Sakurajima eruptierte am 20. Juni 2024

Sakurajima stößt Vulkanasche aus – Sie erreicht eine Höhe von 1300 m über dem Krater

Der japanische Sakurajima liegt auf der Insel Kyushu und ist seit 3 Tagen wieder aktiv. Die Eruptionsserie begann mit kleineren Eruptionen und Ascheemissionen und steigerte sich, bis am 20. Juni um 00:02 Uhr eine größere Aschewolke aufstieg. Laut einem JMA-Bericht erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 1300 m. Es gab eine stärkere Explosion, bei der größere Tephrabrocken bis zu 600 m weit verteilt wurden. Die Blöcke wurden aus dem Minamidake ausgestoßen und landeten bis hinter der 9. Messstation auf der Vulkanaußenflanke. Es wurde Rotglut gesichtet. Der Showadake ist ruhig geblieben. Die Zahl der vulkanischen Erdbeben ist weiterhin gering und hauptsächlich mit den Eruptionen verbunden.

Das meteorologische Observatorium von Fukuoka und das lokale Observatorium von Kagoshima fassten die übrige Aktivität für den Beobachtungszeitraum 17. Juni bis 21. Juni, 15:00 Uhr wie folgt zusammen:

GNSS-Beobachtungen zeigen seit Januar 2023 eine leichte Ausdehnung einiger Basislinien auf Sakurajima, die etwa im April desselben Jahres stagnierte. Eine langsame Ausdehnung über der Aira-Caldera deutet auf eine tief unterirdische Aktivität hin. Es wird angenommen, dass Magma tief unter der Aira-Caldera vorhanden ist und die Menge des freigesetzten Schwefeldioxids weiterhin hoch ist. Daher wird erwartet, dass die Eruptionsaktivität in Zukunft wieder zunimmt.

Katastrophenvorsorgemaßnahmen: Im Umkreis von etwa 2 km um den Minamidake-Gipfelkrater und den Showa-Krater besteht die Gefahr durch große Vulkanblöcke und pyroklastische Ströme. Auf der Leeseite sollten Menschen vor Vulkanasche und kleinen, vom Wind getragenen Vulkanblöcken gewarnt werden. Die starken Luftvibrationen könnten Fensterglas brechen. Bei zukünftigen Aschefällen kann es bei Regen zu Murgängen kommen.

Die nächsten Informationen zum Vulkanstatus werden am Montag, den 24. Juni, gegen 16:00 Uhr erwartet.

Der Sakurajima ist ein 1117 Meter hoher  komplexer Stratovulkan Vulkan und  gehört zur Präfektur Kagoshima. Er ist einer der aktivsten Vulkane Japans und steht unter ständiger Beobachtung. Sakurajima war ursprünglich eine Insel, aber durch einen Ausbruch im Jahr 1914 wurde sie mit der Osumi-Halbinsel verbunden. Aufgrund seiner Aktivität wird die Vulkanwarnstufe meistens auf einem hohen Niveau gehalten, um die Bevölkerung zu schützen.

Sakurajima mit Eruptionsserie im Mai

Japanischer Vulkan Sakurajima eruptiert – Vulkanasche in 3700 m Höhe

Auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima in Serie, so dass das VAAC Tokio in den letzten 2 Tagen 10 VONA-Warnungen veröffentlichte. Die Explosionen förderten Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3700 m. Zuletzt driftete der Wind die Asche in Richtung Süden.

Das JMA brachte heute eine Meldung hervor, in der die Aktivität der letzten 3 Tage zusammengefasst ist. Dort ist zu lesen, dass die Eruptionen vom Minamidake ausgingen, während der Showadake inaktiv blieb. Es werden drei Ausbrüche beschrieben, von denen zwei explosiver Natur gewesen waren. Beim dritten Ausbruch handelte es sich offenbar um eine Exhalation.

Der stärkste Ausbruch förderte Tephra 2300 m über Kraterhöhe und glühende Lavaschlacken landeten in 900 Meter Entfernung zum Krater, nahe der 6. Messstation. Das Material rollte noch rotglühend weiter die Vulkanflanke hinab.

