Vulkan Popocatepetl am 26.02.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Explosive Eruptionen am Popocatepetl

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiterhin explosiv aktiv und produziert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6100 m aufsteigen. Gestern wurden noch höher aufsteigende Aschewolken eruptiert. Sie erreichte eine Höhe von 6700 m und drifteten in Richtung Nordwesten. Die Eruptionen waren so stark, dass sie den oberen Hangbereich mit glühender Tephra bedeckten. Darüber hinaus registrierte CENAPRED 202 Asche-Dampf-Exhalationen. 75 Minuten Tremor wurden registriert. Ein vulkanotektonisches Erdbeben der Magnitude 2,0 ereignete sich.

Auf einem Sentinel-Satellitenfoto vom 25. Februar ist eine ausgeprägte thermische Anomalie im zentralen Kraterbereich sichtbar. MIROVA detektierte vorgestern eine moderate Thermalstrahlung mit 22 MW Leistung. Unklar ist es, ob der embryonale Lavadom, der beim letzten Überflug Anfang des Jahres entdeckt wurde, weiter gewachsen ist oder ob er durch die Explosionen bereits wieder zerstört wurde. Lavadome am Popocatepetl sind in den letzten Jahren selten und wenn vorhanden kurzlebig.

Der Popocatepetl ist ein Vulkan der Trans-Mexikanischen-Vulkanzone. Sie verläuft von Ost nach West und durchläuft praktisch die gesamte Breite Mexikos und beherbergt die wichtigsten Vulkane des Landes. Anders, als es sonst üblich ist, bildeten sich die meisten Vulkane des Landes nicht parallel zur Subduktionszone vor Küste. Allerdings entstand die Trans-Mexikanische Vulkanzone (TMV) entlang einer alten Subduktionszone die sich aufgrund einer tektonisch bedingten Rotation gegen den Uhrzeigersinn ins Landesinnere verlagerte. Weitere bekannte Vulkane der TMV sind das Paricutin-Vulkanfeld und der Colima-Vulkankomplex, über den ich erst vorgestern schrieb. Erwähnenswert ist, dass der Paricutin in der letzten Woche seinen 80. Geburtstag feierte. Beim Paricutin handelt es sich um einen monogenetischen Schlackenkegel, der 9 Jahre lang aktiv war. Auch wenn es sich bei diesem Vulkan um einen der jüngsten der Erde handelt, so bildete er sich doch in einem bekannten Vulkanfeld im Schatten eines größeren Vulkans.

Vulkan-News 13.02.23: Popocatepetl

Popocatepetl ungewöhnlich munter

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist momentan besonders munter. Das VAAC meldet Vulkanasche in 6700 m Höhe. Sie driftet in Richtung Nordwesten. CENAPRED registrierte die ungewöhnlich hohe Anzahl von 15 Explosionen, die sich vorgestern Nacht ereigneten und bis in die Morgenstunden hinein anhielten. Hinzu kamen 144 Asche-Dampf-Exhalationen und 49 Minuten Tremor.  MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 11 MW.

Beim letzten Überflug über den Vulkan wurden Reste eines Lavadoms entdeckt. Letztens kursierten auch Bilder vom Krater im Internet, die Schmelze im Schlot zeigten. Im Januar gab es eine Phase mit erhöhtem Tremor. Obwohl es einige Anzeichen gibt, dass sich in den letzten Wochen mehr Magma im Untergrund bewegte, rechne ich kurzfristig nicht mit einer besonders starken Eruptionsphase.

