Vulkan-News 13.08.21: Fukutoku-Oka-No-Ba

Am japanischen Unterwasservulkan ereignete sich eine Eruption mit hoch aufsteigender Eruptionswolke. Der Ätna ist strombolianisch aktiv. Der Rincon de la Vieja eruptierte.

Fukutoku-Oka-No-Ba mit hoher Eruptionswolke

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Das VAAC brachte 3 Meldungen heraus, nach denen eine sehr hoch aufsteigende Eruptionswolke über dem submarinen Vulkan Fukutoku-Oka-No-Ba (Fukutoku-Okanoba) detektiert wurde. Die Eruptionswolke stieg demnach bis auf einer Höhe von 16500 m auf und driftete in Richtung Südwesten. Die erste VONA-Meldung wurde heute um 00:27 UCT veröffentlich. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei der Eruptionswolke überwiegend um Wasserdampf, doch sie kann auch Vulkanasche enthalten. Bis wir genau wissen, was am Vulkan vor sich geht, wird wohl noch eine Weile vergehen.

Beim Fukutoku-Oka-No-Ba handelt es sich um einen japanischen Unterwasservulkan, der zur Vulkangruppe der Volcano Islands im Archipel von Bonin Islands gehört. Seine Gipfeltiefe wird mit 29 m unter dem Meeresspiegel angegeben und es könnte gut sein, dass dort gerade die Geburt einer neuen Insel stattfindet. Zuletzt eruptierte der Vulkan 2010. In späteren Jahren zeichneten Satellitenbilder Wasserverfärbungen auf. Die Inselgruppe befindet sich im Pazifik, gut 1000 km südöstlich von Tokio. Im letzten Jahr war dort der junge Inselvulkan Nishinoshima aktiv gewesen. Er befindet sich im Norden des Archipels, während Fukutoku-Okanoba im Süden liegt.

Ätna weiter strombolianisch aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Die Infraschallsensoren des LGS registrierten weitere starke Explosionen. Ihre Zahl nahm gegenüber dem Vortag ab, liegt mit einem Wert von gut 2500 detektierten Ereignissen noch im hohen Bereich. Dabei kam es durchaus zu stärkeren Explosionen, die einen sehr hohen Schalldruck von knapp unter 5 Pa erzeugten. Die meisten Explosionen kamen aus Richtung des Zentralkraters und neben der Bocca Nuova, soll auch die Voragine aktiv gewesen sein. Der Nordostkrater war ebenfalls sehr munter, während aus dem Neuen-Südostkrater vergleichsweise wenige Eruptionen detektiert wurden. Der Tremor bewegt sich momentan überwiegend im grünen Bereich, erzeugte gestern Abend aber einen Peak, der bis ans Rote heranreichte. Zuvor gab es einige Fluktuationen im gelben Bereich.

Rincon de la Vieja mit Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

In Costa Rica kam es zu einer kurzweiligen Eruption, die ca. 4 Minuten andauerte. Das VAAC Washington registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Sie driftete in nordwestlicher Richtung. In den letzten Monaten stand der Vulkan öfters in den News.

Vulkan-Nachrichten 05.07.2021: Fagradalsfjall, Rincon de la Vieja, Taal

Fagradaslfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Fagradalsfjall fluktuieren Tremor und eruptive Aktivität stark: ruhige Phasen wechseln sich mit Lavaschüben ab, wobei die Pausen in den letzten Tagen länger geworden sind. Dennoch wachsen die Lavafelder, wie man anhand der Multiband-Aufnahme eines Landsat-Satelliten sehen kann. Oberflächlich fließt die Lava überwiegend in südliche Richtung und mündet im Natthagi-Tal. Unterirdisch macht sich die Lava aber auch in Richtung Nordosten auf und fließt in das Meradalir-Tal. MIROVA registrierte heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von fast 2000 MW.