Es wurde auch eine neue Schwefeldioxid-Messung durchgeführt und der Wert fiel mit 700 Tonnen am Tag deutlich geringer aus als bei den letzten Messungen, als noch 2000 Tonnen am Tag emittiert wurden.

Die Seismizität bleibt gering, mit nur wenigen vulkanisch bedingten Erdbeben. Dennoch rechnet man mit weiteren Eruptionen und hält die Warnungen vor möglichen pyroklastischen Strömen und Lahare aufrecht. Letztere entstehen insbesondere infolge starker Niederschläge. Eine Besteigung des Vulkans bleibt verboten.

Wer am Sakurajima unterwegs war, der kennt die massiven Schutzanlagen in Form von Betonkanälen, Sperren und Dämmen, die angelegt wurden, um die Anwohner zu schützen. Schön sind diese Anlagen allerdings nicht und es stellt sich die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, dem Vulkan mehr Raum zu geben. In dem dicht besiedelten Japan aber wohl keine Alternative. Und so gehören Notfallübungen auf der Kirschblüteninsel und im benachbarten Kagoshima zum jährlichen Pflichtprogramm in den Schulen.

Sakurajima mit Eruption am 15.05.2024

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Sakurajima eruptiert Vulkanasche bis auf 2100 m Höhe – Asche regnete in Vulkannähe ab

Heute Morgen ereignete sich um UTC eine weitere explosive Eruption am japanischen Vulkan Sakurajima. Die Eruptionswolke erreichte laut VAAC Tokio eine Höhe von 2100 m und driftete leicht in südöstlicher Richtung. Die Eruption ließ sich bei schönstem Wetter gut beobachten und man konnte sehen, dass die Aschewolke fast senkrecht aufstieg.

Der nur schwache Wind bedingte, dass die Asche im Bereich der Kirschblüteninsel abregnete und alles mit einem grauen Schleier überzog. Ich kenne diese Art von feinem Ascheniederschlag am Saku recht gut und weiß, dass die Bewohner der Insel in eruptiven Zeiten ständig mit Fegen beschäftigt sind. Auch der Autoverkehr kann durch den Ascheniederschlag beeinträchtigt werden, denn die Asche macht die Straßen rutschig und beeinträchtigt die Sicht. Elektrische Warnschilder sind bereits auf den Zufahrtsstraßen zur Vulkaninsel – die eigentlich eine Halbinsel ist – aufgestellt und warnen im Falle einer eruptiven Phase vor dem Phänomen des Ascheniederschlags.

Im jüngsten Bulletin der JMA-Vulkanologen ist zu lesen, dass die Aktivität vor der heutigen Eruption gering war und es nur sporadisch sehr schwache Emissionen aus dem Minamidake gab. Der etwas unterhalb des Hauptkraters gelegene Showadake blieb die ganze Zeit über ruhig. Dennoch hielt man das Besteigungsverbot des Vulkans weiter aufrecht und wird es wohl auch in absehbarer Zeit nicht aufheben. Man warnte vor der Möglichkeit stärkerer Explosionen, die große Tephrabrocken einen Kilometer weit ausstoßen könnten. Außerdem bestand nach Meinung der Vulkanologen die Gefahr, dass aus größeren Eruptionswolken proklitische Ströme hervorgehen könnten. Die Seismizität wurde als niedrig bezeichnet, genauso der Schwefeldioxid-Ausstoß. Vorzeichen für den heutigen Ausbruch gab es also nicht, sieht man einmal von der langsam stattfindenden Magmenakkumulation in großer Tiefe und der Aira-Caldera ab, in der sich der Sakurajima bildete.

Update 11:30 Uhr: Seit der Eruption von heute Morgen stößt der Sakurajima ununterbrochen Asche aus. Sie erreichte zu Spitzenzeiten eine Höhe von 3300 m. Der Wind hat auch aufgefrischt und verteilt die Asche über ein größeres Areal. Mit weiteren Ausbrüchen muss man rechnen.