Vulkan-News 09.02.23: Santiaguito

Santiaguito erzeugt Ascheeruptionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Der guatemaltekische Vulkan Santiaguito ist weiterhin extrusiv und explosiv aktiv. Die extrusive Aktivität manifestiert sich in Form von Domwachstum an der Caliente-Kuppe. Es gehen Schuttlawinen ab und INSIVUMEH warnt vor größeren Blöcken und der Möglichkeit, dass pyroklastische Ströme entstehen können. Über Lavastromaktivität wurde nichts berichtet. Auf dem jüngsten Thermalbild vom Sentinel-Satellitenprogramm vom 8. Februar erkennt man an der Lavafront einen winzigen Hotspot. Eine kleine Glutspur zieht sich vom Dom ausgehend über den oberen Bereich der Südwestflanke. Es sieht also so aus, als wäre der Lavastrom weitestgehend zum Stillstand gekommen. Diese Form der effusiven Aktivität kann man getrost als gering bezeichnen. Ewas munterer geht es in Bezug auf die explosive Aktivität zu. Die Vulkanologen berichten von Ascheeruptionen. Sie stoßen feine Vulkanasche bis zu 800 m über Kraterhöhe. Gestern driftete die Asche über bewohntes Gebiet und hinterließ auf Fahrzeugen eine feine Ascheschicht. Außerdem gibt es Dampfemissionen, die bis zu 700 m hoch aufsteigen.

Interessant ist, dass aktuell 2 internationale Forschungseinrichtungen neue Messgeräte am Santiaguito installierten. Hierbei handelt es sich um die MTU (US-Bundesstaat Michigan) und die Universität Durham. Es wurden seismische Anlagen und zwei Dopplerradare installiert, die die Ascheemissionen beobachten sollen. Eventuell können die Geräte eingesetzt werden, um vor pyroklastischen Strömen zu warnen. Es ist wohl die größte Installationskampagne seit der Katastrophe von 2018, bei der viele Messinstrumente zerstört wurden. Inwieweit die Daten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, ist mir nicht bekannt.

Unsere Vulkanologische Gesellschaft e.V. steht ebenfalls in Kontakt mit INSIVUMEH und wir eruieren die Möglichkeit, am Santiaguito eine Livecam zu installieren. Allerdings gestaltet sich das Unterfangen als relativ aufwendig. Ein Problem besteht darin, einen geeigneten Installationsplatz mit vorhandener Stromversorgung und Internetverbindung zu finden. Eine Insellösung ist zu kostspielig und wartungsintensiv.


Weitere Kurz-Meldungen:

Popocatepetl mit Vulkanasche in 6400 m Höhe

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl bleibt aktiv und erzeugt Aschewolken, die heute bis auf einer Höhe von 6.400 m aufgestiegen sind und vom Wind in Richtung Osten verdriftet wurden. CENAPRED berichtet außerdem von 132 Asche-Dampf-Exhalationen, 70 Minuten Tremor und einem vulkanotektonischen Erdbeben.


Bromo mit Dampfwolke

Staat: Indonesien | Lokation: -7.95112.95 | Aktivität: Dampf-Emissionen

Der javanesische Vulkan Bromo emittiert immer noch vermehrt Dampf. Laut einem MAGMA-Update steigt die Dampfwolke bis zu 500 m hoch auf. Gestern wurden 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Vulkan-News 30.01.23: Ätna

Ätna mit Lavastrom und gelegentlichen Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Am Ätna ist der Lavastrom weiter aktiv, der aus einer Bocce auf 2850 m entspringt. Die Fördermenge des Stroms fluktuiert. Heute morgen sieht man, dass sich der Strom auf dem Steilhang des Valle del Bove bewegt und sich in zwei Arme geteilt hat. Ein neues Sentinel-Satellitenfoto enthüllt, dass die thermische Anomalie am Südostkrater größer geworden ist. Augenzeugen berichten von sporadischen Explosionen aus diesem Krater. Für mich ein Indiz, dass sich die Aktivität bald ändern könnte. Ob die Kraft für einen Paroxysmus reicht ist fraglich, aber vielleicht braut sich eine länger anhaltende Aschephase zusammen.


Explosionen am Chikurachki fördern Aschewolken bis auf 3700 m

Staat: Russland | Koordinaten: 50.33; 155.46 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Chikurachki begann gestern erneut mit Eruptionen: es kam zu Explosionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3700 m förderten. Der Wind verdriftete die Aschewolken in Richtung Nordosten. Sie breiteten sich auf einer Distanz von 70 km aus. KVERT erhöhte die Warnstufe auf „orange“ und schreibt, dass es jederzeit zu Eruptionen kommen könnte, die Aschewolken bis auf 6 km Höhe aufsteigen lassen. Zuletzt brach der Vulkan im Oktober 2022 aus.


