem Gipfelkrater Minami-dake eruptiert wurden.

Das VAAC brachte mehrere VONA-Meldungen heraus und warnte wohl auch dann vor Vulkanasche, wenn es sich mehr um Exhalationen, als um Explosionen gehandelt hatte. Da Exhalationen nicht unbedingt im Seismogramm zu erkennen sind, könnten die Vulkanologen vom JMA diese nicht in ihrem Bericht erwähnt haben. Seit gestern wurden 11 VONA-Meldungen veröffentlicht. Demnach erreichte Vulkanasche eine Höhe von bis zu 4000 m über dem Meeresspiegel und driftete in Richtung Osten.

Nachts beobachtete das JMA den Sakurajima ebenfalls. Mittels einer hochlichtempfindlichen Kamera wurde ein rot illuminierter Himmel über dem Krater festgestellt. Ein Indiz dafür, dass glühendes Magma im Fördersystem steht, bzw. sich an der Oberfläche der Schlotfüllung befindet.

Es wird vor größeren Eruptionen gewarnt, die Lavabrocken in einem großen Umkreis um den Krater fördern. Ferner besteht die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme entstehen könnten. Die Zugangsbeschränkung zum Vulkan wird aufrechterhalten. Der Alarmstatus steht auf 3.

Neues Video vom Krater

In dieser Woche wurde auch ein neues Drohnenvideo veröffentlicht, das den Gipfel des Sakurajima zeigt. Zu sehen ist, dass der Hauptkrater des Minami-dake sehr tief ist und von steilen Wänden begrenzt ist. Er ist in 2 Sektionen unterteilt. In jeder Sektion befindet sich mindestens 1 zentraler Förderschlot. Es gibt große Fumarolen, bei denen es sich auch um kleine Schlote handeln könnte. Das Video erlaubt auch Einsichten in den Showa-dake, der sich in vergangene Jahren für einen Großteil der Aktivität am Sakura-jima verantwortlich zeigte. Er ist nur durch einen schmalen Grat vom Hauptkrater getrennt. Am Grund des Show-dake bildete sich ein kleiner Kratersee. Es sieht nicht so aus, als wäre er in der letzten Zeit aktiv gewesen.

Vulkan-News 24.09.22: Sakura-jima

Sakurajima mit weiteren Ascheeruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Am Vulkan in der Bucht von Kagoshima gab es weitere Ascheeruptionen. Im Vergleich zum Vulkanausbruch gestern Mittag waren sie deutlich kurzlebiger. Der größte Ausbruch förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3700 m. Die Aschefahne driftete in Richtung Südosten. Die Seismizität ist leicht erhöht.

Aus einem Bericht des JMA geht hervor, dass im Beobachtungszeitraum 19. September bis 23. September (15 Uhr) einige Eruptionen stattfanden, bei denen große pyroklastische Blöcke bis zu 700 m vom Minamia-dake entfernt landeten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 1900 Tonnen am Tag und wurde als hoch bezeichnet. Es gab nur wenige vulkanotektonische Erdbeben. Also, alles wie gehabt und es gab keine Anzeichen einer sich anbahnenden größeren Eruption. Diese manifestierte sich eigentlich am Ende des erwähnten Beobachtungszeitraum, zog aber nicht in den Bericht mit ein. Das wird dann wohl am Montag der Fall sein.

Video der Eruption vom Vortag

Hier noch ein Video, das aus den Aufzeichnungen der Livecam-Aufnahmen von gestern extrahiert wurde. Bei der vergleichsweise lang anhaltenden Eruption, floss ein pyroklastischer Dichtestrom über den Ost- und Südhang des Vulkans. Wie Vulkanologe Ullrich Küppers in unserer FB-Gruppe hinwies, gehören auch Pyroklastische Ströme zu den Dichteströmen. Sie umfassen alle ähnlichen Ereignisse und müssen nicht immer so schnell und totbringend sein, wie die geläufigen pyroklastischen Ströme. Im Grunde genommen kollabierte die Aschewolke: die Asche sank zu Boden und floss relativ langsam den Vulkanhang hinab, ohne auf einem heißen Gaskissen zu gleiten. Obwohl solche Ereignisse kein allzu großes, zerstörerisches Potenzial aufweisen, kann ein Vulkanwanderer, der in solchen Wolken gerät, arge Probleme bekommen. Die Vulkanologen vom JMA weisen ausdrücklich auf die Zugangsbeschränkung zum Vulkan hin und warnen vor Pyroklastischen Strömen und Vulkanbomben. Wie sich zeigt, waren die Warnungen berechtig.

Suwanose-jima mit Eruptionen

Weiter südlich des Sakura-jimas befindet sich der Inselvulkan Suwanose-jima. auch dieser Vulkan ist in den Meldungen des VAACs vertreten. Demnach stieg Vulkanasche bis zu 3700 m hoch auf. Da es relativ Windstill war, verteilte sich die Aschewolke um den Vulkan und driftete nicht in eine bestimmte Richtung. Die Seismizität ist leicht erhöht.