Rincon de la Vieja: Phreatische Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Die Vulkanologen von OVISCORI-UNA berichten von einer phreatischen Eruption, die sich gestern Nachmittag um 16:31 Uhr Ortszeit ereignete. Auf Videoaufnahmen erkennt man eine Dampfwolke vom Vulkan aufsteigen, die eine Höhe von gut 1000 m über den Krater erreichte. Asche war nur sehr wenig enthalten. Die Eruptionswolke driftete in westlicher Richtung. Die Seismizität des Vulkans ist erhöht und es kann zu weiteren Eruptionen kommen.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Gestern wurde die hohe Schwefeldioxid-Emission vom Vortag noch getoppt: PHILVOLCS registrierte am Sonntag 22.628 Tonnen Schwefeldioxid über den Taal-Vulkan. Das ist ein beachtlicher Wert, wie er sonst nur von großen Eruptionen her bekannt ist. Zum Vergleich: Während der Bardarbunga-Eruption von 2014 wurden am Tag bis zu 64.800 Tonnen SO2 ausgestoßen, was der höchste jemals gemessene Wert einer Eruption darstellte. Bedenkt man, dass der Taal bereits jetzt 1/3 dieses Ausstoßes zustande bringt, obwohl das Magma noch in der Erde steckt, müssen sich ungeheure Mengen Schmelze unter der Caldera angesammelt haben. Hoffen wir für die Menschen der Region, dass sie nicht eruptiert wird.

Aserbaidschan: Methangas-Explosion eines Schlammvulkans?

Die Meldung einer starken Explosion im Kaspischen Meer vor der Küste von Aserbaidschan, fällt ein wenig aus der Rolle der hier üblichen Berichterstattung, dennoch ist das Ereignis einer Erwähnung wert. Die Explosion ereignete sich in der Nähe eines Gasfeldes, dass von der Firma SOCAR ausgebeutet wird. Es befindet sich 75 km vor der Küste. Videoaufnahmen zeigen einen Feuerball, der vom Meer aus aufsteigt. Angeblich soll das explodierte Methangas von einem Schlammvulkan ausgestoßen worden sein. Es gehen allerdings Gerüchte um, dass es sich um ein nicht-natürliches Ereignis gehandelt haben könnte und dass es einen Unfall im Zusammenhang mit der Gasförderung gegeben haben könnte.

Update: Ein Schlammvulkan als Ursache der Explosion wurde bestätigt. Er befindet sich auf der kleinen Insel Dashli, die gut 30 km vor der Küste zwischen der Siedlung Alat und der Stadt Neftchala liegt. Ein Sprecher von SOCAR erklärte, dass es sich um eine natürliche Verbrennung an einem Schlammvulkan gehandelt habe. Ein Foto der Insel gibt es auch.

Vulkannachrichten 29.06.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

Am Fagradalsfall sackte der Resttremor ab. An den Vulkanen Fuego und Rincon de la Vieja wurden Lahare beobachtet und am Merapi ging ein weiterer Pyroklastischer Strom ab.

Fagradalsfjall: Tremor stürzt weiter ab

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall sieht es nicht gut aus: gestern fiel der ohnehin schwache Tremor weiter ab, was das Ende der Eruption bedeuten könnte. Das Wetter ist weiterhin schlecht und visuelle Observierungen sind nur bedingt möglich. Auf den LiveCams sah man in den letzten Stunden nur wenig Rotglut am Vulkan. Allerdings ist der Tremor bei dieser effusiven Eruption nur bedingt aussagefähig und er könnte auch wieder zulegen, so dass es noch zu früh ist, das Ende der Eruption zu postulieren.

Fuego: Lahare

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am Fuego in Guatemala gingen mehrere Lahare ab. Sie wurden durch starke Regenfälle ausgelöst (die auch unsere Webcam lahmlegten) und flossen durch 2 Schluchten im Südosten des Vulkans. Bei den Schluchten handelt es sich um Las Lajas und El Jute. Die meiste Zeit des Jahres fließen hier Bäche. Die Schlammströme transportierten Blöcke mit Durchmessern zwischen 1-2 m. Auch Äste und Baumstämme wurden verfrachtet. Die Lahare wurden per Seismometer registriert.

