Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel manifestierte sich heute Abend ein Erdstoß der Magnitude 4,6. Das Epizentrum wurde 19 km südlich von Hafnarfjörður lokalisiert. Damit lag es im ca. 10 km weiter westlich als die bisherigen Bebenspots bei Grindavik und dem Thorbjörn-Vulkan. Das Hypozentrum wird mit nur 1,1 km Tiefe angegeben. Dem moderaten Erdstoß voran ging ein seismischer Schwarm. IMO zeigt 164 Beben in den letzten 48 Stunden an.
Reykjanes
Reykjanes ist eine Halbinsel im Südwesten von Island. Hier gibt es 5 Spaltensysteme, die zum Teil einem Zentralvulkan zugeordnet sind. Erdbebenschwärme, Magmenintrusionen und Bodenhebungen wurden hier in den letzten Jahren detektiert. Bislang kam es zu 2 Vulkanausbrüchen am Vulkan Fagradalsfjall. Vulkanologen gehen davon aus, dass eine neue seismische- und magmatische Aktivitätsphase auf der Halbinsel begonnen hat. Sie könnte Jahrzehnte dauern.
Cumbre Vieja: erhöhter Gasflux auf La Palma
Auf der Kanareninsel La Palma könnte sich wohlmöglich ein Vulkanausbruch zusammenbrauen. Die Lokalzeitung „El Diario“ berichtet über Forschungsergebnisse der Geowissenschaflter von INVOLCAN, die die Vulkane der Inseln überwachen. Bereits vor Beginn der aktuellen Erdbebentätigkeit unter La Palma, hat eine geochemische Messstation am Vulkan Cumbre Vieja einen erhöhten Gasstrom festgestellt. Die Kohlendioxid-Konzentration stieg von einem Durchschnittswert von 52 Gramm Kohlendioxid pro Quadratmeter am Tag auf 138 Gramm an. Ein erster Anstieg wurde bereits im Mai 2020 registriert, als Spitzenwerte von 162 Gramm Kohlendioxid pro Quadratmeter am Tag gemessen wurden. Eine erhöhte Kohlendioxid-Emission zählt an Vulkanen zu einem frühen Anzeichen aufsteigenden Magmas. Das Gas erreicht die Oberfläche deutlich früher als schwefelhaltige Gase. Das Schwarmbeben, dass die Südspitze von La Palma seit dem 24. Juli erschüttert, gilt als weiteres Indiz für aufsteigendes Magma. Auch heute Morgen gab es wieder eine Erschütterung der Magnitude 2,0 in 28 km Tiefe. Den Tiefen der Erdbebenherden zufolge dringt gerade Magma in die untere Erdkruste ein. Freilich kann der Magmenkörper im Gestein stecken bleiben, ohne dass es zu einer Eruption kommt und selbst wenn das Magma die Erdoberfläche erreichen sollte, lässt sich bisher nicht vorhersagen, wann dass der Fall sein wird. Es werden mindestens noch einige Monate vergehen, bis wir mit einer Eruption rechnen können. Dennoch, es ist der konkreteste Hinweis auf magmatischer Aktivität unter den Kanarischen Inseln, seit der Eruption von „El Discreto“ vor El Hierro im Jahr 2011. Auch statistisch betrachtet wäre eine Eruption auf La Palma mal wieder fällig.
Cumbre Vieja stand in der Vergangenheit auch immer wieder im Fokus der Berichterstattung, weil man dort das Abscheren einer Flanke befürchtete. Sollte sich ein großer Flankenkollaps ereignen, dann könnten die Erdmassen im Ozean landen und einen gewaltigen Tsunami auslösen. Doch INVOLCAN widersprach der These: die Forscher gehen davon aus, dass sich dazu ein ähnliches Ereignis wie 1980 am Mount St. Helens ereignen müsste.
Island: Erdbeben M 3,4
Auf Island ist die magmatische Aktivität Vielerorts bereits in einem weitere fortgeschrittenen Stadium als unter La Palma. Dort füllen sich diverse Magmenreservoire in geringeren Tiefen. Heute gab es wieder einen Erdstoß der Magnitude 3,4 in nur 7,1 km Tiefe. Das Epizentrum des Bebens lag unter der Reykjanes-Halbinsel zwischen den Vulkanen Thorbjörn und Fagradalsfjall. In dem Areal wurden bereits Bodendeformationen registriert.
