Vulkan-Nachrichten 20.04.21: Fagradalsfjall, Pacaya, Sakurajima

In den Vulkan-Nachrichten vom 20. April berichte ich über die Vulkane Fagradalsfjall, Pacaya und Sakurajima.

Fagradalsfjall: 4 Schlote aktiv

Datum: 20.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Die Eruption am isländischen Fagradalsfjall geht weiter. Heute Morgen sieht es so aus, als würde sich die Aktivität auf die beiden jüngsten Hornitos konzentrieren. In der Nacht waren noch alle 5 im Bild sichtbare Schlote aktiv. Die Seismizität ist unverändert und bewegt sich auf moderatem Niveau. Unverändert ist auch die Warnung, dass sich entlang des Magmatischen Gangs neue Spalten auftun könnten. Gewarnt wird ferner vor den vulkanischen Gasen, die sich besonders bei schwachem Wind in Senken ansammeln könnten und dort eine ernstzunehmende Gefahr darstellen.

Pacaya: Lavaströme fließen weiter

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Die Situation am Pacaya ist ein wenig widersprüchlich. Laut Berichten von INSIVUMEH fließt weiter Lava aus der Spalte auf der Westflanke und steht wenige Hundert Meter von 2 Dörfern entfernt. Eine Straße zwischen den Ortschaften El Rodeo und dem Dorf Los Pocitos wurde von Lava überrollt und somit unterbrochen. Der Widerspruch liegt in Satellitenaufnahmen, die zeigen, dass es nur noch punktuell thermische Anomalien gibt und praktisch keine frische Lava mehr nachströmt. Natürlich kann es sein, dass die Lava durch Tunnel fließt, doch auch an der Lavafront tritt nur noch wenig Wärmestrahlung auf. Sollte kein ordentlicher Schub frischer Lava nachkommen, dann könnten die bedrohten Ortschaften noch einmal mit einem blauen Auge davon kommen.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Datum: 20.04.2021 | Lokation: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der japanische Vulkan Sakurajima eruptierte weitere Aschewolken. Seit gestern brachte das VAAC 8-Vona-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg demnach bis auf einer Höhe von 4000 m auf und verteilte sich in südöstlicher Richtung. Die Seismizität bleibt unauffällig.

Vulkan-Nachrichten 18.04.21: Fagradalsfjall, Lewotolok, Sakurajima

Die Vulkannachrichten thematisieren heute den isländischen Vulkan Fagradalsfjall und die Feuerberge Lewotolok, Piton Fournaise und Sakurajima. 

Fagradalsfjall: 4 Schlote aktiv

Datum: 18.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Dieses Wochenende ging es wohl etwas ruhiger am Fagradalsfjall zu und zwar in zweierlei Hinsicht: Erst einmal war der Zugang für die Öffentlichkeit aufgrund schlechten Wetters gesperrt. Zudem beschränkte sich die Aktivität auf 4 Hornitos. Der Schlot auf der ersten Spalte hat seine Aktivität erst einmal eingestellt. Dennoch sind weiterhin Lavaströme unterwegs. MIROVA detektierte heute Nacht eine Wärmestrahlung mit fast 1500 MW Leistung. Die Seismizität fluktuiert und für die letzten 48 Stunden werden 100 Erdbeben auf Reykjanes angezeigt. Heute Nachmittag gab es einen Erdstoß der Magnitude 3,9, mit einem Hypozentrum in 4,2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 4.9 km west-süd-westlich von Grindavík lokalisiert. Sollte sich die Verortung des automatisch erfassten Bebens bestätigen, würde es nicht unter der Ausbruchszone liegen.

Lewotolok mit Ascheeruptionen

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der indonesische Vulkan Lewotolok ist immer noch sporadisch aktiv. In den letzten beiden Tagen registrierte das VAAC Darwin Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstiegen. Die Asche driftete in Richtung Westen. Interessanter Weise ist die Seismizität in den letzten 3 Tagen deutlich zurück gegangen. Evtl. sind das heute nur Nachwehen der eruptiven Tätigkeit, oder sie beginnt sich aufs Neue zu steigern.