Die explosive Aktivität des Vulkans ist moderat: pro Stunde werden zwischen 10-14 Eruptionen gezählt. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Glühende Tephra erreicht Höhen von 400 m über dem Krater. Es werden Schuttlawinen ausgelöst.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java wurde heute ein weiterer Pyroklastische Strom gesichtet. Er war größer, als jene der letzten Tage und konnte sogar fotografiert werden. Er erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 60 mm und dauerte 152 Sekunden. Seine Gleitstrecke schätze ich auf knapp 2 km. Die Seismizität ist in den letzten Tagen rückläufig. Trotzdem können noch weitere Pyroklastische Ströme folgen.

Rincon de la Vieja: Nachlese zur Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Gestern berichtete ich von der Eruption am Vulkan Rincon de la Vieja in Costa Rica. Heute liefere ich noch en Video von einem Lahar nach. Es flossen mehrere Schlammströme durch Bäche im Bereich des Vulkans. Die Lahare wurden nicht etwa durch Regenfälle ausgelöst, sondern durch das Wasser des Kratersees, dass durch die Explosion aus dem Krater schwappte. Die Eruption erfolgte nicht ganz ohne Vorzeichen, denn die Seismizität war bereits in den letzten Tagen leicht erhöht. Der Alarmstatus wurde am 7. Juni auf 3 (von 5) erhöht.

Vulkan-Update 28.06.21: Rincon de la Vieja, Ätna

Heute ereigneten sich ein interessanter Ausbruch am Rincon de la Vieja. Auch der Ätna eruptierte wieder paroxysmal und erzeugte eine hoch aufsteigende Aschewolke.

Eruption am Rincon de la Vieja

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Am costa-ricanischen Vulkan Rincon de la Vieja manifestierte sich ein explosiver Vulkanausbruch. Er begann um 5:42 Uhr Ortszeit und dauerte gut 3 Minuten. Eine Aschewolke stieg mindestens 2000 m über Kraterhöhe auf. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4200 m über dem Meeresspiegel. Die kollabierende Aschewolke löschte mehrere Ascheströme aus, die über den Vulkanhang flossen. In der Eruptionswolke war viel Dampf enthalten, so dass ein phreatischer Einfluss wahrscheinlich ist. Außerdem kam es zu mehreren Laharen in verschiedenen Bächen am Vulkan. Augenzeugenberichten zufolge wurde starker Schwefelgeruch wahrgenommen. Die Seismizität ist erhöht. Im letzten Jahr erzeugte der Rincon de la Vieja eine Serie phreatischer Eruptionen. Berichte aus den letzten Monaten liegen mir nicht vor.

Ich besuchte den Vulkan im Jahr 1994. Seine Hänge sind von einem faszinierenden Trockenwald bewachsen, in dem Pizoten ihr Unwesen treiben. Es gibt ein Thermalgebiet mit Mudpools und einen heißen Fluss mit Thermalwasser, in dem man Baden kann.

Ätna: Ein weiterer Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nachmittag ereignete sich am Ätna ein weiterer Paroxysmus. Er war recht kurzweilig und erzeugte eine imposante schirmartige Eruptionswolke. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 9100 m. So eine Höhe erreichen die Aschewolken am Ätna selten. Die Eruptionswolke stieg in der Abwesenheit von starkem Wind fast senkrecht auf. Daten von MIROVA liegen nicht vor. Dafür wurde nachts eine Thermalstrahlung mit mehr als 400 MW Leistung registriert. Wahrscheinlich war ein Lavastrom aktiv, der aus dem neuen Schlot auf der Ostflanke des NSEC-Kegels floss.

Sakurajima: Update 10.11.20

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima wieder ausgebrochen. Das VAAC detektierte heute mehrere Eruptionen und brachte seit gestern 13 VONA-Warnungen heraus. Zuletzt erreichte die Asche eine Höhe von 2700 m und driftete in südlicher Richtung. Am 8. November gab es einen kleinen Erdbebenschwarm. Aktuell erkennt man auf der LiveCam einen rot illuminierte Nachthimmel über dem Krater. Es steht also glühendes Magma im Fördersystem. Die Aktivität findet aus dem Hauptkrater statt, der Showa-dake ist weiterhin still.