IMO warnt heute auch vor die Gefahr von Erdrutschen im Norden der Insel. Sie könnten allerdings nicht durch Erdbeben verursacht werden, sondern von langanhaltenden Regenfällen.
Island: Inflation bestätigt
Das IMO bestätigte die vermutete Inflation im Erdbebengebiet beim Vulkan Fagradalsfjall auf der Reykjanes-Halbinsel. Die Bodenanhebung beträgt seit dem Beginn des Schwarmbebens am 18 Juli 3 cm. Die Magmeninflation wurde mittels INSAR-Satellitenbildern detektiert. Die Deformation fand überwiegend während der Hauptphase der Bebentätigkeit zwischen dem 18. und 20. Juli statt. Das Magma drang in einer Nordost-Südwest streichenden Störungszone ein, die bereits im Jahr 2017 entdeckt wurde, als es dort ebenfalls Schwarmbeben gab. Das Deformationsgeschehen wird als Teil eines grösseren vulkanisch-tektonischen Reaktivierungsereignisses auf der Reykjanes-Halbinsel betrachtet. Dabei kommt es nicht nur zu Bodenanhebungen, sondern auch zu Absenkungen. Solche Subsidenz wurde nun im Bereich des Geothermalraftwerks von Svartsengi entdeckt. Sie setzte 2 Tage vor dem Schwarmbeben bei Fagradalsfjall ein und wurde wohl durch das unterirdische abfließen magmatischer Fluide hervorgerufen.
In den nächsten Tagen werden neue INSAR-Daten erwartet. Die Geowissenschaftler rechnen mit einem Anhalten der Ereignisse und warnen vor stärkeren Erdbeben, Erdrutschen und Gasansammlungen in Senken. Mittelfristig kann auch ein Vulkanausbruch nicht ausgeschlossen werden.
Kilauea: 1 Jahr Kratersee
Gestern jährte sich der Tag, an dem das HVO zum ersten Mal über die Wasseransammlung im Halema‘uma‘u-Krater des Kilaueas berichtet hatte. Seitdem wuchs der See beständig. Mittlerweile misst er 270 x 131 m und ist ca 40 m tief. das Volumen wird auf 480.000 Kubikmeter geschätzt.
Auch sonst hat sich einiges getan, unter dem aktivsten Vulkan von Hawaii. Im Juni stieg die Erdbebentätigkeit um 45% im Vergleich zum Vormonat. An verschiedenen Stellen entlang des Ostrifts wurden Bodendeformationen infolge von Inflation registriert. Obwohl sich die Magmenreservoiren unter dem Vulkan langsam füllen, lässt sich nicht bestimmen, wann es wieder zu eruptiver Tätigkeit kommen wird.
Ol Doinyo Lengai: Neuer Hornito
In den sozialen Medien wurde ein neues Bild vom Krater des einzigartigen Vulkans in Tansania geteilt. Auf dem Bild sieht man einen neuen Hornito im Zentrum des Kraters. Auf dem Boden erkennt man mehrere breite Lavaströme. Diese müssen Mitte Juni ausgeflossen sein, denn die Sentinel-Satelliten detektierten zu dieser Zeit thermische Anomalien. Auch Mitte Juli kam es zur Eruption. Langsam, aber sicher verfüllt sich der Krater wieder. In einigen Jahren könnte die kälteste Lava der Welt wieder zugänglich sein.
Raung mit Hotspot
Der Vulkan Raung liegt im Osten der indonesischen Insel Java und steht seit einigen Tagen unter besonderer Beobachtung der örtlichen Vulkanologen. Seismische Signale signalisierten ein erwachen des Vulkans. Zudem wurden kleine Aschewolken gesichtet, die über den Kraterrand aufgestiegen sind. Nun gibt es ein weiteres Indiz für die erstarkende Aktivität des Vulkans: die Sentinel-Satelliten detektierten eine Wärmequelle. Sie emittiert eine Strahlung mit einer Leistung von 33 MW und befindet sich am nördlichen Rand des kleinen Kraters, der sich im Jahr 2015 in der Caldera gebildet hatte. Der Krater ist Teil eines Intracaldera-Schlackenkegels. Die Indizien sprechen für strombolianische Aktivität. Visuelle Beobachtungen vom Kraterrand sind mir bisher nicht bekannt geworden. Raung ist Teil des Ijen-Vulkanmassivs, zu dem auch der bekanntere Schwefel-fördernde Kawah Ijen zählt.