Popocatepetl bleibt aktiv

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

In Mexiko ist es der Popocatepetl, der weiterhin Asche eruptiert. Sie stieg zuletzt bis auf einer Höhe von 6100 m auf und wurde in nördliche Richtung verfrachtet. Auf einem Livecambild sieht man, dass neben der Asche auch rotglühende Tephra eruptiert wurde. CENAPRED meldete gestern 3 Explosionen, 238 Asche-Dampf-Exhalationen und 60 Minuten Tremor.


Sangay mit Aschewolken

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Aktivität: Vulcanianisch

Der Sangay in Ecuador hält es ähnlich wie der Popocatepetl und fördert Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6100 m mit dem Unterschied, dass die Asche in südlicher Richtung verfrachtet wird. Gestern wurde eine Thermalstrahlung mit einem Spitzenwert von 519 MW registriert. Daher kann man davon ausgehen, dass ein Lavastrom gefördert wird.

Vulkan Popocatepetl am 29.01.23

Asche steigt am Popocatepetl bis auf 6100 m Höhe

Der mexikanische Vulkan Popocatépetl bleibt aktiv. Er eruptierte gestern 3 Aschewolken, die bis zu einer Höhe von 6100 m aufsteigen und in Richtung Nordosten drifteten. CENAPRED beschreibt die Eruptionen als klein, obwohl sie schöne Aschewolken erzeugten. Darüber hinaus wurden 165 Asche-Dampf-Exhalationen und 139 Minuten Tremor registriert. Am Vortag war der Wert noch höher, als man 229 Minuten Tremor feststellte. Die langen Tremorphasen zeigen, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. MIROVA registrierte eine moderate Wärmestrahlung mit 28 MW Leistung. Mit einem Anhalten der Tätigkeit kann gerechnet werden.

Überflug zeigt Krater des Popocatepetls

Am 27. Januar unternahmen Mitarbeiter des Instituts für Geophysik der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko einen Überwachungsflug über den Krater und fertigten Luftaufnahmen. Gegenüber dem letzten Flug haben sich die Dimensionen des inneren Kraters nicht wesentlich verändert: er hat einen Durchmesser von 390 bis 410 Metern. Die Tiefe des Kraters betrug 160 bis 180 Meter. Sie hat sich gegenüber dem letzten Flug verringert. Die anhaltenden Asche-Eruptionen füllten den Krater etwas auf. Unter dem Material konnten die Wissenschaftler auch Reste vergangener Dome erkennen. Sie entdeckten auch eine neue Staukuppe, die mit einem ungefähren Durchmesser von 30 bis 40 Metern und einer Höhe von 5 bis 10 Metern ziemlich klein ist. Doch sie könnte noch zu einem richtigen Lavadom anwachsen. Dementsprechend ausgeprägt ist auch die thermische Anomalie, die auf aktuellen Sentinel-Bildern sichtbar ist.

Cenapred wiederholte nachdrücklich die Empfehlung, nicht in den Krater des Vulkans zu klettern, da die Möglichkeit von Explosionen besteht, wie sie in der Vergangenheit mehrfach beobachtet wurden. Bei den Vulkanausbrüchen können glühende Fragmente freigesetzt werden. Außerdem sollten Bergwanderer sich bei starken Regenfällen vom Boden der Schluchten fernhalten, da die Gefahr von Schlamm- und Geröllströmen besteht.

Diese Warnung wird von einigen Vulkanwanderern immer wieder in den Wind geschrieben: in den sozialen Netzwerken wurde ein Video verbreitet, das zeigt, wie Vulkanbergsteiger trotz der Aktivitäten der letzten Tage zum Krater des Popocatépetl hinaufsteigen und am Kraterrand entlang wandern. Sicherlich ein gefährliches Unterfangen, denn größere Explosionen schleudern glühende Lavabrocken bis auf den Kraterrand und dessen äußeren Flanken. Oft entstehen dabei Schuttlawinen, die für Wanderer ein besonders großes Gefahrenpotenzial haben.