Piton de la Fournaise: Lage unverändert

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch | Link

Auf La Réunion hat sich der Status des Piton Fournaise nicht verändert. Immer noch fließt Lava aus einem Schlot, auf dem sich mittlerweile ein kleiner Schlackenkegel gebildet hat. Die Aktivität geht einher mit kontinuierlichen strombolianischen Eruptionen aus besagtem Schlot, der auch den Lavastrom speist. Dieser fließt mittlerweile überwiegend in einem Tunnel. Über die Länge des Stroms wurde nichts mitgeteilt. Seine Maximallänge betrug vor einigen Tagen 3 km. Im letzten Update der Vulkanologen vom OVPF hieß es, dass der Tremor hoch sei. In den letzten 24 Stunden wurden 22 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Datum: 18.04.2021 | Lokation: 31.581130.659 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Der japanische Vulkan Sakurajima zeigte sich heute von seiner aktiven Seite und eruptierte mehrere Aschewolken, so dass das VAAC 5 VONA-Warnungen herausbrachte. Die Vulkanasche stieg bis auf 2700 m Höhe auf. MIROVA fängt heute mal eine schwache thermische Strahlung auf. Sie hat eine Leistung von 3 MW. An diesem Vulkan kommt es -selbst zu Zeiten mit besonders hoher explosiver Tätigkeit- selten zu stärkeren Wärmeemissionen.

Vulkan-Update 08.04.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sinabung

In den letzten 24 Stunden nahm die Aktivität am isländischen Vulkan ab. Dafür eruptierten die indonesischen Vulkane Merapi und Sinabung. Neues gibt es auch von Pacaya und Salurajima zu berichten.

Fagradalsfjall: Abnahme der Aktivität

Datum: 08.04.2021 | Lokation: 63.9026°, -22.273° | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Heute Morgen ließ die Aktivität am isländischen Fagradalsfjall-Vulkan deutlich nach. Aktuell ist auf der LiveCam keine Aktivität mehr auszumachen. Der Screenshot oben zeigt noch alle 3 Spalten aktiv, allerdings bei rückläufiger Tätigkeit. Wenig später versiegte der sichtbare Lava-Nachschub. Auch die Daten der Fernerkundung sprechen für einen Rückgang der Aktivität. Es stellt sich die Frage, ob sich evtl. an anderer Stelle eine neue Eruptionsspalte auftun wird, oder ob sich der Vulkanausbruch seinem (vorläufigen) Ende zuneigt.

Update: Seit Mittags kann man wieder Lavaspattering aus der 2. Spalte sehen. Die Aktivität geht als noch weiter.

Pacaya: Aktivität hoch

Datum: 08.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Pacaya ist weiterhin hoch. Einem neuen Bericht von INSIVUMEH zufolge, ist der Lavastrom auf eine Länge von 3700 m angewachsen und ist in seinem Frontbereich verästelt. Er bewegt sich über bewaldetes Gebiet und löst Brände aus. Explosionen fördern Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3500 m. Die Aschewolken driften bis zu 10 km weit und können in Ortschaften für Ascheniederschlag sorgen.
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Merapi: Abgang von 2 Pyroklastischen Strömen

Datum: 08.04.2021 | Lokation: -7.541°110.445° | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi auf Java gingen 2 Pyroklastische Ströme ab. Sie waren bis zu 114 Sekunden lang unterwegs und legten in dieser Zeit eine Strecke von ca. 1 km zurück. Außerdem wurden 22 Schuttlawinen gezählt. Zu vulkanisch-bedingten Erdbeben kam es heute bisher nicht. Insgesamt ist die Seismizität am Merapi gering.

Sakurajima in Eruption

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 31.58°130.66° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima weiterhin recht munter. Das VAAC detektierte in den letzten 24 Stunden 5 Aschewolken, die vom Sakurajima ausgingen. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 2700 m auf und drifteten in südlicher Richtung.

Sinabung: Aschewolken

Datum: 08.04.2021 | Lokation: 3.17°98.39° | Eruption:  Dom| Link

Am indonesischen Vulkan Sinabung gab es in den ersten 6 Tagesstunden 2 Eruptionen. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 22-32 mm und 165-185 Sekunden Dauer. Ferner gingen 26 Steinschläge/Schuttlawinen ab und es wurden 6 hybride Erdbeben detektiert. Man kann davon ausgehen, dass der Lavadom weiterhin langsam wächst.

Vulkan-Nachrichten 05.04.21: Karymsky, Popocatepetl, Sakurajima

Im Vulkan-Update vom 05.04.21, geht es um ein deutliches Nachlasen der Eruption auf Island, einer starken Explosion am Karymsky, und um Aktivitätszunahme an den Vulkanen Popocatepetl und Sakurajima.