Suwanose-jima ebenfalls aktiv

Der Suwanose-jima ist ein Inselvulkan südlich von Kyushu und ist ebenfalls recht munter. Hier verzeichnete das VAAC 12 Eruptionen seit gestern. Die Aschewolken erreichen eine Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel. Der Wind kommt aus nördlicher Richtung und verfrachtet die Asche nach Süden. Die Seismik ist erhöht und mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden.

Nevados de Chillan eruptiert Aschewolke

Am chilenischen Vulkan Nevados de Chillan wurde gestern eine Aschewolke gesichtet. Sie erreichte eine Höhe von 1280 m. Zeitgleich wurde ein langperiodisches Erdbeben registriert.

Rincon de la Vieja eruptiert 3 Mal

In Costa Rica war es der Rincon de la Vieja, der für Schlagzeilen sorgte: seit Sonntag wurden 3 phreatische Eruptionen registriert. Neben Wasserdampf wurde auch etwas Vulkanasche gefördert. Obwohl nur geringe Mengen Asche gefördert wurden, warnt ORVISCOR vor der Möglichkeit, dass starke Regenfälle Lahare erzeugen könnten.

Ätna: weitere Beben am 06. November

Die Anzeige des Schwarmbebens, dass am 05. November begann, scheint nun komplett zu sein. Am 06. November ereigneten sich noch 39 Beben. Neben dem bekannten Schwarm 2 km südlich vom Pizzo Deneri, gab es noch einen weitern Erdbebenschwarm unter der Südwestflanke des Ätnas. Er manifestierte sich am Monte Pecoraro, einen Schlackenkegel auf 2200 m Höhe. In den Folgetagen gab es vereinzelte Beben, einige davon unter dem Zentralkrater.

Ätna: Erdbeben M 3,0

Gestern Nachmittag bebte es am Ätna mit einer Magnitude von 3,0. Das Epizentrum befand sich am Nordrand des Valle des Bove, ca 1.3 km westlich vom Monte Scorsone. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit nur 5,1 km angegeben. Ein Beben der Magnitude 2,2 wurde in der Nähe von Milo detektiert. Natürlich gab es auch die üblichen Erdbeben mit geringen Magnituden. Der Tremor fluktuiert nur leicht und bewegt sich im gelben Bereich seitwärts. Neue Episoden mit Ascheeruptionen gab es wahrscheinlich nicht, dafür einige sporadische strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. MIROVA registriert nur selten eine moderate Wärmestrahlung. Auf dem letzten Sentinel-Satellitenbild sind nur 2 schwache Anomalien sichtbar: eine im Neuen Südostkrater, eine zweite im Nordostkrater.

Rincon de la Vieja: weitere phreatische Eruption

Der Vulkan in Costa Rica hat es schon wieder getan: er erzeugte eine phreatische Eruption, bei der eine Dampfwolke entstand, die gut über 2000 Meter über Kraterhöhe aufgestiegen ist. Der Kern der Eruptionswolke war hellgrau gefärbt und enthielt geringe Mengen Vulkanasche. Wahrscheinlich handelte es sich dabei allerdings um altes Material aus dem Schlot.

Mayotte: submariner Vulkan weiter aktiv

Der submarine Vulkan, der sich im Mai 2018 vor der Insel Mayotte neu gebildet hatte, eruptiert immer noch. Eine aufwendige Forschungskampagne (MAYOBS 15) verschiedener französischer Institute bestätigte das. Zwar hat sich die Morphologie des Unterwasservulkans seit August 2019 nicht mehr geändert, doch dafür der Meeresboden um den Vulkan. Auf einer Fläche von 6 Quadratkilometern wurden neue Lava-Ablagerungen entdeckt. Sie wurden von Lavaströmen geschaffen, die jetzt noch aktiv sind. Die Wissenschaftler fürchten, dass es zu submarinen Kollaps-Ereignisse kommen könnte, die dann Tsunamis auslösen.