Vulkan-News 22.01.23: Ätna

Lavastrom am Ätna ist länger geworden

Am Ätna strömt weiterhin Lava aus einer Bocce auf 2850 m Höhe. Sie hatte sich nach einer kurzen Eruptionspause am 17. Januar im Nordosten des Südostkraterkegels geöffnet. Die effusiv geförderte Lava bildet einen Lavastrom, der ein paar hundert Meter nördlich des Lavafeldes fließt, das sich in den Wochen zuvor gebildet hatte. Der neue Lavastrom fließt über den Steilhang des Valle del Bove und reicht mittlerweile fast so weit herab wie der Vorherige. Gestern Abend gab die Livecam einen guten Blick auf das Geschehen frei und auch die örtlichen Fotografen konnten einige schöne Bilder knipsen. Heute hüllt sich der Vulkan in dichten Wolken, die neuen Schnee bringen.


Ebeko mit Asche in 2700 m Höhe

Auf der Kurilleninsel Paramushir gab es wieder eine Ascheeruption am Ebeko. Das VAAC detektierte Asche in einer Höhe von 2700 m. Der Wind verdriftete die Eruptionswolke in Richtung Nordosten. Lokale Medien berichteten über die Eruption.


Kilauea mit anhaltender effusiver Eruption

Der Kilauea auf Hawaii ist weiterhin aktiv und eruptiert Lava im Halema’uma’u Krater. Sie bildet zwei Lavaseen, wovon der östliche der größere ist. Im Eruptionsverlauf nahm seine Größe allerdings deutlich ab, wie man es gut auf der vergleichenden Thermalgrafik erkennen kann. Der kleinere Lavasee im Westteil des Kraters veränderte sich hingegen nur wenig. Er flutete das Becken, das sich schon in der vorangegangenen Eruptionsphase gebildet hatte. Tremor und Seismizität liegen über dem Hintergrundniveau. Es treten weiterhin Deflation/Inflation-Ereignisse auf. Momentan befindet sich der Vulkan in einer Deflation. Übergeordnet gibt es einen leichten inflationären Trend, der sich in einer schwachen Bodenhebung der Caldera widerspiegelt.


Popocatepetl eruptiert Asche bis auf 7000 m Höhe

Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl kam es zu weiteren Ascheeruptionen. Das VAAC ortete Vulkanasche in 7000 m Höhe mit einer ostwärts gerichteten Drift. CENAPRED registrierte gestern 100 Asche-Dampf Exhalationen und 337 Minuten Tremor. Der Tremor deutet starke Fluidbewegungen an und man kann mit einer kurzfristigen Aktivitätssteigerung rechnen.

Vulkan-News 16.01.23: Popocatepetl

Popocatepetl generiert mehrere Ascheeruptionen

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

In den letzten Tagen war der mexikanische Vulkan Popocatepetl sehr fleißig und eruptierte mehrmals Aschewolken und rotglühende Tephra. Die Vulkanasche stieg laut VAAC zuletzt bis auf einer Höhe von 6400 m auf und driftete gen Osten. CENAPRED berichtet, dass es gestern zu 235 Exhalationen kam, die Wasserdampf, vulkanische Gase und Asche enthielten. Es gab 239 Minuten hochfrequenten Tremor und 53 Minuten harmonischen Tremor. Außerdem wurden zwei mittelschwere Explosionen und eine kleine Explosion registriert. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung mit 39 MW Leistung. Bereits am Vortag war der Tremor mit einer Gesamtdauer von 256 Minuten hoch. Es wurden 214 Exhalationen festgestellt.

Auf einem Satellitenbild aus der letzten Woche sieht man im Infrarotbereich eine thermische Anomalie im Krater. Da das Wetter in den letzten Tagen gut war, gibt es recht viele LiveCam-Bilder zu bewundern, die in unserer Vulkangruppe auf FB geteilt wurden. Aschewolken und Rotglut der Eruptionen waren sogar von Mexico City aus zusehen gewesen.

