Vulkan-Update 17.01.21: Ätna

Heute Morgen geht es um den Ätna, der effusiv aktiv geworden ist. Außerdem wurde Rotglut am Soufrière beobachtet. Der Pegel des Lavasees am Kilauea steigt.

Ätna eruptiert Lavastrom

ÄtnaHeute Morgen zeigt sich der sizilianische Ätna von ihrer effusiven Seite und eruptiert einen Lavastrom. Er sprudelt aus einem Schlot ganz im Osten des Neuen Südostkraters und erreicht fast die Basis des Kegels auf 3000 m Höhe. Man kann das Geschehen per Livecam verfolgen. Der Tremor ist deutlich erhöht und befindet sich im unteren roten Bereich.

Das INGV berichtet, dass die strombolianische Tätigkeit am Neuen Südostkrater abgenommen hat, was vermutlich an der effusiven Eruption liegt. Die beiden Zentralkrater sind aber weiterhin munter.

Gestern Abend ereignete sich ein weiterer Erdstoß M 3,2 auf der unteren Nordflanke beim Monte Collabasso. Die Tiefe des Hypozentrums belief sich auf 17,2 km. Es bleibt spannend am mächtigsten Vulkan Europas!

Kilauea: Lavasee-Pegel steigt

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater ist weiterhin aktiv, auch wenn sich seine tätige Fläche verkleinerte. Dafür stieg der Pegel des Sees auf 200 m an und die Lava aus dem Ostteil fließt über die Kruste im Westen. Die Bodendeformation stagniert und bildet eine recht lange dauernde Plateauphase aus. Mit anderen Worten: obwohl der Pegel des Lavasees gestiegen ist, wird noch eine minimale Inflation registriert. Die Seismizität ist recht hoch.

Soufrière mit Rotglut

Auf der Karibikinsel St Vincent wurde ein rot illuminierter Nachthimmel über dem aktiven Dom gesichtet. Offensichtlich trat glühende Schmelze an seiner Oberfläche aus. Wärmestrahlung wurde in den letzten Tagen keine mehr registriert, was aber auch der Bewölkung geschuldet sein könnte.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolke

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Kyluchevskoy eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 6100 m und driftete in nördlicher Richtung. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 172 MW Leistung. Wenn ein Lavastrom unterwegs ist, dann ist er recht kurz.

Sakurajima in Aktion

Auf Kyushu (Japan) produzierte der Sakurajima mehrere explosive Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2700 m. Der Wind verfrachtete die Aschewolken in Richtung Südost.

Update 29.12.2020: Sakurajima und Shiveluch

In den letzten Stunden war wieder einiges los in Bezug auf vulkanischer Aktivität. Der Sakurajima erzeugte mehrere Aschewolken und Neuigkeiten vom benachbarten Kirishima gibt es ebenfalls. Hinzu kommen News vom Shiveluch, Nyamuragira, Kilauea und Ätna.

Sakurajima eruptiert mehrere Aschewolken

 

Der Sakurajima steigerte seine Aktivität deutlich und eruptierte seit gestern 13 Aschewolken, die vom VAAC registriert wurden. Sie erreichten Höhen von bis zu 4600 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Nordost. In den letzten Tagen zog auch die seismische Aktivität etwas an und es wurden mehrere vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Es steigt also Magma auf und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Kirishima mit Seismik

Der Kirishima liegt in direkter Nachbarschaft zum Sakurajima, genauer, in der südjapanischen Präfektur Kagoshima. Über Weihnachten verzeichnete man hier einen deutlichen Anstieg vulkanisch bedingter Erdbeben. Heiligabend wurden 64 Erschütterungen detektiert. Generell war die Seismizität in diesem Jahr recht hoch und mich würde es nicht wundern, wenn wir bald wieder einige nette Eruptionen von diesem Komplexvulkan erleben würden.

Shiveluch mit Aschewolken

Auf Kamtschatka ist es heute der Shiveluch, der von sich Reden macht und hoch aufsteigende Aschewolken eruptierte. Das VAAC meldete heute 2 Aschewolken in einer Höhe von 7300 m. Sie drifteten in westlicher Richtung. Auf einem Sentiel-Foto von gestern erkennt man eine schwache thermische Anomalie am Lavadom.