Fagradalsfjall: Eruption schwächelt

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 63.9026, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Wer heute Morgen einen Blick auf die Livestreams wirft, wird wahrscheinlich ein wenig enttäuscht sein: der Hornito köchelt nur noch müde vor sich her. Es kommt zu schwachem Lavaspattering und die Lavaströme sind fast zum erliegen gekommen. Entgegen dem sichtbaren Aktivitätsrückgang detektiert MIROVA nachts noch eine sehr hohe Thermalstrahlung mit mehr als 1000 MW Leistung. In den Sozialen Medien gehen Meldungen herum, in denen es heißt, dass die Forscher mittlerweile davon ausgehen, dass die Eruption lange anhalten wird. Die nächsten Stunden werden zeigen, ob der scheinbare Aktivitätsrückgang dauerhaft ist, oder ob es sich nur um eine Fluktuation handelt. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass es nach einigen Wochen/Monaten zu einem weiteren Ausbruch kommen wird, sollte weiterhin Magma aus dem Erdmantel aufsteigen. (Quelle: LiveCam)

Karymsky mit Aschewolken

Datum: 04.04.2021 | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Karymsky Aschewolken. Zunächst detektierte das VAAC die Asche in einer Höhe von 8500 m. Während sie vom Wind in nordöstliche Richtung verdriftet wurde, kletterte sie bis auf einer Höhe von 9100 m. In diesem Jahr gab es bislang 12 VONA-Warnungen zum Karymsky. (Quelle: VAAC Tokio)

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Datum: 04.04.2021 | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

In Mexiko ist der Popocatepetl aktiv und eruptierte gestern Aschewolken. Laut VAAC stieg die Größte bis auf einer Höhe von 7300 m auf und driftete in östlicher Richtung. Vulkanische Blöcke gingen noch in 1 km Entfernung vom Krater nieder. Anschließend gab es eine Phase mit starken Gasemissionen. CENAPRED berichtet von16 Asche-Dampf-Exhalationen und 358 Minuten Tremor. Der Tremor deutet an, dass sich recht viel magmatisches Fluid im Untergrund bewegt. (Quelle: VAAC Washington , CENAPRED)

Sakurajima: Aschewolke mit Blitzen

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 31.581130.659 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

Im Süden Japans eruptiert der Sakurajima seit gestern wieder Aschewolken. Das VAAC brachte 9 VONA-Warnungen heraus. Die recht kraftvollen Eruptionen lassen die Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe aufsteigen. Dabei werden vulkanische Blitze generiert. Gleichzeitig kommt es zu einem deutlichen Anstieg der Seismizität. Gestern wurden gut 70 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen. (Quelle: VAAC Tokio , JMA)

Vulkan-Update 27.03.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sakurajima

Das Vulkan-Update vom 27. März handelt von der Eruption am isländischen Fagradalsfjall, den Abgängen von 3 Pyroklastischen Strömen am Merapi und einer Explosionsserie am japanischen Sakurajima. Die Seismizität am Taal steigt weiter.

Fagradalsfjall: Eruption geht weiter

[twenty20 img1=“814796″ img2=“814797″ offset=“0.5″ before=“Lavastrom im Geldingadalir-Tal in normalen Lichtspektrum…“ after=“…und mit Infrarot-Spektrum. © Planetlabs via Twitter“]

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Eruption ohne große Veränderungen weiter. Die Lava strömt aus dem neuen Hornito und füllt langsam das Tal auf. Bei anhaltender Tätigkeit wird die Lava früher, oder später über den südwestlichen Talrand überlaufen und ins Nachbartal strömen. Es gibt Berechnungen, dass das bereits in ca. 6 Tagen der Fall sein könnte. Gestern gab es noch einmal eine Zunahme der seismischen Aktivität, wobei sich die Beben nicht nur im Bereich des Magmatischen Gangs konzentrierten, sondern auch an der Westspitze von Reykjanes. IMO zeigt für die letzten 48 Stunden 274 Erschütterungen an, was generell eine deutliche Abnahme gegenüber den Spitzenwerten vor Eruptionsbeginn darstellt. Darüber hinaus gab es auch mehrere Beben im Bereich der Katla.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Heute Morgen gingen am indonesischen Vulkan Merapi 3 Pyroklastische Ströme ab. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximal-Amplituden von 44 mm und 72-130 Sekunden Dauer. Die Gleitstrecke betrug ca. 1200 m. Sie flossen über den gleichen Hang, wie die Ströme im Jahr 2006. Die Seismometer registrierten mehrere Steinschlagsignale und 3 hybride Erdbeben.