Ich möchte auch nicht verschweigen, dass in der letzten Woche Bilder eines vermeintlichen UFOs durch die sozialen Medien gingen, die ein unbekanntes Flugobjekt vor der Kulisse des majestätischen Vulkans zeigen sollen. Mir gefallen die Aufnahmen des rauchenden Berges besser! Da wissen wir wenigstens, dass sie echt sind.

Der Popocatepetl ist fast 5462 m hoch und eruptiert überwiegend Andesit und Dazit. Diese Lava-Arten entstehen aus intermediären Schmelzen an Subduktionszonen. Paradoxerweise liegt der Popocatepetl weit im Landesinneren von Mexiko und fernab der Küste, wo normalerweise Subduktionszonen verlaufen. Der Popocatepetl ist ein Vulkan des Trans-Mexikanischen-Vulkangürtels, der entstand, weil sich die flach abtauchende Cocosplatte im Untergrund drehte und unterirdisch bis weit ins Landesinnere hineinragt.

Vulkan Popocatepetl: Status am 13.01.22

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

  • Explosionen ließen Vulkanasche bis auf 7000 m aufsteigen.
  • Der Alarmstatus steht auf „gelb“.
  • Es gibt Daten zur Aktivität im letzten Jahr.

Mehrere Eruptionen förderten Aschewolken am Popocatepetl

Gestern gab es mehrere schwache und moderate Ascheeruptionen am mexikanischen Vulkan Popocatepetl. Die Asche erreichte eine Höhe von bis zu 7000 Metern und driftete mit dem Wind in Richtung Osten. CENAPRED berichtete von zwei moderaten Explosionen, die sich gestern Morgen um 07:08 und 08:59 Uhr manifestierten. Zudem kam es im Tagesverlauf zu drei kleineren Explosionen. Am Vortag wurden nachmittags drei Explosionen registriert. Sie ereigneten sich um 13:01 und 15:54 Uhr und eine weitere um 5:18 Uhr. Darüber hinaus gab es innerhalb von 24 Stunden 121 Asche-Dampf-Exhalationen. Es wurden 151 Minuten Tremor aufgezeichnet. Es kam nur zu schwachen thermischen Anomalien. MIROVA registrierte eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 4 MW. Allerdings war es meistens bewölkt, sodass die Ergebnisse verfälscht sein können. In den letzten Tagen wurde zeitweise eine moderate Wärmestrahlung mit ca. 20 MW Leistung detektiert.

CENAPRED wiederholt nachdrücklich die Empfehlung, nicht in den Krater des Vulkans zu steigen, da die Möglichkeit von Explosionen besteht, wie dies in der Vergangenheit mehrfach der Fall war. Besonders während starker Regenfälle besteht die Gefahr, dass vulkanische Bomben fragmentieren und glühende Bruchstücke freigesetzt werden. Außerdem können Lahare entstehen. Die Schlamm- und Geröllströme fließen überwiegend durch Schluchten, von denen man sich fernhalten soll. Der Alarmstatus steht weiterhin auf „gelb“. Generell wird von einer Besteigung des Vulkans abgeraten. In den vergangenen Jahren kamen mehrere Bergsteiger durch Eruptionen und Schuttlawinen ums Leben.

Auf Twitter wurde ein Schaubild der seismischen Aktivität im letzten Jahr veröffentlicht. Es zeigt, dass die Seismogramme im Jahresverlauf 113 Explosionssignale erfassten. Es kam zu 18.196 Asche-Dampf-Exhalationen, 31.769 Minuten Tremor und 202 vulkanotektonischen Erdbeben. Aus dem Diagramm lässt sich auch ablesen, dass es zwischen Mai und August keine Explosionen gab und der Vulkan ein wenig verschnaufte. Zum Jahresende hin steigerte sich seine Tätigkeit. Eine recht beeindruckende Performance. Damit war der Popocatepetl nicht nur der aktivste Vulkan Mexikos, sondern einer der aktivsten Vulkane Mittelamerikas. Getoppt dürfe er nur vom Fuego geworden sein. Auch dieser Vulkan ist weiterhin aktiv und erzeugt stündlich zwischen 3 und 5 Eruptionen. Glühende Tephra steigt bis zu 300 m hoch auf.

