Sakurajima eruptiert aus 2 Schloten – Vulkanasche in 2700 m Höhe detektiert
In Japan ist der Sakurajima wieder munter geworden. Der Vulkan stößt mehrmals täglich kleinere Aschewolken aus und gelegentlich kommt es zu stärkeren Explosionen. Eine ereignete sich heute Morgen, als um 6:43 Uhr Lokalzeit eine Eruption stattfand, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2700 m aufsteigen ließ. Es war ein Doppelschlag aus zwei Schloten des Minamidake-Kraters, wobei einer so weit am Rand lag, dass ich zunächst dachte, dass der Ausbruch aus dem Showadake kommt. Doch in einem JMA-Bericht heißt es, dass dieser Krater weiter still ist.
Der Ausbruch begann mit einer stärkeren Explosion, die bei genauer Betrachtung der Livecamaufnahmen eine Druckwelle erzeugte, die einige Sekunden vor dem Sichtbarwerden der Asche auftrat. Das lässt darauf schließen, dass der Magmapegel relativ weit unten im Schlotsystem steht. Dennoch wurden rotglühende Tephrabrocken ausgeworfen, die bis in 1 Kilometer Entfernung zum Krater niedergingen. Die Vulkanasche driftete in südöstlicher Richtung und verursachte in Ortschaften in Windrichtung Ascheniederschlag. Noch lange nach der Explosion hielten Asche-Dampf-Exhalationen an.
Sakurajima ist in den letzten Wochen recht aktiv. Ende Januar begann eine größere Eruptionsphase, die bis Mitte Februar anhielt. Dann pausierte der Vulkan 4 Tage lang, um am 20. Februar mit neuen Eruptionen zu beginnen. Seit gestern wurden 4 VONA-Warnungen für den Flugverkehr ausgegeben.
Die Vulkanologen vom JMA berichten davon, dass sie in den letzten Tagen Felduntersuchungen durchgeführt haben und keine wesentlichen Veränderungen feststellen konnten. Die Gastemperaturen bleiben hoch und der Vulkan stößt große Mengen Schwefeldioxid aus. Weiterhin dehnt sich die tiefe Basis der Aira-Caldera aus und man geht davon aus, dass sich eine größere Menge Magma ansammelte. Wahrscheinlich wird die eruptive Aktivität auch in Zukunft weitergehen.
Es wird eindringlich davor gewarnt, den Sakurajima zu besteigen, da nicht nur Explosionen drohen, sondern auch Abgänge von Laharen und pyroklastischen Strömen.