Sakurajima: Neue Eruptionsserie

Am japanischen Vulkan Sakurajima kam es zu einer neuen Eruptionsserie. Das VAAC brachte seit gestern 9 Vona-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Bei mindestens einer der Eruptionen entstanden vulkanische Blitze. Ort des Geschehens war der Hauptkrater Minami-dake. Die Seismizität ist gering.

Taal: Seismizität weiter gestiegen

Die Seismizität unter dem philippinischen Taal Vulkan hat in den letzten 24 Stunden weiter zugelegt. PHILVOLCS registrierte 302 vulkanisch bedingte Erdbeben, einschließlich 184 Tremor-Episoden mit bis zu 12 Minuten Dauer. Besonders gestiegen ist die Zahl niederfrequenter vulkanischer Erdbeben. Sie betrug 118. Fumarolen im Hauptkrater erzeugten 30 m hohe Dampfwolken. Die Schwefeldioxid (SO2)-Emission lag im Durchschnitt bei 925 Tonnen/Tag.

Vulkan-Update 11.03.21: Sakurajima, Semeru, Taal

Heute ist der 11. März, ein Tag, an dem sich immer besonders viele Naturkatastrophen ereignen und auch die Vulkanausbrüche stecken da nicht zurück: Der Taal Vulkan wird zusehends unruhiger. Das VAAC meldet ungewöhnlich viele Aschewolken unterschiedlichster Vulkane, von denen ich hier nur einige erwähne. Und ich berichte kurz von den Vulkanen Kilauea und Ätna.

Taal: Tremor steigt

TaalDer philippinische Caldera-Vulkan Taal steigerte seine seismische Unruhe und sorgt auch durch anhaltende Inflation für Besorgnis. Gestern wurden 42 Episoden mit Tremor registriert. Sie dauerten bis zu 7 Minuten. Zudem gab es einen schwachen Hintergrundtremor, der 4 Stunden und 30 Minuten dauerte. Der Krater und die Fumarolen auf Volcano Island emittierten 1327 Tonnen Schwefeldioxid am Tag. Dieser Wert wird als signifikant beschrieben. Es steigt also Magma auf und es könnte sich eine weitere Eruption anbahnen.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der japanische Vulkan Sakurajima meldete sich gestern mit einer heftigen Eruptionsserie zurück. Das VAAC registrierte 8 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 3000 m hoch auf und drifteten in südwestlicher Richtung. In den letzten 6 Wochen hat die Seismizität leicht zugenommen.

Semeru mit Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der eine Aschewolke ausstieß. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m. Das VSI meldet 15 seismische Eruptionssignale. Erdbeben, die direkt auf Magmenaufstieg hindeuten, wurden gestern nicht registriert.

Raung eruptiert Vulkanasche

Auf Java ist der Raung weiterhin aktiv und emittiert Vulkanasche. Sie wurde in einer Höhe von 4000 m festgestellt. Die Asche driftete in Richtung Nordost. Die Seismizität ist weiter gering.

Kilauea: Inflation nimmt wieder zu

Länger habe ich nicht mehr vom Kilauea auf Hawaii berichtet, da wir ja das Webcambild in der Navigationsleiste vor Augen haben. In den letzten Wochen fluktuierte die Aktivität wenig, mit einer leicht rückläufigen Tendenz. Der Spiegel des Lavasees steht auf 221 m und der westliche Förderschlot füttert den See mit Lava. Es wird allerdings weniger Lava gefördert, als in den Untergrund nachströmt. Daher steigt die Inflation im Gipfelbereich. Außerdem ereignete sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Epizentrum lag an der Südflanke des Nachbarvulkans Mauna Loa.

Kadovar emittiert Asche

Auch der Inselvulkan Kadovar (Papua Neuguinea) ist unruhig geworden und stößt Vulkanasche aus. Hier stieg sie bis auf einer Höhe von 1500 m auf und driftete in westlicher Richtung.

Ätna: mehrere Erdbeben

Im Umkreis des Vulkans Ätna ereigneten sich gestern mehrere Erdbeben. Sie waren wahrscheinlich tektonischer Natur, könnten allerdings auf ein sich änderndes Spannungsumfeld des Vulkans hindeuten. Die beiden stärksten Erschütterungen hatten die Magnituden 2,8 und 2,5. Letzteres Beben manifestierte sich unter der Südwestflanke in relativer Kraternähe. Das Andere im Nordwesten des Vulkans.