Vulkan-News 10.01.22: Popocatepetl

Popocatepetl mit Asche in 7000 m Höhe

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl bleibt aktiv und stößt Aschewolken aus, die bis auf 7600 m Höhe aufsteigen und in Richtung Osten verfrachtet werden. MIROVA detektierte eine moderate Thermalstrahlung mit 27 MW Leistung. Auf Sentinel-Satellitenaufnahmen kann man die Wärmestrahlung im Infrarotbereich sehen. Ihre Form verändert sich im Laufe der letzten Wochen. Einen neuen Lavadom kann ich aber noch nicht erkennen. CENAPRED berichtet von 115 Asche-Emissionen, 37 Minuten Tremor und einem vulkanotektonischen Erdbeben der Magnitude 1,4. Das hier gezeigte Video wurde vor 4 Tagen gepostet. Es zeigt, dass die Eruptionen durchaus kraftvoll sind und die Flanken mit glühender Tephra eingedeckt werden.

Auffällig ist, dass selbst bei den kraftvollen Ascheeruptionen keine vulkanischen Blitze generiert werden, während man am Sakurajima bei vergleichbaren Eruptionen ein wahres Blitzfeuerwerk erleben würde. Das wirft die Frage auf, warum es am Sakurajima zu so vielen Blitzen kommt und am Popocatepetl eben nicht. Was unterscheidet die beiden Vulkane? Auffälligste Merkmale sind die Höhenunterschiede, die Größe der Förderschlote und die geografische Lage der Vulkane und die damit einhergehenden klimatischen Bedingungen. Während der Popocatepetl über 5000 m hoch ist, einen großen Schlotdurchmesser hat und im Landesinneren liegt, ist der Sakurajima gerade mal etwas über 1100 m hoch, genießt maritimes Klima an der Küste und hat nicht so große Schlote. Ich vermute, dass der ausschlaggebende Faktor das maritime Klima ist, das die Ladungstrennung begünstigt und Blitze entstehen lässt. Natürlich können auch Faktoren wie die Korngröße der Asche und deren Ausstoßgeschwindigkeit eine Rolle spielen. Oder sollte es etwa am Chemismus der Lava liegen? Beide Vulkane fördern Andesit und Dazit. In meinen Augen scheidet da dieser Punkt eher aus. Neben Aschemenge, Korngröße und Ausstoßgeschwindigkeit scheinen die atmosphärischen Bedingungen eine wichtige Rolle zu spielen, ob es zu vulkanischen Gewittern bei kleinen und moderaten Eruptionen kommt.


Marapi mit weiteren Asche-Exhalationen

Der Vulkan auf Sumatra bleibt aktiv und emittiert kleinere Asche-Dampf-Wolken. Laut VAAC wurde Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m detektiert. Die Driftrichtung ist Osten. Das VSI berichtet von Asche, die bis zu 300 m über Kraterhöhe aufsteigt.


Taal mit weiteren Erdbeben

Am philippinischen Taal Vulkan ist die Seismizität weiter erhöht. PHILVOLCS berichtet von 112 vulkanischen Tremorphasen, die sich gestern zutrugen. Sie dauerten zwischen 2 und 5 Minuten. Tremor wird für gewöhnlich von magmatischen Fluidbewegungen hervorgerufen und tritt meistens kurz vor und während einer Eruption auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag gestern bei 3718 Tonnen. Dampf stieg bis zu 600 m hoch auf und im Kratersee auf Volcano Island gab es Wasserturbulenzen. Es könnte gut sein, dass sich in den nächsten Tagen phreatische Eruptionen ereignen werden.


Stromboli mit Tremorpeak

Heute kam es am italienischen Inselvulkan Stromboli zu einem Tremorpeak. Kurzzeitig stieg die Tremor-Amplitude bis in den roten Bereich und erreichte fast Werte, wie sie für die Lavastrom-Überlaufaktivität der letzten Wochen typisch war. Bis jetzt kam es allerdings zu keinem neuen Ereignis. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Der letzte Lavaüberlauf war am 03.01.2023.