Sakurajima eruptierte am 10. April 2024

Neue Ausbruchsserie vom Sakurajima begann gestern Abend – Asche in 2,4 km Höhe

Der japanische Vulkan Sakurajima eruptierte gestern Abend und ließ Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m aufsteigen. Die Aschewolke driftete in Richtung Nordwesten und zog auch über den Bereich des Internationalen Flughafens von Kagoshima hinweg. Ob es zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr kam, ist nicht bekannt, doch normalerweise ist man dort deutlich robuster und erfahrener im Umgang mit Aschewolken als bei uns in Europa, wo es bei geringsten Aschekonzentrationen in der Luft zu Sperrungen des Luftraums kommen kann, so wie man im Jahr 2010 gesehen hat, als es wegen des Eyjafjallajökull-Ausbruchs zu tagelangen Flugausfällen in Mitteleuropa kam. Livecambilder zeigen aber, dass starker Wind die Asche in Vulkannähe zu Boden drückte, daher wird in größerer Entfernung zum Vulkan nur wenig Asche niedergegangen sein.

Deutlich nervöser ist man am Vulkan selbst, wo weiterhin ein Aufstiegsverbot besteht. Obwohl es in den vergangenen Tagen nur zu sehr kleinen Ausbrüchen am Minamidake kam, wurde die Warnung vor möglichen pyroklastischen Strömen aufrecht erhalten. Im Bulletin vom 8. April heißt es, dass hochlichtempfindliche Kameras nachts rot illuminierte Gaswolken filmen konnten. Bereits zu diesem Zeitpunkt stand also glühendes Magma im Schlot. Die Vulkanologe vom JMA vermuten eine Magmenintrusion im tieferen Untergrund der Aira-Caldera, in der sich der Sakurajima befindet. Daher wird mit weiteren Eruptionen gerechnet.

Das japanische Archipel ist nicht nur für seine Vulkanausbrüche bekannt, sondern auch für Erdbeben. Am 8. April gab es auf Kyushu und in unmittelbarer Nähe zum Sakurajima ein Erdbeben Mb 5,1, dem ein zweiter Erdstoß Mb 4,6 folgte. Das Hypozentrum des Hauptbebens lag in 46 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 7 km nordnordwestlich von Nichinan lokalisiert. Obwohl Erdbeben und Eruptionen nicht direkt zusammenhingen, hatten sie doch einen gemeinsamen Ursprung, denn vor der Ostküste von Kyushu verläuft die Subduktionszone, an der die Philippinenplatte unter der Platte Eurasiens abtaucht und geschmolzen wird. Dabei entstehen in der Tiefe Spannungen in der subduzierten Platte, die durch Erdbeben abgebaut werden. Die bei der Subduktion entstehende Schmelze steigt auf und lässt die Vulkane ausbrechen.

Eruptionsserie am Sakurajima geht am 15.03.24 weiter

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Zwei weitere Explosionen förderten Asche bis auf 3700 m Höhe – Vulkanisches Gewitter entstand

Heute Nacht setzte sich am südjapanischen Vulkan Sakurajima die Eruptionsserie fort, und das VAAC Tokio brachte in drei Tagen 8 VONA-Warnungen vor Vulkanasche heraus. Heute erreichte die Aschewolke eine Höhe von 3700 Metern. Die Ausbrüche waren aber nicht unbedingt stärker als in den letzten Tagen, sondern ereigneten sich bei schönstem Wetter ohne Wind, so dass die Asche senkrecht aufsteigen konnte und nicht sofort verweht wurde. In der Höhe gab es dann doch etwas Wind, so dass die Asche in südöstlicher Richtung verdriftet wurde. Schaut man sich das unten eingebundene Video genauer an, dann erkennt man in der Nahaufnahme einige Blitze zucken, die zum größten Teil von der Asche verdeckt wurden.

Die Eruptionen manifestierten sich im Krater Minami, während der Showadake weiterhin inaktiv bleibt. Dieser Krater liegt etwas unterhalb des Gipfels und zeichnete sich bis 2015 für die fantastischen vulkanischen Gewitter verantwortlich, die einige der Leser vielleicht noch in Erinnerung haben werden.