Ein wichtiger Hinweis dürfte sein, dass es gestern ein Feuer im Servercenter von Skyline gegeben hat. Einige Webcams des Anbieters sind offline! Das ist eine schlechte Nachricht für alle, die die Paroxysmen verfolgen wollen. Allerdings funktionieren einige Cams noch. In der Liste seht ihr, welche es sind.

Vulkan-Update 2021: Pacaya, Semeru, Sakurajima

Heute ist Samstag, der 20.02.21 (Vulkanzeit) und neben dem Ätna eruptierten gestern auch weitere Feuerberge, wie etwa der guatemaltekische Pacaya und der japanische Sakurajima. Aber auch vom indonesischen Vulkan Semeru weiß ich Euch Neues zu berichten.

Pacaya eruptiert Asche und Lava

In Guatemala ist der Pacaya weiterhin sehr aktiv und hat -ähnlich dem Ätna- eruptive Hochphasen, während derer die Explosivität deutlich zunimmt. Das VAAC registrierte gestern Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Starker Wind drückte die Aschewolken nieder, ansonsten wären sie höher aufgestiegen. Die Wetterbedingungen waren zeitweise schlecht, so dass visuelle Observierungen eingeschränkt waren. Trotzdem gibt es ein paar Bilder der Eruption. Laut INSIVUMEH förderten zuvor moderate Explosionen glühende Tephra bis zu 200 m hoch und der Lavastrom auf der Südflanke war ungefähr 1100 m lang. Am Morgen stieg der Tremor deutlich.

Sakurajima: weitere Aschewolken

Im Süden der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima weiterhin explosiv aktiv. Das VAAC detektierte gestern 3 Aschewolken. Sie bewegten sich auf 1800 m Höhe seitwärts und driftenten in östlicher Richtung. Bemerkenswert ist, dass seit einer Woche eine Erhöhung der Seismizität festzustellen ist. Täglich werden bis zu 20 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Hier findet ihr die Live-Daten.

Suwanose-jima in Eruption

Vom Sakurajima aus gesehen weiter südlich liegt der Inselvulkan Suwanose-jima. Auch er eruptierte Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 1200 m auf und wurde ebenfalls Richtung Osten verfrachtet.

Semeru: Abgänge von Laharen

Der indonesische Vulkan Semeru (Java) ist seit Monaten recht aktiv und eruptiert Aschewolken und einen Dom, von dem pyroklastische Ströme abgehen. Daher lagerte sich -besonders auf seiner Südflanke- viel Tephra ab. Starke Regenfälle verursachten nun Lahare: das Regenwasser mischte sich mit der abgelagerten Asche und erzeugte Schlammströme, in denen auch große Geröllbrocken transportiert wurden. Die Lahare gingen durch die Kanäle von Besuk Kobokan und Besuk Sat ab. Sie verursachten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 40 mm. Größere Schäden wurden keine angerichtet.

Vulkan-Update 16.02.21: Sakurajima, Merapi, Ätna

Im heutige Vulkan-Update geht es um den japanischen Sakurajima, der eine beeindruckende Explosionsserie erzeugte. Am Merapi kam es zu weiteren Abgängen und der Ätna befindet sich in einer eruptiven Hochphase. Vom Soufrière gibt es neue Bilder des Doms.

Soufrière: Neues Bild vom Lavadom

Auf der Karibikinsel St. Vincent ist der Dom des Vulkans Soufrière enorm gewachsen. Neue Bilder dokumentieren, dass er praktisch auf einer Seite das ganze Tal zwischen Kraterwand und alten Dom ausfüllt. Auf den Bildern sieht man auch, dass die Staukuppel recht stabil aussieht und das Kollaps-Ereignisse in nächster Zeit unwahrscheinlich sind.

Auf der Nachbarinsel Martinique scheint sich hingegen die Situation ein wenig zu entschärfen, denn die Seismizität am Montagne Pelée ist deutlich zurückgegangen.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima wieder aktiver geworden. Seit dem Wochenende meldete das VAAC Tokio 8 Aschewolken, die vom Vulkan in der Bucht von Kagoshima ausgingen. Der Eruptionsserie voran ging eine Phase mit erhöhter Seismizität. So wurden am 10. Februar gut 35 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der höchste Wert der letzten 3 Monate. Auch jetzt noch ist die Seismik erhöht. Es scheint sich viel Magma zu bewegen.