Nyamuragira mit thermischer Anomalie

Heute zeigt MIROVA eine hohe Wärmestrahlung am Nyamuragira im Kongo an. Sie hat eine Leistung von 631 MW. Sehr wahrscheinlich sind Lavaströme im Krater unterwegs. Es könnte sich auch wieder ein Lavasee gebildet haben.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater brodelt weiter vor sich her. Die Inflation wurde von einer kurzen Deflations-Phase unterbrochen, um dann erneut einzusetzen. Der Spiegel des Lavasees fiel noch etwas ab, scheint derzeit allerdings recht stabil zu sein. Der Schlot im Norden ist inaktiv, aus den beiden kleinen Schloten in der Westwand strömt etwas Lava. Die Seeoberfläche sieht kühler aus und es bildeten sich größere Schollen aus erstarrter Lava.

Ätna macht weiter

 

Der Ätna auf Sizilien war die ganze Nacht über fleißig und erzeugte kontinuierliche Strombolianer. Involviert sind 2 Schlote im Neuen Südostkrater und auch die Voragine produziert alle paar Minuten Eruptionen. Heute Morgen wird mehr Asche ausgestoßen. Ein Paroxysmus ist bisher ausgeblieben.

Drohnenaufnahmen zeigen, wie sehr sich die Morphologie des Neuen Südostkraters verändert hat. Der Sattelvent hat sich deutlich vergrößert und ist mit dem Hauptkrater verschmolzen. Eine Differenzierung in „Alten Südostkrater“ und „Neuen Südostkrater“ macht auch kaum noch Sinn, da der „Neue Südostkrater“ die dominierende Struktur geworden ist und sich den „Alten Südostkrater“ immer mehr einverleibt. In künftigen Berichten spare ich mir die Differenzierung. Aus Gründen des Copyrights kann ich das Video hier leider nicht einbetten, es kann aber in unserer Fb-Gruppe angeschaut werden.

Ätna: ein Update zum nahenden Jahresende

Der Ätna auf Sizilien hat ein feuriges Jahr hinter sich: zuerst die lange anhaltende Tätigkeit im Zentralkrater, bei der ein neuer Kegel in der Voragine entstand, der jetzt wahrscheinlich den höchsten Punkt des Ätnas markiert, dann die strombolianische Tätigkeit im Neuen Südostkrater, die letztendlich in einer Serie von Paroxysmen endete. Was wir uns nun fragen ist, ob es in den letzten 3 Tagen des Jahres ein Jahresabschluss-Feuerwerk geben wird? Die Frage lässt sich nicht beantworten, doch es gibt ein wenig Grund zur Hoffnung, denn gestern Abend wurde wieder strombolianische Tätigkeit im Neuen Südostkrater beobachtet. Die Eruptionen waren sehr schön durch die neue Scharte im Kraterrand zu sehen gewesen und MIROVA registrierte eine moderate Wärmesignatur, wie sie für solche Eruptionen am Ätna typisch ist. Das LGS zeichnete Infraschallsignale auf. Allerdings reduzierte sich dort die automatisch generierte Vorwarnstufe von „rot“ auf „gelb“. Die Seismik zog in den letzten 2 Tagen wieder deutlich an und das INGV verzeichnete 23 leichte Erdbeben. Der Tremor ist relativ unauffällig. Es bleibt spannend am mächtigsten Vulkan Europas.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Die Situation am Kilauea auf Hawaii ist praktisch unverändert: Im letzten HVO-Update von gestern Abend unserer Zeit heißt es, dass die Inflation anhält (was sie immer noch tut) und das der Lavasee 177 m tief war. Sein Volumen wird mit 21 Millionen Kubikmeter angegeben und seine Abmessungen betragen  790 x 520 m. An einem Rand aus erstarrter Lava erkannte man, dass der Seespiegel bereits höher stand. Aktuell sieht man auf der Livecam, dass es am Rand im Südwesten einen Bereich gibt dessen Oberfläche erstarrt ist. Der Westschlot scheint weniger aktiv zu sein. Ob sich ein permanenter Lavasee etablieren wird ist weiter ungewiss.