Sabancaya erzeugt starke Explosionen
In Peru ist der Sabancaya weiterhin sehr aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC brrachte in den letzten 2 Tagen 11 VONA-Meldungen heraus, nach denen die Vulkanasche den Flugverkehr gefährdet. Es wurden Aschewolken beobachtet, die bis auf einer Höhe von 8500 m aufstiegen. Die ungewöhnlich starken Eruptionen spiegeln sich im Seismogramm wieder. Sabancaya ist seit 2016 daueraktiv. Zudem ist er der höchste eruptierende Vulkan der Welt.
Island: Schwarmbeben geht weiter
Das extrem starke Schwarmbeben auf der Reykjanes-Halbinsel geht weiter, hat sich allerdings abgeschwächt. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 1365 Beben. 26 hatten eine Magnitude größer 3. Die isländischen Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Beben durch Stress infolge einer Magmenintrusion ausgelöst werden. Durch die Intrusion bricht das Gestein in der Region und es entstehen Risse. Diese Rissbildungen lösen die stärkeren Beben aus, die auf dem Seismogramm an sich tektonisch bedingte Signale erzeugen. Auf der Seite von IMO ist zu lesen, dass Schwarmbeben im Bereich des Vulkans Fagradalsfjall nicht selten sind. Seit 1991 wurden 5 signifikante Erdbebenschwärme dokumentiert. Allerdings ist der aktuelle Schwarm schon besonders, da sich ungewöhnlich viele Erdbeben ereignen und es auch zu mehreren stärkeren Erdbeben kam, die vergleichsweise viel Energie freisetzten. Es werden mehrere Szenarien angezeigt, nach denen es sogar zu Erdbeben der Magnitude 6 kommen könnte. Auch ein effusiver Vulkanausbruch liegt im Bereich des Möglichen. Weitere Untersuchungen sollen die Größe der aktuellen Magmenintrusion feststellen.
Vesuv: kleines Schwarmbeben
Gestern gab es am italienischen Vulkan Vesuv einen kleinen Erdbebenschwarm. Er bestand aus 10 Einzelbeben geringer Magnituden. Das stärkste Beben brachte es auf M 1,2 in 0,25 km Tiefe.
Island: Starker Erdbebenschwarm auf Reykjanes
Die isländische Halbinsel Reykjanes wird erneut von einem starken Schwarmbeben heimgesucht. Das stärkste Einzelbeben hatte die Magnitude 5,0. Es manifestierte sich 1,6 km nordwestlich von Fagradalsfjall, mit einem Hypozentrum in 10 km Tiefe. Fagradalsfjall ist mit einer Höhe von 385 m die höchste Erhebung auf Reykjanes und liegt östlich von Grindavik. Im Endeffekt verlagerte sich das Epizentrum der seismischen Aktivität ein wenig in östlicher Richtung, wenn man von dem nördlich von Grindavik gelegenen Bebenspot ausgeht, an dem sich die meisten der bisherigen Erdstöße ereigneten.
IMO registrierte in den letzten 48 Stunden insgesamt 936 Erdstöße im Bereich von Reykjanes. 16 Beben hatten Magnituden größer 3. Einige davon waren sogar stärker als M 4,0. Ich gehe davon aus, dass die Beben im Zusammenhang mit weiterer Magmenintrusion stehen. Ein Bericht von IMO steht diesbezüglich allerdings noch aus. Die isländische Meteorologie-Behörde berichtet aber darüber, dass die stärkeren Erdstöße im Südwesten Islands zu spüren gewesen waren.
Auch im Norden von Island gab es weitere Erdbeben an der Tjörnes-fracture-zone. Hier wurden in den letzten 48 Stunden 195 Beben festgestellt. Das Stärkste hatte die Magnitude 4,4 und lag in 10 km Tiefe.
Owen-fracture-zone: Erdbeben Mw 4,7
Die Arabische See und der Golf von Aden wurden von 2 Erdstößen mit Magnituden größer 4 erschüttert. Das stärkste Beben brachte es heute Morgen auf M 4,6 in 30 km Tiefe. Bereits gestern gab es einen Erdstoß M 4,7 in 10 km Tiefe. An der Owen-fracture-zone kommt es relativ oft zu Erdbeben.
Bei der Bruchzone handelt es sich um eine Transformstörung. Sie stellt die tektonische Grenze zwischen der Arabischen Platte und dem Indischen Subkontinent dar. Darüber hinaus verbindet die Störungszone den Carlsberg-ridge mit dem Aden-sheba-ridge, der aus dem Roten Meer kommt.
