Vulkan-News 24.05.23: Klyuchevskoy

Strombolianische Eruptionen am Klyuchevskoy bestätigt

Bereits vor 2 Tagen spekulierte ich über strombolianische Eruptionen am russischen Vulkan Klyuchevskoy, der im Zentrum der sibirischen Halbinsel Kamtschatka liegt. Gründe der Spekulationen waren eine thermische Anomalie die von MIROVA gemeldet wurde und ein kleiner Lichtpunkt am Gipfel des Vulkans, der auf einem Livecambild zu sehen war. Inzwischen bestätigte das zuständige Observatorium die Aktivität des Vulkans und lieferte auch ein Livecambild, auf dem eine strombolianische Eruption zu sehen ist. Auch heute konnte ich wieder Leuchterscheinungen auf der Cam beobachten. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 12 MW Leistung. Auf einem Sentinel-Foto von gestern kann man eine thermische Anomalie im Infrarotspektrum sehen. Gegenüber der initialen Eruptionsphase scheint die Aktivität deutlich nachgelassen zu haben. Der aktuelle Eruptionsverlauf erinnert an die letzte Phase strombolianischer Eruptionen im November 2022. Diese Episode dauerte nur wenige Tage und größere Eruptionen blieben aus.

Der Klyuchevskoy ist nicht der einzige aktive Vulkan auf Kamtschatka. In Sichtweite liegt der Shiveluch, von dem VONA-Meldungen vorliegen. Demnach stiegen gestern Aschewolken auf, die eine Höhe von 4600 m erreichten und nach Südwesten drifteten. Diese Aschewolken stammten allerdings nicht von aktuellen Eruptionen, sondern von älteren Ablagerungen, die durch starken Wind aufgewirbelt wurden. Auf einem Sentinel-Thermalbild erkennt man nur einige wenige Hotspots. Das Domwachstum scheint eher gering zu sein und Explosionen bleiben aus.

Kamtschatka ist eine Region mit intensivem Vulkanismus. Hier treffen zwei tektonische Platten aufeinander, was zu einer Reihe von aktiven Vulkanen führt. Die vulkanische Aktivität in Kamtschatka ist geprägt von regelmäßigen Ausbrüchen und einer Vielzahl von vulkanischen Formen wie Schichtvulkanen, Domen und Calderen. Die Region beherbergt mehr als 150 Vulkane, darunter der oben genannte Klyuchevskaya Sopka, der höchste Vulkan Russlands. Die reiche vulkanische Aktivität zieht Wissenschaftler und Abenteurer gleichermaßen an und macht Kamtschatka zu einem faszinierenden Ziel für Vulkanologen und Naturliebhaber.


Weitere Meldungen:

Mayon mit langsamen Domwachstum

Auf den Philippinen ist der Mayon weiterhin aktiv und fördert einen Lavadom, von dem zwei zähe Lavaströme ausgehen. Sie fließen in den Schluchten von Mi-isi und Bonga und sind 2,5 km und 1,8 km lang. Gestern gingen 308 Steinschläge bzw. Schuttlawinen ab. Sie legten Strecken von bis zu 3,3 km zurück. Es entstand ein pyroklastischer Dichtestrom. Vulkanasche stieg mehrere 100 Meter hoch auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 744 Tonnen am Tag. Die Warnstufe bleibt auf „3“.


Popocatepetl mit weiteren Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiter aktiv und fördert Vulkanasche bis auf 6700 m Höhe. Sie driftet in Richtung Südwesten. Aufnahmen zeigen, dass auch glühende Tephra gefördert wird. CENAPRED berichtete gestern von 2 Explosionen, 58 Asche-Dampf-Exhalationen und 189 Minuten Tremor. Der Vulkan ist wieder auf dem Aktivitätsniveau, wie vor seiner Steigerung Anfang Mai. Damals wurden bereits die ersten Evakuierungen angeordnet, weil man eine Eskalation der Situation befürchtete.