Merapi: Abgänge glühender Schuttlawinen

Der Merapi auf Java (Indonesien) ist weiterhin sehr aktiv. Das VSI meldete für den Beobachtungszeitraum zwischen 0.00 – 06.00 Uhr den Abgang von 25 Schuttlawinen. Sie hatten eine maximale Gleitstrecke von 1500 m und erzeugten teilweise Glutspuren. Außerdem gab es 2 hybride Erdbeben.

Ätna in guter Form

Ich kann dem Ätna heute einen guten Allgemeinzustand attestieren, mit vergleichsweise hohen Tremor im roten Bereich. Der Neue Südostkrater ist seit gestern permanent aktiv und erzeugt aus dem Ostschlot strombolianische Eruptionen und kleine Lavafontänen. Auf Videoaufnahmen in unserer FB-Gruppe ist zu erkennen, dass auch Schlote im Süden aktiv geworden sind, die bei einem der letzten Paroxysmen entstanden.

Vulkan-Update 08.02.21: Pacaya, Manam, Raung

Im Vulkan-Update vom Montag geht es nochmal um den Pacaya, von dem nun die Daten nachgeliefert wurden. Raung eruptierte eine Aschewolke und auf Papua Neuguinea zeigen Kadovar und Manam thermische Anomalien. Der Sinabung ist seismisch sehr aktiv.

Raung eruptiert Aschewolke

Die größte Eruption der letzten 24 Stunden ging vom indonesischen Vulkan Raung aus. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel. Sie driftete in östlicher Richtung und konnte von den Vulkanologen des VSI fotografiert werden. Die Asche driftete weit und regnete über Banyuwang ab. Darüber hinaus meldet MAGMA nur eine einzige Tremorphase. Hier könnte sich das gleiche Phänomen wie am Merapi abzeichnen, dass die Aufstiegswege frei sind und das aufsteigende Magma nur eine geringe Seismizität verursacht. Natürlich kann es auch sein, dass kein neues Magma mehr aufsteigt und nur Material eruptiert wird, dass bereits im Schlot steht. Dann sollte die Aktivität allerdings bald nachlassen.

Sinabung: Seismik hoch

Am Sinabung auf Sumatra wurden in den letzten Tagen besonders viele vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Vorgestern waren es ca. 290 Beben und gestern 230 Erschütterungen. Das waren die beiden höchsten Werte der letzten Monate. Eine Vielzahl der Signale wurde von den Abgängen von Schuttlawinen verursacht. Es waren aber auch mehrere Signale von Erdbeben dabei, die auf Magmenaufstieg hindeuten. Der Dom wächst und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wieder pyroklastische Ströme generiert werden.

Sakurajima mit Eruptionen

In der Bucht von Kagoshima (Japan) ist der Sakurajima weiter munter. Seit gestern registrierte das VAAC 9 Aschewolken, die bis zu 2700 m hoch aufstiegen und in südöstlicher Richtung drifteten. Auf dem Video erkennt man, dass die Eruptionen so stark sind, dass sie in der feuchten Luft sichtbare Druckwellen erzeugen. Außerdem zeigen aktuelle Sentinel-Bilder eine schwache thermische Anomalie im Hauptkrater.

Kadovar und Manam mit thermische Anomalien

Die beiden Inselvulkane vor der Nordküste von Papua Neuguinea zeigen schwache thermische Anomalien. Jene des Kadovars ist diffus und deutet darauf hin, dass ein größeres Areal im Kraterbereich warm ist. Außerdem emittiert der Vulkan viel Dampf. Am Manam werden gleich 2 Anomalien detektiert. Sie sind schon recht ausgeprägt und mich würde es nicht wundern, wenn der Vulkan bald wieder eruptiert. Die Vulkane liegen in der Bismarck-See und waren in den letzten Jahren sehr aktiv.

Pacaya: Aktivität weiter hoch

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin munter. INSIVUMEH lieferte gestern auch die Daten in Bezug auf Auswurfshöhe und Lavastromlänge nach. Demnach ist der Lavastrom auf der Südwestflanke in 2 Arme aufgesplittet. Sie waren gestern 800 und 1200 m lang. Glühende Tephra verteilte sich bis zu 500 m um den McKenney-Krater und Asche erreichte eine Höhe von 3200 m über dem Meeresspiegel.