[twenty20 img1=“811912″ img2=“811917″ offset=“0.5″ before=“Der Lavasee am 27. Dezember UCT…“ after=“… und 1 Tag später. © USGS“]

Sakurajima mit Eruptionsserie

Seit heute Nacht ist der japanische Sakurajima wieder aktiver und erzeugt eine Eruptionsserie. Das VAAC meldete 4 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufstiegen und vom starken Wind in Richtung Nordwest gedrückt wurden.

Klyuchevskoy: Update 19.12.2020

Nachdem es in den letzten Tagen ruhiger um den Klyuchevskoy auf Kamtschatka bestellt war, drehte er gestern Abend wieder auf und eruptierte explosiv. Dabei wurden Aschewolken gefördert, die bis auf einer Höhe von 7000 m aufstiegen. Starker Wind verfrachtete die Aschewolken in nordöstlicher Richtung. MIROVA detektierte eine hohe Thermalstrahlung mit 441 MW Leistung. Auf einer der Webcams ist ein kleiner Lavastrom zu erahnen, der in südwestlicher Richtung fließt.

Ebeko eruptiert weiter

Der Kurilenvulkan Ebeko ist ebenfalls wieder mit 2 VONA-Warnungen vertreten und eruptierte Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufgestiegen sind. Die Asche driftete in Richtung Nordost. KVERT gab eie Warnung heraus, dass es jeder Zeit zu weiteren Aschewolken kommen könnte, die den Flugverkehr gefährden.

Sakurajima mit thermischen Signal

Der Sakurajima emittiert eine leichte Wärmestrahlung mit einer Leistung von 5 MW. Auf Sentinel-Aufnahmen erkennt man die Anomalie im Minami-dake. Für diesen Vulkan ist es recht selten, dass der Förderschlot offen ist und Wärme abstrahlt. Nachts konnte man auf der Livecam rot illuminierte Gaswolken wabern sehen. Es wurden einige vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Vesuv: leichtes Schwarmbeben

Am Vesuv (Italien) ereignete sich gestern mal wieder ein leichtes Schwarmbeben. Das INGV zeichnete 11 Erschütterungen auf. Die Beben waren sehr schwach. Das Stärkste brachte es auf M 1,0, mit einem Hypozentrum in 117 m Tiefe.

Kilauea: weitere Erdbeben

Der Kilauea auf Hawaii ist seismisch weiterhin sehr aktiv. Heute gab es am unteren Westrift bei Pahala ein Beben der Magnitude 3,3. Das Hypozentrum lag in mehr als 30 km Tiefe. Ein ähnlich starkes Beben ereignete sich südöstlich der Gipfelcaldera. Es hatte die Magnitude 3,1, mit einem Hypozentrum in 1900 m Tiefe. Es wurden zahlreiche schwächere Beben festgestellt. Sie gehen einher mit der Inflation von Magma. Über das Jahr betrachtet, hob sich der Boden im Bereich der Calddera um 27 cm an. Einen ordentlichen Schub gab es im Zusammenhang mit dem Schwarmbeben zum Monatsanfang: innerhalb weniger Tage hob sich der Boden um 5 cm. Zwar ist es unklar, wann wir wieder Lava auf Hawaii sehen werden, doch der Zeitpunkt rückt langsam näher.

Auch sonst ging es auf Hawaii seismisch heiß her: in der letzten Woche gab es einen Erdstoß der Magnitude 4,4 am Mauna Kea. Am benachbarten Vulkan Mauna Loa ist die Seismizität ebenfalls weiterhin hoch. 1127 Erdbeben registrierte das HVO innerhalb von 4 Wochen auf Big Island Hawaii.

Sakurajima: Update 18.12.2020

Am japanischen Vulkan Sakurajima gab es in den letzten 24 Stunden weitere Eruptionen. Am interessantesten war eine Eruption während der Nacht. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in östlicher Richtung. Das Interessante an der Eruption war, dass sie relativ viel glühende Tephra förderte, die zum Teil auf den Außenflanken des Vulkans landete. Zudem wurde ein vulkanisches Gewitter erzeugt. Bilder der Überwachungskameras dokumentierten das Geschehen.