Vulkan Popocatepetl – News am 07.06.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Herabsetzung der Warnstufe am Popocatepetl

Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl hat die eruptive Aktivität nachgelassen und ist in etwa auf das Niveau zurückgekehrt, wie es vor der Erhöhung der Warnstufe der Fall war. Es liegt eine aktuelle VONA-Meldung vor, nach der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6100 m aufsteigt und vom Wind in Richtung Süden geweht wird. Ein Teil der Wolke, der vom Hauptstrom abgeschnitten ist, erreicht sogar die Pazifikküste. CENAPRED berichtet von 76 Asche-Dampf-Exhalationen, ein vulkanotektonisches Erdbeben der Magnitude 1,2 und vulkanischen Tremor mit einer Gesamtdauer von 202 Minuten. Das ist immer noch ein recht hoher Wert, beträgt allerdings nur noch ein Fünftel der Tremordauer, die im Mai zur Erhöhung der Alarmstufe geführt hatte. Daher teilte die Nationale Zivilschutzkoordination (CNPC) mit, dass auf der Grundlage der Empfehlung des Wissenschaftlichen Beirats (CCA) des Nationalen Zivilschutzsystems für den Vulkan Popocatepetl die Entscheidung getroffen wurde, die Vulkanalarm-Ampel wieder auf die gelbe Phase 2 zu setzen.

Als Begründung führen die Vulkanologen auf, dass die Beobachtungen der letzten Tage zeigen, dass die Aktivität bei einigen der überwachten Parameter leicht abgenommen hat, eine Aktivität, die sich in einigen Emissionen mit geringem Aschegehalt und dem Ausstoß von glühenden Fragmenten in kleinerem Volumen äußert, verbunden mit einigen Tremor-Episoden von geringer bis mittlerer Amplitude, sowie kleineren sporadischen Explosionen. Die Häufigkeit und Intensität der Exhalationen sind leicht zurückgegangen, ebenso wie die Anzahl der registrierten vulkanotektonischen Erdbeben.

Es wird darauf hingewiesen, dass es auch unter der Alarmstufe „gelbe Phase 2“ Zugangsbeschränkungen zum Krater des Popocatepetl gibt. Die aktuelle Gefahrenzone hat einen Radius von 12 km um den Krater. Außerdem besteht eine erhöhte Gefahr, dass starke Regenfälle Lahare auslösen könnten, da sich in den vergangenen Wochen viel Vulkanasche auf den Hängen des Vulkans abgelagert hat. Bei Laharen handelt es sich um schlammströme, die meistens durch Abflussrinnen und Flusstälern strömen, diese aber auch verlassen können.

Vulkan Popocatepetl mit News am 26.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Drohnenflug am Krater des Popocatepetls

Die Aktivität am Popocatepetl ist weiterhin erhöht, auch wenn die Aschewolke nicht mehr so hoch aufsteigt, wie es in den letzten Tagen der Fall war. Daran muss nicht unbedingt ein Nachlassen der eruptiven Tätigkeit schuld sein, sondern es kann am starken Wind liegen, der die Aschewolke schnell niederdrückt und verweht. Laut einer aktuellen VONA- Meldung des VAAC Washington, erreicht die Asche aus dem Popocatepetl eine Höhe von 5800 m über dem Meeresspiegel und wird Richtung Süden verfrachtet. Heute Vormittag schaffte es die Eruptionswolke noch auf 9100 m Höhe.

Die Daten der Vulkanologen von CENAPRED deuten kein signifikantes Nachlassen der Seismizität an. In den letzten 24 Stunden wurden durch die Überwachungssysteme des Vulkans 59 Exhalationen und 138 Exhalationen festgestellt. 1101 Minuten Tremor wurden aufgezeichnet. Am Vortag waren es 1089. Allerdings hieß es gestern, dass die Tremoramplitude rückläufig sei, insofern könnte sich der Ascheausstoß abgeschwächt haben. Momentan hängt der Vulkan in den Wolken und es gibt keine visuelle Bestätigung dafür.

Am Donnerstag Vormittag schickte das Marineministerium eine unbemannte Drohne los, um den Krater des Vulkans zu inspizieren. Das Fluggerät wurde recht nahe an den Kraterrand gesteuert, sodass man in den Krater blicken konnte. Aufgrund des starken Ascheausstoßes war der zunächst Schlot nicht gut sichtbar, neue Erkenntnisse zur Morphologie des Schlotes und des Kraterbodens brachte erst der Einsatz einer Wärmebildkamera. Der Schlot liegt nicht zentral, sondern am Rand des Kraterbodens. Ein Lavadom war nicht auszumachen, aber es ist auch unwahrscheinlich, dass eine Staukuppe die explosive Aktivität der letzten Tage überlebte, denn normalerweise werden Lavadome im Popocatepetl-Krater schnell wieder durch Explosionen zerstört. Außerdem sieht man, dass die Kraterterrasse langsam von Tephra zugeschüttet und eingeschrägt wird.