Die Eruption blieb lange unentdeckt, obwohl sie ein starkes Schwarmbeben auslöste und zu massiven Bodenabsenkungen auf der Insel Mayotte führte. Es dürfte sich um eine der stärksten Eruptionen der letzten Jahrzehnte handeln, mindest auf Augenhöhe mit Bardarbunga und Hawaii.

Rincon de la Vieja: 3 Eruptionen

Der Vulkan Rincon de la Viejá (Costa Rica)  begann am Sonntag  mit einer Eruptionsserie. Innerhalb von 15 Stunden wurden 3 phreatische Eruptionen generiert. Die letzte dieser Eruptionen manifestierte sich am Montagmorgen und war die Stärkste der Serie. Sie förderte nicht nur Wasserdampf, sondern auch Tephra, die bis zu 500 m über Kraterhöhe aufstieg. Bereits in der Vorwoche gab es mehrere Ausbrüche.

Der Vulkan liegt in der Provinz Guanacaste. An seinen Hängen breitet sich ein wunderbarer Trockenwald aus. Ich bestieg den Vulkan im Jahr 1994 und kann mich gut an den Artenreichtum des Waldes erinnern: Brüllaffen, Faultiere, Gürteltiere und Nasenbären begegneten mir auf Schritt und Tritt. Die Nasenbären sind äußerst gefräßig und plünderten damals meinen Lebensmittelvorrat, den ich extra an einem Seil zwischen 2 Bäumen befestigt hatte. Trotzdem erreichten die Nasenbären den Proviant und ich erlebte 3 ziemlich hungrige Tage. Den Krater sah ich leider nicht, denn der Gipfel hüllte sich während meines 3-tägigen Aufenthalts am Vulkan in Wolken.

Fuego weiter aktiv

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv und eruptiert Aschewolken und glühende Tephra. Das VAAC brachte gestern eine VONA-Warnung über eine Aschewolke heraus, die eine Höhe von 4900 m ü.N.N. erreichte. Glühende Tephra stieg bis zu 250 m über Kraterhöhe auf. Auf unserer LiveCam sieht man die Eruptionen sehr schön. Seit einiger Zeit ist die Seite von INSIVUMEH nur noch bedingt online, von daher gibt es keine regelmäßigen Updates der Daten. Das Gleiche gilt auch für den Vulkan Pacaya.

Pacaya eruptiert Lavastrom

Ein Video, das in unserer FB-Gruppe geteilt wurde, dokumentiert einen Lavastrom, der über die Nordflanke des Vulkans fließt. Der Lavastrom setzt sich aus A’a-Lava zusammen. Thermalaufnahmen, die letzte Woche via Sentinel-Satellit gemacht wurden, zeigen 2 thermische Anomalien. Neben dem Lavastrom ist auch der McKenny Krater weiter aktiv.

Popocatepetl eruptiert Tephra

In Mexiko eruptierte der Popocatepetl glühende Tephra und Vulkanasche. Gestern stiegen die Aschewolken bis zu 6400 m hoch auf. Heute erreichen sie noch eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel. Starker Höhenwind verfrachtet die Asche in südwestlicher Richtung. In einigen Ortschaften kommt es zu Ascheniederschlag. CENAPRED berichtete von 2 moderaten Explosionen, die am 4. Juni im Abstand von nur 2 Minuten aufeinander folgten. Zudem wurden 344 Asche-Dampf-Exhalationen registriert und 453 Minuten Tremor aufgezeichnet. Beide Werte sind sehr groß. Es bewegt sich Magma im Untergrund und es ist mit einer Aktivitätszunahme zu rechnen. Das Video unten zeigt eine Eruptionen aus unterschiedlichen Webcam-Perspektiven. Man sieht sogar einige vulkanische Blitze in der Eruptionswolke.