Die Vulkanologen vom JMA äußerten sich noch nicht zu den Eruptionen heute. Ihr letztes Update befasste sich mit dem Beobachtungszeitraum vom 8. bis 11. März. In dieser Periode stieß de Minamidake große Vulkanblöcke aus, die sich in einer Entfernung von mehr als 1 Kilometer vom Showadake verstreuten. Wie bereits berichtet, enthielt die Tephra auch glühende Brocken. Vulkanasche stieg bis zu 1300 m über Kraterhöhe auf. Die Seismizität war gering, dafür wurde viel Schwefeldioxid ausgestoßen. Die Vulkanologen vermuten eine größere Magmansammlung in der Tiefe und schließen nicht aus, dass sich die Aktivität des Sakurajimas verstärken könnte. Sie halten die Warnung vor pyroklastischen Strömen aufrecht und damit auch das Besteigungsverbot des Vulkans.

Für heute Mittag wird ein Update erwartet. Stay Tuned!

Japan: Neue Eruptionsserie am Sakurajima

Vulkan Sakurajima fördert Vulkanasche bis auf  2400 m Höhe – glühende Tephra ausgeworfen

Der südjapanische Kirschblüteninselvulkan Sakurajima hat eine neue Eruptionsserie hingelegt. Das VAAC Tokio brachte in den letzten 3 Tagen 12 VONA-Warnungen heraus. Drei davon heute. Beim jüngsten Vulkanausbruch stieg die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel auf und driftete in Richtung Südosten. Livecamaufnahmen zeigen, dass einzelne glühende Tephrabrocken auf der Außenseite des Vulkankegels gelandet sind. Nach der eigentlichen Explosion emittierte der Sakurajima noch relativ lange Vulkanasche. Der Wind drückte die Aschewolken auf die Flanke nieder und sorgte für Ascheniederschlag. Hiervon sind meistens besonders Autofahrer betroffen, die auf der Ringstraße um die Vulkanhalbinsel unterwegs sind. Bei der vorherrschenden Windrichtung geht die Asche unweit einer wichtigen Verbindungsbrücke nieder, über die viele Berufspendler müssen, die auf der Vulkaninsel leben und auf dem Festland arbeiten. Elektronische Schilder warnen vor dem Ascheregen.

Im letzten Bulletin für den Beobachtungszeitraum 8. bis 11. März schrieben die Vulkanologen vom JMA, dass bei den Eruptionen Tephrabrocken in 1 Kilometer Entfernung zu Showadake niedergingen. Dieser Krater ist an den aktuellen Eruptionen aber nicht beteiligt. Er wird immer nur als Marker genommen. Die Explosionen manifestieren sich weiterhin aus dem Gipfelkrater Minamidake. Die Vulkanasche erreichte in dieser Periode Höhen von bis zu 1300 m über dem Krater. Die seismische Aktivität wurde als gering eingestuft. Es gilt weiterhin die Vulkanwarnstufe „3“ und eine Besteigung des Sakurajimas bleibt verboten.

März ist einer der schönsten Monate in der Bucht von Kagoshima, denn dann macht der Kirschblüteninselvulkan seinem Namen alle Ehre und ist von einem Meer aus rosafarbenen Blüten Japanischer Kirschbäume eingerahmt. Wobei ich bisher die meisten Kirschbäume an den Ufern der Bucht und nicht auf der Vulkanhalbinsel selbst gesehen habe. Die frühere Vulkaninsel wurde erst 1914 zu einer Halbinsel, als bei einer größeren Eruption ein Lavastrom gefördert wurde, der die Insel mit dem „Festland“ von Kyushu verband.