Island: Neues Erdbeben M 4,1
Auf Island gab es heute Morgen wieder ein stärkeres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 4,1 und manifestierte sich auf der Reykjanes-Halbinsel. Das Epizentrum befand sich 4,1 km nördlich von Grindavik und nur ca. 1 km von der Blauen Lagune und dem Thorbjörn-Vulkan entfernt. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit nur 2,5 km angegeben. Damit ist es das Oberflächen-nahste Erdbeben dieser Größenordnung, seitdem die Schwarmbeben auf der Halbinsel begonnen haben. Die Anwohner dürften gut durchgeschüttelt worden sein. Es bleibt spannend abzuwarten, ob Berichte über Spaltenöffnungen hereinkommen. Nur 2 Minuten vorher gab es ein Beben der Magnitude 3,2 in 2,3 km Tiefe. Es folgten weitere schwächere Erdbeben. Insgesamt registrierte IMO in den letzten 48 Stunden 40 Erschütterungen auf Reykjanes.
Azoren: Schwarmbeben
Mit den Azoren ist eine weitere vulkanisch geprägte Region ein aktueller Bebenspot: südöstlich der Insel Terceira manifestiert sich ein kleines Schwarmbeben. Jüngste Erschütterung ereignete sich heute Vormittag und hatte eine Magnitude von 3,0. Das Hypozentrum lag in nur 3 km Tiefe. Nächst gelegener Ort war in 27 km Entfernung Praia da Vitória.
El Hierro: schwaches Erdbeben
Vor der Westküste der Kanareninsel El Hierro bebte es erneut. Der Erdstoß hatte die Magnitude 2,4. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 26 km. In dieser Region der Asthenosphäre werden Erdbeben oft von Magma-Ansammlungen ausgelöst. Die aktuelle Zunahme von Erdstößen im Bereich der Insel ist auffällig und es könnte langfristig wieder auf eine Magmenintrusion herauslaufen.
Solomonen: Erdbeben Mw 5,8
Das stärkste Erdbeben des Tages ereignete sich bisher bei den Solomonen und hatte eine Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum wurde in 60 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 65 km westlich des Dorfes Kirakira. Das Beben ereignete sich im oberen Erdmantel, am abgetauchten Teil der Erdkruste an einer Subduktionszone.
Island: Neues vom Thornbjörn
Heute veröffentlichte das IMO das lang erwartete Statement zu der seismischen Aktivität auf der Reykjanes-Halbinsel. Das Statement gibt die Ergebnisse einer Konferenz wieder, an der mehrere Wissenschaftler und Vertreter des Zivilschutzes und der Regierung teilnahmen. Von offizieller Weise wird nun die 3-Phase von Inflation in der Nähe von Grindavik bestätigt. Die Bodenanhebung beträgt insgesamt 12 cm und wird durch das Eindringen eines Magmatischen Gangs verursacht. Die aktuelle Inflationsphase begann bereits Mitte Mai, noch bevor das neue Schwarmbeben begann. das Zentrum der Erdbebenaktivität befindet sich ca. 1 km westlich des Thorbjörn-Vulkans in einer Tiefe von 3-4 km. Die Bodenanhebung erzeugt einen kleinen Buckel, der einige Hundert Meter breit ist und bis zu 6 Kilometer lang. Das eingedrungenen Magmenvolumen beträgt ca. 1,2 Millionen Kubikmeter. Die Erdbebenaktivität streut über ein größeres Gebiet, wahrscheinlich aufgrund von Spannungsänderungen in der Erdkruste.
Gravitationsmessungen bestätigten das Eindringen des Magmatischen Gangs und die Wissenschaftler empfahlen weitere Messungen durchzuführen. Es wurden auch Gasproben untersucht, die zu keinem eindeutigen Ergebnis kamen, allerdings veränderte sich der Fluss von Fluiden im Untergrund, wie man im Thermalgebiet von Svartsengi feststellte. Vermutlich, weil sich zahlreiche Rissen bildeten, die sich bereits bis zur Oberfläche öffneten. Das Gremium will die Vorgänge bei Grindavik weiter genau beobachten.