Vulkanausbruch Sakurajima am 23.09.22

Vulkanausbruch am Sakurajima erzeugt Aschestrom

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Heute Nachmittag ereignete sich am Sakurajima in Japan eine größere Eruption. Sie manifestierte sich aus dem Minami-dake und begann gegen 13:35 Uhr Ortszeit. Die Eruption entwickelte sich sehr langsam und nach gut 10 Minuten begann die Eruptionswolke zu kollabieren, wobei die Asche Richtung Südosten driftete und zu Boden fiel. Am Boden breitete sich dann eine Aschewolke aus, die in dem Zeitraffervideo unten wie ein Pyroklastischer Strom aussieht. In den Realtime-Aufnahmen läuft das Voranschreiten der Asche am Boden allerdings sehr langsam ab, und ich denke, es fehlte das heiße Gaskissen, auf denen sich Pyroklastische Ströme bewegen, so dass ich zögere von einem richtigen Pyroklastischen Strom zu sprechen. Allerdings warnen die Vulkanologen vom JMA seit einigen Wochen davor, dass Pyroklastische Ströme entstehen könnten. Mal gucken, wie die Wissenschaftler vor Ort die Situation einschätzen. Der Hauptteil des Aschestroms scheint in Richtung Osten geflossen zu sein und vielleicht ergab sich aus einer anderen Perspektive ein anderes Bild.

Die Front des aschereichen Stroms erreichte im Süden fast die Basis des Vulkans und stoppte kurz vor der Küstenstraße. Auf dem LiveStream erkennt man, dass mehrere Bootsbesitzer ihre Boote in Sicherheit brachten und die Flucht ergriffen. Im Osten scheint der Aschestrom eine größere Strecke zurück gelegt zu haben und könnte den Bereich der unteren Lahar-Verbauungen erreicht haben. Dort in der Nähe steht eine Messstation mit einer weitern Livecam, die aber nicht öffentlich zugänglich ist. Bilder von dort könnten spannend werden, wenn sie von den Forschern geteilt werden. Das VAAC Tokio registrierte bei einer vorherigen Eruption Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Die Aschewolke driftete in Richtung Südosten.

Update: Mit reichlich Verzögerung kam eine neue Meldung heraus, nach der die Aschewolke bis auf 4000 m aufstieg.

Sakurajima mit Blitzen am 12.09.22

Vulkanisches Gewitter Sakurajima

Bereits gestern berichtete ich über die jüngsten Eruptionen am Sakurajima. Jetzt entdeckte Manfred das zugehörige Video auf Youtube. Es zeigt, dass während der stärksten Eruption ein ordentliches vulkanisches Gewitter in der Eruptionswolke tobte. Wie es typisch ist, zuckten die meisten Blitze in den ersten Sekunden der Eruption, kurz nachdem die glühende Tephra eruptiert wurde und Vulkanasche ihren schnellen Aufstieg beginnt.

Vulkanische Blitze waren am Sakurajima eine Zeitlang gang und gäbe. Wie genau sie entstehen ist noch unzureichend erforscht. Zuerst muss bei einer explosiven Eruption die Lava fragmentiert werden. Während des Aufstiegs der Aschewolke kollidieren die Aschepartikel und sie laden sich elektrisch auf. Die elektrischen Ladungen trennen sich, es entsteht ein elektrisches Feld, die Grundvoraussetzung für die Entstehung von Blitzen. Außerdem scheint der Anteil des Wassers in der Eruptionswolke eine Rolle für die Stärke eines vulkanischen Gewitters entstehen. Bei hoch aufsteigenden Eruptionswolken beobachtete man bereits einen sprunghaften Anstieg der Blitzanzahl, sobald die Eruptionswolke Höhen erreichte, in der sich Eiskristalle in der Eruptionswolke bildeten. Doch Eiskristalle während der Initialphase einer Eruption können am Sakurajima keine Rolle spielen. Neben der Dichte der Eruptionswolke scheint die Anfangsgeschwindigkeit der Tephra eine entscheidende Rolle zu spielen, ob sich Blitze bilden, oder nicht. Ich kann mir vorstellen, dass der Ladungsaufbau bereits bei der Fragmentation im Förderschlot geschieht.

Das JMA veröffentlichte heute ein neues Bulletin, dass die Tätigkeit zwischen dem 9. und 12 September beschreibt. Darin heißt es, dass sich in diesem Zeitraum 8 Eruptionen zutrugen. Sie schleuderten größere Lavabomben und Blöcke bis zu 1100 m weit. Es besteht die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme erzeugt werden, wenn es zum Kollaps einer größeren Aschewolke kommen sollte. Kleinere Pyroklastische Ströme können auch durch Fragmentation großer heißer Blöcke verursacht werden, die bei den Explosionen gefördert werden und auf den Kraterrand krachen.

Der eruptierende Krater ist weiterhin der Minamidake. Nachts nimmt eine hochempfindliche Kamera Rotglut über dem Krater auf. Das Magma steht also hoch im Fördersystem.