Vor einigen Jahren waren diese vulkanischen Gewitter gang und gäbe am Sakurajima. Er hatte sich zu einem richtigen Hotspot für Blitzjäger entwickelt. Damals kamen die Eruptionen aus dem Showa-dake. Seit 2 Jahren eruptiert der Saku nur noch aus dem Hauptkrater und seitdem sind die vulkanischen Gewitter seltener geworden.

Karymsky meldet sich mit Ascheeruption

Im russischen Kamtschatka ist der Karymsky wieder verhaltensauffällig geworden und eruptierte heute 2 Mal. Laut VAAC stieg die Vulkanasche bis zu 3000 m hoch auf und wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. In den letzten Monaten kam es immer wieder zu sporadischen Eruptionen des entlegenen Vulkans.

Villarrica mit Aschewolken

Sporadisch meldet sich auch der chilenische Villarrica. In den letzten 2 Tagen gab es einige Meldungen über kleine Aschewolken, die einige Hundert Meter über Kraterhöhe aufstiegen. So richtig durchstarten tut der Vulkan derzeit allerdings nicht.

Ätna: Tremor fluktuiert

Das mit dem Durchstarten ist so ein Ding: der Tremor am Ätna hat einen Zickzackkurs eingeschlagen und wirkt recht nervös. Sieht so aus, als würde es in der Leitung gurgeln. Am Wetter kann es nicht liegen, denn es ist nahezu windstill und total klar. Also ungewöhnlich gute Wetterkonditionen für einen Vulkanbeobachter, stellt sich nur die Frage, was der Vulkan im Schilde führt? Die Erdbebenaktivität ist seit dem Paroxymus vom 14. ungewöhnlich niedrig. Die Veränderungen am Südostkrater, die von dem Paroxysmus verursacht wurden, sind allerdings recht groß. Neue Drohenaufnahmen dokumentieren sie. An der neuen Spalte bildete sich eine Gesteinsrippe und der Südwestteil der Kraterwand ist kollabiert.

 

Karymsky: Update 10.12.2020

Im russischen Kamtschatka eruptierte heute der entlegene Vulkan Karymsky. Das VAAC brachte seit gestern 4 VONA-Warnungen zum Karymsky heraus. Die Satelliten detektierten Vulkanasche in einer Höhe von 7600 m. Die Aschewolken drifteten in nördlicher Richtung. KVERT warnt davor, dass es jederzeit zu Eruptionen kommen kann, deren Eruptionswolken eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen können. Das Foto stammt aus dem Archiv.

Klyuchevskoy mit starker Thermie

Der Klyuchevskoy liegt nördlich vom Karymsky und ist leichter zugänglich als dieser. Wobei, das „leichter“ ist relativ gesehen. Wer sich dem Vulkan nähern will, muss vom nächsten Dorf aus eine mindestens zweieinhalbstündige Fahrt auf matschigen Waldwegen einplanen. Dafür erlebt man dort ein Vulkan-Abenteuer fernab der Zivilisation. Heute wahrscheinlich mehr denn je, denn der Vulkan emittiert eine starke Thermalstrahlung. Sie hat eine Leistung von 1727 MW. Die stärkste Messung gestern zeigte knapp 600 MW an. Man kann davon ausgehen, dass es wieder einen längeren Lavastrom gibt. Die Frage ist nur, ob er wieder durch die Rinne von Apakhonchich fließt, oder ob sich die Lava einen neuen Weg gesucht hat. Auf dem aktuellen Sentinel-Foto ist der Lavastrom noch nicht zu sehen. Die bisher letzte größere Aschewolke wurde vor 2 Tagen gemeldet.

Merapi: Seismik hat etwas nachgelassen

Am indonesischen Vulkan Merapi hat die Seismik gegenüber dem Vormonat deutlich nachgelassen. Ende November wurden an Spitzentagen über 550 Erschütterungen unterschiedlichen Typs registriert. Gestern waren es weniger als 300. Dennoch sind das immer noch sehr viele Beben. Vor allem ist die Zahl der vulkanotektonischen Erdebebn in etwa konstant geblieben. Sie deuten darauf hin, dass Magma aufsteigt und sich neuen Platz schafft, denn die Beben entstehen, wenn magmatische Fluide Gesteine brechen lassen. Es könnte allerdings sein, dass sich der Aufstieg des Magmenkörpers verlangsamt hat.