Der wissenschaftliche Beirat des Vulkanobservatoriums belässt den Alarmstatus auf „gelb Phase 3“ und es gilt weiterhin eine 12 Kilometer Sperrzone um den Krater. Der Vulkan darf nicht bestiegen werden.

Vulkan Popocatepetl – News am 25.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Aktivität am Popocatepetl bleibt hoch

Die Aktivität am mexikanischen Vulkan Popocatepetl bleibt hoch, fluktuiert aber zwischendurch etwas. So gab es gestern eine ruhigere Phase, bevor sich die Aktivität wieder verstärkte. Gestern Nachmittag und in der ersten Nachthälfte hüllte sich der Vulkan überwiegend in Wolken und es liegen nur beschränkte Beobachtungsdaten aus diesem Zeitraum vor. Auf der Livecam sah man eine größere Eruptionswolke, die sich zwischen den meteorologischen Wolken hervorschob. Inzwischen ist die Bewölkung aufgelockert und man kann auf der Livecam wieder einen kontinuierlichen Ausstoß an glühender Tephra und Vulkanasche beobachten. Das VAAC brachte eine VONA-Warnung heraus, nach der die Asche bis auf einer Höhe von 8500 m aufsteigt und in Richtung Süden driftet. Der Wind ist vergleichsweise stark und drückt die Eruptionswolke runter. Ansonsten würde sie sehr wahrscheinlich ähnlich hoch aufsteigen, wie es in den vorherigen Tagen der Fall war. Da der Wind drehte, liegen nun andere Gemeinden im Ascheregen. In lokalen Medien war zu sehen, wie die Katastrophenschutzbehörde Atemmasken und Schmutzanzüge an die Bevölkerung verteilte, damit sich die Betroffenen vor dem Ascheniederschlag schützen können.

CENAPRED berichtet gestern von 10 Asche-Dampf-Exhalationen, 2 Explosionen und 1066 Minuten Tremor. Er hat eine schwache bis moderate Amplitude. Die Anzahl der Exhalationen scheint gering zu sein, da sonst typischerweise über 100 davon am Tag aufgezeichnet werden. Da der Popo aber praktisch kontinuierlich aktiv ist, werden die Phasen entsprechend lange dauern.

Gestern traf auch wieder der Wissenschaftliche Beirat des Vulkans Popocatepetl zusammen und hat auf der Grundlage der Analyse der jüngsten Informationen empfohlen, die Vulkanalarm-Ampel auf der gelben Stufe Phase 3 zu belassen. An anderen Instituten wäre das die zweithöchste Alarmstufe „orange“. Die Gefahr einer weiteren Eskalation der Situation ist also weiterhin groß und es könnte jederzeit zu stärkeren Eruptionen kommen, die eine erste Gefahr für die Anwohner darstellt.

Vulkan Popocatepetl eruptiert weiter – News vom 23.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Am Popocatepetl werden Evakuierungen vorbereitet

Der Vulkan Popocatepetl ist weiterhin hoch aktiv und erzeugt kontinuierlichen Schlacken- und Ascheauswurf. Während die glühenden Schlacken in strombolianischer Laune einige hundert Meter hoch ausfliegen und teilweise auf der Vulkanaußenflanke landen, steigt die Tephra bis zu 9100 m Höhe auf und verbreitet sich über ein großes Areal in südwestliche Richtung. In zahlreichen Gemeinden kommt es zu Ascheniederschlag. Die gestern angedeutete Lavafontäne konnte so nicht bestätigt werden. In der Morgendämmerung war zu sehen gewesen, dass die glühenden Schlacken zwar nahezu kontinuierlich ausgeworfen werden, aber keine richtige Fontäne bilden. Nachts wurde der entsprechende Bildbereich auf der Livecam überstrahlt, da die Empfindlichkeit der Kamera zu hoch gedreht war.

CENAPRED berichtet von vulkanischem Tremor mit einer Gesamtdauer von 1.389 Minuten. Neben dem kontinuierlichen Tephra-Ausstoß gab es wohl auch zwei Explosionen. In Zusammenarbeit mit der nationalen Katastrophenschutzkoordination planen die Vulkanologen die Evakuierung von Gemeinden im direktem Umfeld des Vulkans. Die Menschen wurden aufgefordert, sich darauf vorzubereiten und sich die Fluchtrouten einzuprägen. Offenbar erwartet man eine weitere Aktivitätssteigerung bis hin zu einem starken Vulkanausbruch.