Sakurajima eruptierte Aschewolke 2100 m hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Livecam filmt Vulkanausbruch am Sakurajima in Japan

Auf der japanischen Kirschblüteninsel ist es gestern Abend wieder zu einer Eruptionsserie gekommen, die 3 VONA-Warnungen beim VAAC Tokio auslöste. Die stärkste Eruption förderte Asche bis auf eine Höhe von 2100 m. Der Wind weht sie in Richtung Südosten. Es kam zu Ascheniederschlag, von dem vor allem Gemeinden am Fuß des Vulkans betroffen waren. Die explosive Eruption schleuderte auch rotglühende Tephrabrocken in die Luft, die auf der Außenflanke des Vulkankegels landeten. Sie landeten in gut 1 Kilometer Entfernung vom Showa-Krater, der an dieser Eruption aber nicht beteiligt war. Die Eruption wurde vom Minamidake generiert, der oberhalb vom Showadake liegt und für die allermeisten Eruptionen der letzten Jahre verantwortlich ist.

Erdbebentätigkeit und Tremor sind relativ gering und es gibt nur sporadisch entsprechende Ereignisse. Anders verhält es sich mit dem Gasausstoß: Hier machte gerade der Schwefeldioxid-Flux einen Satz nach oben und liegt bei ca. 3800 Tonnen am Tag, was für den Sakurajima ein hoher Wert ist. Das deutet darauf hin, dass im Fördersystem noch Schmelze steht, und in den nächsten Stunden und Tagen könnten weitere Eruptionen folgen.

Die Vulkanologen vom JMA warnen weiterhin davor, den Vulkan zu besteigen. Als Hauptgrund führen sie die Möglichkeit auf, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Natürlich geht auch eine große Gefahr von vulkanischen Blöcken und Bomben aus, die wie beschrieben in einiger Entfernung vom Krater niedergehen können.

Die Forscher vermuten eine größere Magmaansammlung in größerer Tiefe unter der Aira-Caldera, aus der sich der Sakurajima erhebt. Im letzten Jahr gab es auch Phasen mit moderater Bodenhebung direkt am Sakurajima. Es besteht die Gefahr größerer Eruptionen.

In Japan ist auch ein weiterer Vulkan geladen, aber offenbar noch gesichert: Der Asosan stößt große Mengen Dampf aus und zeigt auf Nachtaufnahmen rot illuminierten Dampf über dem Krater. Auch hier steht Magma hoch im Fördersystem und könnte jederzeit eruptieren.

Sakurajima in Japan eruptierte am 02.03.24

Sakurajima stößt Aschewolken aus – Vulkanologen vermuten Magmaansammlung

Gestern war wieder ein geschäftiger Tag für den japanischen Inselvulkan Sakurajima, der in der Bucht von Kagoshima liegt, denn es wurden mehrere explosive Eruptionen bzw. Ascheexhalationen festgestellt. Das VAAC brachte 5 VONA-Warnungen heraus. Demnach erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 2700 m und driftete in Richtung Osten. Starker Wind drückte die Aschewolke zu Boden und verursachte starken Ascheniederschlag in Regionen unter der Aschewolke. Besonders viel Asche ging dabei am Fuß des Vulkans nieder. Dort verläuft die Inselhauptstraße.

Die Vulkanologen vom JMA warnten vor der Möglichkeit, dass es bis in 1 Kilometer Entfernung zum Krater zu Einschlägen größerer Tephrabrocken kommen könnte. Außerdem besteht die latente Gefahr, dass es zur Generierung pyroklastischer Ströme kommt. Die Forscher sehen eine Magmenakkumulation in größerer Tiefe, von der das Vulkangebäude momentan aber nicht direkt betroffen ist. Die Seismizität ist niedrig. In den letzten Tagen reduzierte sich der Schwefeldioxidausstoß.

Suwanose-jima mit anhaltenden Eruptionen

Ähnlich wie am Sakurajima verhält es sich mit dem Suwanosejima. Dieser Inselvulkan liegt südlich vom Saku und ist daueraktiv. Vom Suwanosejima gehen täglich mehrere Aschewolken auf, die heute bis auf eine Höhe von 1800 m aufsteigen und auch in Richtung Osten driften. Im letzten JMA Bericht heißt es äquivalent zum Sakurajima, dass größere Lavabomben bis zu 1 Kilometer weit ausgestoßen werden und hinter dem Rand des aktiven Otake-Kraters landen können. Nachts sehen die lichtempfindlichen Kameraaugen eine schwache Rotglut im Dampf über dem Krater.