Sakurajima legte noch einen drauf

Der japanische Vulkan Sakurajima legte gestern noch einen drauf und generierte -nach dem letzten Update- 3 weitere Ascheeruptionen. Die Asche stieg dabei bis auf einer Höhe von 3700 m auf und wurde vom Wind in nordöstlicher Richtung verfrachtet.

Ätna: Update 05.12.2020

Der „Puttusiddo“ genannte Schlot am NSEC ist aktiv. © Gio Giusa

Am Ätna auf Sizilien gab es gestern ein paar Wolken-freie Stunden und die ortsansässigen Fotografen widmeten sich ihrer Lieblingsbeschäftigung. So wurden in unserer FB-Gruppe zahlreiche Medien geteilt, die die strombolianischen Eruptionen dokumentieren. Der Neue Südostkrater ist weiterhin aus 2 Schloten aktiv. Heute Mittag stürzte der Tremor stark ab und fing sich erst kurz vor der Grenze zum grünen Bereich. Ob es einen Zusammenhang mit dem -aktuell schlechten- Wetter gibt ist unklar. Starker Wind und Frost könnten allerdings die Messgeräte beeinflussen. Die Erdbebentätigkeit der letzten Tage war unterdurchschnittlich.

Merapi: Seismik sehr hoch

In den letzten 6 Stunden des Tages (Indonesien ist uns zeitlich voraus) registrierten die Vulkanologen 279 hybride Erdstöße und 37 vulkanotektonsiche Erdbeben: eine besorgniserregende Entwicklung.

Nevado del Ruiz eruptiert Asche

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz wieder aktiv. Das VAAC detektierte heute Mittag Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Der Vulkankrater ist von einem Gletscher bedeckt, was ein hohes Gefahrenpotenzial mit sich bringt, sollte es zu einem stärkeren Ausbruch kommen. Daher wird jeder Regung des Vulkans mir Argusaugen beobachtet.

Sakurajima in Aktion

In Japan ist es der Sakurajima, der heute Schlagzeilen generiert. Das VAAC registrierte hier Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m Höhe. Die Vulkanasche breitete sich großflächig in Richtung Süden aus. Heute wurde bereits 5 Mal vor den Aschewolken gewarnt.

Semeru mit neuem pyroklastischen Strom

Laut unbestätigten Medienberichten erzeugte der Semeru (Indonesien) wieder einen pyroklastischen Strom. Zudem ist der Lavastrom sehr aktiv und sorgt für Abgänge glühender Schuttlawinen.

Telica mit weiteren Eruptionen

In Nicaragua ist der Telica weiter aktiv. Das VAAC meldete Aschewolken in 1200 m Höhe. Am Telica gibt es bescheidenden Vulkantourismus. Mit dem Auto kann man relativ weit bis an den Krater heranfahren und Führer bieten ihre Dienste an, um Touristen auf einen 30 minütigen Fußmarsch zum Krater zu begleiten.

Sakurajima: Update 03.12.2020

Der Sakurajima im Süden Japans zeigte sich gestern von seiner aktiven Seite und provozierte 3 VONA-Warnungen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel. Aschewolken breiteten sich weit in südöstlicher Richtung aus. Die Explosionen manifestierten sich aus dem Hauptkrater. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man dort eine kleine thermische Anomalie, was am Sakurajima selten vorkommt. Der Krater Showa-dake scheint indes abgemeldet zu sein und ist an aktuellen Eruptionen nicht mehr beteiligt. Das Geschehen ist per Livecam zu beobachten. Die Live-Daten geben nicht viel her, eine seismische Krise gibt es jedenfalls nicht.