Die Bevölkerung nahm die Empfehlungen nicht ohne Kritik auf, denn viele sind der Meinung, dass man im Jahr 2000, als es zu einer größeren Eruption kam, die Evakuierungen zu früh eingeleitet habe. Als der Ausbruch dann kam, waren viele der mehr als 25.000 evakuierten Anwohner bereits in ihre Häuser zurückgekehrt. Die Eruption brachte es auf einen VEI 3 und war die stärkste seit Jahrhunderten. Besondere Sorgen bereitete damals der vergletscherte Gipfel. Man fürchtete, dass dieser durch den Vulkanausbruch schmelzen würde und dass das Schmelzwasser einen Lahar auslösen würde, der dann in Richtung Norden abgegangen wäre. Doch inzwischen ist die Vergletscherung infolge des Klimawandels stark zurückgegangen und in den Sommermonaten gibt es keinen nennenswerten Eisflächen mehr.

Vulkanausbruch am Popocatepetl – News am 22.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Signifikante Aktivitätssteigerung an Popocatepetl verursacht Erhöhung der Warnstufe

In den letzten Wochen berichtete ich über eine leichte, aber kontinuierlich stattfindende Erhöhung der Aktivität am Popocatepetl in Mexiko. Die Aktivitätssteigerung beschleunigte sich in den letzten 2 Tagen deutlich und kumulierte sich in den letzten 24 Stunden zu einem kontinuierlichen Ausstoß von Asche und glühender Tephra. Laut dem VAAC steigt die Asche bis auf einer Höhe von 9100 m auf und verteilt sich über ein sehr großes Gebiet in Richtung Osten. Aus zahlreichen Gemeinden unter der Aschewolke wird Ascheregen gemeldet und die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich mit Atemmasken vor den feinen Partikeln zu schützen. Die scharfkantigen Partikel der Vulkanasche können in der Lunge Schäden verursachen. Außerdem droht bei längerer Exponierung eine Steinstaublunge. Darüber hinaus wurde heute Nacht auch der Internationale Flughafen in Puebla geschlossen, da Asche auf dem Flugfeld niederging und auch die Flugzeuge bedeckte.

Auf der Livecam sieht es zeitweise so aus, als würde eine kleine Lavafontäne gefördert werden. Ich formuliere das vorsichtig, da die Verstärkung der Kamera so hoch eingestellt ist, dass der zentrale Basalbereich der Eruptionswolke völlig überstrahlt ist und man schwer erkennen kann, ob es sich bereits um eine Fontäne handelt, oder ob es nur vergleichsweise wenige glühende Schlacken sind, die mit der Asche ausgestoßen werden. Das Material landet größtenteils im Krater, nur vereinzelte Brocken fliegen bis auf die Flanken. Laut dem letzten Bericht der Vulkanologen von CENAPRED, der gestern erschien und die 24 Stunden davor berücksichtigte, wurden neben 6 Explosionen 1136 Minuten Tremor aufgezeichnet, der auf starke Magmabewegungen im Untergrund hindeutet. Dieses Magma hat nun die Oberfläche erreicht und sorgt für die stärkeren Eruptionen.

Bereits am 20. Mai traf sich der wissenschaftliche Beirat von CENAPRED und beriet über die kontinuierliche Aktivitätssteigerung des Popocatepetl. Man beschloss den Alarmstatus auf „gelb Phase 3“ zu erhöhen. Es gilt eine 12 Kilometer Sperrzone um den Vulkan, die nicht betreten werden darf.

Vulkan Popocatepetl – News vom 20.05.23

Zunahme der Seismizität am Popocatepetl

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiterhin sehr aktiv. Es kommt zu frequenten Explosionen, bei denen Aschewolken gefördert werden, die bis auf einer Höhe von mehr als 7000 m aufsteigen. Starke Wind weht die Asche in nördliche Richtung. Am Donnerstag wurde so viel Asche ausgestoßen, das sie über bewohntes Gebiet abregnete. Medienberichten zufolge mussten in 22 Gemeinden mehr als 900 Schulen geschlossen werden, weil aufgrund des Ascheniederschlags von einer Gesundheitsgefährdung für die Schüler ausgegangen wurde. 125.000 Schüler und Studenten sowie 6.000 Lehrer waren von den Schulschließungen betroffen gewesen.