Ende Februar gab es eine Phase mit Tremor. Die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben blieb aber gering. Man kann davon ausgehen, dass die eruptive Tätigkeit auf vergleichbarem Niveau anhalten wird.

Aso-san mit starker Dampfentwicklung

Ein weiterer Vulkan Japans steht heute aufgrund starker Dampfentwicklung in den Schlagzeilen. Der Aso liegt nördlich vom Sakurajima und ist ein beliebtes Touristenziel. Auf der Livecam erkennt man heute eine starke Dampfentwicklung aus dem Nakadake-Krater Nr. 1. Im jüngsten JMA Bericht heißt es, dass die Dampfwolke nicht nur 900 m hoch aufsteigt, sondern dass in den Ausdünstungen auch sehr viel Schwefeldioxid enthalten ist. Der Ausstoß dieses Gases belief sich am 27. Februar auf 2500 Tonnen am Tag. Nachts gibt es Rotglut am Krater zu beobachten. Magma steht hoch im Fördersystem. Im Dezember letzten Jahres gab es wohl eine Magmenintrusion und es bildete sich ein Magmenkörper in größerer Tiefe. Zu dieser Zeit gab es täglich bis zu 590 vulkanotektonische Erdbeben. Aktuell liegt der Wert bei 130. Es könnten jederzeit Eruptionen einsetzen.

Sakurajima mit größerer Eruption am 14.02.24

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Sakurajima erzeugt Ascheeruption – Vulkanische Blitze zuckten

Der südjapanische Vulkan Sakurajima erzeugte heute um 09:33 UTC eine größere Eruption, die nach Angaben des VAACs Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6700 m aufsteigen ließ. Auf der Aufzeichnung des Livestreams der Zaiho-Webcam erkennt man ein vulkanisches Gewitter in der Aschewolke. Die meisten Blitze zuckten, nachdem eine zweite Explosion rotglühende Tephra eruptiert hatte. Einige glühende Lavabrocken landeten auf der Außenflanke des Vulkans. Laut JMA-Angaben landete die Tephra 1300 m vom Minamidake-Gipfelkrater entfernt. Auch die Höhe der Aschewolke lässt auf eine ungewöhnlich kraftvolle Explosion schließen. Das JMA schrieb in einem Sonderbulletin, dass die Tephra 5000 m hoch aufstieg. Es war das erste Mal seit dem 9. August 2020, dass Vulkanasche in dieser Höhe detektiert wurde. Der Ausbruch erfolgte aus dem Hauptkrater Minamidake

Der Ausbruch war der bis jetzt jüngste in einer Folge von Explosionen, die gestern Abend begann.

In der letzten Woche wurde ein deutlicher Anstieg der Seismizität unter dem Sakurajima festgestellt. Am 8. Februar wurden mehr als 30 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Normalerweise würde man auch eine deutliche Bodenhebung infolge von Magmeninflation erwarten, doch davon berichten die JMA-Vulkanologen bis jetzt nichts. In ihren Updates erwähnen sie nur die kurzweilige Inflationsphase vom letzten Jahr. Aktueller sind Berichte über eine Extension der Aira-Caldera, in der der Sakurajima liegt. Hier vermutet man eine signifikante Magmenakkumulation in größerer Tiefe.

Unklar ist, wie es am Sakurajima weitergehen wird. Es wäre denkbar, dass der Vulkan in eine länger anhaltende Eruptionsphase eintritt und das bisherige Muster kurzweiliger Phasen durchbricht, doch das ist nur spekulativ und keine gesicherte Erkenntnis.

Der Sakurajima ist ein Somma-Vulkan und ähnelt damit dem Vesuv, in dessen Schatten ich gestern noch wandelte. Ein Reisebericht hierzu folgt in Kürze. Anzeichen für ein Erwachen des Vesuvs gibt es derzeit nicht, da ist der Sakurajima weitaus munterer.