Ätna mit Schnee am Gipfel

Nach einigen wolkenverhangenen Tagen präsentierte sich der sizilianische Vulkan heute Morgen mit Schnee am Gipfel. Es ist sehr stürmisch und die Gaswolken werden in östlicher Richtung zu Boden gedrückt. Aschewolken sind momentan nicht auszumachen. Allerdings registrieren die Infraschallsensoren des LGS weiterhin Explosionssignale. Der Tremor ist erhöht und fluktuiert nur wenig. Die automatisch generierte Vorwarnstufe steht weiter auf „orange“. Es wird sporadisch eine schwache Wärmeanomalie angezeigt. Lavaströme sind nicht unterwegs, dafür scheint es in einem der Krater strombolianische Eruptionen zu geben. Obwohl nun auch in Italien die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben sind und sogar langsam wieder Touristen einreisen dürfen, sind schon lange keine neuen Kraterbilder aufgetaucht. Vielleicht wird das Wetter am Wochenende ja so gut, dass wieder einer der lokalen Fotografen den Gipfel erstürmt und uns mit neuen Bildern versorgt.

Rincon de la Vieja weiter aktiv

Am 4. Juni gab es eine weitere phreatische Eruption am Vulkan in Costa Rica. Eine Asche-Dampf-Wolke stieg gut 100 m über Kraterhöhe auf. Die Gemeinde Buenos Aires de Upala berichtete von leichtem Asche-Fallout. Unklar ist bisher, ob es sich um Asche aus frisch aufgestiegenem Magma handelt, oder ob altes anstehendes Material fragmentiert wurde.

Kawah Ijen: 1 Todesopfer

Am indonesischen Vulkan Kawah Ijen starb ein Schwefelarbeiter. Der Mann verlor sein Leben, als am Freitag ein „Tsunami“ im Kratersee entstand. Die Welle erfasste den Arbeiter und zog ihn in den See, dessen Wasser ungewöhnlich sauer ist. Das Opfer wurden von einem anderen Schwefelarbeiter am Seeufer entdeckt. Da die Umstände des Todes zunächst ungeklärt waren, wurde der Abstieg in den Krater gesperrt.

Als Auslöser für den Tsunami kommt ein Erdrutsch infrage, der sich evtl. unterwasser ereignet haben könnte. Auch eine große Gasblase könnte freigesetzt worden sein, die ein Upwelling des Sees verursacht haben könnte. Anfangs ging man noch davon aus, dass der Mann im Gas erstickte und bewusstlos in den See stürzte.

Kawah Ijen liegt im gleichnamigen Vulkanmassiv im Osten der Insel Java. Der Vulkan ist nicht nur wegen seinem Säuresee bekannt, sondern vor Allem wegen seinem Schwefelfeld am Rande des Sees. Dort treten so viele Schwefelgase aus, dass sich das Mineral in dicken Schichten ansammelt und industriell abgebaut wird. Die Arbeiten werden voll manuell verrichtet. Der Schwefel wird mit Brechstangen gebrochen, in großen Körben geladen und von den Arbeitern aus dem 250 m tiefen Krater getragen. Dabei kommt es immer wieder zu Unfällen mit Todesfolge.

Rincon de la Vieja mit weiterer Aktivität

In Costa Rica ist der Vulkan Rincón de la Vieja weiterhin aktiv. Am Montag eruptierte er gleich 2 Mal kurz hintereinander phreatisch und erzeugte dabei Dampfwolken, die bis zu 2000 m über Kraterhöhe aufstiegen. Asche-Fallout wurde nicht gemeldet. Der Vulkan steigert seine Aktivität seit Wochen und die phreatischen Ausbrüche folgen immer schneller aufeinander.

Klyuchevskoy und Karymsky

Während meines kurzen Pfingsturlaubs waren in Kamtschatka die beiden Feuerberge Klyuchevskoy und Karymsky aktiv. Letzterer förderte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufstieg. Die Asche des Klyuchevskoys schaffte es immerhin bis auf 6100 m über dem Meeresspiegel.