Auch danach setzte der Vulkan seine Tätigkeit fort. Die Vulkanologen vom CENAPRED meldeten am Donnerstag einen starken Tremoranstieg. Sie registrierten 618 Minuten lang vulkanisches Zittern, das von Fluidbewegungen im Untergrund verursacht worden war. Gestern nahm die Dauer des Tremors ab und betrug 141 Minuten. Dafür ereigneten sich 6 vulkanotektonische Erdbeben, die durch Gesteinsbruch infolge von Magmenaufstieg entstanden sind. Auf der LiveCam erkennt man einen kontinuierlich rot illuminierten Himmel über dem Krater. Dieser zeugt von Schmelze im Förderschlot. Es ist gut möglich, dass wieder ein neuer Lavadom wächst, wie wir es in den letzten Jahren oft am Popocatepetl erlebten. Diese Lavadome werden allerdings schnell von Explosionen zerstört, sodass sie keine kritische Größe erreichen. In der Regel werden die Dome nur wenige Zehner Meter hoch und bleiben weit unterhalb des Kraterrandes. Das reduziert die Gefahr, dass pyroklastische Ströme generiert werden. Trotzdem erhält CENAPRED am Aufstiegsverbot fest und fordert die Bevölkerung auf, den Empfehlungen Folge zu leisten. Rund um den Vulkan gilt eine Sperrzone von zwölf Kilometer. Der Alarmstatus steht auf gelb Phase 2.

Im Falle einer großen Eruption mit hoch aufsteigenden Aschewolken wären mehrere Millionen Menschen von der Eruption betroffen. In einem 100 km Umkreis um den Vulkan leben gut 25 Millionen Menschen.


Weitere Meldungen:

Ätna mit weiterhin erhöhtem Tremor

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Fumarolisch

Am Ätna auf Sizilien ist der Tremor weiter erhöht. Leider hüllt sich der Vulkan in dichten Wolken, so dass es keine visuellen Beobachtungen gibt und es unklar bleibt, ob inzwischen Lava austritt. Es liegt die Vermutung nahe, dass sich wieder ein Lavastrom an der Basis des Neuen Südostkraters bilden will.


Nyamuragira steigert Aktivität

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Lavastrom

Am kongolesischen Virunga-Vulkan steigerte sich die Aktivität signifikant. Wie Charles Balagizi vom Goma-Observatorium über Facebook mitteilte, werden über dem Gipfel des Vulkans intensiv rot leuchtende Wolken beobachtet. Es scheint sich eine größere Menge Schmelze in der Caldera zu befinden. Eventuell gibt es auch Lavafontänen.

Vulkan Popocatepetl – News am 16.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Popocatepetl legt weiter zu und bricht mehrmals aus

Der Popocatepetl in Mexiko war in den letzten Tagen sehr fleißig und steigerte seine eruptive Tätigkeit weiter. Laut VAAC eruptierte der Vulkan heute mehrere Aschewolken, die bis zu einer Höhe von 7000 m aufstieg und in Richtung Südosten drifteten. Auf der Livestream-Aufzeichnung erkennt man nahezu kontinuierlichen Ascheausstoß. Starker Wind drückte die Asche sofort nieder. Außerdem wird bei den Explosionen glühende Tephra ausgestoßen, die auf der Außenflanke des Kraterbereichs landet. Glühende Lava steht im Schlot, die nachts die Wolken rot anstrahlt. In einem der letzten Updates der Vulkanologen wurde darauf hingewiesen, dass im Krater Lavadome wachsen, die schnell durch die Explosionen zerstört werden. Daher bleiben die Dome klein. ein glücklicher Umstand für die Anwohner der Region, denn ansonsten müssten sie mit Abgängen pyroklastischer Ströme rechnen.

Das zuständige Institut CENAPRED meldete gestern, dass innerhalb von 24 Stunden von den Überwachungssystemen des Vulkans acht mittelschwere Explosionen registriert wurden. Sie manifestierten sich vorgestern um 12:53, 14:44, 16:08, 19:41 Uhr und gestern um 03:52, 05:12, 06:17 und 08:52 Uhr Ortszeit. Zudem gab es fünf kleinere Explosionen und 217 Exhalationen mit Dampf, vulkanischen Gasen und Asche. Es wurden 455 Minuten Tremor registriert.