Klyuchevskoy: Lavastrom wird breiter

Auf Kamchatka ist der Klyuchevskoy weiterhin aktiv. Von seinem Gipfelkrater gehen strombolianische Eruptionen aus, die sich phasenweise zu vulcanianischer Aktivität steigern. Es wird ein Lavastrom gespeist, der eine Länge von ca. 2 km erreicht. Neu ist, dass der Lavastrom an seiner Front immer breiter wird. Auf neuen Satellitenfotos ist zu erkennen, dass er eine Breite von gut 300 m hat. Die Front stagniert allerdings und schreitet nicht weiter voran.

Telica weiter aktiv

Gestern stieß der nicaraguanische Vulkan Telica weiter Vulkanasche aus. Ihre Farbe änderte sich von einem rotbraunen Farbton hin zu einem hellgrauen. Während die rotbraune Asche, die am Montag aufstieg, wahrscheinlich altes Material aus den Schlotwänden war, scheint es sich bei der hellgrauen Asche um frisch eruptiertes Material zu handeln. Die Aschewolken erreichen eine Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel.

Ätna: Thermische Signale aus 4 Schloten

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin strombolianisch aktiv. Die meisten Eruptionen finden aus dem Sattel-Schlot des Neuen Südostkraters (NSEC) statt. Gelegentliche Eruptionen sind auch aus dem Puttusiddu genannten Schlot im Osten des NSEC beobachtet worden. Seltener sind Eruptionen aus der Bocca Nuova. Auch der Nordostkrater mischt mit. Hier finden Eruptionen statt, bei denen die Tephra nicht über den Kraterrand hinaus ausgeworfen wird. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man 4 kleine thermische Anomalien. Die Tätigkeit wird von den Vulkanologen des INGVs im wöchentlichen Bulletin bestätigt. Die geophysikalischen Parameter variierten in den letzten Wochen kaum und sind recht durchschnittlich. Die Erdbeben konzentrieren sich auf einem Bereich östlich des NSEC und liegen in geringen Tiefen.

Pacaya: Ausgeprägte thermische Anomalie

Der Pacaya ist weiterhin äußerst aktiv und erzeugt mindestens einen Lavastrom, der in südwestlicher Richtung fließt und laut INSIVUMEH eine Länge von 1025 m erreicht hat. Vorgestern wurde noch eine Länge von 800 m angegeben. Auf einem aktuellen Sentinel-Satellitenbild erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie, die außerhalb des McKenney-Kraters beginnt und die gesamte Nordwestflanke überstrahlt. Darüber hinaus ist der Pacaya strombolianisch aktiv.

Santiaguito erzeugt erneut pyroklastische Ströme

Gestern wurden am Santiaguito erneut pyroklastische Ströme beobachten. Sie gingen vom Caliente-Dom aus und flossen über die Westflanke des Vulkans. In einigen Siedlungen kam es zu Ascheniederschlag. Die pyroklastischen Ströme entstehen durch den Kollaps größerer Blöcke am Dom. Der Dom wächst und mit weiteren pyroklastischen Strömen muss gerechnet werden. Es kam auch zu einigen explosiven Eruptionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3600 m aufstiegen ließen. Die Seismografen registrieren Tremor, die mit Magmenaufstieg und Entgasungen assoziiert ist.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Im Süden Japans erzeugte der Sakurajima wieder eine Ausbruchsserie. Das VAAC detektierte Asche in 2700 m Höhe. Sie driftete in südöstlicher Richtung. Auf der LiveCam sind auch heute Morgen kleinere Aschewolken zu beobachten. Zeitgleich zog die Seismik an und es wurden gestern ca. 10 vulkanisch bedingte Erschütterungen registriert.

Ätna mit 3 thermischen Anomalien

Auf dem Sentinel-Satellitenfoto im Infrarotspektrum erkennt man 3 thermische Anomalien. Sie gehen vom Neuen-Südostkrater, dem Nordostkrater und der Bocca Nuova aus. Bei genauem hinschauen erkennt man an deren  Südostrand eine kleine Asche-Dampf-Wolke aufsteigen. MIROVA verzeichnet entsprechend zu den Anomalien eine Wärmestrahlung im Bereich von  30 MW. Gestern lag der Spitzenwert bei 88 MW. Der Tremor ist relativ hoch und bewegt sich am Rand des roten Bereichs. Die Erdbebentätigeit fluktuiert im oberen Bereich des Durchschnitts der letzten Wochen.