Grimsvötn: Hohe Schwefeldioxid-Konzentration
Auf der Konferenz wurde auch über die Situation am Grimsvötn diskutiert. Neben einer Zunahme der Seismik und des Wasserstandes im subglazialen Kratersee, wurde auch eine sehr hohe Konzentration des Gases Schwefeldioxid nachgewiesen. Tatsächlich sagte IMO-Wissenschaftlerin Melissa Anne Preffer, dass es das erste Mal gewesen sei dass eine so hohe SO2-Konzentration gemessen wurde, ohne dass ein Vulkanausbruch im Gange war. Die Fumarolen, an denen die Gase-Konzentration gemessen wurde, war überdies deutlich heißer als bei früheren Messungen. Alles in allem sieht es so aus, als würde sich Grimsvötn in der Tat auf eine Eruption vorbereiten.
Shiveluch eruptiert Aschewolken
Auf Kamtschatka (Russland) eruptierte der Vulkan Shiveluch mehrere Aschewolken. Laut VAAC Tokio erreichten die Wolken eine Höhe von bis zu 5200 m und drifteten in nordöstlicher Richtung. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man einige kleinere Hotspots im Bereich des bekannten Lavadoms. Interessant ist auch eine thermische Anomalie etwas nördlich des Doms. Am Fuß des Hufeisenförmigen Kraters hat sich scheinbar ein neuer Schlot gebildet. Von diesem geht eine Dampfwolke aus.
Die Vulkane Kamtschatkas sind in den letzten Tagen wieder verstärkt aktiv geworden. So stehen auch die Vulkane Karymsky und Klyuchevskoy immer wieder in den News. Das Satellitenfoto im normalen Farbspektrum gibt einen Überblick über den Shiveluch am oberen Bildrand und der zentralen Vulkangruppe mit dem Klyuchveskoy in der unteren Bildmitte.
Klyuchevskoy mit Lavastrom
In der Vergrößerung der Satellitenaufnahme erkennt man den Lavastrom am Klyuchevskoy. Er fließt in südöstlicher Richtung und ist auf keine der Livecams zu sehen. Trotzdem sendet er eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von bis zu 735 MW aus. Zeitgleich gibt es Phasen strombolianischer Aktivität, die sich via Livecam beobachten lassen. Der Screenshot stammt von gestern Abend als der Vulkan besonders munter war.
Fuego fördert Lavastrom
In Guatemala steigerte der Fuego seine effusive Aktivität: durch die Seca-Schlucht fließt ein Lavastrom. Er erreicht eine Länge von 300 m und emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Vulkanasche wurde in den letzten Tagen bis auf einer Höhe von 4600 m eruptiert. Allerdings wurden nur zwischen 5 und 6 Explosionen pro Stunde beobachtet.
Nishinoshima eruptiert Asche und Lava
Der Inselvulkan Nishinoshima liegt gut 1000 km südlich der japanischen Hauptstadt und emittiert heute Wärme und Asche. Letztere steigt bis auf einer Höhe von 3000 m auf. Die Wärmestrahlung hat eine Leistung von 1093 MW und liegt damit im sehr hohen Bereich. Man kann davon ausgehen, dass sie von einem (oder mehreren) Lavastrom ausgeht, der die Küste der Vulkaninsel erreicht.
Island: Erdbeben M 3,5
Die Erde auf der Reykjanes-Halbinsel kommt nicht zur Ruhe. Heute Nacht intensivierte sich der seismische Schwarm weiter. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 217 Beben. Das Stärkste hatte die Magnitude 3,5. Das Hypozentrum lag 5200 m tief. Das Epizentrum wurde 3,7 km NNE von Grindavik lokalisiert. Bisher wurde nicht kommuniziert, ob wieder Inflation registriert wird, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich das bald ändern würde.
IMO stellte auch weitere Erdbeben unter dem Grimsvötn-Vulkan fest. Die Augen der Vulkanbeobachter fokussieren die Geschehnisse auf Island zunehmend.
Island: Neues Schwarmbeben
Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel intensivierte sich der Erdbebenschwarm deutlich. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 203 schwache Erdbeben. Die meisten Erdbeben hatten Magnituden unter 1. 42 Erschütterungen brachten es auf Magnituden zwischen 1 und 2 und nur 2 Beben waren stärker als M 2. Die Beben manifestierten sich östlich der Ortschaft Grindavik. Dort liegt auch das bekannte Thermalressort „Blaue Lagune„. Die Erdbebenzentren liegen um 5 km Tiefe und damit relativ flach. Wahrscheinlich stehen die Erdbeben wieder im Zusammenhang mit Magmenbewegungen. Ob es aber wieder Inflation gibt wurde noch nicht kommuniziert.