CENAPRED wiederholt nachdrücklich die Empfehlung, den Krater des Vulkans NICHT zu betreten, da die Möglichkeit von Explosionen besteht, wie sie in der Vergangenheit mehrfach beobachtet wurden, bei denen glühende Fragmente ausgestoßen werden. Der Sperrradius von 12 km muss eingehalten werden. Auch bei starken Regenfällen sollte man sich vom Grund der Schluchten fernhalten, da die Gefahr von Schlamm- und Gerölllawinen besteht. Die Ampel für den Vulkanausbruch des Popocatepetl steht auf GELB PHASE 2.

Der Popocatepetl ist derzeit einer der aktivsten Vulkane Mittelamerikas und wird engmaschig von den Vulkanologen kontrolliert.

Vulkan Popocatepetl – News am 11.05.23

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Ein schneebedeckter Popocatepetl mit Eruptionsserie

Heute eruptierte der mexikanische Vulkan Popocatepetl munter. Die Eruptionen sind im aufgezeichneten LiveStream noch für ein paar Stunden sichtbar. Für alle die es verpasst haben, hier ein paar Screenshot der Aktivität. Der Vulkan stieß nicht nur Vulkanasche aus, die bis auf einer Höhe von 7000 m aufstieg und sich in einem großen Areal südöstlich des Vulkans ausbreitete, sondern förderte auch rotglühende Tephra, die einen schönen Kontrast auf dem weißen Schnee bildete.

Die Vulkanologen von CENAPRED meldeten in ihrem letzten Update von gestern fünf Eruptionen. Zwei wurden als moderat eingestuft, drei als klein. Darüber hinaus kam es zu 191 Asche-Dampf-Exhalationen und 156 Minuten Tremor.

(Update: Nun liegen die aktuellen Daten passend zum Foto vor: Fünf Explosionen, 225 Exhalationen und 526 Minuten Tremor, davon 19 Minuten des harmonischen Typs. Eine deutliche Steigerung gegenüber den letzten Tagen)

Die Vulkanologen weisen darauf hin, dass es zu explosiven Phasen mit erhöhter akustischer Druckentwicklung kommen kann. Der Explosionsknall kann unterschiedlich wahrnehmbar sein und hängt nicht nur von der Stärke der Explosion ab, sondern auch von klimatischen Faktoren. Da im Krater gerade immer wieder kleine Lavadome wachsen, die durch die Explosionen zerstört werden, kann es in den Ortschaften am Fuß des Vulkans schon einmal lauter zugehen, was aber keinen Grund zur Beunruhigung sei, so die Forscher von CEPARED.

Neben den schönen Screenshots der Aktivität gingen heute in den sozialen Medien noch andere Bilder (siehe oben) vom Popocatepetl herum. Sie sehen spektakulär aus, sind aber leider Fakes, da sie aus dem Computerhirn einer AI stammen. Wenn man genau hinschaut, dann merkt man, dass da einige Sachen zusammengerendert wurden, die nicht zusammen passen, z.B. Glutspuren der Tephra, die im Kraterbereich herunterrollt und so nur auf langzeitbelichteten Fotos sichtbar ist, während die Aschewolke knackscharf ist, wie sie auf kurz belichteten Fotos eingefangen werden kann. Den Reaktionen in den Kommentaren kann man aber entnehmen, dass die Bilder beim Betrachter gut ankommen und teilweise auch für echt gehalten werden. Das birgt aus meiner Sicht einige Probleme, denn es wird künftig immer schwerer zu unterscheiden, was real ist und was fake. Darüber hinaus könnte es natürlich ein endgültiger Todesstoß für Berufsfotografen sein, die es ja so oder so heutzutage schwer haben noch bezahlte Aufträge zu finden oder angemessene Preise für ihre Werke zu bekommen. Natürlich liefern sie die Vorlagen für die KI, die sich einfach überall bedient und die Bilder aus dem gelernten kreiert, wobei die Urheber der echten Bilder ebenfalls leer ausgehen! Für journalistische Autorenarbeit wird die Luft auch immer dünner. Ich bin mal gespannt, wo ich selbst in ein paar Jahren stehen werde! Bleibt wahrscheinlich nur die Flucht nach vorne und zurück ins Analoge, der digitalen Welt den Rücken kehren und Livevorträge halten oder/und Bücher zu veröffentlichen, für Menschen, die es authentisch mögen. Doch noch ist es nicht so weit.